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Revolution in Tunesien, [Ägypten und weiteren Ländern des Nahen Ostens] ?

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Durchaus möglich peter. Wäre ja nicht das erste Mal das ich danebenliege

Indes sehe ich keine Strukturen. Die wissen was sie nicht wollen, aber sie wissen nicht was sie wollen.  Hast recht. Mal abwarten.
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Ich hatte in den letzten Wochen den Eindruck, dass die ÄgypterInnen durchaus wissen was sie wollen: Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, bessere Lebensbedingungen. Sie wollen die Aufhebung des Ausnahmezustands, sie wollen freie Wahlen, sie wollen die Abschaffung der Polizeiwillkür und der Folter, sie wollen ein unabhängiges Rechtssystem, Meinungs- und Pressefreiheit, sie wollen arbeiten, Geld verdienen, sie wollen ihre Kinder ernähren und ihnen eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen. Und dafür sind sie  mit großer Entschlossenheit, solidarischer Geschlossenheit, Mut, Kraft und Zielstrebigkeit auf die Straße gegangen. Sie waren zornig, aber friedlich.  
Wie sich das weiterentwickeln wird, weiß niemand. Es wußte aber auch niemand vor noch 4 Wochen, dass so etwas überhaupt in Ägypten möglich ist.
Mich stimmt die bisherige Entwicklung zuversichtlich.
Heute freue ich mich mit den Menschen in Ägypten, die mich erstaunt haben. Meine bisherigen Ansichten über die arabische Welt haben sie zerstört, darüber bin ich nicht unglücklich. Im Gegenteil: ich bin voller Hoffnung.  
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FräuleinAdler schrieb:
Ich hatte in den letzten Wochen den Eindruck, dass die ÄgypterInnen durchaus wissen was sie wollen: Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, bessere Lebensbedingungen. Sie wollen die Aufhebung des Ausnahmezustands, sie wollen freie Wahlen, sie wollen die Abschaffung der Polizeiwillkür und der Folter, sie wollen ein unabhängiges Rechtssystem, Meinungs- und Pressefreiheit, sie wollen arbeiten, Geld verdienen, sie wollen ihre Kinder ernähren und ihnen eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen. Und dafür sind sie  mit großer Entschlossenheit, solidarischer Geschlossenheit, Mut, Kraft und Zielstrebigkeit auf die Straße gegangen. Sie waren zornig, aber friedlich.  
Wie sich das weiterentwickeln wird, weiß niemand. Es wußte aber auch niemand vor noch 4 Wochen, dass so etwas überhaupt in Ägypten möglich ist.
Mich stimmt die bisherige Entwicklung zuversichtlich.
Heute freue ich mich mit den Menschen in Ägypten, die mich erstaunt haben. Meine bisherigen Ansichten über die arabische Welt haben sie zerstört, darüber bin ich nicht unglücklich. Im Gegenteil: ich bin voller Hoffnung.    


Ungefaehr die gleichen Ziele hatten die jungen Menschen als sie den Schah im Iran verjagt haben.

Wie kann man von Zerstoerung der "Ansichten ueber die arabische Welt" reden und "voller Hoffnung" sein, wenn die entscheidende Tage noch bevorstehen?
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In Algerien wurde heute die Hauptstadt komplett abgeriegelt (Strassen und Zugverkehr), 30.000 Sicherheitskräfte gingen gegen Demonstranten vor. 200 wurden festgenommen. Auch im Jemen kam es zu erneuten Protesten.


...In der Hauptstadt Algier haben Sicherheitskräfte mit Gewalt einen Protestmarsch von Regimegegnern verhindert. Am Startpunkt der nicht genehmigten Demonstration in der Innenstadt prügelten Polizisten mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein, die Absperrungen durchbrechen wollten. Rund 200 Personen, darunter auch Oppositionspolitiker, wurden nach Angaben von Regimegegnern festgenommen.

Die algerische Staatsspitze hatte die Hauptstadt Algier bereits am Samstagmorgen komplett abriegeln lassen. Der Zugverkehr wurde ausgesetzt, zahlreiche Straßensperren behinderten den Verkehr, berichtete die Tageszeitung El Watan im Internet. Rund 30.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, um die Demonstrationen zu verhindern. Die Polizisten seien "bis an die Zähne" bewaffnet gewesen.

Die Opposition warnt vor einem blutigen Bürgerkrieg.

Im Jemen protestierten Tausende Menschen gegen den dortigen Präsidenten Ali Abdallah Saleh… "Hau ab, Ali!" oder "Das Volk will den Sturz des Regimes" zogen sie von der Universität in Richtung Zentrum der Hauptstadt. Saleh regiert den Jemen seit 32 Jahren.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/algerien-proteste-opposition
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FräuleinAdler schrieb:
Ich hatte in den letzten Wochen den Eindruck, dass die ÄgypterInnen durchaus wissen was sie wollen: Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, bessere Lebensbedingungen. Sie wollen die Aufhebung des Ausnahmezustands, sie wollen freie Wahlen, sie wollen die Abschaffung der Polizeiwillkür und der Folter, sie wollen ein unabhängiges Rechtssystem, Meinungs- und Pressefreiheit, sie wollen arbeiten, Geld verdienen, sie wollen ihre Kinder ernähren und ihnen eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen. Und dafür sind sie  mit großer Entschlossenheit, solidarischer Geschlossenheit, Mut, Kraft und Zielstrebigkeit auf die Straße gegangen. Sie waren zornig, aber friedlich.  
Wie sich das weiterentwickeln wird, weiß niemand. Es wußte aber auch niemand vor noch 4 Wochen, dass so etwas überhaupt in Ägypten möglich ist.
Mich stimmt die bisherige Entwicklung zuversichtlich.
Heute freue ich mich mit den Menschen in Ägypten, die mich erstaunt haben. Meine bisherigen Ansichten über die arabische Welt haben sie zerstört, darüber bin ich nicht unglücklich. Im Gegenteil: ich bin voller Hoffnung.    

Gender Rulez...
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Hoffen darf man schon, oder?
Selbst im dunklen Norwegen..
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duke63 schrieb:
Hoffen darf man schon, oder?
Selbst im dunklen Norwegen..


Natuerlich darf man hoffen. Der Beitrag war mir einfach ein bisschen zu euphorisch...

Man feiert auch in Deutschland keinen Wahlsieg vor Ende der Wahl, selbst wenn man hofft, dass man die Wahl gewinnt.

btw: Geographie 6, setzen  
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dawiede schrieb:
duke63 schrieb:
Hoffen darf man schon, oder?
Selbst im dunklen Norwegen..


Natuerlich darf man hoffen. Der Beitrag war mir einfach ein bisschen zu euphorisch...

Man feiert auch in Deutschland keinen Wahlsieg vor Ende der Wahl, selbst wenn man hofft, dass man die Wahl gewinnt.

btw: Geographie 6, setzen    


In Deutschland wurde schon ganz anderes gefeiert, z.B. der Fall der Mauer. Da haben sich die Menschen gefreut, obwohl zu diesem Zeipunkt niemand wußte, wie es weitergehen und das langfristige Ergebnis sein wird. Daß es im Großen und Ganzen gut ausgegangen ist, das wissen wir jetzt, damals wußte das niemand.

Aus meiner Sicht war es völlig angemessen, sich am 11.2.2011 mit dem ägyptischen Volk über ihren "Sieg" zu freuen. Daß diese Revolution Risiken und Gefahren beinhaltet und der Weg hin zu einem besseren Leben nicht leicht sein wird, sich vielleicht auch nicht erfüllen wird, steht außer Frage. Dennoch bleibt meine Bewunderung für die entschlossen demonstrierenden Menschen bestehen.
Etwas befremdlich finde ich allerdings, wie verhalten und skeptisch die hiesigen Reaktionen sind. Ägypten ist dann halt doch weit weg und wahrscheinlich nur für Liebhaber von Pyramiden, Nilkreuzfahrten und Tauchreisen interessant.  
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FräuleinAdler schrieb:

Etwas befremdlich finde ich allerdings, wie verhalten und skeptisch die hiesigen Reaktionen sind. Ägypten ist dann halt doch weit weg und wahrscheinlich nur für Liebhaber von Pyramiden, Nilkreuzfahrten und Tauchreisen interessant.  
Hast ja ein tolles Bild von uns...

Egal, ich bin bei Dir. Ich freue mich augenblicklich auch darüber, dass das so glimpflich in Ägypten über die Bühne gegangen ist. Und ich hoffe - als Islamnoob - dass das sunnitische Nordafrika zu einem anderen Ergebnis führt als es im überwiegend schiitische Iran der Fall war...
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Ich meine, fuer USA, fuer Frankreich und fuer ganz West war es besser Status Quo, also eine Ruhe mit Sicherheit, sie koennen nicht das aber der aegyptisch Nation sagen, fuer uns ist besser Ruhe als Unsicherheit, moeglich lang Unsicherheit.
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FräuleinAdler schrieb:
Etwas befremdlich finde ich allerdings, wie verhalten und skeptisch die hiesigen Reaktionen sind. Ägypten ist dann halt doch weit weg und wahrscheinlich nur für Liebhaber von Pyramiden, Nilkreuzfahrten und Tauchreisen interessant.  


Skepsis und Verhaltenheit sind ein Zeichen dafuer, dass Leute wie ich nur Interesse in Pyramiden, Nilkreuzfahrten und Tauchreisen haben?


Interessanter Ansatz.

Ich bin raus
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Tunesien lässt jetzt die Menschen auf dem kurzen Seeweg ausreisen (goldene Zeiten für Schleuser):

...Die "effiziente, aber menschenverachtende Fluchtverhinderung", wie Karl Kopp vom Europäischen Flüchtlingsrat die bisherige Kooperation der EU mit den nordafrikanischen Staaten nennt, ist mit dem Abgang des Despoten Ben Ali in Tunesien gescheitert...Die genaue Zahl der Ankömmlinge auf Lampedusa ist umstritten; etwa 5000 sollen es sein..."Das ist sicher keine Massenflucht biblischen Ausmaßes"
http://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingswelle-auf-lampedusa-exodus-der-revolutionaere-1.1059837


Die EU sollte die nationalen Gesellschaften anstatt der Diktatoren stabilisieren (bzw. dazu wäre in der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach eigentlich schon Zeit gewesen...).
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dawiede schrieb:
duke63 schrieb:
Hoffen darf man schon, oder?
Selbst im dunklen Norwegen..


Natuerlich darf man hoffen. Der Beitrag war mir einfach ein bisschen zu euphorisch...

Man feiert auch in Deutschland keinen Wahlsieg vor Ende der Wahl, selbst wenn man hofft, dass man die Wahl gewinnt.

btw: Geographie 6, setzen    


Die Meisten feiern hier keine Wahlsiege, da die Leute wissen das die gleiche Scheiße unter anderem Namen weiter geht.
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Seit gestern auch wieder Proteste im Iran:
http://www.youtube.com/watch?v=bst2GARwyfQ&feature=player_embedded

Geschieht Khamenei dem Penner recht. Vor allem, wenn man sich überlegt wie er sich die Ägyptische Revolution  als "Forsetzung der ´79er Revolution" auf die eigene Fahne schreiben wollte.
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Aegypten!
Grad in den Nachrichten: Weiterhin sitzen Demonstranten in Militaergefaengnissen und werden gefoltert. Das Volk glaubt eigentlich das Militaer auf seiner Seite und das Militaer hat derzeit die Macht!

Freut euch aber weiter...ich fahr im SOmmer Pyramiden gugge
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und der Ecclestone der hat/macht sich Sorgen

Knapp vier Wochen vor dem Saisonstart in Bahrain hat sich Formel-1-Chef Bernie Ecclestone besorgt wegen der Proteste im Golfstaat gezeigt.
Demonstranten könnten das Rennen mit Weltmeister Sebastian Vettel am 13. März stören, erklärte Ecclestone in der Zeitung „Daily Telegraph“.
Bei den Protesten kamen bislang zwei Demonstranten ums Leben.

http://www.welt.de/sport/article12558680/Ecclestone-besorgt-wegen-Saisonstart-in-Bahrain.html
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singender_adler schrieb:
Die EU sollte die nationalen Gesellschaften anstatt der Diktatoren stabilisieren (bzw. dazu wäre in der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach eigentlich schon Zeit gewesen...).




Die EU sollte vorallem mal die Zäune hochziehen, wir haben hier schon genug Probleme.
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Elektrobembel schrieb:
singender_adler schrieb:
Die EU sollte die nationalen Gesellschaften anstatt der Diktatoren stabilisieren (bzw. dazu wäre in der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach eigentlich schon Zeit gewesen...).




Die EU sollte vorallem mal die Zäune hochziehen, wir haben hier schon genug Probleme.


Finde ich keine gute Idee.
Die EU würde ihre eigenen Werte und Grundsätze verraten und sich damit eher schaden, wenn sie versuchen würde, sich gegen Flüchtlinge abzuschotten, zumal es praktisch kaum möglich ist, im Meer  oder an der gesamten italienischen Küste Zäune hochzuziehen.  
Und außerdem gefällt mir die Gleichung Flüchtlinge bzw. Asylsuchende = Problem nicht.
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Elektrobembel schrieb:
singender_adler schrieb:
Die EU sollte die nationalen Gesellschaften anstatt der Diktatoren stabilisieren (bzw. dazu wäre in der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach eigentlich schon Zeit gewesen...).


Die EU sollte vorallem mal die Zäune hochziehen, wir haben hier schon genug Probleme.


Super Idee.
Du hättest auch gleich "Ausländer raus" schreiben können.
Oder "Ausländer bloß nicht rein".
Das wäre weniger Zeilenverschwendung gewesen und hätte das Zweizeilenproblem auf deine eindimensionale Sicht verkürzt und vereinfacht.
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FräuleinAdler schrieb:
Elektrobembel schrieb:
singender_adler schrieb:
Die EU sollte die nationalen Gesellschaften anstatt der Diktatoren stabilisieren (bzw. dazu wäre in der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach eigentlich schon Zeit gewesen...).




Die EU sollte vorallem mal die Zäune hochziehen, wir haben hier schon genug Probleme.


Finde ich keine gute Idee.
Die EU würde ihre eigenen Werte und Grundsätze verraten und sich damit eher schaden, wenn sie versuchen würde, sich gegen Flüchtlinge abzuschotten, zumal es praktisch kaum möglich ist, im Meer  oder an der gesamten italienischen Küste Zäune hochzuziehen.  
Und außerdem gefällt mir die Gleichung Flüchtlinge bzw. Asylsuchende = Problem nicht.


Dass du bei so was die Nerven hast, etwas inhaltliches zu schreiben - Respekt.


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