Hätten Schwarze nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es den Ku-Klux-Klan nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wären Farbige uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch schwarze Kinder haben. Da würden wir eine Menge Mühe sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Neger haben“ und trotzdem für Rassentrennung sind. [/quote]
micl schrieb: Unsere Volkswirtschaft profitiert von Zuwanderung. Kinder großzuziehen und auszubilden kostet Geld. Einen bereits arbeitsfähigen Menschen "kostenlos geliefert" zu bekommen, ist also ein sehr gutes Geschäft. Unsere Wirtschaft profitiert davon. Am meisten natürlich diejenigen Personen, die die enormen Gewinne unserer Wirtschaft absaugen. Der Preis, den wir zwangsläufig dafür bezahlen müssen, ist ein stetig steigender Migrantenanteil. Einige Leute sind bereit, diesen Preis bezahlen, einge nicht. Hier ist ein demokratischer Diskussionsprozess notwendig, keine Beschimpfungen.
Alter Trick, durch die antikapitalistische Verbrämung die negative Konnotation von Migranten ("der Preis, den wir bezahlen müssen") verdecken zu wollen. Einige Leute haben etwas gegen Ausländer, andere nicht. Eine Notwendigkeit eines "demokratischen Diskussionsprozesses" vermag ich da nicht zu erkennen.
Hätte Zuwanderung nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es Pegida nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wäre Zuwanderung uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch fertige Arbeitskräfte “importieren“. Da würden wir einen Haufen Geld sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Ausländer haben“ und trotzdem für weniger Zuwanderung sind.
micl schrieb: Unsere Volkswirtschaft profitiert von Zuwanderung. Kinder großzuziehen und auszubilden kostet Geld. Einen bereits arbeitsfähigen Menschen "kostenlos geliefert" zu bekommen, ist also ein sehr gutes Geschäft. Unsere Wirtschaft profitiert davon. Am meisten natürlich diejenigen Personen, die die enormen Gewinne unserer Wirtschaft absaugen. Der Preis, den wir zwangsläufig dafür bezahlen müssen, ist ein stetig steigender Migrantenanteil. Einige Leute sind bereit, diesen Preis bezahlen, einge nicht. Hier ist ein demokratischer Diskussionsprozess notwendig, keine Beschimpfungen.
Alter Trick, durch die antikapitalistische Verbrämung die negative Konnotation von Migranten ("der Preis, den wir bezahlen müssen") verdecken zu wollen. Einige Leute haben etwas gegen Ausländer, andere nicht. Eine Notwendigkeit eines "demokratischen Diskussionsprozesses" vermag ich da nicht zu erkennen.
Hätte Zuwanderung nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es Pegida nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wäre Zuwanderung uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch fertige Arbeitskräfte “importieren“. Da würden wir einen Haufen Geld sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Ausländer haben“ und trotzdem für weniger Zuwanderung sind.
Meine Fresse, was ein Dreck.
Schade, dass einige hier nur ein “Argument“ kennen: Wer nicht meiner Meinung ist, der ist Rassist!
Zuwanderung wird von allen reichen Ländern streng reguliert, und zwar deshalb, weil sie positive und negative Aspekte hat. Wer das nicht wahrhaben will, setzt sich selbst Scheuklappen auf.
micl schrieb: Unsere Volkswirtschaft profitiert von Zuwanderung. Kinder großzuziehen und auszubilden kostet Geld. Einen bereits arbeitsfähigen Menschen "kostenlos geliefert" zu bekommen, ist also ein sehr gutes Geschäft. Unsere Wirtschaft profitiert davon. Am meisten natürlich diejenigen Personen, die die enormen Gewinne unserer Wirtschaft absaugen. Der Preis, den wir zwangsläufig dafür bezahlen müssen, ist ein stetig steigender Migrantenanteil. Einige Leute sind bereit, diesen Preis bezahlen, einge nicht. Hier ist ein demokratischer Diskussionsprozess notwendig, keine Beschimpfungen.
Alter Trick, durch die antikapitalistische Verbrämung die negative Konnotation von Migranten ("der Preis, den wir bezahlen müssen") verdecken zu wollen. Einige Leute haben etwas gegen Ausländer, andere nicht. Eine Notwendigkeit eines "demokratischen Diskussionsprozesses" vermag ich da nicht zu erkennen.
Hätte Zuwanderung nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es Pegida nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wäre Zuwanderung uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch fertige Arbeitskräfte “importieren“. Da würden wir einen Haufen Geld sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Ausländer haben“ und trotzdem für weniger Zuwanderung sind.
Meine Fresse, was ein Dreck.
Schade, dass einige hier nur ein “Argument“ kennen: Wer nicht meiner Meinung ist, der ist Rassist!
Zuwanderung wird von allen reichen Ländern streng reguliert, und zwar deshalb, weil sie positive und negative Aspekte hat. Wer das nicht wahrhaben will, setzt sich selbst Scheuklappen auf.
Hier gibt es ne Menge Leute, deren Meinung ich allzu oft nicht teile, die ich aber dennoch nie einen Rassisten nennen würde. Die äußern sich aber auch nicht rassistisch... von daher. So wie man sich bettet, so liegt man auch.
micl schrieb: Unsere Volkswirtschaft profitiert von Zuwanderung. Kinder großzuziehen und auszubilden kostet Geld. Einen bereits arbeitsfähigen Menschen "kostenlos geliefert" zu bekommen, ist also ein sehr gutes Geschäft. Unsere Wirtschaft profitiert davon. Am meisten natürlich diejenigen Personen, die die enormen Gewinne unserer Wirtschaft absaugen. Der Preis, den wir zwangsläufig dafür bezahlen müssen, ist ein stetig steigender Migrantenanteil. Einige Leute sind bereit, diesen Preis bezahlen, einge nicht. Hier ist ein demokratischer Diskussionsprozess notwendig, keine Beschimpfungen.
Alter Trick, durch die antikapitalistische Verbrämung die negative Konnotation von Migranten ("der Preis, den wir bezahlen müssen") verdecken zu wollen. Einige Leute haben etwas gegen Ausländer, andere nicht. Eine Notwendigkeit eines "demokratischen Diskussionsprozesses" vermag ich da nicht zu erkennen.
Hätte Zuwanderung nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es Pegida nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wäre Zuwanderung uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch fertige Arbeitskräfte “importieren“. Da würden wir einen Haufen Geld sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Ausländer haben“ und trotzdem für weniger Zuwanderung sind.
du schreibst gerne "für viele menschen" aber es ist nicht klar ersichtlich welches denn deine position ist. viele menschen ist übrigens ein sehr relativer begriff. wenn ich schreibe, dass viele menschen keine probleme mit zuwanderung haben hilt das in der diskussion auch kein bisschen weiter.
und die schlussfolgerung dass hier jemand für uneingeschränkte zuwanderung ist finde ich abenteuerlich und den daraus gezogenen schluss, dass "deutsche" keine kinder mehr bekommen müssten ist unglaublich absurd. niemand behauptet auch nur annährend so etwas.
irgendwer, vielleicht du, kann ja mal die frage beantworten wer denn zuwandern darf und wie man das gewährleisten kann und soll, da fehlen mir noch immer konkrete vorschläge. ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht auf asylbewerber beziehst, die einen großteil der aktuellen situation ausmachen.
Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an. Die Familie meiner Mutter wurde 1945 aus Tschechien vertrieben. Mein Vater entstammt einer großbürgerlichen Familie des Bildungsbürgertums, der die Nationalsozialisten (Betonung auf Sozialisten) immer äußerst suspekt waren, soviel weiß ich aus Dokumenten seines Nachlaß', aus Büchern, die mein Großvater geschrieben hat, und aus Erzählungen meines Vaters. Mein Vater war kein fanatischer Nazi, davon bin ich überzeugt. Man könnte ihn wohl eher als überzeugten Preußen bezeichnen. Trotzdem war er in meinen Augen schuldig. Denn er war Wehrmachtsoffizier, der den Krieg vom allersten Tag, also vom Überfall auf Polen, bis zum allerletzten Tag, bis zur Kapitulation der Festung La Rochelle am 09. Mai 1945, mitgemacht hat, der, so steht es in seinem Wehrpaß, bis auf Afrika an allen Fronten gekämpft und viele Schlachten mitgemacht hat. Und der im Gegensatz zu vielen Millionen anderer junger Menschen das Glück hatte, dieses irrsinnige Gemetzel zu überleben.
Warum ich das alles ausgerechnet hier und jetzt schreibe? Nun, ich will es erklären. Dauert aber etwas länger, weil es von ganz tief innen kommt und nichts Geringeres als das Leben selbst betrifft.
Dieser Mann war vom Krieg gezeichnet. Nicht nur, weil er eine schwere Verwundung hatte, auch seine Seele war tief verletzt. Als ich in der Pubertät war und aufbegehrte, ihn und seine Generation als Nazis beschimpfte, was damals bei vielen absolut noch berechtigt war, als ich ihn aber auch am meisten brauchte, da hat er sich das Leben genommen. Auch meine Mutter, die noch lebt und von mir und meiner Familie gepflegt wird, ist durch den Krieg gezeichnet und leidet immer noch sehr unter den Umständen ihrer damaligen Vertreibung, dem Verlust ihrer Heimat. Sie erzählt heute noch von den Greueln, die sie dabei erlebt hat und die sie traumatisiert haben. Ja, das hat es auch bei den Schuldigen gegeben. Und sie trauert immer auch noch sehr um ihren ersten Mann, den Vater meines Bruders, der in den letzten Monaten des Krieges gefallen ist. Irgendwo in Russland. Keiner weiß wo. Meine Tochter will ein Buch schreiben mit den Erfahrungsberichten meiner Mutter. Sicher nicht die schlechteste Form der Aufarbeitung und der Auseinandersetzung der Enkelgeneration mit der Generation ihrer Großeltern und deren Schuld, die zwar nicht die unsere ist, für die wir aber immer noch in der Verantwortung stehen. Und das für viele noch folgende Generationen.
Ich konnte das nie so richtig befreit verarbeiten, weil ich immer irgendwie auch Angst davor hatte, obwohl ich mit Bestimmtheit weiß: Nein, meine Eltern waren keine Nazis. Aber sie waren schuldig. Trotzdem schuldig. Und bin ich es nicht irgendwie auch? Mein ganzes Leben lang habe ich mich immer wieder gefragt: WIE WAR DAS ALLES MÖGLICH? Wie konnte der Holocaust geschehen? Wie konnten Millionen Andersgläubige, Andersdenkende, Andersfühlende, wie konnten Kinder, Frauen, Kranke, Alte systematisch vernichtet werden? Wie konnten Millionen von jungen Männern wie Tiere an der Front für eine Wahnsinnsideologie abgeschlachtet werden? Wie war das möglich? Von frühester Kindheit an, die natürlich auch geprägt war von den Erlebnissen meiner Eltern und den damals noch allgegenwärtigen, unmittelbaren Folgen dieser furchtbaren Katastrophe, habe ich mir diese Frage gestellt. Immer und immer wieder. Und, das muß ich gestehen, manchmal war ich fast schon am Verzweifeln.
Natürlich habe ich mich damals auch der linksradikalen Studentenbewegung angeschlossen, habe demonstriert gegen alles und jeden, gegen Notstandsgesetze, gegen Vietnamkrieg, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Wohnraumspekulation im Westend. Ich habe Häuser besetzt, habe "Nazis raus" und "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten" aus voller Kehle und voller Überzeugung gebrüllt. Und, auch das muß ich gestehen, ich habe manchmal auch klammheimliche Sympathien mit der RAF nur schwer unterdrücken können. Ich war jung, unerfahren und eben auch dumm, weil ich keine befriedigende Antwort auf meine Fragen bekam. Aber selbst heute bin ich immer noch überzeugt davon, daß es damals unbedingt nötig war, daß es gar keinen anderen Weg gab, als sich auch ganz radikal mit unserer jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine radikale Abgrenzung dazu, ein Umdenken, einen Neuanfang zu suchen und zu finden. Auch wenn es allzu oft zu radikal und viel zu undiffenziert geschah. Aber es war unbedingt nötig. Definitiv. Doch ein Antwort auf meine Lebensfrage, wie das alles möglich war, das millionenfache Morden, das Hetzen, das Demütigen, das Verfolgen, kurz: der unfassbare kollektive Wahnsinn - eine Antwort habe ich nicht darauf gefunden.
Ich habe dann u.A. Geschichte studiert und meinen Schwerpunkt auf die neuere deutsche Geschichte gelegt, habe etliche Bücher, Aufsätze, Dokumente gelesen, Dokumentationen gesehen und Zeitzeugen gefragt, um eine Antwort zu finden. Ich habe sie aber nicht bekommen, nur eine Ahnung stieg langsam in mir auf.
Als junger Mann, der die Welt kennen lernen wollte, bin ich vollkommen unwissend in eine Kampfhandlung des damaligen Libanon-Kriegs geraten, was mich fast das Leben gekostet hätte. Ich habe dabei zwar ein wenig erfahren, was Krieg wirklich bedeutet, in der schrecklichen Realität, nicht im Kino oder TV, habe gespürt, wie entsetzlich machtlos und hilflos und ausgeliefert man ist. Aber ich habe immer noch keine Antwort darauf erhalten: WIE IST SOWAS MÖGLICH? Wie ist es möglich, daß Menschen ihren Haß, ihre Ressentiments, ihre Vorurteile so ausleben, daß sie andere verfolgen, erniedrigen, töten, abschlachten? Wie kann Krieg, wie kann Faschismus entstehen? Wie ist das möglich?
Heute abend war ich mit einem Freund in der Stadt. Mein Freund, daß kann ich versichern, ist ebenso wenig wie ich Faschist, Nazi, Rechtsradikaler, Ausländer- oder Fremdenfeind oder auch nur ein "Rechter". Er ist und war schon immer politisch sehr engagiert, nimmt auch heute noch an Blockupy-Demos teil, an Demos und Veranstaltungen gegen die Machenschaften der Großbanken, gegen Ausbeutung, gegen das Regime im Iran, gegen die Machenschaften des CIA, für mehr Demokratie, für Klima- und Umweltschutz, für.... Ich bin da doch schon etwas ruhiger geworden, habe aber mein Interesse längst noch nicht verloren und reduziere mein Engagement auf Reden, Schreiben und Überzeugungsversuche bei Diskussionen. Nicht zuletzt auch bei meinen Kindern, die alles besser machen sollen als wir.
Wir sind nur in die Stadt gefahren, weil wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen wollten, wie es wirklich ist. Bei Pegida oder Fragida oder bei den Gegendemonstranten. Wir wollten uns selbst überzeugen, weil wir nichts und niemandem mehr glauben, außer dem, was wir mit eigenen Augen sehen. Wir wollten uns weder bei den einen noch bei den anderen einreihen, obwohl wir aufgrund vieler vorangegangener persönlicher Erfahrungen und Diskussionen natürlich auch Sympathien und ein gewisses Verständnis hatten, für die einen, aber eben auch für die anderen. Wir wollten uns eine Meinung bilden und, das gebe ich zu, bestimmte Befürchtungen auch bestätigt wissen oder doch lieber ausräumen lassen.
Wir waren zuerst an der Hauptwache, bei der erwarteten Pegida-Veranstaltung, und wollten uns nur anhören, was haben uns diese Leute eigentlich zu sagen. Sind es wirklich die rechtsradikalen Hetzer, die Faschisten, die Xenophoben, die Menschenfeinde, als die sie allenthalben beschrieben werden? Oder teilen sie nur die Sorgen, das gleiche Unbehagen, das auch wir haben? Daß irgendetwas nicht mehr stimmt in unserem Land, in unserem System, das sich nur noch an denen ganz da oben zu orientieren scheint und längst nicht mehr an uns hier unten?
Und ich muß sagen, wir haben uns unsere Meinung gebildet und unsere schlimmsten Befürchtungen wurden leider noch übertroffen und: Ich habe endlich eine Antwort auf die Frage gefunden: WIE IST DAS MÖGLICH? Ich weiß jetzt, was Faschismus ist, wie er entsteht, was er ausrichten kann, wie er liebe Menschen, junge Menschen, liebende Menschen und kluge Menschen packen und in den kollektiven Wahnsinn reißen kann, der alles vernichtet. Ich weiß jetzt die Antwort und ich bin erschüttert, zutiefst erschüttert. Und verzweifelt. Sehr verzweifelt, denn ich habe die häßliche, entsetzliche, die haßerfüllte Fratze des Faschismus gesehen.
Nochmal, warum schreibe ich das hier in einem Fußballforum, im Eintrachtforum? Nun, ich habe auch einige Eintrachtfahnen heute unter den Gegendemonstranten gesehen. Einige junge Leute, die ich auch bei den Spielen im Stadion sehe. Und ich verfolge ein wenig die Diskussionen hier. Ich bitte euch, nein, ich flehe euch an, besinnt euch, ihr Jungen! Redet erst, fragt erst, besänftigt erst, überzeugt erst. Mit Worten, mit gutem Willen und mit Verständnis auch für die vermeintlich Borniertesten. Denn auch das sind Menschen, wenn auch mit einer anderen Meinung und anderen Idealen, vielleicht auch den falschen. Aber auch sie haben Angst. Auch sie machen sich Sorgen, vielleicht sogar berechtigte. Und auch sie haben ein Recht, daß man ihre Sorgen ernst nimmt, daß man sie anhört und ihnen ihre Sorgen vielleicht nimmt, DASS MAN SICH UM SIE BEMÜHT!! Ich habe große Angst bekommen, als ich den Haß um mich herum gesehen und hautnah gespürt habe. Nicht etwa um meine Gesundheit, sondern vielmehr um die Zukunft meiner Kinder, um eure Zukunft und die eurer Kinder.
Zerreißt mich nicht, verflucht mich nicht, verhöhnt mich nicht. Besinnt euch, denn es ist alles viel ernster als ihr vielleicht denkt!
DM-SGE schrieb: Mal was Anderes, wohl Unerwartetes:
Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an. Die Familie meiner Mutter wurde 1945 aus Tschechien vertrieben. Mein Vater entstammt einer großbürgerlichen Familie des Bildungsbürgertums, der die Nationalsozialisten (Betonung auf Sozialisten) immer äußerst suspekt waren, soviel weiß ich aus Dokumenten seines Nachlaß', aus Büchern, die mein Großvater geschrieben hat, und aus Erzählungen meines Vaters. Mein Vater war kein fanatischer Nazi, davon bin ich überzeugt. Man könnte ihn wohl eher als überzeugten Preußen bezeichnen. Trotzdem war er in meinen Augen schuldig. Denn er war Wehrmachtsoffizier, der den Krieg vom allersten Tag, also vom Überfall auf Polen, bis zum allerletzten Tag, bis zur Kapitulation der Festung La Rochelle am 09. Mai 1945, mitgemacht hat, der, so steht es in seinem Wehrpaß, bis auf Afrika an allen Fronten gekämpft und viele Schlachten mitgemacht hat. Und der im Gegensatz zu vielen Millionen anderer junger Menschen das Glück hatte, dieses irrsinnige Gemetzel zu überleben.
Warum ich das alles ausgerechnet hier und jetzt schreibe? Nun, ich will es erklären. Dauert aber etwas länger, weil es von ganz tief innen kommt und nichts Geringeres als das Leben selbst betrifft.
Dieser Mann war vom Krieg gezeichnet. Nicht nur, weil er eine schwere Verwundung hatte, auch seine Seele war tief verletzt. Als ich in der Pubertät war und aufbegehrte, ihn und seine Generation als Nazis beschimpfte, was damals bei vielen absolut noch berechtigt war, als ich ihn aber auch am meisten brauchte, da hat er sich das Leben genommen. Auch meine Mutter, die noch lebt und von mir und meiner Familie gepflegt wird, ist durch den Krieg gezeichnet und leidet immer noch sehr unter den Umständen ihrer damaligen Vertreibung, dem Verlust ihrer Heimat. Sie erzählt heute noch von den Greueln, die sie dabei erlebt hat und die sie traumatisiert haben. Ja, das hat es auch bei den Schuldigen gegeben. Und sie trauert immer auch noch sehr um ihren ersten Mann, den Vater meines Bruders, der in den letzten Monaten des Krieges gefallen ist. Irgendwo in Russland. Keiner weiß wo. Meine Tochter will ein Buch schreiben mit den Erfahrungsberichten meiner Mutter. Sicher nicht die schlechteste Form der Aufarbeitung und der Auseinandersetzung der Enkelgeneration mit der Generation ihrer Großeltern und deren Schuld, die zwar nicht die unsere ist, für die wir aber immer noch in der Verantwortung stehen. Und das für viele noch folgende Generationen.
Ich konnte das nie so richtig befreit verarbeiten, weil ich immer irgendwie auch Angst davor hatte, obwohl ich mit Bestimmtheit weiß: Nein, meine Eltern waren keine Nazis. Aber sie waren schuldig. Trotzdem schuldig. Und bin ich es nicht irgendwie auch? Mein ganzes Leben lang habe ich mich immer wieder gefragt: WIE WAR DAS ALLES MÖGLICH? Wie konnte der Holocaust geschehen? Wie konnten Millionen Andersgläubige, Andersdenkende, Andersfühlende, wie konnten Kinder, Frauen, Kranke, Alte systematisch vernichtet werden? Wie konnten Millionen von jungen Männern wie Tiere an der Front für eine Wahnsinnsideologie abgeschlachtet werden? Wie war das möglich? Von frühester Kindheit an, die natürlich auch geprägt war von den Erlebnissen meiner Eltern und den damals noch allgegenwärtigen, unmittelbaren Folgen dieser furchtbaren Katastrophe, habe ich mir diese Frage gestellt. Immer und immer wieder. Und, das muß ich gestehen, manchmal war ich fast schon am Verzweifeln.
Natürlich habe ich mich damals auch der linksradikalen Studentenbewegung angeschlossen, habe demonstriert gegen alles und jeden, gegen Notstandsgesetze, gegen Vietnamkrieg, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Wohnraumspekulation im Westend. Ich habe Häuser besetzt, habe "Nazis raus" und "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten" aus voller Kehle und voller Überzeugung gebrüllt. Und, auch das muß ich gestehen, ich habe manchmal auch klammheimliche Sympathien mit der RAF nur schwer unterdrücken können. Ich war jung, unerfahren und eben auch dumm, weil ich keine befriedigende Antwort auf meine Fragen bekam. Aber selbst heute bin ich immer noch überzeugt davon, daß es damals unbedingt nötig war, daß es gar keinen anderen Weg gab, als sich auch ganz radikal mit unserer jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine radikale Abgrenzung dazu, ein Umdenken, einen Neuanfang zu suchen und zu finden. Auch wenn es allzu oft zu radikal und viel zu undiffenziert geschah. Aber es war unbedingt nötig. Definitiv. Doch ein Antwort auf meine Lebensfrage, wie das alles möglich war, das millionenfache Morden, das Hetzen, das Demütigen, das Verfolgen, kurz: der unfassbare kollektive Wahnsinn - eine Antwort habe ich nicht darauf gefunden.
Ich habe dann u.A. Geschichte studiert und meinen Schwerpunkt auf die neuere deutsche Geschichte gelegt, habe etliche Bücher, Aufsätze, Dokumente gelesen, Dokumentationen gesehen und Zeitzeugen gefragt, um eine Antwort zu finden. Ich habe sie aber nicht bekommen, nur eine Ahnung stieg langsam in mir auf.
Als junger Mann, der die Welt kennen lernen wollte, bin ich vollkommen unwissend in eine Kampfhandlung des damaligen Libanon-Kriegs geraten, was mich fast das Leben gekostet hätte. Ich habe dabei zwar ein wenig erfahren, was Krieg wirklich bedeutet, in der schrecklichen Realität, nicht im Kino oder TV, habe gespürt, wie entsetzlich machtlos und hilflos und ausgeliefert man ist. Aber ich habe immer noch keine Antwort darauf erhalten: WIE IST SOWAS MÖGLICH? Wie ist es möglich, daß Menschen ihren Haß, ihre Ressentiments, ihre Vorurteile so ausleben, daß sie andere verfolgen, erniedrigen, töten, abschlachten? Wie kann Krieg, wie kann Faschismus entstehen? Wie ist das möglich?
Heute abend war ich mit einem Freund in der Stadt. Mein Freund, daß kann ich versichern, ist ebenso wenig wie ich Faschist, Nazi, Rechtsradikaler, Ausländer- oder Fremdenfeind oder auch nur ein "Rechter". Er ist und war schon immer politisch sehr engagiert, nimmt auch heute noch an Blockupy-Demos teil, an Demos und Veranstaltungen gegen die Machenschaften der Großbanken, gegen Ausbeutung, gegen das Regime im Iran, gegen die Machenschaften des CIA, für mehr Demokratie, für Klima- und Umweltschutz, für.... Ich bin da doch schon etwas ruhiger geworden, habe aber mein Interesse längst noch nicht verloren und reduziere mein Engagement auf Reden, Schreiben und Überzeugungsversuche bei Diskussionen. Nicht zuletzt auch bei meinen Kindern, die alles besser machen sollen als wir.
Wir sind nur in die Stadt gefahren, weil wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen wollten, wie es wirklich ist. Bei Pegida oder Fragida oder bei den Gegendemonstranten. Wir wollten uns selbst überzeugen, weil wir nichts und niemandem mehr glauben, außer dem, was wir mit eigenen Augen sehen. Wir wollten uns weder bei den einen noch bei den anderen einreihen, obwohl wir aufgrund vieler vorangegangener persönlicher Erfahrungen und Diskussionen natürlich auch Sympathien und ein gewisses Verständnis hatten, für die einen, aber eben auch für die anderen. Wir wollten uns eine Meinung bilden und, das gebe ich zu, bestimmte Befürchtungen auch bestätigt wissen oder doch lieber ausräumen lassen.
Wir waren zuerst an der Hauptwache, bei der erwarteten Pegida-Veranstaltung, und wollten uns nur anhören, was haben uns diese Leute eigentlich zu sagen. Sind es wirklich die rechtsradikalen Hetzer, die Faschisten, die Xenophoben, die Menschenfeinde, als die sie allenthalben beschrieben werden? Oder teilen sie nur die Sorgen, das gleiche Unbehagen, das auch wir haben? Daß irgendetwas nicht mehr stimmt in unserem Land, in unserem System, das sich nur noch an denen ganz da oben zu orientieren scheint und längst nicht mehr an uns hier unten?
Und ich muß sagen, wir haben uns unsere Meinung gebildet und unsere schlimmsten Befürchtungen wurden leider noch übertroffen und: Ich habe endlich eine Antwort auf die Frage gefunden: WIE IST DAS MÖGLICH? Ich weiß jetzt, was Faschismus ist, wie er entsteht, was er ausrichten kann, wie er liebe Menschen, junge Menschen, liebende Menschen und kluge Menschen packen und in den kollektiven Wahnsinn reißen kann, der alles vernichtet. Ich weiß jetzt die Antwort und ich bin erschüttert, zutiefst erschüttert. Und verzweifelt. Sehr verzweifelt, denn ich habe die häßliche, entsetzliche, die haßerfüllte Fratze des Faschismus gesehen.
Nochmal, warum schreibe ich das hier in einem Fußballforum, im Eintrachtforum? Nun, ich habe auch einige Eintrachtfahnen heute unter den Gegendemonstranten gesehen. Einige junge Leute, die ich auch bei den Spielen im Stadion sehe. Und ich verfolge ein wenig die Diskussionen hier. Ich bitte euch, nein, ich flehe euch an, besinnt euch, ihr Jungen! Redet erst, fragt erst, besänftigt erst, überzeugt erst. Mit Worten, mit gutem Willen und mit Verständnis auch für die vermeintlich Borniertesten. Denn auch das sind Menschen, wenn auch mit einer anderen Meinung und anderen Idealen, vielleicht auch den falschen. Aber auch sie haben Angst. Auch sie machen sich Sorgen, vielleicht sogar berechtigte. Und auch sie haben ein Recht, daß man ihre Sorgen ernst nimmt, daß man sie anhört und ihnen ihre Sorgen vielleicht nimmt, DASS MAN SICH UM SIE BEMÜHT!! Ich habe große Angst bekommen, als ich den Haß um mich herum gesehen und hautnah gespürt habe. Nicht etwa um meine Gesundheit, sondern vielmehr um die Zukunft meiner Kinder, um eure Zukunft und die eurer Kinder.
Zerreißt mich nicht, verflucht mich nicht, verhöhnt mich nicht. Besinnt euch, denn es ist alles viel ernster als ihr vielleicht denkt!
Ich sehe das ganz pragmatisch... Faschismus ist Herrenmentalität von geistig schwachen Menschen denen man erzählen müssen was sie zu denken haben. Wenn jemand blind und stumpf der Masse hinterher trottet und "Wir sind das Volk" grölt und dabei sich an einer makaberen Argumentationsweise beteiligt, die er vermutlich vor 1 oder 2 Jahren noch gar nicht in Betracht gezogen hat, kann ich solch ein Menschen als Individuum einfach nicht ernst nehmen.
Es ist dabei auch absolut unerheblich was ich z.B. bin. Ich lege nur einfach ein gewissen Wert darauf das sich ein Mensch Gedanken da drüber macht wo er mit macht und was er von sich gibt. Und das sehe ich bei einem Großteil der Pegida. Mitläufer nicht gegeben.
Otto Schily fordert die Politik zum Dialog mit Pegida-Anhängern auf.
Ex-Innenminister Schily: "Natürlich gibt es Probleme mit muslimischen Zuwanderern" "Wenn sich in manchen deutschen Stadtteilen Parallelgesellschaften bilden, wenn manche Jungs aus türkischen Familien eine zum Teil frauenfeindliche Machokultur pflegen - dann müssen solche Probleme angesprochen werden."
Schily forderte die in Deutschland lebenden Muslime auf, sich gegen Fehlentwicklungen zu engagieren, die im Namen der eigenen Religion geschehen. "Ich würde mir wünschen, dass Muslime in Deutschland aufstehen, um dagegen zu demonstrieren", sagte Schily, "stattdessen flüchten sie sich gern in eine Opferrolle, wenn man versucht, einen kritischen Dialog zu führen."
micl schrieb: Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Ausländer haben“ und trotzdem für weniger Zuwanderung sind.
Nein. Weil es unlogisch und dumm ist.
DA
Es gibt rationale Gründe, für weniger Zuwanderung zu plädieren. Z.B. um weitere Ghettobildung in Großstädten aufzuhalten. Wer dieser Meinung ist, kann sich trotzdem bestens mit seinem türkischen Nachbarn und seinem marrokanischen Arbeitskollegen verstehen.
Entscheidend ist, dass man emotionslos und analytisch über diese Themen diskutieren können muss. Das ist schwer, aber man sollte sich bemühen und darf es sich dabei nicht zu einfach machen. Hier müssen viele zunächst ihre Vorurteile abbauen.
Heul doch.
Viele dort getroffen.
Hätten Schwarze nur unumstritten positive Aspekte, gäbe es den Ku-Klux-Klan nicht. Für viele Menschen überwiegen die negativen Aspekte. Diese kann man auch als “zu zahlender Preis“ für die positiven Aspekte bezeichnen. Wo ist an dieser Formulierung das Problem?
Wären Farbige uneingeschränkt positiv zu bewerten, sollten wir konsequenterweise selbst gar keine Kinder mehr bekommen und nur noch schwarze Kinder haben. Da würden wir eine Menge Mühe sparen.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die absolut gar nichts “gegen Neger haben“ und trotzdem für Rassentrennung sind. [/quote]
Wer sind hier denn die abartigen Linken du dummer Fascho?
Meine Fresse, was ein Dreck.
"Wir sind Frankfurt und IHR nicht!"
Ohne Namen zu nennen, es war ein Heimspiel und ein Forumstreff. Viele Eintracht Schals und Abzeichen im Publikum, einige Eintracht Fahnen.
Schade, dass einige hier nur ein “Argument“ kennen:
Wer nicht meiner Meinung ist, der ist Rassist!
Zuwanderung wird von allen reichen Ländern streng reguliert, und zwar deshalb, weil sie positive und negative Aspekte hat. Wer das nicht wahrhaben will, setzt sich selbst Scheuklappen auf.
Hier gibt es ne Menge Leute, deren Meinung ich allzu oft nicht teile, die ich aber dennoch nie einen Rassisten nennen würde. Die äußern sich aber auch nicht rassistisch... von daher. So wie man sich bettet, so liegt man auch.
du schreibst gerne "für viele menschen" aber es ist nicht klar ersichtlich welches denn deine position ist. viele menschen ist übrigens ein sehr relativer begriff. wenn ich schreibe, dass viele menschen keine probleme mit zuwanderung haben hilt das in der diskussion auch kein bisschen weiter.
und die schlussfolgerung dass hier jemand für uneingeschränkte zuwanderung ist finde ich abenteuerlich und den daraus gezogenen schluss, dass "deutsche" keine kinder mehr bekommen müssten ist unglaublich absurd. niemand behauptet auch nur annährend so etwas.
irgendwer, vielleicht du, kann ja mal die frage beantworten wer denn zuwandern darf und wie man das gewährleisten kann und soll, da fehlen mir noch immer konkrete vorschläge. ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht auf asylbewerber beziehst, die einen großteil der aktuellen situation ausmachen.
Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an. Die Familie meiner Mutter wurde 1945 aus Tschechien vertrieben. Mein Vater entstammt einer großbürgerlichen Familie des Bildungsbürgertums, der die Nationalsozialisten (Betonung auf Sozialisten) immer äußerst suspekt waren, soviel weiß ich aus Dokumenten seines Nachlaß', aus Büchern, die mein Großvater geschrieben hat, und aus Erzählungen meines Vaters.
Mein Vater war kein fanatischer Nazi, davon bin ich überzeugt. Man könnte ihn wohl eher als überzeugten Preußen bezeichnen.
Trotzdem war er in meinen Augen schuldig.
Denn er war Wehrmachtsoffizier, der den Krieg vom allersten Tag, also vom Überfall auf Polen, bis zum allerletzten Tag, bis zur Kapitulation der Festung La Rochelle am 09. Mai 1945, mitgemacht hat, der, so steht es in seinem Wehrpaß, bis auf Afrika an allen Fronten gekämpft und viele Schlachten mitgemacht hat.
Und der im Gegensatz zu vielen Millionen anderer junger Menschen das Glück hatte, dieses irrsinnige Gemetzel zu überleben.
Warum ich das alles ausgerechnet hier und jetzt schreibe?
Nun, ich will es erklären. Dauert aber etwas länger, weil es von ganz tief innen kommt und nichts Geringeres als das Leben selbst betrifft.
Dieser Mann war vom Krieg gezeichnet. Nicht nur, weil er eine schwere Verwundung hatte, auch seine Seele war tief verletzt.
Als ich in der Pubertät war und aufbegehrte, ihn und seine Generation als Nazis beschimpfte, was damals bei vielen absolut noch berechtigt war, als ich ihn aber auch am meisten brauchte, da hat er sich das Leben genommen.
Auch meine Mutter, die noch lebt und von mir und meiner Familie gepflegt wird, ist durch den Krieg gezeichnet und leidet immer noch sehr unter den Umständen ihrer damaligen Vertreibung, dem Verlust ihrer Heimat.
Sie erzählt heute noch von den Greueln, die sie dabei erlebt hat und die sie traumatisiert haben. Ja, das hat es auch bei den Schuldigen gegeben.
Und sie trauert immer auch noch sehr um ihren ersten Mann, den Vater meines Bruders, der in den letzten Monaten des Krieges gefallen ist. Irgendwo in Russland. Keiner weiß wo.
Meine Tochter will ein Buch schreiben mit den Erfahrungsberichten meiner Mutter.
Sicher nicht die schlechteste Form der Aufarbeitung und der Auseinandersetzung der Enkelgeneration mit der Generation ihrer Großeltern und deren Schuld, die zwar nicht die unsere ist, für die wir aber immer noch in der Verantwortung stehen. Und das für viele noch folgende Generationen.
Ich konnte das nie so richtig befreit verarbeiten, weil ich immer irgendwie auch Angst davor hatte, obwohl ich mit Bestimmtheit weiß: Nein, meine Eltern waren keine Nazis.
Aber sie waren schuldig. Trotzdem schuldig. Und bin ich es nicht irgendwie auch?
Mein ganzes Leben lang habe ich mich immer wieder gefragt: WIE WAR DAS ALLES MÖGLICH?
Wie konnte der Holocaust geschehen? Wie konnten Millionen Andersgläubige, Andersdenkende, Andersfühlende, wie konnten Kinder, Frauen, Kranke, Alte systematisch vernichtet werden? Wie konnten Millionen von jungen Männern wie Tiere an der Front für eine Wahnsinnsideologie abgeschlachtet werden?
Wie war das möglich?
Von frühester Kindheit an, die natürlich auch geprägt war von den Erlebnissen meiner Eltern und den damals noch allgegenwärtigen, unmittelbaren Folgen dieser furchtbaren Katastrophe, habe ich mir diese Frage gestellt. Immer und immer wieder. Und, das muß ich gestehen, manchmal war ich fast schon am Verzweifeln.
Natürlich habe ich mich damals auch der linksradikalen Studentenbewegung angeschlossen, habe demonstriert gegen alles und jeden, gegen Notstandsgesetze, gegen Vietnamkrieg, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Wohnraumspekulation im Westend. Ich habe Häuser besetzt, habe "Nazis raus" und "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten" aus voller Kehle und voller Überzeugung gebrüllt. Und, auch das muß ich gestehen, ich habe manchmal auch klammheimliche Sympathien mit der RAF nur schwer unterdrücken können.
Ich war jung, unerfahren und eben auch dumm, weil ich keine befriedigende Antwort auf meine Fragen bekam.
Aber selbst heute bin ich immer noch überzeugt davon, daß es damals unbedingt nötig war, daß es gar keinen anderen Weg gab, als sich auch ganz radikal mit unserer jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine radikale Abgrenzung dazu, ein Umdenken, einen Neuanfang zu suchen und zu finden.
Auch wenn es allzu oft zu radikal und viel zu undiffenziert geschah. Aber es war unbedingt nötig. Definitiv.
Doch ein Antwort auf meine Lebensfrage, wie das alles möglich war, das millionenfache Morden, das Hetzen, das Demütigen, das Verfolgen, kurz: der unfassbare kollektive Wahnsinn - eine Antwort habe ich nicht darauf gefunden.
Ich habe dann u.A. Geschichte studiert und meinen Schwerpunkt auf die neuere deutsche Geschichte gelegt, habe etliche Bücher, Aufsätze, Dokumente gelesen, Dokumentationen gesehen und Zeitzeugen gefragt, um eine Antwort zu finden.
Ich habe sie aber nicht bekommen, nur eine Ahnung stieg langsam in mir auf.
Als junger Mann, der die Welt kennen lernen wollte, bin ich vollkommen unwissend in eine Kampfhandlung des damaligen Libanon-Kriegs geraten, was mich fast das Leben gekostet hätte.
Ich habe dabei zwar ein wenig erfahren, was Krieg wirklich bedeutet, in der schrecklichen Realität, nicht im Kino oder TV, habe gespürt, wie entsetzlich machtlos und hilflos und ausgeliefert man ist.
Aber ich habe immer noch keine Antwort darauf erhalten: WIE IST SOWAS MÖGLICH?
Wie ist es möglich, daß Menschen ihren Haß, ihre Ressentiments, ihre Vorurteile so ausleben, daß sie andere verfolgen, erniedrigen, töten, abschlachten?
Wie kann Krieg, wie kann Faschismus entstehen? Wie ist das möglich?
Heute abend war ich mit einem Freund in der Stadt.
Mein Freund, daß kann ich versichern, ist ebenso wenig wie ich Faschist, Nazi, Rechtsradikaler, Ausländer- oder Fremdenfeind oder auch nur ein "Rechter".
Er ist und war schon immer politisch sehr engagiert, nimmt auch heute noch an Blockupy-Demos teil, an Demos und Veranstaltungen gegen die Machenschaften der Großbanken, gegen Ausbeutung, gegen das Regime im Iran, gegen die Machenschaften des CIA, für mehr Demokratie, für Klima- und Umweltschutz, für....
Ich bin da doch schon etwas ruhiger geworden, habe aber mein Interesse längst noch nicht verloren und reduziere mein Engagement auf Reden, Schreiben und Überzeugungsversuche bei Diskussionen. Nicht zuletzt auch bei meinen Kindern, die alles besser machen sollen als wir.
Wir sind nur in die Stadt gefahren, weil wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen wollten, wie es wirklich ist. Bei Pegida oder Fragida oder bei den Gegendemonstranten.
Wir wollten uns selbst überzeugen, weil wir nichts und niemandem mehr glauben, außer dem, was wir mit eigenen Augen sehen.
Wir wollten uns weder bei den einen noch bei den anderen einreihen, obwohl wir aufgrund vieler vorangegangener persönlicher Erfahrungen und Diskussionen natürlich auch Sympathien und ein gewisses Verständnis hatten, für die einen, aber eben auch für die anderen.
Wir wollten uns eine Meinung bilden und, das gebe ich zu, bestimmte Befürchtungen auch bestätigt wissen oder doch lieber ausräumen lassen.
Wir waren zuerst an der Hauptwache, bei der erwarteten Pegida-Veranstaltung, und wollten uns nur anhören, was haben uns diese Leute eigentlich zu sagen.
Sind es wirklich die rechtsradikalen Hetzer, die Faschisten, die Xenophoben, die Menschenfeinde, als die sie allenthalben beschrieben werden?
Oder teilen sie nur die Sorgen, das gleiche Unbehagen, das auch wir haben? Daß irgendetwas nicht mehr stimmt in unserem Land, in unserem System, das sich nur noch an denen ganz da oben zu orientieren scheint und längst nicht mehr an uns hier unten?
Und ich muß sagen, wir haben uns unsere Meinung gebildet und unsere schlimmsten Befürchtungen wurden leider noch übertroffen und:
Ich habe endlich eine Antwort auf die Frage gefunden: WIE IST DAS MÖGLICH?
Ich weiß jetzt, was Faschismus ist, wie er entsteht, was er ausrichten kann, wie er liebe Menschen, junge Menschen, liebende Menschen und kluge Menschen packen und in den kollektiven Wahnsinn reißen kann, der alles vernichtet.
Ich weiß jetzt die Antwort und ich bin erschüttert, zutiefst erschüttert. Und verzweifelt. Sehr verzweifelt, denn ich habe die häßliche, entsetzliche, die haßerfüllte Fratze des Faschismus gesehen.
Nochmal, warum schreibe ich das hier in einem Fußballforum, im Eintrachtforum?
Nun, ich habe auch einige Eintrachtfahnen heute unter den Gegendemonstranten gesehen. Einige junge Leute, die ich auch bei den Spielen im Stadion sehe. Und ich verfolge ein wenig die Diskussionen hier.
Ich bitte euch, nein, ich flehe euch an, besinnt euch, ihr Jungen! Redet erst, fragt erst, besänftigt erst, überzeugt erst. Mit Worten, mit gutem Willen und mit Verständnis auch für die vermeintlich Borniertesten.
Denn auch das sind Menschen, wenn auch mit einer anderen Meinung und anderen Idealen, vielleicht auch den falschen.
Aber auch sie haben Angst. Auch sie machen sich Sorgen, vielleicht sogar berechtigte.
Und auch sie haben ein Recht, daß man ihre Sorgen ernst nimmt, daß man sie anhört und ihnen ihre Sorgen vielleicht nimmt, DASS MAN SICH UM SIE BEMÜHT!!
Ich habe große Angst bekommen, als ich den Haß um mich herum gesehen und hautnah gespürt habe.
Nicht etwa um meine Gesundheit, sondern vielmehr um die Zukunft meiner Kinder, um eure Zukunft und die eurer Kinder.
Zerreißt mich nicht, verflucht mich nicht, verhöhnt mich nicht.
Besinnt euch, denn es ist alles viel ernster als ihr vielleicht denkt!
Uff, wie schön.
Es ist dabei auch absolut unerheblich was ich z.B. bin. Ich lege nur einfach ein gewissen Wert darauf das sich ein Mensch Gedanken da drüber macht wo er mit macht und was er von sich gibt. Und das sehe ich bei einem Großteil der Pegida. Mitläufer nicht gegeben.
Otto Schily fordert die Politik zum Dialog mit Pegida-Anhängern auf.
Ex-Innenminister Schily: "Natürlich gibt es Probleme mit muslimischen Zuwanderern" "Wenn sich in manchen deutschen Stadtteilen Parallelgesellschaften bilden, wenn manche Jungs aus türkischen Familien eine zum Teil frauenfeindliche Machokultur pflegen - dann müssen solche Probleme angesprochen werden."
Schily forderte die in Deutschland lebenden Muslime auf, sich gegen Fehlentwicklungen zu engagieren, die im Namen der eigenen Religion geschehen. "Ich würde mir wünschen, dass Muslime in Deutschland aufstehen, um dagegen zu demonstrieren", sagte Schily, "stattdessen flüchten sie sich gern in eine Opferrolle, wenn man versucht, einen kritischen Dialog zu führen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/otto-schily-sieht-probleme-mit-zuwanderern-und-fordert-pegida-dialog-a-1014737.html#ref=veeseoartikel
Nein. Weil es unlogisch und dumm ist.
DA
Na also, wo ist dann das Problem?
Es gibt rationale Gründe, für weniger Zuwanderung zu plädieren. Z.B. um weitere Ghettobildung in Großstädten aufzuhalten. Wer dieser Meinung ist, kann sich trotzdem bestens mit seinem türkischen Nachbarn und seinem marrokanischen Arbeitskollegen verstehen.
Entscheidend ist, dass man emotionslos und analytisch über diese Themen diskutieren können muss. Das ist schwer, aber man sollte sich bemühen und darf es sich dabei nicht zu einfach machen. Hier müssen viele zunächst ihre Vorurteile abbauen.
dass es bei uns kein Zuwanderungsgesetz gibt ?
So? Also kann jeder x-beliebige in D rein und raus, arbeiten, Ansprüche stellen, usw.? Die alte Mär von "Zuwanderung ist in D nicht reguiert"
Get real