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Enthüllt [US-Depeschen über WikiLeaks veröffentlicht]

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Brady schrieb:
Brady schrieb:
Pedro würdest den hier genau so verteidigen wenn es zionist wàre oder würdest dich dann an der rufmord kampagne an vorderster front beteiligen?

ich hätte hier mal bitte eine ehrliche antwort von dir


Ich habe gar keine Ahnung, ob Assange Zionist ist oder nicht.

Was ich sehe, ist die Arbeit von seiner WikiLeaks und die finde ich gut.

Noch Fragen ?
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Maabootsche schrieb:
Hier mal ein Überblick über das bisherige Verfahren und wie Staatsanwältin Ny überhaupt an der Sache gekommen ist:

http://www.sueddeutsche.de/politik/haftbefehl-gegen-wikileaks-gruender-eine-frau-auf-der-jagd-nach-assange-1.1030995

Zusammengefaßt hört sich das eigentlich nach einem recht normalen Vorgang an, die Zeitpunkte der Anzeige und des zweiten Haftbefehls sind halt aber wirklich "eine Steilvorlage für Verschwörungstheoretiker".


Assanges Anwalt in Schweden hat der Staatsanwältin mit Hinweis auf die Sicherheitslage Assanges angeboten, die Befragung von Assange per Videotelefonie über Skype durchzuführen. Ny hat das abgelehnt und besteht auf dem persönlichen Erscheinen von Assange bei ihr im Büro.

Die Untersuchung gegen Assange ist sicher in kompetenten und zuständigen Händen bei Ny.
Die ist ja auch für die Anschuldigungen gegen Assange nicht verantwortlich, sondern die beiden Frauen, die ihn angezeigt haben und deren Anzeige Ny jetzt nachzugehen hat. Das ist ihre Aufgabe.

Eine mögliche, wie auch immer geartete Verschwörung, geht daher sicher nicht von Ny aus, die nur ihren Pflichten nachzugehen hat, sondern möglicherweise von den beiden Frauen, bei denen man sich vorstellen kann, daß es sich um Agentinnen handeln könnte, die Assange in eine Falle lockten..

Es kann sich aber auch bei Assange möglicherweise tatsächlich um einen Sextäter handeln. Ich kenne ihn nicht.

Das hätte dann aber zumindest bei mir auch keine Auswirkung auf meine Haltung zu Wikileaks.
Auch Sextäter können der Menschheit - an anderer Stelle als den Genitalien - durchaus einen wertvollen Dienst erweisen.



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Pedrogranata schrieb:
Wikileaks ist eine NGO, lebt von privaten Spenden in Höhe von ca. 600.000 US$ im Jahr, wird von 5 hauptamtlichen, aber unbezahlten Aktivisten und ca. 800 Gegelegenheitsaktivisten betrieben und hat eine strenge Verfassung:

http://www.dctp.tv/#/meinungsmacher/wikileaks-schmitt/

Pedro, das sagt jetzt aber nicht zwingend aus, dass zukünftig WikiLeaks niemals Fehler unterlaufen werden oder nicht von Dritten missbraucht wird. Da geb es schon ganz andere Fälle...

Aber meine Anmerkung bzgl. Manipulierbarkeit sollte auch keine Wertung sein, sondern nur ein Beispiel, warum ich noch keine endgültige Meinung über WikiLeaks habe. Die bisherigen Veröffentlichungen begrüße ich sehr.  
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Also mal ehrlich, seit wann wird denn jemand per Interpol gesucht, bei dem Verdacht auf eine Vergewaltigung steht?

Der Aufwand der um Assange betrieben wird ist schon sehr merkwürdig. Ich bin der Meinung, dass an der Vergewaltigungsgeschichte nichts dran ist.

Komische Show die da läuft
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Gemini schrieb:
Also mal ehrlich, seit wann wird denn jemand per Interpol gesucht, bei dem Verdacht auf eine Vergewaltigung steht?

da werden Leute wegen deutlich harmloserer Vergehen gesucht.
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Hackentrick schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Wikileaks ist eine NGO, lebt von privaten Spenden in Höhe von ca. 600.000 US$ im Jahr, wird von 5 hauptamtlichen, aber unbezahlten Aktivisten und ca. 800 Gegelegenheitsaktivisten betrieben und hat eine strenge Verfassung:

http://www.dctp.tv/#/meinungsmacher/wikileaks-schmitt/

Pedro, das sagt jetzt aber nicht zwingend aus, dass zukünftig WikiLeaks niemals Fehler unterlaufen werden oder nicht von Dritten missbraucht wird. Da geb es schon ganz andere Fälle...

Aber meine Anmerkung bzgl. Manipulierbarkeit sollte auch keine Wertung sein, sondern nur ein Beispiel, warum ich noch keine endgültige Meinung über WikiLeaks habe. Die bisherigen Veröffentlichungen begrüße ich sehr.    


Tand ist das Gebilde von Menschenhand.
Sogar Eisenbahnzüge, die eine wunderbare Erfindung sind, können entgleisen und Tod und Elend über die Menschen bringen.

Und Wikileaks ist nicht einmal aus Eisen, sondern wird von Menschen geritten, die sich aus welchen Gründen auch immmer verändern können, die vielleicht korrumpiert werden, von Agenten unterwandert, von möglichen Sextätern geführt, die vielleicht auch noch die Spendengelder ver[bad]****[/bad]n, oder sonstigen üblen Wandlungen und Wendungen betroffen werden können.

Ebensowenig wie ich Eisenbahnfahrten meiden werde, weil die eine oder andere schlecht gewartete Lok möglicherweise entgleisen kann, werde ich die bloße Möglichkeit, daß Wikileaks von einer guten Sache zu einer schlechten wird, zum Anlass nehmen, Wikileaks meine jetzige Unterstützung zu entziehen.
Das werde ich erst dann machen, wenn Wikileaks entgleisen sollte und nicht mehr auf ihren bisherigen unterstützenswerten Schienen fährt bzw dann auch nicht zu diesen zurückkehrt.
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Pedrogranata schrieb:
Maabootsche schrieb:
Hier mal ein Überblick über das bisherige Verfahren und wie Staatsanwältin Ny überhaupt an der Sache gekommen ist:

http://www.sueddeutsche.de/politik/haftbefehl-gegen-wikileaks-gruender-eine-frau-auf-der-jagd-nach-assange-1.1030995

Zusammengefaßt hört sich das eigentlich nach einem recht normalen Vorgang an, die Zeitpunkte der Anzeige und des zweiten Haftbefehls sind halt aber wirklich "eine Steilvorlage für Verschwörungstheoretiker".


Assanges Anwalt in Schweden hat der Staatsanwältin mit Hinweis auf die Sicherheitslage Assanges angeboten, die Befragung von Assange per Videotelefonie über Skype durchzuführen. Ny hat das abgelehnt und besteht auf dem persönlichen Erscheinen von Assange bei ihr im Büro.

Die Untersuchung gegen Assange ist sicher in kompetenten und zuständigen Händen bei Ny.
Die ist ja auch für die Anschuldigungen gegen Assange nicht verantwortlich, sondern die beiden Frauen, die ihn angezeigt haben und deren Anzeige Ny jetzt nachzugehen hat. Das ist ihre Aufgabe.

Eine mögliche, wie auch immer geartete Verschwörung, geht daher sicher nicht von Ny aus, die nur ihren Pflichten nachzugehen hat, sondern möglicherweise von den beiden Frauen, bei denen man sich vorstellen kann, daß es sich um Agentinnen handeln könnte, die Assange in eine Falle lockten..

Es kann sich aber auch bei Assange möglicherweise tatsächlich um einen Sextäter handeln. Ich kenne ihn nicht.

Das hätte dann aber zumindest bei mir auch keine Auswirkung auf meine Haltung zu Wikileaks.
Auch Sextäter können der Menschheit - an anderer Stelle als den Genitalien - durchaus einen wertvollen Dienst erweisen.

 


Ich bin mir dort auch in keine Richtung sicher, wie sollte man das auch mit nur der Kenntnis der Medienberichte sein. Selbst eine Beeinflussung von Fr. Ny würde ich nicht kategorisch ausschließen, da ich zum einem sie selbst nicht kenne, zum anderen keine weitere Kenntnis über die Unabhängigkeit der schwedischen Staatsanwaltschft von sonstigen politischen Ebenen habe.

Mit der Beurteilung von WikiLeaks sind wir uns wohl recht einig, da wird den Regierenden ein wenig die wohlverdiente Furcht vor den Regierten gelehrt.
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Die Beschuldigung gegen Assange beruht angeblich auf zunächst einvernehmlichen Sex mit zwei Besucherinnen seiner Vorträge (an unterschiedlichen Tagen...), der dann aufgrund seiner Weigerung ein Kondom zu benutzen zur sexuellen Belästigung geworden sein soll. Gemeinsam hätten die Frauen dann einen schwedischen Prominentenanwalt beauftragt. Dies wird als persönliche Racheaktion dargestellt.

...Aftonbladet said the older woman told the newspaper that the younger woman had approached her with a story similar to hers: that she had consensual sex with Assange but that the situation had turned abusive.
http://edition.cnn.com/2010/WORLD/europe/08/24/sweden.wikileaks.assange/


...Saturday, 14 August — Alleged incident between Julian Assange and Ms A, who had attended speeches by Assange.

Tuesday, 17 August — Alleged incident with Ms. W, who had also attended speeches by Assange (no mention if they were the same speeches).

…each reported a separate non-consensual incident of a similar character in which Assange allegedly had sex with them without using a condom. …
That same weekend the women (jointly?) retained prominent (i.e., expensive) attorney Claes Borgstrom, who met with them Monday.

...the ill feelings that erupted when the two women discovered they had been competing for his attentions

http://fabiusmaximus.wordpress.com/2010/08/27/20773/

Borgstrom betreibt gemeinsam mit einem ehemaligen schwedischen Justizminister eine Kanzlei. (http://en.wikipedia.org/wiki/Claes_Borgstr%C3%B6m).

Fazit: Verständliches, aber angesichts seines Wissens um mögliche Sexfallen auch sehr leichtsinniges Verhalten. Bei zB Sportlern wollen sie ja nur das Geld und nicht gleich Gefängnis.
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Hier die Stellungnahme des Anwalts Stephen von Assange auf Twitter:

http://www.twitlonger.com/show/71lsqt

"..die Anschuldigungen bieten keine Grundlage für etwas, was in einem modernen Rechtssystem als Vergewaltigung angesehen würde; wie verschiedene Pressekanäle berichtet hatten, scheint 'die Basis der Vergewaltigungsanklage' bloß ein nachträglicher Streit über einvernehmlichen, aber ungeschützten Sex Tage nach dem Ereignis zu sein."

Die Vorwürfe wurden im August von Oberstaatsanwältin Eva Finne fallengelassen, die befand, dass es keinen "Grund für den Verdacht gibt, dass er [Assange] eine Vergewaltigung begangen hat."

Aber da hatten die schwedischen Behörden schon rechtswidrig Assanges Namen gegenüber der rechten Presse genannt.
Stephen: "Die sogenannte "Vergewaltigungs"geschichte ist durch die ganze Welt gegangen und hat so Mr. Assange und seiner Organisation irreparablen Schaden zugefügt... (nur über die Medien waren wir in der Lage,) "irgendwelche substantiellen, die Ermittlungen gegen ihn betreffenden Informationen zu erhalten. In den vergangenen drei Monaten haben trotz zahlreicher Anforderungen weder Herr Assange noch ich im Zusammenhang mit den Vorwürfen ein einziges geschriebenes Wort von den schwedischen Behörden erhalten."

Das verletzt jedenfalls die Europäische Konvention, wonach jeder Beschuldigte unverzüglich und in einer Sprache, die er versteht, über die Art der gegen ihn erhobenen Vorwürfe informiert werden muss.

Die Einstellung des Ermittlungsverfahres wurde nach Stephens aufgehoben, "nachdem ein Politiker namens Claes Borgström interveniert hatte. Dieser Borgström agiert mittlerweile für die Frauen".
Dieser Borgström ist ein prominenter Anwalt und sozialdemokratischer Politiker, der von 2000 bis 2007 Mitglied der schwedischen Regierung war und betreibt zusammen mit dem sozialdemokratischen Politiker und ehemaligen Justizminister Thomas Bodström ein Rechtsanwaltsbüro.

Die ehemalige sozialdemokratische Regierung Schwedens unter Göran Persson unterstützte 2001 die US-Invasion in Afghanistan und schickte 2002 schwedische Soldaten dort hin.

Eine der beiden Frauen, die die Vorwürfe erhebt, soll mit dem christlichen Flügel der schwedischen Sozialdemokratischen Partei verbunden sein.


Assange habe mehrfach seine Befragung angeboten, zunächst in Schweden, bevor er das Land verließ und später in Großbritannien, "entweder persönlich oder per Telefon, Videokonferenz oder E-Mail. Und er hat auch angeboten, eine eidesstattliche Versicherung abzugeben. All diese Angebote wurden von einer Staatsanwältin rundweg abgelehnt, die ihre Macht missbraucht und darauf besteht, dass er auf eigene Kosten nach Schweden zurückkommt, um Gegenstand eines weiteren, von ihr inszenierten Medienzirkus zu werden. Dieses Verhalten ist keine Strafverfolgung, sondern eine Hetzjagd...
Unser Klient hat immer seine Unschuld beteuert.. Als Folge dieser falschen Anschuldigungen und bizarren rechtlichen Auslegungen wurde der Name und Ruf unseres Klienten in den Schmutz gezogen. Tausende Nachrichtenartikel und 3,6 Millionen Web-Seiten enthalten nun seinen Namen und das Wort 'Vergewaltigung'. Tatsächlich findet sich in drei von vier Web-Seiten, die den Namen von Herrn Assange erwähnen, auch das Wort 'Vergewaltigung' - eine direkte Folge des inkompetenten und bösartigen Verhaltens der schwedischen Bundesanwaltschaft."



Der andere Anwalt Assanges, Björn Hurtig, veröffentlichte am 14.11.10 in einer Stellungnahme die Bemühungen Assanges, eine Befragung durch die schwedische Justiz zu organisieren:

http://www.twitlonger.com/show/71m62q

Assange befindet sich ständig auf der Flucht. Neben der juristischen Verfolgung ist er auch seines Lebens nicht sicher.

Ecuador hat ihm Asyl angeboten. Der dortige Präsident Rafael Correa hat die Schließung des US-Luftwaffenstützpunkts Manta und den Abzug amerikanischer Flugzeuge, die gegen die FARC-Guerillaorganisation Aufklärungsflüge über das Nachbarland Kolumbien flogen, verfügt.
"Wir laden ihn nach Ecuador ein, damit er nicht nur per Internet, sondern auch in jeder anderen Weise die Informationen und Beweise veröffentlichen kann, über die er verfügt."
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Mmmh. Wie sich jetzt offensichtlich herausgestellt hat, war der FDP Maulwurf der derzeitige Büroleiter des geschätzten Herrn Westerwelle !! Der während der Koalitionsverhandlungen der Us-Botschaft Infos gegeben hat.

Er wird deshalb jetzt FDP-intern  versetzt.

Es wird insoweit nochmal hervorgehoben, daß es keine vertraulichen Infos gewesen seien und demgemäß auch kein strafrechtlicher Tatbestand erfüllt sei.

Hat dann doch einen Augenblick gedauert bis sich der vertraute und enge Mitarbeiter(Büroleiter setzt wohl einen Vertrauensbonus voraus)  des Herrn Westerwelle bekannt hat



Oder hat Guido als "FDP-Alpharüde"(dies hätte ihm wohl besser als eigene Umschreibung der US-Botschaft gefallen)evtl. gar entschieden, daß es so gelaufen ist?

Werden wir wohl nie erfahren,also bleibt es zunächst nur bei der Info

Quelle: FAZ
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Im Angesicht der neuen teilweisen Transparenz staatlichen Handelns mehren sich die Tötungsforderungen  

Ganz vorn steht dabei der Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Der Republikaner plädiert dafür, den Wikileaks-Gründer wegen Verrats anzuklagen und hinzurichten.
...
Ähnlich äußerte sich auch ein früherer Berater des kanadischen Premierministers. Tom Flanagan erklärte mit einem Lachen in einem Fernsehinterview, Assange sollte getötet werden (http://www.youtube.com/watch?v=bqtIafdoH_g)
...
Auch Sarah Palin mischte sich in die Debatte ein und schrieb auf ihrem Facebook-Account, Assange sollte wie die Al Qaida behandelt werden.

Kathleen Troia McFarland, die etwa unter der Regierung Reagan nationale Sicherheitsposten innehatte, bläst in das gleiche Horn. Wie der "Telegraph" schreibt, seien Assange und seine Hacker nach ihrer Ansicht Terroristen und müssten wie solche behandelt werden.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/Julian-Assange-das-Phantom-von-Wikileaks_aid_937584.html
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singender_adler schrieb:
Im Angesicht der neuen teilweisen Transparenz staatlichen Handelns mehren sich die Tötungsforderungen  

Ganz vorn steht dabei der Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Der Republikaner plädiert dafür, den Wikileaks-Gründer wegen Verrats anzuklagen und hinzurichten.
...
Ähnlich äußerte sich auch ein früherer Berater des kanadischen Premierministers. Tom Flanagan erklärte mit einem Lachen in einem Fernsehinterview, Assange sollte getötet werden (http://www.youtube.com/watch?v=bqtIafdoH_g)
...
Auch Sarah Palin mischte sich in die Debatte ein und schrieb auf ihrem Facebook-Account, Assange sollte wie die Al Qaida behandelt werden.

Kathleen Troia McFarland, die etwa unter der Regierung Reagan nationale Sicherheitsposten innehatte, bläst in das gleiche Horn. Wie der "Telegraph" schreibt, seien Assange und seine Hacker nach ihrer Ansicht Terroristen und müssten wie solche behandelt werden.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/Julian-Assange-das-Phantom-von-Wikileaks_aid_937584.html


Nun, bevor man den Leuten Tötungsforderungen unterstellt, sollte man den Wahrheitsgehalt kennen (zu Huckabee: http://www.bildblog.de/25866/bringt-ihm-den-kopf-von-julian-assange/) oder auch vielleicht ein zweites Mal zuhören, wenn jemand so etwas mit einem Lachen sagt (zu Flanagan: http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html)

Ansonsten sind dies im Augenblick interessante Zeiten; WikiLeaks wird von einem Server zum anderen getrieben
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,732804,00.html
und sieht sich einer Front von legalen als auch illegalen Mitteln ausgesetzt, welche als Waffen gegen sie eingesetzt werden.
Ich bin wirklich gespannt, was dabei herauskommt...
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Maabootsche schrieb:
singender_adler schrieb:
Im Angesicht der neuen teilweisen Transparenz staatlichen Handelns mehren sich die Tötungsforderungen  

Ganz vorn steht dabei der Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Der Republikaner plädiert dafür, den Wikileaks-Gründer wegen Verrats anzuklagen und hinzurichten.
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Ähnlich äußerte sich auch ein früherer Berater des kanadischen Premierministers. Tom Flanagan erklärte mit einem Lachen in einem Fernsehinterview, Assange sollte getötet werden (http://www.youtube.com/watch?v=bqtIafdoH_g)
...
Auch Sarah Palin mischte sich in die Debatte ein und schrieb auf ihrem Facebook-Account, Assange sollte wie die Al Qaida behandelt werden.

Kathleen Troia McFarland, die etwa unter der Regierung Reagan nationale Sicherheitsposten innehatte, bläst in das gleiche Horn. Wie der "Telegraph" schreibt, seien Assange und seine Hacker nach ihrer Ansicht Terroristen und müssten wie solche behandelt werden.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/Julian-Assange-das-Phantom-von-Wikileaks_aid_937584.html


Nun, bevor man den Leuten Tötungsforderungen unterstellt, sollte man den Wahrheitsgehalt kennen (zu Huckabee: http://www.bildblog.de/25866/bringt-ihm-den-kopf-von-julian-assange/) oder auch vielleicht ein zweites Mal zuhören, wenn jemand so etwas mit einem Lachen sagt (zu Flanagan: http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html)

Ansonsten sind dies im Augenblick interessante Zeiten; WikiLeaks wird von einem Server zum anderen getrieben
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,732804,00.html
und sieht sich einer Front von legalen als auch illegalen Mitteln ausgesetzt, welche als Waffen gegen sie eingesetzt werden.
Ich bin wirklich gespannt, was dabei herauskommt...


ich denke herauskommen wird, dass es weniger große fische geben wird, die diese arbeit weiterhin leisten und die man jagen kann, sondern immer mehr kleine die nicht alle ins netz gehen werden.

assange ist jetzt das gesicht an dem man es fest machen kann. dieses gesicht sein zu wollen und zu können entspricht wohl seinem persönlichkeitsprofil und vielleicht wird das für ihn bitter enden. aber für das prinzip wikileas stehen nicht einzelgänger sondern eben das prinzip. und dieses prinzip könnte ein großes kollektiv jederzeit weiter führen.

die einzige hürde ist die hürde der glaubwürdigkeit. die ist allerdings nicht unüberwindbar. und so etwas

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,732517,00.html

lässt vermuten, dass auch ziemlich viel vom rest stimmen wird.

aber die aktionen bezüglich afghanistan und jetzt zuletzt haben gezeigt, wie verletzlich meinungs- und wissensmonopole im allgemeinen sind.

wobei es absurd ist etwas "geheim" zu nennen, worauf anscheinend mehr als 200.000 personen zugriff hatten.
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@peter
Die Person Assange interessiert mich in der ganzen Geschichte eigentlich nur am Rande, die Institution WikiLeaks halte ich aber für ein schützenswertes Konstrukt.

Als Beispiel, wie schnell jemand kleineres ohne internationales Standing hier mundtot gemacht werden kann, dürfte der Blogger (?) dienen, der hier Dokumente zum Drama um die Loveparade ins Netz stellte: Schnell eine einstweilige Verfügung auf den Weg gebracht (natürlich in Köln) und das Prozessrisiko kann man auf der Gegenseite dann finanziell schon nicht mehr schultern.

Das mit den 200.000 Geheimnisträgern empfinde ich als Zeichen dafür, wie es heutzutage wohl mit dem Datenschutz steht,  eigentlich auch nicht als letztwichtigste Mitteilung.
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Die Person Assange interessiert mich in der ganzen Geschichte eigentlich nur am Rande, die Institution WikiLeaks halte ich aber für ein schützenswertes Konstrukt.

assange ist der versuch einem phänomen ein gesicht zu geben. von beiden seitenn, sowohl wikileads als auch den medien. damit hat er eigentlich seine schuldigkeit getan.

Als Beispiel, wie schnell jemand kleineres ohne internationales Standing hier mundtot gemacht werden kann, dürfte der Blogger (?) dienen, der hier Dokumente zum Drama um die Loveparade ins Netz stellte: Schnell eine einstweilige Verfügung auf den Weg gebracht (natürlich in Köln) und das Prozessrisiko kann man auf der Gegenseite dann finanziell schon nicht mehr schultern.

das ist etwas grundsätzlich anderes, zumindest in meiner einschätzung.

ich begreife wikileads als den versuch informationen von der person des informanten zu trennen. an dein beispiel kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es ist - wikipedia - ein unterschied ob ich meine informationen als reine informationen zur verfügung stelle oder ob das in meinem eigenen blog mache.

und wenn ich etwas in einem fremden blog oder einem forum einstelle, dann entscheiden deren eigentümer was ok ist und was nicht. das finde ich auch in ordnung so, gesetzliche regelungen gibt es da auch.

angenommen ich wäre hauseigentümer und jemand schreibt/sprayt eine mir nicht genehme ausage an die hauswand, dann würde ich schon gerne selbst entscheiden dürfen ob ich das entferne. soviel husrecht empfinde ich noch nicht als zensur.


Das mit den 200.000 Geheimnisträgern empfinde ich als Zeichen dafür, wie es heutzutage wohl mit dem Datenschutz steht, eigentlich auch nicht als letztwichtigste Mitteilung.


absolut. und es sollte auch einmal die jenigen zum nachdenken bringen, die zum thema datenschutz immer damit argumentieren, sie hätten ja nichts zu verbergen. jeder mensch hat etwas zu verbergen. selbst wenn er nicht gegen gesetze verstößt.
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@ peter
Mit Assange als Gesicht von WikiLeaks könntest Du Recht haben, sowas wäre nur professionell.
Bei der Loveparade-Geschichte war ich aus falscher Erinnerung heraus nicht ganz bei den Fakten, tatsächlich zeigt das hier wirklich die höhere Verletzlichkeit kleiner, ähnlicher  Organisationen (ich habe noch mal nachgeschaut ):
Dem News-Blog xtranews wurden zugrundeliegende Unterlagen betreffend eines Gutachtens, welches die Stadt Duisburg in Auftrag gegeben hatte, zugespielt, worauf der Blog diese veröffentlichte (zusammengefaßt bis zur einstweiligen hier:
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/08/17/der-erbarmliche-oberburgermeister/ )
Der weitere Weg ging dann dem Streisand-Effekt entsprechend bis hin zur Veröffentlichung auf WikiLeaks, war allerdings auch mit einem Spendenaufruf von xtranews wegen der Prozeßkosten verbunden.
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Maabootsche schrieb:
singender_adler schrieb:
Im Angesicht der neuen teilweisen Transparenz staatlichen Handelns mehren sich die Tötungsforderungen  

Ganz vorn steht dabei der Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Der Republikaner plädiert dafür, den Wikileaks-Gründer wegen Verrats anzuklagen und hinzurichten.
...
Ähnlich äußerte sich auch ein früherer Berater des kanadischen Premierministers. Tom Flanagan erklärte mit einem Lachen in einem Fernsehinterview, Assange sollte getötet werden (http://www.youtube.com/watch?v=bqtIafdoH_g)
...
Auch Sarah Palin mischte sich in die Debatte ein und schrieb auf ihrem Facebook-Account, Assange sollte wie die Al Qaida behandelt werden.

Kathleen Troia McFarland, die etwa unter der Regierung Reagan nationale Sicherheitsposten innehatte, bläst in das gleiche Horn. Wie der "Telegraph" schreibt, seien Assange und seine Hacker nach ihrer Ansicht Terroristen und müssten wie solche behandelt werden.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/Julian-Assange-das-Phantom-von-Wikileaks_aid_937584.html


Nun, bevor man den Leuten Tötungsforderungen unterstellt, sollte man den Wahrheitsgehalt kennen (zu Huckabee: http://www.bildblog.de/25866/bringt-ihm-den-kopf-von-julian-assange/) oder auch vielleicht ein zweites Mal zuhören, wenn jemand so etwas mit einem Lachen sagt (zu Flanagan: http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html)


Ich sehe da - im Gegensatz zu dir - keinen entscheidenden Unterscheid:

Flanagan geht einen halben Zentimeter zurück, formuliert nun blumenvoller. Der Wahrheitsgehalt bleibt...

"I never seriously intended to advocate or propose the assassination of Mr. Assange. But I do think that what he's doing is very malicious and harmful to diplomacy and endangering people's lives, and I think it should be stopped."
http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html#ixzz175gmICzw

Huckabee will den Veröffentlicher des Beweismaterials: "vorsätzliches Killen von Zivilisten im Irak" hinrichten lassen.
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singender_adler schrieb:
Maabootsche schrieb:
singender_adler schrieb:
Im Angesicht der neuen teilweisen Transparenz staatlichen Handelns mehren sich die Tötungsforderungen  

Ganz vorn steht dabei der Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee. Der Republikaner plädiert dafür, den Wikileaks-Gründer wegen Verrats anzuklagen und hinzurichten.
...
Ähnlich äußerte sich auch ein früherer Berater des kanadischen Premierministers. Tom Flanagan erklärte mit einem Lachen in einem Fernsehinterview, Assange sollte getötet werden (http://www.youtube.com/watch?v=bqtIafdoH_g)
...
Auch Sarah Palin mischte sich in die Debatte ein und schrieb auf ihrem Facebook-Account, Assange sollte wie die Al Qaida behandelt werden.

Kathleen Troia McFarland, die etwa unter der Regierung Reagan nationale Sicherheitsposten innehatte, bläst in das gleiche Horn. Wie der "Telegraph" schreibt, seien Assange und seine Hacker nach ihrer Ansicht Terroristen und müssten wie solche behandelt werden.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/Julian-Assange-das-Phantom-von-Wikileaks_aid_937584.html


Nun, bevor man den Leuten Tötungsforderungen unterstellt, sollte man den Wahrheitsgehalt kennen (zu Huckabee: http://www.bildblog.de/25866/bringt-ihm-den-kopf-von-julian-assange/) oder auch vielleicht ein zweites Mal zuhören, wenn jemand so etwas mit einem Lachen sagt (zu Flanagan: http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html)


Ich sehe da - im Gegensatz zu dir - keinen entscheidenden Unterscheid:

Flanagan geht einen halben Zentimeter zurück, formuliert nun blumenvoller. Der Wahrheitsgehalt bleibt...

"I never seriously intended to advocate or propose the assassination of Mr. Assange. But I do think that what he's doing is very malicious and harmful to diplomacy and endangering people's lives, and I think it should be stopped."
http://www.cbc.ca/politics/story/2010/12/01/flanagan-wikileaks-assange.html#ixzz175gmICzw

Huckabee will den Veröffentlicher des Beweismaterials: "vorsätzliches Killen von Zivilisten im Irak" hinrichten lassen.  


Tja, und weißte was, Flanagan könnte sogar Recht haben, mit seiner Einschätzung, daß hierdurch die Dplomatie erschwert wird und das auch Leben gefährden könnte. Daß man dies wiederum stoppen muß, diese Einstellung teile ich sicher nicht. Distanziert hat er sich auf jeden Fall von der Aussage, daß Assange gemeuchelt werden sollte.

Huckabee verhält sich mit seiner Forderung zur Todesstrafe für den Informanten durchaus im Rahmen der bei ihm geltenden Rechtsordnung. Für Hochverrat gilt meines Wissens nach zumindest in weiten Teilen der USA nunmal die Todesstrafe, wie man auch immer dazu stehen mag.
Aber auch hier wird nicht gefordert, ein Killerkommando außerhalb dieser Rechtsordnung loszuschicken.
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Maabootsche schrieb:

Tja, und weißte was, Flanagan könnte sogar Recht haben, mit seiner Einschätzung, daß hierdurch die Dplomatie erschwert wird und das auch Leben gefährden könnte.


Nur, wenn man Politikern Macht über ihr Mandat hinausgehend zugesteht. Warum sollen für Jahrzehnte relevante Verhandlungen, die Auswirkungen auf alle Bürger haben, im Geheimen ablaufen? Wenn alle dank Hackern und Wikileaks mit offenen Karten spielen müssen, dann verliert sich der Informationsvorsprung von Unternehmen und Politikern. Dann können die entscheiden, die sonst nur schafsmässig die Konsequenzen der Vorteile Einzelner tragen müssen.

In den seltensten Fällen haben wir den Regierenden dann dabei zusehen können, wie sie Gutes taten, ohne darüber zu sprechen.

Zitat in deinem Link: "Im Geheimraum".
http://www.fr-online.de/politik/meinung/im-geheimraum/-/1472602/4880830/-/index.html

Die Situation der Ausbeutung ist gut vergleichbar mit der von Smedley Butler geschilderten Situation, seiner genialen Rede in "War Is A Racket".

"War... is conducted for the benefit of the very few, at the expense of the very many.
http://www.youtube.com/watch?v=F3_EXqJ8f-0

Die Politiker, die sagen, sie hätten sich für den Krieg (in Afghanistan, im Irak, etc.) entscheiden müssen, verschleiern die seit Jahrzehnten existierenden Alternativen - und damit die Entscheidung für den für wenige lukrativen Status quo!
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singender_adler schrieb:
Maabootsche schrieb:

Tja, und weißte was, Flanagan könnte sogar Recht haben, mit seiner Einschätzung, daß hierdurch die Dplomatie erschwert wird und das auch Leben gefährden könnte.


Nur, wenn man Politikern Macht über ihr Mandat hinausgehend zugesteht. Warum sollen für Jahrzehnte relevante Verhandlungen, die Auswirkungen auf alle Bürger haben, im Geheimen ablaufen? Wenn alle dank Hackern und Wikileaks mit offenen Karten spielen müssen, dann verliert sich der Informationsvorsprung von Unternehmen und Politikern. Dann können die entscheiden, die sonst nur schafsmässig die Konsequenzen der Vorteile Einzelner tragen müssen.



Etwas kleingeistige Vorstellungen vom Wirken auf diplomatischer Ebene scheinst Du da zu haben. Diplomatie und vor allem die Botschaften vor Ort haben ja nicht nur den Auftrag, Verhandlungen zu führen, sondern sollen insbesondere auch ihren Heimatländern über gesellschaftliche, wirtschaftliche und sonstige Entwicklungen berichten, auf daß die dann ihre Politik drauf einstellen können.
Daß dies bei manchen Ländern unserer Erde schwierig sein kann, und daß dies hier für die Informanten, Sympathisanten usw. auch bisweilen gefährlich ist, halte ich für ein Tatsache.

Btw, es geht weiter:
WikiLeaks wurde nach mehreren erzwungenen Umzügen und DDos-Attacken auf über 70 verschiedene Server gespiegelt, die Zusammenarbeit mit amazon, paypal und Tableau Software wurde von diesen Firmen aufgekündigt.
Haltet durch, Jungs!


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