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"deutsche Justiz will alten Mann verurteilen..." [Prozesse gegen Nazi-Verbrecher]

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FredSchaub schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:


Gut so, je früher die Jungs die Kurve kriegen, desto weniger kosten sie den Steuerzahler.
Diese schrägen Typen wissen gar nicht, was sie den Menschen damals, Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben.

Das verstehe ich nicht. Welchen Deutschen hat denn "dieser schräge Typ"  was angetan? Er hat doch im Auftrag von Deutschen gemordet und zwar in Sobibor, einem deutschen Vernichtungslager, indem vor allem polnische Juden umgebracht wurden.


und noch eine kleine Ergänzung:  

Sich für den deutschen Steuerzahler in diesem Zusammenhang zu freuen, finde ich ziemlich schräg.  




Was ist denn da so schräg dran?
Was ist nicht zu verstehen?
Rede ich Chinesisch?
Ich glaube der FredSchaub und der vonNachtmahr1982 haben sehr wohl verstanden, was ich meine. Und auch der SGE_Werner hat mit der verbliebenen Bürde recht.
Für weitere Auskünfte bitte per PN, ich mal es Dir auch auf.
Ist das so schwer?


Das mit dem Steuerzahler kann ich so halbwegs  nachvollziehen.
Was Demjanjuk jedoch Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben soll, das habe ich immer noch nicht kapiert. Ihn haben sich doch die Deutschen mit voller Absicht "aufgebürdet", indem er ein besonders williger Gehilfe der deutschen Vernichtungsmaschinerie war. Wenn er jemanden was angetan hat, dann den Menschen, die er in Sobibor auf brutalste Weise umgebracht hat. Aber den Deutschen hat er doch nichts angetan, sie haben sich, wenn überhaupt, Demjanjuk selbst angetan.      



gut, in der Argumentation kann ich dir fast folgen, da Demjanjuk genauso Täter wie Opfer war (die alle Trawnikis). Trotzdem ist er ein Massenmörder, der null Reue zeigte.


Sollte der Eindruck enstanden sein, dass ich ihn als Opfer sehe, so ist das völlig falsch. Ich sehe ihn als Täter, als Massenmörder und als sonst gar nichts.  Nur sollte festgehalten werden, dass sein Morden im Rahmen der systematischen und industriellen Ermordung der Juden erfolgte. Und das haben nun mal die Deutschen zu verantworten.
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FräuleinAdler schrieb:
FredSchaub schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:


Gut so, je früher die Jungs die Kurve kriegen, desto weniger kosten sie den Steuerzahler.
Diese schrägen Typen wissen gar nicht, was sie den Menschen damals, Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben.

Das verstehe ich nicht. Welchen Deutschen hat denn "dieser schräge Typ"  was angetan? Er hat doch im Auftrag von Deutschen gemordet und zwar in Sobibor, einem deutschen Vernichtungslager, indem vor allem polnische Juden umgebracht wurden.


und noch eine kleine Ergänzung:  

Sich für den deutschen Steuerzahler in diesem Zusammenhang zu freuen, finde ich ziemlich schräg.  




Was ist denn da so schräg dran?
Was ist nicht zu verstehen?
Rede ich Chinesisch?
Ich glaube der FredSchaub und der vonNachtmahr1982 haben sehr wohl verstanden, was ich meine. Und auch der SGE_Werner hat mit der verbliebenen Bürde recht.
Für weitere Auskünfte bitte per PN, ich mal es Dir auch auf.
Ist das so schwer?


Das mit dem Steuerzahler kann ich so halbwegs  nachvollziehen.
Was Demjanjuk jedoch Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben soll, das habe ich immer noch nicht kapiert. Ihn haben sich doch die Deutschen mit voller Absicht "aufgebürdet", indem er ein besonders williger Gehilfe der deutschen Vernichtungsmaschinerie war. Wenn er jemanden was angetan hat, dann den Menschen, die er in Sobibor auf brutalste Weise umgebracht hat. Aber den Deutschen hat er doch nichts angetan, sie haben sich, wenn überhaupt, Demjanjuk selbst angetan.      



gut, in der Argumentation kann ich dir fast folgen, da Demjanjuk genauso Täter wie Opfer war (die alle Trawnikis). Trotzdem ist er ein Massenmörder, der null Reue zeigte.


Sollte der Eindruck enstanden sein, dass ich ihn als Opfer sehe, so ist das völlig falsch. Ich sehe ihn als Täter, als Massenmörder und als sonst gar nichts.  Nur sollte festgehalten werden, dass sein Morden im Rahmen der systematischen und industriellen Ermordung der Juden erfolgte. Und das haben nun mal die Deutschen zu verantworten.



richtig.
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Eher einem österreicher...
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FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
FräuleinAdler schrieb:
stormfather3001 schrieb:


Gut so, je früher die Jungs die Kurve kriegen, desto weniger kosten sie den Steuerzahler.
Diese schrägen Typen wissen gar nicht, was sie den Menschen damals, Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben.

Das verstehe ich nicht. Welchen Deutschen hat denn "dieser schräge Typ"  was angetan? Er hat doch im Auftrag von Deutschen gemordet und zwar in Sobibor, einem deutschen Vernichtungslager, indem vor allem polnische Juden umgebracht wurden.


und noch eine kleine Ergänzung:  

Sich für den deutschen Steuerzahler in diesem Zusammenhang zu freuen, finde ich ziemlich schräg.  




Was ist denn da so schräg dran?
Was ist nicht zu verstehen?
Rede ich Chinesisch?
Ich glaube der FredSchaub und der vonNachtmahr1982 haben sehr wohl verstanden, was ich meine. Und auch der SGE_Werner hat mit der verbliebenen Bürde recht.
Für weitere Auskünfte bitte per PN, ich mal es Dir auch auf.
Ist das so schwer?


Das mit dem Steuerzahler kann ich so halbwegs  nachvollziehen.
Was Demjanjuk jedoch Generationen von Deutschen und Deutschland angetan haben soll, das habe ich immer noch nicht kapiert. Ihn haben sich doch die Deutschen mit voller Absicht "aufgebürdet", indem er ein besonders williger Gehilfe der deutschen Vernichtungsmaschinerie war. Wenn er jemanden was angetan hat, dann den Menschen, die er in Sobibor auf brutalste Weise umgebracht hat. Aber den Deutschen hat er doch nichts angetan, sie haben sich, wenn überhaupt, Demjanjuk selbst angetan.      



Oh Fräuleinchen,

Natürlich hat er den Deutschen selbst möglicherweise nichts angetan, aber waren die Deutschen jüdischer Abstammung keine Deutschen?
Es ist doch egal, ob es ein Rudolf Hess, ein Klaus Barbie oder ein Demjanjuk war, diese Nazischergen haben im Azftrag der Deutschen, in Europa, Millionenfach gemordet.
Es gehr hier nicht nur um die Belastung des Steuerzahlers, die diese Typen verursachen und verursacht haben, sodern es geht um die Altlast, die Bürde, die Restschuld, die diese Totengräber in den Köpfen von Millionen Deutschen hinterlassen haben!

Kommt das jetzt rüber?
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Ich pack's mal hier rein.

Mir war gar nicht so klar, dass bisher wohl der Nachweis einer direkte Tatbeteilgung notwendig war um SS Männer zu verurteilen, die in KZ's tätig waren. Vor allem auch nicht, dass Täter nicht verfolgt, bzw. deren Verfahren eingestellt wurden.

Zitat:
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten Ermittler Verfahren in der Regel eingestellt oder gar nicht erst eröffnet, wenn einem SS-Mann konkrete Taten nicht zugerechnet werden konnten.

Eigentlich eine Schande, dass es 70 Jahre gedauert hat  um das zu korrigieren.
Aus meiner Sicht ungefähr 69 Jahre zu lange.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bundesgerichtshof-wer-auschwitz-bewachte-ist-schuldig-a-1123432.html

Wer Auschwitz bewachte, ist schuldig

Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Der ehemalige Auschwitz-Wachmann Oskar Gröning wird bestraft, auch wenn er persönlich niemanden umbrachte. Anklagen gegen frühere SS-Männer dürften nun leichter werden.
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Ich pack's mal hier rein.

Mir war gar nicht so klar, dass bisher wohl der Nachweis einer direkte Tatbeteilgung notwendig war um SS Männer zu verurteilen, die in KZ's tätig waren. Vor allem auch nicht, dass Täter nicht verfolgt, bzw. deren Verfahren eingestellt wurden.

Zitat:
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten Ermittler Verfahren in der Regel eingestellt oder gar nicht erst eröffnet, wenn einem SS-Mann konkrete Taten nicht zugerechnet werden konnten.

Eigentlich eine Schande, dass es 70 Jahre gedauert hat  um das zu korrigieren.
Aus meiner Sicht ungefähr 69 Jahre zu lange.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bundesgerichtshof-wer-auschwitz-bewachte-ist-schuldig-a-1123432.html

Wer Auschwitz bewachte, ist schuldig

Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Der ehemalige Auschwitz-Wachmann Oskar Gröning wird bestraft, auch wenn er persönlich niemanden umbrachte. Anklagen gegen frühere SS-Männer dürften nun leichter werden.
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der ZEIT Artikel macht es nochmal deutlich.
Sehr deutlich!
"Jahrzehntelang wurden Nationalsozialisten nicht zur Verantwortung gezogen, weil sie nicht direkt am Mordprozess beteiligt waren.
Eine Wende leitete erst das Münchner Urteil gegen den früheren Sobibor-Aufseher John Demjanjuk von 2011 ein. Aber dessen Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord an 28.000 Juden wurde nie rechtskräftig, weil Demjanjuk vorher in einem Pflegeheim starb."


Bundesgerichtshof: Haftstrafe gegen Oskar Gröning ist rechtskräftig
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der ZEIT Artikel macht es nochmal deutlich.
Sehr deutlich!
"Jahrzehntelang wurden Nationalsozialisten nicht zur Verantwortung gezogen, weil sie nicht direkt am Mordprozess beteiligt waren.
Eine Wende leitete erst das Münchner Urteil gegen den früheren Sobibor-Aufseher John Demjanjuk von 2011 ein. Aber dessen Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord an 28.000 Juden wurde nie rechtskräftig, weil Demjanjuk vorher in einem Pflegeheim starb."


Bundesgerichtshof: Haftstrafe gegen Oskar Gröning ist rechtskräftig
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Ffm60ziger schrieb:

der ZEIT Artikel macht es nochmal deutlich.
Sehr deutlich!
"Jahrzehntelang wurden Nationalsozialisten nicht zur Verantwortung gezogen, weil sie nicht direkt am Mordprozess beteiligt waren.
Eine Wende leitete erst das Münchner Urteil gegen den früheren Sobibor-Aufseher John Demjanjuk von 2011 ein. Aber dessen Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord an 28.000 Juden wurde nie rechtskräftig, weil Demjanjuk vorher in einem Pflegeheim starb."


Bundesgerichtshof: Haftstrafe gegen Oskar Gröning ist rechtskräftig

Sehr gut, damit hört auch die Argumentation auf "Ich habe nur Befehle befolgt" endlich auf. Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.
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Ffm60ziger schrieb:

der ZEIT Artikel macht es nochmal deutlich.
Sehr deutlich!
"Jahrzehntelang wurden Nationalsozialisten nicht zur Verantwortung gezogen, weil sie nicht direkt am Mordprozess beteiligt waren.
Eine Wende leitete erst das Münchner Urteil gegen den früheren Sobibor-Aufseher John Demjanjuk von 2011 ein. Aber dessen Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord an 28.000 Juden wurde nie rechtskräftig, weil Demjanjuk vorher in einem Pflegeheim starb."


Bundesgerichtshof: Haftstrafe gegen Oskar Gröning ist rechtskräftig

Sehr gut, damit hört auch die Argumentation auf "Ich habe nur Befehle befolgt" endlich auf. Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.
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Vael schrieb:

Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?
Das ändert natürlich nichts daran, dass sie strafbare Beihilfe leisteten.
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Vael schrieb:

Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?
Das ändert natürlich nichts daran, dass sie strafbare Beihilfe leisteten.
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Eintracht-Er schrieb:  


Vael schrieb:
Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.


Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?
Das ändert natürlich nichts daran, dass sie strafbare Beihilfe leisteten.

Das ist mehr oder weniger ein Mythos, es gab Menschen die haben sich verweigert den Schießbefehl auszuführen, man hat sie einfach ausgetauscht und andere genommen.

Es geb ja genug willige Helfer in den SD SS und Sondereinsatzgruppen die im Hinterland als die Wehrmacht durch ist, ihren "Job" gemacht haben, und das mit insbrunst.

Man hatte die Möglichkeit sich von einem KZ an die kämpfende Truppe versetzen zu lassen, man hatte sogar die Möglichkeit Hitler zu ermorden, was auch versucht wurde mehrfach. Oder alles öffentlich zu machen, es gab genug mutige Menschen die ihr Leben riskiert haben, darunter sogar minderjährige, die hingerichtet wurden, nur weil sie ein paar Flugblätter verteilt haben.

Sorry aber "Ich habe nur Befehle befolgt" ist einfach nur eine hohle Phrase.
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Vael schrieb:

Man hatte eine Wahl und wenn es eben die Ostfront war.

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?
Das ändert natürlich nichts daran, dass sie strafbare Beihilfe leisteten.
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Eintracht-Er schrieb:

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?

Diese Lüge wird durch Wiederholung nicht wahrer.

"Doch schon bald nach Gründung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg, die alle Ermittlungen wegen NS-Verfahren koordinierte, wurde diese Annahme wissenschaftlich überprüft. Eindeutiges Ergebnis: Es gab damals und gibt bis heute keinen einzigen nachweisbaren Fall, in dem einem SS-Mann, der einen Mordbefehl verweigert hatte, selbst Gefahr für Leib und Leben drohte.

Im Gegenteil konnte durch zahlreiche Zeugenaussagen, aber auch durch Dokumente belegt werden, dass Befehlshaber von Mordeinheiten wie dem Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 wiederholt ihren Männer freistellten, sich an Mordaktionen nicht zu beteiligen. Wer sich so entschied, wurde nachweislich nicht bestraft."

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article144067359/Hatten-SS-Mitglieder-damals-wirklich-keine-Wahl.html
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Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.

Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.

Mich ärgert, dass diese aktiven Mitläufer bei den Verbrechen des Dritten Reichs jahrzehntelang ungeschoren davon kamen. Menschen wie Gröning haben ihre Strafe verdient und sei es am Lebensende, aber es ist höchst ärgerlich, dass er letztlich nur belangt wird, weil er eben nicht mit 70 oder 80 bereits gestorben ist wie 95 % aller Täter.
Es gab hunderttausende, die an Verbrechen beteiligt waren, obwohl sie hätten nein sagen können und die hat man nie belangt. Genauso wenig wie die noch schlimmeren Anstifter zu diesen Taten.
Und am Schlimmsten ist, dass diese Täter auch fast immer keine Schuld bei sich sehen.

Manchmal bin ich froh, dass mein Großonkel, der in der SS war und sich seiner Ideologie und seiner Taten rühmte, nicht so davon stehlen konnte wie Gröning und Co. und einfach eine Granate in den Bauch bekommen hat.
Und meinen Opa haben sie mit 17 gezwungen, den Strick bei Partisanen-Erhängungen zu halten und der hat das m.W. nie verarbeitet und sich ewig Vorwürfe gemacht (und ist auch früh gestorben, Alkohol etc.).
Da kriege ich das Kotzen. Man kann Mist bauen, vor allem wenn man jung ist, aber dann soll man wenigstens im Alter dazu stehen. Vollumfänglich.
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Eintracht-Er schrieb:

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?

Diese Lüge wird durch Wiederholung nicht wahrer.

"Doch schon bald nach Gründung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg, die alle Ermittlungen wegen NS-Verfahren koordinierte, wurde diese Annahme wissenschaftlich überprüft. Eindeutiges Ergebnis: Es gab damals und gibt bis heute keinen einzigen nachweisbaren Fall, in dem einem SS-Mann, der einen Mordbefehl verweigert hatte, selbst Gefahr für Leib und Leben drohte.

Im Gegenteil konnte durch zahlreiche Zeugenaussagen, aber auch durch Dokumente belegt werden, dass Befehlshaber von Mordeinheiten wie dem Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 wiederholt ihren Männer freistellten, sich an Mordaktionen nicht zu beteiligen. Wer sich so entschied, wurde nachweislich nicht bestraft."

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article144067359/Hatten-SS-Mitglieder-damals-wirklich-keine-Wahl.html
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Danke Stefank, diese Quelle war ich gerade fieberhaft am suchen um nicht dumm da zu stehen!
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Eintracht-Er schrieb:

Oder selber ins KZ als Häftling. Ich finde es überheblich, Leuten von damals vorzuwerfen, dass sie dem entgehen wollten. Jeder, der das tut würde heute genauso handeln?

Diese Lüge wird durch Wiederholung nicht wahrer.

"Doch schon bald nach Gründung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg, die alle Ermittlungen wegen NS-Verfahren koordinierte, wurde diese Annahme wissenschaftlich überprüft. Eindeutiges Ergebnis: Es gab damals und gibt bis heute keinen einzigen nachweisbaren Fall, in dem einem SS-Mann, der einen Mordbefehl verweigert hatte, selbst Gefahr für Leib und Leben drohte.

Im Gegenteil konnte durch zahlreiche Zeugenaussagen, aber auch durch Dokumente belegt werden, dass Befehlshaber von Mordeinheiten wie dem Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 wiederholt ihren Männer freistellten, sich an Mordaktionen nicht zu beteiligen. Wer sich so entschied, wurde nachweislich nicht bestraft."

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article144067359/Hatten-SS-Mitglieder-damals-wirklich-keine-Wahl.html
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Das war für mich in dem Fall belanglos. Wollte das nur allgemein anmerken.
Ein nicht Ausführen einer Anordnung auf höherer Ebene könnte aber doch Konsequenzen gehabt haben, man hätte ja Sabotage betrieben und ein schlechtes Beispiel gegeben.
Die SS-Leute mit den harten Tätigkeiten bekamen ja auch Alkohol "umsonst", um das besser zu ertragen.
Bei ISIS haben sie solche Probleme wohl so gut wie nie, wer da verweigert ist 1 umgehend Kopf kürzer. Die absolute Mehrheit ist so krank, die sind sogar ganz scharf auf sowas!
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Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.

Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.

Mich ärgert, dass diese aktiven Mitläufer bei den Verbrechen des Dritten Reichs jahrzehntelang ungeschoren davon kamen. Menschen wie Gröning haben ihre Strafe verdient und sei es am Lebensende, aber es ist höchst ärgerlich, dass er letztlich nur belangt wird, weil er eben nicht mit 70 oder 80 bereits gestorben ist wie 95 % aller Täter.
Es gab hunderttausende, die an Verbrechen beteiligt waren, obwohl sie hätten nein sagen können und die hat man nie belangt. Genauso wenig wie die noch schlimmeren Anstifter zu diesen Taten.
Und am Schlimmsten ist, dass diese Täter auch fast immer keine Schuld bei sich sehen.

Manchmal bin ich froh, dass mein Großonkel, der in der SS war und sich seiner Ideologie und seiner Taten rühmte, nicht so davon stehlen konnte wie Gröning und Co. und einfach eine Granate in den Bauch bekommen hat.
Und meinen Opa haben sie mit 17 gezwungen, den Strick bei Partisanen-Erhängungen zu halten und der hat das m.W. nie verarbeitet und sich ewig Vorwürfe gemacht (und ist auch früh gestorben, Alkohol etc.).
Da kriege ich das Kotzen. Man kann Mist bauen, vor allem wenn man jung ist, aber dann soll man wenigstens im Alter dazu stehen. Vollumfänglich.
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SGE_Werner schrieb:

Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.


Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.

So fâllt man auf die allgemeine Legende rein, s.o.
Bei den wenigen Wachmannschaften der Konzentrationslager, die überhaupt vor Gericht gestellt wurden, handelt es sich ausnahmslos um Freiwillige, denen keinerlei Strafe drohte.
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SGE_Werner schrieb:

Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.


Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.

So fâllt man auf die allgemeine Legende rein, s.o.
Bei den wenigen Wachmannschaften der Konzentrationslager, die überhaupt vor Gericht gestellt wurden, handelt es sich ausnahmslos um Freiwillige, denen keinerlei Strafe drohte.
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stefank schrieb:  


SGE_Werner schrieb:
Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.


Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.


So fâllt man auf die allgemeine Legende rein, s.o.
Bei den wenigen Wachmannschaften der Konzentrationslager, die überhaupt vor Gericht gestellt wurden, handelt es sich ausnahmslos um Freiwillige, denen keinerlei Strafe drohte.

Jep, hab auch noch mal nach geschaut. Die Wacheinheiten waren ausnahmslos Freiwillige, teilweise Osteuropäer die grausamer waren als ihre Deutschen Herren. Aber das ist jetzt nicht das Thema. Wer Freiwillig den Zaun einer Menschenschlachterei bewacht, ist trotzdem Mitschuldig an der Schlächterei. Wer damit nicht klar kam, der ist halt zur Kämpfenden Truppe, das ist Fakt, und aus mangeln an alternativen bis 44 war es halt nur die Ostfront.
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stefank schrieb:  


SGE_Werner schrieb:
Für mich bleibt immer die Frage, ob man selbst sich für die Ostfront entscheiden würde, wenn man im KZ viel ungefährlicheren Dienst schieben kann... Sprich, das etwas Mehr an Risiko auf Kosten der Moral scheut.


Wir waren zum Glück nie in dieser Situation. Nur ändert das nichts an der Verantwortung, die man trägt. Es gab eben Alternativen und alles weitere wie "Ich hatte Angst, an die Ostfront zu kommen etc." wirkt sich vllt. strafmildernd aus, aber es reduziert nicht den Tatbestand auf Null.


So fâllt man auf die allgemeine Legende rein, s.o.
Bei den wenigen Wachmannschaften der Konzentrationslager, die überhaupt vor Gericht gestellt wurden, handelt es sich ausnahmslos um Freiwillige, denen keinerlei Strafe drohte.

Jep, hab auch noch mal nach geschaut. Die Wacheinheiten waren ausnahmslos Freiwillige, teilweise Osteuropäer die grausamer waren als ihre Deutschen Herren. Aber das ist jetzt nicht das Thema. Wer Freiwillig den Zaun einer Menschenschlachterei bewacht, ist trotzdem Mitschuldig an der Schlächterei. Wer damit nicht klar kam, der ist halt zur Kämpfenden Truppe, das ist Fakt, und aus mangeln an alternativen bis 44 war es halt nur die Ostfront.
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Ah doch, alternativ gab es ja noch massenhaft StLags wo man sich hätte versetzen lassen können.
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Das war für mich in dem Fall belanglos. Wollte das nur allgemein anmerken.
Ein nicht Ausführen einer Anordnung auf höherer Ebene könnte aber doch Konsequenzen gehabt haben, man hätte ja Sabotage betrieben und ein schlechtes Beispiel gegeben.
Die SS-Leute mit den harten Tätigkeiten bekamen ja auch Alkohol "umsonst", um das besser zu ertragen.
Bei ISIS haben sie solche Probleme wohl so gut wie nie, wer da verweigert ist 1 umgehend Kopf kürzer. Die absolute Mehrheit ist so krank, die sind sogar ganz scharf auf sowas!
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Eintracht-Er schrieb:

(...)
Bei ISIS haben sie solche Probleme wohl so gut wie nie, wer da verweigert ist 1 umgehend Kopf kürzer. Die absolute Mehrheit ist so krank, die sind sogar ganz scharf auf sowas!

Bewunderungswürdig. Darf ich dich ab sofort "Grandmaster De Rail" nennen?
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Die Frage ist für mich schon, warum jemand sich freiwillig fürs KZ gemeldet hat, das meinte ich ja, dass die das freiwillig gemacht haben, wollte ich nicht bestreiten, in keinster Weise. Ich denke einfach, es gab mehr als nur einen Grund.

Und ich weiß nicht, ob sich nicht mancher für sowas gemeldet hat, weil er sich dadurch persönliche Vorteile, in welcher Art auch immer, verschaffen wollte. Also nicht nur aus ideologischen Gründen wie Antisemitismus etc. gehandelt hat.
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Die Frage ist für mich schon, warum jemand sich freiwillig fürs KZ gemeldet hat, das meinte ich ja, dass die das freiwillig gemacht haben, wollte ich nicht bestreiten, in keinster Weise. Ich denke einfach, es gab mehr als nur einen Grund.

Und ich weiß nicht, ob sich nicht mancher für sowas gemeldet hat, weil er sich dadurch persönliche Vorteile, in welcher Art auch immer, verschaffen wollte. Also nicht nur aus ideologischen Gründen wie Antisemitismus etc. gehandelt hat.
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Werner, das mag ich nicht mal ausschließen, denn du weißt, bei Menschen gibt es nichts was es nicht gibt.
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Werner, das mag ich nicht mal ausschließen, denn du weißt, bei Menschen gibt es nichts was es nicht gibt.
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Vael schrieb:

Werner, das mag ich nicht mal ausschließen, denn du weißt, bei Menschen gibt es nichts was es nicht gibt.

Absolut. Ich glaub einfach, dass da einige Menschen in den KZ tätig waren, die nicht unbedingt überzeuge Antisemiten etc. sein mussten. Sondern die einfach ihren persönlichen Vorteil aus der Tätigkeit da ziehen wollten und denen das wichtiger war als etwaige Moral.


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