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Friedensnobelpreis für Barack Obama

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Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Doch die gab es hier.
Hier die etwas bekannteren: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,653965,00.html


Gute Güte, wenn es keine besseren Vorschläge gab, ist Obamas Sieg keiner Diskussion wert.
Übrigens Spiegeltypisch umrahmt von Werbung, wie umweltfreundlich Braunkohle doch ist...
Das waren halt die "heißen" Kandidaten gewesen. Mir schweben da auch andere vor.

Rahvin schrieb:
Ich finde, die EU haette den Nobelpreis verdient. Auf diesem Kontinent hat es Jahrtausende lang endlose Kriege gegeben. Auch wenn diese trotz allem nicht voellig auszuschliessen sind, so kann man doch sagen, dass noch nie ein Krieg so unwahrscheinlich war wie zwischen EU Mitgliedsstaaten. Kaum jemand hat soviel fuer den Frieden ueber eine doch mittlerweile recht lange Zeit hinweg getan wie die EU...
Stimmt, das wäre eine sehr gute Wahl gewesen. Auch wenn, man mit vielem der EU nicht einverstanden ist, kann man gegen diese Argumente wohl kaum etwas vorbringen.
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yeboah1981 schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Doch die gab es hier.
Hier die etwas bekannteren: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,653965,00.html


Gute Güte, wenn es keine besseren Vorschläge gab, ist Obamas Sieg keiner Diskussion wert.
Übrigens Spiegeltypisch umrahmt von Werbung, wie umweltfreundlich Braunkohle doch ist...
Das waren halt die "heißen" Kandidaten gewesen. Mir schweben da auch andere vor.

Rahvin schrieb:
Ich finde, die EU haette den Nobelpreis verdient. Auf diesem Kontinent hat es Jahrtausende lang endlose Kriege gegeben. Auch wenn diese trotz allem nicht voellig auszuschliessen sind, so kann man doch sagen, dass noch nie ein Krieg so unwahrscheinlich war wie zwischen EU Mitgliedsstaaten. Kaum jemand hat soviel fuer den Frieden ueber eine doch mittlerweile recht lange Zeit hinweg getan wie die EU...
Stimmt, das wäre eine sehr gute Wahl gewesen. Auch wenn, man mit vielem der EU nicht einverstanden ist, kann man gegen diese Argumente wohl kaum etwas vorbringen.


Das kann man sehr wohl.

Der Zusammenschluss hat zwar nach innen einen größeren Konsensdruck gebracht. Die EU-Staaten konkurrieren aber nach wie vor um die Hegemonie untereinander. Und wenn diese Konkurrenz auch bisher keinen bewaffneten Konflikt erzeugte, so liegt dies in erster Linie an den Vorteilen der Beibehaltung des Zusammenschlusses zur Verfolgung der Interessen gegenüber der restlichen Welt in der Entente.
Der EU-Zusammenschluss hat nach außen eine Weltmacht geschaffen, die es auch ohne die offene im zweiten Weltkrieg angestrebte Hegemonie Deutschlands, die längst nicht aufgegeben ist, mit der Weltmacht USA und mit Ostasien aufnehmen will. Hierzu dient der 2000 beschlossene "Lissabon-Prozess", welcher die Entwicklung der EU zur Weltmacht Nr. 1 tragen sollte und dessen Bestandteil auch die Agenda 2010 war.

Seit dem Niedergang des Ostblocks hat sich die EU zu einem Zusammenschluss weiterentwickelt, der immer radikaler kapitalistische Prinzipien durchzieht. Sie ist bis weit in den ehemaligen Ostblock hinein ausgedehnt worden. Die osteuropäischen Länder hat man zu Billiglohngebieten gemacht. Osteuropa wurde zur billigen "Werkbank" Europas.
Die Ware Arbeitskraft ist in Europa massenhaft überflüssig zu haben und nach den Regeln des Marktes fällt ihr Preis, speziell in den unteren Lohngruppen.

Das reicht aber den EU-Staaten noch lange nicht: damit die Ware Arbeitskraft noch viel mehr zur Verfügung steht, soll es nach dem Lissabon-Prozess höhere Löhne in Europa nur dort geben, wo Lohnarbeit höhere Leistung für's Kapital erbringt als etwa in Ostasien oder Südamerika. Dafür soll die Ausbeutungsrate der Lohnabhängigen nachhaltig gesteigert werden, der Anteil des Profits am Warenerlös soll rauf. Soziale Leistungen sollen mit immer härterem Arbeitszwang gekoppelt werden. Noch die letzte Erwerbslose soll sich für die Kapitalakkumulation der europäischen Profiteure krummlegen, möglicht ein Leben lang. Der "Kampf gegen die Arbeitslosigkeit" ist in der EU längst der staatliche Krieg des vereinigten Kapitals gegen die europäischen Menschen, die das Kapital zu Erwerbslosen macht. Nach dem Prinzip Workfare anstatt Wellfare werden soziale Standards in der Bildungs-, Gesundheits-, Renten- und Sozialpolitik eingestampft.

Gegenüber den anderen Weltmächten USA und in Ostasien ist das Erreichen des Ziels, bis 2010 Weltmacht Nr. 1 zu werden, ein Flop geworden. Um so dringlicher ist es für die EU-Staaten, ihre Pläne noch weiter zu radikalisieren - auf Kosten der lohnabhängigen Bevölkerung Europas.

Überall in der Welt entdecken Europas Politiker "Investitionshemmnisse". Sie bestehen hauptsächlich darin, dass der dort erbeutete Reichtum nicht ohne Umstände und steuerfrei nach Europa überwiesen werden kann. Außenminister Westerwelle und seine europäischen Kollegen werden da mal richtig aufräumen. Insbesondere die asiatischen Länder Sie sind mit Außer Japan sog. Schwellenländer, die von den großen Industrienationen abhängig sind. Sie haben keinen gemeinsamen Markt mit gemeinsamer Währung und müssen ihren Kapitalbedarf durch Exporte decken. Insbesondere die EU nutzt diese Abhängigkeiten gnadenlos aus, indem sie die Konditionen für den Export nach Europa diktiert und Zölle und Einfuhrbeschränkungen gemeinsam beschließt. Das ist einer der großen Vorteile des EU-Zusammenschlusses. Es werden gemeinsame Richtlinien beschlossen und z.B. die asiatischen Staaten gezwungen, einheitliche Maßstäbe für den Waren- und Kapitalverkehr mit Europa zu akzeptieren. Daneben betreibt die EU die Herrschaft des Dollars zu stürzen. Die Welt soll vom Euro so abhängig gemacht werden, wie sie es bisher vom US-Dollar ist usw.

Das als Grundlage für eine Friedenspreis-Wahl anzunehmen, wäre schon Zynismus hoch drei.
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Komplett lächerlich!

Guantanamo wird später geschlossen, Obama führt Krieg, will die Verbrechen von Bushs Leuten nicht aufklären und kriegt den Friedensnobelpreis.

Wir leben echt in ner perversen Welt.
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Direkt als ich das schrieb, hab ich an dich gedacht, Pedro. Ich wusste es.  
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yeboah1981 schrieb:
Direkt als ich das schrieb, hab ich an dich gedacht, Pedro. Ich wusste es.  


so richtig kann man seine argumente aber nicht wegdiskutieren. so sehr die eu nach innen konflikte verändert und kriege nahezu ausschließt, so sehr ist sie nach aussen hin ein bollwerk.

davon profitieren wir hier, aber dass beim hobeln späne fliegen ist ebenso klar.
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peter schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Direkt als ich das schrieb, hab ich an dich gedacht, Pedro. Ich wusste es.  


so richtig kann man seine argumente aber nicht wegdiskutieren. so sehr die eu nach innen konflikte verändert und kriege nahezu ausschließt, so sehr ist sie nach aussen hin ein bollwerk.

davon profitieren wir hier, aber dass beim hobeln späne fliegen ist ebenso klar.
Nein, das kann man nicht. Aber dann käme ich halt doch wieder auf die anderen Nobelpreisträger zu sprechen. Mandela hat z.B. auch viele innenpolitische Fehler gemacht, das ihm und de Clerk dieser Nobelpreis zustand, lässt sich aber für mich nicht abstreiten. Die EU ist das größte und best funktionierende Friedensprojekt der Geschichte. Dagegen sprechen m.E. auch nicht die Einwände, die Pedro hier gebracht hat.
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yeboah1981 schrieb:
peter schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Direkt als ich das schrieb, hab ich an dich gedacht, Pedro. Ich wusste es.  


so richtig kann man seine argumente aber nicht wegdiskutieren. so sehr die eu nach innen konflikte verändert und kriege nahezu ausschließt, so sehr ist sie nach aussen hin ein bollwerk.

davon profitieren wir hier, aber dass beim hobeln späne fliegen ist ebenso klar.
Nein, das kann man nicht. Aber dann käme ich halt doch wieder auf die anderen Nobelpreisträger zu sprechen. Mandela hat z.B. auch viele innenpolitische Fehler gemacht, das ihm und de Clerk dieser Nobelpreis zustand, lässt sich aber für mich nicht abstreiten. Die EU ist das größte und best funktionierende Friedensprojekt der Geschichte. Dagegen sprechen m.E. auch nicht die Einwände, die Pedro hier gebracht hat.



die eu ist primär ein wirtschaftsprojekt. und einige eu-mitgliedsländer sind aktiv in kriege ausserhalb der eu verwickelt (klar, obama auch, deswegen sehe ich die preisverleihung ja auch skeptisch).

ich verstehe den ansatz, aber friedensnobelpreis käme mir nicht in den sinn.
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yeboah1981 schrieb:
peter schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Direkt als ich das schrieb, hab ich an dich gedacht, Pedro. Ich wusste es.  


so richtig kann man seine argumente aber nicht wegdiskutieren. so sehr die eu nach innen konflikte verändert und kriege nahezu ausschließt, so sehr ist sie nach aussen hin ein bollwerk.

davon profitieren wir hier, aber dass beim hobeln späne fliegen ist ebenso klar.
Nein, das kann man nicht. Aber dann käme ich halt doch wieder auf die anderen Nobelpreisträger zu sprechen. Mandela hat z.B. auch viele innenpolitische Fehler gemacht, das ihm und de Clerk dieser Nobelpreis zustand, lässt sich aber für mich nicht abstreiten. Die EU ist das größte und best funktionierende Friedensprojekt der Geschichte. Dagegen sprechen m.E. auch nicht die Einwände, die Pedro hier gebracht hat.



aber auch nur aus diplomatischen Gruenden......wenn mir einer gegenuebersteht mit nem vollem Magazin und ich hab ein leeres wuerd ich auch aufgeben
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ich meinerseits werde uebrigens mir die Begruendungsrede nach der Verleihung nochmal live geben....ob ich dann klatsch...mal sehen
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dawiede schrieb:
ich meinerseits werde uebrigens mir die Begruendungsrede nach der Verleihung nochmal live geben....ob ich dann klatsch...mal sehen


wie immer groß...Ich glaube, er und Skibbe haben die selben Redenschreiber
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marcelninho85 schrieb:
dawiede schrieb:
ich meinerseits werde uebrigens mir die Begruendungsrede nach der Verleihung nochmal live geben....ob ich dann klatsch...mal sehen


wie immer groß...Ich glaube, er und Skibbe haben die selben Redenschreiber


letzte jahr war ganz interessant....da kam ich zufaellig vorbei, weil wir uns ne Ausstellung ansehen wollten
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achso ich dachte du meinst jetzt seine Erlärung an das amerikanische Volk nach der Bekanntgabe des Nobelpreises... die war nämlich, wie die allermeisten Reden von ihm, großartig...
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marcelninho85 schrieb:
achso ich dachte du meinst jetzt seine Erlärung an das amerikanische Volk nach der Bekanntgabe des Nobelpreises... die war nämlich, wie die allermeisten Reden von ihm, großartig...


nein, meinte die Begruendung des Kommites..
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Pedrogranata schrieb:

...... Das ist einer der großen Vorteile des EU-Zusammenschlusses. Es werden gemeinsame Richtlinien beschlossen und z.B. die asiatischen Staaten gezwungen, einheitliche Maßstäbe für den Waren- und Kapitalverkehr mit Europa zu akzeptieren. .....


Du arbeitest wahrscheinlich nicht in der Import oder Exportbranche, oder hast wenigstens Berührung mit grenzüberschreitenden Warenverkehr?

Glaub mir, die Asiaten sind heilfroh dass die nicht in 2 Dutzend Ländern Bestimmungen beachten müßen, sondern die EU haben.
Dass es trotzdem in beide(!) Richtungen Handelshemmnisse gibt...geschenkt.
Ich würde eher mal die Beziehung EU-Afrika als Negativbeispiel bemühen. Asiatische Länder wissen sich durchaus zu behaupten!
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Man sollte bei der Betrachtung auch nicht außer Acht lassen, dass selbst Obama sagte, dass er den Preis nicht verdient habe.
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die alternativen nobelpreise wurden vergeben.
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Spiegel.de schrieb:
US-Präsident Obama hat deutlich mehr Soldaten nach Afghanistan entsandt als bisher angegeben. Zusätzlich zur einer im März verkündeten Aufstockung schickte er noch 13.000 weitere Soldaten. Auch sein Amtsvorgänger Bush hatte bei der Irak-Mission Truppenverlegungen verschwiegen.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,654782,00.html
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haha....500 weitere (Friedens)truppen nach Afghanistan.....der Preis ist verdient
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dawiede schrieb:
haha....500 weitere (Friedens)truppen nach Afghanistan.....der Preis ist verdient


Aber sowas von verdient, ist doch der Leitspruch der USA "Frieden schaffen nur mit Waffen".
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Krieg ist Frieden.


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