ich hatte heute eine kontroverse Diskussion mit einem Kumpel zur neuen Ausrichtung unserer Bundeswehr.
Generell war/bin ich ein klarer Gegner von Kriegseinsätzen der deutschen Bundeswehr. Meine Einstellung hat sich aber in den letzten Jahren ein wenig geändert und ich befürworte Einsätze als letztes, aller Mittel.
Auslöser war der grauenhafte Krieg am Balkan, bei dem ich das erste mal einen deutschen Einsatz befürwortete. Genauso verhielt es sich mit Afghanistan, da die Bevölkerung durch die Taliban Leiden musste und für uns im Westen von dort aus, eine wirkliche Gefahr ausging.
Die Art und Weise wie unsere Truppe in den letzten Jahren dort ihren Auftrag erfüllte, empfand ich auch als sehr Vorbildlich.
Wir ihr sicherlich diese Tage auch mitbekommen habt, senden wir erstmalig eine echte Kampftruppe in den Norden Afghanistans.
Die 200 Mann Starke „schnelle Einsatztruppe“ wird also erstmalig in offizieller Mission ausschließlich zum Kämpfen entsandt.
Die Zeiten dass wir ausschließlich zur Friedenssicherung und Aufbau zerstörter Regionen Truppen zu Verfügung stellen, gehören wohl bald der Vergangenheit an.
Unseren Nato Partnern reicht das aber nicht aus. Sie erwarten ( und äußerten dies auch mit aller Schärfe), eine Beteiligung der Bundeswehr im stark umkämpften Süden. Es ist ihrer Meinung nach nicht mehr einzusehen, dass sich die Deutschen aus Kampfhandlungen heraushalten und sie den ganzen Blutzoll zahlen müssen.
Ich habe hier erstmalig Verständnis für unsere Nato Partner. Wir können ja nicht ewig Verlangen, dass alle Nationen bei einem gemeinsamen Einsatz in den Kampf ziehen und wir uns immer aus allen Kampfhandlungen raushalten.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch ein sehr ungutes Gefühl, wenn es wirklich so kommen sollte.
Ist ein sehr brisantes Thema und gerade aktuell.
Mich würde mal eure Meinung zu dem Thema interessieren, pro oder contra Kampfeinsätze.
Wenn die Politiker die das befürworten da selber dran teilnehmen oder zumindest ihre Kinder hinschicken könnte ich mich überreden lassen das ich dafür bin.
Spass beiseite, ich bin dagegen in diesem Krieg zu helfen, das haben sich die Amis selber eingebrockt und sollen es gefälligst auch selber ausbaden.
Gegen reine Blauhelmeinsätze die zur Friedenssicherung dienen habe ich nix einzuwenden. Aber wie gesagt, sie sollten nur der Friedenssicherung dienen und keine Kampfeinsätze sein wo man nur einer Partei eines Krieges hilft.
ich hatte schon lange diskussionen mit meinem bosnischen arbeitskollegen. der sagte, dass die bundeswehr zu spät kam, und vor ort nicht die bevölkerung schützte. wir hätten die ethnischen säuberungen verhindern müssen. auch sollte der staat serbien nicht anerkannt werden
mein serbischer freund sagte mir, dass durch die bombardements viel zivilbevölkerung der serben zum opfer fielen. auch versuchte er mir das eingreifen der serben im kosovo zu erläutern.
wir sollten uns generell aus solchen sachen raushalten, da es immer zwei sichtweisen gibt. und denen, den man auf die finger haut, sich natürlich auch wehren. und sei es mit nicht-militärischen mitteln wie anschlägen oder ähnliches.
hört sich einfach an, und ist vielleicht auch nicht die ehrenvollste art, aber schnell kann man sich die finger verbrennen. und jetzt komme mir bitte keiner mit: wir müssen die menschenrechte verteidigen. das ist unsere westliche auffassung von menschenrechten. ansonsten hätten wir auch schon in nordkorea, in den 90ern in rumänien, in china und in burma eingreifen müssen. oder in den bürgerkriegsregionen in zentral-afrika. oder in der zeit der appartheit in südafrika.
dazu fällt mir ein zitat ein (leider weiß ich nicht mehr von wem): man kann den anfang eines krieges immer selbst bestimmen, das ende hingegen nie.
Schließe mich den vorangegangenen Posts an, wir haben in Afghanistan nichts mehr zu suchen. Wir werden vom großteil der Bevölkerung als unerwünscht angesehen,da wir angeblich die Aufbauarbeiten manipulieren würden. Die Regierung sollte zusehen das sie unsere Jungs (und Mädels) da rausholen und wir uns zukünftig von solchen Einsätzen so lange wie möglich fernhalten. Net falsch verstehen aber ich will net das wegen denen unötig Deutsche sterben müssen...
Schließe mich den vorangegangenen Posts an, wir haben in Afghanistan nichts mehr zu suchen. Wir werden vom großteil der Bevölkerung als unerwünscht angesehen,da wir angeblich die Aufbauarbeiten manipulieren würden. Die Regierung sollte zusehen das sie unsere Jungs (und Mädels) da rausholen und wir uns zukünftig von solchen Einsätzen so lange wie möglich fernhalten. Net falsch verstehen aber ich will net das wegen denen unötig Deutsche sterben müssen...
Deutschland hat als Nato Mitgleid nunmal gewisse Pflichten vorallem weil der Krieg dort ja vom Bündnisfall der Nato gestützt wird. Natürlich fände ich es auch nicht in Ordnung wenn da dt. Truppen dort aufmarschieren würden aber den Ärger der anderen Länder kann ich schon voll und ganz verstehen.
FR-Adler schrieb: Deutschland hat als Nato Mitgleid nunmal gewisse Pflichten vorallem weil der Krieg dort ja vom Bündnisfall der Nato gestützt wird.
Blos weil die USA die Nato immer wieder mißbräuchlich benutzt muss man an sowas noch lange nicht teilnehmen, es wird Zeit das diesen Kriegstreibern aus den USA mal gezeigt wird das sie mit ihren Kriegen alleine zurecht kommen müssen und nicht immer wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist auf die Hilfe von der Nato setzen.
moment. den bündnisfall hatte man nach dem 11.09 ausgerufen. und dieser hätte gar nicht ausgerufen werden dürfen, da es kein mitlitärischer angriff einer nation gegen ein nato land war. der
die usa wollten damit eine general-vollmacht für ihre operationen im nahen osten haben. leider wurde der v-fall ausgerufen, und anscheinend hält er in den augen der usa immer noch an.
wer sagt denn, dass die deutschen dort verachtet werden? die deutschen haben den besten ruf aller dort stationierten länder! bekannte von uns berichten immer wieder, was für tolle arbeit die deutschen dort machen, und sich wünschen dass mehr von ihnen dort wären! und die aussagen, wo die bevölkerung irgendwas manipuliert haben soll, wird von den taliban verbreitet um die stimmung der stationierten länder zu verschlechtern.Glaubt mir, die afghanen sind sehr froh, dass ihr da seid!
Und zum Kampfeinsatz:
die amis haben sich die taliban selbst eingebrockt, indem sie ihnen jahrelang gelder in millionen höhe überwiesen haben, zwar nicht direkt, aber sie haben es! pakistan hat von den amis geld bekommen, damit pakistan eine schlagkräftige truppe beisammen hat um sich angeblich vor indien und dem iran zu schützen.Das hatte natürlich einen anderen grund, den wenn man in erdkunde aufgepasst hat, weiss man, dass pakistan mit seiner lage als strategisches ziel sehr wichtig sein kann.
Im nordwesten liegt afghanistan, wo man aus turkmeinstan öl importieren kann (es wurde bereits eine pipeline durch afg. gebaut), im westen der iran, dass man im falle eines amerikanischen angriffes sehr schnell von pakistan aus erreichen kann.Im osten indien, dass mit russland verbündet ist und atom waffen besitzt, und im süden das arabische meer, von wo aus man leicht erdöl mit schiffen transportieren kann - so, und was hat pakistan mit der kohle gemacht? richtig, die taliban unterstützt und sie somit stark gemacht - sie dachten, sie könnten mit dem taliban-regime eine marionettenregierung in afghanistan einstellen und somit einfluss dort üben.
Doch der schuss ging nach hinten los, die taliban sind jetzt ein staat im staat, und pakistan kann alleine nichts dagegen machen, doch jetzt ist es zu spät.........
Fazit: amis sind selbst dran schuld, also sollen sie es auch selbst ausbaden!
Unabhängig davon, ob der Einsatz am Hindukusch gerechtfertigt war oder noch ist:
Wenn sich die Bundesregierung dazu entschließt, diesen fortzusetzen, gibt es absolut keine Begründung dafür, dass sich Deutschland aus den Gefahrenzone raushält und andere Staaten den Kopf hinhalten müssen!
Entweder ganz oder garnicht. Aber die anderen den Dreck machen lassen und selber den friedlichen Aufbauhelfer spielen kommt nunmal bei den Partnerstaaten zurecht schlecht an.
wie gesagt das ist absolut ohne Wertung des eigentlichen Einsatzes...
Caddy schrieb: Unabhängig davon, ob der Einsatz am Hindukusch gerechtfertigt war oder noch ist:
Wenn sich die Bundesregierung dazu entschließt, diesen fortzusetzen, gibt es absolut keine Begründung dafür, dass sich Deutschland aus den Gefahrenzone raushält und andere Staaten den Kopf hinhalten müssen!
Entweder ganz oder garnicht. Aber die anderen den Dreck machen lassen und selber den friedlichen Aufbauhelfer spielen kommt nunmal bei den Partnerstaaten zurecht schlecht an.
wie gesagt das ist absolut ohne Wertung des eigentlichen Einsatzes...
Und genau das ist ja der Kernpunkt, den ich meine.
Die Außenminister der Bündnispartner hatten ja heute ein Treffen zwecks Truppenerhöhung im Süden.
Die dort stationierten Einsatzkräfte der Kanadier, Amis, Holländer, etc. bekommen die Region nicht in den Griff und fordern endlich auch unsere Beteiligung und die generelle Erhöhung der Nato Truppen.
Steinmeier hat es ja schon abgelehnt, was nicht sonderlich gut aufgenommen wurde.
Der kanadische Außenminister hat z.b. angedroht, seine 2000 Mann abzuziehen, wenn nicht endlich was passiert.
Einfach da unten wieder rausgehen, kann man ja nicht mehr machen. Man muss das jetzt durchziehen sonst würden die Taliban wieder ein Chaos anrichten.
Und hier ist ja die alles entscheidende Frage!
Wir sind nun mal Nato Partner und haben für diesen Einsatz gestimmt.
Ist es dann in Ordnung, dass wir die einzigsten sind, die nicht kämpfen?
Das pro und contra relativiert sich immer spätestens dann, wenn man Selbst Betroffener ist!
Die Diskussion an sich gut.............gerade um andere Meinungen zu hören und nicht nur das allgemeine TV-Gesabbel......
Also ich stell' mir vor, daß mein Junge/Neffe/Cousin/Patenkind oder Freund in der Kiste oder schwerstverletzt aus Afghanistan zurück kommt............
und deshalb sag ich n e i n
ich bin froh, daß sge@hamid geposted hat, und der Unerwünschtheit der dtsch. Bundeswehr durch die afghanische Bevölkerung widerspricht, es freut mich für die Deutschen, die dort ihren Job machen!
Der Einsatz im Süden würde dann auch unter US-Führung stehen...oder..... (Hilfe rette sich wer kann) unsere Leute brauchen dann am Hinterkopf unbedingt auch noch Augen......
Jessas ich mach' mal Schluß..................
@Finsterling Stell' dir vor es ist Krieg und keiner geht hin ..................das wäre schön! (der Spruch ist wie Kleister, ich krieg ihn nimmer aus dem Kopp)
die Amis unterstützten die Mudschaheddin im Kampf gegen die Russen. Erstere gewannen den Krieg, zerstritten und bekämpften sich.
Die Amerikaner und Pakistani bildeten die Kämpfer aus und lieferten im Kampf gegen die Russen auch Waffen.
Durch die Taliban, die die Bevölkerung unterdrückten, wurde der Feind der USA von diesen demnach mit aufgebaut.
Am 11.09.01 die Terroranschläge. Danach im Oktober Invasion der USA in Afghanistan.
Das Land langsam zusammen mit den Volksstämmen zu demokratisieren und die Taliban loszuwerden, halte ich für eine gute Sache, sofern man den Menschen dort keine westlichen Werte "überstülpt". Ob dies teilweise auch geschieht vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich denke die Bundeswehr leistet einen sehr guten Beitrag dort. Hamid kann das sicher besser beurteilen, da er nach seinen Worten dort Bekannte hat, die gut über unsere Soldaten sprechen.
Wenn man ein Land infrastrukturell (wieder-)aufbaut, so kann ich dies sehr wohl befürworten.
Aufbauhilfe, auch Ausbildung von Polizei und Militär ist nach meiner Ansicht OK. Nach meiner Auffassung besteht hier jedoch kein Anlaß für einen deutschen Kampfeinsatz.
Würde, rein utopisch natürlich, Mexico die USA angreifen, sieht die Sache anders aus.
Kein einfaches Thema. Den Menschen dort wünsche ich, daß sie in Frieden leben können.
sgefan@hamid schrieb: als afghaner melde ich mich mal zu wort:
wer sagt denn, dass die deutschen dort verachtet werden? die deutschen haben den besten ruf aller dort stationierten länder! bekannte von uns berichten immer wieder, was für tolle arbeit die deutschen dort machen, und sich wünschen dass mehr von ihnen dort wären! und die aussagen, wo die bevölkerung irgendwas manipuliert haben soll, wird von den taliban verbreitet um die stimmung der stationierten länder zu verschlechtern.Glaubt mir, die afghanen sind sehr froh, dass ihr da seid!
Und zum Kampfeinsatz:
die amis haben sich die taliban selbst eingebrockt, indem sie ihnen jahrelang gelder in millionen höhe überwiesen haben, zwar nicht direkt, aber sie haben es! pakistan hat von den amis geld bekommen, damit pakistan eine schlagkräftige truppe beisammen hat um sich angeblich vor indien und dem iran zu schützen.Das hatte natürlich einen anderen grund, den wenn man in erdkunde aufgepasst hat, weiss man, dass pakistan mit seiner lage als strategisches ziel sehr wichtig sein kann.
Im nordwesten liegt afghanistan, wo man aus turkmeinstan öl importieren kann (es wurde bereits eine pipeline durch afg. gebaut), im westen der iran, dass man im falle eines amerikanischen angriffes sehr schnell von pakistan aus erreichen kann.Im osten indien, dass mit russland verbündet ist und atom waffen besitzt, und im süden das arabische meer, von wo aus man leicht erdöl mit schiffen transportieren kann - so, und was hat pakistan mit der kohle gemacht? richtig, die taliban unterstützt und sie somit stark gemacht - sie dachten, sie könnten mit dem taliban-regime eine marionettenregierung in afghanistan einstellen und somit einfluss dort üben.
Doch der schuss ging nach hinten los, die taliban sind jetzt ein staat im staat, und pakistan kann alleine nichts dagegen machen, doch jetzt ist es zu spät.........
Fazit: amis sind selbst dran schuld, also sollen sie es auch selbst ausbaden!
Ganz unabhängig davon ob oder in wie weit der Einsatz der NATO in Afghanistan begründet ist und wie es dazu kam:
Fakt ist, daß es sich um einen NATO-Einsatz handelt und nicht um einen amerikanischen Alleingang, der nun von anderen Nationen mitgetragen werden muß weil die USA sie da "mit reinziehen". Fakt ist auch, daß Deutschland ein Teil der NATO ist. Wenn die NATO also gemeinsam in Afghanistan tätig ist, kann sich kein Bündnispartner die Rosinen aus dem Kuchen raussuchen und sich aus Kampfeinsätzen in anderen Regionen raushalten. Wir können nicht die Amerikaner, Kanadier, Niederländer etc. für uns den Kopf hinhalten lassen während unsere "Armee" in relativ ruhigen Gebieten Straßen baut. Das widerspricht dem Bündnisgedanken. Und wer in unruhigen Gebieten Straßen bauen will, muß diese eben auch erst freikämpfen.
Ich bin weder feig noch ein " Gutmensch". Mir ist durchaus bewußt das wir nicht in der besten aller Welten leben.
Im Gegensatz zu manchen hier ist mir durchaus bewußt wo bei einem Gewehr vorne und hinten ist. Ich war lange genug bei dem Verein, länger als die meisten. Ich bin mir auch im klaren darüber was Waffen anrichten können. Und damit meine ich in erster Linie, die Waffen derer, die sie auf die Soldaten der Bundeswehr richten. Mir hat bis heut niemand in überzeugender Weise erklären können, was wir in diesem von Gott verlassenen Land bewirken sollen. Die Aussage unseres ehemaligen Veteidigungsminsters Struck " Deutschland werde am Hindukusch verteidigt" halte ich an Dämlichkeit für kaum zu überbieten. Seis drum.
Was machen wir da?
Sind wir aus Freundschaft da?
Staaten habe keine Freunde. Staaten haben Interessen.
Welche deutschen Interessen sollen dort beeinträchtigt sein?
Es gibt dort weder Öl noch andere für unsere Industrie interessante Bodenschätze.
Was es dort gibt sind Heroinhändler und Warlords , die unter den Augen der Bundeswehr ihr dreckiges Geschäft betreiben. Ca 80 Prozent des Heroins auf dieser Welt kommen derzeit aus Afghanistan. Wofür das dort erwirtschaftete Geld verwandt wird kann man sich denken. Die werden aber nicht bekämpft. Man läßt sie gewähren. Es ist halt nicht vom Mandat gedeckt. Nun gut.
Bekämpfen wir dort eine wie auch immer gearteten Islamismus. Wohl kaum. Der ist längst in unserem Lande. Hierzulande fehlen die Ressourcen und die finanziellen Mittel um 250 potentielle islamistische Gefährder andauernd zu überwachen. Macht ja nix.
Niemand wird Afghanistan jemals in den Griff bekommen.
Wer sich auch nur für fünf Pfennige mit der Geschichte dieses Landes beschäftigt, der muß zur Kenntnis nehmen das jede ausländische Macht über kurz oder lang dort den Rückzug antreten muß. Meistens mit eingezogenem Schwanz. Zuletzt war dies die ru(h)mreiche Rote Armee. Und die mußte sich weder um Menschenrechte , noch um CNN, Monitor oder die Bild Zeitung kümmern.Die Nato wird dies auch noch lernen. Wahrscheinlich wird der Blutzoll erheblich sein.
Demokratien westlichen Zuschnitts können in einem Krieg nur dann "erfolgreich" sein wenn es buchstäblich um die eigene Existenz geht. Dies ist hier nicht erkennbar. Ob Afghanistan den Bach runter geht oder nicht ist für uns vollkommen nebensächlich.
Was ich damit sagen will ist folgendes. Wir sind auf dem besten Wege in einen asymmetrischen Krieg hineinzuschlittern. Ein Krieg bei dem weder ein Ziel zu erkennen noch ein Ende absehbar ist. Wenn man beides nicht hat sollte man es lassen.
HeinzGründel schrieb: Ca 80 Prozent des Heroins auf dieser Welt kommen derzeit aus Afghanistan. Wofür das dort erwirtschaftete Geld verwandt wird kann man sich denken.
Da kommst du dem Hauptgrund der Aktivitäten dort ziemlich nahe. Wer den Löwenanteil des Gewinns einsteckt, kann man sich auch denken.
ich hatte heute eine kontroverse Diskussion mit einem Kumpel zur neuen Ausrichtung unserer Bundeswehr.
Generell war/bin ich ein klarer Gegner von Kriegseinsätzen der deutschen Bundeswehr.
Meine Einstellung hat sich aber in den letzten Jahren ein wenig geändert und ich befürworte Einsätze als letztes, aller Mittel.
Auslöser war der grauenhafte Krieg am Balkan, bei dem ich das erste mal einen deutschen Einsatz befürwortete.
Genauso verhielt es sich mit Afghanistan, da die Bevölkerung durch die Taliban Leiden musste und für uns im Westen von dort aus, eine wirkliche Gefahr ausging.
Die Art und Weise wie unsere Truppe in den letzten Jahren dort ihren Auftrag erfüllte, empfand ich auch als sehr Vorbildlich.
Wir ihr sicherlich diese Tage auch mitbekommen habt, senden wir erstmalig eine echte Kampftruppe in den Norden Afghanistans.
Die 200 Mann Starke „schnelle Einsatztruppe“ wird also erstmalig in offizieller Mission ausschließlich zum Kämpfen entsandt.
Die Zeiten dass wir ausschließlich zur Friedenssicherung und Aufbau zerstörter Regionen Truppen zu Verfügung stellen, gehören wohl bald der Vergangenheit an.
Unseren Nato Partnern reicht das aber nicht aus. Sie erwarten ( und äußerten dies auch mit aller Schärfe), eine Beteiligung der Bundeswehr im stark umkämpften Süden.
Es ist ihrer Meinung nach nicht mehr einzusehen, dass sich die Deutschen aus Kampfhandlungen heraushalten und sie den ganzen Blutzoll zahlen müssen.
Ich habe hier erstmalig Verständnis für unsere Nato Partner. Wir können ja nicht ewig Verlangen, dass alle Nationen bei einem gemeinsamen Einsatz in den Kampf ziehen und wir uns immer aus allen Kampfhandlungen raushalten.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch ein sehr ungutes Gefühl, wenn es wirklich so kommen sollte.
Ist ein sehr brisantes Thema und gerade aktuell.
Mich würde mal eure Meinung zu dem Thema interessieren, pro oder contra Kampfeinsätze.
Gruß
Finsterling
Spass beiseite, ich bin dagegen in diesem Krieg zu helfen, das haben sich die Amis selber eingebrockt und sollen es gefälligst auch selber ausbaden.
Gegen reine Blauhelmeinsätze die zur Friedenssicherung dienen habe ich nix einzuwenden. Aber wie gesagt, sie sollten nur der Friedenssicherung dienen und keine Kampfeinsätze sein wo man nur einer Partei eines Krieges hilft.
ich hatte schon lange diskussionen mit meinem bosnischen arbeitskollegen. der sagte, dass die bundeswehr zu spät kam, und vor ort nicht die bevölkerung schützte. wir hätten die ethnischen säuberungen verhindern müssen. auch sollte der staat serbien nicht anerkannt werden
mein serbischer freund sagte mir, dass durch die bombardements viel zivilbevölkerung der serben zum opfer fielen. auch versuchte er mir das eingreifen der serben im kosovo zu erläutern.
wir sollten uns generell aus solchen sachen raushalten, da es immer zwei sichtweisen gibt. und denen, den man auf die finger haut, sich natürlich auch wehren. und sei es mit nicht-militärischen mitteln wie anschlägen oder ähnliches.
hört sich einfach an, und ist vielleicht auch nicht die ehrenvollste art, aber schnell kann man sich die finger verbrennen. und jetzt komme mir bitte keiner mit: wir müssen die menschenrechte verteidigen. das ist unsere westliche auffassung von menschenrechten. ansonsten hätten wir auch schon in nordkorea, in den 90ern in rumänien, in china und in burma eingreifen müssen. oder in den bürgerkriegsregionen in zentral-afrika. oder in der zeit der appartheit in südafrika.
dazu fällt mir ein zitat ein (leider weiß ich nicht mehr von wem): man kann den anfang eines krieges immer selbst bestimmen, das ende hingegen nie.
Die Regierung sollte zusehen das sie unsere Jungs (und Mädels) da rausholen und wir uns zukünftig von solchen Einsätzen so lange wie möglich fernhalten.
Net falsch verstehen aber ich will net das wegen denen unötig Deutsche sterben müssen...
Die Regierung sollte zusehen das sie unsere Jungs (und Mädels) da rausholen und wir uns zukünftig von solchen Einsätzen so lange wie möglich fernhalten.
Net falsch verstehen aber ich will net das wegen denen unötig Deutsche sterben müssen...
Blos weil die USA die Nato immer wieder mißbräuchlich benutzt muss man an sowas noch lange nicht teilnehmen, es wird Zeit das diesen Kriegstreibern aus den USA mal gezeigt wird das sie mit ihren Kriegen alleine zurecht kommen müssen und nicht immer wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist auf die Hilfe von der Nato setzen.
die usa wollten damit eine general-vollmacht für ihre operationen im nahen osten haben. leider wurde der v-fall ausgerufen, und anscheinend hält er in den augen der usa immer noch an.
wer sagt denn, dass die deutschen dort verachtet werden? die deutschen haben den besten ruf aller dort stationierten länder! bekannte von uns berichten immer wieder, was für tolle arbeit die deutschen dort machen, und sich wünschen dass mehr von ihnen dort wären! und die aussagen, wo die bevölkerung irgendwas manipuliert haben soll, wird von den taliban verbreitet um die stimmung der stationierten länder zu verschlechtern.Glaubt mir, die afghanen sind sehr froh, dass ihr da seid!
Und zum Kampfeinsatz:
die amis haben sich die taliban selbst eingebrockt, indem sie ihnen jahrelang gelder in millionen höhe überwiesen haben, zwar nicht direkt, aber sie haben es! pakistan hat von den amis geld bekommen, damit pakistan eine schlagkräftige truppe beisammen hat um sich angeblich vor indien und dem iran zu schützen.Das hatte natürlich einen anderen grund, den wenn man in erdkunde aufgepasst hat, weiss man, dass pakistan mit seiner lage als strategisches ziel sehr wichtig sein kann.
Im nordwesten liegt afghanistan, wo man aus turkmeinstan öl importieren kann (es wurde bereits eine pipeline durch afg. gebaut), im westen der iran, dass man im falle eines amerikanischen angriffes sehr schnell von pakistan aus erreichen kann.Im osten indien, dass mit russland verbündet ist und atom waffen besitzt, und im süden das arabische meer, von wo aus man leicht erdöl mit schiffen transportieren kann - so, und was hat pakistan mit der kohle gemacht? richtig, die taliban unterstützt und sie somit stark gemacht - sie dachten, sie könnten mit dem taliban-regime eine marionettenregierung in afghanistan einstellen und somit einfluss dort üben.
Doch der schuss ging nach hinten los, die taliban sind jetzt ein staat im staat, und pakistan kann alleine nichts dagegen machen, doch jetzt ist es zu spät.........
Fazit: amis sind selbst dran schuld, also sollen sie es auch selbst ausbaden!
Wenn sich die Bundesregierung dazu entschließt, diesen fortzusetzen, gibt es absolut keine Begründung dafür, dass sich Deutschland aus den Gefahrenzone raushält und andere Staaten den Kopf hinhalten müssen!
Entweder ganz oder garnicht. Aber die anderen den Dreck machen lassen und selber den friedlichen Aufbauhelfer spielen kommt nunmal bei den Partnerstaaten zurecht schlecht an.
wie gesagt das ist absolut ohne Wertung des eigentlichen Einsatzes...
Und genau das ist ja der Kernpunkt, den ich meine.
Die Außenminister der Bündnispartner hatten ja heute ein Treffen zwecks Truppenerhöhung im Süden.
Die dort stationierten Einsatzkräfte der Kanadier, Amis, Holländer, etc. bekommen die Region nicht in den Griff und fordern endlich auch unsere Beteiligung und die generelle Erhöhung der Nato Truppen.
Steinmeier hat es ja schon abgelehnt, was nicht sonderlich gut aufgenommen wurde.
Der kanadische Außenminister hat z.b. angedroht, seine 2000 Mann abzuziehen, wenn nicht endlich was passiert.
Einfach da unten wieder rausgehen, kann man ja nicht mehr machen.
Man muss das jetzt durchziehen sonst würden die Taliban wieder ein Chaos anrichten.
Und hier ist ja die alles entscheidende Frage!
Wir sind nun mal Nato Partner und haben für diesen Einsatz gestimmt.
Ist es dann in Ordnung, dass wir die einzigsten sind, die nicht kämpfen?
Gruß
Finsterling
Betroffener ist!
Die Diskussion an sich gut.............gerade um andere
Meinungen zu hören und nicht nur das allgemeine TV-Gesabbel......
Also ich stell' mir vor, daß mein Junge/Neffe/Cousin/Patenkind oder Freund
in der Kiste oder schwerstverletzt aus Afghanistan zurück kommt............
und deshalb sag ich n e i n
ich bin froh, daß sge@hamid geposted hat, und der Unerwünschtheit der dtsch. Bundeswehr durch die afghanische Bevölkerung widerspricht, es freut mich für die Deutschen, die dort ihren Job machen!
Der Einsatz im Süden würde dann auch unter US-Führung stehen...oder.....
(Hilfe rette sich wer kann)
unsere Leute brauchen dann am Hinterkopf unbedingt auch noch Augen......
Jessas ich mach' mal Schluß..................
@Finsterling
Stell' dir vor es ist Krieg und keiner geht hin ..................das wäre schön!
(der Spruch ist wie Kleister, ich krieg ihn nimmer aus dem Kopp)
Gruß aus Franken v. Heidi58
die Amis unterstützten die Mudschaheddin im Kampf gegen die Russen. Erstere gewannen den Krieg, zerstritten und bekämpften sich.
Die Amerikaner und Pakistani bildeten die Kämpfer aus und lieferten im Kampf gegen die Russen auch Waffen.
Durch die Taliban, die die Bevölkerung unterdrückten, wurde der Feind der USA von diesen demnach mit aufgebaut.
Am 11.09.01 die Terroranschläge.
Danach im Oktober Invasion der USA in Afghanistan.
Das Land langsam zusammen mit den Volksstämmen zu demokratisieren und die Taliban loszuwerden, halte ich für eine gute Sache, sofern man den Menschen dort keine westlichen Werte "überstülpt". Ob dies teilweise auch geschieht vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich denke die Bundeswehr leistet einen sehr guten Beitrag dort.
Hamid kann das sicher besser beurteilen, da er nach seinen Worten dort Bekannte hat, die gut über unsere Soldaten sprechen.
Wenn man ein Land infrastrukturell (wieder-)aufbaut, so kann ich dies sehr wohl befürworten.
Aufbauhilfe, auch Ausbildung von Polizei und Militär ist nach meiner Ansicht OK.
Nach meiner Auffassung besteht hier jedoch kein Anlaß für einen deutschen Kampfeinsatz.
Würde, rein utopisch natürlich, Mexico die USA angreifen, sieht die Sache anders aus.
Kein einfaches Thema. Den Menschen dort wünsche ich, daß sie in Frieden leben können.
Fakt ist, daß es sich um einen NATO-Einsatz handelt und nicht um einen amerikanischen Alleingang, der nun von anderen Nationen mitgetragen werden muß weil die USA sie da "mit reinziehen". Fakt ist auch, daß Deutschland ein Teil der NATO ist. Wenn die NATO also gemeinsam in Afghanistan tätig ist, kann sich kein Bündnispartner die Rosinen aus dem Kuchen raussuchen und sich aus Kampfeinsätzen in anderen Regionen raushalten. Wir können nicht die Amerikaner, Kanadier, Niederländer etc. für uns den Kopf hinhalten lassen während unsere "Armee" in relativ ruhigen Gebieten Straßen baut. Das widerspricht dem Bündnisgedanken. Und wer in unruhigen Gebieten Straßen bauen will, muß diese eben auch erst freikämpfen.
Ich meine nein.
Ich bin weder feig noch ein " Gutmensch". Mir ist durchaus bewußt das wir nicht in der besten aller Welten leben.
Im Gegensatz zu manchen hier ist mir durchaus bewußt wo bei einem Gewehr vorne und hinten ist. Ich war lange genug bei dem Verein, länger als die meisten. Ich bin mir auch im klaren darüber was Waffen anrichten können. Und damit meine ich in erster Linie, die Waffen derer, die sie auf die Soldaten der Bundeswehr richten. Mir hat bis heut niemand in überzeugender Weise erklären können, was wir in diesem von Gott verlassenen Land bewirken sollen.
Die Aussage unseres ehemaligen Veteidigungsminsters Struck " Deutschland werde am Hindukusch verteidigt" halte ich an Dämlichkeit für kaum zu überbieten. Seis drum.
Was machen wir da?
Sind wir aus Freundschaft da?
Staaten habe keine Freunde. Staaten haben Interessen.
Welche deutschen Interessen sollen dort beeinträchtigt sein?
Es gibt dort weder Öl noch andere für unsere Industrie interessante Bodenschätze.
Was es dort gibt sind Heroinhändler und Warlords , die unter den Augen der Bundeswehr ihr dreckiges Geschäft betreiben. Ca 80 Prozent des Heroins auf dieser Welt kommen derzeit aus Afghanistan. Wofür das dort erwirtschaftete Geld verwandt wird kann man sich denken.
Die werden aber nicht bekämpft. Man läßt sie gewähren. Es ist halt nicht vom Mandat gedeckt. Nun gut.
Bekämpfen wir dort eine wie auch immer gearteten Islamismus. Wohl kaum. Der ist längst in unserem Lande. Hierzulande fehlen die Ressourcen und die finanziellen Mittel um 250 potentielle islamistische Gefährder andauernd zu überwachen. Macht ja nix.
Niemand wird Afghanistan jemals in den Griff bekommen.
Wer sich auch nur für fünf Pfennige mit der Geschichte dieses Landes beschäftigt, der muß zur Kenntnis nehmen das jede ausländische Macht über kurz oder lang dort den Rückzug antreten muß. Meistens mit eingezogenem Schwanz. Zuletzt war dies die ru(h)mreiche Rote Armee. Und die mußte sich weder um Menschenrechte , noch um CNN, Monitor oder die Bild Zeitung kümmern.Die Nato wird dies auch noch lernen. Wahrscheinlich wird der Blutzoll erheblich sein.
Demokratien westlichen Zuschnitts können in einem Krieg nur dann "erfolgreich" sein wenn es buchstäblich um die eigene Existenz geht. Dies ist hier nicht erkennbar. Ob Afghanistan den Bach runter geht oder nicht ist für uns vollkommen nebensächlich.
Was ich damit sagen will ist folgendes. Wir sind auf dem besten Wege in einen asymmetrischen Krieg hineinzuschlittern. Ein Krieg bei dem weder ein Ziel zu erkennen noch ein Ende absehbar ist. Wenn man beides nicht hat sollte man es lassen.
Da kommst du dem Hauptgrund der Aktivitäten dort ziemlich nahe.
Wer den Löwenanteil des Gewinns einsteckt, kann man sich auch denken.