Hallo, habe Suchfunktion benutzt, jedoch nichts passendes gefunden.
Vergangene Woche rief ich bei einem Hautarzt an um für meine Tochter einen Termin auszumachen. Die erste Frage am Telefon war : "Sind Sie Privatpatient?". Als ich das verneinte, meinte die Sprechstundenhilfe, dass dieses Jahr keine Termine mehr frei wären. Nach einigem Hin und Her habe ich einen Termin im Januar (!) bekommen.
Ein Arbeitskollege, der mein Gespräch mitbekommen hatte, rief eine Stunde später in dieser Praxis an. Auch hier kam sofort die Frage, ob er Privatpatient sei. Als er dies bejahte, bekam er 2 (!) Tage später einen Termin - obwohl er betonte, nur einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung zu benötigen !
Das kann es doch nicht sein. Gleichbehandlung ??? Kann man dagegen etwas machen ? Oder ist man von dem Gutwill der Sprechstundenhilfen abhängig ?
Naja, es ist ja nicht so, dass der Privatpatient "zufällig" mehr Leistung und besseren Service bekommt. Dafür zahlt er ja auch mehr.
Ich finde es zwar auch nicht okay, aber mehr Geld = mehr Leistung, da kann man wenig machen. Diskriminierung oder so ist es bestimmt nicht. Anders sähe es erst aus, wenn bei akuten Dingen ein anderer Patient (weniger akut krank) vorgezogen wird, weil es für den Doc finanzielle Vorteile hat.
Aber: was passiert denn wenn ich einfach sage, dass ich Privatpatient bin? Ich denke mal nicht, dass die das in der Praxis direkt hinter dem Termin vermerken und es dann Ärger geben könnte.
Privatpatienten bzw. deren Gesellschaften zahlen für die identische Leistung mehr als Kassenpatienten. In vielen Arztpraxen geht die Rechnung nur durch diese Mischkalkulation auf. Deshalb finde ich (Kassenpatient!) die bessere Terminlage für Privatpatienten OK.
Eintracht-Laie schrieb: Privatpatienten bzw. deren Gesellschaften zahlen für die identische Leistung mehr als Kassenpatienten. In vielen Arztpraxen geht die Rechnung nur durch diese Mischkalkulation auf. Deshalb finde ich (Kassenpatient!) die bessere Terminlage für Privatpatienten OK.
Die Bevorzugung der Privatpatienten ist für manche Ärzte schlichte ökonomische Notwendigkeit.
Wenn das Kassenbudget fürs Quartal erreicht ist, haben sie entweder die Wahl, weitere Kassenpatienten praktisch ohne Entgelt zu behandeln, trotzdem die für die Behandlung notwendigen Betriebsausgaben quasi privat zu schultern und damit ins Minus zu rutschen oder eben Privatpatienten zu behandeln, die nicht unter das Budget fallen und die zudem zu einem höheren Satz abgerechnet werden können.
Es gibt inzwischen einige Arztpraxen, die nur noch überleben können, wenn sie ausreichend Privatpatienten haben.
Das ist also (zumindest in der Regel) nicht unbedingt Ausdruck von Geldgier und Willkür des Arztes, sondern eine logische Folge des seit Jahrzehnten in seiner Struktur maroden Gesundheitssystems in Deutschland (und damit vor allem Schuld der Gesundheitspolitik)...
xmaz schrieb: Es gibt keine rechtliche Grundlage für die "Bevorzugung" privat versicherter Menschen in Deutschland.
Die braucht es auch gar nicht. Schliesslich zahlt der Privatpatient für die gleiche Leistung höheres Honorar, als die gesetzl. Krankenkasse zahlt. Und das mit der "Mischkalkulation" ist ja schon ausreichend in den Beiträgen dargestellt worden. :neutral-face
simima schrieb: Hallo, habe Suchfunktion benutzt, jedoch nichts passendes gefunden.
Vergangene Woche rief ich bei einem Hautarzt an um für meine Tochter einen Termin auszumachen. Die erste Frage am Telefon war : "Sind Sie Privatpatient?". Als ich das verneinte, meinte die Sprechstundenhilfe, dass dieses Jahr keine Termine mehr frei wären. Nach einigem Hin und Her habe ich einen Termin im Januar (!) bekommen.
Ein Arbeitskollege, der mein Gespräch mitbekommen hatte, rief eine Stunde später in dieser Praxis an. Auch hier kam sofort die Frage, ob er Privatpatient sei. Als er dies bejahte, bekam er 2 (!) Tage später einen Termin - obwohl er betonte, nur einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung zu benötigen !
Das kann es doch nicht sein. Gleichbehandlung ??? Kann man dagegen etwas machen ? Oder ist man von dem Gutwill der Sprechstundenhilfen abhängig ?
Abgesehen davon, daß mir beim Thema Hautarzt inzw. aus gutem Grund schlecht wird............
Ein Termin im Januar?? So spät, daß evtl. schlimmere Dinge bis dahin entstehen können??
Vor 4 einhalb Jahren war ich beim Hautarzt. 3 Monate später - wie im Falle Deiner Tochter-wäre evtl mein Ende gewesen........ Es wurde ein Melanom festgestellt und sofort in der Praxis operiert. Ich hatte Glück- rechtzeitig erkannt, noch oberste Hautschicht- sonst wäre schon längst eine Dauerkarte mehr auf dem Markt! Toi Toi Toi- ich hoffe es bleibt so!
Vor dem Hintergrund der Verschleppung/ Früherkennung/ Verschlimmerung von Krankheiten würde ich Druck machen. Zur Not über die Krankenkasse Beschwerde bei der Kassenärztl. Vereinigung einlegen!!!!
ist es wirklich so, dass privatpatienten höhere krankenkassenbeiträge zahlen? die privaten werben doch damit, dass man bei ihnen beiträge sparen kann (ein entsprechendes einkommen vorausgesetzt). als ich privat versichert war lag mein beitrag deutlich unter dem der gesetzlichen krankenkassen (trotz selbstbeteiligung).
richtig ist allerdings, dass ärzte bei privatversicherten deutlich höhere gebühren kassieren, bei gleicher leistung. das kann man den ärzten nicht vorwerfen, man kann sich allerdings die frage stellen warum das so ist.
Weil nach dem Gesundheitsreformgesetz die Behandlungen der Patienten nach einem Budget, das diffizil aufgeschlüsselt ist, abgerechnet werden. Tatsächlich ist es so, dass chronisch kranke Patienten einem Arzt spätestens im letzten Monat des Quartals keinen Cent einbringen, auch wenn sie täglich vorbeikommen (müssen). Das gilt nur für Kassenpatienten, Privatpatienten dürfen auch noch am letzten Tag des Quartals mit Rechnungen rechnen. Das hat zu einem massiven Rückgang gerade von Laboruntersuchungen geführt, was wiederum einige große Labors in den Ruin geführt hat. Eine Schraube ohne Ende, leider.
ich kann eigentlich die ärzte verstehen.............sie kassieren auch mehr, wenn sie einen privaten patienten behandeln, ich denke jeder von uns würde so handeln, auch wenn's moralisch nicht richtig ist..............
Nachteil als Privatpatient wird man wenn man an den falschen Arzt gerät abgezockt. Hatte im Juni einen Ausschlag und war bei einer Hautärztin, Termin direkt bekommen. Diagnose Allergie worauf ein Allergietest gemacht wurde. War dann ein Test den ich vor ein paar Jahren wegen Heuschnupfen gemacht habe. Habe vorher extra erwähnt das ich Heuschnupfen und Tierhaarallergie habe. Dann Cortsion Pillen verschrieben bekommen. Der Ausschlag ging aber nicht weg.
Weil die Ärztin Urlaub hatte bin ich dann zu einem anderen Arzt der dann direkt gesagt hat Flechte, hat mir eine Salbe verschrieben nach zwei Wochen war der Ausschlag weg und ist bis jetzt zum Glück nicht mehr wiedergekommen.
Fazit 1. Arztbesuch Rechnung 340 Euro für Fehldiagnose und sinnlose Untersuchung. 2. Arztbesuch 100 Euro für zwei Termine und Labor. Kann man sich gegen sowas wehren ? Wird wohl schwer zu beweisen sein. Habe die Rechnung noch nicht bezahlt.
Die erste Ärztin wollte mir sogar einen weiteren ausführlichen Test aufschwatzen.
Daraus: Auch sollte die private Krankenversicherung abgeschafft werden, denn sie ist auch im europäischen Vergleich eine anachronistische und asoziale Veranstaltung. Kein anderes Land leistet es sich, dass ausgerechnet die Menschen mit den geringsten Gesundheitsrisiken und dem größten Einkommen aus der Solidargemeinschaft straflos ausscheren dürfen.
Daraus: Auch sollte die private Krankenversicherung abgeschafft werden, denn sie ist auch im europäischen Vergleich eine anachronistische und asoziale Veranstaltung. Kein anderes Land leistet es sich, dass ausgerechnet die Menschen mit den geringsten Gesundheitsrisiken und dem größten Einkommen aus der Solidargemeinschaft straflos ausscheren dürfen.
sehe ich genau so. es gibt keine wirkliche notwendigkeit für eine private kv. das deutsche gesundheitssystem ist eines der undurchsichtigsten und ungerechtesten der westlichen welt. aber das ist ein grundlegendes problem, das durch lobbyismus und korruption über jahrzehnte geschaffen wurde, und das nur durch grundlegene reformern aufgebrochen werden. ob ich diese noch erleben werde, wage ich zu bezweifeln...
simima schrieb: Hallo, habe Suchfunktion benutzt, jedoch nichts passendes gefunden.
Vergangene Woche rief ich bei einem Hautarzt an um für meine Tochter einen Termin auszumachen. Die erste Frage am Telefon war : "Sind Sie Privatpatient?". Als ich das verneinte, meinte die Sprechstundenhilfe, dass dieses Jahr keine Termine mehr frei wären. Nach einigem Hin und Her habe ich einen Termin im Januar (!) bekommen.
Ein Arbeitskollege, der mein Gespräch mitbekommen hatte, rief eine Stunde später in dieser Praxis an. Auch hier kam sofort die Frage, ob er Privatpatient sei. Als er dies bejahte, bekam er 2 (!) Tage später einen Termin - obwohl er betonte, nur einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung zu benötigen !
Das kann es doch nicht sein. Gleichbehandlung ??? Kann man dagegen etwas machen ? Oder ist man von dem Gutwill der Sprechstundenhilfen abhängig ?
Bei akuten Beschwerden darf dich der Arzt auch als Kassenpatient nicht wegschicken. Wenn man krank ist und zum Doc geht, muss er dich behandeln.
Das ein Arzt natürlich versucht am Ende des Jahres möglichst viele Kassenpatienten ins neue Jahr zu schieben ist aber schon verständlich. Wie schon geschrieben wurde: Wenn das Budget aufgebraucht ist, ist es aufgebraucht. Dann arbeitest du als Arzt am Kassenpatient quasi kostenlos. Bei Privatpatien hingegen wird weiter gezahlt. Und eben nicht nur der einfache Satz, sondern ein wesentlich höherer.
Wenn es bei deiner Tochter ganz akut ist, und ihr nicht einfach zum Arzt gehen wollte (habt ihr eigentlich mal bei nem anderen Hautarz nach nem Termin gefragt?), lass den Überweisenden Arzt anrufen und nen Termin ausmachen.
simima schrieb: Das kann es doch nicht sein. Gleichbehandlung ??? Kann man dagegen etwas machen ? Oder ist man von dem Gutwill der Sprechstundenhilfen abhängig ?
Also die Mädels können da gar nichts für. Die machen was man Ihnen sagt, genau wie Du auf der Arbeit. Mir ist aber, wenn es Dich beruhigt, das Umgekehrte passiert. Ich musste im Januar mein Kreuzband und meinen Meniskus (gerissen) operieren lassen. DIe Sekräterin des Profs in der BGU gab mir einen Termin für Mitte April, weil PP nur der Prof verarztet. Auch auf Nachfrage, ob es da keinen anderen Arzt gäbe, nein, das macht der Prof selbst. Bin dann in ein anderes KH...
peter schrieb: ist es wirklich so, dass privatpatienten höhere krankenkassenbeiträge zahlen? die privaten werben doch damit, dass man bei ihnen beiträge sparen kann (ein entsprechendes einkommen vorausgesetzt). als ich privat versichert war lag mein beitrag deutlich unter dem der gesetzlichen krankenkassen (trotz selbstbeteiligung).
Das ist aber nur bei einer Einzelperson so. Ich zahle auch für meine Kinder und für meine Frau den privaten Beitrag, gesetzlich wären alle mitversichert. Dadurch wirdd es insgesamt dann doch leicht teurer.
peter schrieb:
richtig ist allerdings, dass ärzte bei privatversicherten deutlich höhere gebühren kassieren, bei gleicher leistung. das kann man den ärzten nicht vorwerfen, man kann sich allerdings die frage stellen warum das so ist.
Zum Beispiel weil sie die Termine auf gut Glück freihalten, weil sie neue Methoden ausprobieren, weil sie sich Zeit nehmen und mit Dir reden usw. Die Leistung ist eben nicht die Gleiche. Ich kenne mittlerweile welche, die Samstags geöffnet haben, weil PPs unter der Woche keine Zeit haben.
Daraus: Auch sollte die private Krankenversicherung abgeschafft werden, denn sie ist auch im europäischen Vergleich eine anachronistische und asoziale Veranstaltung. Kein anderes Land leistet es sich, dass ausgerechnet die Menschen mit den geringsten Gesundheitsrisiken und dem größten Einkommen aus der Solidargemeinschaft straflos ausscheren dürfen.
sehe ich genau so. es gibt keine wirkliche notwendigkeit für eine private kv. das deutsche gesundheitssystem ist eines der undurchsichtigsten und ungerechtesten der westlichen welt. aber das ist ein grundlegendes problem, das durch lobbyismus und korruption über jahrzehnte geschaffen wurde, und das nur durch grundlegene reformern aufgebrochen werden. ob ich diese noch erleben werde, wage ich zu bezweifeln...
Dass das Gesundheitssystem schlecht ist und Lobbyismus und Korruption das noch fördern, keine Frage. Aber was hat das mit den privaten Versicherungen zu tun? Was ist denn die Alternative? Eine Grundversicherung für alle mit entweder gesondert zu zahlenden Wahlleistungen oder sonstigen Zusatzversicherungen? Was ändert das? Oder welches Modell hast Du im Auge?
Ne, ist nicht rechtens! Ruf bei Deiner Krankenkasse und bei der kassenärztlichen Vereinigung an, und beschwer Dich!
Und nochwas zu den Leuten wg. "Mischkalkulation": Jedem Arzt steht es frei, auszuscheren und nur private Patienten anzunehmen.
Na, merkt Ihr was? Klar, machen nur wenige "Stars"! Und, weswegen: Das Budget ist halt ein gutes "Pauschalgehalt"!
------
Apropos Termin: Man muß am Telefon nur Druck machen ("Krankheit ist akut ... bla, bla"), klappt meist immer! Der Arzt wird einen Teufel tun und Dich hängen lassen. Den schwarzen Peter hätte am Ende wohl er!
Meine Mutter hat or kurzen auch einen Arztermin gebraucht. Die sehr unfreundliche Sprechstundenhilfe teilte ihr mot, dass diese Woche kein Termin mehr frei ist. Als sie dann erfuhr, dass sie Privat Patient ist hatte sich in 1 Stunde sofort einen Termin. Das ist schon ne schweinerei und da merkt man das Private bevorzug werden
Daraus: Auch sollte die private Krankenversicherung abgeschafft werden, denn sie ist auch im europäischen Vergleich eine anachronistische und asoziale Veranstaltung. Kein anderes Land leistet es sich, dass ausgerechnet die Menschen mit den geringsten Gesundheitsrisiken und dem größten Einkommen aus der Solidargemeinschaft straflos ausscheren dürfen.
Die Ausscherenden werden ja auch irgendwann älter, gell? Und dann steigen die Beiträge kräftig. Ansonsten....die privaten Krankenkassen machen viele teure Apperate erst möglich, klingt komisch, ist aber so Was die größten Einkommen angeht Hahaha, da würden sich viele Selbstständige aber freuen...wenn Du nicht unrecht hättest.
Und einen Riesenvorteil haben die privaten Kassen, sie bieten Pakete an, der Patient kann wählen was er braucht. Das würde ich mir von den Gesetzlichen Krankenkassen auch wünschen, und zwar mehr als die jetztigen Feigenblätter.
Und nein, obwohl ich in eine private Kasse gekonnt hätte, ich bin Kassenpatient geblieben. Einfach weil ich jetzt schon ahne das die Neiddebatte in Dtl. weitergeht und in einigen wenigen Jahren die Vorteile der Privatkassen weg sein werden, "zugunsten" einer Ausweitung des Molochs Gesetzliche Krankenkassen. Wofür wir 200+ Krankenkassen brauchen, obwohl doch eh alle zu 99% die identische Leistung bieten...bleibt ein Geheimnis der unzähligen Kassenfunktionäre die jede Kasse hat. Genau, deshalb gibt es soviele Kassen, richtig geraten WiB
Und nein, obwohl ich in eine private Kasse gekonnt hätte, ich bin Kassenpatient geblieben.
Mein Chef ist auch bei ner ganz normalen Krankenkasse. Hat einen einfachen Grund: Mit Frau und zwei Rackern zu Hause würde der Privatbeitrag relativ hoch sein. Auf jeden Fall sagt er, dass es sich nicht lohnt!
Vergangene Woche rief ich bei einem Hautarzt an um für meine Tochter einen Termin auszumachen. Die erste Frage am Telefon war : "Sind Sie Privatpatient?". Als ich das verneinte, meinte die Sprechstundenhilfe, dass dieses Jahr keine Termine mehr frei wären. Nach einigem Hin und Her habe ich einen Termin im Januar (!) bekommen.
Ein Arbeitskollege, der mein Gespräch mitbekommen hatte, rief eine Stunde später in dieser Praxis an. Auch hier kam sofort die Frage, ob er Privatpatient sei. Als er dies bejahte, bekam er 2 (!) Tage später einen Termin - obwohl er betonte, nur einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung zu benötigen !
Das kann es doch nicht sein. Gleichbehandlung ??? Kann man dagegen etwas machen ? Oder ist man von dem Gutwill der Sprechstundenhilfen abhängig ?
Ich finde es zwar auch nicht okay, aber mehr Geld = mehr Leistung, da kann man wenig machen. Diskriminierung oder so ist es bestimmt nicht.
Anders sähe es erst aus, wenn bei akuten Dingen ein anderer Patient (weniger akut krank) vorgezogen wird, weil es für den Doc finanzielle Vorteile hat.
Aber: was passiert denn wenn ich einfach sage, dass ich Privatpatient bin? Ich denke mal nicht, dass die das in der Praxis direkt hinter dem Termin vermerken und es dann Ärger geben könnte.
A²
Deshalb finde ich (Kassenpatient!) die bessere Terminlage für Privatpatienten OK.
Die Bevorzugung der Privatpatienten ist für manche Ärzte schlichte ökonomische Notwendigkeit.
Wenn das Kassenbudget fürs Quartal erreicht ist, haben sie entweder die Wahl, weitere Kassenpatienten praktisch ohne Entgelt zu behandeln, trotzdem die für die Behandlung notwendigen Betriebsausgaben quasi privat zu schultern und damit ins Minus zu rutschen oder eben Privatpatienten zu behandeln, die nicht unter das Budget fallen und die zudem zu einem höheren Satz abgerechnet werden können.
Es gibt inzwischen einige Arztpraxen, die nur noch überleben können, wenn sie ausreichend Privatpatienten haben.
Das ist also (zumindest in der Regel) nicht unbedingt Ausdruck von Geldgier und Willkür des Arztes, sondern eine logische Folge des seit Jahrzehnten in seiner Struktur maroden Gesundheitssystems in Deutschland (und damit vor allem Schuld der Gesundheitspolitik)...
gruß,
pallazio
Die braucht es auch gar nicht. Schliesslich zahlt der Privatpatient für die gleiche Leistung höheres Honorar, als die gesetzl. Krankenkasse zahlt. Und das mit der "Mischkalkulation" ist ja schon ausreichend in den Beiträgen dargestellt worden. :neutral-face
Abgesehen davon, daß mir beim Thema Hautarzt inzw. aus gutem Grund schlecht wird............
Ein Termin im Januar?? So spät, daß evtl. schlimmere Dinge bis dahin entstehen können??
Vor 4 einhalb Jahren war ich beim Hautarzt. 3 Monate später - wie im Falle Deiner Tochter-wäre evtl mein Ende gewesen........ Es wurde ein Melanom festgestellt und sofort in der Praxis operiert.
Ich hatte Glück- rechtzeitig erkannt, noch oberste Hautschicht- sonst wäre schon längst eine Dauerkarte mehr auf dem Markt! Toi Toi Toi- ich hoffe es bleibt so!
Vor dem Hintergrund der Verschleppung/ Früherkennung/ Verschlimmerung von Krankheiten würde ich Druck machen. Zur Not über die Krankenkasse Beschwerde bei der Kassenärztl. Vereinigung einlegen!!!!
richtig ist allerdings, dass ärzte bei privatversicherten deutlich höhere gebühren kassieren, bei gleicher leistung. das kann man den ärzten nicht vorwerfen, man kann sich allerdings die frage stellen warum das so ist.
peter
Weil nach dem Gesundheitsreformgesetz die Behandlungen der Patienten nach einem Budget, das diffizil aufgeschlüsselt ist, abgerechnet werden. Tatsächlich ist es so, dass chronisch kranke Patienten einem Arzt spätestens im letzten Monat des Quartals keinen Cent einbringen, auch wenn sie täglich vorbeikommen (müssen). Das gilt nur für Kassenpatienten, Privatpatienten dürfen auch noch am letzten Tag des Quartals mit Rechnungen rechnen. Das hat zu einem massiven Rückgang gerade von Laboruntersuchungen geführt, was wiederum einige große Labors in den Ruin geführt hat. Eine Schraube ohne Ende, leider.
Hatte im Juni einen Ausschlag und war bei einer Hautärztin, Termin direkt bekommen. Diagnose Allergie worauf ein Allergietest gemacht wurde. War dann ein Test den ich vor ein paar Jahren wegen Heuschnupfen gemacht habe. Habe vorher extra erwähnt das ich Heuschnupfen und Tierhaarallergie habe. Dann Cortsion Pillen verschrieben bekommen. Der Ausschlag ging aber nicht weg.
Weil die Ärztin Urlaub hatte bin ich dann zu einem anderen Arzt der dann direkt gesagt hat Flechte, hat mir eine Salbe verschrieben nach zwei Wochen war der Ausschlag weg und ist bis jetzt zum Glück nicht mehr wiedergekommen.
Fazit 1. Arztbesuch Rechnung 340 Euro für Fehldiagnose und sinnlose Untersuchung. 2. Arztbesuch 100 Euro für zwei Termine und Labor.
Kann man sich gegen sowas wehren ? Wird wohl schwer zu beweisen sein.
Habe die Rechnung noch nicht bezahlt.
Die erste Ärztin wollte mir sogar einen weiteren ausführlichen Test aufschwatzen.
Daraus:
Auch sollte die private Krankenversicherung abgeschafft werden, denn sie ist auch im europäischen Vergleich eine anachronistische und asoziale Veranstaltung. Kein anderes Land leistet es sich, dass ausgerechnet die Menschen mit den geringsten Gesundheitsrisiken und dem größten Einkommen aus der Solidargemeinschaft straflos ausscheren dürfen.
sehe ich genau so. es gibt keine wirkliche notwendigkeit für eine private kv. das deutsche gesundheitssystem ist eines der undurchsichtigsten und ungerechtesten der westlichen welt. aber das ist ein grundlegendes problem, das durch lobbyismus und korruption über jahrzehnte geschaffen wurde, und das nur durch grundlegene reformern aufgebrochen werden. ob ich diese noch erleben werde, wage ich zu bezweifeln...
Bei akuten Beschwerden darf dich der Arzt auch als Kassenpatient nicht wegschicken. Wenn man krank ist und zum Doc geht, muss er dich behandeln.
Das ein Arzt natürlich versucht am Ende des Jahres möglichst viele Kassenpatienten ins neue Jahr zu schieben ist aber schon verständlich. Wie schon geschrieben wurde: Wenn das Budget aufgebraucht ist, ist es aufgebraucht. Dann arbeitest du als Arzt am Kassenpatient quasi kostenlos.
Bei Privatpatien hingegen wird weiter gezahlt. Und eben nicht nur der einfache Satz, sondern ein wesentlich höherer.
Wenn es bei deiner Tochter ganz akut ist, und ihr nicht einfach zum Arzt gehen wollte (habt ihr eigentlich mal bei nem anderen Hautarz nach nem Termin gefragt?), lass den Überweisenden Arzt anrufen und nen Termin ausmachen.
Also die Mädels können da gar nichts für. Die machen was man Ihnen sagt, genau wie Du auf der Arbeit.
Mir ist aber, wenn es Dich beruhigt, das Umgekehrte passiert. Ich musste im Januar mein Kreuzband und meinen Meniskus (gerissen) operieren lassen. DIe Sekräterin des Profs in der BGU gab mir einen Termin für Mitte April, weil PP nur der Prof verarztet. Auch auf Nachfrage, ob es da keinen anderen Arzt gäbe, nein, das macht der Prof selbst. Bin dann in ein anderes KH...
Das ist aber nur bei einer Einzelperson so. Ich zahle auch für meine Kinder und für meine Frau den privaten Beitrag, gesetzlich wären alle mitversichert. Dadurch wirdd es insgesamt dann doch leicht teurer. Zum Beispiel weil sie die Termine auf gut Glück freihalten, weil sie neue Methoden ausprobieren, weil sie sich Zeit nehmen und mit Dir reden usw. Die Leistung ist eben nicht die Gleiche. Ich kenne mittlerweile welche, die Samstags geöffnet haben, weil PPs unter der Woche keine Zeit haben.
DA
Dass das Gesundheitssystem schlecht ist und Lobbyismus und Korruption das noch fördern, keine Frage. Aber was hat das mit den privaten Versicherungen zu tun?
Was ist denn die Alternative? Eine Grundversicherung für alle mit entweder gesondert zu zahlenden Wahlleistungen oder sonstigen Zusatzversicherungen? Was ändert das? Oder welches Modell hast Du im Auge?
DA
Ruf bei Deiner Krankenkasse und bei der kassenärztlichen Vereinigung an, und beschwer Dich!
Und nochwas zu den Leuten wg. "Mischkalkulation":
Jedem Arzt steht es frei, auszuscheren und nur private Patienten anzunehmen.
Na, merkt Ihr was?
Klar, machen nur wenige "Stars"!
Und, weswegen: Das Budget ist halt ein gutes "Pauschalgehalt"!
------
Apropos Termin: Man muß am Telefon nur Druck machen ("Krankheit ist akut ... bla, bla"), klappt meist immer! Der Arzt wird einen Teufel tun und Dich hängen lassen. Den schwarzen Peter hätte am Ende wohl er!
Das ist schon ne schweinerei und da merkt man das Private bevorzug werden
Die Ausscherenden werden ja auch irgendwann älter, gell?
Und dann steigen die Beiträge kräftig.
Ansonsten....die privaten Krankenkassen machen viele teure Apperate erst möglich, klingt komisch, ist aber so
Was die größten Einkommen angeht Hahaha, da würden sich viele Selbstständige aber freuen...wenn Du nicht unrecht hättest.
Und einen Riesenvorteil haben die privaten Kassen, sie bieten Pakete an, der Patient kann wählen was er braucht. Das würde ich mir von den Gesetzlichen Krankenkassen auch wünschen, und zwar mehr als die jetztigen Feigenblätter.
Und nein, obwohl ich in eine private Kasse gekonnt hätte, ich bin Kassenpatient geblieben. Einfach weil ich jetzt schon ahne das die Neiddebatte in Dtl. weitergeht und in einigen wenigen Jahren die Vorteile der Privatkassen weg sein werden, "zugunsten" einer Ausweitung des Molochs Gesetzliche Krankenkassen. Wofür wir 200+ Krankenkassen brauchen, obwohl doch eh alle zu 99% die identische Leistung bieten...bleibt ein Geheimnis der unzähligen Kassenfunktionäre die jede Kasse hat. Genau, deshalb gibt es soviele Kassen, richtig geraten WiB
Mein Chef ist auch bei ner ganz normalen Krankenkasse. Hat einen einfachen Grund: Mit Frau und zwei Rackern zu Hause würde der Privatbeitrag relativ hoch sein.
Auf jeden Fall sagt er, dass es sich nicht lohnt!