Nein, ich habe wirklich für mich den Eindruck eines schmalen Grates zwischen Reden und Zerreden. Aber kurz nochmal:
Ich weiß nicht, ob man von Provokation oder Politik in diesem Zusammmenhang sprechen kann. Ich denke am ehesten an eine feine und sehr elementare Form der Subversion. Die Performance hat ja durchaus, in ihrem vollen Ernst, zugleich auch etwas Komisches, in Richtung Slapstick. Das rettet vor Pathos und macht jede Form von Vereinnahmung zumindest sehr schwer.
Und zum Schluss die zenmeisterliche Frage des alten Kohn. Ob seine Tochter bemerkt hat, dass er damit die mögliche Intention der Aktion zwar zugelassen, aber schließlich auch wieder kassiert hat?
War da was? Da haben ein paar Leute getanzt. Ach ja, und das hat auch eine Geschichte.
adlerkadabra schrieb: Nein, ich habe wirklich für mich den Eindruck eines schmalen Grates zwischen Reden und Zerreden. Aber kurz nochmal:
Ich weiß nicht, ob man von Provokation oder Politik in diesem Zusammmenhang sprechen kann. Ich denke am ehesten an eine feine und sehr elementare Form der Subversion. Die Performance hat ja durchaus, in ihrem vollen Ernst, zugleich auch etwas Komisches, in Richtung Slapstick. Das rettet vor Pathos und macht jede Form von Vereinnahmung zumindest sehr schwer.
Und zum Schluss die zenmeisterliche Frage des alten Kohn. Ob seine Tochter bemerkt hat, dass er damit die mögliche Intention der Aktion zwar zugelassen, aber schließlich auch wieder kassiert hat?
War da was? Da haben ein paar Leute getanzt. Ach ja, und das hat auch eine Geschichte.
YES!
Genau so! Ohne Ironie!
Die Qualität der Aktion ist unbestritten; für mich war die Intention interessant.
"Da haben ein paar Leute getanzt. Ach ja, und das hat auch eine Geschichte."
Wenn man es ganz hart ausdrückt, ist das für mich ne gute Basis (gewesen).
Ich selbst war ja schon in Dachau und in Auschwitz.Es hat mich sehr mitgenommen, und ich würde nie auf die Idee kommen, sowas dort zu machen. Aber er als Überlebender hat absolut das Recht dazu, ich möchte aus Respekt so einem Menschen keine Vorschriften machen, was er zu tun hat und was nicht. Das ergibt sich aus unserer Historie, auf die ich nicht stolz sein kann, nachdem ich all das gesehen habe... und ich fragte mich dort: ''Wie konnte sowas je passieren?''
Außerdem kann ich diesen Videocomment zu 100% unterschreiben:
TheVitmo:
What a wonderful middle finger to all Nazis!
Nobody else could have done this wonderful thing but a survivor (otherwise it would have been deeply distasteful). My deepest respect to him for his strength and willingness to tell fascists to go f*** themselves.
sgeheilbronn1899 schrieb: Ich selbst war ja schon in Dachau und in Auschwitz.Es hat mich sehr mitgenommen, und ich würde nie auf die Idee kommen, sowas dort zu machen. Aber er als Überlebender hat absolut das Recht dazu, ich möchte aus Respekt so einem Menschen keine Vorschriften machen, was er zu tun hat und was nicht. Das ergibt sich aus unserer Historie, auf die ich nicht stolz sein kann, nachdem ich all das gesehen habe... und ich fragte mich dort: ''Wie konnte sowas je passieren?''
Außerdem kann ich diesen Videocomment zu 100% unterschreiben:
TheVitmo:
What a wonderful middle finger to all Nazis!
Nobody else could have done this wonderful thing but a survivor (otherwise it would have been deeply distasteful). My deepest respect to him for his strength and willingness to tell fascists to go f*** themselves.
über die Ausdrucksweise mag man streiten - aber die Aussage trifft es
So etwas zu schreiben finde ich ehrlich gesagt pietätloser als alles andere! Jemand, der selber in Auschwitz gefangen war, kann doch wohl selber entscheiden, wie er mit diesem Trauma fertig wird und dieses verarbeitet!
So etwas zu schreiben finde ich ehrlich gesagt pietätloser als alles andere! Jemand, der selber in Auschwitz gefangen war, kann doch wohl selber entscheiden, wie er mit diesem Trauma fertig wird und dieses verarbeitet!
FredSchaub schrieb: nenn es Kunst und du darfst alles machen ...
chalala schrieb: So etwas zu schreiben finde ich ehrlich gesagt pietätloser als alles andere! Jemand, der selber in Auschwitz gefangen war, kann doch wohl selber entscheiden, wie er mit diesem Trauma fertig wird und dieses verarbeitet!
FredSchaub schrieb: nenn es Kunst und du darfst alles machen ...
ich finde es geschmacklos
Wolltest du nicht noch erwähnen, dass man am besten in Schuhen von Zalando tanzt?
Wolltest du nicht noch erwähnen, dass man am besten in Schuhen von Zalando tanzt?
Das genau würde noch fehlen, bei dieser weltweiten Publicity-Show einer ansonsten chancenlosen "Künstlerin", durch von ihr durchdachten "Verarbeitungs"-Einsatz ihres Großvaters, der selbst nie auf den Tanz in Auschwitz gekommen wäre.
Wolltest du nicht noch erwähnen, dass man am besten in Schuhen von Zalando tanzt?
Das genau würde noch fehlen, bei dieser weltweiten Publicity-Show einer ansonsten chancenlosen "Künstlerin", durch von ihr durchdachten "Verarbeitungs"-Einsatz ihres Großvaters, der selbst nie auf den Tanz in Auschwitz gekommen wäre.
is net jeder Kuenstler chancenlos bis er/sie ne Idee hat?
Wolltest du nicht noch erwähnen, dass man am besten in Schuhen von Zalando tanzt?
Das genau würde noch fehlen, bei dieser weltweiten Publicity-Show einer ansonsten chancenlosen "Künstlerin", durch von ihr durchdachten "Verarbeitungs"-Einsatz ihres Großvaters, der selbst nie auf den Tanz in Auschwitz gekommen wäre.
is net jeder Kuenstler chancenlos bis er/sie ne Idee hat?
Es geht mir eher um die Frage der Authentizität des Tanzes des Großvaters. Der spielt eben einfach mit und freut sich dabei. Es sei ihm selbst zweifellos gegönnt.
Ansonsten aber ist es eine einträgliche Farce der Tochter. Und zwar eine schamlose, wie ich finde.
Ich weiß nicht, ob man von Provokation oder Politik in diesem Zusammmenhang sprechen kann. Ich denke am ehesten an eine feine und sehr elementare Form der Subversion. Die Performance hat ja durchaus, in ihrem vollen Ernst, zugleich auch etwas Komisches, in Richtung Slapstick. Das rettet vor Pathos und macht jede Form von Vereinnahmung zumindest sehr schwer.
Und zum Schluss die zenmeisterliche Frage des alten Kohn. Ob seine Tochter bemerkt hat, dass er damit die mögliche Intention der Aktion zwar zugelassen, aber schließlich auch wieder kassiert hat?
War da was? Da haben ein paar Leute getanzt. Ach ja, und das hat auch eine Geschichte.
YES!
Genau so! Ohne Ironie!
Die Qualität der Aktion ist unbestritten; für mich war die Intention interessant.
"Da haben ein paar Leute getanzt. Ach ja, und das hat auch eine Geschichte."
Wenn man es ganz hart ausdrückt, ist das für mich ne gute Basis (gewesen).
Im Ernst: Als Ahnungsloser ging ich in diesen Thread hinein, und ahnungsloser gehe ich heraus ...
Und ein Interview mit Adolek Kohn.
Toller Typ.
Außerdem kann ich diesen Videocomment zu 100% unterschreiben:
TheVitmo:
What a wonderful middle finger to all Nazis!
Nobody else could have done this wonderful thing but a survivor (otherwise it would have been deeply distasteful). My deepest respect to him for his strength and willingness to tell fascists to go f*** themselves.
über die Ausdrucksweise mag man streiten - aber die Aussage trifft es
Warum nicht,wenns ihm hilft dieses Trauma irgendwie zu verarbeiten.
Wolltest du nicht noch erwähnen, dass man am besten in Schuhen von Zalando tanzt?
Das genau würde noch fehlen, bei dieser weltweiten Publicity-Show einer ansonsten chancenlosen "Künstlerin", durch von ihr durchdachten "Verarbeitungs"-Einsatz ihres Großvaters, der selbst nie auf den Tanz in Auschwitz gekommen wäre.
is net jeder Kuenstler chancenlos bis er/sie ne Idee hat?
Es geht mir eher um die Frage der Authentizität des Tanzes des Großvaters. Der spielt eben einfach mit und freut sich dabei. Es sei ihm selbst zweifellos gegönnt.
Ansonsten aber ist es eine einträgliche Farce der Tochter. Und zwar eine schamlose, wie ich finde.
Frankfurter Fanprojekt: 'Das Holzpferdchen – Bericht einer Auschwitz-Reise'
Das Ursprungsvideo ist übrigens auf youtube verschwunden; hier findet man es aber noch.
Julius-Hirsch-Preis des DFB für die Organisatoren der Auschwitz-Reise:
http://www.kicker.de/news/fussball/nationalelf/startseite/574419/artikel_drei-fan-initiativen-erhalten-julius-hirsch-preis.html
"Gerade wegen der Gewalt im Fußball......" sagt der DFB im Zusammenhang mit der Auszeichnung.
Das hat ein bitterböses Geschmäckle für mich.
insbesondere wegen der Sanktionen gegen Unschuldige ist das eine Heuchelei die zum Himmel schreit.Eine deshalb unstimmige SchXXXX
ahnst du eigentlich was du gerade vergleichst????
"Vergleiche "dürfen hier im Forum andere anstellen. War noch nie mein grundsätzliches Mittel.
Aber meine Meinung hab ich oben gesagt.
dann erklär mir es mal