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Umfairteilen - für eine europaweite Vermögensabgabe

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Ich greif mal vor:
Es geht hier nicht um SAP, sondern....
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Brady schrieb:
Ich greif mal vor:
Es geht hier nicht um SAP, sondern....


Wenn man sich die Liste der stinkreich Vermögenden mal so anschaut, sind es aber genau die Gründer und/oder Erben von Konzernen und damit ist das Beispiel beliebig erweiterbar, ersetzbar...

hast aber recht, wird wahrscheinlich nicht als Argument gewertet
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S-G-Eintracht schrieb:
Das finde ich aber ganz schön hochnäsig von dir.

Das üblich vom Deutschen Standpunkt als dumm empfundene "amerikanische" Wahlprogramm mit Waffen etc. pp. spielt doch heute im Wahlkampf überhaupt keine Rolle.

Romney(, der etwa Teile von Obamas Gesundheitsreform behalten möchte) wird entweder wegen der Sanierung des Haushalts und Schaffung von Arbeitsplätzen (=Wirtschaft) gewählt, was eine Herkulesaufgabe ist, oder Obama regiert grob so weiter.

Es liegt auch alles auf dem Tisch, daher verstehe ich nicht diese Unklarheit. Obama macht "deficit spending" und will die Kohle notfalls von den Unternehmen und den "Reichen", Romney+Ryan setzen auf Reformen und Kürzungen die aufgrund des hohen Defizits brutal sein werden.

Aber das ist nunmal die Realität und die USA leben nicht auf dem Mond. Obama hat mit der ein oder anderen Billion die Wirtschaft gerettet, aber er hat auch den Leuten heute ein Sozialhilfe-Niveau gewährt. Das muss man nun aber auch bezahlen.

Der Konsum auf Pump ist vorbei und die USA brauchen ein neues Geschäftsmodell.

Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act und Taxpayer Relief Act of 1997 (Englische Wikipedia) sind hier etwa die Programme, die unter Clinton bereits zu einem ausgeglichenen Budget geführt haben.


Das hat nichts mit "Hochnäsigkeit" zutun, sondern ist meine persönliche Meinung zu diesem "Schaumschläger"! Wenn ich das Rummgesülze von seiner ach so tollen Ehegattin im TV sehe und höre, setzt bei mir umgehend der Würgereflex ein! Wenn man schon selbst nichts zu sagen hat, dann hält eben die Gattin eine Lobeshymne auf ihren tollen Ehemann und liebevollen Vater! Der Typ hat von Politik soviel Ahnung, wie das Ei im Kühlschrank!
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Aragorn schrieb:
Der Typ hat von Politik soviel Ahnung, wie das Ei im Kühlschrank!

Beleidigst du gerade meine Eier?
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Tube schrieb:
Aragorn schrieb:
Der Typ hat von Politik soviel Ahnung, wie das Ei im Kühlschrank!

Beleidigst du gerade meine Eier?


Das wäre ja anmaßend von mir!

Noch Fragen?

http://blog.zeit.de/us-wahl/2012/09/13/romneys-groser-fehlgriff/

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Aragorn schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
Das finde ich aber ganz schön hochnäsig von dir.

Das üblich vom Deutschen Standpunkt als dumm empfundene "amerikanische" Wahlprogramm mit Waffen etc. pp. spielt doch heute im Wahlkampf überhaupt keine Rolle.

Romney(, der etwa Teile von Obamas Gesundheitsreform behalten möchte) wird entweder wegen der Sanierung des Haushalts und Schaffung von Arbeitsplätzen (=Wirtschaft) gewählt, was eine Herkulesaufgabe ist, oder Obama regiert grob so weiter.

Es liegt auch alles auf dem Tisch, daher verstehe ich nicht diese Unklarheit. Obama macht "deficit spending" und will die Kohle notfalls von den Unternehmen und den "Reichen", Romney+Ryan setzen auf Reformen und Kürzungen die aufgrund des hohen Defizits brutal sein werden.

Aber das ist nunmal die Realität und die USA leben nicht auf dem Mond. Obama hat mit der ein oder anderen Billion die Wirtschaft gerettet, aber er hat auch den Leuten heute ein Sozialhilfe-Niveau gewährt. Das muss man nun aber auch bezahlen.

Der Konsum auf Pump ist vorbei und die USA brauchen ein neues Geschäftsmodell.

Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act und Taxpayer Relief Act of 1997 (Englische Wikipedia) sind hier etwa die Programme, die unter Clinton bereits zu einem ausgeglichenen Budget geführt haben.


Das hat nichts mit "Hochnäsigkeit" zutun, sondern ist meine persönliche Meinung zu diesem "Schaumschläger"! Wenn ich das Rummgesülze von seiner ach so tollen Ehegattin im TV sehe und höre, setzt bei mir umgehend der Würgereflex ein! Wenn man schon selbst nichts zu sagen hat, dann hält eben die Gattin eine Lobeshymne auf ihren tollen Ehemann und liebevollen Vater! Der Typ hat von Politik soviel Ahnung, wie das Ei im Kühlschrank!


Ach ja...und der Bericht bestätigt mich nur in meiner Meinung!

http://blog.zeit.de/us-wahl/2012/09/13/romneys-groser-fehlgriff/

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SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.

Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text


Ich versuchs mal mit nem Einzelbeispiel, warum mich das Vermögen einzelner (solange es legal erwirtschaftet wurde) nicht die Bohne interessiert.

Die Firma SAP wurde von 5 Personen gegründet. Sie sind damit ein unternehmerisches Risiko eingegangen und haben vermutlich nicht wenige Stunden gearbeitet (ich vermute mal wesentlich mehr als ne 35 Stunden Woche über viele Jahre). 30 Jahre später beschäftigt diese Firma 60.000 Mitarbeiter weltweit (1972 waren es 9), d.h. 60.000 Menschen verdienen für sich und ihre Familien einen (wahrscheinlich nicht mal schlechten) Lebensunterhalt. Von technischen Innovationen und dem damit geschaffenen volkswirtschaftlichen Realwert will ich gar nicht erst anfangen. Warum zum Teufel sollte es mich stören, dass die Gründer dieser Firma ein Milliardenvermögen besitzen? Wer bin ich (oder du oder irgendjemand), diesen Leuten vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geldhaufen machen sollen?


Ich lass mal Meinhard Miegel für mich antworten:
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/jetzt-werden-die-staerkeren-abgeben-muessen--31700921.html

BZ: Wie wollen Sie denn ohne Wachstum Verteilungskonflikte lösen? Bisher sind die großen gesellschaftlichen Gruppen dadurch halbwegs befriedigt worden, dass der Kuchen insgesamt größer wurde.
Miegel: Das war in der Tat recht bequem. Jetzt werden die wirtschaftlich Stärkeren abgeben müssen, wenn soziale Spannungen beherrschbar bleiben sollen. Dass das ein erhebliches Umdenken erfordert, steht außer Frage. Denn gerade in neuerer Zeit haben sich die wirtschaftlich Stärkeren weit überproportional am Erwirtschafteten bedient und die anderen hatten das Nachsehen.


und

BZ: Hohe Steuern können reiche Leute ziemlich gut umgehen. Wie wollen Sie diese Gruppen zum Verzicht zwingen?
Miegel: Das ist ganz wesentlich eine Frage der Ethik. Noch vor 30 Jahren waren die Einkommen der Vorstände von Dax-Unternehmen nur etwa 14-mal so hoch wie die Einkommen durchschnittlicher Einkommensbezieher. Heute sind sie 52- mal so hoch. Dafür gibt es keine zwingenden Gründe. Die Reichen müssen begreifen, dass sie Teil eines Gemeinwesens sind, auf dessen Funktionieren sie angewiesen sind. Anderenfalls werden sie sich eines Tages – wie bereits heute in Brasilien – hinter Mauern und Stacheldrahtzäunen verschanzen müssen. Das ist keine erstrebenswerte Entwicklung und auch nicht Teil unserer europäischen Kultur.


Im Sozialismus werden Leistungsunterschiede gar nicht, in Kapitalismus neoliberaler Prägung werden sie hingegen weit übertrieben honoriert. Beides sind ungute Extreme!
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SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.

Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text


Ich versuchs mal mit nem Einzelbeispiel, warum mich das Vermögen einzelner (solange es legal erwirtschaftet wurde) nicht die Bohne interessiert.

Die Firma SAP wurde von 5 Personen gegründet. Sie sind damit ein unternehmerisches Risiko eingegangen und haben vermutlich nicht wenige Stunden gearbeitet (ich vermute mal wesentlich mehr als ne 35 Stunden Woche über viele Jahre). 30 Jahre später beschäftigt diese Firma 60.000 Mitarbeiter weltweit (1972 waren es 9), d.h. 60.000 Menschen verdienen für sich und ihre Familien einen (wahrscheinlich nicht mal schlechten) Lebensunterhalt. Von technischen Innovationen und dem damit geschaffenen volkswirtschaftlichen Realwert will ich gar nicht erst anfangen. Warum zum Teufel sollte es mich stören, dass die Gründer dieser Firma ein Milliardenvermögen besitzen? Wer bin ich (oder du oder irgendjemand), diesen Leuten vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geldhaufen machen sollen?

Disclaimer: Nein, ich hab mit SAP überhaupt nix am Hut und einer der Gründer kann sich mMn gern wieder aus dem Fussballgeschäft zurückziehen.


Ihr sollte meiner Meinung nach alle wieder etwas runterkommen.

Wir werden es hier nicht klären. Das ist zwar nicht besser,als was die Politiker veranstalten,aber es ist trotzdem sehr gut.

SGE Urna.

Fernab von Transfergesellschaften  

Aber wir leben in einer Transfergesellschaft.

die von Dir beschriebenen  Großunternehmen leben vom Export.

Damit dieser Export funzt schieben wir kohle ohne Ende in den Euro bzw. die Krisenländer.

Wir nehmen also nach Deiner Meinung (überspitzt ausgedrückt )den Exportgroßverdienern nix zusätzlich weg.

Nein. Diese Tranfergesellschaft in den Euro und deren Folgen übernehmen alleine die Arbeitnehmer und das gemeine restliche Volk.

Die heiligen Großunternehmer fahren ihren sie reichmachenden Export dagegn unvermindert weiter und mehren ihren Reichtum bis die Schwarte kracht?

Donnerwetter, meine Welt wird das nie sein.
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LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.

Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text


Ich versuchs mal mit nem Einzelbeispiel, warum mich das Vermögen einzelner (solange es legal erwirtschaftet wurde) nicht die Bohne interessiert.

Die Firma SAP wurde von 5 Personen gegründet. Sie sind damit ein unternehmerisches Risiko eingegangen und haben vermutlich nicht wenige Stunden gearbeitet (ich vermute mal wesentlich mehr als ne 35 Stunden Woche über viele Jahre). 30 Jahre später beschäftigt diese Firma 60.000 Mitarbeiter weltweit (1972 waren es 9), d.h. 60.000 Menschen verdienen für sich und ihre Familien einen (wahrscheinlich nicht mal schlechten) Lebensunterhalt. Von technischen Innovationen und dem damit geschaffenen volkswirtschaftlichen Realwert will ich gar nicht erst anfangen. Warum zum Teufel sollte es mich stören, dass die Gründer dieser Firma ein Milliardenvermögen besitzen? Wer bin ich (oder du oder irgendjemand), diesen Leuten vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geldhaufen machen sollen?


Ich lass mal Meinhard Miegel für mich antworten:
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/jetzt-werden-die-staerkeren-abgeben-muessen--31700921.html

BZ: Wie wollen Sie denn ohne Wachstum Verteilungskonflikte lösen? Bisher sind die großen gesellschaftlichen Gruppen dadurch halbwegs befriedigt worden, dass der Kuchen insgesamt größer wurde.
Miegel: Das war in der Tat recht bequem. Jetzt werden die wirtschaftlich Stärkeren abgeben müssen, wenn soziale Spannungen beherrschbar bleiben sollen. Dass das ein erhebliches Umdenken erfordert, steht außer Frage. Denn gerade in neuerer Zeit haben sich die wirtschaftlich Stärkeren weit überproportional am Erwirtschafteten bedient und die anderen hatten das Nachsehen.


und

BZ: Hohe Steuern können reiche Leute ziemlich gut umgehen. Wie wollen Sie diese Gruppen zum Verzicht zwingen?
Miegel: Das ist ganz wesentlich eine Frage der Ethik. Noch vor 30 Jahren waren die Einkommen der Vorstände von Dax-Unternehmen nur etwa 14-mal so hoch wie die Einkommen durchschnittlicher Einkommensbezieher. Heute sind sie 52- mal so hoch. Dafür gibt es keine zwingenden Gründe. Die Reichen müssen begreifen, dass sie Teil eines Gemeinwesens sind, auf dessen Funktionieren sie angewiesen sind. Anderenfalls werden sie sich eines Tages – wie bereits heute in Brasilien – hinter Mauern und Stacheldrahtzäunen verschanzen müssen. Das ist keine erstrebenswerte Entwicklung und auch nicht Teil unserer europäischen Kultur.


Im Sozialismus werden Leistungsunterschiede gar nicht, in Kapitalismus neoliberaler Prägung werden sie hingegen weit übertrieben honoriert. Beides sind ungute Extreme!


Prima, aber leider am Thema vorbei.

Es ging nicht um Vorstandseinkommen versus andere Einkommen. Du wirst nicht Milliardär durch Einkommen, sondern durch den Besitz erheblicher Anteile an einer Firma, die sich über Jahrzehnte von Wert 0 auf Wert XX Milliarden entwickelt.

Ich empfinde es als ethisch nicht vertretbar (um mal bei dieser Rhetorik zu bleiben), Leuten ihr Eigentum wegzunehmen. Manche nennen das auch Diebstahl.
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SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.

Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text


Ich versuchs mal mit nem Einzelbeispiel, warum mich das Vermögen einzelner (solange es legal erwirtschaftet wurde) nicht die Bohne interessiert.

Die Firma SAP wurde von 5 Personen gegründet. Sie sind damit ein unternehmerisches Risiko eingegangen und haben vermutlich nicht wenige Stunden gearbeitet (ich vermute mal wesentlich mehr als ne 35 Stunden Woche über viele Jahre). 30 Jahre später beschäftigt diese Firma 60.000 Mitarbeiter weltweit (1972 waren es 9), d.h. 60.000 Menschen verdienen für sich und ihre Familien einen (wahrscheinlich nicht mal schlechten) Lebensunterhalt. Von technischen Innovationen und dem damit geschaffenen volkswirtschaftlichen Realwert will ich gar nicht erst anfangen. Warum zum Teufel sollte es mich stören, dass die Gründer dieser Firma ein Milliardenvermögen besitzen? Wer bin ich (oder du oder irgendjemand), diesen Leuten vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geldhaufen machen sollen?


Ich lass mal Meinhard Miegel für mich antworten:
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/jetzt-werden-die-staerkeren-abgeben-muessen--31700921.html

BZ: Wie wollen Sie denn ohne Wachstum Verteilungskonflikte lösen? Bisher sind die großen gesellschaftlichen Gruppen dadurch halbwegs befriedigt worden, dass der Kuchen insgesamt größer wurde.
Miegel: Das war in der Tat recht bequem. Jetzt werden die wirtschaftlich Stärkeren abgeben müssen, wenn soziale Spannungen beherrschbar bleiben sollen. Dass das ein erhebliches Umdenken erfordert, steht außer Frage. Denn gerade in neuerer Zeit haben sich die wirtschaftlich Stärkeren weit überproportional am Erwirtschafteten bedient und die anderen hatten das Nachsehen.


und

BZ: Hohe Steuern können reiche Leute ziemlich gut umgehen. Wie wollen Sie diese Gruppen zum Verzicht zwingen?
Miegel: Das ist ganz wesentlich eine Frage der Ethik. Noch vor 30 Jahren waren die Einkommen der Vorstände von Dax-Unternehmen nur etwa 14-mal so hoch wie die Einkommen durchschnittlicher Einkommensbezieher. Heute sind sie 52- mal so hoch. Dafür gibt es keine zwingenden Gründe. Die Reichen müssen begreifen, dass sie Teil eines Gemeinwesens sind, auf dessen Funktionieren sie angewiesen sind. Anderenfalls werden sie sich eines Tages – wie bereits heute in Brasilien – hinter Mauern und Stacheldrahtzäunen verschanzen müssen. Das ist keine erstrebenswerte Entwicklung und auch nicht Teil unserer europäischen Kultur.


Im Sozialismus werden Leistungsunterschiede gar nicht, in Kapitalismus neoliberaler Prägung werden sie hingegen weit übertrieben honoriert. Beides sind ungute Extreme!


Prima, aber leider am Thema vorbei.

Es ging nicht um Vorstandseinkommen versus andere Einkommen. Du wirst nicht Milliardär durch Einkommen, sondern durch den Besitz erheblicher Anteile an einer Firma, die sich über Jahrzehnte von Wert 0 auf Wert XX Milliarden entwickelt.

Ich empfinde es als ethisch nicht vertretbar (um mal bei dieser Rhetorik zu bleiben), Leuten ihr Eigentum wegzunehmen. Manche nennen das auch Diebstahl.


dann bist du gegen jede form von besteuerung?
#
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

#
peter schrieb:


dann bist du gegen jede form von besteuerung?


In diese Richtung interpretiere ich das übrigens auch beim einzigen user außer mir mit Fußballsachverstand, Concordia.  
#
Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

 


Ich schreib es noch mal hier rein, nachdem es keinerlei Resonanz, null und gar nicht erfuhr und schlichtweg ignoriert wurde:

umfairteilen.de schrieb:
Wer soll das zahlen? Ich von meinem Sparbuch?

Nein, es sei denn, Sie gehören zu den reichsten 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung. Denn vorgesehen  sind individuelle Freibeträge von einer halben bis 1 Million Euro, und noch weit höhere Freibeträge von 2 bis 5 Millionen für Betriebsvermögen. Das heißt: Niemand muss Angst um sein Einfamilienhaus, seine Altersvorsorge oder seinen Familienbetrieb haben.
Bei einem Freibetrag von 1 Million Euro wären schätzungsweise  400.000 Personen betroffen – die Reichsten unserer Gesellschaft, jenes 1 % der Bevölkerung, das über 35 % des Gesamtvermögens besitzt. Die Vermögen dieser Superreichen sind auch während der Krise nicht geschrumpft, sondern noch weiter gewachsen auf jetzt über 2,5 Billionen Euro. Das ist mehr, als alle öffentlichen Haushalte zusammen an Schulden haben. Wenn jemand eine stärkere Beteiligung an den Krisenkosten leicht verkraften kann, dann sind es diese „Top 1 %“.
#
SGE-URNA schrieb:
Du wirst nicht Milliardär durch Einkommen, sondern durch den Besitz erheblicher Anteile an einer Firma, die sich über Jahrzehnte von Wert 0 auf Wert XX Milliarden entwickelt.

Ich empfinde es als ethisch nicht vertretbar (um mal bei dieser Rhetorik zu bleiben), Leuten ihr Eigentum wegzunehmen. Manche nennen das auch Diebstahl.

Jedem Arbeitnehmer wird im Schnitt mehr als 50% seines Arbeitslohns weggenommen, warum soll das bei leistungslosem Einkommen durch Firmenbesitzanteile bitte schön anders sein???

Außerdem solltest du hin und wieder mal ins Grundgesetz schauen:
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
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Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.


Danke!!!
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reggaetyp schrieb:
Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

 


Ich schreib es noch mal hier rein, nachdem es keinerlei Resonanz, null und gar nicht erfuhr und schlichtweg ignoriert wurde:

umfairteilen.de schrieb:
Wer soll das zahlen? Ich von meinem Sparbuch?

Nein, es sei denn, Sie gehören zu den reichsten 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung. Denn vorgesehen  sind individuelle Freibeträge von einer halben bis 1 Million Euro, und noch weit höhere Freibeträge von 2 bis 5 Millionen für Betriebsvermögen. Das heißt: Niemand muss Angst um sein Einfamilienhaus, seine Altersvorsorge oder seinen Familienbetrieb haben.
Bei einem Freibetrag von 1 Million Euro wären schätzungsweise  400.000 Personen betroffen – die Reichsten unserer Gesellschaft, jenes 1 % der Bevölkerung, das über 35 % des Gesamtvermögens besitzt. Die Vermögen dieser Superreichen sind auch während der Krise nicht geschrumpft, sondern noch weiter gewachsen auf jetzt über 2,5 Billionen Euro. Das ist mehr, als alle öffentlichen Haushalte zusammen an Schulden haben. Wenn jemand eine stärkere Beteiligung an den Krisenkosten leicht verkraften kann, dann sind es diese „Top 1 %“.


...und da hat umfairteilen.de vollkommen recht!
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Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

 


Gier und Neid, warum denn nur? Sicherlich gibts Gier, aber das ist doch nicht verallgemeinerbar. Einen Riesenkonzern über Jahrzehnte zu entwickeln, passiert doch nicht aus Gier. Und komischerweise empfinde ich persönlich auch keinen Neid, wenn ich jemand im Ferrari vorbeifahren seh oder weiss, der verdient das zehnfache von mir. Es ist mir schlicht scheissegal.

Und ich hab auch nix gegen eine "Solidargesellschaft". Ich versteh vielleicht nur etwas anderes darunter. Wenn Menschen sich gegenseitig helfen, ist das doch schön. Ich glaube eben, dass die freiwillige Bereitschaft, anderen zu helfen (also die, die wirklich von Herzen kommt), massiv eingeschränkt wird durch Zwangssolidarität.
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SGE-URNA schrieb:
Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

 


Gier und Neid, warum denn nur? Sicherlich gibts Gier, aber das ist doch nicht verallgemeinerbar. Einen Riesenkonzern über Jahrzehnte zu entwickeln, passiert doch nicht aus Gier. Und komischerweise empfinde ich persönlich auch keinen Neid, wenn ich jemand im Ferrari vorbeifahren seh oder weiss, der verdient das zehnfache von mir. Es ist mir schlicht scheissegal.

Und ich hab auch nix gegen eine "Solidargesellschaft". Ich versteh vielleicht nur etwas anderes darunter. Wenn Menschen sich gegenseitig helfen, ist das doch schön. Ich glaube eben, dass die freiwillige Bereitschaft, anderen zu helfen (also die, die wirklich von Herzen kommt), massiv eingeschränkt wird durch Zwangssolidarität.


Ein Staatsgebilde basiert nicht auf frw.Abgabebereitschaft.

Der Staat finanziert seine komplexen. Aufgaben durch Steuern und Abgaberegelungen.

Auch durch Bankenrettung und Eurorettung steigt die Staatsverschuldung auf 2,2 Bill..

Alles sehr teuer. Frw. funzt in einem Staatsgebilde  gar nix.
#
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.

Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text


Ich versuchs mal mit nem Einzelbeispiel, warum mich das Vermögen einzelner (solange es legal erwirtschaftet wurde) nicht die Bohne interessiert.

Die Firma SAP wurde von 5 Personen gegründet. Sie sind damit ein unternehmerisches Risiko eingegangen und haben vermutlich nicht wenige Stunden gearbeitet (ich vermute mal wesentlich mehr als ne 35 Stunden Woche über viele Jahre). 30 Jahre später beschäftigt diese Firma 60.000 Mitarbeiter weltweit (1972 waren es 9), d.h. 60.000 Menschen verdienen für sich und ihre Familien einen (wahrscheinlich nicht mal schlechten) Lebensunterhalt. Von technischen Innovationen und dem damit geschaffenen volkswirtschaftlichen Realwert will ich gar nicht erst anfangen. Warum zum Teufel sollte es mich stören, dass die Gründer dieser Firma ein Milliardenvermögen besitzen? Wer bin ich (oder du oder irgendjemand), diesen Leuten vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geldhaufen machen sollen?


Ich lass mal Meinhard Miegel für mich antworten:
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/jetzt-werden-die-staerkeren-abgeben-muessen--31700921.html

BZ: Wie wollen Sie denn ohne Wachstum Verteilungskonflikte lösen? Bisher sind die großen gesellschaftlichen Gruppen dadurch halbwegs befriedigt worden, dass der Kuchen insgesamt größer wurde.
Miegel: Das war in der Tat recht bequem. Jetzt werden die wirtschaftlich Stärkeren abgeben müssen, wenn soziale Spannungen beherrschbar bleiben sollen. Dass das ein erhebliches Umdenken erfordert, steht außer Frage. Denn gerade in neuerer Zeit haben sich die wirtschaftlich Stärkeren weit überproportional am Erwirtschafteten bedient und die anderen hatten das Nachsehen.


und

BZ: Hohe Steuern können reiche Leute ziemlich gut umgehen. Wie wollen Sie diese Gruppen zum Verzicht zwingen?
Miegel: Das ist ganz wesentlich eine Frage der Ethik. Noch vor 30 Jahren waren die Einkommen der Vorstände von Dax-Unternehmen nur etwa 14-mal so hoch wie die Einkommen durchschnittlicher Einkommensbezieher. Heute sind sie 52- mal so hoch. Dafür gibt es keine zwingenden Gründe. Die Reichen müssen begreifen, dass sie Teil eines Gemeinwesens sind, auf dessen Funktionieren sie angewiesen sind. Anderenfalls werden sie sich eines Tages – wie bereits heute in Brasilien – hinter Mauern und Stacheldrahtzäunen verschanzen müssen. Das ist keine erstrebenswerte Entwicklung und auch nicht Teil unserer europäischen Kultur.


Im Sozialismus werden Leistungsunterschiede gar nicht, in Kapitalismus neoliberaler Prägung werden sie hingegen weit übertrieben honoriert. Beides sind ungute Extreme!


Prima, aber leider am Thema vorbei.

Es ging nicht um Vorstandseinkommen versus andere Einkommen. Du wirst nicht Milliardär durch Einkommen, sondern durch den Besitz erheblicher Anteile an einer Firma, die sich über Jahrzehnte von Wert 0 auf Wert XX Milliarden entwickelt.

Ich empfinde es als ethisch nicht vertretbar (um mal bei dieser Rhetorik zu bleiben), Leuten ihr Eigentum wegzunehmen. Manche nennen das auch Diebstahl.


dann bist du gegen jede form von besteuerung?


Prinzipiell ja, ABER ich akzeptiere sehr wohl eine (moderate) Abgabe, wenn ich den Eindruck habe, dass sie sinnvoll und verantwortungsbewusst verwendet wird. Vor allem sollte maximale Transparenz für den Bürger bestehen, wie dessen Geld verwendet wird.

Und da Menschen, dazu neigen, mit fremden Geld eben nicht verantwortungsbewusst umzugehen, sollte eine möglichst breite und direkte demokratische Kontrolle über die Verwendung bestehen. Die deutsche Definition von Steuern steht dem eben entgegen, da Steuern pauschal erhoben werden und explizit nicht zweckgebunden sind, d.h. die gerade regierenden Bürokraten können so ziemlich machen, was sie wollen, ohne irgendjemandem Rechenschaft abzulegen.
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SGE-URNA schrieb:
Hackentrick schrieb:
Diese Diskussion hier ist eine gute Abbildung dessen, was gesamtgesellschaftliches Thema ist.

Die Gesellschaft wird von vielen nur noch verstanden als Hilfestellung zur eigenen Gewinnmaximierung. Dass eine Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn die sozialen Unterschiede nicht allzu gross sind, wird einfach übersehen. Wo auf der einen Seite die Gier, ist auf der anderen der Neid. Dass das zu Problemen führt, kann man doch nicht einfach ignorieren...

Früher war in Deutschland die Rede von Solidargemeinschaft. Und genau das sollte es auch sein. Umso peinlicher und bezeichnend ist es, wenn diejenigen, die daran erinnern, als 'gefährliche Sozialisten' und spinnende Deppen verhöhnt werden.

Hier fordert doch niemand die Enteignung von Vermögen. Und es gönnt doch auch jeder einem Unternehmer den Erfolg - das habe ich schon zigmal in diesem Thread geschrieben.

 


Gier und Neid, warum denn nur? Sicherlich gibts Gier, aber das ist doch nicht verallgemeinerbar. Einen Riesenkonzern über Jahrzehnte zu entwickeln, passiert doch nicht aus Gier. Und komischerweise empfinde ich persönlich auch keinen Neid, wenn ich jemand im Ferrari vorbeifahren seh oder weiss, der verdient das zehnfache von mir. Es ist mir schlicht scheissegal.

Und ich hab auch nix gegen eine "Solidargesellschaft". Ich versteh vielleicht nur etwas anderes darunter. Wenn Menschen sich gegenseitig helfen, ist das doch schön. Ich glaube eben, dass die freiwillige Bereitschaft, anderen zu helfen (also die, die wirklich von Herzen kommt), massiv eingeschränkt wird durch Zwangssolidarität.


Viele sind doch auch, glaube ich, gar nicht neidisch! Aber warum sollen diejenigen, die mehrere Millionen oder Milliardern auf dem Konto haben, nicht auch mehr zahlen, denn diesen tuen "Einschnitte" am wenigsten weh! Daher sehe ich die Reichensteuer als ein probates Mittel, gerade in Zeiten der Krise!


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