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Euro behalten oder zurück zur D-Mark?

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Hallo allwissendes Forum…

Ich bin letztens auf einen Artikel gestoßen der behauptet das Deutschland heimlich wieder die D-Mark einführen will.

Jedenfalls hab ich mal gegoogelt und hab viele Seiten gefunden die sich diesem Thema widmen.

Ob es jetzt stimmt oder nicht sei mal außen vor gelassen.

Was mich interessiert ist wie hier das Forum über die jetzige Währung  „Euro“ denkt oder ob es vielleicht sinnvoller ist die D-Mark wieder einzuführen?
Ich bin kein Wirtschaft´s Guru nur lese ich eben viel kreuz und quer und probiere mir eine eigene Meinung zu bilden (was nicht sehr einfach ist da man nicht weiß welche Informationen wahr oder gelogen sind).

Geld ist eigentlich was gutes das uns erspart mit Schweinen und einem Sack Kartoffeln rumzulaufen um es gegen eine andere Ware einzutauschen.
Es ist auch vom Staat geregelt, sonst könnte ja jeder sein eigenes Geld herstellen „ItM-Taler “. Wenn ich mich nicht irre war auch dafür jemand haftbar und dieser jemand hatte auf jedem Geldpapier seine Unterschrift aufgedruckt gehabt.
Außerdem wurde der Wert des Geldes an eine Unze Gold festgelegt. Soviel ich weiß wurde Gold deswegen genommen, weil es ein seltenes und unvergängliches Metall ist, das seinen Wert nicht groß verändert.

Schaut man sich jetzt den Euro an, ist von dem nichts übrig geblieben.
Unser Staat regelt mal gar nichts und haftbar ist auch keiner.
Außerdem, egal ob jetzt Euro oder Yen, der Wert ist nicht mehr am Gold festgelegt (War es zu D-Mark Zeiten meines Wissens auch nicht ) sondern an den Dollar.

Grad den letzten Punkt macht sich die Federal Reserve zu nutzen und druckt Dollars wie verrückt.
Woher sonnst nimmt ein so total verschuldetes Land wie die USA die ganzen Geldmengen her um die Bail outs zu finanzieren oder Waren z.B. aus Deutschland zu kaufen.
Das alles führt doch dazu dass es Unmengen an Dollars gibt und deren Wert natürlich dadurch sinkt.

Darunter leidet dann der Euro.

Jemand hatte mal gesagt:
„Wenn ich früher für eine Pizza 8 D-Mark bezahlt habe zahle ich heute 8 Euro. Aber das Gehalt haben sie früher halbiert und bei den meisten bis heute nicht ausgeglichen“  ;(

Stimmt vielleicht nicht ganz so, Preissteigerung gab es auch zu D-Mark Zeiten. In anderen Worten, 8 D-Mark Pizza vor 10 Jahren würde heute keine 8 D-Mark kosten sondern mehr.

Nur verdienen wir alle weniger im Gegensatz zu früher deswegen tun die Preise so weh.

Oder hat jemand Auswirkungen auf seinem Gehaltcheck gesehen nachdem die bezaubernde Frau Merkel mal wieder von einem Aufschwung redet oder wir die Nummer 1 im Export sind?


Jetzt bin ich aber ein bisschen abgeschweift.

Für mich leidet der Euro deswegen darunter (besonders Deutschland), weil wir, als die tollen Exporteure, schön viele Waren wie Autos, Technologie usw. ins Ausland bringen als andere aber als Import weniger Ware reinbekommen weil die anderen eben weniger produzieren. Was kriegen wir als Ausgleich? Den wertlosen Dollar der nach Belieben gedruckt wird.  
Will sagen, während die USA mit unseren super Autos durch die Gegend flitzen, haben die deutschen Bürger nichts und der deutsche Staat sitzt auf dem wertlosen Dollar den die USA grad mal so gedruckt hat.

Andererseits, hätten wir wieder die D-Mark die wieder basierend auf dem Wert des Goldes liegt, würden wir weniger verkaufen.
Aber ist es so schlimm? Ok, verkaufen wir eben weniger aber dafür haben wir selber was von unserem Kram.

Ich find es klasse dass die Grenzen gefallen sind (wobei ich vor kurzem gelesen hab das Frankreich und Deutschland vorhaben die wieder hochzuziehen wegen illegalen Einwanderern oder so), aber die Gemeinsame Währung tut uns mehr weh als es uns nutzt.

Ich würd nicht sofort sagen „Ja bringen wir die D-Mark wieder zurück!“ Das ist nur mein Eindruck was ich mir durch verschiedene Berichte zusammengesponnen habe.
Ich schreibe hier ins Forum, weil ich evtl. mir da was völlig verrücktes hab eindreschen lassen und hier jemand es vielleicht anders darstellen kann.

Wie gesagt, ich hab mit Wirtschaft nicht wirklich was am Hut und könnte brutale Denkfehler haben.

Also was denkt ihr? Würdet ihr lieber den Euro behalten (und wieso?) oder wieder eine eigene Währung haben (und wieso?)?
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D- Mark....weils besser ist...
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Brady schrieb:
D- Mark....weils besser ist...


Da hätte ich wenigstens noch 10 .. Euro ist alle
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Die D-Mark war eindeutig mehr wert. Wenn ich 50 Mark in der Tasche hatte, dann war das richtig Geld. Heutzutage renne ich mit 50€ rum und das Geld geht weg wie warme Butter.

Allerdings sind in meiner Branche die Gehälter nach meinem persönlichen befinden angeglichen worden.

Ich habe mal im Einzelhandel gelernt und ein ausgelernter Verkäufer hatte vor 10 Jahren noch 2400 D-Mark brutto bekommen, was dann tatsächlich nach dem Euro auf ca. 1400€ gesenkt wurde. Die Kolegen die ich heute noch kenne, haben nach 20 Jahren zugehörigkeit etwa 2200€ brutto, was ich eprsönlich einen Witz finde.

Ich bin aus dem Einzelhandel nach meienr Ausbildung weg und bin in den Bereich IT/Marketing gewechselt, was mir bisher ein Durschnittsgehalt von ca. 45.000€ brachte.

Wenn ich das dann in D-Mark umrechne, würden das ca. 90.000 D-Mark durchschnittliches Jahresgehlat bedeuten, was früher sicherlich eine Verdienst wäre, den ich ohne Studium oder als Manager nicht ansatzweise verdienen könnte.

Aber dennoch reicht selbst dieses Geld nicht aus, um richtig große Sprünge zu machen. Wohnung, Versicherungen, Auto, Nahrungsmittel, Telekommunikation, ein paar Hobby und Luxusgüter (Sky etc.) und für das Tagesgeld ein paar Euro und das Geld ist weg. Aber ich beschwere mich da glaube ich auf einem hohen Niveau.

Aber dennoch hätte ich nichts dagegen, wenn es die D-Mark wieder gibt und wir uns nicht mehr um die anderen Staaten kümmern müssen, die meinen, 5 Stunden Arbeit am Tag langt, 40 Tage Urlaub im Jahr wäre das minumim, Rente mit 57 ist nur logisch und Angestellt wird jeder der den passenden Nachnamen hat, ohne Beweis jeglicher Qualifikation...
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ItouchMyself schrieb:

Also was denkt ihr? Würdet ihr lieber den Euro behalten (und wieso?) oder wieder eine eigene Währung haben (und wieso?)?


Gude. Also du schmeißt hier einiges durcheinander. Aber SG-Eintracht wird das sicher bald alles aufklären  

Nur so viel (bitte beachten, ich bin kein VWLer):

- Golddeckung: Geld ist Psychologie. Manchen mag es beruhigen, wenn er weiß dass sein Geld durch einen realen Wert gedeckt ist und man für den an sich wertlosen Papierschein echtes Gold eintauschen könnte. (Wobei auch Gold unter diesen psychologischen Effekt kommt, denn wenn es hart auf hart kommt kannst du Gold weder essen, noch dir ein Dach über dem Kopf daraus bauen. Man geht beim Gold einfach davon aus, dass es immer und überall als Wertgegenstand geschätzt und akzeptiert wird, aber ich kann mir durchaus Situationen vorstellen wo das nicht mehr so ist).

Ansonsten gilt, dass eine Währung solange funktioniert, wie die Leute glauben dass man sie gegen Waren eintauschen kann. Dein 5 Euro-Schein ist ja eigentlich nur bedrucktes Papier, was dir deine Zentralbank ausgehändigt hat. Aber du weißt, dass du dafür eine große Tüte Brötchen beim Bäcker holen kannst und es evtl. sogar noch für einen Kaffee extra reicht.

Und weil du das weißt, und das alle anderen Menschen im Euro-Raum wissen, funktioniert das System. Würden alle Bäcker morgen sagen: Ich nehme keine Euros mehr, das ist doch nur ein Stück Papier, dann würde es ganz anders aussehen. Deshalb ist es ja ein zentrales Ziel der Zentralbank, Geldwertstabilität zu schaffen und somit das Vertrauen in die Währung aufrecht zu erhalten.

Somit ist eine Golddeckung nicht zwingend notwendig und vermutlich heute bei der hohen Produktivität, den globalen Geld- und Warenströmen und den Wachstumsraten großer Volkswirtschaften wie China auch gar nicht mehr möglich. Denn du müßtest ja für jedes neu produzierte Auto, jede Dienstleistung etc. den Goldvorrat erhöhen, damit die Währung gedeckt bleibt.

Die Golddeckung wurde auch nicht von heute auf morgen aufgegeben, sondern schrittweise der Prozentsatz des gedeckten Geldes verringert, weil man merkte, dass man gar nicht soviel Gold einlagern konnte.

- Wiedereinführung der DM: Grade in der jetzigen Phase würde eine Wiedereinführung der DM zu einem Aufwertungsschub führen ggü. den meisten anderen europäischen Währungen (oder dem Rest-Euro). Anleger würden noch stärker ihr Geld aus den Südländern abziehen und nach Deutschland transferieren, wodurch der Wert der DM ggü. den anderen Währungen stark steigen würde. Das ist wiederum schlecht für das Zugpferd unserer Wirtschaft, den Export. Die Zentralbank müßte also intervenieren und den Wert der DM künstlich niedrig halten, aber ob das in so großem Rahmen gesund ist würde ich auch mal bezweifeln. Mal ganz abgesehen davon, was das für Europa und die europäische Einigung politisch bedeuten würde.

- Zum Export: Es dürfte der deutschen Wirtschaft schwer fallen, von der Exportlastigkeit bei gleichbleibendem Wohlstand wegzukommen. Wir sind weiterhin auf den Export angewiesen und einfach zu sagen, wir haben jetzt eine eigene Währung und exportieren dann halt weniger, würde dafür sorgen dass hier viel Wohlstand vernichtet würde, da die Leute arbeitslos werden. Wer soll dann die Autos kaufen, die nicht mehr exportiert sondern für den heimischen Markt gebaut werden?
Nichts ist unmöglich, aber diese radikale Anpassung kann man sich nun wirklich nicht herbei wünschen.

- Wert des Dollars: Auch hier spielt eben Psychologie eine Rolle. Natürlich, wenn man sich die Verschuldung der USA ansieht, kann man leicht erkennen dass diese nie mehr zurück gezahlt werden kann und wird. Die USA nehmen, wie viele andere Länder, einfach weitere Schulden auf ihre derzeitigen Schulden zu bezahlen. Dass das ewig so weitergehen kann, ist nicht realistisch. Insofern kann man schon sagen, eigentlich ist der Dollar nichts wert.
Aber die USA halten den Dollar weiterhin mit allen Mitteln als Welt-Leitwährung oben. Wichtige Rohstoffe wie Öl werden in Dollar abgerechnet. D.h., jeder der Öl kaufen will muss vorher sein Geld in Dollar tauschen, um es zu bezahlen. Allein dadurch wird schon ein gewisser Werterhalt sicher gestellt. Desweiteren sind die USA immer noch eine sehr dynamische Volkswirtschaft, auf die man global nicht verzichten kann.

Deshalb wird der Dollar weiterhin als Zahlungsmittel nachgefragt und akzeptiert sein und es gibt zur Zeit niemand auf der Welt (auch China nicht), die daran ernsthaft etwas ändern können. Wie die Zukunft aussieht, mag ich auch hier nicht zu beurteilen.

Generell hast du aber IMHO nicht Unrecht, dass ungedeckte Gelsysteme in Richtung eines Kollaps tendieren. Die Frage ist, wann er auftritt und wie hart er verläuft. Sowas kann man auch über Jahre gedämpft ablaufen lassen, so dass die Leute davon gar nichts mitkriegen und somit weiterhin den Währungen vertrauen.
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Das Problem ist nicht die Währung, sondern die beschissene Politik die hier im Lande und auch in der EU seit etlichen Jahren gemacht wird. Das im Moment bekannteste Beispiel dafür das alles teurer wird ist dieser E10-Sprit und dafür kann der Euro garnix, das sind diese abhängigen Politiker die so einen Scheißdreck durchsetzen.
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°o° schrieb:

Aber dennoch reicht selbst dieses Geld nicht aus, um richtig große Sprünge zu machen. Wohnung, Versicherungen, Auto, Nahrungsmittel, Telekommunikation, ein paar Hobby und Luxusgüter (Sky etc.) und für das Tagesgeld ein paar Euro und das Geld ist weg. Aber ich beschwere mich da glaube ich auf einem hohen Niveau.


Das liegt aber nicht zwingend am Euro. Inflation hätte es auch mit der DM gegeben. Wo wir dann preislich bei den verschiedenen Gütern lägen ist natürlich Spekulation.

Aber Dinge wie Auto oder Energiekosten sind mit Sicherheit nicht wegen des Euro teuer geworden, das hat andere Gründe.

Lebensmittel waren in meinem Empfinden in Deutschland schon immer recht günstig und sind es auch weiterhin, da im Überfluss vorhanden. Kommt natürlich auf die persönlichen Vorlieben an, aber bei Aldi oder Lidl kann man sich schon sehr günstig versorgen.

Telekommunikation ist IMHO sogar günstiger geworden, weil es mehr Wettbewerb gibt. Wenn ich da an meinen ersten Handy-Vertrag denke, oder die ersten Internet-Flatrates der Telekom die es gab...

°o° schrieb:

Aber dennoch hätte ich nichts dagegen, wenn es die D-Mark wieder gibt und wir uns nicht mehr um die anderen Staaten kümmern müssen, die meinen, 5 Stunden Arbeit am Tag langt, 40 Tage Urlaub im Jahr wäre das minumim, Rente mit 57 ist nur logisch und Angestellt wird jeder der den passenden Nachnamen hat, ohne Beweis jeglicher Qualifikation...


Das ist dann aber doch etwas Bildzeitungstechnisch vereinfacht, oder? Ich denke viele junge Leute aus diesen Staaten würden sehr viel dafür geben, in Deutschland leben und arbeiten zu dürfen.
Und wenn sich der Grundsatz "dann müssen wir uns nicht mehr um die anderen kümmern" durchsetzt, haben wir eh ganz andere Probleme.
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Die aller aller erste inet flat war von sonnet und hat 99 dm im monat gekostet....
Telefon und inet war damals eigentlich, vor 15 jahren, fast unbezahlbar....
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seventh_son schrieb:



Nur so viel (bitte beachten, ich bin kein VWLer):

- Golddeckung: Geld ist Psychologie. Manchen mag es beruhigen, wenn er weiß dass sein Geld durch einen realen Wert gedeckt ist und man für den an sich wertlosen Papierschein echtes Gold eintauschen könnte. (Wobei auch Gold unter diesen psychologischen Effekt kommt, denn wenn es hart auf hart kommt kannst du Gold weder essen, noch dir ein Dach über dem Kopf daraus bauen. Man geht beim Gold einfach davon aus, dass es immer und überall als Wertgegenstand geschätzt und akzeptiert wird, aber ich kann mir durchaus Situationen vorstellen wo das nicht mehr so ist).


Stimmt da habe ich auch was von gehört.
Geld war ursprünglich mal ein Lagerschein den man erhalten hat nachdem man sein Gold und Silber in einer Bank deponiert hat und man diesen Lagerschein in einer anderen Stadt wieder bei einer Bank abgeben konnte und so sein Gold und Silber zurück bekam.  
Ich meine mich zu erinnern das jemand mal in den 70er Jahren mal seine Dollars in einer Amerikanischen Bank abgegeben hatte und den Wert in Gold zurückhaben wollt. Das ging natürlich nicht deswegen hatte man da das System geändert mit der Golddeckung.

P.s. Gold kann man in kleinen mengen verzehren und in großen mengen sich ein Haus gießen



seventh_son schrieb:


Ansonsten gilt, dass eine Währung solange funktioniert, wie die Leute glauben dass man sie gegen Waren eintauschen kann. Dein 5 Euro-Schein ist ja eigentlich nur bedrucktes Papier, was dir deine Zentralbank ausgehändigt hat. Aber du weißt, dass du dafür eine große Tüte Brötchen beim Bäcker holen kannst und es evtl. sogar noch für einen Kaffee extra reicht.


Andreas Popp hat gesagt dass es Geldschein heißt weil es scheint Geld zu sein (Es aber nicht ist, wenn man es auf diesen vorhin erwähnten Lagerschein bezieht).  

seventh_son schrieb:

Und weil du das weißt, und das alle anderen Menschen im Euro-Raum wissen, funktioniert das System. Würden alle Bäcker morgen sagen: Ich nehme keine Euros mehr, das ist doch nur ein Stück Papier, dann würde es ganz anders aussehen. Deshalb ist es ja ein zentrales Ziel der Zentralbank, Geldwertstabilität zu schaffen und somit das Vertrauen in die Währung aufrecht zu erhalten.

Somit ist eine Golddeckung nicht zwingend notwendig und vermutlich heute bei der hohen Produktivität, den globalen Geld- und Warenströmen und den Wachstumsraten großer Volkswirtschaften wie China auch gar nicht mehr möglich. Denn du müßtest ja für jedes neu produzierte Auto, jede Dienstleistung etc. den Goldvorrat erhöhen, damit die Währung gedeckt bleibt.

Die Golddeckung wurde auch nicht von heute auf morgen aufgegeben, sondern schrittweise der Prozentsatz des gedeckten Geldes verringert, weil man merkte, dass man gar nicht soviel Gold einlagern konnte.

- Wiedereinführung der DM: Grade in der jetzigen Phase würde eine Wiedereinführung der DM zu einem Aufwertungsschub führen ggü. den meisten anderen europäischen Währungen (oder dem Rest-Euro). Anleger würden noch stärker ihr Geld aus den Südländern abziehen und nach Deutschland transferieren, wodurch der Wert der DM ggü. den anderen Währungen stark steigen würde. Das ist wiederum schlecht für das Zugpferd unserer Wirtschaft, den Export. Die Zentralbank müßte also intervenieren und den Wert der DM künstlich niedrig halten, aber ob das in so großem Rahmen gesund ist würde ich auch mal bezweifeln. Mal ganz abgesehen davon, was das für Europa und die europäische Einigung politisch bedeuten würde.





- Zum Export: Es dürfte der deutschen Wirtschaft schwer fallen, von der Exportlastigkeit bei gleichbleibendem Wohlstand wegzukommen. Wir sind weiterhin auf den Export angewiesen und einfach zu sagen, wir haben jetzt eine eigene Währung und exportieren dann halt weniger, würde dafür sorgen dass hier viel Wohlstand vernichtet würde, da die Leute arbeitslos werden. Wer soll dann die Autos kaufen, die nicht mehr exportiert sondern für den heimischen Markt gebaut werden?
Nichts ist unmöglich, aber diese radikale Anpassung kann man sich nun wirklich nicht herbei wünschen.

- Wert des Dollars: Auch hier spielt eben Psychologie eine Rolle. Natürlich, wenn man sich die Verschuldung der USA ansieht, kann man leicht erkennen dass diese nie mehr zurück gezahlt werden kann und wird. Die USA nehmen, wie viele andere Länder, einfach weitere Schulden auf ihre derzeitigen Schulden zu bezahlen. Dass das ewig so weitergehen kann, ist nicht realistisch. Insofern kann man schon sagen, eigentlich ist der Dollar nichts wert.
Aber die USA halten den Dollar weiterhin mit allen Mitteln als Welt-Leitwährung oben. Wichtige Rohstoffe wie Öl werden in Dollar abgerechnet. D.h., jeder der Öl kaufen will muss vorher sein Geld in Dollar tauschen, um es zu bezahlen. Allein dadurch wird schon ein gewisser Werterhalt sicher gestellt. Desweiteren sind die USA immer noch eine sehr dynamische Volkswirtschaft, auf die man global nicht verzichten kann.

Deshalb wird der Dollar weiterhin als Zahlungsmittel nachgefragt und akzeptiert sein und es gibt zur Zeit niemand auf der Welt (auch China nicht), die daran ernsthaft etwas ändern können. Wie die Zukunft aussieht, mag ich auch hier nicht zu beurteilen.

Generell hast du aber IMHO nicht Unrecht, dass ungedeckte Gelsysteme in Richtung eines Kollaps tendieren. Die Frage ist, wann er auftritt und wie hart er verläuft. Sowas kann man auch über Jahre gedämpft ablaufen lassen, so dass die Leute davon gar nichts mitkriegen und somit weiterhin den Währungen vertrauen.


Danke für deine Ausführliche Antwort. Wieder was gelernt.
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Brady schrieb:
Die aller aller erste inet flat war von sonnet und hat 99 dm im monat gekostet....
Telefon und inet war damals eigentlich, vor 15 jahren, fast unbezahlbar....



79 DM...sorry...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kuendigung-fuer-Vielsurfer-und-Anmeldestopp-bei-Sonnet-Flatrate-31097.html
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seventh_son schrieb:
°o° schrieb:


[quote=°o°]
Aber dennoch hätte ich nichts dagegen, wenn es die D-Mark wieder gibt und wir uns nicht mehr um die anderen Staaten kümmern müssen, die meinen, 5 Stunden Arbeit am Tag langt, 40 Tage Urlaub im Jahr wäre das minumim, Rente mit 57 ist nur logisch und Angestellt wird jeder der den passenden Nachnamen hat, ohne Beweis jeglicher Qualifikation...


Das ist dann aber doch etwas Bildzeitungstechnisch vereinfacht, oder? Ich denke viele junge Leute aus diesen Staaten würden sehr viel dafür geben, in Deutschland leben und arbeiten zu dürfen.
Und wenn sich der Grundsatz "dann müssen wir uns nicht mehr um die anderen kümmern" durchsetzt, haben wir eh ganz andere Probleme.


Ich habe es in der Tat etwas vereinfacht ausgedrückt, aber wenn ich eins ganz sicher weiß, dann das, dass dies eine Mentalitätsfrage ist.

Ich komme aus dem ehemaligen Jugoslawien und klar, beneiden uns viele um den Wohlstand, aber genauso sagen sie auch, die könnten sich nie vorstellen, dass das Leben nur aus Arbeit und 20 Tagen Urlaub betseht.

Viele von uns denken nicht von heute auf morgen, sondern auch mit Blick nach vorne. Unten ist es so, dass ich des öfteren gefragt wurde, ob es denn nicht möglichkeiten bestehen, mal für zwei oder drei Monate in DE zu arbeiten und dan wieder zurück. Viele haben diese Mentalität, dass man von er Hand in den Mund lebt.

Man sieht es doch in Griechenland. Wenn es ans eingemachte geht, dann stehen alle auf der Gasse und wollen nicht mehr arbeiten usw...
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Brady schrieb:
Brady schrieb:
Die aller aller erste inet flat war von sonnet und hat 99 dm im monat gekostet....
Telefon und inet war damals eigentlich, vor 15 jahren, fast unbezahlbar....



79 DM...sorry...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kuendigung-fuer-Vielsurfer-und-Anmeldestopp-bei-Sonnet-Flatrate-31097.html


Bleibt aber immer noch unbezahlbar
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°o° schrieb:
seventh_son schrieb:
°o° schrieb:



Aber dennoch hätte ich nichts dagegen, wenn es die D-Mark wieder gibt und wir uns nicht mehr um die anderen Staaten kümmern müssen, die meinen, 5 Stunden Arbeit am Tag langt, 40 Tage Urlaub im Jahr wäre das minumim, Rente mit 57 ist nur logisch und Angestellt wird jeder der den passenden Nachnamen hat, ohne Beweis jeglicher Qualifikation...


Das ist dann aber doch etwas Bildzeitungstechnisch vereinfacht, oder? Ich denke viele junge Leute aus diesen Staaten würden sehr viel dafür geben, in Deutschland leben und arbeiten zu dürfen.
Und wenn sich der Grundsatz "dann müssen wir uns nicht mehr um die anderen kümmern" durchsetzt, haben wir eh ganz andere Probleme.


Ich habe es in der Tat etwas vereinfacht ausgedrückt, aber wenn ich eins ganz sicher weiß, dann das, dass dies eine Mentalitätsfrage ist.

Ich komme aus dem ehemaligen Jugoslawien und klar, beneiden uns viele um den Wohlstand, aber genauso sagen sie auch, die könnten sich nie vorstellen, dass das Leben nur aus Arbeit und 20 Tagen Urlaub betseht.

Viele von uns denken nicht von heute auf morgen, sondern auch mit Blick nach vorne. Unten ist es so, dass ich des öfteren gefragt wurde, ob es denn nicht möglichkeiten bestehen, mal für zwei oder drei Monate in DE zu arbeiten und dan wieder zurück. Viele haben diese Mentalität, dass man von er Hand in den Mund lebt.

Man sieht es doch in Griechenland. Wenn es ans eingemachte geht, dann stehen alle auf der Gasse und wollen nicht mehr arbeiten usw...



Mentalität ist überall aber anders...

Hier auf den Philippinen arbeiten die Leute 6 Tage die Woche Und das zwischen 9 und 14 Stunden am Tag und nur mit 5 bis 11 Tagen unbezahlten Urlaub im Jahr für ein 10tel des Gehalts was ein deutscher kriegt.

Nur weil vielleicht eine Nation so denkt wie in deinem Beispiel solltest du die anderen nicht über einen Kamm scheren.
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Brady schrieb:
Brady schrieb:
Die aller aller erste inet flat war von sonnet und hat 99 dm im monat gekostet....
Telefon und inet war damals eigentlich, vor 15 jahren, fast unbezahlbar....



79 DM...sorry...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kuendigung-fuer-Vielsurfer-und-Anmeldestopp-bei-Sonnet-Flatrate-31097.html


Sowas hatte ich auch. Von AOL damals!
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hmm glaub schon das es den andern Euro Ländern schwer fällt sich an die D-Mark zu gewöhnen, aber warum eigentlich nicht!

Pro D-Mark
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°o° schrieb:

Ich habe es in der Tat etwas vereinfacht ausgedrückt, aber wenn ich eins ganz sicher weiß, dann das, dass dies eine Mentalitätsfrage ist.

Ich komme aus dem ehemaligen Jugoslawien und klar, beneiden uns viele um den Wohlstand, aber genauso sagen sie auch, die könnten sich nie vorstellen, dass das Leben nur aus Arbeit und 20 Tagen Urlaub betseht.

Viele von uns denken nicht von heute auf morgen, sondern auch mit Blick nach vorne. Unten ist es so, dass ich des öfteren gefragt wurde, ob es denn nicht möglichkeiten bestehen, mal für zwei oder drei Monate in DE zu arbeiten und dan wieder zurück. Viele haben diese Mentalität, dass man von er Hand in den Mund lebt.

Man sieht es doch in Griechenland. Wenn es ans eingemachte geht, dann stehen alle auf der Gasse und wollen nicht mehr arbeiten usw...


Da bin ich absolut bei dir. Natürlich ist die Mentalität im Süden eine andere. Wobei ich nicht sage, dass es die schlechtere ist. Wirtschaftlich sind wir natürlich mit unserem Lebensstil oben auf. Aber ich glaube nicht, dass Burnout, Mobbing und psychische Erkrankungen dort so ein großes Thema sind wie hier.

Die Leute wursteln sich mehr oder weniger durch's Leben, aber auch so kommt man durch! Nicht umsonst verbringen viele Rentner ihren Lebensabend im Süden bei den "faulen" Spaniern und Griechen, über die sie kürzlich noch beim Stammtsich hergezogen sind. Und Urlaub machen wir gestressten Mitteleuropäer ja auch am Liebsten im Süden, um wieder aufzutanken.

Problematisch wird es halt, wenn man so unterschiedliche Staaten (und da gehört die Mentalität dazu) in einen Währungsraum zusammenschmeißt und dabei dann noch die beschlossenen Regeln nicht einhält und durchsetzt.
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seventh_son schrieb:
°o° schrieb:

Ich habe es in der Tat etwas vereinfacht ausgedrückt, aber wenn ich eins ganz sicher weiß, dann das, dass dies eine Mentalitätsfrage ist.

Ich komme aus dem ehemaligen Jugoslawien und klar, beneiden uns viele um den Wohlstand, aber genauso sagen sie auch, die könnten sich nie vorstellen, dass das Leben nur aus Arbeit und 20 Tagen Urlaub betseht.

Viele von uns denken nicht von heute auf morgen, sondern auch mit Blick nach vorne. Unten ist es so, dass ich des öfteren gefragt wurde, ob es denn nicht möglichkeiten bestehen, mal für zwei oder drei Monate in DE zu arbeiten und dan wieder zurück. Viele haben diese Mentalität, dass man von er Hand in den Mund lebt.

Man sieht es doch in Griechenland. Wenn es ans eingemachte geht, dann stehen alle auf der Gasse und wollen nicht mehr arbeiten usw...


Da bin ich absolut bei dir. Natürlich ist die Mentalität im Süden eine andere. Wobei ich nicht sage, dass es die schlechtere ist. Wirtschaftlich sind wir natürlich mit unserem Lebensstil oben auf. Aber ich glaube nicht, dass Burnout, Mobbing und psychische Erkrankungen dort so ein großes Thema sind wie hier.

Die Leute wursteln sich mehr oder weniger durch's Leben, aber auch so kommt man durch! Nicht umsonst verbringen viele Rentner ihren Lebensabend im Süden bei den "faulen" Spaniern und Griechen, über die sie kürzlich noch beim Stammtsich hergezogen sind. Und Urlaub machen wir gestressten Mitteleuropäer ja auch am Liebsten im Süden, um wieder aufzutanken.

Problematisch wird es halt, wenn man so unterschiedliche Staaten (und da gehört die Mentalität dazu) in einen Währungsraum zusammenschmeißt und dabei dann noch die beschlossenen Regeln nicht einhält und durchsetzt.


Und da bin ich voll bei dir. In der Tat sind die Krankheiten die du aufgeführt in diesen Regionen so verbreitet wie hier. Aber für die Psyche ist es dennoch nicht gut, denn viele Leute unten leben zwar von der Hand in den Mund, aber wenn du die Chance gibst daran was zu ändern, dann übrelegen die kurz und denken sich...ach komm, so ist es doch besser.

Und derjenige, der die Philipienen angesprochen hat:

Ich habe jetzt nur von dem Beispiel Süd/ Südosteuropa gesprochen. das es andere Länder gibt, die mehr arbeiten, weniger Urlaub und Gehalt haben ist klar, aber die sind auch nicht in der Euro-Zone und darum ging es mir.

Ich bin mir sicher, dass sich unser Lebensstandard nicht drastisch verändern würde, wenn wir diese Nationen nicht mehr durchfüttern müssten. Man könnte dadurch Steuererleichterungen erreichen, die Leute hätten mehr Geld in der Tasch` und die 1000 Opel die im Ausland verkauft werden, würden dann hier verkauft werden
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Kurzer Einschub: Das tatsächliche Renteneintrittsalter in Griechenland ist höher als das in Deutschland.  

Ihr könnt dann bitte weitermachen.
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ItouchMyself schrieb:
Hallo allwissendes Forum…

Ich bin letztens auf einen Artikel gestoßen der behauptet das Deutschland heimlich wieder die D-Mark einführen will.

Jedenfalls hab ich mal gegoogelt und hab viele Seiten gefunden die sich diesem Thema widmen.

Ob es jetzt stimmt oder nicht sei mal außen vor gelassen...


Du schmeisst m.E. in der Ausführung Deiner Fragestellung ziemlich viele grosse Themenkomplexe in die Runde

Generell ist wohl die Aufhebung der Kopplung des Dollars an das Gold (1971 durch die Nixon-Regierung) eines der grossen Probleme heutzutage, weil dadurch die Notendruckmaschinen erst richtig angeworfen werden konnten (übrigens behaupten viele, dass sei passiert, um den Vietnamkrieg finanzieren zu können).

Somit ist heute viel zu viel Geld im Umlauf und giert danach, wiederum investiert zu werden.

Aber um auf Deine hauptsächliche Frage zu antworten: Soweit ich informiert bin, warnen die meisten Experten davor, wieder die D-Mark einzuführen, da unser Binnenmarkt nicht stark genug sei, um die dann entstehenden Exportverluste auszugleichen.

Aus diesem Grund hat ja auch die Schweiz im September vergangenen Jahres den Franken durch eine Euro-Kopplung künstlich abgewertet...  
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Ein Blick nach England reicht um das zu beantworten.

Die haben noch ihr Pfund und sind auch nicht glücklicher, nur haben die niemanden, dem sie die Schuld zuschieben können.


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