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Nahost-Konflikt


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:01 Uhr um 16:01 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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SGE_Werner schrieb:

Also dass der Iran kein Interesse an einem großen Krieg hat, sehe ich auch so. Aber dass der Iran nachweislich Hisbollah, Huthi und wohl auch die Hamas unterstützt, sowohl ideologisch als auch bei den meisten mit Ausrüstung und Know-How, dürfte doch wohl unstrittig sein. Das steht nämlich auch in den meisten Medien, die ich bisher gelesen habe und da rede ich nicht von der Zeitung mit den 4 Buchstaben.

Genau diese Logik würde implizieren, dass die USA oder Deutschland und die weiteren Unterstützerstaaten Israels, mitverantwortlich an den Gräueltaten in Gaza und dem Landraub im Westjordanland sind.
Wollen wir also (völlig zurecht) den Iran mit in die Verantwortung nehmen, müssen wir uns auch mit unserer Verantwortung auseinandersetzen.
Wird also der Iran aufgefordert der Hamas als Terrororganisation die Unterstützung zu entziehen, müssen wir die Unterstützung Israels kappen, solange Israel völlig ungeniert Kriegsverbrechen begeht und Terror gegenüber der palistinensischen Bevölkerung ausübt.
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Man kann ja Israel unterstützen, auf vielfältige Weise. In diesem Punkt bin ich auch ein Stück weit bei hawischer, der zu Recht auf unsere "besondere" Verantwortung gegenüber Israel hinweist.

Man könnte diese Unterstützung aber auch etwas nachdrücklicher mit Forderungen zum Abrüsten verbinden. Übrigens auch auf Seiten der USA. Mir fehlt da ein bisschen die Konsequenz, bislang gibt es da nur Andeutungen.

Dies gilt im Übrigen auch für die Unterstützer der Hamas. Man könnte endlich einmal nachdrücklicher auf die Freilassung der Geiseln hinwirken, sofern diese überhaupt noch am Leben sind.

Mir ist das auf beiden Unterstützer-Seiten viel zu lasch. So könnte ich mir zum Beispiel eine Unterstützer-Konferenz, meinetwegen auch ein Zweier-Treffen vorstellen, wo man sich entsprechend konstruktiv positionieren könnte. Auf Unterstützerseite fällt das evtl. leichter als direkt bei den Konfliktparteien.
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FrankenAdler schrieb:

Nicht dass ich die Hoffnung hätte, diese erneute Einordnung, die so schon mehrmals durch verschiedene Leute vorgenommen wurde, würde hier irgendetwas am Diskussionsstil ändern.
Die radikale pro Israel Fraktion hier, geht letztlich in keiner Weise auf die anhaltenden Verbrechen Israels ein. Hier wird bspw behauptet, Hamas oder Hisbollah könnten den Konflikt sofort beenden, hörten sie nur auf, Israel zu beschießen.
Das heißt ab diesem Moment würden die radikalen Siedler und die faschistische Regierung sofort die illegale Landnahme beenden? Den Jerusalem Status wieder herstellen?
Dazu kein Wort.


Wer gehört denn alles zu dieser radikalen Pro Israel Fraktion, die in keiner Weise auf die Verbrechen eingegangen ist? Bitte Ross und Reiter nennen und ich schaue dann mal nach, ob die nie ein Verbrechen erwähnt haben.
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Das pauschale Wording im Sinne von "auch Israels Verbrechen sind zu verurteilen" hat mit eingehen auf die konkrete Situation aber auch gar nichts zu tun.
Wenn man sich zu Aussagen wie "der Konflikt wäre sofort vorbei, beendeten Hisbollah und Hamas den Beschuss" versteigt, schiebt die Verantwortung für die Konfliktdynamik ausschließlich der palistinensischen Seite zu und ignoriert das anhaltende Vorgehen Israels, das bereits weit vor dem 07.10. vorangetrieben wurde.
Aber wenn das reicht, dann bastle ich mir jetzt nen Disclaimer in dem ich pauschal alle Terroraktionen der propalistinensichen Seite verurteile und dann ist sicher das ewige "aber der Angriff am 07.10. wurde nicht erwähnt" vom Tisch.
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Schönesge schrieb:

Aber dann heißt es doch ganz schnell: willst du jetzt etwa den Staat Israel mit einer Terrororganisation gleichsetzen?


Nicht von mir, das Argument habe ich hier aber schon gelesen, ja. Ist für mich auch ein Totschlagargument.


Schönesge schrieb:

Nur im Moment verweisen alle Medien, die ich im In und Ausland konsumiert, daraufhin, dass der Iran im Moment kein Interesse an der Ausweitung des Konfliktes habe, dass selbst der Hamas Angriff nicht vom Iran abgesegnet bzw mit diesem abgestimmt gewesen sein soll.


Also dass der Iran kein Interesse an einem großen Krieg hat, sehe ich auch so. Aber dass der Iran nachweislich Hisbollah, Huthi und wohl auch die Hamas unterstützt, sowohl ideologisch als auch bei den meisten mit Ausrüstung und Know-How, dürfte doch wohl unstrittig sein. Das steht nämlich auch in den meisten Medien, die ich bisher gelesen habe und da rede ich nicht von der Zeitung mit den 4 Buchstaben.

Schönesge schrieb:

Eskalationspirale


An der aber nicht nur Israel dreht. Die Hisbollah plus deren Freunde könnten zB auch mal eine einseitige Waffenruhe für zB 1 Woche anbieten und keine Raketen blind schießen, so dass sie Spielplätze treffen. Genauso könnte Israel eine Waffenruhe einseitig erklären und damit den diplomatischen Druck erhöhen. Machen beide Seiten nicht.  Und genau das ist das Problem. Auf einen Gewaltakt wird mit einem anderen geantwortet. Egal von welcher Seite. Also muss einer aus der Spirale raustreten, aber da kommt dann der nächste Punkt... Das würde die Gegenseite als Sieg feiern und die eigene Seite als Niederlage. Wenn Netanjahu das macht, reißt ihm der Koalitionspartner den Kopf ab. Wenn die Hisbollah oder Hamas das macht, fühlt sich Netanjahu bestätigt.
Die Frage ist also, wer als erstes einknickt. Ein Trauerspiel, alle gefangen in einer Konfliktspirale.

Übrigens sehe ich die größte Chance auf einen Waffenstillstand plus Freilassung der Geiseln usw. am ehesten dann, wenn USA+EU und Iran sich einig werden, dass es jetzt mal genug ist und entsprechend Druck auf die aufbauen, auf die sie Einfluss haben. Es hilft aber den Amis zB gerade nicht, dass sie bald Wahl haben und Trump bei Netanjahu erst recht alles durchwinken würde. Vielleicht braucht es dann wirklich mal ne Initiative der EU, die ja durchaus gegenüber dem Iran nicht so kritisch eingestellt ist wie die USA. Und wenn jemand nicht teilnehmen will, dann dieses Land fallen lassen und nicht mehr unterstützen.
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SGE_Werner schrieb:


Also dass der Iran kein Interesse an einem großen Krieg hat, sehe ich auch so. Aber dass der Iran nachweislich Hisbollah, Huthi und wohl auch die Hamas unterstützt, sowohl ideologisch als auch bei den meisten mit Ausrüstung und Know-How, dürfte doch wohl unstrittig sein. Das steht nämlich auch in den meisten Medien, die ich bisher gelesen habe und da rede ich nicht von der Zeitung mit den 4 Buchstaben.



Ich habe doch sehr deutlich geschrieben, dass ich die zerstörerische Israel Agenda des Irans klar verurteile, selbstverständlich besteht hier kein Dissens. Es geht aber um den Punkt, wer gerade im Moment an der Eskalationspirale dreht, und das ist mE vor allem Israel bzw Netanyahu im Namen aber gegen die Interessen Israels, da sie den Krieg in Gaza nicht enden lassen wollen, was wiederum Einfluss auf die Reaktion der Hisbollah im Libanon hat. Hier mal eine Einschätzung von vor einem Monat zu der Lage an der Grenze zum Libanon, ab Minute 4:

FAZ Podcast für Deutschland
https://podcastfuerdeutschland.podigee.io/1151-neue-episode

Dass die Hisbollah die Kinder auf dem Spielplatz wohl nicht extra treffen wollte, entspricht jeder Einschätzung, die ich vernommen habe. Macht es natürlich nicht besser, aber zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass die meisten Zivilisten (versehentlich) im Libanon getötet worden sind. Einfach mal dem Podcast lauschen. Der Luftkrieg geht wohl schon seit 2017.

Was aber jetzt noch hinzukommt, sind so Aktionen wie im Iran oder Libanon, die mE klar zeigen, wer im Moment insbesondere an der Eskalationspirale am Drehen ist. Vor allem wenn mam überall liest, dass der Iran keine Ausweitung des Konfliktes möchte. Und vor allem wenn man lesen muss, dass der Hamas Führer, der im Iran getötet worden ist, in den Verhandlungen um die Geiseln involviert war. Da wird dann einfach klar, dass die Geiseln von Netanyahu nur Mittel zum Zweck der eigenen Agenda sind. Und ich habe gleichzeitig schon öfters geschrieben, dass ich es selbstverständlich richtig finde, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und nicht etwa die unzähligen unschuldigen Zivilisten in Gaza. Aber hier scheint es in diesem Moment eine Provokation gewesen zu sein, die zu dem noch die Verhandlungen um die Geiseln torpediert hat.

Der Krieg in Gaza muss enden, dann besteht die Hoffnung, dass sich auch das Verhältnis zur Hisbollah wieder "verbessert" bzw es dort nicht weiter eskaliert. Aber genau hier mangelt es am Willen Netanyahus. Er wird darauf hoffen, dass Trump an die Macht kommt, um dann erst so richtig aufräumen zu können. Das ist alles sehr leicht zu durchschauen, seine einzige Chance an der Macht zu bleiben und sich dort zu halten. Israel ist ihm egal, die Welt ist ihm egal.


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FrankenAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Also dass der Iran kein Interesse an einem großen Krieg hat, sehe ich auch so. Aber dass der Iran nachweislich Hisbollah, Huthi und wohl auch die Hamas unterstützt, sowohl ideologisch als auch bei den meisten mit Ausrüstung und Know-How, dürfte doch wohl unstrittig sein. Das steht nämlich auch in den meisten Medien, die ich bisher gelesen habe und da rede ich nicht von der Zeitung mit den 4 Buchstaben.

Genau diese Logik würde implizieren, dass die USA oder Deutschland und die weiteren Unterstützerstaaten Israels, mitverantwortlich an den Gräueltaten in Gaza und dem Landraub im Westjordanland sind.
Wollen wir also (völlig zurecht) den Iran mit in die Verantwortung nehmen, müssen wir uns auch mit unserer Verantwortung auseinandersetzen.
Wird also der Iran aufgefordert der Hamas als Terrororganisation die Unterstützung zu entziehen, müssen wir die Unterstützung Israels kappen, solange Israel völlig ungeniert Kriegsverbrechen begeht und Terror gegenüber der palistinensischen Bevölkerung ausübt.


Wenn Du den Beitrag komplett gelesen hättest bis zum Ende, wüsstest Du, dass ich diees in die Verantwortung nehmen auf alle Beteiligten (vor allem Iran und Israel) bezogen habe.
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SGE_Werner schrieb:

Wenn Du den Beitrag komplett gelesen hättest bis zum Ende, wüsstest Du, dass ich diees in die Verantwortung nehmen auf alle Beteiligten (vor allem Iran und Israel) bezogen habe.        

Ich habe den Beitrag komplett gelesen und ich habe dir nicht unterstellt, du hättest Israel aus der Verantwortung entlassen. Mir ging es nur darum, deine Argumentation hinsichtlich Iran zu Ende zu denken und zu formulieren, was das für den Unterstützerblock Israels bedeutet. Also Verantwortungsübernahme zu der wir in der Lage wären.
WA hat ja richtigerweise angemerkt, dass zumindest die jeweiligen Unterstützer sich von der Kriegsdynamik der Hauptprotagonisten abkoppeln und durch eine gemeinsame Linie Druck auf alle Beteiligten ausüben könnten.
Aber da sind wir dann bereits beim nächsten Problem: derzeit will niemand mit dem Iran sprechen. Verhandlungen mit Schurkenstaaten werden nicht geführt.
Außer es passt in die geopolitschen Eigeninteressen. Und schon sind wir wieder beim Thema Stellvertreterkonflikt und einer Metaebene, die hier und in weiten Teilen der öffentlichen Debatte großzügig ausgespart wird.
Wir erleben ein neues Hochfest der Falken. Krieg als gangbare Lösungsstrategie.
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Eintracht-Laie schrieb:


Was halt immer wieder verwundert, ist die für mich bei Dir und anderen große Bereitschaft die Schlächter der Hamas aus der Verantwortung zu entlassen, bzw. diese Seite und primäre Ursache des Leides der Bevölkerung in Gaza deutlich weniger zu beachten.



Ich nehmen sie nicht aus der Verantwortung, im Gegenteil, ich möchte nicht, dass Verantwortlichkeiten falsch zugeordnet werden.

Die Hamas verantwortet ganz alleine das Abschlachten der Menschen am 07.10. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung. Sie verantworten auch ganz alleine die Geiselnahmen und das weitere halten der Geiseln. Sie verantworten auch den Beschuss Israels mit Raketen.

Israel verantwortet hingegen ganz alleine, Hunger als Waffe einzusetzen, das Zerstören der wesentlichen Infrastruktur in Gaza, das Töten von unzähligen Unschuldigen im Versuch evtl auch einen Hamas Kämpfer oder Hamas Angehörigen zu töten. Sie verantworten es ganz alleine den Krieg nicht enden lassen zu wollen, indem Verhandlungen torpediert werden, was dazu führt, dass 2 Millionen eingesperrte Menschen mittlerweile über ein dreiviertel Jahr keinen sicheren Ort mehr haben. Diese Menschen sind wohl dauerhaft seelisch zerstört und viele wohl auch körperlich. Und Israel ist hier sogar der falsche Begriff, es sind Netanyahu und seine Rechtsradikalen Verbündeten die das Land Israel für diese Verbrechen missbrauchen, die ganz offen keinerlei Interesse an einem Frieden haben, was sie klar mit einer Resolution im Parlament zum Ausdruck bringen, mit welcher sie einem eigenen palästinensischen Staat das Existenzrecht absprechen.

Und wer da behauptet, der Krieg sei vorbei, wenn die Hamas sich ergeben würde, legt die Verantwortung für das was in Gaza passiert schlicht in die Hände einer Seite. Umgekehrt behaupten andere die Hamas seien  lediglich Befreiungskämpfer. Ich sehe da keinen Unterschied. Beide dieser Seite schieben Verantwortung für alles was passiert in die Hände der anderen. Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen.

Insofern nein: ich bin es gerade nicht der irgendwen aus der Verantwortung lässt. Ich sehe schon seit vielen Monaten Netanyahu am Zuge, der scheint aber ganz offenkundig ganz andere Pläne zu haben, was die Geschehnisse im Libanon und Iran unterstreichen sollten. Und das alles geschieht ganz gewiss nicht im Interesse Israels.
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Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?
Die Geiseln, weil sie auf einem Festival ohne Verschleierung und zu nah an der Grenze  feiern wollten, die Erpressten, weil sie nicht alles erfüllen was die Geiselnehmer fordern oder andere Akteure, die nicht genug tun würden (Verhandlungsdruck)?

Sorry, aber schon allein in diesem Punkt kann man meiner Meinung nach Verantwortlichkeit sehr klar zuordnen. Aber wird dies gemacht, dann kommt halt öfters „Ja, aber….der Kontext“
(Du hast die Schuld nicht den Geiseln zugeschoben, dies sage ich damit ausdrücklich nicht! )
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Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?
Die Geiseln, weil sie auf einem Festival ohne Verschleierung und zu nah an der Grenze  feiern wollten, die Erpressten, weil sie nicht alles erfüllen was die Geiselnehmer fordern oder andere Akteure, die nicht genug tun würden (Verhandlungsdruck)?

Sorry, aber schon allein in diesem Punkt kann man meiner Meinung nach Verantwortlichkeit sehr klar zuordnen. Aber wird dies gemacht, dann kommt halt öfters „Ja, aber….der Kontext“
(Du hast die Schuld nicht den Geiseln zugeschoben, dies sage ich damit ausdrücklich nicht! )
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Genau darum geht es doch. Natürlich kann man Verantwortlichkeiten zuordnen. Unklar wird es aber doch im Nahost-Konflikt dadurch, dass jede Tat eine Vorgeschichte und somit eine Vorverantwortung hat. Und diese Kette lässt sich problemlos zurückführen bis in die 1940er-Jahre.
Oder denkst du ernsthaft, es war ein Spaß, im Gazastreifen auf Gedeih und Verderb abhängig von Israel zu leben oder zu hungern, zu arbeiten oder nicht zu arbeiten, den Streifen zu verlassen oder nicht zu verlassen, Wasser und Strom zu haben oder kein Wasser und keinen Strom zu haben? Tausende von Vergeltungsschlägen, Vergeltung gegen Vergeltung, auf beiden Seiten, Häuser, die einfach platt gemacht wurden, Opfer fast immer die Zivilisten.

Man kann diese Kette jetzt einfach weiterführen, dann behalten beide Seiten Recht. Man kann sie aber auch irgendwann einmal durchbrechen, so wie es Menachem Begin und Anwar as-Sadat einst geschafft haben. Es liegt an den Unterstützern beider Seiten, die Kriegsparteien nachdrücklich zu einem solchen Schritt zu drängen und Lösungen zu präsentieren.
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Genau darum geht es doch. Natürlich kann man Verantwortlichkeiten zuordnen. Unklar wird es aber doch im Nahost-Konflikt dadurch, dass jede Tat eine Vorgeschichte und somit eine Vorverantwortung hat. Und diese Kette lässt sich problemlos zurückführen bis in die 1940er-Jahre.
Oder denkst du ernsthaft, es war ein Spaß, im Gazastreifen auf Gedeih und Verderb abhängig von Israel zu leben oder zu hungern, zu arbeiten oder nicht zu arbeiten, den Streifen zu verlassen oder nicht zu verlassen, Wasser und Strom zu haben oder kein Wasser und keinen Strom zu haben? Tausende von Vergeltungsschlägen, Vergeltung gegen Vergeltung, auf beiden Seiten, Häuser, die einfach platt gemacht wurden, Opfer fast immer die Zivilisten.

Man kann diese Kette jetzt einfach weiterführen, dann behalten beide Seiten Recht. Man kann sie aber auch irgendwann einmal durchbrechen, so wie es Menachem Begin und Anwar as-Sadat einst geschafft haben. Es liegt an den Unterstützern beider Seiten, die Kriegsparteien nachdrücklich zu einem solchen Schritt zu drängen und Lösungen zu präsentieren.
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Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.
Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.
Natürlich kann man immer sagen Dinge müssen durchbrochen werden, aber interessanterweise hat man davon in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel gehört, erst jetzt wieder. Und dies werfe ich wie Du auch uns als Westen vor.
Wir haben uns nicht mehr darum gekümmert, was da „unten“ passiert. Jahr für Jahr viel Geld überwiesen, im Wissen dass damit auch antisemitische Lehre, Tunnelsysteme und Raketen finanziert werden und damit gedacht dies würde reichen. Zumindest in der Einschätzung sind wir uns vermutlich einig.
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Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?
Die Geiseln, weil sie auf einem Festival ohne Verschleierung und zu nah an der Grenze  feiern wollten, die Erpressten, weil sie nicht alles erfüllen was die Geiselnehmer fordern oder andere Akteure, die nicht genug tun würden (Verhandlungsdruck)?

Sorry, aber schon allein in diesem Punkt kann man meiner Meinung nach Verantwortlichkeit sehr klar zuordnen. Aber wird dies gemacht, dann kommt halt öfters „Ja, aber….der Kontext“
(Du hast die Schuld nicht den Geiseln zugeschoben, dies sage ich damit ausdrücklich nicht! )
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Eintracht-Laie schrieb:

Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?



Wo verwässert da etwas? Natürlich sind die Geiselnehmer an der Geiselnahme Schuld bzw tragen hierfür ganz alleine die Verantwortung. Da gibt es überhaupt keinen Dissens.

Nur: Die Geiselnehmer tragen die Schuld an dem Massakerund an der Geiselnahm, nicht die gesamte Zivilbevölkerung in Gaza, die man bewusst hungern lässt, deren Infrastruktur wesentlich zerstört wird, die faktisch eingesperrt ist und keinen sicheren Ort über eine sehr, sehr lange Zeit vorfinden kann und die aufgrund des unpräzisen Vorgehens in extrem großer Zahl sterben muss.

Dafür trägt ganz alleine Israel die Verantwortung, und genau darum geht es. Und wer das nicht voneinander trennt, der ordnet die Verantwortlichkeiten gerade nicht den Verursachern zu bzw. "verwässert".

Und richtig haarsträubend wird es, wenn auch noch klar wird, dass die Geiseln auch von Israelischer Seite bzw genauer Netanyahus Seite lediglich Mittel zum Zweck sind, da sämtliche Verhandlungen torpediert werden und der Konflikt ganz offensichtlich nicht enden soll.

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Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.
Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.
Natürlich kann man immer sagen Dinge müssen durchbrochen werden, aber interessanterweise hat man davon in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel gehört, erst jetzt wieder. Und dies werfe ich wie Du auch uns als Westen vor.
Wir haben uns nicht mehr darum gekümmert, was da „unten“ passiert. Jahr für Jahr viel Geld überwiesen, im Wissen dass damit auch antisemitische Lehre, Tunnelsysteme und Raketen finanziert werden und damit gedacht dies würde reichen. Zumindest in der Einschätzung sind wir uns vermutlich einig.
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Eintracht-Laie schrieb:

Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.



Wenn man an der Stelle so einseitig und verklärend argumentiert, kann da natürlich nichts gescheites bei rauskommen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564#:~:text=Ist%20Gaza%20besetztes%20Gebiet%3F,keine%20Besatzung%20im%20herk%C3%B6mmlichen%20Sinne.

Selbstverständlich war der Gazastreifen besetzt und die Menschen eingesperrt. Perspektive: 0%
Nährboden für Terror: 100%

Natürlich heißt das nicht, dass die Schuld einseitig zu suchen ist, auch die Hamas ist Gift für jegliche Entwicklung.  Auf der anderen Seite zeigen Netanyahu und Rechtsradikale Partner, dass sie das ganze Gebiet für sich haben wollen und keinen palästinensischen Staat akzeptieren wollen.

Solange es keine ausgleichenen Perspektiven auf beiden Seiten gibt, keine zwei souveräne Staaten in den Vorgaben der UN gibt, solange wird es keinen Frieden geben, solange wurde keine Kette auch nur teilweise unterbrochen.





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Eintracht-Laie schrieb:

Danke für Deine Antwort.
Sie ist ja nicht gänzlich falsch, trägt aber den Kern der (sicher unabsichtlichen) Verwässerung in sich. Nur ein Beispiel, neben so Sachen wie eingesperrt sein etc.:

„…Verantwortlichkeiten werden nicht klar zugeordnet, Kontext wird ignoriert oder weggelassen…“

Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?



Wo verwässert da etwas? Natürlich sind die Geiselnehmer an der Geiselnahme Schuld bzw tragen hierfür ganz alleine die Verantwortung. Da gibt es überhaupt keinen Dissens.

Nur: Die Geiselnehmer tragen die Schuld an dem Massakerund an der Geiselnahm, nicht die gesamte Zivilbevölkerung in Gaza, die man bewusst hungern lässt, deren Infrastruktur wesentlich zerstört wird, die faktisch eingesperrt ist und keinen sicheren Ort über eine sehr, sehr lange Zeit vorfinden kann und die aufgrund des unpräzisen Vorgehens in extrem großer Zahl sterben muss.

Dafür trägt ganz alleine Israel die Verantwortung, und genau darum geht es. Und wer das nicht voneinander trennt, der ordnet die Verantwortlichkeiten gerade nicht den Verursachern zu bzw. "verwässert".

Und richtig haarsträubend wird es, wenn auch noch klar wird, dass die Geiseln auch von Israelischer Seite bzw genauer Netanyahus Seite lediglich Mittel zum Zweck sind, da sämtliche Verhandlungen torpediert werden und der Konflikt ganz offensichtlich nicht enden soll.

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Wie geschrieben, ich unterstelle Dir nicht dass Du Sachverhalte und Verantwortlichkeiten bewusst verwässerst (= einen anderen Dreh gibst).
Aber auch unabsichtlich ist es halt falsch.

Nehmen wir mal den Vorwurf des „faktisch eingesperrt sein“ und schauen einen Moment mal genauer hin. Schon fällt auf:
In praktisch allen Konflikten flieh die Zivilbevölkerung vor den Kämpfen in Nachbarländer, wenn das eigene Land keine sicheren Gebiete mehr bietet, was schrecklich ist, diese Flucht. Aber die Menschen kommen damit aus dem Kampfgebiet weg.
Hier passiert dies nicht, primär weil Ägypten dies nicht will. Das Völkerrecht sieht das Ins-Land-Lassen explizit vor und verlangt es. Ägypten hat natürlich Gründe dies nicht zu wollen, aber hebeln die Völkerrecht aus?
Interessanterweise wird dies praktisch nicht thematisiert.
Nein, es wird z.B. von Dir behauptet daran trage allein Israel die Verantwortung. Wir können gerne das Völkerrecht (und die Fakten) ausblenden, dann aber ganz oder garnicht.
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Eintracht-Laie schrieb:

Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.



Wenn man an der Stelle so einseitig und verklärend argumentiert, kann da natürlich nichts gescheites bei rauskommen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564#:~:text=Ist%20Gaza%20besetztes%20Gebiet%3F,keine%20Besatzung%20im%20herk%C3%B6mmlichen%20Sinne.

Selbstverständlich war der Gazastreifen besetzt und die Menschen eingesperrt. Perspektive: 0%
Nährboden für Terror: 100%

Natürlich heißt das nicht, dass die Schuld einseitig zu suchen ist, auch die Hamas ist Gift für jegliche Entwicklung.  Auf der anderen Seite zeigen Netanyahu und Rechtsradikale Partner, dass sie das ganze Gebiet für sich haben wollen und keinen palästinensischen Staat akzeptieren wollen.

Solange es keine ausgleichenen Perspektiven auf beiden Seiten gibt, keine zwei souveräne Staaten in den Vorgaben der UN gibt, solange wird es keinen Frieden geben, solange wurde keine Kette auch nur teilweise unterbrochen.





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Es gab keine israelischen Truppen im Gazastreifen und die Hamas hatte die volle Kontrolle, ergo ist das Land nicht besetzt gewesen.
Man hat, aufgrund der eigenen Verluste, von Seiten Israels die Besetzung aufgegeben, weshalb es ja heißt „Es war also keine Besatzung im herkömmlichen Sinne.“
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Es gab keine israelischen Truppen im Gazastreifen und die Hamas hatte die volle Kontrolle, ergo ist das Land nicht besetzt gewesen.
Man hat, aufgrund der eigenen Verluste, von Seiten Israels die Besetzung aufgegeben, weshalb es ja heißt „Es war also keine Besatzung im herkömmlichen Sinne.“
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Eintracht-Laie schrieb:

Es gab keine israelischen Truppen im Gazastreifen und die Hamas hatte die volle Kontrolle, ergo ist das Land nicht besetzt gewesen.
Man hat, aufgrund der eigenen Verluste, von Seiten Israels die Besetzung aufgegeben, weshalb es ja heißt „Es war also keine Besatzung im herkömmlichen Sinne.“


Du scheinst dir da einfach eigene Definitionen vom Besetzungsbegriff zu kreieren, das ist alleine ist schon bemerkenswert. Nach deutscher Lesart ist es eine Besetzung, zwar keine  herkömmliche mit Truppen, aber eine faktische, da Israel über fast alle Zugänge Kontrolle hat, die Menschen also faktisch eingesperrt sind. Link dazu habe ich eben eingestellt.

Und zudem gibst du auch noch eine Wertung ab, wie die Lebensbedingungen vor Ort seien: Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.

Findest du das nicht selbst extrem anmaßend, so ein Urteil rauszuhauen? Oder hast du Familie oder Verwandte vor Ort, und weißt über die Lage bescheid? Wie würdest du es finden, in einem Gebiet aufzuwachsen, dassdu nicht ohne weiteres verlassen darfst und wo hzudem aich noch eine Terrororganisation die Fäden zieht? Das sind natürlich beste Voraussetzungen, insbesondere wenn diese Terrorganisation keinerlei Interesse an Frieden hat, genauso wenig, wie die auf der anderen Seite der Grenze gegenüberliegende Konfliktpartei.
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Wie geschrieben, ich unterstelle Dir nicht dass Du Sachverhalte und Verantwortlichkeiten bewusst verwässerst (= einen anderen Dreh gibst).
Aber auch unabsichtlich ist es halt falsch.

Nehmen wir mal den Vorwurf des „faktisch eingesperrt sein“ und schauen einen Moment mal genauer hin. Schon fällt auf:
In praktisch allen Konflikten flieh die Zivilbevölkerung vor den Kämpfen in Nachbarländer, wenn das eigene Land keine sicheren Gebiete mehr bietet, was schrecklich ist, diese Flucht. Aber die Menschen kommen damit aus dem Kampfgebiet weg.
Hier passiert dies nicht, primär weil Ägypten dies nicht will. Das Völkerrecht sieht das Ins-Land-Lassen explizit vor und verlangt es. Ägypten hat natürlich Gründe dies nicht zu wollen, aber hebeln die Völkerrecht aus?
Interessanterweise wird dies praktisch nicht thematisiert.
Nein, es wird z.B. von Dir behauptet daran trage allein Israel die Verantwortung. Wir können gerne das Völkerrecht (und die Fakten) ausblenden, dann aber ganz oder garnicht.
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Du gehst gar nicht auf die Verantwortlichkeiten ein und bestätigt auch noch selbst, dass die Menschen faktisch nicht fliehen können und damit eingesperrt sind bzw dann nicht, wenn sie nicht genügend Geld haben, hier mal ein Bericht von betroffenen vor Ort:

https://www.nytimes.com/2024/02/20/podcasts/the-daily/rafah-israel-gaza.html

Dass auch Ägypten die Möglichkeit hätte, daran etwas zu ändern, hat hier niemand bezweifelt, es war schlicht nicht Thema.  Sondern wir haben über Verantwortlichkeiten der Hamas und Israels diskutiert. Du hast das Argument "verwässert" aufgeführt und dabei auf die Verantwortung der Geiselnehmer für Ihre Taten verwiesen. Diese habe ich klar bestätigt. Nur zur Verantwortung Israels hast du dich bis jetzt immernoch nicht geäußert.

Deswegen finde ich es jetzt auch nicht redlich auf einmal über Ägypten reden zu wollen.

Es scheint dir schwer zu fallen auf israelischer Seite klare Verantwortlichkeiten zuzuordnen. Und dabei dachte ich du bist old school, und möchtest Verantwortlichkeiten klar benennen, nur gelingt dir das bis jetzr nur für eine Seite.

Und genau das ist das Problem.



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Naja, die Kette wurde im Gazastreifen ja teilweise durchbrochen, es gab keine Besetzung, viele Jahre nicht.
Es gab Milliarden von der Welt und wenn man Bilder von früher sieht, dann wundert man sich nicht nur wie „Flüchtlingslager“ aussehen, sondern erahnt auch dass der Gazastreifen weder Ghetto noch Slum war. Kein perfekter Ort, natürlich nicht - aber auch mitnichten Hölle.
Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.
Natürlich kann man immer sagen Dinge müssen durchbrochen werden, aber interessanterweise hat man davon in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel gehört, erst jetzt wieder. Und dies werfe ich wie Du auch uns als Westen vor.
Wir haben uns nicht mehr darum gekümmert, was da „unten“ passiert. Jahr für Jahr viel Geld überwiesen, im Wissen dass damit auch antisemitische Lehre, Tunnelsysteme und Raketen finanziert werden und damit gedacht dies würde reichen. Zumindest in der Einschätzung sind wir uns vermutlich einig.
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Sich wortreich über unzulässiges Kontextualisieren auszulassen und dann sowas abzulassen, das nenn ich mal Dialektik vom Feinsten:
Eintracht-Laie schrieb:

Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.


Ich bin da Old-School...wenn ein dichtbesiedeltes Gebiet komplett zerbombt wird, bei Inkaufnahme von tausenden Toten, dann ist da der Bombardierende dran schuld. Wer sonst?

Eintracht-Laie schrieb:
Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?


Sorry, aber langsam wirds echt lächerlich.
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Du gehst gar nicht auf die Verantwortlichkeiten ein und bestätigt auch noch selbst, dass die Menschen faktisch nicht fliehen können und damit eingesperrt sind bzw dann nicht, wenn sie nicht genügend Geld haben, hier mal ein Bericht von betroffenen vor Ort:

https://www.nytimes.com/2024/02/20/podcasts/the-daily/rafah-israel-gaza.html

Dass auch Ägypten die Möglichkeit hätte, daran etwas zu ändern, hat hier niemand bezweifelt, es war schlicht nicht Thema.  Sondern wir haben über Verantwortlichkeiten der Hamas und Israels diskutiert. Du hast das Argument "verwässert" aufgeführt und dabei auf die Verantwortung der Geiselnehmer für Ihre Taten verwiesen. Diese habe ich klar bestätigt. Nur zur Verantwortung Israels hast du dich bis jetzt immernoch nicht geäußert.

Deswegen finde ich es jetzt auch nicht redlich auf einmal über Ägypten reden zu wollen.

Es scheint dir schwer zu fallen auf israelischer Seite klare Verantwortlichkeiten zuzuordnen. Und dabei dachte ich du bist old school, und möchtest Verantwortlichkeiten klar benennen, nur gelingt dir das bis jetzr nur für eine Seite.

Und genau das ist das Problem.



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Natürlich ist es kein Thema, weil man dann ja mal woanders hinschauen müsste - will man halt nicht.
Und klar sehe ich Verantwortlichkeiten bei Israel und besonders deren Regierung, die mehrfach kritisiert habe.
Allerdings finde ich es normal eher die zu kritisieren die mit Morden, Vergewaltigungen und Geiselnahme die aktuelle Scheisse gestartet haben.
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Sich wortreich über unzulässiges Kontextualisieren auszulassen und dann sowas abzulassen, das nenn ich mal Dialektik vom Feinsten:
Eintracht-Laie schrieb:

Hat eine Seite durch den brutalen Überfall ganz bewusst weggeschmissen. Die wussten genau was passiert, im Gegensatz zu uns im letzten Jahrhundert haben die sich nicht eingebildet man könne ungestraft Juden töten, Frauen vergewaltigen und Menschen in das eigene Gebiet verschleppen.
Die wussten wie der Gazastreifen nachher aussehen würde, aber es hat sie nicht gestört, im Gegenteil.


Ich bin da Old-School...wenn ein dichtbesiedeltes Gebiet komplett zerbombt wird, bei Inkaufnahme von tausenden Toten, dann ist da der Bombardierende dran schuld. Wer sonst?

Eintracht-Laie schrieb:
Ich bin da Old-School…wenn Geiseln in Kellerverliesen gefangen gehalten werden, dann ist da der Geiselnehmer dran schuld.
Wer sonst?


Sorry, aber langsam wirds echt lächerlich.
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Ja, Du findest es lächerlich wenn man Geiselnehmer als Verantwortliche sieht, denke ich mir.
Die Strategie der Hamas geht auf, leider auch hier. Täter, Ursache & Schuld wird nach und nach verwischt und neue Narrative verankert.
Die wissen leider sehr genau wie man manipuliert.

Deine Argumentation zur Schuld der Bombardierenden findet in Dresden in manchen Kreisen an bestimmten Jahrestagen sicher begeisterte Zustimmung.
Geschichte wiederholt sich.
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Natürlich ist es kein Thema, weil man dann ja mal woanders hinschauen müsste - will man halt nicht.
Und klar sehe ich Verantwortlichkeiten bei Israel und besonders deren Regierung, die mehrfach kritisiert habe.
Allerdings finde ich es normal eher die zu kritisieren die mit Morden, Vergewaltigungen und Geiselnahme die aktuelle Scheisse gestartet haben.
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Eintracht-Laie schrieb:

Natürlich ist es kein Thema, weil man dann ja mal woanders hinschauen müsste - will man halt nicht.



Solange du es nicht schaffst, Verantwortlichkeiten und die Täter auf beiden Seiten klar zu benennen, sondern ausschließlich die auf einer Seite immer und immer wieder wiederholst, macht eine weitere Diskussion bei diesem Thema einfach keinen Sinn mit dir, insbesondere schon dann nicht, wenn du mit so plumpen Unterstellungen vom Thema versuchst abzulenken. Ich bin da dann raus.
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Ja, Du findest es lächerlich wenn man Geiselnehmer als Verantwortliche sieht, denke ich mir.
Die Strategie der Hamas geht auf, leider auch hier. Täter, Ursache & Schuld wird nach und nach verwischt und neue Narrative verankert.
Die wissen leider sehr genau wie man manipuliert.

Deine Argumentation zur Schuld der Bombardierenden findet in Dresden in manchen Kreisen an bestimmten Jahrestagen sicher begeisterte Zustimmung.
Geschichte wiederholt sich.
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Ok. Das heißt doch dann letztlich nichts anderes, als dass du jede Gräueltat Israels als logische Konsequenz des Terroranschlags vom 07.10. bewertest.
Die Hamas ist verantwortlich für die Geiselnahme (wo zum Henker verhöhne ich hier die Geiseln), Israel aber nicht dafür, den kompletten Gazastreifen in Schutt und Asche zu legen? Verhöhnst du nicht am Ende die tausenden toten palistinensischen Zivilisten?.
Israel foltert, mordet auf dem Territorium fremder Staaten, setzt Hunger als Waffe gegen Zivilisten ein, nimmt bei der Ausschaltung von Terroristen massenhaft Tote Zivilisten als Kollateralschaden in Kauf, vertreibt jeden einzelnen Tag gewaltsam Menschen im Westjordanland von ihrem Grund und Boden, hat für all das aber keine Verantwortung?
Was für ein Zynismus von einem, der sich dagegen verwahrt, dass die Bedingungen in denen die Palistinenser seit den 40er Jahren leben müssen Terror begünstigt, jemand der keine Kontextualisierung zulassen möchte um einzuordnen in was für einem Klima es möglich wird, so eine Verrohung wie sie am 07.10. offenbar wurde entstehen zu lassen.
Du ignorierst alle Fakten, die nicht in deine Erzählung passen. Du versuchst jede Verantwortung von Israel zu nehmen. Allein der dummdreiste Versuch Ägypten die Schuld daran zu geben, dass die Menschen im Gazastreifen gettoisiert ihr Leben fristen müssen, ist an Zynismus nicht zu überbieten.
Es ist eine Beleidigung jedes Mitdiskutanden was du hier vom Stapel lässt.
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Ja, Du findest es lächerlich wenn man Geiselnehmer als Verantwortliche sieht, denke ich mir.
Die Strategie der Hamas geht auf, leider auch hier. Täter, Ursache & Schuld wird nach und nach verwischt und neue Narrative verankert.
Die wissen leider sehr genau wie man manipuliert.

Deine Argumentation zur Schuld der Bombardierenden findet in Dresden in manchen Kreisen an bestimmten Jahrestagen sicher begeisterte Zustimmung.
Geschichte wiederholt sich.
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Der hilflose Versuch die Schuld an der Bombadierung von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern der Hamas zu geben. Ja, die Hamas ist am aktuellen Konflikt Schuld, aber den Völkermord in Gaza begeht nicht die Hamas. Israel macht doch im Moment nur eins, Angst und Schrecken verbreiten.

Zum Dresdenabsatz, der ist völlig daneben.
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FrankenAdler schrieb:

Nicht dass ich die Hoffnung hätte, diese erneute Einordnung, die so schon mehrmals durch verschiedene Leute vorgenommen wurde, würde hier irgendetwas am Diskussionsstil ändern.
Die radikale pro Israel Fraktion hier, geht letztlich in keiner Weise auf die anhaltenden Verbrechen Israels ein. Hier wird bspw behauptet, Hamas oder Hisbollah könnten den Konflikt sofort beenden, hörten sie nur auf, Israel zu beschießen.
Das heißt ab diesem Moment würden die radikalen Siedler und die faschistische Regierung sofort die illegale Landnahme beenden? Den Jerusalem Status wieder herstellen?
Dazu kein Wort.


Wer gehört denn alles zu dieser radikalen Pro Israel Fraktion, die in keiner Weise auf die Verbrechen eingegangen ist? Bitte Ross und Reiter nennen und ich schaue dann mal nach, ob die nie ein Verbrechen erwähnt haben.
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SGE_Werner schrieb:

Wer gehört denn alles zu dieser radikalen Pro Israel Fraktion, die in keiner Weise auf die Verbrechen eingegangen ist?

Noch Fragen?


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