Rheinadler schrieb: Ich habe nirgendwo gelesen, dass das anzünden von Häusern, egal ob von anderen armen oder reichen Leuten, in irgendeiner Form als legitim angesehen wurde (...)
Doch. Hier im Thread von User ziggo84.
@miraculix250: Und was "bewegen" jetzt die Randalierer und Plünderer? Außer noch mehr Leute ins Elend zu stürzen und sich auf Kosten armer Menschen, bzw. nicht gerade wohlhabender Unternehmer zu bereichern? Achja, enorme gesellschaftliche Kosten für Polizei- und Feuerwehreinsätze verursachen. Ich kann zwar die Ursachen für das Geschehen verstehen, Verständnis dafür aber werde ich niemals haben. Und jeder, der das sogar als "gerechtfertigt" ansieht, der hat sie für mich nicht mehr alle. :neutral-face
Das zumindest mal der PM auftaucht, die öffentlichkeit sich der Probleme bewusst wird. Das das ganze politisch diskutiert wird. Und auch gesellschaftlich. Und somit zumindest wieder ein bischen Hoffnung besteht, das sich auf Grund dessen was zum besseren Verändert?!
Hätten diese Deppen von Politikern mal entsprechend auf friedliche Demos in den letzten Jahren reagiert, dann wäre es wohl nicht soweit gekommen. Und davon bin ich überzeugt. Traurig ist das, das es soweit kommt!
Wenn ein Pitbull ein Kind anfällt, dann mache ich dafür weniger den Hund verantwortlich (auch wenn ich nun wohl einschläfern lassen muss! So traurig das ist!) sondern den Halter!
Undzur frage, wieso die wohl ihre eigenen Armenviertel anzünden:
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Hoffnung auf Besserung besteht wirklich nur dann, wenn auch entsprechend kreative Politker da sind. Wenn die wieder nur mit ihrem Law $ Order Quatsch daher kommen, dann ändert es sich wirklich nicht zum besseren. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer. Gewaltspirale halt.
Also was bleibt in dem Falle? Eingentlich nur noch eines: Akzeptieren. Toll!
miraculix250 schrieb: Undzur frage, wieso die wohl ihre eigenen Armenviertel anzünden:
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Und wo ist da das Problem? Oder soll gleich scharf geschossen werden?
Miraculix, du lügst dir da ein bisschen in die Tasche. Einmal musst du irgendwo eine Grenze ziehen. Wenn auf Missstände durch Gewalt an Zivilisten, bzw. dem Eigentum von Zivilisten aufmerksam gemacht werden soll, kannst du auch gleich einen Massenmörder wie Breivik legitimieren. Vielleicht mit dem Unterschied, dass dessen Ziele nicht mit unseren übereinstimmen, aber wir sind es auch nicht, die definieren dürfen, was ein Missstand ist. England ist immer noch eine Demokratie. Dann muss man sich eben politisch organisieren, kreativen Protest üben, einbringen. Das ist mühsam und dabei fällt auch kein teures Handy vom Laster, es ist nicht so spektakulär, aber es ist der einzige Weg. Es ist völlig falsch, seinen Stadtteil zu zerlegen und es bringt auch nichts außer Leid bei den betroffenen Nachbarn. Schon gar nicht kann ich da irgendetwas revolutionäres erkennen. Es diskreditiert jeglichen sinnvollen sozialen Protest.
miraculix250 schrieb: Undzur frage, wieso die wohl ihre eigenen Armenviertel anzünden:
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Und wo ist da das Problem? Oder soll gleich scharf geschossen werden?
Ist die Frage ernst gemeint?
Nur für den Fall, will ich sie beantworten: Natürlich nicht.
Da das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, kannst nur eines tun. Polizei hinschicken, und Leute vorrübergehend in Gewahrsam nehmen. Nun müssen die Polizisten halt den Scheiss, den ihre Dienstherren (aka. Politiker und deren Dienstherren, die Eliten des Landes und deren Lobbyisten) durch ihre kreativlosigkeit und passivität (wohlwollend ausgedrückt!) die letzten Jahre und Jahrzehnte angerichtet haben, unter Einsatz ihrer Gesundheiit ausbaden. Und die Randalierer, die ohne ihre Perspektivlosigkeit wohl nicht zu selbigen geworden wären (zumindest die meisten davon, ein paar grundsätzlich Gestörte gibt es ja immer).
Das Problem ist: selbst Bildung alleine hilft doch nur noch bedingt ob der grundsätzlichen, strukturellen Probleme, die wir als westliche Gesellschaften haben. Es gibt einfach nicht genug Jobs für alle und wird es auch nie mehr geben. Zumindest nicht im derzeitigen System. Zum heulen ist das ganze, aber heulen hilft genausowenig wie Randalieren oder wegsperren. :neutral-face
Sehe ich anders: wenn ein guter, z. B., Ingenieur ein Produkt entwickelt sind drei Leute beschäftigt das zu bauen, einer es zu verkaufen, einer der Teile dafür einkauft usw. Solche Leute haben einen Mehrwert für die Firmen und damit auch für die Gesellschaft. Dumm nur, dass man die ausbilden muss also erstmal investieren muss.
Aufgrund der Vorbelastung wird es eher schwierig Leute aus schwierigen Verhältnissen dahin zu bringen aber es nicht zu versuchen ist sträflich...
yeboah1981 schrieb: Miraculix, du lügst dir da ein bisschen in die Tasche. Einmal musst du irgendwo eine Grenze ziehen. Wenn auf Missstände durch Gewalt an Zivilisten, bzw. dem Eigentum von Zivilisten aufmerksam gemacht werden soll, kannst du auch gleich einen Massenmörder wie Breivik legitimieren. Vielleicht mit dem Unterschied, dass dessen Ziele nicht mit unseren übereinstimmen, aber wir sind es auch nicht, die definieren dürfen, was ein Missstand ist. England ist immer noch eine Demokratie. Dann muss man sich eben politisch organisieren, kreativen Protest üben, einbringen. Das ist mühsam und dabei fällt auch kein teures Handy vom Laster, es ist nicht so spektakulär, aber es ist der einzige Weg. Es ist völlig falsch, seinen Stadtteil zu zerlegen und es bringt auch nichts außer Leid bei den betroffenen Nachbarn. Schon gar nicht kann ich da irgendetwas revolutionäres erkennen. Es diskreditiert jeglichen sinnvollen sozialen Protest.
Klar ist die Grenze überschritten. Siehe meinen Post, der sich mit deinem zeitlich Überschneidet. Aber - und da wiederhole ich mich - die entscheidenden Frage(n) ist doch immer noch: Wie kam es dazu? Wie lässt sich sowas in zukunft verhindern? Friedlichen Protest gab es doch, er wurde nur nicht erhört. Die einzige Antwort, die den Eliten eingefallen ist, war: Kürzungen im Sozialetat. Klassisches Eigentor würd ich mal sagen. Und nebenan, an der Börse, werden schon wieder fröhlich Milliarde um Milliarde verzockt.
Das Problem ist: selbst Bildung alleine hilft doch nur noch bedingt ob der grundsätzlichen, strukturellen Probleme, die wir als westliche Gesellschaften haben. Es gibt einfach nicht genug Jobs für alle und wird es auch nie mehr geben. Zumindest nicht im derzeitigen System. Zum heulen ist das ganze, aber heulen hilft genausowenig wie Randalieren oder wegsperren. :neutral-face
Sehe ich anders: wenn ein guter, z. B., Ingenieur ein Produkt entwickelt sind drei Leute beschäftigt das zu bauen, einer es zu verkaufen, einer der Teile dafür einkauft usw. Solche Leute haben einen Mehrwert für die Firmen und damit auch für die Gesellschaft. Dumm nur, dass man die ausbilden muss also erstmal investieren muss.
Aufgrund der Vorbelastung wird es eher schwierig Leute aus schwierigen Verhältnissen dahin zu bringen aber es nicht zu versuchen ist sträflich...
Naja, aber Jobs erschaffen sich doch nicht aus dem nichts. Ist ein kleines bisschen wie beim Fussball. Es kann nur einen Meister geben.
Deshalb bringt Bildung alleine auch nur bedingt etwas. Die Probleme verlagern sich nur. Was def. nicht heißen soll, daß ich Bildung für schlecht halte. Ganz im gegenteil. Aber das langt einfach noch nicht. Strukturelle Reformen müssen her. Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Das Problem ist: selbst Bildung alleine hilft doch nur noch bedingt ob der grundsätzlichen, strukturellen Probleme, die wir als westliche Gesellschaften haben. Es gibt einfach nicht genug Jobs für alle und wird es auch nie mehr geben. Zumindest nicht im derzeitigen System. Zum heulen ist das ganze, aber heulen hilft genausowenig wie Randalieren oder wegsperren. :neutral-face
Sehe ich anders: wenn ein guter, z. B., Ingenieur ein Produkt entwickelt sind drei Leute beschäftigt das zu bauen, einer es zu verkaufen, einer der Teile dafür einkauft usw. Solche Leute haben einen Mehrwert für die Firmen und damit auch für die Gesellschaft. Dumm nur, dass man die ausbilden muss also erstmal investieren muss.
Aufgrund der Vorbelastung wird es eher schwierig Leute aus schwierigen Verhältnissen dahin zu bringen aber es nicht zu versuchen ist sträflich...
Naja, aber Jobs erschaffen sich doch nicht aus dem nichts. Ist ein kleines bisschen wie beim Fussball. Es kann nur einen Meister geben.
Deshalb bringt Bildung alleine auch nur bedingt etwas. Die Probleme verlagern sich nur. Was def. nicht heißen soll, daß ich Bildung für schlecht halte. Ganz im gegenteil. Aber das langt einfach noch nicht. Strukturelle Reformen müssen her. Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Damit einher geht selbstverständlich zumindest das Abstoppen des auseinanderdriftens der berühmten Schere. Langfristig wird sogar ein Zusammenführen der Spitzen nötig sein. (Und jetzt bitte nicht mit Stalin anfangen )
miraculix250 schrieb: Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Da bin ich voll bei dir. Die materielle und ideelle Aufwertung von Leistungen, bei denen keine Dividende rausspringt, also Sozialarbeit, Kinderbetreuung, Arbeit in Alten -und Pflegeheimen. Aber im Ernst, glaubst du die Jungs, die da die Straßen zerlegen, werden dann Kindergärtner oder Krankenschwester?
miraculix250 schrieb: Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Da bin ich voll bei dir. Die materielle und ideelle Aufwertung von Leistungen, bei denen keine Dividende rausspringt, also Sozialarbeit, Kinderbetreuung, Arbeit in Alten -und Pflegeheimen. Aber im Ernst, glaubst du die Jungs, die da die Straßen zerlegen, werden dann Kindergärtner oder Krankenschwester?
Dir zu liebe, lieber Tosh, doch noch eine letzte Antwort. Die vielleicht nicht direkt Kindergärtner. Aber ohne das Kinder vielleicht. Sachen wie Gärtner. Sportler. Künstler. Musiker. Fotografen. Sozialarbeiter (auch die werden irgendwann mal nicht mehr frustrierte Pubertäre sein, sondern frustrierte Erwachsene mit einer gewissen Lebenserfahrung und dann vielleicht auch Ausbildung).
Damit einher geht, daß andere Kindergärtner oder Erzieher werden können, die es jetzt nicht können und stattdessen auf dem Arbeitsamt sitzen oder Putzfrauen sind, weil es keine freien Stellen im Bildungs- und Erziehungssektor gibt auf Grunnd mangelnder Finanzierung. Und solche Leute (bzw. deren Kinder) unter ihre Fittiche nehmen. Meinste die haben in gescheiten Kindergartengruppen ihre Kindheit verbracht? Du weißt sicher, worauf ich hinaus will!
Rheinadler schrieb: Ich habe nirgendwo gelesen, dass das anzünden von Häusern, egal ob von anderen armen oder reichen Leuten, in irgendeiner Form als legitim angesehen wurde oder eine Amnestie für diese Leute verlangt wurde.
Nur: so lange allgemein solche gesellschaftlichen Zustände herrschen wird es bei einem Funken zum Flächenbrand, eben auch mit Trittbrettfahrern. Dagegen hilft m. E. nur Bildung um den Leuten oder wenigstens den Kindern dieser Leute ein Entkommen aus diesen Umständen zu ermöglichen. Aber das ist ein anderes Thema.
Das Problem ist: selbst Bildung alleine hilft doch nur noch bedingt ob der grundsätzlichen, strukturellen Probleme, die wir als westliche Gesellschaften haben. Es gibt einfach nicht genug Jobs für alle und wird es auch nie mehr geben. Zumindest nicht im derzeitigen System. Zum heulen ist das ganze, aber heulen hilft genausowenig wie Randalieren oder wegsperren. :neutral-face
in der tat ist die job-frage eine sehr enscheidende. letztlich gehts um die frage, ob das kapital richtung anteilseigner oder staat fließt, wenn fortdauernde automatisierung irgendwann auch noch den berufstand des buchhalters obsolet macht. Theorien zur Unmöglichkeit von Vollbeschäftigung
ich heiße die gewalt jetzt nicht gut, wenn ich frage: was erwartet man denn ,wenn man alle frustrierten zusammen pfercht und sie sich selbst überlässt?
die jungs auf den fotos, die ich gesehen hab, sehen mir aus wie "die 2. generation, denen es schlechter gehen wird, als ihren eltern!" nicht sonderlich überraschend, dass sich sowas in europaweiten massenprotesten und unruhen auch mal zeigt.
miraculix250 schrieb: Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Da bin ich voll bei dir. Die materielle und ideelle Aufwertung von Leistungen, bei denen keine Dividende rausspringt, also Sozialarbeit, Kinderbetreuung, Arbeit in Alten -und Pflegeheimen. Aber im Ernst, glaubst du die Jungs, die da die Straßen zerlegen, werden dann Kindergärtner oder Krankenschwester?
Dir zu liebe, lieber Tosh, doch noch eine letzte Antwort. Die vielleicht nicht direkt Kindergärtner. Aber ohne das Kinder vielleicht. Sachen wie Gärtner. Sportler. Künstler. Musiker. Fotografen. Sozialarbeiter (auch die werden irgendwann mal nicht mehr frustrierte Pubertäre sein, sondern frustrierte Erwachsene mit einer gewissen Lebenserfahrung und dann vielleicht auch Ausbildung).
Für Sozialarbeiter ist jedenfalls schon mal kein Geld da.
Haringey youth club closures: 'There'll be riots' - video
Man beachte das dieser Artikel aus dem Guardian vom 31.7. stammt, also gerade mal 1½ Wochen alt ist, und Haringey auch einer der Stadtteile ist in denen es am Wochenende geknallt hat. Was ich da heraushöre ist das die schon Jugendklubs hatten und dort für sich auch gute Sachen wie Videos und Musik machen und sich treffen konnten, dann schloß man 8 von 13 und nun haben sie Angst das die Langeweile auf der von Gangs geprägten Straße sich über kurz oder lang in Gewalt entlädt. Wie gesagt, eine Woche vorher. Aber hat ja keiner gewußt, wo kommen bloß auf einmal all die frustrierten Jugendlichen her....
Disclaimer: Nein, das ist keine Entschuldigung für asoziale Entgleisungen wie Anstecken von Wohnhäusern und Smashen kleinerer Shops. Aber es ist ebenso wie eine lange Geschichte von Polizeiübergriffen ein Puzzlestein um zu verstehen was in diesen Communities abgeht.
Der Iran und Libyen verurteilen das Vorgehen der britischen Polizei und fordern eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats sowie den Rücktritt der Regierung:
Bigbamboo schrieb: Der Iran und Libyen verurteilen das Vorgehen der britischen Polizei und fordern eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats sowie den Rücktritt der Regierung:
Das zumindest mal der PM auftaucht, die öffentlichkeit sich der Probleme bewusst wird. Das das ganze politisch diskutiert wird. Und auch gesellschaftlich. Und somit zumindest wieder ein bischen Hoffnung besteht, das sich auf Grund dessen was zum besseren Verändert?!
Hätten diese Deppen von Politikern mal entsprechend auf friedliche Demos in den letzten Jahren reagiert, dann wäre es wohl nicht soweit gekommen. Und davon bin ich überzeugt. Traurig ist das, das es soweit kommt!
Wenn ein Pitbull ein Kind anfällt, dann mache ich dafür weniger den Hund verantwortlich (auch wenn ich nun wohl einschläfern lassen muss! So traurig das ist!) sondern den Halter!
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Hoffnung auf Besserung besteht wirklich nur dann, wenn auch entsprechend kreative Politker da sind. Wenn die wieder nur mit ihrem Law $ Order Quatsch daher kommen, dann ändert es sich wirklich nicht zum besseren. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer. Gewaltspirale halt.
Also was bleibt in dem Falle? Eingentlich nur noch eines: Akzeptieren. Toll!
Und wo ist da das Problem? Oder soll gleich scharf geschossen werden?
Vielleicht mit dem Unterschied, dass dessen Ziele nicht mit unseren übereinstimmen, aber wir sind es auch nicht, die definieren dürfen, was ein Missstand ist.
England ist immer noch eine Demokratie. Dann muss man sich eben politisch organisieren, kreativen Protest üben, einbringen. Das ist mühsam und dabei fällt auch kein teures Handy vom Laster, es ist nicht so spektakulär, aber es ist der einzige Weg.
Es ist völlig falsch, seinen Stadtteil zu zerlegen und es bringt auch nichts außer Leid bei den betroffenen Nachbarn.
Schon gar nicht kann ich da irgendetwas revolutionäres erkennen. Es diskreditiert jeglichen sinnvollen sozialen Protest.
Ist die Frage ernst gemeint?
Nur für den Fall, will ich sie beantworten: Natürlich nicht.
Da das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, kannst nur eines tun. Polizei hinschicken, und Leute vorrübergehend in Gewahrsam nehmen. Nun müssen die Polizisten halt den Scheiss, den ihre Dienstherren (aka. Politiker und deren Dienstherren, die Eliten des Landes und deren Lobbyisten) durch ihre kreativlosigkeit und passivität (wohlwollend ausgedrückt!) die letzten Jahre und Jahrzehnte angerichtet haben, unter Einsatz ihrer Gesundheiit ausbaden. Und die Randalierer, die ohne ihre Perspektivlosigkeit wohl nicht zu selbigen geworden wären (zumindest die meisten davon, ein paar grundsätzlich Gestörte gibt es ja immer).
Sehe ich anders: wenn ein guter, z. B., Ingenieur ein Produkt entwickelt sind drei Leute beschäftigt das zu bauen, einer es zu verkaufen, einer der Teile dafür einkauft usw. Solche Leute haben einen Mehrwert für die Firmen und damit auch für die Gesellschaft. Dumm nur, dass man die ausbilden muss also erstmal investieren muss.
Aufgrund der Vorbelastung wird es eher schwierig Leute aus schwierigen Verhältnissen dahin zu bringen aber es nicht zu versuchen ist sträflich...
Klar ist die Grenze überschritten. Siehe meinen Post, der sich mit deinem zeitlich Überschneidet. Aber - und da wiederhole ich mich - die entscheidenden Frage(n) ist doch immer noch: Wie kam es dazu? Wie lässt sich sowas in zukunft verhindern? Friedlichen Protest gab es doch, er wurde nur nicht erhört. Die einzige Antwort, die den Eliten eingefallen ist, war: Kürzungen im Sozialetat. Klassisches Eigentor würd ich mal sagen. Und nebenan, an der Börse, werden schon wieder fröhlich Milliarde um Milliarde verzockt.
Naja, aber Jobs erschaffen sich doch nicht aus dem nichts. Ist ein kleines bisschen wie beim Fussball. Es kann nur einen Meister geben.
Deshalb bringt Bildung alleine auch nur bedingt etwas. Die Probleme verlagern sich nur. Was def. nicht heißen soll, daß ich Bildung für schlecht halte. Ganz im gegenteil. Aber das langt einfach noch nicht. Strukturelle Reformen müssen her. Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!
Damit einher geht selbstverständlich zumindest das Abstoppen des auseinanderdriftens der berühmten Schere. Langfristig wird sogar ein Zusammenführen der Spitzen nötig sein. (Und jetzt bitte nicht mit Stalin anfangen )
Aber im Ernst, glaubst du die Jungs, die da die Straßen zerlegen, werden dann Kindergärtner oder Krankenschwester?
Dir zu liebe, lieber Tosh, doch noch eine letzte Antwort. Die vielleicht nicht direkt Kindergärtner. Aber ohne das Kinder vielleicht. Sachen wie Gärtner. Sportler. Künstler. Musiker. Fotografen. Sozialarbeiter (auch die werden irgendwann mal nicht mehr frustrierte Pubertäre sein, sondern frustrierte Erwachsene mit einer gewissen Lebenserfahrung und dann vielleicht auch Ausbildung).
Damit einher geht, daß andere Kindergärtner oder Erzieher werden können, die es jetzt nicht können und stattdessen auf dem Arbeitsamt sitzen oder Putzfrauen sind, weil es keine freien Stellen im Bildungs- und Erziehungssektor gibt auf Grunnd mangelnder Finanzierung. Und solche Leute (bzw. deren Kinder) unter ihre Fittiche nehmen. Meinste die haben in gescheiten Kindergartengruppen ihre Kindheit verbracht? Du weißt sicher, worauf ich hinaus will!
in der tat ist die job-frage eine sehr enscheidende. letztlich gehts um die frage, ob das kapital richtung anteilseigner oder staat fließt, wenn fortdauernde automatisierung irgendwann auch noch den berufstand des buchhalters obsolet macht.
Theorien zur Unmöglichkeit von Vollbeschäftigung
ich heiße die gewalt jetzt nicht gut, wenn ich frage: was erwartet man denn ,wenn man alle frustrierten zusammen pfercht und sie sich selbst überlässt?
die jungs auf den fotos, die ich gesehen hab, sehen mir aus wie "die 2. generation, denen es schlechter gehen wird, als ihren eltern!" nicht sonderlich überraschend, dass sich sowas in europaweiten massenprotesten und unruhen auch mal zeigt.
Für Sozialarbeiter ist jedenfalls schon mal kein Geld da.
Haringey youth club closures: 'There'll be riots' - video
After Haringey council shuts eight of its 13 youth clubs, local teenagers fear boredom will fuel violence between young gang members on the streets of north London
http://www.guardian.co.uk/society/video/2011/jul/31/haringey-youth-club-closures-video
Man beachte das dieser Artikel aus dem Guardian vom 31.7. stammt, also gerade mal 1½ Wochen alt ist, und Haringey auch einer der Stadtteile ist in denen es am Wochenende geknallt hat.
Was ich da heraushöre ist das die schon Jugendklubs hatten und dort für sich auch gute Sachen wie Videos und Musik machen und sich treffen konnten, dann schloß man 8 von 13 und nun haben sie Angst das die Langeweile auf der von Gangs geprägten Straße sich über kurz oder lang in Gewalt entlädt.
Wie gesagt, eine Woche vorher. Aber hat ja keiner gewußt, wo kommen bloß auf einmal all die frustrierten Jugendlichen her....
Disclaimer: Nein, das ist keine Entschuldigung für asoziale Entgleisungen wie Anstecken von Wohnhäusern und Smashen kleinerer Shops. Aber es ist ebenso wie eine lange Geschichte von Polizeiübergriffen ein Puzzlestein um zu verstehen was in diesen Communities abgeht.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/islamisten-rufen-zu-sturz-der-britischen-regierung-auf/4486404.html
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Na da protestieren doch wenigstens die Richtigen.