Wobei sich fragen lässt, welcher Motivation folgen die Fürsprecher, der in Politik und Wissenschaft gut vernetzten Schavan.
Das ist sicherlich eine berechtigte Frage, auf die ich keine Antwort weiss. Ich sehe aber davon ab, jedem Fuersprecher erstmal prinzipiell "niedere" Motivationsgruende zu unterstellen.
Prohaska schrieb:
In deren Fürsprache ist mir zumindest keine textkritische Auseinandersetzung mit deren Dissertation bekannt.
Aus der Zeit:
Der Heidelberger Professorenkollege Rüdiger Wolfrum hat ein bislang unveröffentlichtes Gegengutachten zu Gärditz verfasst, das ZEIT ONLINE vorliegt. Wolfrum hält eine fachpädagogische Einschätzung der Plagiatsfrage für wünschenswert, allerdings ebenfalls nicht für zwingend.
Ich gebe zu, dass das nicht unbedingt ein Fuersprechen ist, aber der Professor scheint mir die Vorgehensweise bei der Begutachtung nach eigener Textanalyse kritisch zu hinterfragen - selbstverstaendlich ergebnisoffen.
Prohaska schrieb:
Der Ansicht, es handelt es sich bei strittigen Fragmenten ihrer Arbeit lediglich um Paraphrasierung von Sekundärliteratur, kann ich nicht folgen.
Es war nie meine Absicht, diese Ansicht zu vertreten. Das ist jetzt ein wenig kleinlich von mir, aber ich habe schon ganz bewusst geschrieben:
Thriceguy schrieb:
In der Mehrheit der Plagiatsstellen handelt es sich um Paraphrasierung von Textstellen aus Sekundärliteratur, in vielen Fällen wird auch die entsprechende Quelle zitiert, nur die Zuordnung wackelt etwas.
Diese Ansicht vertrete ich nach erneuter Ansicht einiger Plagiatsstellen aus dem Schavanplag nach wie vor, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil ueberzeugen. Das entschuldigt natuerlich mitnichten die Faelle, bei denen es sich um direktes Abschreiben/Umschreiben ohne die Angabe irgendeiner Quelle geht.
Prohaska schrieb: Aus meiner Sicht handelt es sich unzweifelhaft um Plagiate. Der Begriff „unsauber,“ ist in diesem Zusammenhang ein schwer erträglicher Euphemismus.
Auch hier, unsauber bezog sich auf die von mir wie folgt charakterisieren Textstellen:
Thriceguy schrieb:
In der Mehrheit der Plagiatsstellen handelt es sich um Paraphrasierung von Textstellen aus Sekundärliteratur, in vielen Fällen wird auch die entsprechende Quelle zitiert, nur die Zuordnung wackelt etwas. Das ist unsauber
Auch zu dieser Einschaetzung stehe ich nach wie vor. Dass es sich bei den Beispielen, welche Du ansprichst, nicht einfach nur um unsauberes Arbeiten handelt, will ich nicht bestreiten.
Prohaska schrieb:
Frau Schavan fügt der Wissenschaft einen erheblichen Schaden zu. Der „bodenständige“ und „bescheidene“ Eindruck, den Frau Schavan auf dich macht, darf genauso wenig Bestandteil der Urteilsfindung sein, wie die eventuell vorhandene politische Ablehnung ihrer Person durch anderer Kommentatoren.
Hier bin ich ganz Deiner Meinung. Ich nehme absolut davon Abstand, dass meine persoenliche Einschaetzung (die durchaus falsch sein kann) irgendeinen Einfluss auf die Urteilsfindung haben sollte. Wie allerdings dann mit dem Urteil umgegangen wird und in welcher Art und Weise im Anschluss persoenliche Urteile gefaellt werden, steht fuer mich auf einem anderen Blatt. Da scheint mir der KT wesentlich berechtigter in schweres Feuer gekommen zu sein. Im Falle von Schavan wurde ja auch schon vor einer tatsaechlichen Entscheidung kraeftig geunkt. Auf solche (oder anders unsachliche) Kommentare bezog ich mich, und finde sie nach wie vor unangebracht.
Das lustigste am Fall Schavan ist doch, das die damals die Entziehung des Doktortitels richtig fand. Allerdings lieferte sie in einem Interview mit der Süddeutschen die Ausrede für ihr Versagen gleich mit.
Ffm60ziger schrieb: aha Johanna Wanka also früher Niedersachsen.
Viva la "Studiengebühren"
Ist doch ausschließlichLändersache, oder?
..ja, das stimmt schon aber,als einzige Bundesländer erheben Niedersachsen und Bayern derzeit noch Studiengebühren. Diese hat "Sie" immer stark verteidigt.
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.
S-G-Eintracht schrieb: http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg "An apple all day, keeps the doctor away."
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Die Mathematikerin spricht für, der Osten gegen sie, oder wie soll ich das verstehen?
Ja. Aber natürlich nicht der "Osten", sondern das DDR-Staatssystem. Wir sprechen hier von einem Unrechtsstaat und in keinster Weise einem liberalen Hochschulsystem des Westens und einem tatsächlichen Bruch seit dem 19. Jahrhundert. (Trotz allem ist die Qualität im Osten nicht schlecht gewesen.) Das gilt für alle Akademiker in der DDR und man sollte deshalb sein Glück hier in Gesamtdeutschland nicht übertreiben. Wir reden hier von Klüngelei, einem anderen Staats-/Wirtschaftsverständnis und Seilschaften/Patronagen.
S-G-Eintracht schrieb: http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg "An apple all day, keeps the doctor away."
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Die Mathematikerin spricht für, der Osten gegen sie, oder wie soll ich das verstehen?
Ja. Aber natürlich nicht der "Osten", sondern das DDR-Staatssystem. Wir sprechen hier von einem Unrechtsstaat und in keinster Weise einem liberalen Hochschulsystem des Westens und einem tatsächlichen Bruch seit dem 19. Jahrhundert. (Trotz allem ist die Qualität im Osten nicht schlecht gewesen.) Das gilt für alle Akademiker in der DDR und man sollte deshalb sein Glück hier in Gesamtdeutschland nicht übertreiben. Wir reden hier von Klüngelei, einem anderen Staats-/Wirtschaftsverständnis und Seilschaften/Patronagen.
Was sagt uns das über Dr. der Physik Mutti-Merkel?
S-G-Eintracht schrieb: http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg "An apple all day, keeps the doctor away."
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Die Mathematikerin spricht für, der Osten gegen sie, oder wie soll ich das verstehen?
Ja. Aber natürlich nicht der "Osten", sondern das DDR-Staatssystem. Wir sprechen hier von einem Unrechtsstaat und in keinster Weise einem liberalen Hochschulsystem des Westens und einem tatsächlichen Bruch seit dem 19. Jahrhundert. (Trotz allem ist die Qualität im Osten nicht schlecht gewesen.) Das gilt für alle Akademiker in der DDR und man sollte deshalb sein Glück hier in Gesamtdeutschland nicht übertreiben. Wir reden hier von Klüngelei, einem anderen Staats-/Wirtschaftsverständnis und Seilschaften/Patronagen.
Was sagt uns das über Dr. der Physik Mutti-Merkel?
S-G-Eintracht schrieb: http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg "An apple all day, keeps the doctor away."
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.
Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.
Naja, an der Guttenberg-Universitaet Mainz.
Das ist sicherlich eine berechtigte Frage, auf die ich keine Antwort weiss. Ich sehe aber davon ab, jedem Fuersprecher erstmal prinzipiell "niedere" Motivationsgruende zu unterstellen.
Aus der Zeit:
Der Heidelberger Professorenkollege Rüdiger Wolfrum hat ein bislang unveröffentlichtes Gegengutachten zu Gärditz verfasst, das ZEIT ONLINE vorliegt. Wolfrum hält eine fachpädagogische Einschätzung der Plagiatsfrage für wünschenswert, allerdings ebenfalls nicht für zwingend.
Ich gebe zu, dass das nicht unbedingt ein Fuersprechen ist, aber der Professor scheint mir die Vorgehensweise bei der Begutachtung nach eigener Textanalyse kritisch zu hinterfragen - selbstverstaendlich ergebnisoffen.
Es war nie meine Absicht, diese Ansicht zu vertreten. Das ist jetzt ein wenig kleinlich von mir, aber ich habe schon ganz bewusst geschrieben:
Diese Ansicht vertrete ich nach erneuter Ansicht einiger Plagiatsstellen aus dem Schavanplag nach wie vor, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil ueberzeugen. Das entschuldigt natuerlich mitnichten die Faelle, bei denen es sich um direktes Abschreiben/Umschreiben ohne die Angabe irgendeiner Quelle geht.
Auch hier, unsauber bezog sich auf die von mir wie folgt charakterisieren Textstellen:
Auch zu dieser Einschaetzung stehe ich nach wie vor. Dass es sich bei den Beispielen, welche Du ansprichst, nicht einfach nur um unsauberes Arbeiten handelt, will ich nicht bestreiten.
Hier bin ich ganz Deiner Meinung. Ich nehme absolut davon Abstand, dass meine persoenliche Einschaetzung (die durchaus falsch sein kann) irgendeinen Einfluss auf die Urteilsfindung haben sollte. Wie allerdings dann mit dem Urteil umgegangen wird und in welcher Art und Weise im Anschluss persoenliche Urteile gefaellt werden, steht fuer mich auf einem anderen Blatt. Da scheint mir der KT wesentlich berechtigter in schweres Feuer gekommen zu sein. Im Falle von Schavan wurde ja auch schon vor einer tatsaechlichen Entscheidung kraeftig geunkt. Auf solche (oder anders unsachliche) Kommentare bezog ich mich, und finde sie nach wie vor unangebracht.
War ja nun nicht überraschend. Was haben wir für eine "Elite"...
Mit Kaufoption hoffe ich doch zumindest?
Viva la "Studiengebühren"
Ist doch ausschließlichLändersache, oder?
..ja, das stimmt schon aber,als einzige Bundesländer erheben Niedersachsen und Bayern derzeit noch Studiengebühren. Diese hat "Sie" immer stark verteidigt.
"An apple all day, keeps the doctor away."
Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.
Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.
Die Mathematikerin spricht für, der Osten gegen sie, oder wie soll ich das verstehen?
Ja. Aber natürlich nicht der "Osten", sondern das DDR-Staatssystem. Wir sprechen hier von einem Unrechtsstaat und in keinster Weise einem liberalen Hochschulsystem des Westens und einem tatsächlichen Bruch seit dem 19. Jahrhundert. (Trotz allem ist die Qualität im Osten nicht schlecht gewesen.) Das gilt für alle Akademiker in der DDR und man sollte deshalb sein Glück hier in Gesamtdeutschland nicht übertreiben. Wir reden hier von Klüngelei, einem anderen Staats-/Wirtschaftsverständnis und Seilschaften/Patronagen.
Was sagt uns das über Dr. der Physik Mutti-Merkel?
Was uns das sagt? Gar nichts sagt uns das.
Jetzt haben sie die "Neue" auch schon im Visier...
http://www.focus.de/politik/deutschland/plagiatsjaeger-schnueffelt-weiter-schavanplag-will-auch-wankas-doktorarbeit-checken_aid_916888.html
Pahh: Einzelfälle immer und dennoch ein Geschäftsmodell @Heidingsfelder
Ich wünsche ihm dabei viel Spaß. Er wird schnell merken, dass er mit dem einfachem Vergleichen von Textstellen da nicht sonderlich weit kommen wird...
Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.