Misanthrop schrieb: Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.
Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.
[...] Ansonsten werde ich hier auch nicht fürs Reden bzw. Schreiben bezahlt, sondern hab bis Ende August noch ein Projekt fertig zu stellen . Wenn man nebenbei noch etwas akribisch an der Eurex oder im OTC-Bereich handelt, beschäftigt man sich automatisch mit solchen Sachen und muss die Zeit irgendwie totschlagen. Darum bin ich hier
[...]
Ich bin ansonsten der Meinung, wer insgesamt die Abläufe nicht einigermaßen versteht, der versteht eigentlich auch überhaupt nicht, was in sogenannter Fachpresse genau drinsteht und wäre beim Spiegel oder Bild besser aufgehoben. Dann helfen eigentlich nur Vorträge und kostenpflichtige Beratungen...
Soll keiner sagen, ich hätt's nicht wenigstens versucht. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wohin ich mein Geld zu tragen habe.
Aber genau das ist ebenfalls Käse. Aktuell bekomme ich als noch nicht mal Bachelor Projektanfragen ohne Ende mit Stundenlöhnen über 30 Euro, eine Firma (keine GmbH) wollte mich aus dem Studium kaufen und Festanstellen. Und ich bin allerhöchstens meiner Wahrnehmung nach Durchschnitt - zwei meiner Mitbewohner arbeiten sogar über 40 Euro die Stunde während des Studiums, einer davon hat ebenfalls seine Firma.
Misanthrop schrieb: Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.
Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.
Bei S-G-Eintracht habe ich das Gefühl, dass er die mangelnde Qualität seiner Argumentation bewusst durch ellenlanges, verklausuliertes Geschreibe überdeckt.
Aber ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Beiträge allgemeinverständlich wären. Ich selbst bin auf dem Gebiet ja auch nur Laie, denn ich habe keine Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Wobei ich mittlerweile denke, dass eine solche Ausbildung den Blick auf die Zusammenhänge sowieso mehr verschleiert, als ihn klarer werden lässt. Selbst denken und selbst recherchieren bringt mehr.
Misanthrop schrieb: Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.
Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.
[...] Ansonsten werde ich hier auch nicht fürs Reden bzw. Schreiben bezahlt, sondern hab bis Ende August noch ein Projekt fertig zu stellen . Wenn man nebenbei noch etwas akribisch an der Eurex oder im OTC-Bereich handelt, beschäftigt man sich automatisch mit solchen Sachen und muss die Zeit irgendwie totschlagen. Darum bin ich hier
[...]
Ich bin ansonsten der Meinung, wer insgesamt die Abläufe nicht einigermaßen versteht, der versteht eigentlich auch überhaupt nicht, was in sogenannter Fachpresse genau drinsteht und wäre beim Spiegel oder Bild besser aufgehoben. Dann helfen eigentlich nur Vorträge und kostenpflichtige Beratungen...
Soll keiner sagen, ich hätt's nicht wenigstens versucht. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wohin ich mein Geld zu tragen habe.
Mir geht es genau so. brady und ich hatten auch schon öfter darauf hingewiesen.
Aber das war wie nem Ochs ins Horn gepetzt.
@LDKler: Deine Beiträge kann ich verstehen und nachvollziehen. Danke dafür.
Ist hier zwar schon etwas weitergelaufen die Diskussion, aber ich springe eben kurz zurück. Selbstverständlich muss man "aktueller Zeitpunkt" nicht betonen, man kann es einfach so lesen wie es da steht.
Es ist darüber hinaus absehbar dass die Zinsbelastung Deutschlands im Vergleich zu anderen europäischen Staaten immer geringer ausfällt. Unabhängig von einer möglichen Herbstufung bei Moody's, die ich in der Androhung vernünftig finde und als überfällig erachtet habe.
Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen dass sogar im Falle eines Eurocrashs, Deutschland aufgrund seiner Wirtschaftsleistung als Investitionsziel dienen würde ohne vom Geldhahn abgeschnitten zu sein. Das Geld existiert und es wird irgendwo hin müssen. Das sollte einiges über das heraufbeschworene bevorstehende Ende der Republik ohne eine Vermögensabgabe aussagen.
LDKler schrieb: Der Abbau der Vermögenskonzentration dient ja gerade der Vermeidung schlechter Zeiten.[...]
Es findet allerdings kein solcher Abbau statt, denn dann müsste das Vermögen ja direkt an weniger Vermögende weitergereicht werden. Da glaubst doch du und zehn andere nicht dran. Der Politik genau auf die Finger zu schauen kannst du tun, das wird schon heute praktiziert und in meinen Augen nicht mit einem Ergebnis dass Fehlentwicklungen unterbindet. Ich nenne das naiv. (kein Angriff)
Im Übrigen finde ich mich in dem was EFCB geschrieben hat gut wieder. Geht es allen gut, geht es auch mir gut. Es muss aber dennoch auch (deutliche) Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen.
Und OT: Ich empfehle die Beiträge von SG-Eintracht erst gar nicht zu lesen. Ich zumindest halte es so und habe nicht den Eindruck in der Diskussion irgendetwas zu verpassen. So geht es mir aber auch mit Morphium. Same shit, different name.
Misanthrop schrieb: Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.
Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.
Bei S-G-Eintracht habe ich das Gefühl, dass er die mangelnde Qualität seiner Argumentation bewusst durch ellenlanges, verklausuliertes Geschreibe überdeckt.
Aber ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Beiträge allgemeinverständlich wären. Ich selbst bin auf dem Gebiet ja auch nur Laie, denn ich habe keine Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Wobei ich mittlerweile denke, dass eine solche Ausbildung den Blick auf die Zusammenhänge sowieso mehr verschleiert, als ihn klarer werden lässt. Selbst denken und selbst recherchieren bringt mehr.
ich finde deine beiträge sehr gut nachvollziehbar und für die diskussion auf jeden fall wertvoll!
pipapo schrieb: Ist hier zwar schon etwas weitergelaufen die Diskussion, aber ich springe eben kurz zurück.
Ja klar, gerne. Für konstuktive Antworten auf meine Beiträge, selbst wenn sie kontrovers sind, bin ich immer dankbar.
Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sogar im Falle eines Eurocrashs, Deutschland aufgrund seiner Wirtschaftsleistung als Investitionsziel dienen würde ohne vom Geldhahn abgeschnitten zu sein. Das Geld existiert und es wird irgendwo hin müssen.
Vielleicht kommt das so, vielleicht auch nicht. Wird man sehen.
Aber noch 2 Anmerkungen dazu. 1. Vieles von dem Geld existiert eigentlich nicht mehr, die Besitzer wissen nur noch nichts davon. ,-) Wer glaubt denn wirklich noch, dass die dem Vermögen gegenüberstehenden Schulden (immer bedenken Geld entsteht durch Kreditvergabe) vollumfänglich getilgt werden können. Nein, Vermögen wird abgeschrieben werden müssen und zwar in großem Umfang. Es stellt sich nur die Frage, bei wem. 2. Wenns zum Eurocrash kommt, haben wir ganz andere Probleme. Nicht vergessen, wir standen schon in 2008 kurz vor einem Bankenrun.
LDKler schrieb: Der Abbau der Vermögenskonzentration dient ja gerade der Vermeidung schlechter Zeiten.[...]
Es findet allerdings kein solcher Abbau statt, denn dann müsste das Vermögen ja direkt an weniger Vermögende weitergereicht werden.
Nicht zwingend. Auch der Staat selbst kann mit dem Geld Nachfrage erzeugen, z. B. in dem er Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Infrastruktur renoviert (nötigs wärs ja auch), und so für Wirtschaftswachstum und zusätzliche Arbeitsplätze sorgen. Hauptsache das Geld, dass vorher ich sach mal salop rumlag (aktuell gehen nur noch 5% der Gewinne in beschäftigungsschaffende Realinvestionen!), zirkuliert wieder.
Da glaubst doch du und zehn andere nicht dran. Der Politik genau auf die Finger zu schauen kannst du tun, das wird schon heute praktiziert und in meinen Augen nicht mit einem Ergebnis dass Fehlentwicklungen unterbindet. Ich nenne das naiv. (kein Angriff)
Ich hatte schonmal betont, dass es mir hier nicht darum geht, die tatsächliche Realisierbarkeit von einzelnen Maßnahmen zu diskutieren. Ich will hier nur zeigen, was schief läuft und welche Korrekturmaßnahmen zur Überwindung der Krise wirklich tauglich wären. Das, was die Politik aktuell macht, ist nämlich gerade nicht tauglich, und zwar sowohl die Vorschläge von schwarz-gelb wie auch die von rot-grün. Das einzig Vernünftige, was ich zum Thema lese, kommt ausgerechnet von Sahra Wagenknecht: http://www.fr-online.de/schuldenkrise/wie-die-linken-die-demokratie-retten-wagenknecht-will-macht-der-banker-brechen,1471908,16809226.html
Geht es allen gut, geht es auch mir gut.
Ja eben! Nur geht es zurzeit immer weniger Menschen gut, das ist ja gerade das Problem.
Es muss aber dennoch auch (deutliche) Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen.
Natürlich! Sonst hätten wir ja Sozialismus, was sicher hier niemand will. Nur die jetzige Vermögenskonzentration ist zum einen in meinen Augen moralisch fragwürdig, denn sie bildet die Leistungsunterschiede nicht mehr real ab. Oder glaubst du wirklich ein Ackermann leistet 200mal mehr wie du und ich? Und zum anderen schwächt sie die Wirtschaft. Wie ist in diesem außergewöhnlich guten fr-Artikel beschrieben: http://www.fr-online.de/doku---debatte/mehr-umverteilung-geht-nicht,1472608,2883134.html
Und OT: Ich empfehle die Beiträge von SG-Eintracht erst gar nicht zu lesen. Ich zumindest halte es so und habe nicht den Eindruck in der Diskussion irgendetwas zu verpassen.
Ja, mache ich jetzt auch so, hatte ich ihm ja auch schon gesagt.
LDKler schrieb: [ Bei S-G-Eintracht habe ich das Gefühl, dass er die mangelnde Qualität seiner Argumentation bewusst durch ellenlanges, verklausuliertes Geschreibe überdeckt.
Aber ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Beiträge allgemeinverständlich wären. Ich selbst bin auf dem Gebiet ja auch nur Laie, denn ich habe keine Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Wobei ich mittlerweile denke, dass eine solche Ausbildung den Blick auf die Zusammenhänge sowieso mehr verschleiert, als ihn klarer werden lässt. Selbst denken und selbst recherchieren bringt mehr.
Welch Arroganz: Du willst hier mit deinem super verständlichen pastoralen Geschwätz ganzen Nobellpreisträgern (nicht mir, aber ich vertrete deren Positionen) erzählen, dass deren Forschungsergebnisse (deren Praxisrelevanz durchgehend bewiesen wird) für die Katz' sind? (Das hat auch mit dem Studium nichts zu tun, wo ich lediglich über 2 Semester 4-Standardschulen hatte. Es ist aber Selbststudium der Institutionen, der Forschungsergebnisse vieler Forschungsstühle und erfahrungsgeprüft!)
Wenn du mal ins Krankenhaus musst: Gehst du dann genauso vor? Und erklärst gebetsmühlenartig einem Doktor im OP, was er zu tun hat? Bloß ist der Patient irgendwann tot, hört man auf dich. Oder du wirst gerade deshalb aus der Notaufnahme geworfen und isoliert. Für die Oma auf der anderen Straßenseite mag das alles super klingen, der Doktor bekommt aber wahrscheinlich selbst einen Herzinfarkt.
Mir ist das aber nun auch herzlich Wurst. Isoliert mich, versteht es nicht und fahrt mit Volldampf gegen die Wand. Ihr könnt mit Sicherheit alle Auto fahren. Hilfe gibt es dann aber seitens der Allgemeinheit nicht mehr.
PS: Sorry für die langanhaltenden Erklärungsversuche gegen den Pastor. Religion != Wissenschaft - viel Spaß in der Esoterik.
Eins muss ich dir lassen, du hast es geschafft...dass user die normalerweise absolut gegesätzlicher meinung sind....bei dir sowas von einer meinung sind!! Du bist ein Dummschwätzer, Angeber, Poser und ein sowas vom wahren leben da draussen keine Ahnung habender Blender....
S-G-Eintracht schrieb: Du willst hier mit deinem super verständlichen pastoralen Geschwätz ganzen Nobellpreisträgern (nicht mir, aber ich vertrete deren Positionen) erzählen, dass deren Forschungsergebnisse (deren Praxisrelevanz durchgehend bewiesen wird) für die Katz' sind?
Das muss ich gar nicht. Dass deren Forschungsergebnisse für die Katz sind zeigt die gegenwärtige Krise, die von den Mainstream-Ökonomen nicht vorhergesehen wurde und für die sie keine tauglichen Lösungen entwickeln. Wie sollen sie das auch können mit ihren falschen, ideologiebasierten Wirtschaftmodellen?
Wirtschaftskrise. Das kommt mir vor, als würde einer, der 1000 Mal hintereinander einen falschen Einwurf macht, mir zu erklären versuchen wie ein regelkonformer Einwurf geht.
S-G-Eintracht schrieb: Du willst hier mit deinem super verständlichen pastoralen Geschwätz ganzen Nobellpreisträgern (nicht mir, aber ich vertrete deren Positionen) erzählen, dass deren Forschungsergebnisse (deren Praxisrelevanz durchgehend bewiesen wird) für die Katz' sind?
Das muss ich gar nicht. Dass deren Forschungsergebnisse für die Katz sind zeigt die gegenwärtige Krise, die von den Mainstream-Ökonomen nicht vorhergesehen wurde und für die sie keine tauglichen Lösungen entwickeln. Wie sollen sie das auch können mit ihren falschen, ideologiebasierten Wirtschaftmodellen?
Ansonsten hat Brady alles notwendige gesagt.
Das ist einfach nicht korrekt. Erstens hat mindestens eine Ökonomieschule die gegenwärtige Krise (Weltfinanzkrise) grundsätzlich vorrausgesehen. Zweitens ist die Analyse der Experten, die nicht einer Schule fest anhängen, sondern kreuz und quer mit praktischen Modellen arbeiten, soweit fortgeschritten.
Dass deine Volkswirtschaftliche Philosophie wesentlich gravierendere Krisen ausgelöst und verlängert hat sowie riesige Geldsummen von staatlicher in private Hand überführt hat, verschweigst du auch gerne. Und gerade weil die Analysen so fortgeschritten sind, werden deine Fehler eben nicht wiederholt. Deshalb hängst du irgendeiner Utopie-Welt an, statt dich mit pragmatischen und keinerlei weltfremden Lösungsansätzen zu beschäftigen.
Und wenn du der Meinung bist, du seihst ja gegen Sozialismus, führst dann aber eine S. Wagenknecht auf, als die Frau, die die Krise verstanden hat und Lösungen auftischt, dann nagt das verdammt an deiner Glaubwürdigkeit. Anyways, ich bin ein "Blender" und "Poser" - wie man eben Wissenschaftler so kennt. Oder halt: Waren das nicht doch die Sozis?
Im Übrigen finde ich mich in dem was EFCB geschrieben hat gut wieder. Geht es allen gut, geht es auch mir gut. Es muss aber dennoch auch (deutliche) Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen.
Warum soll es deutliche Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen?
Mein Ideal ist nach wie vor, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ein gutes Leben zu führen und keiner aus welchen Gründen auch immer ein Anrecht hat, dass es ihm besser geht als einem anderen.
Je größer die Ungleichheit im Gutgehen oder - anders ausgedrückt - je größer das Wachstum der Ungleichheiten, um so größer der Unfrieden in einer Gesellschaft. Und daraufhin steuern auch wir in Deutschland hin.
Ungleichheiten lassen sich nur durch einschneidende Veränderungen ausgleichen. Warum sollen für diejenigen, die in dieser Zeit absurde Einkommen erzielen, nicht Spitzensteuersätze erhoben werden? Nur weil das deutsche Steuersystem so behäbig ist (wie das in anderen Ländern aussieht kann ich nicht beurteilen) und die Finanzämter und Steuerberater etwas mehr arbeiten müssen? Und ist es wirklich so schwer, Erbschaftssteuern über eine gewisse festgesetzte Freigrenze hinaus anzuheben? Gerechtigkeit erscheint mir in diesem Zusammenhang durchaus ein Wertmaßstab zu sein, der für viele Menschen Gültigkeit besitzt und somit auch in ihr grundsätzliches Anrecht auf ein gutes Leben mit materieller Absicherung und Chancengleichheit einfließt.
Nuja. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand der mehr leistet, eine Idee hatte und diese erfolgreich umgesetzte hat usw.. letztlich deutlich mehr Wohlstand genießen kann, als jemand ohne Schulabschluss mit Aushilfsjob. Auch wenn dieser Spruch zur Zeit eher aus dem liberalen Lager zu vernehmen ist und ich damit wirklich nichts am Hut habe, so muss der Ausspruch "Leistung muss sich lohnen" immer gelten. Das ist immer auch ein Anreiz für Menschen großartiges zu erschaffen. Wenn jemand durch seine eigene Arbeit anderen Menschen Arbeitsplätze gibt, die dazu noch gut bezahlt sind. Wieso sollte so jemand letztlich nicht deutlich mehr Kohle in der Tasche haben, als einer seiner Angestellten? Spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts dagegen. Gute Arbeit, gutes Geld. Oben wie unten.
Ich nenne an dieser Stelle einfach mal einen Hopp, weil ich ihn als Typ nicht leiden kann. Trotzdem: der Kerl hat mit 2 Kollegen SAP aus dem Boden gestampft. Das ernäht tausende von Familien. Da verdienen Leute richtig gut Geld. Für diese Leistung darf er von mir aus gerne deutlich mehr Kröten auf dem Konto haben, als einer seiner Programmierer.
Ein Modell, in dem alle Menschen annähernd gleiche Wohlstandsverhältnisse besitzen, hat noch nie und wird auch nie funktionieren. Der Punkt ist doch eher, dass erstens Chancengleichheit bei Bildungserwerb und Karriere bestehen müsste und zweitens die Ausbeutung von Menschen und ganzen Kontinenten zur Profitsteigerung bekämpft werden müsste, um so für möglichst viele Menschen ein vernünftiges Mindestmaß an Wohlstand gewährleisten zu können. Aber wo skrupellose Gier von denen reguliert werden soll, die davon profitieren..
Warum soll es deutliche Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen?
Leistungsprinzip. Jemand, der seit er 15 ist, 5 Tage die Woche trainiert, wird deutlich schneller sein Leistungsziel (Rente) erreichen, als jemand der mit Mitte 20 anfängt, alle 2 Wochen eine Runde spazieren zu gehen.
FräuleinAdler schrieb:
Mein Ideal ist nach wie vor, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ein gutes Leben zu führen
Das ist doch der Fall. Die Mittelschicht ist seit den 90er Jahren gestiegen. Viele Leute gerade aus dem Osten haben sich mitlerweile "westliche" Lebensstandards erarbeitet.
FräuleinAdler schrieb:
und keiner aus welchen Gründen auch immer ein Anrecht hat, dass es ihm besser geht als einem anderen.
Niemand hat ein Anrecht darauf. Darum poche ich ja wie ein Wilder darauf, dass Deutschland sich nicht in einem Wohlstandsparadies wähnt, während der Rest der Welt aufholt. Und der einzige Unterschied ist nunmal noch der Faktor des Hochtechnologielandes.
Es gibt ja eben auch viele "Reiche", die ebenfalls durchgereicht werden. Wenn sie eben gezockt und verloren haben.
Wenn jedoch vor Hartz-4 bestialisch viel Geld geflossen ist, ohne dass er sich nach Arbeit umsehen musste...und nun, mit Hartz-4 man trotzdem u.U. besser gestellt ist, als jemand der arbeitet, dann erreicht man diese Besserstellung tatsächlich. Und das ist für viele Leute in der unteren und mittleren Mittelschicht Realität, die etwa 70% der arbeitenden Bevölkerung ausmachen.
Die Frage ist, wer zahlt diesen Luxus?
FräuleinAdler schrieb:
Je größer die Ungleichheit im Gutgehen oder - anders ausgedrückt - je größer das Wachstum der Ungleichheiten, um so größer der Unfrieden in einer Gesellschaft. Und daraufhin steuern auch wir in Deutschland hin.
Das ist regional sehr unterschiedlich.
Ich gebe dir sonst aber Recht, dass große Ungleichheit per se nichts tolles ist. Ich frage allerdings, ob es denn tatsächlich so groß ist?
Denn in Deutschland herrscht(e langezeit) Leistungsfeindlichkeit, sonst würden viele Ärzte und andere Berufsgruppen nicht im Ausland deutlich mehr verdienen und die Quote derjenigin, die 150.000 Euro/Jahr verdienen, nicht bloß nur 1% der Gesellschaft ausmachen, sondern 2-3% wie in anderen Ländern.
Es fällt sehr stark auf, dass wir in Deutschland verstärkt eine Neiddebatte, vor allem seit den Arbeitsmarktreformen, führen, die sich vielseitig NICHT auf Argumente beruft, sondern Emotionalität. Ich kann das vor allem für Arbeitnehmer nachvollziehen, die im Falle der Arbeitslosigkeit nach 1 Jahr jemanden gleichgestellt sind, der noch nie gearbeitet hat.
Insbesondere "internationale Menschen", die auch die ausländische Presse lesen, im Ausland sind und wieder nach Deutschland kommen, bestätigen diese Einschätzung sofort.
FräuleinAdler schrieb:
Ungleichheiten lassen sich nur durch einschneidende Veränderungen ausgleichen. Warum sollen für diejenigen, die in dieser Zeit absurde Einkommen erzielen, nicht Spitzensteuersätze erhoben werden? Nur weil das deutsche Steuersystem so behäbig ist (wie das in anderen Ländern aussieht kann ich nicht beurteilen) und die Finanzämter und Steuerberater etwas mehr arbeiten müssen?
Das zahlt man doch. Es ist doch niemand der Besteuerung bevorteilt, außer es dient einem konkreten Zweck. Eine Reichensteuer verursacht, möchte man keine negativen Nebeneffekte haben, aber mehr Verwaltungskosten als Einnahmen.
FräuleinAdler schrieb:
Und ist es wirklich so schwer, Erbschaftssteuern über eine gewisse festgesetzte Freigrenze hinaus anzuheben? Gerechtigkeit erscheint mir in diesem Zusammenhang durchaus ein Wertmaßstab zu sein, der für viele Menschen Gültigkeit besitzt und somit auch in ihr grundsätzliches Anrecht auf ein gutes Leben mit materieller Absicherung und Chancengleichheit einfließt.
Die Erbschaftsteuerfreigrenzen sind schon im internationalen Bereich sehr gering. Ergo, nimmt sich der Staat schon das Vermögen, was eine Familie - eventuell auch mit der Mithilfe der Erben - aufgebaut hat und was als persönlicher Nachlass gewählt wurde. Höhere Freigrenzen und dann höhere Besteuerung würden dagegen dafür sorgen, dass die "Masse" an Familienunternehmen-Erben fehlt, um damit die große Masse an Empfängern finanzieren zu können.
In meinem Studiengang (Jahrgang 92) schätze ich den Anteil der Personen mit Migrationshintergrund auf 20% an (neben 20% Ausländern). Jeder einzelne von denen aus meinem Umfeld ist über diesen Zustand glücklich, der ihnen gewährt wurde und bereit Gas zu geben. Es gibt sicherlich auch in den ersten Semestern welche, die versuchen Kindergeld etc. abzustauben und sagen das auch schonungslos. So ist es eben. Aber wer ist denn heute materiell nicht abgesichert?
Genau diejenigen fragen sich heute schon, wen sie da eigentlich genau lamentieren werden und wieso im Zug beim Lernen von alkoholisierten Ver.di-Tanten angepöbelt werden müssen.
Es gibt für jeden einzelnen, der etwas will, Hilfe und Unterstützung, sowohl privat als auch staatlich. Und dann muss man eben "trainieren" gehen und Rückstände aufholen.
Jeder der arbeiten kann, wird gebraucht. Sonst ist, wie Merkel es eben sagt, der Wohlstand der gesamten Gesellschaft auf diesem Niveau nicht zu halten.
Wenn ich einen IV brauche, und hab vielleicht nur unterklassige Stoßstürmer, dann sorge ich dafür, dass der unterklassige Stoßstürmer, der trotzdem immer im Training ist, irgendwann ein solider IV wird. Und das Gesamtteam eine gute Performance abliefern kann. Wenn das Team aber weitreichend nur toll im diskutieren, anschwärzen und rumheulen ist, dann wird das einfach niemals unter die Top 5 kommen. Und die am wenigsten talentiertesten Spieler vielleicht sogar am stärksten abgehängt werden.
Tube schrieb: Nuja. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand der mehr leistet, eine Idee hatte und diese erfolgreich umgesetzte hat usw.. letztlich deutlich mehr Wohlstand genießen kann, als jemand ohne Schulabschluss mit Aushilfsjob. Auch wenn dieser Spruch zur Zeit eher aus dem liberalen Lager zu vernehmen ist und ich damit wirklich nichts am Hut habe, so muss der Ausspruch "Leistung muss sich lohnen" immer gelten. Das ist immer auch ein Anreiz für Menschen großartiges zu erschaffen. Wenn jemand durch seine eigene Arbeit anderen Menschen Arbeitsplätze gibt, die dazu noch gut bezahlt sind. Wieso sollte so jemand letztlich nicht deutlich mehr Kohle in der Tasche haben, als einer seiner Angestellten? Spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts dagegen. Gute Arbeit, gutes Geld. Oben wie unten.
Ich nenne an dieser Stelle einfach mal einen Hopp, weil ich ihn als Typ nicht leiden kann. Trotzdem: der Kerl hat mit 2 Kollegen SAP aus dem Boden gestampft. Das ernäht tausende von Familien. Da verdienen Leute richtig gut Geld. Für diese Leistung darf er von mir aus gerne deutlich mehr Kröten auf dem Konto haben, als einer seiner Programmierer.
Ein Modell, in dem alle Menschen annähernd gleiche Wohlstandsverhältnisse besitzen, hat noch nie und wird auch nie funktionieren. Der Punkt ist doch eher, dass erstens Chancengleichheit bei Bildungserwerb und Karriere bestehen müsste und zweitens die Ausbeutung von Menschen und ganzen Kontinenten zur Profitsteigerung bekämpft werden müsste, um so für möglichst viele Menschen ein vernünftiges Mindestmaß an Wohlstand gewährleisten zu können. Aber wo skrupellose Gier von denen reguliert werden soll, die davon profitieren..
ich bin ebenfalls kein Freund von Hopp und find es auch nicht passend, so auf Distanz über Dinge zu diskutieren, die wir mangels Kenntnisse des Unternehmens nicht führen können.
Trotzdem klingelt es auch bei mir bei SAP im Hinblick auf Gerechtigkeit und "Umfairteilung" etwas im Kopf.
Ich meine mal gelesen zu haben, daß Hopp bei SAP einen Btriebsrat regelmäßig geschmeidig verhindert habe.
Fair und sauber fängt bei der Verteilung bereits insoweit an.
Ich könnte eine persönliche Liste meiner eigenen und meiner Erfahrungen aus dem Umfeld bezüglich Betriebsratsverhinderung,-behinderung und -beeinträchtigung zusammenstellen.
Dies gehört zum Thema Unfairteilung hin zur Umfairteilung ganz klar dazu.
Wir sind an allen Ecken und Enden weit davon abgerückt. Es muß sich endlich an allen Fronten in diese Richtung was bewegen.
Brady schrieb: Ja so ein Betriebrat....das hat schon was...
O.K.stimme zu.
Aber so eine eindeutige Betriebsratsverhinderung spiegelt für mich schon 1:1. die Gegebenheiten unserer kranken Gesellschaft und ihre sich verändernden Verteilung exakt wieder.
Einseitigkeit,Ausbeutung,Gewinnmaximierung steht über Recht und Gesetz und geht zu Lasten der breiten Masse
Es ist für mich wirklich kein Zufall, daß die Entwicklungen deckungsgleich verlaufen.
in einem Unternehmen ohne Betriebsrat besteht keine gewollte Gerechtigkeit und keine Zufriedenheit. Für mich die oder eine der arbeitsrechtliche Keimzellen schlechthin, für vorsätzlich herbeigeführte soziale Ausgrenzung und Schieflage
Soll keiner sagen, ich hätt's nicht wenigstens versucht.
Aber jetzt weiß ich wenigstens, wohin ich mein Geld zu tragen habe.
Erzähl das doch der Oma, die wird sich freuen.
Bei S-G-Eintracht habe ich das Gefühl, dass er die mangelnde Qualität seiner Argumentation bewusst durch ellenlanges, verklausuliertes Geschreibe überdeckt.
Aber ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Beiträge allgemeinverständlich wären. Ich selbst bin auf dem Gebiet ja auch nur Laie, denn ich habe keine Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Wobei ich mittlerweile denke, dass eine solche Ausbildung den Blick auf die Zusammenhänge sowieso mehr verschleiert, als ihn klarer werden lässt.
Selbst denken und selbst recherchieren bringt mehr.
Mir geht es genau so.
brady und ich hatten auch schon öfter darauf hingewiesen.
Aber das war wie nem Ochs ins Horn gepetzt.
@LDKler: Deine Beiträge kann ich verstehen und nachvollziehen. Danke dafür.
Ist hier zwar schon etwas weitergelaufen die Diskussion, aber ich springe eben kurz zurück.
Selbstverständlich muss man "aktueller Zeitpunkt" nicht betonen, man kann es einfach so lesen wie es da steht.
Es ist darüber hinaus absehbar dass die Zinsbelastung Deutschlands im Vergleich zu anderen europäischen Staaten immer geringer ausfällt. Unabhängig von einer möglichen Herbstufung bei Moody's, die ich in der Androhung vernünftig finde und als überfällig erachtet habe.
Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen dass sogar im Falle eines Eurocrashs, Deutschland aufgrund seiner Wirtschaftsleistung als Investitionsziel dienen würde ohne vom Geldhahn abgeschnitten zu sein. Das Geld existiert und es wird irgendwo hin müssen.
Das sollte einiges über das heraufbeschworene bevorstehende Ende der Republik ohne eine Vermögensabgabe aussagen.
Es findet allerdings kein solcher Abbau statt, denn dann müsste das Vermögen ja direkt an weniger Vermögende weitergereicht werden.
Da glaubst doch du und zehn andere nicht dran.
Der Politik genau auf die Finger zu schauen kannst du tun, das wird schon heute praktiziert und in meinen Augen nicht mit einem Ergebnis dass Fehlentwicklungen unterbindet. Ich nenne das naiv. (kein Angriff)
Im Übrigen finde ich mich in dem was EFCB geschrieben hat gut wieder. Geht es allen gut, geht es auch mir gut. Es muss aber dennoch auch (deutliche) Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen.
Und OT: Ich empfehle die Beiträge von SG-Eintracht erst gar nicht zu lesen. Ich zumindest halte es so und habe nicht den Eindruck in der Diskussion irgendetwas zu verpassen. So geht es mir aber auch mit Morphium. Same shit, different name.
ich finde deine beiträge sehr gut nachvollziehbar und für die diskussion auf jeden fall wertvoll!
Ja klar, gerne. Für konstuktive Antworten auf meine Beiträge, selbst wenn sie kontrovers sind, bin ich immer dankbar.
Vielleicht kommt das so, vielleicht auch nicht. Wird man sehen.
Aber noch 2 Anmerkungen dazu.
1. Vieles von dem Geld existiert eigentlich nicht mehr, die Besitzer wissen nur noch nichts davon. ,-) Wer glaubt denn wirklich noch, dass die dem Vermögen gegenüberstehenden Schulden (immer bedenken Geld entsteht durch Kreditvergabe) vollumfänglich getilgt werden können. Nein, Vermögen wird abgeschrieben werden müssen und zwar in großem Umfang. Es stellt sich nur die Frage, bei wem.
2. Wenns zum Eurocrash kommt, haben wir ganz andere Probleme. Nicht vergessen, wir standen schon in 2008 kurz vor einem Bankenrun.
Nicht zwingend. Auch der Staat selbst kann mit dem Geld Nachfrage erzeugen, z. B. in dem er Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Infrastruktur renoviert (nötigs wärs ja auch), und so für Wirtschaftswachstum und zusätzliche Arbeitsplätze sorgen. Hauptsache das Geld, dass vorher ich sach mal salop rumlag (aktuell gehen nur noch 5% der Gewinne in beschäftigungsschaffende Realinvestionen!), zirkuliert wieder.
Ich hatte schonmal betont, dass es mir hier nicht darum geht, die tatsächliche Realisierbarkeit von einzelnen Maßnahmen zu diskutieren. Ich will hier nur zeigen, was schief läuft und welche Korrekturmaßnahmen zur Überwindung der Krise wirklich tauglich wären. Das, was die Politik aktuell macht, ist nämlich gerade nicht tauglich, und zwar sowohl die Vorschläge von schwarz-gelb wie auch die von rot-grün. Das einzig Vernünftige, was ich zum Thema lese, kommt ausgerechnet von Sahra Wagenknecht:
http://www.fr-online.de/schuldenkrise/wie-die-linken-die-demokratie-retten-wagenknecht-will-macht-der-banker-brechen,1471908,16809226.html
Ja eben! Nur geht es zurzeit immer weniger Menschen gut, das ist ja gerade das Problem.
Natürlich! Sonst hätten wir ja Sozialismus, was sicher hier niemand will. Nur die jetzige Vermögenskonzentration ist zum einen in meinen Augen moralisch fragwürdig, denn sie bildet die Leistungsunterschiede nicht mehr real ab. Oder glaubst du wirklich ein Ackermann leistet 200mal mehr wie du und ich?
Und zum anderen schwächt sie die Wirtschaft. Wie ist in diesem außergewöhnlich guten fr-Artikel beschrieben:
http://www.fr-online.de/doku---debatte/mehr-umverteilung-geht-nicht,1472608,2883134.html
Ja, mache ich jetzt auch so, hatte ich ihm ja auch schon gesagt.
Welch Arroganz:
Du willst hier mit deinem super verständlichen pastoralen Geschwätz ganzen Nobellpreisträgern (nicht mir, aber ich vertrete deren Positionen) erzählen, dass deren Forschungsergebnisse (deren Praxisrelevanz durchgehend bewiesen wird) für die Katz' sind? (Das hat auch mit dem Studium nichts zu tun, wo ich lediglich über 2 Semester 4-Standardschulen hatte. Es ist aber Selbststudium der Institutionen, der Forschungsergebnisse vieler Forschungsstühle und erfahrungsgeprüft!)
Wenn du mal ins Krankenhaus musst:
Gehst du dann genauso vor? Und erklärst gebetsmühlenartig einem Doktor im OP, was er zu tun hat? Bloß ist der Patient irgendwann tot, hört man auf dich. Oder du wirst gerade deshalb aus der Notaufnahme geworfen und isoliert. Für die Oma auf der anderen Straßenseite mag das alles super klingen, der Doktor bekommt aber wahrscheinlich selbst einen Herzinfarkt.
Mir ist das aber nun auch herzlich Wurst. Isoliert mich, versteht es nicht und fahrt mit Volldampf gegen die Wand. Ihr könnt mit Sicherheit alle Auto fahren. Hilfe gibt es dann aber seitens der Allgemeinheit nicht mehr.
PS: Sorry für die langanhaltenden Erklärungsversuche gegen den Pastor. Religion != Wissenschaft - viel Spaß in der Esoterik.
Ich hätte auf S-G-Eintracht hören sollen...
Wenigstens beweist du Humor
Ansonsten hat Brady alles notwendige gesagt.
Das ist einfach nicht korrekt.
Erstens hat mindestens eine Ökonomieschule die gegenwärtige Krise (Weltfinanzkrise) grundsätzlich vorrausgesehen. Zweitens ist die Analyse der Experten, die nicht einer Schule fest anhängen, sondern kreuz und quer mit praktischen Modellen arbeiten, soweit fortgeschritten.
Dass deine Volkswirtschaftliche Philosophie wesentlich gravierendere Krisen ausgelöst und verlängert hat sowie riesige Geldsummen von staatlicher in private Hand überführt hat, verschweigst du auch gerne. Und gerade weil die Analysen so fortgeschritten sind, werden deine Fehler eben nicht wiederholt. Deshalb hängst du irgendeiner Utopie-Welt an, statt dich mit pragmatischen und keinerlei weltfremden Lösungsansätzen zu beschäftigen.
Und wenn du der Meinung bist, du seihst ja gegen Sozialismus, führst dann aber eine S. Wagenknecht auf, als die Frau, die die Krise verstanden hat und Lösungen auftischt, dann nagt das verdammt an deiner Glaubwürdigkeit. Anyways, ich bin ein "Blender" und "Poser" - wie man eben Wissenschaftler so kennt. Oder halt: Waren das nicht doch die Sozis?
Warum soll es deutliche Unterschiede beim Gutgehen geben dürfen?
Mein Ideal ist nach wie vor, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ein gutes Leben zu führen und keiner aus welchen Gründen auch immer ein Anrecht hat, dass es ihm besser geht als einem anderen.
Je größer die Ungleichheit im Gutgehen oder - anders ausgedrückt - je größer das Wachstum der Ungleichheiten, um so größer der Unfrieden in einer Gesellschaft. Und daraufhin steuern auch wir in Deutschland hin.
Ungleichheiten lassen sich nur durch einschneidende Veränderungen ausgleichen. Warum sollen für diejenigen, die in dieser Zeit absurde Einkommen erzielen, nicht Spitzensteuersätze erhoben werden? Nur weil das deutsche Steuersystem so behäbig ist (wie das in anderen Ländern aussieht kann ich nicht beurteilen) und die Finanzämter und Steuerberater etwas mehr arbeiten müssen? Und ist es wirklich so schwer, Erbschaftssteuern über eine gewisse festgesetzte Freigrenze hinaus anzuheben?
Gerechtigkeit erscheint mir in diesem Zusammenhang durchaus ein Wertmaßstab zu sein, der für viele Menschen Gültigkeit besitzt und somit auch in ihr grundsätzliches Anrecht auf ein gutes Leben mit materieller Absicherung und Chancengleichheit einfließt.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand der mehr leistet, eine Idee hatte und diese erfolgreich umgesetzte hat usw..
letztlich deutlich mehr Wohlstand genießen kann, als jemand ohne Schulabschluss mit Aushilfsjob.
Auch wenn dieser Spruch zur Zeit eher aus dem liberalen Lager zu vernehmen ist und ich damit wirklich nichts am Hut habe, so muss der Ausspruch "Leistung muss sich lohnen" immer gelten. Das ist immer auch ein Anreiz für Menschen großartiges zu erschaffen.
Wenn jemand durch seine eigene Arbeit anderen Menschen Arbeitsplätze gibt, die dazu noch gut bezahlt sind. Wieso sollte so jemand letztlich nicht deutlich mehr Kohle in der Tasche haben, als einer seiner Angestellten? Spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts dagegen. Gute Arbeit, gutes Geld. Oben wie unten.
Ich nenne an dieser Stelle einfach mal einen Hopp, weil ich ihn als Typ nicht leiden kann. Trotzdem: der Kerl hat mit 2 Kollegen SAP aus dem Boden gestampft. Das ernäht tausende von Familien. Da verdienen Leute richtig gut Geld. Für diese Leistung darf er von mir aus gerne deutlich mehr Kröten auf dem Konto haben, als einer seiner Programmierer.
Ein Modell, in dem alle Menschen annähernd gleiche Wohlstandsverhältnisse besitzen, hat noch nie und wird auch nie funktionieren.
Der Punkt ist doch eher, dass erstens Chancengleichheit bei Bildungserwerb und Karriere bestehen müsste und zweitens die Ausbeutung von Menschen und ganzen Kontinenten zur Profitsteigerung bekämpft werden müsste, um so für möglichst viele Menschen ein vernünftiges Mindestmaß an Wohlstand gewährleisten zu können.
Aber wo skrupellose Gier von denen reguliert werden soll, die davon profitieren..
Leistungsprinzip. Jemand, der seit er 15 ist, 5 Tage die Woche trainiert, wird deutlich schneller sein Leistungsziel (Rente) erreichen, als jemand der mit Mitte 20 anfängt, alle 2 Wochen eine Runde spazieren zu gehen.
Das ist doch der Fall. Die Mittelschicht ist seit den 90er Jahren gestiegen. Viele Leute gerade aus dem Osten haben sich mitlerweile "westliche" Lebensstandards erarbeitet.
Niemand hat ein Anrecht darauf. Darum poche ich ja wie ein Wilder darauf, dass Deutschland sich nicht in einem Wohlstandsparadies wähnt, während der Rest der Welt aufholt. Und der einzige Unterschied ist nunmal noch der Faktor des Hochtechnologielandes.
Es gibt ja eben auch viele "Reiche", die ebenfalls durchgereicht werden. Wenn sie eben gezockt und verloren haben.
Wenn jedoch vor Hartz-4 bestialisch viel Geld geflossen ist, ohne dass er sich nach Arbeit umsehen musste...und nun, mit Hartz-4 man trotzdem u.U. besser gestellt ist, als jemand der arbeitet, dann erreicht man diese Besserstellung tatsächlich. Und das ist für viele Leute in der unteren und mittleren Mittelschicht Realität, die etwa 70% der arbeitenden Bevölkerung ausmachen.
Die Frage ist, wer zahlt diesen Luxus?
Das ist regional sehr unterschiedlich.
Ich gebe dir sonst aber Recht, dass große Ungleichheit per se nichts tolles ist. Ich frage allerdings, ob es denn tatsächlich so groß ist?
Denn in Deutschland herrscht(e langezeit) Leistungsfeindlichkeit, sonst würden viele Ärzte und andere Berufsgruppen nicht im Ausland deutlich mehr verdienen und die Quote derjenigin, die 150.000 Euro/Jahr verdienen, nicht bloß nur 1% der Gesellschaft ausmachen, sondern 2-3% wie in anderen Ländern.
Es fällt sehr stark auf, dass wir in Deutschland verstärkt eine Neiddebatte, vor allem seit den Arbeitsmarktreformen, führen, die sich vielseitig NICHT auf Argumente beruft, sondern Emotionalität. Ich kann das vor allem für Arbeitnehmer nachvollziehen, die im Falle der Arbeitslosigkeit nach 1 Jahr jemanden gleichgestellt sind, der noch nie gearbeitet hat.
Insbesondere "internationale Menschen", die auch die ausländische Presse lesen, im Ausland sind und wieder nach Deutschland kommen, bestätigen diese Einschätzung sofort.
Das zahlt man doch. Es ist doch niemand der Besteuerung bevorteilt, außer es dient einem konkreten Zweck. Eine Reichensteuer verursacht, möchte man keine negativen Nebeneffekte haben, aber mehr Verwaltungskosten als Einnahmen.
Die Erbschaftsteuerfreigrenzen sind schon im internationalen Bereich sehr gering. Ergo, nimmt sich der Staat schon das Vermögen, was eine Familie - eventuell auch mit der Mithilfe der Erben - aufgebaut hat und was als persönlicher Nachlass gewählt wurde. Höhere Freigrenzen und dann höhere Besteuerung würden dagegen dafür sorgen, dass die "Masse" an Familienunternehmen-Erben fehlt, um damit die große Masse an Empfängern finanzieren zu können.
In meinem Studiengang (Jahrgang 92) schätze ich den Anteil der Personen mit Migrationshintergrund auf 20% an (neben 20% Ausländern). Jeder einzelne von denen aus meinem Umfeld ist über diesen Zustand glücklich, der ihnen gewährt wurde und bereit Gas zu geben. Es gibt sicherlich auch in den ersten Semestern welche, die versuchen Kindergeld etc. abzustauben und sagen das auch schonungslos. So ist es eben. Aber wer ist denn heute materiell nicht abgesichert?
Genau diejenigen fragen sich heute schon, wen sie da eigentlich genau lamentieren werden und wieso im Zug beim Lernen von alkoholisierten Ver.di-Tanten angepöbelt werden müssen.
Es gibt für jeden einzelnen, der etwas will, Hilfe und Unterstützung, sowohl privat als auch staatlich. Und dann muss man eben "trainieren" gehen und Rückstände aufholen.
Jeder der arbeiten kann, wird gebraucht. Sonst ist, wie Merkel es eben sagt, der Wohlstand der gesamten Gesellschaft auf diesem Niveau nicht zu halten.
Wenn ich einen IV brauche, und hab vielleicht nur unterklassige Stoßstürmer, dann sorge ich dafür, dass der unterklassige Stoßstürmer, der trotzdem immer im Training ist, irgendwann ein solider IV wird. Und das Gesamtteam eine gute Performance abliefern kann. Wenn das Team aber weitreichend nur toll im diskutieren, anschwärzen und rumheulen ist, dann wird das einfach niemals unter die Top 5 kommen. Und die am wenigsten talentiertesten Spieler vielleicht sogar am stärksten abgehängt werden.
ich bin ebenfalls kein Freund von Hopp und find es auch nicht passend, so auf Distanz über Dinge zu diskutieren, die wir mangels Kenntnisse des Unternehmens nicht führen können.
Trotzdem klingelt es auch bei mir bei SAP im Hinblick auf Gerechtigkeit und "Umfairteilung" etwas im Kopf.
Ich meine mal gelesen zu haben, daß Hopp bei SAP einen Btriebsrat regelmäßig geschmeidig verhindert habe.
Fair und sauber fängt bei der Verteilung bereits insoweit an.
Ich könnte eine persönliche Liste meiner eigenen und meiner Erfahrungen aus dem Umfeld bezüglich Betriebsratsverhinderung,-behinderung und -beeinträchtigung zusammenstellen.
Dies gehört zum Thema Unfairteilung hin zur Umfairteilung ganz klar dazu.
Wir sind an allen Ecken und Enden weit davon abgerückt. Es muß sich endlich an allen Fronten in diese Richtung was bewegen.
O.K.stimme zu.
Aber so eine eindeutige Betriebsratsverhinderung spiegelt für mich schon 1:1. die Gegebenheiten unserer kranken Gesellschaft und ihre sich verändernden Verteilung exakt wieder.
Einseitigkeit,Ausbeutung,Gewinnmaximierung steht über Recht und Gesetz und geht zu Lasten der breiten Masse
Es ist für mich wirklich kein Zufall, daß die Entwicklungen deckungsgleich verlaufen.
in einem Unternehmen ohne Betriebsrat besteht keine gewollte Gerechtigkeit und keine Zufriedenheit. Für mich die oder eine der arbeitsrechtliche Keimzellen schlechthin, für vorsätzlich herbeigeführte soziale Ausgrenzung und Schieflage