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Anschläge in Nordirland - zwei britische Soldaten sterben

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adlerkadabra schrieb:
Kaum verwunderlich angesichts der von mir bereits erwähnten Tatsache, dass im 9. (nicht, wie Du schreibst, 6./5.) vorchristlichen Jahrhundert eine markante keltische Einwanderung in das baskische Küstengebiet stattgefunden hat.  


Vor allem, da es eine "Tatsache" ist, die du exklusiv zu besitzen scheinst. Die Anfänge der Hallstattkultur in Österreich (um 800) sind die ersten Erwähnungen von Kelten überhaupt, vorher ist der gesamte Begriff in der Geschichtsforschung unbekannt. Erst ab etwa 600 breiten sie sich in einem weiteren Gebiet aus. Wen du da um 900v. getroffen haben willst, ich weiß ja nicht....

Bezüglich heutiger Solidarisierungen verweise ich auf meinen Vorredner.

[Wobei laut deinem Beitrag diese Soldidarisierung erst das Ergebnis deiner Erwähnung des Keltentums ist ?? Mit wie vielen hast du da gesprochen? ]
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Nachtrag:
Halten wir es einfach. Wikipedia reicht hier völlig.
Man beachte die Karte rechts, die einen weiten Bogen um das Baskenland macht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten
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SGE_Werner schrieb:
Oje, die Real IRA, Splittergruppe aus der alten aufgelösten IRA-Struktur...

(das erinnert mich gleich wieder an mein IRA-Referat in der Schule...)

Das kann ja wieder "heiß" werden da oben. Zumindest war es ja mal ein gutes Jahrzehnt in Punkto Gewalttaten ruhig.    


Würd ich gern mal lesen.
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Stoppdenbus schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Kaum verwunderlich angesichts der von mir bereits erwähnten Tatsache, dass im 9. (nicht, wie Du schreibst, 6./5.) vorchristlichen Jahrhundert eine markante keltische Einwanderung in das baskische Küstengebiet stattgefunden hat.  


Vor allem, da es eine "Tatsache" ist, die du exklusiv zu besitzen scheinst. Die Anfänge der Hallstattkultur in Österreich (um 800) sind die ersten Erwähnungen von Kelten überhaupt, vorher ist der gesamte Begriff in der Geschichtsforschung unbekannt. Erst ab etwa 600 breiten sie sich in einem weiteren Gebiet aus. Wen du da um 900v. getroffen haben willst, ich weiß ja nicht....

Na hier kann ich Dir wirklich sehr einfach helfen - Encyclopedia Britannica:

CELTS, also spelled KELT, Latin CELTA, plural Celtae, a member of an early Indo-European people who from the 2nd millennium BC to the 1st century BC spread over much of Europe. (...)

Etwas spät aufgestanden, der Herr. Tja, die Römer sind halt nicht das Maß aller Dinge, nicht in Steckbriefen, und überhaupt  

Ich denke, dabei können wir es belassen. Wir sind etwas weit vom Thema abgewichen.
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@ breezer  

Sorry, einfach geiler Kommentar. Ich lass dich mal lieber googeln, ich kann zu bestimmten Dingen etwas sagen, aber die Informationen kriegt man in jedem guten Artikel über die Situation in Nordirland im Internet.  
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schwarzer_geier schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
Die Ureinwohner Spaniens, die Iberer, sind ebenfalls ein alteuropäisches Volk, sie vermischten sich aber im 6./5. Jahrhundert v. Chr. mit den damals aus Gallien eingewanderten Kelten, welche vor allem im Nordwesten ("Galicien") die Mehrheit bildeten.
Das Mischvolk nannte man Keltiberer, die Vorläufer der heutigen Spanier und Portugiesen.

Erzähl bloß keinem Basken er hätte was mit Kelten zu tun.

Zu spät. Schon passiert. Und zwar mehrfach. Das Ergebnis: die Solidarisierung der Basken mit den keltischen Minderheiten in Frankreich und Großbritannien gibt es natürlich. Ganz explizit rechnen sich viele Basken heute, im Gegensatz zum mediterranen Raum, einem atlantischen Raum zu, und zwar in Übereinstimmung mit den Galiziern, Bretonen etc. Kaum verwunderlich angesichts der von mir bereits erwähnten Tatsache, dass im 9. (nicht, wie Du schreibst, 6./5.) vorchristlichen Jahrhundert eine markante keltische Einwanderung in das baskische Küstengebiet stattgefunden hat.



Das liegt aber an eher der verständlichen Solidarität der Basken mit anderen nach Unabhängigkeit strebenden Regionen als daran das sie von Kelten abstammen oder sich so fühlen.

Deine keltische Nation hört sich für mich zu sehr nach völkischer Scheiße an. Ich bin ja ein Freund der keltischen Kultur, aber Nationskonstrukte aufgrund von Stämmen aus der Eisenzeit sind arg reaktionärer Dünnpfiff.

1. Richtig, und diese Solidarität wird im Baskenland mit der gemeinsamen geo-kulturellen atlantischen Exposition begründet, die man mit Galiziern, Bretonen etc. teilt. Als Metapher für diese Gemeinsamkeit gebraucht man im Baskenland das "atlantische Licht", im Unterschied ´zum "mediterranen Licht".

2. "Meine" keltische Nation? Unsinn. Dann lies Dir nochmal Beitrag #7 genau durch:
"Die klügeren Verfechter dieses Konzepts gehen nicht von der Verwirklichung eines keltischen Nationalstaats aus, sondern von größerer Autonomie der keltisch geprägten Regionen und einem entsprechend engeren Zusammenhang untereinander."

Und damit zurück zum eigentlichen Thema dieses Threads.
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@ak
Ich kann ja nicht ausschließen, dass du irgendeinen baskischen Altesotheriker findest, der von irgendeinem "atlantischen Licht" faselt, eine gängige Ansicht unter den heutigen Basken verbreitest du hier mit Sicherheit nicht.
Vielleicht findest du aber auch dazu einen Einzeiler in deiner E.B.  
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The_Lizard_King schrieb:
Nein, ich freue ich mich nicht über Änschlage und schon gar nicht darüber, dass jemand gestorben ist.

Dennoch hoffe ich darauf, dass die Iren, die sich seit Jahrhunderten der Repression tapfer gegen GB stemmen, irgendwann einmal ihre völlige Unabhängigkeit erlangen werden. Und nichts anderes sagt dieser Satz aus: Unser Tag [der Unabhängigkeit] wird kommen. Und genau diese Meinung vertrete ich.
Und wieso musst du diese Meinung gerade dann kund tuen, wenn es wieder mal einen Anschlag gegeben hat? Ich glaube dir zwar, dass du Gewalt ablehnst, aber dass du ein solches Statement mit dieser Meldung verknüpfst, finde ich gelinde gesagt, höchst unglücklich.
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The_Lizard_King schrieb:
Gestern Abend sind bei einem Anschlag auf eine britische Kaserne im nordirischen County Antrim zwei Soldaten von mutmaßlich republikanischen Terroristen erschossen worden, vier weitere Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Es ist der erste Anschlag seit 12 Jahren in Nordirland, bei dem Soldaten ums Leben gekommen sind. Der britische Premier Minister Gordon Brown verurteilte den Angriff als "feige" und versicherte, dass dieser nicht den Friedensprozess stoppen könne. Des Weietren kündigte er an, die - bislang noch unbekannten - Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die IRA hat sich (noch) nicht zu den Anschlägen bekannt, jedoch vermutet man einen republikanisch-extremistischen Hintergrund.

Quellen: RTÉ News | The Guardian | Spiegel-Online | FAZ | FR-Online

Mich interessiert eure Meinung zu den Vorfällen.

Wird es jemals eine vereinigte Republik Irland geben, ohne dass Blut vergossen werden muss? Ist dieser Anschlag der Beginn einer neuen, gewaltsamen Ära im Nordirlandkonflikt? Werden wieder britische Soldaten nach Nordirland rekrutiert? Oder findet man endlich eine zufriedenstellende Lösung?

tiocfaidh ár lá,
The_Lizard_King


Interessant dass die Sinn Féin sich gegen die Anschläge äußert. Das war früher auch nicht so der Fall oder?
http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/article2306697.ece
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schwarzer_geier schrieb:

(...)
Deine keltische Nation hört sich für mich zu sehr nach völkischer Scheiße an. Ich bin ja ein Freund der keltischen Kultur, aber Nationskonstrukte aufgrund von Stämmen aus der Eisenzeit sind arg reaktionärer Dünnpfiff.


Naja, aber an irgendetwas muss man Staaten doch festmachen... Ich finde es besser, wenn kulturelle Gruppen, die sich einander zugehörig fühlen (definiert über ähnliche/gleiche Sprache, Gebräuche, Geschichte etc.) einen Staat bilden (eine echte Nation eben), als wenn diese notwendigen Organisationseinheiten als Überbleibsel des feudalen Mittelalters Leute in sinnfreie Grenzen zusammenpferchen, in denen Unterschiedlichkeit anhand der Sprache sofort erkannt wird und damit (leider) automatisch Feindseeligkeiten schafft (welche Gruppe darf den Ministerpräsidenten stellen etc.). Beispiel dafür wäre Belgien mit Flamen und Wallonen. Ausnahmen sind Nationen die eine noch bessere Definition bieten können, nämlich eine Idee (der Freiheit), wie die USA oder die Schweiz.

Ich kann nur zu gut verstehen, dass die Basken nicht den geburtsrechtlichen spanischen König allimentieren wollen, oder die Iren Elisabeth... Eine "Keltischen Nation" macht aber begriflich nur bedingt Sinn (die Germanen z.B. sind auch Kelten, die Römer fanden aber, dass Völker links und rechts des Rheins unterschiedliche Namen brauchen) und ich halte das vorgeschlagene Konstrukt sowohl für unrealistisch wie auch unpraktisch. Aber Tatsache ist eben auch, dass die Iren eine eigene Sprache und Kultur haben - und auch einen eigenen Staat (nur nicht über die ganze Insel gehend).

Ich verstehe nicht, weshalb von (meist adligen) Menschen gezogene Grenzen als so unveränderlich genommen werden. In Afrika z.B. sind die europäischen, willkürlichen Kolonialgrenzen mit der Ursprung allen Übels. Kaum ein Staat dort ist eben mehr als eine Verwaltungseinheit, die Konflikte sind vorprogrammiert. Und so verhält man sich auch in Europa. Warum kann der Kosovo nur in Form der Region Kosovo unabhängig werden? Warum schaut man nicht, wo tatsächlich Albaner, und wo Serben wohnen? (hier legte GB übrigens andere Maßstäbe an als in der Heimat). Für Nordirland könnte das bedeuten, dass die zweifellos britischen Ulsteraner (die Religion spielt hier denke ich nur eine Rolle das Trennende aufzuzeigen, wie anderswo die Sprache) weiterhin der Queen die Schlösser heizen, während die Iren ihrer Republik beitreten können.
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Breezer schrieb:

Interessant dass die Sinn Féin sich gegen die Anschläge äußert. Das war früher auch nicht so der Fall oder?
http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/article2306697.ece


Für jemand, der behauptet "bestens" eingelesen zu sein, stellst du wirklich ulkige Fragen.

Zum Thema: Gerry Adams zu dem Angriff.

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Breezer schrieb:

Werner, du hast es bestimmt geschafft dass unterm Strich keiner Schuld ist an dem Konflikt und alle sich lieb haben!




"Werner, du hast es bestimmt geschafft dass unterm Strich jeder irgendwie Schuld ist an dem Konflikt"

trifft es eher. Dass der Konflikt auch mit Gewalt stattgefunden hat in den letzten 40 Jahren, daran können sich beide Seiten schön selbst an die Nase fassen.
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vllt liegt es wie bei sovielen - für außenstehende unsinnigen Konflikten - daran, dass beide Seiten ein Interesse daran haben, den Konflikt, zumindest auf kleiner Flamme, immer mal wieder aufkochen zu lassen
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ich finde es immer beachtlich, welche krude/abseitige theorien doch in so einer großen Menschenmenge wie das Forum vorhanden sind!
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Stoppdenbus schrieb:
@ak
Ich kann ja nicht ausschließen, dass du irgendeinen baskischen Altesotheriker findest, der von irgendeinem "atlantischen Licht" faselt, eine gängige Ansicht unter den heutigen Basken verbreitest du hier mit Sicherheit nicht.

Ja, von einem von denen steht eine große Skulptur vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Ich habe dazu in der SZ und in der NZZ publiziert. Ansonsten ekelt mich Deine Lustigkeit in diesem Zusammenhang an.
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adlerkadabra schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
@ak
Ich kann ja nicht ausschließen, dass du irgendeinen baskischen Altesotheriker findest, der von irgendeinem "atlantischen Licht" faselt, eine gängige Ansicht unter den heutigen Basken verbreitest du hier mit Sicherheit nicht.

Ja, von einem von denen steht eine große Skulptur vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Ich habe dazu in der SZ und in der NZZ publiziert. Ansonsten ekelt mich Deine Lustigkeit in diesem Zusammenhang an.


Du meinst also, ein Chillida hätte für die baskische Nation sprechen können.
Eine sehr gewagte These. Ansonsten kannst du dir deinen "Ekel" an den Hut stecken.
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Breezer schrieb:

Interessant dass die Sinn Féin sich gegen die Anschläge äußert. Das war früher auch nicht so der Fall oder?
http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/article2306697.ece


Kommt drauf an, wann fuer dich frueher war 60er? 70er? 80er? 90er?
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Breezer schrieb:
Interessant dass die Sinn Féin sich gegen die Anschläge äußert. Das war früher auch nicht so der Fall oder?


Das liegt ganz einfach daran, dass dieser Anschlag nichts, aber auch gar nichts, konstruktives gebracht hat. Ganz im Gegenteil. Er ist vielleicht ein Ausdruck von Wut und Hass und symbolisiert, dass die Lage in Nordirland noch lange nicht da ist, wo man sie gerne hätte. Jedoch haben die letzten Jahrzehnte gezeigt, dass der gewaltsame Weg nichts bringt. Und weshalb man nach so vielen Jahren des Friedens ohne einen Grund einen Anschlag verübt, bei dem Zivilisten verletzt werden, bleibt mir ein Rätsel.
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yeboah1981 schrieb:
The_Lizard_King schrieb:
Nein, ich freue ich mich nicht über Änschlage und schon gar nicht darüber, dass jemand gestorben ist.

Dennoch hoffe ich darauf, dass die Iren, die sich seit Jahrhunderten der Repression tapfer gegen GB stemmen, irgendwann einmal ihre völlige Unabhängigkeit erlangen werden. Und nichts anderes sagt dieser Satz aus: Unser Tag [der Unabhängigkeit] wird kommen. Und genau diese Meinung vertrete ich.
Und wieso musst du diese Meinung gerade dann kund tuen, wenn es wieder mal einen Anschlag gegeben hat? Ich glaube dir zwar, dass du Gewalt ablehnst, aber dass du ein solches Statement mit dieser Meldung verknüpfst, finde ich gelinde gesagt, höchst unglücklich.


Das interpretierst du falsch, auch wenn meine Aussage in der Tat leicht falsch zu verstehen ist.

Wenn man über den Nordirlandkonflikt redet, kann man Stellung beziehen. Einige sind zufrieden, wenn es Frieden gibt - ganz egal, ob der Norden Irlands Teil des Vereinigten Könogreichs bleibt oder nicht. Auch ich bin für eine friedliche Lösung, jedoch finde ich, dass die Briten kein Recht haben, in Nordirland zu sein und dass ich - als Freund der Iren - mich sehr über eine Widervereinigung freuen werde. Deshalb beziehe ich republikanische Stellung, ganz klar - jedoch wie gesagt basierend auf einer friedlichen Lösung.
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The_Lizard_King schrieb:
yeboah1981 schrieb:
The_Lizard_King schrieb:
Nein, ich freue ich mich nicht über Änschlage und schon gar nicht darüber, dass jemand gestorben ist.

Dennoch hoffe ich darauf, dass die Iren, die sich seit Jahrhunderten der Repression tapfer gegen GB stemmen, irgendwann einmal ihre völlige Unabhängigkeit erlangen werden. Und nichts anderes sagt dieser Satz aus: Unser Tag [der Unabhängigkeit] wird kommen. Und genau diese Meinung vertrete ich.
Und wieso musst du diese Meinung gerade dann kund tuen, wenn es wieder mal einen Anschlag gegeben hat? Ich glaube dir zwar, dass du Gewalt ablehnst, aber dass du ein solches Statement mit dieser Meldung verknüpfst, finde ich gelinde gesagt, höchst unglücklich.


Das interpretierst du falsch, auch wenn meine Aussage in der Tat leicht falsch zu verstehen ist.

Wenn man über den Nordirlandkonflikt redet, kann man Stellung beziehen. Einige sind zufrieden, wenn es Frieden gibt - ganz egal, ob der Norden Irlands Teil des Vereinigten Könogreichs bleibt oder nicht. Auch ich bin für eine friedliche Lösung, jedoch finde ich, dass die Briten kein Recht haben, in Nordirland zu sein und dass ich - als Freund der Iren - mich sehr über eine Widervereinigung freuen werde. Deshalb beziehe ich republikanische Stellung, ganz klar - jedoch wie gesagt basierend auf einer friedlichen Lösung.



warum haben die eigentlich kein recht? weil es geografisch so klar ist, dass nordirland auf der irischen insel liegt. dann muessen wir aber mal anfangen ganz europa aufzudroeseln, auch ohne wasser dazwischen...sorben, daenen, samen, freiburger


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