Eintracht-Er schrieb: Der Mann hat viel Schuld auf sich geladen, jeden verklagt, der die für ihn offensichtliche Wahrheit aussprach. Trotzdem sollte man ihn nicht ins Bodenlose fallen lassen, sondern ihm helfen, damit er u. U. noch Anderen indirekt helfen kann.
Sehe ich anders, jemand der Leute vor Gericht zerrt, Meineids leistet damit andere verurteilt werden, dem gehört richtig der ***** aufgerissen.
Richtig, wer andere verklagt hat, weil die ihn des Dopings bezichtigt haben, sollte jetzt keine Milde erwarten und bekommen. Der soll jetzt alles zurückzahlen, mit Zinsen!
double_pi schrieb: ich finde es in ordnung nach auffälligkeiten in statistiken ausschau zu halten. es ist schon bemerkenswert wie sehr die spanier plötzlich alles richtig zu machen scheinen. so genial nadal auch spielen mag, aber federer, djokovic, murray und co sind auch grandiose sportler.
und auch ich hätte nie geglaubt, dass vorbildsportler wie erik zabel ernsthaft zu dopingmittel greifen würden, aber es ist nun mal so. wieso nicht auch nadal? es zu vermuten sollte nicht automatisch hinterfragt werden.
es ist einfach nur unfassbar, was derzeit wieder im radsport los ist. armstrong, dekker, niermann... wer ist wohl der nächste? aber das schlimmste ist, dass die hintermänner alle noch beim radsportverband sitzen. immerhin gehen sie jetzt gegen ärzte vor. doping-arzt fuentes sitzt derzeit in spanien vor gericht:
und das ist hoffentlich erst der anfang. denn ich hoffe, dass wir im rahmen des dopingverfahrens noch andere namen aus anderen sportarten hören werden.
wer der nächste ist? Geh davon aus, dass von '96 bis '06 90% gedopt haben.
ich gehe auch von ähnlichen werten aus. der nächste, bitte:
Vielen Dank Lance, würde ich sagen, wenn du hier mitlesen würdest, für die fantastische Jahre mit dir bei der TdF. Und es tut mir Leid für dich, dass du einer dermaßen infamen und gleisnerischen Hexenjagd ausgesetzt bist.
Prohaska schrieb: Vielen Dank Lance, würde ich sagen, wenn du hier mitlesen würdest, für die fantastische Jahre mit dir bei der TdF. Und es tut mir Leid für dich, dass du einer dermaßen infamen und gleisnerischen Hexenjagd ausgesetzt bist.
Hier noch ein paar grundsätzliche Worte zum Thema Doping.
Seit Menschengedenken nutzt der Mensch alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel eine Leistungssteigerung bzw. einen Leistungserhalt herbeizuführen. Unabhängig davon, ob es innerhalb eines sportlichen Wettkampfs geschieht oder im alltäglichen Leistungswettstreit im gesellschaftlichen Leben. Streng genommen beginnt Doping bei jeglicher Einnahme leistungssteigernder Substanzen, wie Koffein, Nikotin, Dextrose oder Acetylsalicylsäure. Ob ein Präparat nun als legales oder illegales Dopingmittel gilt, obliegt zunächst den jeweiligen Definitionen. Würde man die gleichen repressiven Maßstäbe, die im Sport gelten, auch außerhalb dessen ansetzen, würde wohl die Hälfte von uns mit einer Dopingsperre rechnen müssen und von ihrer Arbeit freigestellt werden. Antidepressiva und Betablocker sollen nur zwei Beispiele dafür sein. Der Sport ist letztlich nichts anderes, als das Spiegelbild einer gedopten Gesellschaft. Der Wunsch im Sport Dopingfreiheit zu erlagen, ist dabei der dem Menschen inne ruhende Wunsch nach Waffengleichheit und damit einer fiktiver Gerechtigkeit und der Vorstellung diese durch Regularien erreichen zu können, geschuldet, außer Acht dabei lassend, dass die Natur selbst nur Gerechtigkeit als menschliche Fiktion kennt. Was man im Großen, sich Leben nennend, gerne als Utopie abkanzelt, möchte man im Kleine sogleich erzwingen, vergessend, dass auch da die Natur die Ungerechtigkeit bereits vorangestellt hat.
Hier noch ein paar grundsätzliche Worte zum Thema Doping.
Seit Menschengedenken nutzt der Mensch alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel eine Leistungssteigerung bzw. einen Leistungserhalt herbeizuführen. Unabhängig davon, ob es innerhalb eines sportlichen Wettkampfs geschieht oder im alltäglichen Leistungswettstreit im gesellschaftlichen Leben. Streng genommen beginnt Doping bei jeglicher Einnahme leistungssteigernder Substanzen, wie Koffein, Nikotin, Dextrose oder Acetylsalicylsäure. Ob ein Präparat nun als legales oder illegales Dopingmittel gilt, obliegt zunächst den jeweiligen Definitionen. Würde man die gleichen repressiven Maßstäbe, die im Sport gelten, auch außerhalb dessen ansetzen, würde wohl die Hälfte von uns mit einer Dopingsperre rechnen müssen und von ihrer Arbeit freigestellt werden. Antidepressiva und Betablocker sollen nur zwei Beispiele dafür sein. Der Sport ist letztlich nichts anderes, als das Spiegelbild einer gedopten Gesellschaft. Der Wunsch im Sport Dopingfreiheit zu erlagen, ist dabei der dem Menschen inne ruhende Wunsch nach Waffengleichheit und damit einer fiktiver Gerechtigkeit und der Vorstellung diese durch Regularien erreichen zu können, geschuldet, außer Acht dabei lassend, dass die Natur selbst nur Gerechtigkeit als menschliche Fiktion kennt. Was man im Großen, sich Leben nennend, gerne als Utopie abkanzelt, möchte man im Kleine sogleich erzwingen, vergessend, dass auch da die Natur die Ungerechtigkeit bereits vorangestellt hat.
unabhängig von deinem kleinen diskurs über das leben und die gerechtigkeit, ist das was armstrong (und viele andere) gemacht hat verboten. er hat ein system geschaffen um seinen betrug zu verbergen, hat es geleugnet als es anfing aufzufliegen und ist mit extrem harten bandagen gegen die vorgegangen, die die wahrheit preisgegeben haben.
es kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob armstrong für dieses verhalten respekt verdient.
Prohaska schrieb: Vielen Dank Lance, würde ich sagen, wenn du hier mitlesen würdest, für die fantastische Jahre mit dir bei der TdF. Und es tut mir Leid für dich, dass du einer dermaßen infamen und gleisnerischen Hexenjagd ausgesetzt bist.
Infam war nur sein Verhalten. Seine (seinerzeit erfolgreiche) Klage gegen die Zeitung, die ihn des Dopings bezichtet hatte. Da hat er einen Millionbetrag als Schadenersatz kassiert, obwohl er wusste, dass er im Unrecht ist.
Hoffentlich muss er bluten. Jeder, aber auch wirklich ausnahmslos jeder Geldgeber, der ihn in seiner Karriere unterstützt hatte, sollte ihn auf Rückzahlung jedes einzelnen Dollars zzgl. Zinsen verklagen!
Hier noch ein paar grundsätzliche Worte zum Thema Doping.
Seit Menschengedenken nutzt der Mensch alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel eine Leistungssteigerung bzw. einen Leistungserhalt herbeizuführen. Unabhängig davon, ob es innerhalb eines sportlichen Wettkampfs geschieht oder im alltäglichen Leistungswettstreit im gesellschaftlichen Leben. Streng genommen beginnt Doping bei jeglicher Einnahme leistungssteigernder Substanzen, wie Koffein, Nikotin, Dextrose oder Acetylsalicylsäure. Ob ein Präparat nun als legales oder illegales Dopingmittel gilt, obliegt zunächst den jeweiligen Definitionen. Würde man die gleichen repressiven Maßstäbe, die im Sport gelten, auch außerhalb dessen ansetzen, würde wohl die Hälfte von uns mit einer Dopingsperre rechnen müssen und von ihrer Arbeit freigestellt werden. Antidepressiva und Betablocker sollen nur zwei Beispiele dafür sein. Der Sport ist letztlich nichts anderes, als das Spiegelbild einer gedopten Gesellschaft. Der Wunsch im Sport Dopingfreiheit zu erlagen, ist dabei der dem Menschen inne ruhende Wunsch nach Waffengleichheit und damit einer fiktiver Gerechtigkeit und der Vorstellung diese durch Regularien erreichen zu können, geschuldet, außer Acht dabei lassend, dass die Natur selbst nur Gerechtigkeit als menschliche Fiktion kennt. Was man im Großen, sich Leben nennend, gerne als Utopie abkanzelt, möchte man im Kleine sogleich erzwingen, vergessend, dass auch da die Natur die Ungerechtigkeit bereits vorangestellt hat.
Selten so einen Mist gelesen. Blutdruckmedikamente mit oftmals gesundheitsschädlichen Dopingmitteln gleich zu setzen ist mehr als nur daneben.
Prohaska schrieb: Vielen Dank Lance, würde ich sagen, wenn du hier mitlesen würdest, für die fantastische Jahre mit dir bei der TdF. Und es tut mir Leid für dich, dass du einer dermaßen infamen und gleisnerischen Hexenjagd ausgesetzt bist.
Hoffentlich muss er bluten. Jeder, aber auch wirklich ausnahmslos jeder Geldgeber, der ihn in seiner Karriere unterstützt hatte, sollte ihn auf Rückzahlung jedes einzelnen Dollars zzgl. Zinsen verklagen!
double_pi schrieb: ich finde es in ordnung nach auffälligkeiten in statistiken ausschau zu halten. es ist schon bemerkenswert wie sehr die spanier plötzlich alles richtig zu machen scheinen. so genial nadal auch spielen mag, aber federer, djokovic, murray und co sind auch grandiose sportler.
und auch ich hätte nie geglaubt, dass vorbildsportler wie erik zabel ernsthaft zu dopingmittel greifen würden, aber es ist nun mal so. wieso nicht auch nadal? es zu vermuten sollte nicht automatisch hinterfragt werden.
es ist einfach nur unfassbar, was derzeit wieder im radsport los ist. armstrong, dekker, niermann... wer ist wohl der nächste? aber das schlimmste ist, dass die hintermänner alle noch beim radsportverband sitzen. immerhin gehen sie jetzt gegen ärzte vor. doping-arzt fuentes sitzt derzeit in spanien vor gericht:
und das ist hoffentlich erst der anfang. denn ich hoffe, dass wir im rahmen des dopingverfahrens noch andere namen aus anderen sportarten hören werden.
wer der nächste ist? Geh davon aus, dass von '96 bis '06 90% gedopt haben.
ich gehe auch von ähnlichen werten aus. der nächste, bitte:
Richtig so! Man muss ja auch mal dazwischenrufen und sagen: Leider tritt durch die Armstrong-Affäre komplett in den Hintergrund, dass vieles im Radsport im Moment auf einem guten Weg ist. Das Feld ist so sauber wie seit 25 Jahren nicht mehr und in wirklich vielen Ländern hat ein Umdenken stattgefunden. Leider gibt es immernoch negativ Beispiele wie Spanien, Russland und (eventuell) England. Sehr gut finde ich, dass Katusha keine ProTour Lizenz bekommen hat, das war überraschend konsequent. Trotzem hoffe ich, dass der Radsport diese Chance nutzt und sich der alten UCI-Konsorten entledigt.
Der Radsport und Lance Armstrong oder: Die Geschichte von Opfern und Täten, von Biedermänner und Brandstiftern.
Teil I – Doping und Radsport, eine Allianz.
Betracht man nun die Geschichte um den radelnden Texaner, kommt man nicht umhin, einen Blick auf die Chronik des Radsport und dessen System sowie deren Protagonisten zu werfen, möchte man den Fall auf seine Kausalitäten hin prüfen.
In kaum einer anderen Sportart ist eine derart enge Verknüpfung von Sport und Doping in ihren Evolutionsgeschichten so verbrieft, wie im Radsport. Schon als sich zum ersten Mal die Helden der Landstraßen aufmachten ihre Kräfte zu messen, waren Präparate im Einsatz, wirkungsvoll oder nicht, die Qualen tolerierbar zu machen oder die Siegchancen zu wahren. Unmengen von Alkohol, Kaffee und alles wovon man sich irgendwie Leistungszuwachs erwarte kam hierbei zum Einsatz. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde alles verwendet, was brauchbar schien, Strychnin, Arsen, Nitroglyzerin und Phosphor sind nur einige davon. Am beliebtesten war das Mittel Pervitin, mit dessen Hilfe Ausdauersportler ihre Müdigkeit überwanden, welches mit aller Selbstverständlichkeit Anwendung fand. Erst der Todesfall des dänischen Radsportlers Knud E. Jensen bei den Olympischen Spiele 1960 in Rom bracht Sportfunktionäre und Gesellschaft dazu, verstärkt über Dopingkontrollen nachzudenken. Bei der Autopsie Jensens fanden sich Amphetamine wie Methamphetamin und Pyridilcarbinol. Wegen massiver Proteste von Sportlern, Betreuern und einigen Funktionären, kam es jedoch erst bei den Spielen von Mexiko (1968) zu offiziellen Dopingkontrollen. Die Nachweismethoden blieben zunächst jedoch dürftig, erst 1972 war es möglich Amphetamine sicher nachzuweisen. Als Anfang der 1980er Jahre Erythropoetin (EPO) auf den Markt kam, ein Medikament, vorwiegend bei der Behandlung der Anämie von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, und nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt, fand es schnell Anwendung im Ausdauersport. Hohe Effizienz und nicht vorhandene Nachweismethoden befeuerten dessen zweckentfremdende genuine Verwendung. Seit Einführung von Dopingtests wogt der Kampf zwischen Dopingsündern und Dopingfandern hin und her, wobei Erstere Letzteren wohl immer einen Schritt voraus sein sollten. Oder pessimistischer Gedacht, Nachweise zukünftig kaum noch zu erbringen sind, Stichwort Gendoping. Von den Anfängen des Radsport bis in die Jetztzeit gingen Doping und Sport Hand in Hand einher. Es war und es ist so, dass der Gebrauch stimulierender Substanzen im Radsport allgemeiner Usus ist.
Schon im Jugendbereich werden die absurdesten Mittel eingeworfen, die harmlosesten dabei sind noch Aspirin, Prosecco, mit Coffeintabletten aufgewertete Cola und Energydrinks. Dieses gewachsene System des Radsports und damit verbunden des Dopings betrat einst auch ein junger Lance Armstrong oder Jan Ullrich. Jugendlich rein und frei von „Schuld,“ davon träumend, wie viele Millionen adoleszenter Mensch es für gewöhnlich tun, irgendwann der große gefeierte Star zu sein. Und da sie dazu noch über nötiges Talent verfügten und ihre Träume damit realisierbar schienen, schluckte sie ein ungeheures Monstrum, aus dem es kaum ein entrinnen gibt, schon gar nicht für so junge Menschenkinder, dass flugs ihre Opfer vereinnahmt sich von ihnen nährt und aus ihnen Mitwisser und aus Mitwissern Mittäter macht, ehe man sich versieht.
So, jetzt habe ich weder Zeit noch Lust, dieses fortzuführen.
Der II. Teil, falls ich diesen noch schreibe, da so etwas einem eh nicht goutiert wird, beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel und Wechselwirkungen von Sportlern, Sponsoren, Medien und Gesellschaft.
Die Aufstellung von Zappzerrapp über die sportlichen Erfolge Spaniens vor und nach 1998 ist schon interessant. Die Steigerungsrate ist in der Summe schon enorm und ist mir so vom Gefühl her auch schon aufgefallen. Jetzt ist natürlich die Frage, liegt das an Doping, an "goldenen Generationen" (in Mannschaftssportarten eigentlich kein besonderes Phänomen) oder auch z. B. daran, dass Spanien in einigen Sportarten fast ein Entwicklungsland war. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem, aber die Karte Doping sticht hier sicher auch, wenn auch nicht überall.
Ein Einzelsporlter fehlt übrigens in der Liste. Der Skilangläufer Johann Mühlegg wurde erst in Spanien (ab 1999) ein ganz Großer.
KSV-Jens schrieb: Die Aufstellung von Zappzerrapp über die sportlichen Erfolge Spaniens vor und nach 1998 ist schon interessant. Die Steigerungsrate ist in der Summe schon enorm und ist mir so vom Gefühl her auch schon aufgefallen. Jetzt ist natürlich die Frage, liegt das an Doping, an "goldenen Generationen" (in Mannschaftssportarten eigentlich kein besonderes Phänomen) oder auch z. B. daran, dass Spanien in einigen Sportarten fast ein Entwicklungsland war. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem, aber die Karte Doping sticht hier sicher auch, wenn auch nicht überall.
Ein Einzelsporlter fehlt übrigens in der Liste. Der Skilangläufer Johann Mühlegg wurde erst in Spanien (ab 1999) ein ganz Großer.
Ein Schelm, der böses dabei denkt. Aber Mühlegg hat wenigstens nie gedopt
Sehen so eigentlich Kinder aus, deren Eltern Geschwister sind?
Basaltkopp schrieb: Ein Schelm, der böses dabei denkt. Aber Mühlegg hat wenigstens nie gedopt
Er hatte nur Durchfall. Weil es aus dem Artikel nicht hervorgeht, die beiden vor dem Dopingtest gewonenen Goldmedaillen hat man Mühlegg später dann doch noch auch aberkannt. Finde ich nur logisch.
Prohaska schrieb: Der Radsport und Lance Armstrong oder: Die Geschichte von Opfern und Täten, von Biedermänner und Brandstiftern.
Teil I – Doping und Radsport, eine Allianz.
Betracht man nun die Geschichte um den radelnden Texaner, kommt man nicht umhin, einen Blick auf die Chronik des Radsport und dessen System sowie deren Protagonisten zu werfen, möchte man den Fall auf seine Kausalitäten hin prüfen.
In kaum einer anderen Sportart ist eine derart enge Verknüpfung von Sport und Doping in ihren Evolutionsgeschichten so verbrieft, wie im Radsport. Schon als sich zum ersten Mal die Helden der Landstraßen aufmachten ihre Kräfte zu messen, waren Präparate im Einsatz, wirkungsvoll oder nicht, die Qualen tolerierbar zu machen oder die Siegchancen zu wahren. Unmengen von Alkohol, Kaffee und alles wovon man sich irgendwie Leistungszuwachs erwarte kam hierbei zum Einsatz. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde alles verwendet, was brauchbar schien, Strychnin, Arsen, Nitroglyzerin und Phosphor sind nur einige davon. Am beliebtesten war das Mittel Pervitin, mit dessen Hilfe Ausdauersportler ihre Müdigkeit überwanden, welches mit aller Selbstverständlichkeit Anwendung fand. Erst der Todesfall des dänischen Radsportlers Knud E. Jensen bei den Olympischen Spiele 1960 in Rom bracht Sportfunktionäre und Gesellschaft dazu, verstärkt über Dopingkontrollen nachzudenken. Bei der Autopsie Jensens fanden sich Amphetamine wie Methamphetamin und Pyridilcarbinol. Wegen massiver Proteste von Sportlern, Betreuern und einigen Funktionären, kam es jedoch erst bei den Spielen von Mexiko (1968) zu offiziellen Dopingkontrollen. Die Nachweismethoden blieben zunächst jedoch dürftig, erst 1972 war es möglich Amphetamine sicher nachzuweisen. Als Anfang der 1980er Jahre Erythropoetin (EPO) auf den Markt kam, ein Medikament, vorwiegend bei der Behandlung der Anämie von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, und nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt, fand es schnell Anwendung im Ausdauersport. Hohe Effizienz und nicht vorhandene Nachweismethoden befeuerten dessen zweckentfremdende genuine Verwendung. Seit Einführung von Dopingtests wogt der Kampf zwischen Dopingsündern und Dopingfandern hin und her, wobei Erstere Letzteren wohl immer einen Schritt voraus sein sollten. Oder pessimistischer Gedacht, Nachweise zukünftig kaum noch zu erbringen sind, Stichwort Gendoping. Von den Anfängen des Radsport bis in die Jetztzeit gingen Doping und Sport Hand in Hand einher. Es war und es ist so, dass der Gebrauch stimulierender Substanzen im Radsport allgemeiner Usus ist.
Schon im Jugendbereich werden die absurdesten Mittel eingeworfen, die harmlosesten dabei sind noch Aspirin, Prosecco, mit Coffeintabletten aufgewertete Cola und Energydrinks. Dieses gewachsene System des Radsports und damit verbunden des Dopings betrat einst auch ein junger Lance Armstrong oder Jan Ullrich. Jugendlich rein und frei von „Schuld,“ davon träumend, wie viele Millionen adoleszenter Mensch es für gewöhnlich tun, irgendwann der große gefeierte Star zu sein. Und da sie dazu noch über nötiges Talent verfügten und ihre Träume damit realisierbar schienen, schluckte sie ein ungeheures Monstrum, aus dem es kaum ein entrinnen gibt, schon gar nicht für so junge Menschenkinder, dass flugs ihre Opfer vereinnahmt sich von ihnen nährt und aus ihnen Mitwisser und aus Mitwissern Mittäter macht, ehe man sich versieht.
So, jetzt habe ich weder Zeit noch Lust, dieses fortzuführen.
Der II. Teil, falls ich diesen noch schreibe, da so etwas einem eh nicht goutiert wird, beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel und Wechselwirkungen von Sportlern, Sponsoren, Medien und Gesellschaft.
Also ich fände einen zweiten Teil interessant, unabhängig vom geschichtlichen Schreibstil.
double_pi schrieb: naja wer da nun ne lizenz bekommt oder nicht, ist ziemlich egal, denke ich. der globale radsport ist kurz vor dem ende, oder was denkt ihr?
Das denke ich nicht. Klar, die kleineren Rennen und Organisatoren werden die nächsten Jahre leiden. Vielleicht noch mehr als sie das aktuell schon tun. Wenn man sich Tour und Giro anschaut, wird aber klar, dass die nicht klein zu kriegen sind. Zu groß ist die Begeisterung. Und natürlich ist es auch nach wie vor höchst attraktiv dort als Sponsor vertreten zu sein. Änhliches gilt für die Monumente. Ob Mailand-San Remo, Roubaix, Flandern, Lüttich.. usw. Diese Rennen werden ganz sicher nicht verschwinden und werden auch nicht kleiner oder weniger lukrativ.
Wie das Interesse in Deutschland ob des Brainwashings(ja, hier ist der Begriff wirklich angebracht, denn differenzierte öffentliche Auseinandersetzungen mit dem Thema Doping in Deutschland gab es so gut wie nie!) der Medien aussieht, muss man abwarten.
double_pi schrieb: naja wer da nun ne lizenz bekommt oder nicht, ist ziemlich egal, denke ich. der globale radsport ist kurz vor dem ende, oder was denkt ihr?
Warum sollte er? Das Rasmussen gedopt hatte ist schon seit Jahren bekannt. Jetzt hat er es halt zugegeben. Selbiges gilt für die Causa Armstrong. Das ändert aber nichts daran das am 23. mit Omloop die aktuelle Saison wieder losgeht und die globalen Radsportfans faszinieren wird. Die scheren sich nämlich wenig um die deutsche Medienmeinung dazu. Genau so wie Fußballfans trotz aller Wettskandale weiter in die Stadien strömen.
Richtig, wer andere verklagt hat, weil die ihn des Dopings bezichtigt haben, sollte jetzt keine Milde erwarten und bekommen. Der soll jetzt alles zurückzahlen, mit Zinsen!
ich gehe auch von ähnlichen werten aus. der nächste, bitte:
Sperre! Schleck verpasst die Tour
http://www.kicker.de/news/radsport/startseite/581070/artikel_sperre-schleck-verpasst-die-tour.html
Du nervst....
Hier noch ein paar grundsätzliche Worte zum Thema Doping.
Seit Menschengedenken nutzt der Mensch alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel eine Leistungssteigerung bzw. einen Leistungserhalt herbeizuführen. Unabhängig davon, ob es innerhalb eines sportlichen Wettkampfs geschieht oder im alltäglichen Leistungswettstreit im gesellschaftlichen Leben. Streng genommen beginnt Doping bei jeglicher Einnahme leistungssteigernder Substanzen, wie Koffein, Nikotin, Dextrose oder Acetylsalicylsäure. Ob ein Präparat nun als legales oder illegales Dopingmittel gilt, obliegt zunächst den jeweiligen Definitionen. Würde man die gleichen repressiven Maßstäbe, die im Sport gelten, auch außerhalb dessen ansetzen, würde wohl die Hälfte von uns mit einer Dopingsperre rechnen müssen und von ihrer Arbeit freigestellt werden. Antidepressiva und Betablocker sollen nur zwei Beispiele dafür sein. Der Sport ist letztlich nichts anderes, als das Spiegelbild einer gedopten Gesellschaft. Der Wunsch im Sport Dopingfreiheit zu erlagen, ist dabei der dem Menschen inne ruhende Wunsch nach Waffengleichheit und damit einer fiktiver Gerechtigkeit und der Vorstellung diese durch Regularien erreichen zu können, geschuldet, außer Acht dabei lassend, dass die Natur selbst nur Gerechtigkeit als menschliche Fiktion kennt. Was man im Großen, sich Leben nennend, gerne als Utopie abkanzelt, möchte man im Kleine sogleich erzwingen, vergessend, dass auch da die Natur die Ungerechtigkeit bereits vorangestellt hat.
unabhängig von deinem kleinen diskurs über das leben und die gerechtigkeit, ist das was armstrong (und viele andere) gemacht hat verboten. er hat ein system geschaffen um seinen betrug zu verbergen, hat es geleugnet als es anfing aufzufliegen und ist mit extrem harten bandagen gegen die vorgegangen, die die wahrheit preisgegeben haben.
es kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob armstrong für dieses verhalten respekt verdient.
Danke
Infam war nur sein Verhalten. Seine (seinerzeit erfolgreiche) Klage gegen die Zeitung, die ihn des Dopings bezichtet hatte. Da hat er einen Millionbetrag als Schadenersatz kassiert, obwohl er wusste, dass er im Unrecht ist.
Hoffentlich muss er bluten. Jeder, aber auch wirklich ausnahmslos jeder Geldgeber, der ihn in seiner Karriere unterstützt hatte, sollte ihn auf Rückzahlung jedes einzelnen Dollars zzgl. Zinsen verklagen!
Selten so einen Mist gelesen. Blutdruckmedikamente mit oftmals gesundheitsschädlichen Dopingmitteln gleich zu setzen ist mehr als nur daneben.
Auf jeden Fall!
Richtig so!
Man muss ja auch mal dazwischenrufen und sagen: Leider tritt durch die Armstrong-Affäre komplett in den Hintergrund, dass vieles im Radsport im Moment auf einem guten Weg ist.
Das Feld ist so sauber wie seit 25 Jahren nicht mehr und in wirklich vielen Ländern hat ein Umdenken stattgefunden. Leider gibt es immernoch negativ Beispiele wie Spanien, Russland und (eventuell) England.
Sehr gut finde ich, dass Katusha keine ProTour Lizenz bekommen hat, das war überraschend konsequent.
Trotzem hoffe ich, dass der Radsport diese Chance nutzt und sich der alten UCI-Konsorten entledigt.
michael rasmussen ist der nächste:
http://www.sport1.de/de/radsport/newspage_669540.html
Teil I – Doping und Radsport, eine Allianz.
Betracht man nun die Geschichte um den radelnden Texaner, kommt man nicht umhin, einen Blick auf die Chronik des Radsport und dessen System sowie deren Protagonisten zu werfen, möchte man den Fall auf seine Kausalitäten hin prüfen.
In kaum einer anderen Sportart ist eine derart enge Verknüpfung von Sport und Doping in ihren Evolutionsgeschichten so verbrieft, wie im Radsport. Schon als sich zum ersten Mal die Helden der Landstraßen aufmachten ihre Kräfte zu messen, waren Präparate im Einsatz, wirkungsvoll oder nicht, die Qualen tolerierbar zu machen oder die Siegchancen zu wahren. Unmengen von Alkohol, Kaffee und alles wovon man sich irgendwie Leistungszuwachs erwarte kam hierbei zum Einsatz. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde alles verwendet, was brauchbar schien, Strychnin, Arsen, Nitroglyzerin und Phosphor sind nur einige davon. Am beliebtesten war das Mittel Pervitin, mit dessen Hilfe Ausdauersportler ihre Müdigkeit überwanden, welches mit aller Selbstverständlichkeit Anwendung fand. Erst der Todesfall des dänischen Radsportlers Knud E. Jensen bei den Olympischen Spiele 1960 in Rom bracht Sportfunktionäre und Gesellschaft dazu, verstärkt über Dopingkontrollen nachzudenken. Bei der Autopsie Jensens fanden sich Amphetamine wie Methamphetamin und Pyridilcarbinol. Wegen massiver Proteste von Sportlern, Betreuern und einigen Funktionären, kam es jedoch erst bei den Spielen von Mexiko (1968) zu offiziellen Dopingkontrollen. Die Nachweismethoden blieben zunächst jedoch dürftig, erst 1972 war es möglich Amphetamine sicher nachzuweisen. Als Anfang der 1980er Jahre Erythropoetin (EPO) auf den Markt kam, ein Medikament, vorwiegend bei der Behandlung der Anämie von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, und nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt, fand es schnell Anwendung im Ausdauersport. Hohe Effizienz und nicht vorhandene Nachweismethoden befeuerten dessen zweckentfremdende genuine Verwendung. Seit Einführung von Dopingtests wogt der Kampf zwischen Dopingsündern und Dopingfandern hin und her, wobei Erstere Letzteren wohl immer einen Schritt voraus sein sollten. Oder pessimistischer Gedacht, Nachweise zukünftig kaum noch zu erbringen sind, Stichwort Gendoping. Von den Anfängen des Radsport bis in die Jetztzeit gingen Doping und Sport Hand in Hand einher. Es war und es ist so, dass der Gebrauch stimulierender Substanzen im Radsport allgemeiner Usus ist.
Schon im Jugendbereich werden die absurdesten Mittel eingeworfen, die harmlosesten dabei sind noch Aspirin, Prosecco, mit Coffeintabletten aufgewertete Cola und Energydrinks. Dieses gewachsene System des Radsports und damit verbunden des Dopings betrat einst auch ein junger Lance Armstrong oder Jan Ullrich. Jugendlich rein und frei von „Schuld,“ davon träumend, wie viele Millionen adoleszenter Mensch es für gewöhnlich tun, irgendwann der große gefeierte Star zu sein. Und da sie dazu noch über nötiges Talent verfügten und ihre Träume damit realisierbar schienen, schluckte sie ein ungeheures Monstrum, aus dem es kaum ein entrinnen gibt, schon gar nicht für so junge Menschenkinder, dass flugs ihre Opfer vereinnahmt sich von ihnen nährt und aus ihnen Mitwisser und aus Mitwissern Mittäter macht, ehe man sich versieht.
So, jetzt habe ich weder Zeit noch Lust, dieses fortzuführen.
Der II. Teil, falls ich diesen noch schreibe, da so etwas einem eh nicht goutiert wird, beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel und Wechselwirkungen von Sportlern, Sponsoren, Medien und Gesellschaft.
Ein Einzelsporlter fehlt übrigens in der Liste. Der Skilangläufer Johann Mühlegg wurde erst in Spanien (ab 1999) ein ganz Großer.
Ein Schelm, der böses dabei denkt. Aber Mühlegg hat wenigstens nie gedopt
Sehen so eigentlich Kinder aus, deren Eltern Geschwister sind?
Er hatte nur Durchfall.
Weil es aus dem Artikel nicht hervorgeht, die beiden vor dem Dopingtest gewonenen Goldmedaillen hat man Mühlegg später dann doch noch auch aberkannt. Finde ich nur logisch.
Schönes Foto. Und die Augen haben was, ja!
Also ich fände einen zweiten Teil interessant, unabhängig vom geschichtlichen Schreibstil.
Das denke ich nicht. Klar, die kleineren Rennen und Organisatoren werden die nächsten Jahre leiden. Vielleicht noch mehr als sie das aktuell schon tun.
Wenn man sich Tour und Giro anschaut, wird aber klar, dass die nicht klein zu kriegen sind. Zu groß ist die Begeisterung. Und natürlich ist es auch nach wie vor höchst attraktiv dort als Sponsor vertreten zu sein.
Änhliches gilt für die Monumente. Ob Mailand-San Remo, Roubaix, Flandern, Lüttich.. usw.
Diese Rennen werden ganz sicher nicht verschwinden und werden auch nicht kleiner oder weniger lukrativ.
Wie das Interesse in Deutschland ob des Brainwashings(ja, hier ist der Begriff wirklich angebracht, denn differenzierte öffentliche Auseinandersetzungen mit dem Thema Doping in Deutschland gab es so gut wie nie!) der Medien aussieht, muss man abwarten.
Warum sollte er?
Das Rasmussen gedopt hatte ist schon seit Jahren bekannt. Jetzt hat er es halt zugegeben. Selbiges gilt für die Causa Armstrong.
Das ändert aber nichts daran das am 23. mit Omloop die aktuelle Saison wieder losgeht und die globalen Radsportfans faszinieren wird. Die scheren sich nämlich wenig um die deutsche Medienmeinung dazu. Genau so wie Fußballfans trotz aller Wettskandale weiter in die Stadien strömen.