Die Sache mit der moralischen Erpressung und damit verbundenen Implikation ist in meinen Augen -grundsätzlich- viel eher kritisch zu bewerten als dass sie ein Zeichen von Hochform wäre.
pipapo schrieb: Die Sache mit der moralischen Erpressung und damit verbundenen Implikation ist in meinen Augen -grundsätzlich- viel eher kritisch zu bewerten als dass sie ein Zeichen von Hochform wäre.
Ist das dein Ernst?
Ich fühle mich hingegen mit dem Totschlagargument "Arbeitsplätzevernichtung" erpresst, das bei jeder Gelegenheit rausgeholt wird.
pipapo schrieb: Die Sache mit der moralischen Erpressung und damit verbundenen Implikation ist in meinen Augen -grundsätzlich- viel eher kritisch zu bewerten als dass sie ein Zeichen von Hochform wäre.
Das ist keine moralische Erpressung. Wir sind nunmal in einer Situation, in der Forderungen im gigantischen Maßstab existieren, die mit großer Sicherheit durch die Kreditnehmer nicht mehr bedient werden können. Es stellt sich damit zwangsläufig die Frage, was mit diesen Forderungen passiert. Man könnte sie einfach abschreiben und damit die Gläubiger belasten. Man kann sie aber auch staatlich garantieren und sich die dafür notwendigen Mittel bei dritten Beschaffen, z. B. durch Kürzungen bei Rentern, Kranken und Behinderten und durch Steuererhöhungen insb. für Normalverdiener. Ich denke schon, dass man beide Alternativen nach moralischen Gesichtspunkten bewerten darf, aber ganz abgesehen davon führt der zweite Weg auch nur noch schlimmer in die Krise, siehe meine Ausführungen in den Vorbeiträgen (Stichwort Kaufkraftverlust).
@reggatyp, @edmund - danke für die Unterstützung!
Morphium schrieb:
@LDKler Zunächst einmal: Du bist mir irgendwie sympathisch.
Danke und dito!
Und was diesen BWLer und NeoCon SG-Eintracht angeht: Lass es lieber sein. Ich hab mit dem Bengel auch Diskussionen geführt, aber der Typ postet immer wieder denselben Unsinn. Standhaft ist er wenigstens.
Schon klar, aber mir ging es auch mehr darum, dem unvoreingenommenen Mitleser mal die wahren Ursachen der Krise und die zwingend daraus folgenden Maßnahmen zur Bewältigung aufzuzeigen. In der öffentlichen Diskussion hört man dazu nämlich leider fast nichts, den attac-Vorstoß jetzt mal ausgenommen. Es wird immer nur diskutiert, ob rigides Sparen (schwarz-gelb) oder schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme (rot-grün) aus der Krise führen. Aber beides ist Unsinn und in der Vergangenheit schon oft genug gescheitert. Über die richtige Lösung, wieder für eine gleichmäßigere Einkommens- und Vermögensverteilung in der Gesellschaft zu sorgen, spricht leider fast niemand. Das ärgert mich, mehr als so ein verblendeter BWLer, der in meinen Augen mehr Opfer als Täter ist, weil er den Unsinn ja genau so beigebracht bekommt. Er plappert ja nur nach, was ihm gesagt wird. Das ganze Studium muss dringend komplett reformiert werden. Sage ja nicht nur ich: http://www.bpb.de/apuz/31506/die-finanzkrise-und-das-versagen-der-modernen-oekonomie?p=4 Dabei ist Ökonomie immer auch politisch. Es geht nicht darum, ob "der Markt" oder "der Staat" dominieren, sondern um Interessenkonflikte zwischen Staaten, sozialen Schichten, Gruppen und Branchen, also um die Frage, wer wie viel vom Kuchen bekommt. Es ist sträflich, dass die moderne mathematische Ökonomie dies vernachlässigt.
Ist es tatsächlich. Vor allem finde ich eben die Implikation "Wer gegen eine Zwangsabgabe ist, ist unbedingt für Kürzungen bei Rentnern und Behinderten" grenzwertig.
Und ich finde es befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Politik hierdurch aus der Verantwortung für aktuelle Situation wie zukünftige Lösung genommen wird. Ernsthaft, wäre ich in der Situation eine solche Abgabe leisten zu müssen, dann wären Politiker die Letzten, denen ich ein verantwortungssvollen Umgang mit den eingezogenen Geldern zutraue. Da darf man gerne dran glauben, ich tue das nicht.
Ernsthaft, wäre ich in der Situation eine solche Abgabe leisten zu müssen, dann wären Politiker die Letzten, denen ich ein verantwortungssvollen Umgang mit den eingezogenen Geldern zutraue. Da darf man gerne dran glauben, ich tue das nicht.
Na, dann machen wir den Laden ganz dicht. Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Ist es tatsächlich. Vor allem finde ich eben die Implikation "Wer gegen eine Zwangsabgabe ist, ist unbedingt für Kürzungen bei Rentnern und Behinderten" grenzwertig.
Und ich finde es befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Politik hierdurch aus der Verantwortung für aktuelle Situation wie zukünftige Lösung genommen wird. Ernsthaft, wäre ich in der Situation eine solche Abgabe leisten zu müssen, dann wären Politiker die Letzten, denen ich ein verantwortungssvollen Umgang mit den eingezogenen Geldern zutraue. Da darf man gerne dran glauben, ich tue das nicht.
Das ist richtig. Gilt aber doch eigentl. grundsätzlich und für alle Bürger und nicht nur in diesem Zusammenhang.
Da fällt mir ein ganzes Listsche ein.
Aber dieses berechtigte Argument kann doch nicht differenziert nur für bestimmte Statusgruppen angewandt werden.Es löst die Verteilungs-und Belastungsfrage nicht oder nicht auf.
Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Ich formuliere es mal so: Hast du beim Lesen meines Beitrags hier oder in anderen Threads zur europäischen Schuldenkrise den Eindruck ich sei zufrieden mit der Entwicklung? Eine Vermögensabgabe halte ich dennoch für ein populistisches Placebo. Opium fürs Volk. Nenn es wie du willst. Nur bitte nicht die Lösung der Probleme. Die beginnt nämlich, wie in jedem Privathaushalt, auf der Ausgabeseite.
Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Ich formuliere es mal so: Hast du beim Lesen meines Beitrags hier oder in anderen Threads zur europäischen Schuldenkrise den Eindruck ich sei zufrieden mit der Entwicklung? Eine Vermögensabgabe halte ich dennoch für ein populistisches Placebo. Opium fürs Volk. Nenn es wie du willst. Nur bitte nicht die Lösung der Probleme. Die beginnt nämlich, wie in jedem Privathaushalt, auf der Ausgabeseite.
Einen Privathaushalt haben aber wir leider nicht.
Nur um insoweit vermutlich mal Übereinstimmung mit Dir zu erzielen. Unsummen verschlingen in diesem unseren Land die Zahlungen der erwirtschafteten Besoldungsansprüche für Amt und Würdenträger im Anschluß an ihre Amtszeit.
Waren die dramatischen Kürzungen im gestzl. RV Bereich selbstverständlich, finden sie umgekehrt dort selbstverständlich nicht statt. Kohle ohne Ende kostet dies uns.
Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben (jetzt hab ich den Bogen aber weit gespannt,sorry... es galt ledigl. dem Argument "Privathaushalt")
Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben
Ich hatte überlegt das Wort Privathaushalt wegzulassen. Wäre vermutlich sinnvoller gewesen. Um auf deinen Ansatz einzugehen: Auch der Reichtum einiger weniger ist endlich, es sinkt dann "nur" die Schwelle zum Reichtum. Was ist dann mit dem Staat der nicht sparen muss? Ich meine aktuell sehr konkrete Beispiel hierfür vor Augen zu haben.
Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben
Ich hatte überlegt das Wort Privathaushalt wegzulassen. Wäre vermutlich sinnvoller gewesen. Um auf deinen Ansatz einzugehen: Auch der Reichtum einiger weniger ist endlich, es sinkt dann "nur" die Schwelle zum Reichtum. Was ist dann mit dem Staat der nicht sparen muss? Ich meine aktuell sehr konkrete Beispiel hierfür vor Augen zu haben.
Ja ,die Beispiele haben wir alle im Kopf.
war ja auch nur ein wechselseitiger Ansatzabgleich der zeigt, daß es nicht einfach ist, Natürlich "ziehen"beide Ansätze irgendwo und irgendwie.
Und die "Schwelle"(wohin in welche Richtung) ist halt eben natürlich der strittige Ansatz für alle Beteiligten ,-)
pipapo schrieb: Nein, es ist nicht einfach. Das ist sicherlich der allgemeingültige gemeinsame Nenner.
Oh ja. Wenn ich nur daran denke, daß gestern Abend selbst der Altkanzler Schmidt zur Eurorettung ausgeführt hat, daß auch er in der Vergemeinschaftung der Staatsschulden der Krisenländer die einzige Rettungsmöglichkeit der Währungsunion sieht(so hab ich es zumindest verstanden), möchte man am liebsten 3 Valium in de kopp werfen und die Decke über diesen schieben.
dieser Ansatz dürte weder Reichen noch Normalos schmecken.
Schwierigkeiten ohne Ende und umgekehrt streiten wir hier intern über diese unsere Belastungsverteilung.Ich versteh dies alles längst nicht mehr.Krank ist es , nix anderes.
Dirty-Harry schrieb: Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben
Schön, wie sich immer auf die Nebenschauplätze verlegt wird.
Pipapo trifft den Nagel auf den Kopf. Und zwar auch und genau mit dem Privathaushalt. Hier wie dort kann man nur ausgeben, was man einnimmt, es wird nicht bilanziert sondern kameralistisch gebucht, auf der Ausgabenseite hat man fixe Kosten und man kann an der Einnahmenseite eigentlich nicht schrauben. Außer man hätte in der Schule besser aufgepasst.
Und was die Sache mit der Steuergerechtigkeit angeht, mir fallen da auf Anhieb noch ein paar Sachen ein, die man streichen könnte:
Umsatzsteuerfreiheit für Mieteinnahmen am private Mieter Umsatzsteuererleichterung für Lebensmittel, Versicherungen usw. Nacht-, Wochenend- und Schichtzuschläge Kilometerpauschale
Ein Steuersystem ohne Ausnahmen, das geht sowas von nach hinten los, ihr Lieben... macht mal
pipapo schrieb: Die Sache mit der moralischen Erpressung und damit verbundenen Implikation ist in meinen Augen -grundsätzlich- viel eher kritisch zu bewerten als dass sie ein Zeichen von Hochform wäre.
Das ist keine moralische Erpressung. Wir sind nunmal in einer Situation, in der Forderungen im gigantischen Maßstab existieren, die mit großer Sicherheit durch die Kreditnehmer nicht mehr bedient werden können. Es stellt sich damit zwangsläufig die Frage, was mit diesen Forderungen passiert. Man könnte sie einfach abschreiben und damit die Gläubiger belasten. Man kann sie aber auch staatlich garantieren und sich die dafür notwendigen Mittel bei dritten Beschaffen, z. B. durch Kürzungen bei Rentern, Kranken und Behinderten und durch Steuererhöhungen insb. für Normalverdiener. Ich denke schon, dass man beide Alternativen nach moralischen Gesichtspunkten bewerten darf, aber ganz abgesehen davon führt der zweite Weg auch nur noch schlimmer in die Krise, siehe meine Ausführungen in den Vorbeiträgen (Stichwort Kaufkraftverlust).
@reggatyp, @edmund - danke für die Unterstützung!
Morphium schrieb:
@LDKler Zunächst einmal: Du bist mir irgendwie sympathisch.
Danke und dito!
Und was diesen BWLer und NeoCon SG-Eintracht angeht: Lass es lieber sein. Ich hab mit dem Bengel auch Diskussionen geführt, aber der Typ postet immer wieder denselben Unsinn. Standhaft ist er wenigstens.
Schon klar, aber mir ging es auch mehr darum, dem unvoreingenommenen Mitleser mal die wahren Ursachen der Krise und die zwingend daraus folgenden Maßnahmen zur Bewältigung aufzuzeigen. In der öffentlichen Diskussion hört man dazu nämlich leider fast nichts, den attac-Vorstoß jetzt mal ausgenommen. Es wird immer nur diskutiert, ob rigides Sparen (schwarz-gelb) oder schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme (rot-grün) aus der Krise führen. Aber beides ist Unsinn und in der Vergangenheit schon oft genug gescheitert. Über die richtige Lösung, wieder für eine gleichmäßigere Einkommens- und Vermögensverteilung in der Gesellschaft zu sorgen, spricht leider fast niemand. Das ärgert mich, mehr als so ein verblendeter BWLer, der in meinen Augen mehr Opfer als Täter ist, weil er den Unsinn ja genau so beigebracht bekommt. Er plappert ja nur nach, was ihm gesagt wird. Das ganze Studium muss dringend komplett reformiert werden. Sage ja nicht nur ich: http://www.bpb.de/apuz/31506/die-finanzkrise-und-das-versagen-der-modernen-oekonomie?p=4 Dabei ist Ökonomie immer auch politisch. Es geht nicht darum, ob "der Markt" oder "der Staat" dominieren, sondern um Interessenkonflikte zwischen Staaten, sozialen Schichten, Gruppen und Branchen, also um die Frage, wer wie viel vom Kuchen bekommt. Es ist sträflich, dass die moderne mathematische Ökonomie dies vernachlässigt.
Sorry. Das einzige, was du tust, ist beten. Du verallgemeinerst die gesamte Entwicklung der Ökonomie seit circa 100 Jahren als falsch und kommst hier mit sehr stark kommunistischen Kreuzungsversuchen an. Daher fällst du zwar nicht zu den Esoterikern, die man immer mal wieder mit abstrusen Ökonomie-Modellen wahrnimmt, dafür aber zu Wilhelm Lautenbach und Konsorten. Das ganze ist leider mehrfach von schrecklicher Unkenntnis (Oberflächlichkeit) gekennzeichnet: Denn wenn mein Haus brennt, wie andere Häuser drumherum, und ich noch schnell die Goldbarren im Haus fair verteile, sind vielleicht die Armen zufrieden, das Haus brennt aber trotzdem oder gerade deswegen ab.
Genauso mich als Neo-Con gleichzusetzen, dessen Begriff ich nur mit G.W. Bush verbinde. Ich bin libertär-liberal-sozialdemokratisch geprägt und würde den Staat gerne erstmal schrumpfen lassen, um die ganzen Wahlgeschenke der vorherigen Generationen zu entrümpeln. Dazu muss die EZB die Staaten am Laufen halten und diese mit Disziplin die Scheisse vergangener Tagen aufräumen. Desweiteren kein BWLer, sondern eher Richtung Mathe.
Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Ich formuliere es mal so: Hast du beim Lesen meines Beitrags hier oder in anderen Threads zur europäischen Schuldenkrise den Eindruck ich sei zufrieden mit der Entwicklung? Eine Vermögensabgabe halte ich dennoch für ein populistisches Placebo. Opium fürs Volk. Nenn es wie du willst. Nur bitte nicht die Lösung der Probleme. Die beginnt nämlich, wie in jedem Privathaushalt, auf der Ausgabeseite.
als volkswirtschaftlich interessierter laie spukt bei mir im hinterkopf herum, dass in krisenzeiten investiert und nicht gespart werden soll.
allerdings gäbe es ja ein enormes einsparpotential: die zinslast der staatsverschuldung, die 4x so hoch ist, wie der forschungs- und bildungsetat. in meinen augen ist das krank. und irgendwie komisch finde ich es auch, einerseits sparen anzumahnen, aber auf der anderen seite 100te MRD für notleidende banken zur verfügung zu stellen. das gemeine volk hat immer weniger netto vom brutto übrig, die jetzige großeltern-generation finanziert jetzt, nachdem sie ihre eigenheime durch haben, die ETWs ihrer kinder, während 30% (!!!) der ehemaligen generation x ihren lebensunterhalt mit elterlichen zuwendungen bestreitet. der generation praktikum werden meist nur prekäre oder teilzeit-beschäftigungen angeboten und die schere klafft immer weiter auseinander. irgendwie kann das so nicht weitergehen. selbst klischees funktionieren nicht mehr, bei zb. 3.500 arbeitslosen architekten alleine in berlin...
Du wirfst da jetzt natürlich einiges durcheinander bzw stellt sich die Frage "weshalb die Banken" usw unter Umständen nicht nur Gering- und Normalverdienern.
Wenn du aber Zeiten der Rekordsteuereinnahmen in Deutschland als Krisenjahr bezeichnest, dann ist wirklich nur noch Luft nach unten und es dürfte auszuschließen sein, dass jemals ein Zeitpunkt zum Überdenken der Ausgaben gegeben ist.
Bleibt das komische Problem der Endlichkeit privaten Vermögens bei Zwangsabgaben.
http://bit.ly/RY8Nvu
DA
Ist das dein Ernst?
Ich fühle mich hingegen mit dem Totschlagargument "Arbeitsplätzevernichtung" erpresst, das bei jeder Gelegenheit rausgeholt wird.
@reggatyp, @edmund - danke für die Unterstützung!
Danke und dito!
Schon klar, aber mir ging es auch mehr darum, dem unvoreingenommenen Mitleser mal die wahren Ursachen der Krise und die zwingend daraus folgenden Maßnahmen zur Bewältigung aufzuzeigen. In der öffentlichen Diskussion hört man dazu nämlich leider fast nichts, den attac-Vorstoß jetzt mal ausgenommen. Es wird immer nur diskutiert, ob rigides Sparen (schwarz-gelb) oder schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme (rot-grün) aus der Krise führen. Aber beides ist Unsinn und in der Vergangenheit schon oft genug gescheitert. Über die richtige Lösung, wieder für eine gleichmäßigere Einkommens- und Vermögensverteilung in der Gesellschaft zu sorgen, spricht leider fast niemand. Das ärgert mich, mehr als so ein verblendeter BWLer, der in meinen Augen mehr Opfer als Täter ist, weil er den Unsinn ja genau so beigebracht bekommt. Er plappert ja nur nach, was ihm gesagt wird. Das ganze Studium muss dringend komplett reformiert werden. Sage ja nicht nur ich:
http://www.bpb.de/apuz/31506/die-finanzkrise-und-das-versagen-der-modernen-oekonomie?p=4
Dabei ist Ökonomie immer auch politisch. Es geht nicht darum, ob "der Markt" oder "der Staat" dominieren, sondern um Interessenkonflikte zwischen Staaten, sozialen Schichten, Gruppen und Branchen, also um die Frage, wer wie viel vom Kuchen bekommt. Es ist sträflich, dass die moderne mathematische Ökonomie dies vernachlässigt.
Ist es tatsächlich.
Vor allem finde ich eben die Implikation "Wer gegen eine Zwangsabgabe ist, ist unbedingt für Kürzungen bei Rentnern und Behinderten" grenzwertig.
Und ich finde es befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Politik hierdurch aus der Verantwortung für aktuelle Situation wie zukünftige Lösung genommen wird.
Ernsthaft, wäre ich in der Situation eine solche Abgabe leisten zu müssen, dann wären Politiker die Letzten, denen ich ein verantwortungssvollen Umgang mit den eingezogenen Geldern zutraue.
Da darf man gerne dran glauben, ich tue das nicht.
Na, dann machen wir den Laden ganz dicht.
Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Das ist richtig. Gilt aber doch eigentl. grundsätzlich und für alle Bürger und nicht nur in diesem Zusammenhang.
Da fällt mir ein ganzes Listsche ein.
Aber dieses berechtigte Argument kann doch nicht differenziert nur für bestimmte Statusgruppen angewandt werden.Es löst die Verteilungs-und Belastungsfrage nicht oder nicht auf.
Ich formuliere es mal so: Hast du beim Lesen meines Beitrags hier oder in anderen Threads zur europäischen Schuldenkrise den Eindruck ich sei zufrieden mit der Entwicklung?
Eine Vermögensabgabe halte ich dennoch für ein populistisches Placebo. Opium fürs Volk. Nenn es wie du willst. Nur bitte nicht die Lösung der Probleme.
Die beginnt nämlich, wie in jedem Privathaushalt, auf der Ausgabeseite.
Der Spiegel hat sich mal damit beschäftigt, was die verschiedenen Modelle, die bei der Thematik rumgeistern, so bringen würden
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/reichensteuer-so-viel-bringen-hoehere-steuern-fuer-vermoegende-a-848522.html
Und die SZ berichtet von den Reaktionen, die in Frankreich auf die geplante Besteuerung eingetreten sind:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geplante-reichensteuer-in-frankreich-die-fuellen-jetzt-die-kassen-anderer-staaten-1.1435264
Einen Privathaushalt haben aber wir leider nicht.
Nur um insoweit vermutlich mal Übereinstimmung mit Dir zu erzielen. Unsummen verschlingen in diesem unseren Land die Zahlungen der erwirtschafteten Besoldungsansprüche für Amt und Würdenträger im Anschluß an ihre Amtszeit.
Waren die dramatischen Kürzungen im gestzl. RV Bereich selbstverständlich, finden sie umgekehrt dort selbstverständlich nicht statt. Kohle ohne Ende kostet dies uns.
Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben
(jetzt hab ich den Bogen aber weit gespannt,sorry... es galt ledigl. dem Argument "Privathaushalt")
Ich hatte überlegt das Wort Privathaushalt wegzulassen. Wäre vermutlich sinnvoller gewesen.
Um auf deinen Ansatz einzugehen: Auch der Reichtum einiger weniger ist endlich, es sinkt dann "nur" die Schwelle zum Reichtum.
Was ist dann mit dem Staat der nicht sparen muss?
Ich meine aktuell sehr konkrete Beispiel hierfür vor Augen zu haben.
Ja ,die Beispiele haben wir alle im Kopf.
war ja auch nur ein wechselseitiger Ansatzabgleich der zeigt, daß es nicht einfach ist,
Natürlich "ziehen"beide Ansätze irgendwo und irgendwie.
Und die "Schwelle"(wohin in welche Richtung) ist halt eben natürlich der strittige Ansatz für alle Beteiligten ,-)
Das ist sicherlich der allgemeingültige gemeinsame Nenner.
Oh ja. Wenn ich nur daran denke, daß gestern Abend selbst der Altkanzler Schmidt zur Eurorettung ausgeführt hat, daß auch er in der Vergemeinschaftung der Staatsschulden der Krisenländer die einzige Rettungsmöglichkeit der Währungsunion sieht(so hab ich es zumindest verstanden), möchte man am liebsten 3 Valium in de kopp werfen und die Decke über diesen schieben.
dieser Ansatz dürte weder Reichen noch Normalos schmecken.
Schwierigkeiten ohne Ende und umgekehrt streiten wir hier intern über diese unsere Belastungsverteilung.Ich versteh dies alles längst nicht mehr.Krank ist es , nix anderes.
Schön, wie sich immer auf die Nebenschauplätze verlegt wird.
Pipapo trifft den Nagel auf den Kopf. Und zwar auch und genau mit dem Privathaushalt. Hier wie dort kann man nur ausgeben, was man einnimmt, es wird nicht bilanziert sondern kameralistisch gebucht, auf der Ausgabenseite hat man fixe Kosten und man kann an der Einnahmenseite eigentlich nicht schrauben. Außer man hätte in der Schule besser aufgepasst.
DA
Umsatzsteuerfreiheit für Mieteinnahmen am private Mieter
Umsatzsteuererleichterung für Lebensmittel, Versicherungen usw.
Nacht-, Wochenend- und Schichtzuschläge
Kilometerpauschale
Ein Steuersystem ohne Ausnahmen, das geht sowas von nach hinten los, ihr Lieben... macht mal
DA
Sorry. Das einzige, was du tust, ist beten. Du verallgemeinerst die gesamte Entwicklung der Ökonomie seit circa 100 Jahren als falsch und kommst hier mit sehr stark kommunistischen Kreuzungsversuchen an. Daher fällst du zwar nicht zu den Esoterikern, die man immer mal wieder mit abstrusen Ökonomie-Modellen wahrnimmt, dafür aber zu Wilhelm Lautenbach und Konsorten. Das ganze ist leider mehrfach von schrecklicher Unkenntnis (Oberflächlichkeit) gekennzeichnet: Denn wenn mein Haus brennt, wie andere Häuser drumherum, und ich noch schnell die Goldbarren im Haus fair verteile, sind vielleicht die Armen zufrieden, das Haus brennt aber trotzdem oder gerade deswegen ab.
Genauso mich als Neo-Con gleichzusetzen, dessen Begriff ich nur mit G.W. Bush verbinde. Ich bin libertär-liberal-sozialdemokratisch geprägt und würde den Staat gerne erstmal schrumpfen lassen, um die ganzen Wahlgeschenke der vorherigen Generationen zu entrümpeln. Dazu muss die EZB die Staaten am Laufen halten und diese mit Disziplin die Scheisse vergangener Tagen aufräumen. Desweiteren kein BWLer, sondern eher Richtung Mathe.
als volkswirtschaftlich interessierter laie spukt bei mir im hinterkopf herum, dass in krisenzeiten investiert und nicht gespart werden soll.
allerdings gäbe es ja ein enormes einsparpotential: die zinslast der staatsverschuldung, die 4x so hoch ist, wie der forschungs- und bildungsetat. in meinen augen ist das krank. und irgendwie komisch finde ich es auch, einerseits sparen anzumahnen, aber auf der anderen seite 100te MRD für notleidende banken zur verfügung zu stellen. das gemeine volk hat immer weniger netto vom brutto übrig, die jetzige großeltern-generation finanziert jetzt, nachdem sie ihre eigenheime durch haben, die ETWs ihrer kinder, während 30% (!!!) der ehemaligen generation x ihren lebensunterhalt mit elterlichen zuwendungen bestreitet. der generation praktikum werden meist nur prekäre oder teilzeit-beschäftigungen angeboten und die schere klafft immer weiter auseinander. irgendwie kann das so nicht weitergehen. selbst klischees funktionieren nicht mehr, bei zb. 3.500 arbeitslosen architekten alleine in berlin...
Wenn du aber Zeiten der Rekordsteuereinnahmen in Deutschland als Krisenjahr bezeichnest, dann ist wirklich nur noch Luft nach unten und es dürfte auszuschließen sein, dass jemals ein Zeitpunkt zum Überdenken der Ausgaben gegeben ist.
Bleibt das komische Problem der Endlichkeit privaten Vermögens bei Zwangsabgaben.