Es dauert nicht mehr lange und wir haben in Frankfurt die von Zwanziger zitierte "familiäre Stimmung", so wie sie in Schalke, München, Dortmund und im Rest der Bundesligastadien bereits präsent ist. Schade, ich war immer davon überzeugt, dass wir einzigartig sind im Zusammenhalt und der Art des Supports. Seit geraumer Zeit deutete sich dieses gegenwärtige Szenario jedoch an.
Noch eine Gruß an die pfeiffenden Frühgänger: Bleibt in Zukunft daheim, ich wüsste nicht wer euch braucht! Genauso wenig weiss ich, was euch Frankfurt bringt. Wenn ihr nachdenkt, würdet ihr früher oder später merken, dass unsere Eintracht wahrlich kein Garant für schöne Spiele ist! Was also ist der Grund eures temporären Kommens?!
Noch eine Gruß an die pfeiffenden Frühgänger: Bleibt in Zukunft daheim, ich wüsste nicht wer euch braucht! Genauso wenig weiss ich, was euch Frankfurt bringt. Wenn ihr nachdenkt, würdet ihr früher oder später merken, dass unsere Eintracht wahrlich kein Garant für schöne Spiele ist! Was also ist der Grund eures temporären Kommens?!
@MainKinzigAdler du hast bei der Eintracht nichts verloren.
Wie gut, dass ich das immer noch selbst entscheide?
Sag mir doch mal jemand warum ich in Minute 85 beim Stande von 0:3 noch im Stadion bleiben sollte? Die Mannschaft nach vorne peitschen oder was!?!?!
Was Du hier so schreibst ist unfassbar. Du fragst Dich warum Du beim Stande von 0:3 im Stadion bleiben solltest. Das Du das nicht weißt ist wirklich traurig, vor allem für Dich. Die Mannschaft hat schlecht gespielt, aber sie hat es verdient, das man ihr Respekt erweißt, denn sie ist unsere Mannschaft, unsere Eintracht, mit der wir durch Dick und Dünn gehen. Wenn Du nur bei Erfolgen und Siegen im Stadion bleibst wird Dir was fehlen in Deinem Fan-Dasein. Du wirst nie dieses Gefühl der Gemeinschaft verspüren, das ich und viele andere gehabt haben, nachdem Du gegangen bist. Die Mannschaft kam nach Spielende noch zu unserer Kurve und wir haben sie angefeuert , um ihnen zu sagen: Kopf hoch Jungs, wir stehen zu euch!
Frankfurter_Bubb. schrieb: Hey, immerhin hat das Sportstudio eben hat den Protest zum Thema gemacht!
Gude! Was hat das Sportstudio denn berichtet?
Viel ham se net gebracht,da auch der ganze Bericht sehr kurz war..haben halt gesagt von wegen Boykott...zu dem Grund weiß ich nicht mehr was sie gesagt haben.Haben dann en BIld gezeigt vom "leeren" Block...und dann zur HZ wie alle drin warn ham sie was gesagt wie "auch zusammen" hat es nicht mehr geklappt..
Frankfurter_Bubb. schrieb: Hey, immerhin hat das Sportstudio eben hat den Protest zum Thema gemacht!
Gude! Was hat das Sportstudio denn berichtet?
Gude. Das Bild des nazehu leeren 40er-Block wurde gezeigt, dazu der sinngemäße Kommentar, dass die Fans gegen ihrer Meinung nach willkürlich vergebenen Stadionverboten protestierten. Dann wurde der volle Unterrang der Westkurve beim Anfangssupport der 2.HZ gezeigt, nach dem Motto: Auch die darauf folgende volle Unterstützung änderte nichts am Spiel.
Nun ja, man sah einen kurzen Blick in einen leeren Block und gleichzeitig kam rüber, das dieser Block "gestpürmt wurde (zur zweiten Halbzeit) Kurzer Hinweis darauf, dass sich die ganze GELUNGENE Aktion mit dem Thema "Stadionverbote" beschäftigt. Kurz, fast zu kurz, aber auf jeden Fall genannt Das ist aus meiner Sicht auch der Grund, dass es nowendig ist, daraus mehr zu machen, Unterschriftenlisten, gemeinsame Fanaktionen, etc. Schweigen im Block (BUNDESWEIT???)Als nicht Betroffener aber Bedrohter sollte sich eigentlich jeder damit auseinandersetzen!
Also was hier abgeht ist ja wohl nicht mehr Normal, da bekommen die Ultras die schuld für unser planloses gekicke und die verdiente Niederlage .Ist das die Wut darüber das die Stimmung in der ersten Halbzeit ohne Ultras so schlecht war ? Und dann kommt von der anderen Seite ,alle die früher gehen wären keine richtigen Eintrachtfans. Ich bin heute früher gegangen, allerdings auch bei unserem 3-1 Sieg gegen Leverkusen. Grund, kein überfüllter Zug und 80 Minuten früher zu Hause .Ich habe mich am Boykott nicht beteilt , da ich viele von den Ultras für arrogant halte und wie sie mit Thurk umgegangen sind nachdem er bei uns unterschrieben hat. Eins hat der gestrige Tag wohl gezeigt, die Ultras sind bei vielen nicht beliebt, aber ohne sie ist die Stimmung beschissen
Repekt an den kleinen blonden Zwerg, der zu Anfang der 1HZ Stimmung am GD gemacht hat wegen solchen lohnt sich auch weiter aktiv zu bleiben,das ist die Zukunft!
ja das war echt zu geil
vorallem die ganze humbaaktionen
beim 1. ma net gewusst wie er es zu machn hat un beim 2. ma mit hinsetzn &drumm un drann
hab ihn scho öfters vom oberrang runterschreien hören
Ich habe den ganzen Fred mitverfolgt, schreibe eigentl. nie etwas, aber jetzt muss ich doch mal alles loswerden.
Ich studiere seit zwei Jahren in Köln und nehme seitdem an allen Auswärtsfahrten teil, die von der Entfernung und den Finanzen für mich erreichbar sind. Dabei hatte ich noch nie Ärger mit der Polizei und habe trotzdem das Vertrauen und den Respekt, den ich vor der Polizei als Institution und den Polizisten als Personen hatte, zum großen Teil verloren. Gegen Ahlen war ich da und auch zu Hause gegen Burghausen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ein Polizist danach in Sachsenhausen einer völlig unbeteiligten Frau (wahrscheinlich nicht einmal Eintracht-Fan) ohne jegliche Provokation den Schlagstock "durchs Gesicht gezogen" hat.
Ich war auch gegen Essen beim 4:4 dabei und habe (nur) noch mitbekommen wie Eintracht-Fans, die eine anscheinend überforderte Polizei wohl zum Schutz im Blockbereich eingesperrt hatte, die Gästetoilette auseinander nahmen und in Einzelteilen auf die Polizisten warfen. Dazu kommen viele kleine Erfahrungen und Beobachtungen, die oft aus Provokationen von beiden Seiten bestehen, meistens gehen die aber von uns Fans aus. Ich spreche hier von "uns Fans" auch wenn ich mich nicht mit der Polizei anlege, aber das wird von dieser nicht unterschieden, was meiner Meinung nach auch nicht einfach ist.
Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass solche Provokationen auf beiden Seiten auf fruchtbaren Boden fallen. Nach meiner Beobachtung sind viele der Polizisten nicht so viel älter als die Fans, die ihnen gegenüberstehen und einige (der Polizisten) haben vielleicht ähnliche Bedürfnisse sich "zu profilieren" wie auch einige der jungen? Eintrachtler. Um das klar zu stellen es sind wenige Polizisten, aber in wahrnehmbarer Anzahl. Leider muss ich die Reaktion von den Fans, die auf massives Polizeiaufgebot mit Aggression reagieren absolut verurteilen. Flaschen zu werfen und Beleidigungen spielen doch der Polizei und der öffentlichen Meinung über "Fussballfans = Gewalttäter" nur in die Karten.
Ich bilde mir ein die Situation von uns Fans einigermaßen gut zu überblicken. Es gibt unverbesserliche Eintracht-Fans, die sich Stadionverbote verdient haben und diese auch akzeptieren und hoffentlich ihre Lehren daraus ziehen. Denn jeder, der durch gewalttätiges Verhalten, unserer Eintracht schadet, hat sich in meinen Augen zuerst bei den Opfern und danach bei der Eintracht und den anderen Eintracht-Fans zu entschuldigen. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass sich die Täter vom Schalke-Vorfall stellen sollten, um für ihren "Irrtum" gerade zu stehen. Über die unterschiedlichen Rechts- und/oder Anstandsverständnisse wurde hier schon zu Genüge diskutiert, ich will das Fass nicht nochmal aufmachen. Jedenfalls sollte jeder wissen, dass, der Eintracht zu schaden dazu führen kann, von Leuten, die den Ärger (lästige Arbeit, Geldstrafen) damit haben das Fan-Sein abgesprochen zu bekommen. Dabei sollte aber auch klar sein, dass das niemand kann!
Ein Fan ist man, wenn man seinen Verein liebt! Das hindert aber leider auch nicht daran sich dumm zu verhalten, im Sinne von sich, dem Verein und damit allen anderen Fans zu schaden. Vielleicht könnten alle, die bei diesem Thema logischerweise sehr emotional reagieren sich darauf einigen, dass es möglich ist Eintracht-Fan zu sein und trotzdem manchmal bescheuert. (bin ich übrigens auch...Eintrachtbescheuert )
Ich finde es auch wichtig, dass die zu Recht mit Strafen belegten Fans eine neue Chance bekommen nachdem die Strafe ausgelaufen ist. Ihnen das Fan-Sein abzusprechen, kann da nicht der richtige Weg sein.
Puh.. liest das noch einer?
Und jetzt komme ich zu einem für mich wichtigen Grund heute am Boykott teilzunehmen und in der zweiten Halbzeit alles zu geben.
In den letzten Wochen wurde sehr oft über die Ausschreitungen in den unteren Ligen berichtet, die Task-Force wurde gegründet und mir scheint die Gefahr ist sehr groß, dass da Druck aufgebaut wird, der nur in eine Richtung zielt, nämlich mehr Kontrolle mehr Polizei mehr Überwachung.
Daher war es für mich wichtig hier einen Gegenpol zu bilden, der ja mit dem Protest gegen willkürliche und ungerechte Stadionverbote gegeben ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Polizei und wir Fans mit beidseitiger Deeskalation sehr viel mehr erreichen können, um die Situation für beide Seiten zu verbessern. Dazu würde gehören, dass die Polizei sich mehr zurück nimmt und wir Fans im Gegenzug (besser als Vorausleistung ) Randalierern in unseren Reihen die Meinung sagen und ihnen klarmachen, dass wir sowas nicht länger dulden wollen. Dass hier zu viel (?) Wunschdenken meinerseits dabei ist, weiß ich, aber ich werde in Zukunft versuchen meinen Mitfans in entsprechenden Situationen klar und deutlich meine Meinung darüber zu sagen und für meine Position zu werben.
Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass ausgerechnet in der Woche des Boykotts die Ankündigung für die Aufhebung von Stadionverboten aus Köln kommt. Das meiner Meinung nach erste und einfachste Ziel ist damit schon erreicht; der Vorstand kümmert sich um die Fanbelange und kommuniziert diese auch. Beides muss so bleiben, ohne dass dafür nochmal protestiert werden muss. Die nicht weniger wichtigen aber ungleich schwerer zu erreichenden Ziele, der Änderung der Richtlinien zu Stadionverboten und die Entspannung des Verhältnisses zwischen Fans und Polizei, wird man meines Erachtens nur erreichen, wenn daraus eine deutschlandweite Bewegung wird. Es gibt Gremien („Unsere Kurve“?), die Einfluss auf die Entwicklung nehmen können, doch ich glaube nur wenn die anderen Kurven sich anschließen und ihre Vorstände dazu drängen sich ebenfalls für eine Änderung einzusetzten, kann das Vorhaben Erfolg haben. Die Eintracht-Fans haben hier einen Anfang gemacht.
Unerlässlich wird wohl auch sein, dass die Öffentlichkeit darüber informiert wird und dabei nicht der Eindruck entsteht, wir wollten Gewalttäter schützen. Das ist glaube ich noch nicht wirklich angekommen.
So jetzt habe ich anstatt zwei Stunden fast drei gebraucht, weil mir der Text abhanden kam und ich nochmal neu schreiben musste. Zwischendurch hab ich auch das Sportstudio geschaut und da haben sie unseren Protest erwähnt, immerhin.
Zum Schluss noch etwas allgemeines:
Ich bin Eintracht-Fan. Ich liebe die Eintracht.
Es ist für mich unglaublich schön im Block zu stehen, mich in der Masse zu verlieren und mich gleichzeitig als Einzelner, als Person gebraucht zu fühlen beim Anfeuern, beim Schreien, Gröhlen, beim Hüpfen und Pogen, beim Weinen und sich blöd Freuen, beim Abklatschen mit Fremden und dann doch nicht mehr so Fremden, beim Pöbeln und schlimme Worte rufen, beim sich maßlos Ärgern und trotzdem...nein gerade deswegen Unterstützen der Mannschaft.
Es ist wirklich bewegend und befreiend für mich, dass es in den 90 Minuten - im Block- nicht wichtig ist, ob ich Student, Arbeitsloser, Arbeiter, Angestellter, Schüler, Ultra, EFCler, Normalo oder was auch immer bin. Dann bin ich nur Eintracht-Fan, bin ich Eintracht mit allen um mich herum, mit den Jungs auf dem Platz, mit mir selbst.
Ich weiß, dass ich mit vielen die da stehen privat nicht viel zu tun hätte, weil man bei anderen Dingen einfach nicht auf der gleichen Wellenlänge liegt. Aber über die Eintracht zu diskutieren, über die Mannschaft, einzelne Spieler, die Taktik und den Trainer, über Vorstand, die schönsten Spiele und die Schlimmsten, würde sowieso die meiste Zeit beanspruchen und den ganzen anderen Sch*** vergessen lassen.
Wer so ein Bißchen fühlt wie ich, dem wünsche ich, dass er sich nicht über die aufregt, die unsere Jungs auspfeifen und früher gehen. Die fühlen nicht wie wir. Das ist nicht deren Schuld, Gefühle kann man bekanntlich nicht erzwingen. Vielleicht sind wir das nächste mal einfach lauter als „die Pfeifen“. Dass wir das können, haben wir oft gezeigt. Man sieht und hört sich in Bochum.
Der_Nauheimer schrieb: So, bin grade nachause gekommen und jetzt folgt mein kleiner feiner Situationsbericht zu diesem SKANDAL !
Zur Erklärung, sitze in 43K und war auch in der ersten Halbzeit anwesend. Supportet haben wir nicht. Ich ärgere mich jetzt noch das ich mir das angetan habe und nicht draussen mit allen anderen boykotiert habe so wie ich es vorhatte.
Ich möchte gar nicht viel zu den anwesenden in der Halbzeit sagen. Jeder hat das Recht auf seine Meinung und kann am Boykott teilnehmen oder nicht. Wenn man allerdings schon da ist könnte man wenigstens versuchen die Mannschaft zu unterstützen. Das was sich diese Pseudo Fans heute erlaubt haben ist unverzeihlich. Und das geht vorallem auf alle Würstchen in Block 36! Tut mir, der Eintracht und allen anderen wirklichen Supportern den Gefallen und gebt eure Dauerkarten ab. Danach verpisst euch bitte für immer aus diesem Stadion, ihr habt hier nichts verloren. Wenn ihr wenigstens versucht hättet Stimmung aufzubauen, könnte man noch Gnade wallten lassen. Aber nur dumm rumzustehen, die eigene Mannschaft auspfeiffen, und dann die Boykottierer Häme und Spott hinterher zuwerfen, ist das lächerlichste was ich je gesehen habe.
Meine Frage an euch: Für was seit Ihr eigentlich im Stadion? Damit es voller aussieht im Block? Die gleiche Frage an die linke Seite im Block!? So schlimm dieses Augenkrebs herbeiführende spiel auch war, ihr wart 10 Nummern schlimmer.
Dann generell an Leute die zur Halbzeit die bösen Ultra Verbrecher ausgepfiffen haben: Wenn man euch schon fragt warum Ihr pfeifft, erwarte ich auch eine Antwort!!! Aber alles was da von euch Hohlrollern kam war: " Die mache die Mannschaft kapudd", " Verräder" und noch mehr solcher flachen Sprüche. Hoffentlich hat jetzt auch der letzte Schönredner kapiert mit wievielen Pfeiffen wir es zu tun haben in Frankfurt. Die Fanspaltung hat begonnen!!! Ab heute wird es nicht mehr so sein wie die letzten 4/5 Jahre, in denen wir mühselig diese Fankultur aufgebaut haben.
Amen und an alle Pfeiffer: Ver.pis.st euch !!!
War auch die 1. HZ drausen und als ich in meinen Block 36 B kam, hörte ich nur Pöbeleien gegen die Mannschaft. Ich habe sogar gewagt was zu sagen und wurde selbst angepöbelt. Nachdem diese "freundlichen" Gesellen endlich weg waren, habe ich die Mannschaft, wie auch vorher, lautstark angefeuert. Es sind also nicht alle so mies in diesem Block. Ich versuche jedenfalls mein bestes. Das mit der Fanspaltung sehe ich übrigens genauso wie du. Schade, das es so ist, hoffe da läßt sich noch was retten.
Der Boykott ist zwar nicht ganz so durchgezogen worden wie ich es mir erhofft hatte, aber gescheitert ist er ebensowenig.
Das fängt schon bei der Zahl der Beteiligten an. Ich selbst habe die erste Halbzeit am Gleisdreieck verbracht, habe aber mittlerweile viele Bilder der Nordwestkurve, die in der ersten Halbzeit geschossen wurden, gesehen und einige Berichte von Bekannten gehört, die sich auch die erste Halbzeit angeschaut haben, aber wie gewünscht auf die Seitenblöcke ausgewichen sind. Klar, nur die ersten Reihen des Unterrangs blieben komplett leer, aber auch auf dem Oberrang und der Gegengerade blieben viele Sitze unbesetzt. Dazu standen die Fans nicht annähernd so dicht gedrängt beieinander wie das sonst der Fall ist. Ich schätze die Zahl der Beteiligten daher auf mindestens 2.500. Wenn ich im Internet lese, dass angeblich nur 200 beteiligt gewesen sein sollen, fällt es mir wirklich schwer, mir ein Lachen zu verkneifen, auch wenn dieses Thema nun wirklich kein lustiges ist. Alleine am Gleisdreieck waren deutlich mehr als 200 solidarische Fans anwesend.
Weiter geht es bei der Stimmung. Vom Gleisdreieck aus hat man nichts, aber auch wirklich gar nichts von den Anwesenden gehört. Selbst als ich vor etwa zwei Jahren dienstags etwas zu spät zu diesem ominösen Nachmittagsspiel gegen den LR Ahlen kam, habe ich die Nordwestkurve schon vom Bahnhof Sportfeld aus gehört. Diese erste Halbzeit heute war der Beweis dafür, dass ohne diejenigen, die sich heute am Boykott beteiligt haben, wirklich rein gar nichts zusammenläuft. Die Fans, die heute Solidarität gezeigt haben, bilden das Herz unserer Kurve. Damit meine ich nicht nur die Ultras, sondern wirklich alle, die heute bewiesen haben, dass die Grenze des Zumutbaren mittlerweile nicht nur erreicht, sondern schon lange überschritten wurde. Das war keine Aktion der Ultras, sondern eine Aktion aller Eintrachtler, denen die Frankfurter Fankultur am Herzen liegt. Ohne dieses Herzstück der Nordwestkurve rangieren wir fantechnisch nicht mal auf einem Niveau mit Bayer Leverkusen oder dem VfL Wolfsburg. Dort bringen die Anwesenden zwar auch keinen auch nur halbwegs annehmbaren Support zu Stande, aber sie pfeifen die eigene Mannschaft meines Wissens nach wenigstens nicht schon in der ersten Halbzeit bei einem Minimalrückstand aus, wenn sie gerade trotz Dreifachbelastung erst zwei Siege hintereinander geholt hat und nach einem Drittel der Saison nur einen Punkt hinter Bayern München rangiert. Diese Fans hätten der Mannschaft sicherlich mehr gedient, wenn sie daheim geblieben wären.
Das wichtigste an dieser Aktion war allerdings, dass wir unseren Freunden und Miteintrachtlern mit Stadionverbot, die es unverhältnismäßig hart oder gleich ganz unberechtigt getroffen hat, demonstriert haben, dass wir sie nicht vergessen haben. Alleine in meinem engeren Bekanntenkreis hat es drei erwischt. Von den ganzen Leuten, die ich nur vom Sehen und einigen Bieren her kenne, will ich erst gar nicht reden. Diesen Jungs hat man heute deutlich angesehen, dass die ihnen entgegengebrachte Solidarität Balsam für ihre geschundenen Fußballseelen war. Selbst wenn nur 100 Fans draußen geblieben wären, selbst wenn kein Schwein etwas davon mitbekommen hätte, alleine dafür hätte es sich gelohnt.
Auch nicht unwichtig war die mediale Aufmerksamkeit, die es durchaus gab. Fast alle Zeitungen haben vor dem Spiel zumindest kurz von dem geplanten Boykott berichtet, auf einigen Videotextseiten war davon zu lesen, wirklich alle 35.500 Besucher des Spiels müssen den Boykott registriert haben und in den nächsten Tagen wird sicherlich auch noch der eine oder andere Zeitungsartikel oder Fernsehbericht diesen Boykott thematisieren. Dazu fühlte sich die AG dazu veranlasst, die bisher längste Stellungnahme zum Thema Stadionverbote zu verfassen. Vielmehr konnte man nicht erwarten.
Wer diese Fakten berücksichtigt und dennoch der Meinung ist, dass die heutige Aktion völlig fehlgeschlagen ist, will es entweder so sehen, weil er es sich von Anfang an gewünscht hat, dass der Boykott scheitert, oder hatte einfach zu hohe Erwartungen. Die erste Fraktion hätte es wahrscheinlich auch als Misserfolg verbucht, wenn das Zahlenverhältnis genau umgekehrt gewesen wäre.
Zu den ganzen Hanseln, die schon in der ersten Halbzeit angefangen haben, die Mannschaft auszupfeifen, die solidarischen Fans mit Spott und teilweise Hass überzogen haben, als sie Nordwestkurve betraten, schon lange vor dem Abpfiff beinahe panikartig das Stadion verlassen haben und sich dann auch noch im Internet derart ausgelassen haben, habe ich bisher bewusst nichts geschrieben. Ich bin nun 20 Jahre alt, habe seit zehn Jahren nicht mal eine handvoll Heimspiele verpasst, habe sogar meine Konfirmandenfreizeit für eine Heimniederlage (1:5) gegen den 1. FC Köln geschwänzt, habe nur wenige Auswärtsspiele der letzten fünf Jahren versäumt, war in Kopenhagen und Vigo und werde höchstwahrscheinlich auch in Istanbul dabei sein, obwohl ich nach Abzug von Miete, Strom, Wasser und Telefonrechnung nur ungefähr 300 €uro pro Monat zum Leben habe. Wenn ich all das berücksichtige und mir dann genau anschaue, wer mich und andere Fans, die sich dem Boykott angeschlossen haben, heute im Stadion und im Internet u.a. als Verräter tituliert hat, muss ich sagen, dass mich das überhaupt nicht tangiert. Das berührt mich in etwa so wie wenn mich ein Rechtsradikaler als linke Zecke oder ein Pseudokommunist als rechtes Schwein bezeichnet. Mit diesen Leuten habe ich absolut nichts am Hut. Die Menschen, die mich dazu bringen, dass ich trotz der immer schlimmer werdenden Randbedingungen auch noch zu den Profis gehe und teilweise sogar unglaublicherweise Spaß dabei habe, standen heute mit mir am Fancontainer oder haben vor den Blöcken auf uns gewartet. Fast jedem von diesen Menschen würde ich ohne größere Probleme meinen Wohnungstürschlüssel anvertrauen. Das sind die Menschen, die für mich das Erlebnis [font=Tahoma]SG EINTRACHT FRANKFURT[/font] ausmachen. Was kümmern mich diese Luftpumpen, die heute mal den Affen gemacht haben, aber in zwei, drei Jahren, wenn wir vielleicht zwischenzeitlich mal wieder abgestiegen sind, nichts mehr von dem Verein, den meine Freunde und ich heute angeblich verraten haben, wissen wollen? Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass sich viele nicht an dem Boykott beteiligt haben. Es gab ja sogar innerhalb der Ultragruppierungen keine einheitliche Meinung zu diesem Thema. Absolut kein Verständnis habe ich für die am Anfang dieses Absatzes beschriebenen Hohlroller.
Lunatic [Gaudino]
(Mitglied der Ultras Frankfurt 1997 und von klein auf ganz gewöhnlicher Eintrachtfan, der hier ausschließlich für sich spricht)
Schade, ich war immer davon überzeugt, dass wir einzigartig sind im Zusammenhalt und der Art des Supports. Seit geraumer Zeit deutete sich dieses gegenwärtige Szenario jedoch an.
Noch eine Gruß an die pfeiffenden Frühgänger:
Bleibt in Zukunft daheim, ich wüsste nicht wer euch braucht! Genauso wenig weiss ich, was euch Frankfurt bringt. Wenn ihr nachdenkt, würdet ihr früher oder später merken, dass unsere Eintracht wahrlich kein Garant für schöne Spiele ist! Was also ist der Grund eures temporären Kommens?!
Ja...denn wie du es hier siehst, kann das nicht jeder und das kann ich auch gut verstehen, so wie mancheiner angegriffen worden ist.
Und dein: Willst du mir immer noch widersprechen? hättest du dir sparen können......!!!!!!!!!
Übrigens ist gerade die Tatsache dass es nicht jeder kann eben der Grund warum man hier zusperren sollte.
Gude!
Was hat das Sportstudio denn berichtet?
Für mehr Sachlichkeit!!!!!!
Was Du hier so schreibst ist unfassbar. Du fragst Dich warum Du beim Stande von 0:3 im Stadion bleiben solltest. Das Du das nicht weißt ist wirklich traurig, vor allem für Dich. Die Mannschaft hat schlecht gespielt, aber sie hat es verdient, das man ihr Respekt erweißt, denn sie ist unsere Mannschaft, unsere Eintracht, mit der wir durch Dick und Dünn gehen. Wenn Du nur bei Erfolgen und Siegen im Stadion bleibst wird Dir was fehlen in Deinem Fan-Dasein. Du wirst nie dieses Gefühl der Gemeinschaft verspüren, das ich und viele andere gehabt haben, nachdem Du gegangen bist. Die Mannschaft kam nach Spielende noch zu unserer Kurve und wir haben sie angefeuert , um ihnen zu sagen: Kopf hoch Jungs, wir stehen zu euch!
Viel ham se net gebracht,da auch der ganze Bericht sehr kurz war..haben halt gesagt von wegen Boykott...zu dem Grund weiß ich nicht mehr was sie gesagt haben.Haben dann en BIld gezeigt vom "leeren" Block...und dann zur HZ wie alle drin warn ham sie was gesagt wie "auch zusammen" hat es nicht mehr geklappt..
Lächerliches Argument.
Es mag dir entgangen sein, aber wir diskutieren hier.
Gude.
Das Bild des nazehu leeren 40er-Block wurde gezeigt, dazu der sinngemäße Kommentar, dass die Fans gegen ihrer Meinung nach willkürlich vergebenen Stadionverboten protestierten.
Dann wurde der volle Unterrang der Westkurve beim Anfangssupport der 2.HZ gezeigt, nach dem Motto: Auch die darauf folgende volle Unterstützung änderte nichts am Spiel.
Kurzer Hinweis darauf, dass sich die ganze GELUNGENE Aktion mit dem Thema "Stadionverbote" beschäftigt.
Kurz, fast zu kurz, aber auf jeden Fall genannt
Das ist aus meiner Sicht auch der Grund, dass es nowendig ist, daraus mehr zu machen, Unterschriftenlisten, gemeinsame Fanaktionen, etc. Schweigen im Block (BUNDESWEIT???)Als nicht Betroffener aber Bedrohter sollte sich eigentlich jeder damit auseinandersetzen!
Streichen wir das Wort "Ultras" ein für alle mal in diesem Thread, und ersetzen es durch 40B oder mittlerer Fanblock oder was weiß ich.
Mods, bitte ein Filter einrichten
ja das war echt zu geil
vorallem die ganze humbaaktionen
beim 1. ma net gewusst wie er es zu machn hat
un beim 2. ma mit hinsetzn &drumm un drann
hab ihn scho öfters vom oberrang runterschreien hören
GEIL
Ich studiere seit zwei Jahren in Köln und nehme seitdem an allen Auswärtsfahrten teil, die von der Entfernung und den Finanzen für mich erreichbar sind.
Dabei hatte ich noch nie Ärger mit der Polizei und habe trotzdem das Vertrauen und den Respekt, den ich vor der Polizei als Institution und den Polizisten als Personen hatte, zum großen Teil verloren.
Gegen Ahlen war ich da und auch zu Hause gegen Burghausen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ein Polizist danach in Sachsenhausen einer völlig unbeteiligten Frau (wahrscheinlich nicht einmal Eintracht-Fan) ohne jegliche Provokation den Schlagstock "durchs Gesicht gezogen" hat.
Ich war auch gegen Essen beim 4:4 dabei und habe (nur) noch mitbekommen wie Eintracht-Fans, die eine anscheinend überforderte Polizei wohl zum Schutz im Blockbereich eingesperrt hatte, die Gästetoilette auseinander nahmen und in Einzelteilen auf die Polizisten warfen.
Dazu kommen viele kleine Erfahrungen und Beobachtungen, die oft aus Provokationen von beiden Seiten bestehen, meistens gehen die aber von uns Fans aus. Ich spreche hier von "uns Fans" auch wenn ich mich nicht mit der Polizei anlege, aber das wird von dieser nicht unterschieden, was meiner Meinung nach auch nicht einfach ist.
Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass solche Provokationen auf beiden Seiten auf fruchtbaren Boden fallen. Nach meiner Beobachtung sind viele der Polizisten nicht so viel älter als die Fans, die ihnen gegenüberstehen und einige (der Polizisten) haben vielleicht ähnliche Bedürfnisse sich "zu profilieren" wie auch einige der jungen? Eintrachtler.
Um das klar zu stellen es sind wenige Polizisten, aber in wahrnehmbarer Anzahl.
Leider muss ich die Reaktion von den Fans, die auf massives Polizeiaufgebot mit Aggression reagieren absolut verurteilen. Flaschen zu werfen und Beleidigungen spielen doch der Polizei und der öffentlichen Meinung über "Fussballfans = Gewalttäter" nur in die Karten.
Ich bilde mir ein die Situation von uns Fans einigermaßen gut zu überblicken.
Es gibt unverbesserliche Eintracht-Fans, die sich Stadionverbote verdient haben und diese auch akzeptieren und hoffentlich ihre Lehren daraus ziehen.
Denn jeder, der durch gewalttätiges Verhalten, unserer Eintracht schadet, hat sich in meinen Augen zuerst bei den Opfern und danach bei der Eintracht und den anderen Eintracht-Fans zu entschuldigen. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass sich die Täter vom Schalke-Vorfall stellen sollten, um für ihren "Irrtum" gerade zu stehen. Über die unterschiedlichen Rechts- und/oder Anstandsverständnisse wurde hier schon zu Genüge diskutiert, ich will das Fass nicht nochmal aufmachen.
Jedenfalls sollte jeder wissen, dass, der Eintracht zu schaden dazu führen kann, von Leuten, die den Ärger (lästige Arbeit, Geldstrafen) damit haben das Fan-Sein abgesprochen zu bekommen. Dabei sollte aber auch klar sein, dass das niemand kann!
Ein Fan ist man, wenn man seinen Verein liebt! Das hindert aber leider auch nicht daran sich dumm zu verhalten, im Sinne von sich, dem Verein und damit allen anderen Fans zu schaden.
Vielleicht könnten alle, die bei diesem Thema logischerweise sehr emotional reagieren sich darauf einigen, dass es möglich ist Eintracht-Fan zu sein und trotzdem manchmal bescheuert.
(bin ich übrigens auch...Eintrachtbescheuert )
Ich finde es auch wichtig, dass die zu Recht mit Strafen belegten Fans eine neue Chance bekommen nachdem die Strafe ausgelaufen ist. Ihnen das Fan-Sein abzusprechen, kann da nicht der richtige Weg sein.
Puh.. liest das noch einer?
Und jetzt komme ich zu einem für mich wichtigen Grund heute am Boykott teilzunehmen und in der zweiten Halbzeit alles zu geben.
In den letzten Wochen wurde sehr oft über die Ausschreitungen in den unteren Ligen berichtet, die Task-Force wurde gegründet und mir scheint die Gefahr ist sehr groß, dass da Druck aufgebaut wird, der nur in eine Richtung zielt, nämlich mehr Kontrolle mehr Polizei mehr Überwachung.
Daher war es für mich wichtig hier einen Gegenpol zu bilden, der ja mit dem Protest gegen willkürliche und ungerechte Stadionverbote gegeben ist.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Polizei und wir Fans mit beidseitiger Deeskalation sehr viel mehr erreichen können, um die Situation für beide Seiten zu verbessern.
Dazu würde gehören, dass die Polizei sich mehr zurück nimmt und wir Fans im Gegenzug (besser als Vorausleistung ) Randalierern in unseren Reihen die Meinung sagen und ihnen klarmachen, dass wir sowas nicht länger dulden wollen. Dass hier zu viel (?) Wunschdenken meinerseits dabei ist, weiß ich, aber ich werde in Zukunft versuchen meinen Mitfans in entsprechenden Situationen klar und deutlich meine Meinung darüber zu sagen und für meine Position zu werben.
Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass ausgerechnet in der Woche des Boykotts die Ankündigung für die Aufhebung von Stadionverboten aus Köln kommt.
Das meiner Meinung nach erste und einfachste Ziel ist damit schon erreicht; der Vorstand kümmert sich um die Fanbelange und kommuniziert diese auch. Beides muss so bleiben, ohne dass dafür nochmal protestiert werden muss.
Die nicht weniger wichtigen aber ungleich schwerer zu erreichenden Ziele, der Änderung der Richtlinien zu Stadionverboten und die Entspannung des Verhältnisses zwischen Fans und Polizei, wird man meines Erachtens nur erreichen, wenn daraus eine deutschlandweite Bewegung wird.
Es gibt Gremien („Unsere Kurve“?), die Einfluss auf die Entwicklung nehmen können, doch ich glaube nur wenn die anderen Kurven sich anschließen und ihre Vorstände dazu drängen sich ebenfalls für eine Änderung einzusetzten, kann das Vorhaben Erfolg haben. Die Eintracht-Fans haben hier einen Anfang gemacht.
Unerlässlich wird wohl auch sein, dass die Öffentlichkeit darüber informiert wird und dabei nicht der Eindruck entsteht, wir wollten Gewalttäter schützen. Das ist glaube ich noch nicht wirklich angekommen.
So jetzt habe ich anstatt zwei Stunden fast drei gebraucht, weil mir der Text abhanden kam und ich nochmal neu schreiben musste. Zwischendurch hab ich auch das Sportstudio geschaut und da haben sie unseren Protest erwähnt, immerhin.
Zum Schluss noch etwas allgemeines:
Ich bin Eintracht-Fan.
Ich liebe die Eintracht.
Es ist für mich unglaublich schön im Block zu stehen, mich in der Masse zu verlieren und mich gleichzeitig als Einzelner, als Person gebraucht zu fühlen beim Anfeuern, beim Schreien, Gröhlen, beim Hüpfen und Pogen, beim Weinen und sich blöd Freuen, beim Abklatschen mit Fremden und dann doch nicht mehr so Fremden, beim Pöbeln und schlimme Worte rufen, beim sich maßlos Ärgern und trotzdem...nein gerade deswegen Unterstützen der Mannschaft.
Es ist wirklich bewegend und befreiend für mich, dass es in den 90 Minuten - im Block- nicht wichtig ist, ob ich Student, Arbeitsloser, Arbeiter, Angestellter, Schüler, Ultra, EFCler, Normalo oder was auch immer bin.
Dann bin ich nur Eintracht-Fan, bin ich Eintracht mit allen um mich herum, mit den Jungs auf dem Platz, mit mir selbst.
Ich weiß, dass ich mit vielen die da stehen privat nicht viel zu tun hätte, weil man bei anderen Dingen einfach nicht auf der gleichen Wellenlänge liegt. Aber über die Eintracht zu diskutieren, über die Mannschaft, einzelne Spieler, die Taktik und den Trainer, über Vorstand, die schönsten Spiele und die Schlimmsten, würde sowieso die meiste Zeit beanspruchen und den ganzen anderen Sch*** vergessen lassen.
Wer so ein Bißchen fühlt wie ich, dem wünsche ich, dass er sich nicht über die aufregt, die unsere Jungs auspfeifen und früher gehen. Die fühlen nicht wie wir. Das ist nicht deren Schuld, Gefühle kann man bekanntlich nicht erzwingen.
Vielleicht sind wir das nächste mal einfach lauter als „die Pfeifen“. Dass wir das können, haben wir oft gezeigt.
Man sieht und hört sich in Bochum.
Einen Schönen Sonntag
Matthias
War auch die 1. HZ drausen und als ich in meinen Block 36 B kam, hörte ich nur Pöbeleien gegen die Mannschaft. Ich habe sogar gewagt was zu sagen und wurde selbst angepöbelt. Nachdem diese "freundlichen" Gesellen endlich weg waren, habe ich die Mannschaft, wie auch vorher, lautstark angefeuert. Es sind also nicht alle so mies in diesem Block. Ich versuche jedenfalls mein bestes.
Das mit der Fanspaltung sehe ich übrigens genauso wie du. Schade, das es so ist, hoffe da läßt sich noch was retten.
Das fängt schon bei der Zahl der Beteiligten an. Ich selbst habe die erste Halbzeit am Gleisdreieck verbracht, habe aber mittlerweile viele Bilder der Nordwestkurve, die in der ersten Halbzeit geschossen wurden, gesehen und einige Berichte von Bekannten gehört, die sich auch die erste Halbzeit angeschaut haben, aber wie gewünscht auf die Seitenblöcke ausgewichen sind. Klar, nur die ersten Reihen des Unterrangs blieben komplett leer, aber auch auf dem Oberrang und der Gegengerade blieben viele Sitze unbesetzt. Dazu standen die Fans nicht annähernd so dicht gedrängt beieinander wie das sonst der Fall ist. Ich schätze die Zahl der Beteiligten daher auf mindestens 2.500. Wenn ich im Internet lese, dass angeblich nur 200 beteiligt gewesen sein sollen, fällt es mir wirklich schwer, mir ein Lachen zu verkneifen, auch wenn dieses Thema nun wirklich kein lustiges ist. Alleine am Gleisdreieck waren deutlich mehr als 200 solidarische Fans anwesend.
Weiter geht es bei der Stimmung. Vom Gleisdreieck aus hat man nichts, aber auch wirklich gar nichts von den Anwesenden gehört. Selbst als ich vor etwa zwei Jahren dienstags etwas zu spät zu diesem ominösen Nachmittagsspiel gegen den LR Ahlen kam, habe ich die Nordwestkurve schon vom Bahnhof Sportfeld aus gehört. Diese erste Halbzeit heute war der Beweis dafür, dass ohne diejenigen, die sich heute am Boykott beteiligt haben, wirklich rein gar nichts zusammenläuft. Die Fans, die heute Solidarität gezeigt haben, bilden das Herz unserer Kurve. Damit meine ich nicht nur die Ultras, sondern wirklich alle, die heute bewiesen haben, dass die Grenze des Zumutbaren mittlerweile nicht nur erreicht, sondern schon lange überschritten wurde. Das war keine Aktion der Ultras, sondern eine Aktion aller Eintrachtler, denen die Frankfurter Fankultur am Herzen liegt. Ohne dieses Herzstück der Nordwestkurve rangieren wir fantechnisch nicht mal auf einem Niveau mit Bayer Leverkusen oder dem VfL Wolfsburg. Dort bringen die Anwesenden zwar auch keinen auch nur halbwegs annehmbaren Support zu Stande, aber sie pfeifen die eigene Mannschaft meines Wissens nach wenigstens nicht schon in der ersten Halbzeit bei einem Minimalrückstand aus, wenn sie gerade trotz Dreifachbelastung erst zwei Siege hintereinander geholt hat und nach einem Drittel der Saison nur einen Punkt hinter Bayern München rangiert. Diese Fans hätten der Mannschaft sicherlich mehr gedient, wenn sie daheim geblieben wären.
Das wichtigste an dieser Aktion war allerdings, dass wir unseren Freunden und Miteintrachtlern mit Stadionverbot, die es unverhältnismäßig hart oder gleich ganz unberechtigt getroffen hat, demonstriert haben, dass wir sie nicht vergessen haben. Alleine in meinem engeren Bekanntenkreis hat es drei erwischt. Von den ganzen Leuten, die ich nur vom Sehen und einigen Bieren her kenne, will ich erst gar nicht reden. Diesen Jungs hat man heute deutlich angesehen, dass die ihnen entgegengebrachte Solidarität Balsam für ihre geschundenen Fußballseelen war. Selbst wenn nur 100 Fans draußen geblieben wären, selbst wenn kein Schwein etwas davon mitbekommen hätte, alleine dafür hätte es sich gelohnt.
Auch nicht unwichtig war die mediale Aufmerksamkeit, die es durchaus gab. Fast alle Zeitungen haben vor dem Spiel zumindest kurz von dem geplanten Boykott berichtet, auf einigen Videotextseiten war davon zu lesen, wirklich alle 35.500 Besucher des Spiels müssen den Boykott registriert haben und in den nächsten Tagen wird sicherlich auch noch der eine oder andere Zeitungsartikel oder Fernsehbericht diesen Boykott thematisieren. Dazu fühlte sich die AG dazu veranlasst, die bisher längste Stellungnahme zum Thema Stadionverbote zu verfassen. Vielmehr konnte man nicht erwarten.
Wer diese Fakten berücksichtigt und dennoch der Meinung ist, dass die heutige Aktion völlig fehlgeschlagen ist, will es entweder so sehen, weil er es sich von Anfang an gewünscht hat, dass der Boykott scheitert, oder hatte einfach zu hohe Erwartungen. Die erste Fraktion hätte es wahrscheinlich auch als Misserfolg verbucht, wenn das Zahlenverhältnis genau umgekehrt gewesen wäre.
Zu den ganzen Hanseln, die schon in der ersten Halbzeit angefangen haben, die Mannschaft auszupfeifen, die solidarischen Fans mit Spott und teilweise Hass überzogen haben, als sie Nordwestkurve betraten, schon lange vor dem Abpfiff beinahe panikartig das Stadion verlassen haben und sich dann auch noch im Internet derart ausgelassen haben, habe ich bisher bewusst nichts geschrieben. Ich bin nun 20 Jahre alt, habe seit zehn Jahren nicht mal eine handvoll Heimspiele verpasst, habe sogar meine Konfirmandenfreizeit für eine Heimniederlage (1:5) gegen den 1. FC Köln geschwänzt, habe nur wenige Auswärtsspiele der letzten fünf Jahren versäumt, war in Kopenhagen und Vigo und werde höchstwahrscheinlich auch in Istanbul dabei sein, obwohl ich nach Abzug von Miete, Strom, Wasser und Telefonrechnung nur ungefähr 300 €uro pro Monat zum Leben habe. Wenn ich all das berücksichtige und mir dann genau anschaue, wer mich und andere Fans, die sich dem Boykott angeschlossen haben, heute im Stadion und im Internet u.a. als Verräter tituliert hat, muss ich sagen, dass mich das überhaupt nicht tangiert. Das berührt mich in etwa so wie wenn mich ein Rechtsradikaler als linke Zecke oder ein Pseudokommunist als rechtes Schwein bezeichnet. Mit diesen Leuten habe ich absolut nichts am Hut. Die Menschen, die mich dazu bringen, dass ich trotz der immer schlimmer werdenden Randbedingungen auch noch zu den Profis gehe und teilweise sogar unglaublicherweise Spaß dabei habe, standen heute mit mir am Fancontainer oder haben vor den Blöcken auf uns gewartet. Fast jedem von diesen Menschen würde ich ohne größere Probleme meinen Wohnungstürschlüssel anvertrauen. Das sind die Menschen, die für mich das Erlebnis [font=Tahoma]SG EINTRACHT FRANKFURT[/font] ausmachen. Was kümmern mich diese Luftpumpen, die heute mal den Affen gemacht haben, aber in zwei, drei Jahren, wenn wir vielleicht zwischenzeitlich mal wieder abgestiegen sind, nichts mehr von dem Verein, den meine Freunde und ich heute angeblich verraten haben, wissen wollen? Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass sich viele nicht an dem Boykott beteiligt haben. Es gab ja sogar innerhalb der Ultragruppierungen keine einheitliche Meinung zu diesem Thema. Absolut kein Verständnis habe ich für die am Anfang dieses Absatzes beschriebenen Hohlroller.
Lunatic [Gaudino]
(Mitglied der Ultras Frankfurt 1997 und von klein auf ganz gewöhnlicher Eintrachtfan, der hier ausschließlich für sich spricht)
Starke Postings - wie gut, dass der Thread nicht geschlossen wurde.