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Umfairteilen - für eine europaweite Vermögensabgabe

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Jägerschnitzel schrieb:
Ich kann einfach nicht verstehen warum die Lösung dieses Problems in der Neuenführung einer Vermögensteuer/einmaliger Abgabe bestehen soll?

Warum gehen die Forderungen beispielsweise von Attac nicht dahin die bestehenden Regelungen so zu verändern, dass solche Vermögen eben einfach nicht entstehen?
Weil das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, dank der zu niedrigen Besteuerung in der Vergangenheit. Das muss nun erstmal korrigiert werden, bevor in einem zweiten Schritt die Besteuerung so geändert, dass es nicht nochmal zu einer solchen Vermögenskonzentration kommt.
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Brady schrieb:
Grundsteuererhöhung bedeutet auch gleich....Anstieg der Mieten...damit hat man dann sicher jedem geholfen...in Maintal soll die Grundsteuer von 300 auf 695 Punkte erhöht werden...das wäre der ansolute Spitenwert in Hessen....das macht  sicher die Häuslebesitzer, als auch die Mieter froh....ganz sicher...


Das stimmt.

Aus dieser Sicht würde aber auch eine Vermögensteuer indirekt dazu führen.
Müsste ich (als böser Reicher ) auf meine 10 Mietshäuser Vermögensteuer bezahlen würde ich mir die Kohle auch über die Mieten zurückholen. Eben über die Kaltmiete.

Aber ich gebe Dir Recht, eine Grundsteuererhöhung wäre die unsozialste Möglichkeit.    
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Jägerschnitzel schrieb:
Müsste ich (als böser Reicher ) auf meine 10 Mietshäuser Vermögensteuer bezahlen würde ich mir die Kohle auch über die Mieten zurückholen. Eben über die Kaltmiete.
Dank der höheren Steuereinnahmen könnte der Staat aber wieder den (sozialen) Wohnungsbau fördern, was dazu führen könnte, dass du deine geplanten Mieterhöhungen nicht durchsetzen kannst (weil dir sonst die Mieter dank billigerer Alternativen weglaufen würden).  ,-)
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LDKler schrieb:
Jägerschnitzel schrieb:
Ich kann einfach nicht verstehen warum die Lösung dieses Problems in der Neuenführung einer Vermögensteuer/einmaliger Abgabe bestehen soll?

Warum gehen die Forderungen beispielsweise von Attac nicht dahin die bestehenden Regelungen so zu verändern, dass solche Vermögen eben einfach nicht entstehen?
Weil das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, dank der zu niedrigen Besteuerung in der Vergangenheit. Das muss nun erstmal korrigiert werden, bevor in einem zweiten Schritt die Besteuerung so geändert, dass es nicht nochmal zu einer solchen Vermögenskonzentration kommt.


Dann viel Glück vor dem Bundesverfassungsgericht.

Wenn so eine Abgabe überhaupt bestehen sollte, dann muss diese natürlich auf die Zukunft gerichtet sein. Davon mal abgesehen, dass im anderen Fall zig Milliarden auf die Caymans transferiert werden und so der Besteuerung entzogen werden.
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LDKler schrieb:
Jägerschnitzel schrieb:
Müsste ich (als böser Reicher ) auf meine 10 Mietshäuser Vermögensteuer bezahlen würde ich mir die Kohle auch über die Mieten zurückholen. Eben über die Kaltmiete.
Dank der höheren Steuereinnahmen könnte der Staat aber wieder den (sozialen) Wohnungsbau fördern, was dazu führen könnte, dass du deine geplanten Mieterhöhungen nicht durchsetzen kannst (weil dir sonst die Mieter dank billigerer Alternativen weglaufen würden).  ,-)


Wir oft, bzw. für was alles, wurden diese fiktiven höheren Einnahmen hier im Thread jetzt eigentlich schon ganz prima anderweitig eingesetzt? Ist noch was übrig?
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Jägerschnitzel schrieb:
LDKler schrieb:
Jägerschnitzel schrieb:
Ich kann einfach nicht verstehen warum die Lösung dieses Problems in der Neuenführung einer Vermögensteuer/einmaliger Abgabe bestehen soll?

Warum gehen die Forderungen beispielsweise von Attac nicht dahin die bestehenden Regelungen so zu verändern, dass solche Vermögen eben einfach nicht entstehen?
Weil das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, dank der zu niedrigen Besteuerung in der Vergangenheit. Das muss nun erstmal korrigiert werden, bevor in einem zweiten Schritt die Besteuerung so geändert, dass es nicht nochmal zu einer solchen Vermögenskonzentration kommt.


Dann viel Glück vor dem Bundesverfassungsgericht.

Wenn so eine Abgabe überhaupt bestehen sollte, dann muss diese natürlich auf die Zukunft gerichtet sein. Davon mal abgesehen, dass im anderen Fall zig Milliarden auf die Caymans transferiert werden und so der Besteuerung entzogen werden.


Wer beschei... will, wird das wohl auch bei 5-10% weniger Steuerlast.

Wie sieht es denn eigentlich mit unserer Steuerlast im Vergleich zu anderen Industrienationen aus? Habe im Hinterkopf, dass die im Durchschnitt recht hoch ist. Gilt das auch für große Vermögen?
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Jägerschnitzel schrieb:
Dann viel Glück vor dem Bundesverfassungsgericht.

Wenn so eine Abgabe überhaupt bestehen sollte, dann muss diese natürlich auf die Zukunft gerichtet sein. Davon mal abgesehen, dass im anderen Fall zig Milliarden auf die Caymans transferiert werden und so der Besteuerung entzogen werden.
Es ist doch nur eine theoretische Betrachtung. Das sowas nicht einfach so realisiert werden kann, ist doch völlig klar.
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Wär ich kanzler...dann wûrd ich die mwst für ein jahr auf 9% runter setzen...
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Misanthrop schrieb:
Wir oft, bzw. für was alles, wurden diese fiktiven höheren Einnahmen hier im Thread jetzt eigentlich schon ganz prima anderweitig eingesetzt? Ist noch was übrig?
Die einmalige Abgabe dient zur Entschuldung des Staates. Dank den dadurch wegfallenden Zinszahlungen gewinnt der Staat wieder an Handlungsfreiheit.
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seventh_son schrieb:
Gilt das auch für große Vermögen?
Nein:
http://www.jjahnke.net/steuern.html
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LDKler schrieb:
Die einmalige Abgabe dient zur Entschuldung des Staates. Dank den dadurch wegfallenden Zinszahlungen gewinnt der Staat wieder an Handlungsfreiheit.

Ich erlaube mir an dieser Stelle die Anmerkung dass der deutsche Staat zum aktuellen Zeitpunkt seine Neuver- und Umschuldung ohne Zinslasten zu finanzieren in der Lage ist.
In Worten: Null Zinsen.
Tatsächlich ist es, je nach Laufzeit und Zeitpunkt, sogar möglich eine Negativrendite für die Anleger durchzusetzen.

Praktisch ist ein Abbau der Zinslast somit ohne bürokratischen Aufwand -der unweigerlich Kosten verursacht- und auf absolut freiwilliger Basis der jeweiligen Investoren in Milliardenhöhe möglich.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir dein Einwand wenig stichhaltig, der Vorschlag ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt eine Vermögensabgabe zu fordern rein populistisch.
In jedem Fall nicht zwingend ökonomischen Gegebenheiten geschuldet.

Mal ganz platt: In Kombination mit den aktuellen Steuereinnahmen befindet sich das BMF gerade im Schlaraffenland. Eine solche Situation wird es womöglich nicht wieder geben.
Und ausgerechnet nun von einer Notwendigkeit zur Zwangsabgabe zu sprechen lässt schaudern beim Gedanken an schlechtere Zeiten. Man kann sich kaum ausmalen wie weit der staatliche Zugriff dann noch gehen wird.
Sicher ist nur, dass die Zahl derjenigen die applaudieren sich spätestens dann schlagartig reduzieren wird.
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http://www.zeit.de/auto/2012-08/dienstwagen-besteuerung


Zur Dienstwagenbesteuerung

Totschlagargument Arbeitsplätze , das war es ...
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kreuzbuerger schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
pipapo schrieb:
Ich dachte bis eben noch, es ginge um Einnahmen/Ausgaben des Staates.


mir ganz persönlich gehts vorrangig um die gesellschaft. da ist staat nur ein organisationskonstrukt, dass zunehmend seiner aufgabe, dem gemeinwohl, nicht mehr hinreichend nachkommt. die steuer-mechanismen sind ein instrument, die man ja nicht isoliert betrachten kann. wenn man das nur excelsheets betrachtet, fehlt mir der eigentliche zweck, nämlich der menschen. und dieses geht es zusehends schlechter. ist in gewissem umfang auch ok, wenn dafür zb. entwicklungs- und/oder schwellenländer mehr vom kuchen abbekommen. also eine umverteilung von 1. in richtung 3. welt stattfindet. aber nichts desto trotz läuft es ja auch bei uns auseinander...


ist klar meine gestammel?    


Es ist ja nicht so, dass hier irgendwie "Betriebsblindheit" herrscht. Die Probleme sind ja bekannt. Du wirfst aber vieles durcheinander, statt dich einzelnd ausführlich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Zusätzlich dazu gehst du dann auch noch ideologisch vor und wähnst dich benachteiligt. Das ist aber ungerechtfertigt.

Ich mache das grundsätzlich auch den wenigsten zum Vorwurf, sich nicht 100% damit zu beschäftigen, da es eben kompliziert ist und viel Augenmerk notwendig ist sowie man einfach auch noch etwas anderes zu tun hat. Die meisten Leute, die sich damit beschäftigen, färben es irgendwann ideologisch, da das Geld davon fließt - oder du musst deren Leistung, etwa bei der Beratung, teuer einkaufen.

Mit dem Fall der Euro-Krise muss man sich bildlich vorstellen, dass praktisch über diese gesamten Probleme noch ein weiteres, größeres kommt.

pipapo schrieb:
LDKler schrieb:
Die einmalige Abgabe dient zur Entschuldung des Staates. Dank den dadurch wegfallenden Zinszahlungen gewinnt der Staat wieder an Handlungsfreiheit.

Ich erlaube mir an dieser Stelle die Anmerkung dass der deutsche Staat zum aktuellen Zeitpunkt seine Neuver- und Umschuldung ohne Zinslasten zu finanzieren in der Lage ist.
In Worten: Null Zinsen.
Tatsächlich ist es, je nach Laufzeit und Zeitpunkt, sogar möglich eine Negativrendite für die Anleger durchzusetzen.

Praktisch ist ein Abbau der Zinslast somit ohne bürokratischen Aufwand -der unweigerlich Kosten verursacht- und auf absolut freiwilliger Basis der jeweiligen Investoren in Milliardenhöhe möglich.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir dein Einwand wenig stichhaltig, der Vorschlag ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt eine Vermögensabgabe zu fordern rein populistisch.
In jedem Fall nicht zwingend ökonomischen Gegebenheiten geschuldet.

Mal ganz platt: In Kombination mit den aktuellen Steuereinnahmen befindet sich das BMF gerade im Schlaraffenland. Eine solche Situation wird es womöglich nicht wieder geben.
Und ausgerechnet nun von einer Notwendigkeit zur Zwangsabgabe zu sprechen lässt schaudern beim Gedanken an schlechtere Zeiten. Man kann sich kaum ausmalen wie weit der staatliche Zugriff dann noch gehen wird.
Sicher ist nur, dass die Zahl derjenigen die applaudieren sich spätestens dann schlagartig reduzieren wird.


Danke, so sehe ich das auch.

Man muss jedoch aufpassen: Und zwar sollte man europäisch denken. Die Welt ist hoch verschuldet gegenüber dem zu niedrigen Umsatz. Das ist die Folge der Schuldenorgien seit den 70'ern und falscher Methoden, Staatsdefizite mit Hochzinsen bei flexibel verzinslichten Krediten zu bekämpfen.

Und genau deshalb wird man vermutlich nicht darüber hinauskommen, überall innerhalb Europas diese Schulden zurückzuführen. Dabei muss Deutschland den Laden anführen und, wie auch im ESM bzw. Griechenlandthread angedeutet, die Staatsanleihen mit der EZB aufkaufen, um die Staaten samt Banken samt Sozialstaat zu retten - bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der jetzigen Politik.

Hierbei werden die Rahmenbedingungen für die "Wohlhabenden" so gesetzt, sein Geld in riskantere, aber reale Investments umzuschichten. Damit könnte man den Staat entschulden, da die Umsätze durch diese Anreizsetzung steigen.
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S-G-Eintracht schrieb:

Und genau deshalb wird man vermutlich nicht darüber hinauskommen, überall innerhalb Europas diese Schulden zurückzuführen. Dabei muss Deutschland den Laden anführen und, wie auch im ESM bzw. Griechenlandthread angedeutet, die Staatsanleihen mit der EZB aufkaufen, um die Staaten samt Banken samt Sozialstaat zu retten - bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der jetzigen Politik.


Das klingt ja alles schön und gut, dieses Vorgehen muss aber doch auch Nachteile haben, sonst wäre das ja zu schön um wahr zu sein für jeden Staat, er lässt seine Schulden halt einfach von der Zentralbank bezahlen (= Geld drucken). Man sieht zur Zeit keine Anzeichen von Inflation sondern gesamteuropäisch eher welche für Deflation. Aber das müsste sich doch spätestens dann ändern, oder warum sollte das alles gut gehen ohne Vermögensverluste über Geldwertverluste?
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Mal jenseits irgendwelcher Fachidiotie (denn wohin die führt, sieht man ja weltweit): Ist es gerecht, dass so wenige Menschen so viel Geld besitzen?
Ja, ich werde jetzt moralisch. Staaten gehen pleite, die Mehrheit pfeift auf dem letzten Loch und eine Minderheit tanzt auf den Gräbern.

So soll das sein? Glück, wer genug hat, Pech, er es nicht packt?
Gefällt das, ist das halt so?
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reggaetyp schrieb:
Mal jenseits irgendwelcher Fachidiotie (denn wohin die führt, sieht man ja weltweit): Ist es gerecht, dass so wenige Menschen so viel Geld besitzen?
Ja, ich werde jetzt moralisch. Staaten gehen pleite, die Mehrheit pfeift auf dem letzten Loch und eine Minderheit tanzt auf den Gräbern.

So soll das sein? Glück, wer genug hat, Pech, er es nicht packt?
Gefällt das, ist das halt so?


Ich denke keiner der bisherigen Poster würde würde diese Frage bejahen. Selbstverständlich ist es in hohem Masse ungerecht.
Die Frage ist eben wie man diese Schere zwischen Arm und Reich wieder zusammenbekommt. Ich bin der festen Übeugung das die Lösung des Problems an den Lohnverhandlungstisch gehört und nicht in ein Gesetz zur Besteuerung von Vermögen.  
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reggaetyp schrieb:
Mal jenseits irgendwelcher Fachidiotie (denn wohin die führt, sieht man ja weltweit): Ist es gerecht, dass so wenige Menschen so viel Geld besitzen?
Ja, ich werde jetzt moralisch. Staaten gehen pleite, die Mehrheit pfeift auf dem letzten Loch und eine Minderheit tanzt auf den Gräbern.

So soll das sein? Glück, wer genug hat, Pech, er es nicht packt?
Gefällt das, ist das halt so?


Danke

bis ich mich ins Grab leg(um bei Deinem Beispiel zu bleiben) werde ich hoffentlich nicht akzeptieren oder mich damit abfinden, daß es selbstverständlich ist,wenn diese Schere weiter auseinandergeht.

Insbesondere als  langsam etwas reiferer Jahrgang, der bessere Bedingungen verinnerlicht und erlebt hat,findet man sich damit nicht ab.

Ob es direkt wie bei Jägerschnitzel über die Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses oder im Sinne des Eingangsbeitrages läuft , ist nachgeordnet.

Allerdings seh ich die Möglichkeit des Arbeitsverhätnisses z.Zt.(leider) weniger greifbar als umgekehrt.(ungeachtet der unterschiedlichen Bewertungen die hier stattfinden)
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Eine mögliche Wiedereinführung einer Vermögensteuer würde eine große "ABM-Maßnahme" für Steuerberater werden. Denn die Bewertung von nicht-börsennotierten Firmenanteilen und Immobilien ist für den Steuerlaien nicht so einfach zu handhaben.

Auch werden viele zwar keine Vermögensteuer zahlen müssen aber zur Feststellung einer eventuellen Besteuerung eine Vermögensteuererklärung abgeben müssen.

Auch werden die Finanzämter personell aufgestockt werden müssen um den ganzen Kram zu veranlagen.

Auch aus diesen Gründen bezweifle ich, daß eine Vermögensteuer bei derart hohen Freibeträgen - wie derzeit im politischen Gerede - wirklich ertragreich sein würde.

Hinzu kommt, daß alles außer Immobilien problemlos unter gestalterische Ausnutzung von Doppelbesteuerungsabkommen oder durch Wegzug der deutschen Vermögensbesteuerung entzogen werden kann.

Um das Ganze dann letztendlich doch ertragswirksam zugunsten der Bundesländer werden zu lassen würden die Freibeträge und Besteuerungsgrenzen sehr schnell nach unten abgesenkt werden.

Na und dann gibt es ja immer noch das Verfassungsgericht das voraussichtlich alleine aus Gründen der Steuergerechtigkeit angerufen werden wird. Die alte Vermögensteuer ging u.a. unter, weil es keine einheitlichen Bewertungen für verschiedene Vermögensarten gab. So wurde Bargeld anders bewertet als etwa ein Haus, dessen Verkehrswert dem Bargeld entsprach.

Und wieso sollte ein Selbständiger seine Altersversorgung, welche er z.B. in Form von Aktien im Depot hält, im Prinzip versteuern müssen, der Unselbständige seine abgezinsten Ertragsansprüche künftiger Renten-/Pensionszahlungen aber nicht.

Und der größte "Schmunzler" ist ja eine angedachte europäische Vermögensabgabe zugunsten einzig und alleine der Schuldentilgung. Ich stelle mir gerade das Finanzamt Mykonos I oder Athen IV vor, welches das Vermögensteuern der ortsansässigen Superreichen erfassen, kontrollieren, veranlagen und beitreiben soll. Und dann die sabbernde ortsansässige Nomenklatura mit zittrigen Fingern und zu versorgenden Anverwandten. Das wäre was für die altgiechischen Meister de Tragigkomik wie Aristophanes oder Kratinos.

Aber auch hierzulande träumen gewiss wieder einige publicitygeile finzanzverstands-averse Provinzfürsten von durch Vermögensteuern finanzierten "Renditeobjekten" wie Fleesensee, Nürburgring, Cargo Lifter Hallen, Provinzuflughäfen wie Erfurt, Altenburg, Zweibrücken, Kassel, Hof u.a.

Einfach nur herrliche Aussichten.
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pipapo schrieb:
Ich erlaube mir an dieser Stelle die Anmerkung dass der deutsche Staat zum aktuellen Zeitpunkt seine Neuver- und Umschuldung ohne Zinslasten zu finanzieren in der Lage ist.
Richtig, mit Betonung auf "aktueller Zeitpunkt".  ,-)

Praktisch ist ein Abbau der Zinslast somit ohne bürokratischen Aufwand -der unweigerlich Kosten verursacht- und auf absolut freiwilliger Basis der jeweiligen Investoren in Milliardenhöhe möglich.
Bis die ersten Garantien des Deutschen Staates für die Gläubiger der Südländer fällig werden. Die erste Rating-Agentur hat den Ausblick ja schon auf negativ gesetzt.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir dein Einwand wenig stichhaltig, der Vorschlag ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt eine Vermögensabgabe zu fordern rein populistisch.
In jedem Fall nicht zwingend ökonomischen Gegebenheiten geschuldet.
Ja, zum jetzigen Zeitpunkt ist sie noch nicht zwingend, weil Deutschland sein Nachfrageproblem durch Verlagerung ins Ausland gelöst hat. Aber das ist keine Lösung von Dauer, weil die Importländer irgendwann (bald) keine Kredite für die Aufrechterhaltung ihres Konsums mehr bekommen werden. Also muss letztlich das Problem der Vermögenskonzentration früher oder später gelöst werden, sonst schmiert die Wirtschaft ab.

Man kann sich kaum ausmalen wie weit der staatliche Zugriff dann noch gehen wird.
Der Abbau der Vermögenskonzentration dient ja gerade der Vermeidung schlechter Zeiten. Dein Unbehagen kann ich aber verstehen, denn in den letzten 20 Jahren hat sich der Staat seine Einnahmen immer stärker vom Normalbürger geholt. Aber gerade diese Fehlentwicklung soll ja korrigiert werden und wir sollten der Politik auch genau auf die Finger schauen, wenns an die Umsetzung der Pläne geht.

Sicher ist nur, dass die Zahl derjenigen die applaudieren sich spätestens dann schlagartig reduzieren wird.
Dann muss man denen da oben Druck machen, wenn wieder die kleinen geschröpft werden sollen.
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@EFCB

Warum sollte ausgerechnet in Deutschland nicht gehen, was überall sonst auf der Welt funktioniert?
http://www.focus.de/politik/deutschland/steuer-oecd-fordert-hoehere-vermoegenssteuern_aid_340892.html
Deutschland sollte internationalen Experten zufolge höhere Vermögenssteuern zur Finanzierung weiterer Sozialreformen erheben. Sie lägen im internationalen Vergleich niedrig, heißt es in der am Mittwoch in Paris veröffentlichten Einkommensstatistik 2007 der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD). Insgesamt solle Deutschland eine stärkere Steuerfinanzierung der sozialen Sicherung anstreben.

Bei den Einnahmen aus Substanzsteuern lag Deutschland den Angaben zufolge im vergangenen Jahr stabil bei 0,9 Prozent der Wirtschaftsleistung. Damit hätten die Einnahmen aus Grund-, Vermögen-, Schenkung- und Erbschaftsteuer um die Hälfte niedriger gelegen als im OECD-Durchschnitt von zwei Prozent im Jahr 2006.



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