singender_hesse schrieb: weil das gros der leute mitmacht, aber nicht selber stimmung "startet".
SGE-URNA schrieb: Und das auch oft nur, wenns 3:0 steht
Larruso schrieb: Und die Mannschaft läuft auf die halb leere Kurve zu und macht ne Laola....
Was ich mich bei der Diskussion schon seit vielen Tagen frage ist, wie manauf solche Statements kommt? Wer sagt denn, dass die Kurve halb leer sein wird wenn am 12.12. das Papier abgesegnet wird? Wer sagt, dass dann keine Stimmung mehr ist?
Wie kommen eigentlich so viele User darauf, dass die Stimmungsmacher fortbleiben? Und wie kommt man überhaupt darauf, dass die Stimmung automatisch stirbt wenn diese wirklich weg sein sollten? Manchmal glaube ich, ist der Wunsch doch sehr der Vater der Gedanken bei diesem Thema.
Ich erinnere mich noch gut an ein Spiel an dem die Stimmungsmacherfront gestreikt hat. Komischweise hat der Rest der Fans einfach die Stimmungsmache übernommen. Es war nicht so koordiniert und auch nicht dasselbe, aber ich fand es damals schon recht gut. Da wurden im Vorfeld übrigens die gleichen Stimmungsweltuntergangsszenarien hier diskutiert. Ich hatte überraschenderweise die gleich Menung darüber wie jetzt
Wir werden es ja sehen. Nach diesen Voraussagen sollten wir in der Rückrunde bei jedem Heim- und Auswärtsspiel ja Totentanz haben, denn das Papier wird lt. Rudi Völler ja kommen. Oder wann sollen diese Dinge alle geschehen die hier als so sicher prophezeit werden?
Gruß, tobago
Ich hätte nur ein wenig mehr Solidarität gefordert, das auch mal seitens der Mannschaft mal ein Zeichen kommt. Aber das kann man wohl nicht verlangen....
Auch ich kenne die Zeite, wo keine "Stimmungsmacher", übrigens ein schlechter Ausdruck finde ich, vorhanden waren. Und wenn du sagst, die Stimmung wäre auch gut gewesen wäre, dann haben wir hier absolut verschiedene Ansicht. Die Stimmung war aus meiner Sicht teilweise unterirdisch. Klar gab es auch mal gute Zeiten der Kurve, aber insgesamt war die Stimmung deutlich schlechter.
Und das wird uns auch alle erwarten, wenn genau die Leute weg sind, die sich die Seele aus dem Leib brüllen, um die Mannschaft zu pushen. Aber da gibt es wohl viele Meinungen drüber.
ich weiß net wie es früher war aber hat man denn damals auch bei einem rückstand supportet oder wenn die manschaft mal schlecht gespielt hat oder nur wenn es was zu sehen gab? und wie war das in schlechten zeiten gab es da plötzlich viele tausende die fern geblieben sind also ich meine die den verein soga in liega 3 getragen hätten?
SGEFrankfurt1899 schrieb: ich weiß net wie es früher war aber hat man denn damals auch bei einem rückstand supportet oder wenn die manschaft mal schlecht gespielt hat oder nur wenn es was zu sehen gab? und wie war das in schlechten zeiten gab es da plötzlich viele tausende die fern geblieben sind also ich meine die den verein soga in liega 3 getragen hätten?
In die 80er kann ich leider nicht zurückgehen, da war ich noch zu jung... ich war 1992 das erste mal im Stadion. Damals war der Support wesentlich spielbezogener, was mir heute leider völlig fehlt. Auf der anderen Seite wurde viel schneller gepfiffen und die Lautstärke der Kurve (bzw. des G-Blocks) war eher dürftig, kann mich an etliche Spiele gegen Schalke, Gladbach, Dortmund erinnern wo wir im eigenen Stadion förmlich an die Wand gesungen wurden! Erst zu Mitte der 90er wurde es besser, der Abstieg war da sicherlich ein Wendepunkt. Die Ultras haben sich gegründet und es wurden immer mehr Supporter auf der Gegentribüne. Durch den Schall unter der Überdachung wurde es lauter und es haben auch immer mehr Leute im Rest des Stadions mitgezogen! Aber um es kurz zu sagen: Die Stimmung vor 1996 möchte ich nicht mehr haben, höchstens einen Hauch mehr an spielbezogenen Support... das wäre schön ,-)
Warum in Italien alles niedergangen ist weiß ich nicht, da ich mich nicht sehr tief mit dem Fussball dort beschäftige, er hat mich noch nie interessiert (im Gegensatz zu England oder Spanien).
Ich hoffe das sich genügend Vereine am 12.12 finden, die sich dagegen entscheiden. Weil das was ich gestern in Sat 1 gehört bzw gesehen hab.. da hat ja ein Verbandsliga spiel mehr Stimmung... und ich glaube das wird Realität wenns soweit kommt..
SGEFrankfurt1899 schrieb: ich weiß net wie es früher war aber hat man denn damals auch bei einem rückstand supportet oder wenn die manschaft mal schlecht gespielt hat oder nur wenn es was zu sehen gab? und wie war das in schlechten zeiten gab es da plötzlich viele tausende die fern geblieben sind also ich meine die den verein soga in liega 3 getragen hätten?
"Früher", da hab' ich immer Vereine wie K'lautern, Oxxenbach, Dortmund, Bielefeld und Gladbach um die engen, reinen Fussballstadien ohne Leichtathletik-400-Meter-Bahn beneidet, weil die dort mit ihren Fans viel mehr akustischen "Psycho-Druck" auf Gegner und Schiri ausüben konnten und ausgeübt haben, als "wir" (also Frankfurt, Köln, Stuttgart, Hamburg, B. München, Nürnberg , Schalke usw.) in den Stadien mit diesen Laufbahnen, wo die Anfeuerung oft vom Wind weggetragen worden ist.
Einen "Support", wie man ihn heute kennt, gab es in diesem Sinne bei uns nur im G-Block. Und in schlechten Zeiten sind die Leute weggeblieben, da haben sich manchmal Freitags abends 8 - 9 Tausend Leute im Waldstadion verloren.
Es war vielerorts alles eine Nummer kleiner. Auch Bayern z. B. hat im Winter im Olympiastadion manchmal nur 16 - 18.000 Leute begrüßen können. Dortmund habe ich zu deren Zweitligazeiten damals bewundert, wenn sich in Spitzenspielen gegen Fortuna Köln oder Preußen Münster zwischen 40.000 und 50.000 Zuschauer ins Westfalenstadion (Fassungsvermögen 54.000) aufgemacht haben. Oder wenn 1860 im Olympiastadion gegen Bayern Hof vor über 60.000 Leuten gekickt hatte, das waren dann schon herausragende Ereignisse im Einheitsbrei.
Sehr beeindruckend: Relegation zwischen 1860 und Bielefeld (die jeweiligen Zweiten der staffeln Nord und Süd der 2. Liga) trugen 1977 im Waldstadion ein notwendiges drittes Relegationsspiel um den Aufstieg in die 1. Liga aus, das Stadion war mit 60.000 ausverkauft und 1860 war mit 40.000 Leuten da. Auch ein überragendes Ereignis, wie ein Pokalendspiel. Der Offenbacher Bub Jimmy Hartwig war in der 1860er Truppe ein ganz herausragendes Jungtalent, später hat er mit dem HSV Deutsche Meisterschaften und die CL gewonnen.
Aber das waren nur Einzelereignisse, sonst hätte ich sie nicht im Kopf.
Dafür waren Länderspiele der A-Mannschaft wahre "Fussball-Feiertage", egal gegen wen, die Stadien waren stets rappelvoll und eine TV-Liveübertragung war etwas ganz Besonderes, weil so selten. Und der Bundestrainer Helmut Schön kam im Ansehen und der Bedeutung im Lande gleich hinter dem jeweiligen Bundeskanzler, der damals stets ein Mann war.
Ärger gab es um TV-Liveübertragungen der europäischen Wettbewerbe, z. B. 1975 beschwerten sich der HSV (daheim gegen Brügge) und die Eintracht (daheim gegen West Ham) in ihren Halbfinals bitterlich, weil das Fernsehen entgegen einer Absprache Bayern (auswärts bei Real, ebenfalls im Halbfinale) live zeigte, jedoch zum Zeitpunkt der "Übertragungsverkündung" das Volkspark- und das Waldstadion noch längst nicht ausverkauft waren. Damals rang man noch um jeden einzelnen Zuschauer wegen der Einnahmen, die einen weitaus höheren Anteil an den Klubbudgets ausmachten, als heute.
Superadler76 schrieb: @ Tobago: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, in welchem Stadion Du damals warst, aber die Stimmung bei den Boykott-Spielen der Ultras nach den Karlsruhe Sanktionen war erschreckend!!!
Grundsätzlich gebe ich Dir jedoch Recht, dass es auch ohne Ultras Leute geben wird, die anfeuern. Die Stimmung würde jedoch eine gänzlich andere sein. D.h. Anfeuerung in den ersten 5 Minuten, in Drangphasen der eigenen Mannschaft und nach 2:0 Führungen, so wie früher in den 90ern eben!
Inwiefern dies Einfluss auf den Zuschauerzuspruch der "Normalos", Fernsehverträge etc haben würde, keine Ahnung... Zumindest würde man es merken, und zwar deutlich!
Ich fand es damals gar nicht schlecht. Man muss dabei bedenken, dass es eine Weile dauern wird bis sich alle an die eigene Nase fassen um die Stimmung anzuheizen wenn man jahrelang gewohnt war alles vorgekaut zu bekommen. Aus dem Aspekt heraus fand ich die Stimmung damals gut. Ich bin sicher es wäre über längere Zeit immer besser geworden, ist aber Spekulatius.
Natürlich ist das nicht das Gleiche aber es ist auch nicht der Weltuntergang der hier oft prophezeit wird. Daher sehe ich der Sache mit der Stimmung eher gelassen entgegen. Weniger gelassen nehme ich das Papier an sich und die Folgen die sich daraus ergeben. Ich sehe nämlich schon sehr genau kommen, dass die Situation immer weiter eskaliert auf beiden Seiten und hoffe sehr, dass ich mich irre.
Gruß, tobago
War da nicht damals auch ein Stimmungsboykott der Ultras beim Spiel gegen Bielefeld? Weiß nicht mehr genau. Muss so 2005 gewesen sein. Fand die Stimmung damals super. Ständig hat irgendwo eine Gruppe oder ein EFC, manchmal auch einzelne was angestimmt und die Kurve (ausser den Ultras natürlich) hat voll mitgemacht. Vor allem war die Anfeuerung doch etwas Spielbezogener als sonst
Hm, "der Ultras" kann man eigentlich nicht sagen, das ganze war auch eine Aktion der Fanclubs und sogar übrigens einiger hier aus dem Forum. Damals sind ca. 2000 Leute gar nicht ins Stadion gegangen, die 1.Halbzeit. Wie die Stimmung damals war, kann ich dir nicht sagen, draußen ist nicht viel angekommen.
Allgemein denke ich, wenn "die Ultras" und einige sonstige aktive Fans keinen Bock mehr auf den Scheiß haben, weil sie erfolgreich rausgedrängt wurden, gibt es vielleicht ein paar Spiele einen Durchhänger. Danach denke ich auch, dass sich die ganze Stimmung wieder fängt und auf einem "normalen" Niveau einpendelt, es gibt ja schließlich auch bei Red Bull und Hoffenheim Stimmungsmacher und die Karten hier sind begehrt - wenn die Eintracht weiter so schön spielt. Anders sieht es aus, wenns mal wieder schwer bergab gehen sollte. Anders sieht es übrigens auch langfristig aus, weil es dann nicht mehr so angesagt sein wird, grade bei jungen Leuten, die ja traditionell eher die Supporter sind, ins Stadion zu gehen, einfach weil dort keine Gruppe mehr ist, die mit Kreativität und Engagement immer mal wieder neuen Esprit in die Kurve bringt (Choreos, neue Gesänge, Aktionen, Mottofahrten...). Es wird dann irgendwann nichts mehr "besonderes" sein. Klar kann man sagen - auf die Leute verzichte ich, die kommen nicht nur wegen dem Spiel. Aber hier haben ja auch schon viele geäußert, dass die Atmosphäre doch durchaus eine Rolle spielt, sich für nen Stadionbesuch zu entscheiden.
Ganz stimmungslos wird es aber sicher nicht sein, wie gesagt- auch bei Hoffenheim und Red Bulls gibt es Supporter und sogar Leute, die sich "Ultras" nennen. Sowas käme hier sicherlich auch wieder auf, wenn die Katze ausm Haus ist, tanzen die Mäuse schließlich aufm Tisch.
Ist halt allgemein die Frage, ob einem etwas an der doch ein Stück weit einzigartigen und besonderen Fankultur hier liegt oder ob 08/15 auch reicht. Die besondere Fankultur machen sicherlich auch nicht nur die Ultras aus, aber ich gehe davon aus, dass, wenn die Spirale tatsächlich soweit gedreht wird, dass die Ultras rausfliegen oder keinen Bock mehr haben, es genauso auch vielen anderen aktiven Fans geht. Es gibt ja jetzt schon genügend bekannte Gesichter, die man nur noch selten im Stadion sieht.
Achso, ganz vergessen, was ich eigentlich auch noch sagen wollte, raideg:
Bei solchen Aktionen tun sich natürlich auch gerne mal die Boykott-Boykotteure hervor, die genau sowas nutzen, um dagegen zu schießen und zu stänkern. Das sind teilweise definitiv Leute, die sonst den Mund nicht aufkriegen, dann aber so tun, als wären sie die Ober-Supporter vorm Herrn. Mehr als 1-2 Spiele machen so Leute das Programm aber auch nicht, denke ich. Sonst könnten sie ja ohnehin immer mitsingen.
Superadler76 schrieb: @ Tobago: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, in welchem Stadion Du damals warst, aber die Stimmung bei den Boykott-Spielen der Ultras nach den Karlsruhe Sanktionen war erschreckend!!!
Grundsätzlich gebe ich Dir jedoch Recht, dass es auch ohne Ultras Leute geben wird, die anfeuern. Die Stimmung würde jedoch eine gänzlich andere sein. D.h. Anfeuerung in den ersten 5 Minuten, in Drangphasen der eigenen Mannschaft und nach 2:0 Führungen, so wie früher in den 90ern eben!
Inwiefern dies Einfluss auf den Zuschauerzuspruch der "Normalos", Fernsehverträge etc haben würde, keine Ahnung... Zumindest würde man es merken, und zwar deutlich!
Ich fand es damals gar nicht schlecht. Man muss dabei bedenken, dass es eine Weile dauern wird bis sich alle an die eigene Nase fassen um die Stimmung anzuheizen wenn man jahrelang gewohnt war alles vorgekaut zu bekommen. Aus dem Aspekt heraus fand ich die Stimmung damals gut. Ich bin sicher es wäre über längere Zeit immer besser geworden, ist aber Spekulatius.
Natürlich ist das nicht das Gleiche aber es ist auch nicht der Weltuntergang der hier oft prophezeit wird. Daher sehe ich der Sache mit der Stimmung eher gelassen entgegen. Weniger gelassen nehme ich das Papier an sich und die Folgen die sich daraus ergeben. Ich sehe nämlich schon sehr genau kommen, dass die Situation immer weiter eskaliert auf beiden Seiten und hoffe sehr, dass ich mich irre.
Gruß, tobago
War da nicht damals auch ein Stimmungsboykott der Ultras beim Spiel gegen Bielefeld? Weiß nicht mehr genau. Muss so 2005 gewesen sein. Fand die Stimmung damals super. Ständig hat irgendwo eine Gruppe oder ein EFC, manchmal auch einzelne was angestimmt und die Kurve (ausser den Ultras natürlich) hat voll mitgemacht. Vor allem war die Anfeuerung doch etwas Spielbezogener als sonst
Hm, "der Ultras" kann man eigentlich nicht sagen, das ganze war auch eine Aktion der Fanclubs und sogar übrigens einiger hier aus dem Forum. Damals sind ca. 2000 Leute gar nicht ins Stadion gegangen, die 1.Halbzeit. Wie die Stimmung damals war, kann ich dir nicht sagen, draußen ist nicht viel angekommen.
Allgemein denke ich, wenn "die Ultras" und einige sonstige aktive Fans keinen Bock mehr auf den Scheiß haben, weil sie erfolgreich rausgedrängt wurden, gibt es vielleicht ein paar Spiele einen Durchhänger. Danach denke ich auch, dass sich die ganze Stimmung wieder fängt und auf einem "normalen" Niveau einpendelt, es gibt ja schließlich auch bei Red Bull und Hoffenheim Stimmungsmacher und die Karten hier sind begehrt - wenn die Eintracht weiter so schön spielt. Anders sieht es aus, wenns mal wieder schwer bergab gehen sollte. Anders sieht es übrigens auch langfristig aus, weil es dann nicht mehr so angesagt sein wird, grade bei jungen Leuten, die ja traditionell eher die Supporter sind, ins Stadion zu gehen, einfach weil dort keine Gruppe mehr ist, die mit Kreativität und Engagement immer mal wieder neuen Esprit in die Kurve bringt (Choreos, neue Gesänge, Aktionen, Mottofahrten...). Es wird dann irgendwann nichts mehr "besonderes" sein. Klar kann man sagen - auf die Leute verzichte ich, die kommen nicht nur wegen dem Spiel. Aber hier haben ja auch schon viele geäußert, dass die Atmosphäre doch durchaus eine Rolle spielt, sich für nen Stadionbesuch zu entscheiden.
Ganz stimmungslos wird es aber sicher nicht sein, wie gesagt- auch bei Hoffenheim und Red Bulls gibt es Supporter und sogar Leute, die sich "Ultras" nennen. Sowas käme hier sicherlich auch wieder auf, wenn die Katze ausm Haus ist, tanzen die Mäuse schließlich aufm Tisch.
Ist halt allgemein die Frage, ob einem etwas an der doch ein Stück weit einzigartigen und besonderen Fankultur hier liegt oder ob 08/15 auch reicht. Die besondere Fankultur machen sicherlich auch nicht nur die Ultras aus, aber ich gehe davon aus, dass, wenn die Spirale tatsächlich soweit gedreht wird, dass die Ultras rausfliegen oder keinen Bock mehr haben, es genauso auch vielen anderen aktiven Fans geht. Es gibt ja jetzt schon genügend bekannte Gesichter, die man nur noch selten im Stadion sieht.
Dann habe ich mich im Spiel getäuscht. Damals war definitiv der Block voll und die Ultras im Stadion. Ist halt schon einige Jahre her und man wird auch älter...worum gings hier?..ähh
Superadler76 schrieb: @ Tobago: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, in welchem Stadion Du damals warst, aber die Stimmung bei den Boykott-Spielen der Ultras nach den Karlsruhe Sanktionen war erschreckend!!!
Grundsätzlich gebe ich Dir jedoch Recht, dass es auch ohne Ultras Leute geben wird, die anfeuern. Die Stimmung würde jedoch eine gänzlich andere sein. D.h. Anfeuerung in den ersten 5 Minuten, in Drangphasen der eigenen Mannschaft und nach 2:0 Führungen, so wie früher in den 90ern eben!
Inwiefern dies Einfluss auf den Zuschauerzuspruch der "Normalos", Fernsehverträge etc haben würde, keine Ahnung... Zumindest würde man es merken, und zwar deutlich!
Ich fand es damals gar nicht schlecht. Man muss dabei bedenken, dass es eine Weile dauern wird bis sich alle an die eigene Nase fassen um die Stimmung anzuheizen wenn man jahrelang gewohnt war alles vorgekaut zu bekommen. Aus dem Aspekt heraus fand ich die Stimmung damals gut. Ich bin sicher es wäre über längere Zeit immer besser geworden, ist aber Spekulatius.
Natürlich ist das nicht das Gleiche aber es ist auch nicht der Weltuntergang der hier oft prophezeit wird. Daher sehe ich der Sache mit der Stimmung eher gelassen entgegen. Weniger gelassen nehme ich das Papier an sich und die Folgen die sich daraus ergeben. Ich sehe nämlich schon sehr genau kommen, dass die Situation immer weiter eskaliert auf beiden Seiten und hoffe sehr, dass ich mich irre.
Gruß, tobago
War da nicht damals auch ein Stimmungsboykott der Ultras beim Spiel gegen Bielefeld? Weiß nicht mehr genau. Muss so 2005 gewesen sein. Fand die Stimmung damals super. Ständig hat irgendwo eine Gruppe oder ein EFC, manchmal auch einzelne was angestimmt und die Kurve (ausser den Ultras natürlich) hat voll mitgemacht. Vor allem war die Anfeuerung doch etwas Spielbezogener als sonst
Hm, "der Ultras" kann man eigentlich nicht sagen, das ganze war auch eine Aktion der Fanclubs und sogar übrigens einiger hier aus dem Forum. Damals sind ca. 2000 Leute gar nicht ins Stadion gegangen, die 1.Halbzeit. Wie die Stimmung damals war, kann ich dir nicht sagen, draußen ist nicht viel angekommen.
Allgemein denke ich, wenn "die Ultras" und einige sonstige aktive Fans keinen Bock mehr auf den Scheiß haben, weil sie erfolgreich rausgedrängt wurden, gibt es vielleicht ein paar Spiele einen Durchhänger. Danach denke ich auch, dass sich die ganze Stimmung wieder fängt und auf einem "normalen" Niveau einpendelt, es gibt ja schließlich auch bei Red Bull und Hoffenheim Stimmungsmacher und die Karten hier sind begehrt - wenn die Eintracht weiter so schön spielt. Anders sieht es aus, wenns mal wieder schwer bergab gehen sollte. Anders sieht es übrigens auch langfristig aus, weil es dann nicht mehr so angesagt sein wird, grade bei jungen Leuten, die ja traditionell eher die Supporter sind, ins Stadion zu gehen, einfach weil dort keine Gruppe mehr ist, die mit Kreativität und Engagement immer mal wieder neuen Esprit in die Kurve bringt (Choreos, neue Gesänge, Aktionen, Mottofahrten...). Es wird dann irgendwann nichts mehr "besonderes" sein. Klar kann man sagen - auf die Leute verzichte ich, die kommen nicht nur wegen dem Spiel. Aber hier haben ja auch schon viele geäußert, dass die Atmosphäre doch durchaus eine Rolle spielt, sich für nen Stadionbesuch zu entscheiden.
Ganz stimmungslos wird es aber sicher nicht sein, wie gesagt- auch bei Hoffenheim und Red Bulls gibt es Supporter und sogar Leute, die sich "Ultras" nennen. Sowas käme hier sicherlich auch wieder auf, wenn die Katze ausm Haus ist, tanzen die Mäuse schließlich aufm Tisch.
Ist halt allgemein die Frage, ob einem etwas an der doch ein Stück weit einzigartigen und besonderen Fankultur hier liegt oder ob 08/15 auch reicht. Die besondere Fankultur machen sicherlich auch nicht nur die Ultras aus, aber ich gehe davon aus, dass, wenn die Spirale tatsächlich soweit gedreht wird, dass die Ultras rausfliegen oder keinen Bock mehr haben, es genauso auch vielen anderen aktiven Fans geht. Es gibt ja jetzt schon genügend bekannte Gesichter, die man nur noch selten im Stadion sieht.
Dann habe ich mich im Spiel getäuscht. Damals war definitiv der Block voll und die Ultras im Stadion. Ist halt schon einige Jahre her und man wird auch älter...worum gings hier?..ähh
Dann meinst du vermutlich eins der Spiele nach Karlsruhe, wohl eher das 2.Heimspiel, das damals boykottiert wurde. Ich kann mich da zwar nicht an "super Stimmung" erinnern, aber es wurde hin und wieder gesungen, ja. Das lauteste war allerdings wohl definitiv "Funkel raus!", was damals das erste Mal so richtig brachial hörbar war. Ob das den Vorstand so gefreut hat?!
Max, ich stand mit draussen aber klar ist auch: egal was am 12.12. beschlossen wird, wenn es nach Auffassung der Innenministern nicht weit genug geht, werden die entsprechende Gestze erlassen, die wohl noch wesentlich weitgehender gefasst werden.
M.E. sind die durchaus angreifbar aber wer wird Zeit, Geld und Lust investeren, bei unsicheren Erfolgsaussichten das notfalls bis zum BVerfG durchzukämpfen?
Eben. Und damit ist das durch. Dabei interessiert bei den Entscheidungsträgern nicht die Bohne, dass die Verletztenzunahme aus Polizeieinsätzen resultiert, dass Messer meist Taschenmesser sind und prozentual nicht erfassbar sind, nein, entscheidendes Kriterium sind - lies das Rauball-Interview- Pyro.
das mag albern sein aber Pyro wird uns den allerletzten Rest an Fankultur kosten, Brave new world, dann bald ohne mich.
Aber ein erkleckliches Teil schuld haben die Zündler. Fakt! Und es wäre nie gelungen die öffentliche Meiung der sichersten Stadien ever so hinter sich zu bringen, wenn nicht gezündelt würde.
Dass dies Schwachsinn ist, steht ausser Diskussion aber wir gehen in einen Kampf, den wir nie gewnnen können.
Es sei denn, wir hätten auf jede Art von Pyro verzichtet. Dann wäre der Ausgang auch ungewiss aber es hätte eine Minichance bestanden.
So genieße ich noch ein paar Tage und bin dann raus aus dem Irrenstadel der Entscheidungsträger, wobei ich hier nicht die DFL meine sondern die IM (durchaus doppeldeutig zu verstehen).
Dass dies Schwachsinn ist, steht ausser Diskussion aber wir gehen in einen Kampf, den wir nie gewnnen können.
Es sei denn, wir hätten auf jede Art von Pyro verzichtet. Dann wäre der Ausgang auch ungewiss aber es hätte eine Minichance bestanden.
So genieße ich noch ein paar Tage und bin dann raus aus dem Irrenstadel der Entscheidungsträger, wobei ich hier nicht die DFL meine sondern die IM (durchaus doppeldeutig zu verstehen).
Stimme ich dir zu. Aber du sagst es selbst - diese Haltung und das völlige Verteufeln von Pyro sind Schwachsinn, und auch ohne Pyro wäre die Chance alles zu erhalten sehr ungewiss. Drum, warum sich permanent selbst beschneiden und es nicht wie du halten und noch ein paar Tage genießen?
Ich finde es auch schade, dass ich später nicht mit meinem Kind ins Waldstadion gehen kann, so wie ich es mir vorstelle. Aber daran bin weder ich, noch du, noch die Pyrozündler schuld. Da bin ich überzeugt von.
Du wirst aller Wahrscheinlichkeit nach recht haben. Aber ich würde lieber 10% Chance versuchen, wahrzunehmen als 0%.
Aber das muss logischerweise jeder mit sich ausmachen.
IIch glaube immer noch, dass bei Einstellung jedweder Pyro kaum ein Argument für die Hardliner geblieben wäre aber ich sehe natürlich auch, dass dies niemals von einem Tag zum anderen durchsetzbar gewesen wäre, selbst wenn es gewollt gewesen wäre.
Auch ohne Pyro in den letzten Jahren hätte das Establishment große Freude daran, eine Jugendkultur/Subkultur, die rings um die Fussballklubs gewachsen ist, zu drangsalieren und zu reglementieren.
Früher waren es die Langhaarigen, die Rockmusik hörten und kifften, die reglementiert wurden, heute sind es die Leute im Umfeld von Feuerwerk und Fussballspielen, die reglementiert werden sollen. So tickt halt Establishment.
Ich denke, 12:12 wird (sollte) zu einer Dauereinrichtung in den Stadien werden, zu einem andauernden Ritual. Protest gegen die Leute, die fernab in irgendwelchen Gremien Beschlüsse fassen, die mit den Menschen vor Ort rein gar nix zu tun haben. Es gibt auch viele Menschen fernab des Fussballs, die von ähnlichen weltfremden Beschlüssen betroffen sind. 12:12 könnte in diesem Sinne in Deutschland sogar eine richtige politische Marke werden, mit einer sehr viel präsenteren und breiteren Basis als z. B. die Piraten...
Ich glaube immer noch, dass bei Einstellung jedweder Pyro kaum ein Argument für die Hardliner geblieben wäre...
Dann wären die Argumente halt beleidigende Gesänge, verletzende Choreos oder sonstiges. Also in diesem Punkt bin ich mir sehr sicher, dass du unrecht hast. Auch ohne Pyro hätten wir keine besseren Chancen davon bin ich überzeugt.
Ich glaube immer noch, dass bei Einstellung jedweder Pyro kaum ein Argument für die Hardliner geblieben wäre...
Dann wären die Argumente halt beleidigende Gesänge, verletzende Choreos oder sonstiges. Also in diesem Punkt bin ich mir sehr sicher, dass du unrecht hast. Auch ohne Pyro hätten wir keine besseren Chancen davon bin ich überzeugt.
Da magst Du durchaus recht haben. Ich denke aber, dass es schwieriger gewesen wäre, die Öffentlichkeit mit "Nichtsehbarkeiten" zu mobilisieren.
concordia-eagle schrieb: Da magst Du durchaus recht haben. Ich denke aber, dass es schwieriger gewesen wäre, die Öffentlichkeit mit "Nichtsehbarkeiten" zu mobilisieren. Aber wahrscheinlich hast Du recht. Schade.
Concordia, wenn es keine Pyro-Bilder gibt, titelt man halt mit "Hooligans stürmen die Düsseldorfer Oper", "Strassenschlacht bei Ruhrpott-Derby" oder "Ultras prügeln im Drogenrausch".
Du weisst doch, wie das Getriebe funktioniert. Die Innenminister haben einen Beschluss gefasst und sich darauf verständigt, dass in deutschen Stadien Gewalt herrscht. Und sie werden - da können noch so viele SPON-Artikel und Sozialwissenschaftler das Gegenteil belegen - von diesem Urteil nicht mehr abrücken. Es geht hier nicht um Sport. Es geht um Politik und Wählerstimmen. Zielgruppe sind diejenigen, die altersmässig weitab von Jugendkulturen und Fan-Dasein ein Leben im Eigenheim verbringen, aber zahlenmässig (Wählerstimmen) deutlich überwiegen. Wir greifen durch, ist die Parole.
Ich bin kein Freund des DFB. Aber der Verband steht unter Druck und muss am 12.12. Ergebnisse präsentieren, sonst greift die Politik direkt ein. Schon mal darüber nachgedacht, dass die Gespräche mit den ProPyro-Vertretern auf höhere Weisung hin abgebrochen wurden?
Ich erwarte am 12.12. keine positiven Überraschungen mehr. M. E. ist da schon vieles längst beschlossene Sache. Wir Fans haben leider viel zu lange lediglich herumgezetert, statt gemeinsam für unser Anliegen öffentlich zu protestieren. 12:12 ist ein Zeichen, aber es kommt viel zu spät, weil mittlerweile zu viel Porzellan zerbrochen wurde.
Übrigens: die Diskussion zwischen Tobago und anderen über die Definition von 'Stimmung' ist in diesem Zusammenhang auch völlig nebensächlich, weil es nicht um Dauergesänge, kreative Choreos oder spielbezogenen Support geht, sondern um Menschenrechte und Repressalien.
Und noch ein PS: Die Verhältnisse in Italien und England lassen sich überhaupt nicht vergleichen. Ich behaupte sogar, dass unsere deutschen Vereinsoberen mit den sog. "englischen Verhältnissen" durchaus einverstanden wären. Ist keine persönliche Wertung, lediglich eine Feststellung...
concordia-eagle schrieb: Da magst Du durchaus recht haben. Ich denke aber, dass es schwieriger gewesen wäre, die Öffentlichkeit mit "Nichtsehbarkeiten" zu mobilisieren. Aber wahrscheinlich hast Du recht. Schade.
Concordia, wenn es keine Pyro-Bilder gibt, titelt man halt mit "Hooligans stürmen die Düsseldorfer Oper", "Strassenschlacht bei Ruhrpott-Derby" oder "Ultras prügeln im Drogenrausch".
Du weisst doch, wie das Getriebe funktioniert. Die Innenminister haben einen Beschluss gefasst und sich darauf verständigt, dass in deutschen Stadien Gewalt herrscht. Und sie werden - da können noch so viele SPON-Artikel und Sozialwissenschaftler das Gegenteil belegen - von diesem Urteil nicht mehr abrücken. Es geht hier nicht um Sport. Es geht um Politik und Wählerstimmen. Zielgruppe sind diejenigen, die altersmässig weitab von Jugendkulturen und Fan-Dasein ein Leben im Eigenheim verbringen, aber zahlenmässig (Wählerstimmen) deutlich überwiegen. Wir greifen durch, ist die Parole.
Ich bin kein Freund des DFB. Aber der Verband steht unter Druck und muss am 12.12. Ergebnisse präsentieren, sonst greift die Politik direkt ein. Schon mal darüber nachgedacht, dass die Gespräche mit den ProPyro-Vertretern auf höhere Weisung hin abgebrochen wurden?
Ich erwarte am 12.12. keine positiven Überraschungen mehr. M. E. ist da schon vieles längst beschlossene Sache. Wir Fans haben leider viel zu lange lediglich herumgezetert, statt gemeinsam für unser Anliegen öffentlich zu protestieren. 12:12 ist ein Zeichen, aber es kommt viel zu spät, weil mittlerweile zu viel Porzellan zerbrochen wurde.
Übrigens: die Diskussion zwischen Tobago und anderen über die Definition von 'Stimmung' ist in diesem Zusammenhang auch völlig nebensächlich, weil es nicht um Dauergesänge, kreative Choreos oder spielbezogenen Support geht, sondern um Menschenrechte und Repressalien.
Und noch ein PS: Die Verhältnisse in Italien und England lassen sich überhaupt nicht vergleichen. Ich behaupte sogar, dass unsere deutschen Vereinsoberen mit den sog. "englischen Verhältnissen" durchaus einverstanden wären. Ist keine persönliche Wertung, lediglich eine Feststellung...
Ich hätte nur ein wenig mehr Solidarität gefordert, das auch mal seitens der Mannschaft mal ein Zeichen kommt. Aber das kann man wohl nicht verlangen....
Auch ich kenne die Zeite, wo keine "Stimmungsmacher", übrigens ein schlechter Ausdruck finde ich, vorhanden waren. Und wenn du sagst, die Stimmung wäre auch gut gewesen wäre, dann haben wir hier absolut verschiedene Ansicht. Die Stimmung war aus meiner Sicht teilweise unterirdisch. Klar gab es auch mal gute Zeiten der Kurve, aber insgesamt war die Stimmung deutlich schlechter.
Und das wird uns auch alle erwarten, wenn genau die Leute weg sind, die sich die Seele aus dem Leib brüllen, um die Mannschaft zu pushen. Aber da gibt es wohl viele Meinungen drüber.
In die 80er kann ich leider nicht zurückgehen, da war ich noch zu jung... ich war 1992 das erste mal im Stadion. Damals war der Support wesentlich spielbezogener, was mir heute leider völlig fehlt. Auf der anderen Seite wurde viel schneller gepfiffen und die Lautstärke der Kurve (bzw. des G-Blocks) war eher dürftig, kann mich an etliche Spiele gegen Schalke, Gladbach, Dortmund erinnern wo wir im eigenen Stadion förmlich an die Wand gesungen wurden!
Erst zu Mitte der 90er wurde es besser, der Abstieg war da sicherlich ein Wendepunkt. Die Ultras haben sich gegründet und es wurden immer mehr Supporter auf der Gegentribüne. Durch den Schall unter der Überdachung wurde es lauter und es haben auch immer mehr Leute im Rest des Stadions mitgezogen! Aber um es kurz zu sagen: Die Stimmung vor 1996 möchte ich nicht mehr haben, höchstens einen Hauch mehr an spielbezogenen Support... das wäre schön ,-)
guckst Du hier http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1776192/Faszination-Fankurve-Italien
oder hier http://www.altravita.com/italien-doku.php#more-2069
"Früher", da hab' ich immer Vereine wie K'lautern, Oxxenbach, Dortmund, Bielefeld und Gladbach um die engen, reinen Fussballstadien ohne Leichtathletik-400-Meter-Bahn beneidet, weil die dort mit ihren Fans viel mehr akustischen "Psycho-Druck" auf Gegner und Schiri ausüben konnten und ausgeübt haben, als "wir" (also Frankfurt, Köln, Stuttgart, Hamburg, B. München, Nürnberg , Schalke usw.) in den Stadien mit diesen Laufbahnen, wo die Anfeuerung oft vom Wind weggetragen worden ist.
Einen "Support", wie man ihn heute kennt, gab es in diesem Sinne bei uns nur im G-Block. Und in schlechten Zeiten sind die Leute weggeblieben, da haben sich manchmal Freitags abends 8 - 9 Tausend Leute im Waldstadion verloren.
Es war vielerorts alles eine Nummer kleiner. Auch Bayern z. B. hat im Winter im Olympiastadion manchmal nur 16 - 18.000 Leute begrüßen können. Dortmund habe ich zu deren Zweitligazeiten damals bewundert, wenn sich in Spitzenspielen gegen Fortuna Köln oder Preußen Münster zwischen 40.000 und 50.000 Zuschauer ins Westfalenstadion (Fassungsvermögen 54.000) aufgemacht haben.
Oder wenn 1860 im Olympiastadion gegen Bayern Hof vor über 60.000 Leuten gekickt hatte, das waren dann schon herausragende Ereignisse im Einheitsbrei.
Sehr beeindruckend: Relegation zwischen 1860 und Bielefeld (die jeweiligen Zweiten der staffeln Nord und Süd der 2. Liga) trugen 1977 im Waldstadion ein notwendiges drittes Relegationsspiel um den Aufstieg in die 1. Liga aus, das Stadion war mit 60.000 ausverkauft und 1860 war mit 40.000 Leuten da. Auch ein überragendes Ereignis, wie ein Pokalendspiel. Der Offenbacher Bub Jimmy Hartwig war in der 1860er Truppe ein ganz herausragendes Jungtalent, später hat er mit dem HSV Deutsche Meisterschaften und die CL gewonnen.
Aber das waren nur Einzelereignisse, sonst hätte ich sie nicht im Kopf.
Dafür waren Länderspiele der A-Mannschaft wahre "Fussball-Feiertage", egal gegen wen, die Stadien waren stets rappelvoll und eine TV-Liveübertragung war etwas ganz Besonderes, weil so selten. Und der Bundestrainer Helmut Schön kam im Ansehen und der Bedeutung im Lande gleich hinter dem jeweiligen Bundeskanzler, der damals stets ein Mann war.
Ärger gab es um TV-Liveübertragungen der europäischen Wettbewerbe, z. B. 1975 beschwerten sich der HSV (daheim gegen Brügge) und die Eintracht (daheim gegen West Ham) in ihren Halbfinals bitterlich, weil das Fernsehen entgegen einer Absprache Bayern (auswärts bei Real, ebenfalls im Halbfinale) live zeigte, jedoch zum Zeitpunkt der "Übertragungsverkündung" das Volkspark- und das Waldstadion noch längst nicht ausverkauft waren. Damals rang man noch um jeden einzelnen Zuschauer wegen der Einnahmen, die einen weitaus höheren Anteil an den Klubbudgets ausmachten, als heute.
Hm, "der Ultras" kann man eigentlich nicht sagen, das ganze war auch eine Aktion der Fanclubs und sogar übrigens einiger hier aus dem Forum. Damals sind ca. 2000 Leute gar nicht ins Stadion gegangen, die 1.Halbzeit. Wie die Stimmung damals war, kann ich dir nicht sagen, draußen ist nicht viel angekommen.
Allgemein denke ich, wenn "die Ultras" und einige sonstige aktive Fans keinen Bock mehr auf den Scheiß haben, weil sie erfolgreich rausgedrängt wurden, gibt es vielleicht ein paar Spiele einen Durchhänger. Danach denke ich auch, dass sich die ganze Stimmung wieder fängt und auf einem "normalen" Niveau einpendelt, es gibt ja schließlich auch bei Red Bull und Hoffenheim Stimmungsmacher und die Karten hier sind begehrt - wenn die Eintracht weiter so schön spielt.
Anders sieht es aus, wenns mal wieder schwer bergab gehen sollte.
Anders sieht es übrigens auch langfristig aus, weil es dann nicht mehr so angesagt sein wird, grade bei jungen Leuten, die ja traditionell eher die Supporter sind, ins Stadion zu gehen, einfach weil dort keine Gruppe mehr ist, die mit Kreativität und Engagement immer mal wieder neuen Esprit in die Kurve bringt (Choreos, neue Gesänge, Aktionen, Mottofahrten...). Es wird dann irgendwann nichts mehr "besonderes" sein. Klar kann man sagen - auf die Leute verzichte ich, die kommen nicht nur wegen dem Spiel. Aber hier haben ja auch schon viele geäußert, dass die Atmosphäre doch durchaus eine Rolle spielt, sich für nen Stadionbesuch zu entscheiden.
Ganz stimmungslos wird es aber sicher nicht sein, wie gesagt- auch bei Hoffenheim und Red Bulls gibt es Supporter und sogar Leute, die sich "Ultras" nennen. Sowas käme hier sicherlich auch wieder auf, wenn die Katze ausm Haus ist, tanzen die Mäuse schließlich aufm Tisch.
Ist halt allgemein die Frage, ob einem etwas an der doch ein Stück weit einzigartigen und besonderen Fankultur hier liegt oder ob 08/15 auch reicht. Die besondere Fankultur machen sicherlich auch nicht nur die Ultras aus, aber ich gehe davon aus, dass, wenn die Spirale tatsächlich soweit gedreht wird, dass die Ultras rausfliegen oder keinen Bock mehr haben, es genauso auch vielen anderen aktiven Fans geht. Es gibt ja jetzt schon genügend bekannte Gesichter, die man nur noch selten im Stadion sieht.
Bei solchen Aktionen tun sich natürlich auch gerne mal die Boykott-Boykotteure hervor, die genau sowas nutzen, um dagegen zu schießen und zu stänkern. Das sind teilweise definitiv Leute, die sonst den Mund nicht aufkriegen, dann aber so tun, als wären sie die Ober-Supporter vorm Herrn. Mehr als 1-2 Spiele machen so Leute das Programm aber auch nicht, denke ich. Sonst könnten sie ja ohnehin immer mitsingen.
Dann habe ich mich im Spiel getäuscht.
Damals war definitiv der Block voll und die Ultras im Stadion.
Ist halt schon einige Jahre her und man wird auch älter...worum gings hier?..ähh
Dann meinst du vermutlich eins der Spiele nach Karlsruhe, wohl eher das 2.Heimspiel, das damals boykottiert wurde.
Ich kann mich da zwar nicht an "super Stimmung" erinnern, aber es wurde hin und wieder gesungen, ja. Das lauteste war allerdings wohl definitiv "Funkel raus!", was damals das erste Mal so richtig brachial hörbar war. Ob das den Vorstand so gefreut hat?!
M.E. sind die durchaus angreifbar aber wer wird Zeit, Geld und Lust investeren, bei unsicheren Erfolgsaussichten das notfalls bis zum BVerfG durchzukämpfen?
Eben. Und damit ist das durch. Dabei interessiert bei den Entscheidungsträgern nicht die Bohne, dass die Verletztenzunahme aus Polizeieinsätzen resultiert, dass Messer meist Taschenmesser sind und prozentual nicht erfassbar sind, nein, entscheidendes Kriterium sind - lies das Rauball-Interview- Pyro.
das mag albern sein aber Pyro wird uns den allerletzten Rest an Fankultur kosten, Brave new world, dann bald ohne mich.
Aber ein erkleckliches Teil schuld haben die Zündler. Fakt! Und es wäre nie gelungen die öffentliche Meiung der sichersten Stadien ever so hinter sich zu bringen, wenn nicht gezündelt würde.
Dass dies Schwachsinn ist, steht ausser Diskussion aber wir gehen in einen Kampf, den wir nie gewnnen können.
Es sei denn, wir hätten auf jede Art von Pyro verzichtet. Dann wäre der Ausgang auch ungewiss aber es hätte eine Minichance bestanden.
So genieße ich noch ein paar Tage und bin dann raus aus dem Irrenstadel der Entscheidungsträger, wobei ich hier nicht die DFL meine sondern die IM (durchaus doppeldeutig zu verstehen).
Stimme ich dir zu. Aber du sagst es selbst - diese Haltung und das völlige Verteufeln von Pyro sind Schwachsinn, und auch ohne Pyro wäre die Chance alles zu erhalten sehr ungewiss.
Drum, warum sich permanent selbst beschneiden und es nicht wie du halten und noch ein paar Tage genießen?
Ich finde es auch schade, dass ich später nicht mit meinem Kind ins Waldstadion gehen kann, so wie ich es mir vorstelle. Aber daran bin weder ich, noch du, noch die Pyrozündler schuld. Da bin ich überzeugt von.
Aber das muss logischerweise jeder mit sich ausmachen.
IIch glaube immer noch, dass bei Einstellung jedweder Pyro kaum ein Argument für die Hardliner geblieben wäre aber ich sehe natürlich auch, dass dies niemals von einem Tag zum anderen durchsetzbar gewesen wäre, selbst wenn es gewollt gewesen wäre.
Früher waren es die Langhaarigen, die Rockmusik hörten und kifften, die reglementiert wurden, heute sind es die Leute im Umfeld von Feuerwerk und Fussballspielen, die reglementiert werden sollen. So tickt halt Establishment.
Ich denke, 12:12 wird (sollte) zu einer Dauereinrichtung in den Stadien werden, zu einem andauernden Ritual. Protest gegen die Leute, die fernab in irgendwelchen Gremien Beschlüsse fassen, die mit den Menschen vor Ort rein gar nix zu tun haben. Es gibt auch viele Menschen fernab des Fussballs, die von ähnlichen weltfremden Beschlüssen betroffen sind. 12:12 könnte in diesem Sinne in Deutschland sogar eine richtige politische Marke werden, mit einer sehr viel präsenteren und breiteren Basis als z. B. die Piraten...
Dann wären die Argumente halt beleidigende Gesänge, verletzende Choreos oder sonstiges. Also in diesem Punkt bin ich mir sehr sicher, dass du unrecht hast. Auch ohne Pyro hätten wir keine besseren Chancen davon bin ich überzeugt.
Da magst Du durchaus recht haben. Ich denke aber, dass es schwieriger gewesen wäre, die Öffentlichkeit mit "Nichtsehbarkeiten" zu mobilisieren.
Aber wahrscheinlich hast Du recht. Schade.
Concordia, wenn es keine Pyro-Bilder gibt, titelt man halt mit "Hooligans stürmen die Düsseldorfer Oper", "Strassenschlacht bei Ruhrpott-Derby" oder "Ultras prügeln im Drogenrausch".
Du weisst doch, wie das Getriebe funktioniert. Die Innenminister haben einen Beschluss gefasst und sich darauf verständigt, dass in deutschen Stadien Gewalt herrscht. Und sie werden - da können noch so viele SPON-Artikel und Sozialwissenschaftler das Gegenteil belegen - von diesem Urteil nicht mehr abrücken. Es geht hier nicht um Sport. Es geht um Politik und Wählerstimmen. Zielgruppe sind diejenigen, die altersmässig weitab von Jugendkulturen und Fan-Dasein ein Leben im Eigenheim verbringen, aber zahlenmässig (Wählerstimmen) deutlich überwiegen. Wir greifen durch, ist die Parole.
Ich bin kein Freund des DFB. Aber der Verband steht unter Druck und muss am 12.12. Ergebnisse präsentieren, sonst greift die Politik direkt ein. Schon mal darüber nachgedacht, dass die Gespräche mit den ProPyro-Vertretern auf höhere Weisung hin abgebrochen wurden?
Ich erwarte am 12.12. keine positiven Überraschungen mehr. M. E. ist da schon vieles längst beschlossene Sache. Wir Fans haben leider viel zu lange lediglich herumgezetert, statt gemeinsam für unser Anliegen öffentlich zu protestieren. 12:12 ist ein Zeichen, aber es kommt viel zu spät, weil mittlerweile zu viel Porzellan zerbrochen wurde.
Übrigens: die Diskussion zwischen Tobago und anderen über die Definition von 'Stimmung' ist in diesem Zusammenhang auch völlig nebensächlich, weil es nicht um Dauergesänge, kreative Choreos oder spielbezogenen Support geht, sondern um Menschenrechte und Repressalien.
Und noch ein PS: Die Verhältnisse in Italien und England lassen sich überhaupt nicht vergleichen. Ich behaupte sogar, dass unsere deutschen Vereinsoberen mit den sog. "englischen Verhältnissen" durchaus einverstanden wären. Ist keine persönliche Wertung, lediglich eine Feststellung...
Ich bin da durchaus bei Dir.
http://www.youtube.com/watch?v=fbND5NNCfLw
vor diesen südländischen verhältnissen hätte ich schon angst
http://www.youtube.com/watch?v=CoPFc_wJeRc
aber gut jedem das seine