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Der Irrsinn mit dem Biosprit

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kreuzbuerger schrieb:
ElStefano schrieb:
Sorry...aber ich erkenne hier doch ne gewisse Missgunst
verdammt, ertappt! mein nächster nick wird denn auch "hoffentlich-bald-wetterau-bürger" lauten  

nur: warum machst du ständig threads auf, wenn du eh nicht vernünftig diskutieren kannst/willst?

aber um dich zu beruhigen: ich finde meinen wohnort geil und freue mich jeden tag, wenn bei spiegel online die ölpreisdebatte in neue hysterische dimensionen vordringt über mein mobilitätskonzept bestehend aus fahrrad, öpnv, car-sharing/mietwagen, bahn und flieger. und ich freue mich auf meinen ostsee-urlaub mit fahrrad und bahn!  
viel spaß im shopping-center, ich lauf derweil die 100m in meine markthalle rüber.
wusstest du eigentlich, dass die umweltbilanz eines apfels aus argentinien, mit dem fahrrad beim laden eingekauft besser ist, als der einheimische mit dem auto besorgt?
ach je und jetzt noch beleidigt sein...ich diskutier vernünftig nur rede ich dir nicht nach deinem Munde...und sorry du verzapfts hier ganz schönen italienischen Käse  
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Dortelweil-Adler schrieb:
ElStefano schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Bevor ich zu weit abstreife, natürlich ist es so, dass die Landbevölkerung allein aufgrund der Vorteile finanzieller Art den Nachteil der höheren Spritkosten mehr als wett macht.    
   Finanzieller Vorteil...Wo?...das war evtl. einmal vor T€uro aber nun...nadda...

Was genau hast Du nicht verstanden daran dass ein EFH in sagen wir mal Wölfersheim die Hälfte kostet wie in Frankfurt?  
Davon spricht keiner es geht um "die Vorteile" und wieder absolut typisch german...jetzt hat wieder ne Bevölkerungsgruppe nen Vorteil...ist wohl nen gefühlter Vorteil    
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Stoppdenbus schrieb:

Diese Länder haben eine gute Einnahmequelle entdeckt. Die leben zu einem großen Teil von dem Geld aus diesen Einnahmen, bzw. von den gesparten Ausgaben für Erdöl. Kann man auch verstehen, dass die das nicht lassen, oder?
yeap könnte man verstehen wen die Einnahmen auch richtig ankämen aber provitieren tun davon widerum nur die flaschen Leut  
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ElStefano schrieb:
Stoppdenbus schrieb:

Diese Länder haben eine gute Einnahmequelle entdeckt. Die leben zu einem großen Teil von dem Geld aus diesen Einnahmen, bzw. von den gesparten Ausgaben für Erdöl. Kann man auch verstehen, dass die das nicht lassen, oder?
yeap könnte man verstehen wen die Einnahmen auch richtig ankämen aber provitieren tun davon widerum nur die flaschen Leut  


Schon richtig, der Arbeiter auf der Plantage, der LKW-Fahrer, der Hafenarbeiter usw. bekommt nur einen Hungerlohn. Aber trotzdem hat er Arbeit, wie eben viele andere nicht.
Sicherlich zu wenig, aber ein bisschen was von dem Gewinn bleibt durchaus in den Ländern hängen.
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@kreuzbuerger
Ich habe es so verstanden, dass überall auf der Welt statt was zu essen was zu tanken angebaut wird. Wir tanken also nicht direkt die Lebensmittel, aber da wo das wächst was wir tanken sollen kann nichts zu essen mehr wachsen. Was Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Getreide gebraucht wird, u.a. weil die Asiaten neuerdings mehr Fleisch essen zu einer eklatanten Preissteigerung führt.
Kommt das bis dahin so ungefähr hin? SDB?
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kreuzbuerger schrieb:

den lupo gibts schon längst und auf erdgas umrüsten kannste auch...


Na da bin ich ja froh das die Gaspreise stabil bleiben

,-)
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Also zum Biosprit muss ich sagen, ich halte es für wenig sinnvoll.Erstens werden Anbauflächen, die sonst für Nahrungsmittelanbau genutzt werden könnten vernichtet.Zweitens ist es wenig sinnvoll,das für die Herstellung von Palmöl wahnsinnig viel Regenwald  vernichtet  wird.Drittens sind sich Experten darüber nicht einig, ob Motoren genauso lange halten wie mit gängigem Benzin.

Und wie einige hier sagen,das man in der stadt ganz gut ohne Auto leben kann,das würde ich so nicht unterschreiben..Ist auf jeden einzeln zu sehen..
Irgendjemand hat hier auch geschrieben, das ein Haus auf dem Lande Luxuxs ist..Ich sehe eher das Haus in der Stadt als Luxus. Desweiteren finde ich es nicht sehr schlau sein ganzes Leben lang Miete zu bezahlen...
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Dortelweil-Adler schrieb:
@kreuzbuerger
Ich habe es so verstanden, dass überall auf der Welt statt was zu essen was zu tanken angebaut wird. Wir tanken also nicht direkt die Lebensmittel, aber da wo das wächst was wir tanken sollen kann nichts zu essen mehr wachsen. Was Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Getreide gebraucht wird, u.a. weil die Asiaten neuerdings mehr Fleisch essen zu einer eklatanten Preissteigerung führt.
Kommt das bis dahin so ungefähr hin? SDB?


Das Land, wo es direkt das Problem Sprit statt Essen gibt, ist Mexico. Weil man aus dem Mais sowohl Sprit, als auch Tortillas machen kann und die USA mehr für den Sprit zahlen als die Mexikaner für die Tortillas.

In deren Ländern gilt das bedingt - man kann nicht einfach auf einem Weizenfeld Zuckerrohr anbauen, das geht nicht. Aber natürlich wird dort hier und da Nutzfläche nach und nach umgestellt, falls es sich lohnt.
Mehr lohnt sich da aber normalerweise, den Wald abzuholzen, und dort Palmen oder so was zu pflanzen. Kostet keine Lebensmittel, aber Wald.

Der Preisanstieg kommt meiner Ansicht nach mehr durch Spekulanten als durch die asiatische Nachfrage. Immobiliengeschäft läuft nicht mehr, da macht man in Schweinehälften oder Öl.
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HeinzGründel schrieb:
Ja, ja, das haben wir nicht gewollt.


http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E5CA967936C504981B8F01731CB6625C2~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Egal, welche Richtung des Zeitgeistes Rainer Hank nun vertritt, falls er das selber überhaupt weiß. Es ist eine bemerkenswerte Leistung, über derart viele Zeile ohne jegliche Fakten auszukommen, einen Kommentar ohne eigene Meinung zu verfassen, aber auch wiederum diesen Platz für derartig viel Geschwafel zu nutzen.

Was ist der Sinn solcher Artikel? Ist der Leser nach der Lektüre in irgendeine Richtung klüger? Konnte er seine eigene Meinung festigen, oder aber über andere Ansichten nachdenken?

Mir scheint es wieder ein Artikel aus der Reihe "was sind wir doch intellektuell" zu sein, mit dem Unterton "was weiß ich, ob so ein Cayenne Sprit braucht, zahlt doch eh die Firma".
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Habt ihr eigentlich schon Konzequenzen aus der Biosprit Thematik gezogen oder wird hier eine scheinheilige Diskussion geführt?

F.: Wo ist alles Biosprit (Bioethanol) drin?

A.: Benzin, Super Benzin, Diesel, Biodiesel

F.: Gibt es einen Kraftstoff basierend auf Mineralöl zu dem kein Bioethanol beigemischt wird?

A.: Ja. Super Plus Benzin oder die diversen stellvertretenden Spezial-Kraftstoffe von Aral ( Ultimate 100 ) und Shell ( V-Power ).

Da hier ja alle einer Meinung sind, dass Biosprit im Benzin oder auch Diesel die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treiben und den Zweck für die Umwelt gänzlich verfehlen ( Abholzung des Regenwaldes für Anbauflächen ). Müssten ja hier zumindest die Benzinfahrer den Krafstoff in Richtung Super Plus gewechselt haben.

Habt ihr das getan?

Oder ist euch das Super Plus Benzin im Vergleich zum Super Benzin zu teuer?

Frei nach dem Motto: Lieber den Armen das Essen vom Teller tanken ( unsere Lebensmittel werden dadurch auch teurer ), als selber mehr zu bezahlen.

Wenn das die Einstellung hier ist, dann ist die Diskussion scheinheilig...
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Stoppdenbus schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Ja, ja, das haben wir nicht gewollt.


http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E5CA967936C504981B8F01731CB6625C2~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Egal, welche Richtung des Zeitgeistes Rainer Hank nun vertritt, falls er das selber überhaupt weiß. Es ist eine bemerkenswerte Leistung, über derart viele Zeile ohne jegliche Fakten auszukommen, einen Kommentar ohne eigene Meinung zu verfassen, aber auch wiederum diesen Platz für derartig viel Geschwafel zu nutzen.

Was ist der Sinn solcher Artikel? Ist der Leser nach der Lektüre in irgendeine Richtung klüger? Konnte er seine eigene Meinung festigen, oder aber über andere Ansichten nachdenken?

Mir scheint es wieder ein Artikel aus der Reihe "was sind wir doch intellektuell" zu sein, mit dem Unterton "was weiß ich, ob so ein Cayenne Sprit braucht, zahlt doch eh die Firma".







Lies ihn einfach nochmal.


Ich garantiere dir, dass wir in 10- 15 Jahren auch in Deutschland wieder neue Atomkraftwerke haben werden. Das will heute nur keiner hören.
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HeinzGründel schrieb:

Lies ihn einfach nochmal.


Hab ich getan. Mit dem gleichen Ergebnis wie beim ersten mal.
Was will mir der Autor sagen?

HeinzGründel schrieb:

Ich garantiere dir, dass wir in 10- 15 Jahren auch in Deutschland wieder neue Atomkraftwerke haben werden. Das will heute nur keiner hören.


Leider wollen das nur zu viele hören. Das ist ja auch der Grund, warum so manches derartig aufgebauscht wird. Wir haben es doch inzwischen alle verinnerlicht.

Alternative Energien=Schlecht.

Sonne, Wasser und all das funktioniert eh nicht,
Biosprit ist für den Hunger in der Welt verantwortlich.
Die einzige Rettung ist die Kernenergie

Genau das will man uns doch seit Jahren suggerieren. Allen voran unsere angebliche Klimakanzlerin. Den Leuten bei Siemens wirds schon wohlig warm vor lauter Händereiben.

Ebenso absurd wie die Verteufelung des Biosprits sind doch die meisten Aktionen zum angeblichen Klimaschutz.

Wie gut, dass die Atomlobby in ihren grenzenlosen Ignoranz sich immer wieder selbst bloß stellt, wie gerade in Asse.

Dennoch hast du recht, sie werden sich durchsetzen in den kommenden Jahren. Endlich haben wir unsere strahlende Zukunft.
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Pedrogranata schrieb:
Wie ernst es der Staat mit dem Benzinsparen meint, sieht man schon daran,
daß es z.B. auf Deutschen Autobahnen immer noch keine Tempolimits auf Autobahnen, keine Fahrgemeinschaftsspuren, wie sie in den USA seit Jahrzehnten die Regel sind, ...


???
Wieso sollte der Staat ein Interesse am Spritsparen haben? Das ist doch wohl Aufgabe jedes Einzelnen, oder?
Und die USA mal als Vorbild der Umweltbewegung....das wird den Threaderöffner aber so garnicht gefallen  

Ein wichtiger Punkt sind in meinen Augen die Firmenwagen. Seien wir mal ehrlich, die ganzen großen deutschen Autos fahren zum Großteil doch nur weil eine Firma die Kosten und Benzin löhnt.
Das wird sich so langsam ändern, und mehr bringen als die damaligen Versuche der 3 Liter Autos die keiner wollte. Was sich inzwischen ja auch etwas gewandelt hat  ,-)
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Dortelweil-Adler schrieb:
@kreuzbuerger
Ich habe es so verstanden, dass überall auf der Welt statt was zu essen was zu tanken angebaut wird. Wir tanken also nicht direkt die Lebensmittel, aber da wo das wächst was wir tanken sollen kann nichts zu essen mehr wachsen. Was Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Getreide gebraucht wird, u.a. weil die Asiaten neuerdings mehr Fleisch essen zu einer eklatanten Preissteigerung führt.
Kommt das bis dahin so ungefähr hin? SDB?


In Etwa. Zusätzlich ist zu bedenken, daß durch die wachsende Bevölkerung und dem einhergehenden Flächenverbrauch immer mehr Nahrung auf schwindender Anbaufläche angebaut werden muss.....
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Stoppdenbus schrieb:
HeinzGründel schrieb:

Lies ihn einfach nochmal.

Hab ich getan. Mit dem gleichen Ergebnis wie beim ersten mal.
Was will mir der Autor sagen?
HeinzGründel schrieb:

Ich garantiere dir, dass wir in 10- 15 Jahren auch in Deutschland wieder neue Atomkraftwerke haben werden. Das will heute nur keiner hören.

Leider wollen das nur zu viele hören. Das ist ja auch der Grund, warum so manches derartig aufgebauscht wird. Wir haben es doch inzwischen alle verinnerlicht.
Alternative Energien=Schlecht.
Sonne, Wasser und all das funktioniert eh nicht,
Biosprit ist für den Hunger in der Welt verantwortlich.  
Die einzige Rettung ist die Kernenergie
Genau das will man uns doch seit Jahren suggerieren. Allen voran unsere angebliche Klimakanzlerin. Den Leuten bei Siemens wirds schon wohlig warm vor lauter Händereiben.
Ebenso absurd wie die Verteufelung des Biosprits    sind doch die meisten Aktionen zum angeblichen Klimaschutz.
Wie gut, dass die Atomlobby in ihren grenzenlosen Ignoranz sich immer wieder selbst bloß stellt, wie gerade in Asse.
Dennoch hast du recht, sie werden sich durchsetzen in den kommenden Jahren. Endlich haben wir unsere strahlende Zukunft.
   "Absurd"
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ElStefano schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
HeinzGründel schrieb:

Lies ihn einfach nochmal.

Hab ich getan. Mit dem gleichen Ergebnis wie beim ersten mal.
Was will mir der Autor sagen?
HeinzGründel schrieb:

Ich garantiere dir, dass wir in 10- 15 Jahren auch in Deutschland wieder neue Atomkraftwerke haben werden. Das will heute nur keiner hören.

Leider wollen das nur zu viele hören. Das ist ja auch der Grund, warum so manches derartig aufgebauscht wird. Wir haben es doch inzwischen alle verinnerlicht.
Alternative Energien=Schlecht.
Sonne, Wasser und all das funktioniert eh nicht,
Biosprit ist für den Hunger in der Welt verantwortlich.  
Die einzige Rettung ist die Kernenergie
Genau das will man uns doch seit Jahren suggerieren. Allen voran unsere angebliche Klimakanzlerin. Den Leuten bei Siemens wirds schon wohlig warm vor lauter Händereiben.
Ebenso absurd wie die Verteufelung des Biosprits  sind doch die meisten Aktionen zum angeblichen Klimaschutz.
Wie gut, dass die Atomlobby in ihren grenzenlosen Ignoranz sich immer wieder selbst bloß stellt, wie gerade in Asse.
Dennoch hast du recht, sie werden sich durchsetzen in den kommenden Jahren. Endlich haben wir unsere strahlende Zukunft.
   "Absurd"


Nö.
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Bis 2012 werden alle EU-Subventionen, die in die Herstellung von Biodiesel fließen,  gestrichen. Die EU versteht auch langsam das man da einen riesen Mist angefangen hat.

Das neue Zauberwort heißt BtL(biomass to liquid), im Grunde der selbe Scheiß, nur das man nicht die gesamte Agrarwirtschaft auf Monokulturen umstellen muss. Sondern weiterhin Nahrungsmittel produzieren kann und die Biomasse, die als Abfall anfällt, zu nem Synthesegas umwandelt, was dann verflüssigt wird.
Wens interessiert, der kann hier mehr lesen. Das Zeug wird den Fettsäuremethylester(Biodiesel) zu 100%(so dreist bin ich mal ) ablösen Shell, Mercedes und co. ham sich schon eingekauft und fordern die Bundesregierung offen dazu auf den Biodiesel zu vergessen und statt dessen BtL zu fördern.
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Ich beschäftige mich auch schon seit längerem mit dem Thema. Problematisch ist, daß beim Thema Biosprit alles in einen Topf geschmissen wird.
Wenn in Indonesien Regenwald abgeholzt wird, um Biosprit-Palmöl oder Weizenanbaufläche zu gewinnen, dann läuft etwas dramatisch falsch. Das ist keine Frage. Es ist eine Umweltzerstörung, bei der man vom Regen in die Traufe kommt. Es läuft auch etwas falsch, wenn die USA aus Mais o.a. Biosprit herstellen und Mexiko kann die Tortilla-Preise nicht mehr zahlen.

In Deutschland gibt es jedoch zahlreiche Biosprit-Firmen, die Biodiesel, Bioethanol, usw. herstellen aus landwirtschaftlichen Überschüssen. Die Vertankung dieser Überschüsse kann nicht für Hungernöte verantwortlich sein, weil diese schon in der Vergangenheit nicht in Entwicklungsländer verschifft worden sind. Ganz abgesehen davon: Würde Europa anfangen, den landwirtschaftlichen Überschuss in Afrika abzuladen, beklagen sich die dortigen Bauern, warum wir denen mit Gratisprodukten die Preise kaputtmachen. Bei Textilien ist es ja so.
Was sollen wir also mit dem Weizen- und Raps-Überschuss tun? Dem Markt zuführen? Dann haben wir bald dieselben Bilder im Fernsehen, wie vor kurzem mit der Milch. Lieber kippen die Bauern das Zeug dann weg, anstatt es für einen Preis verkaufen zu müssen, der ihnen nicht mal die Existenz sichert.

Rohstoffe sind unter anderem deshalb so teuer, weil damit spekuliert wird.
Das Marktprinzip Angebot-Nachfrage spielt da nur noch eine untergeordnete Rolle.

Ich habe bisher von keiner deutschen Biosprit-Firma gehört, daß sie Regenwald ruiniert, um Anbaufläche zu gewinnen. Die EU darf natürlich nicht den Fehler machen, ethisch bedenklich erzeugten Sprit aus anderen Ländern einzuführen, womöglich noch subventioniert.

Öl ist nunmal keine unendlich verfügbare Ressource. Es gibt keine Alternative zum Auto. Natürlich kann man Wege verkürzen, aber das ändert doch nichts, daß die Fahrzeuge mit irgendwas befeuert werden müssen. Es ist doch völliger Unfug zu sagen: Biosprit ist scheiße, wir müssen anfangen Sprit zu sparen. Sprit sparen ist doch gar keine Lösung. Das bewirkt nur, daß das Zeug ein paar Jahre länger hält. Alle wird es trotzdem.

Selbst wenn alle nur noch 3 Liter-Autos fahren, mit was sollen denn diese Fahrzeuge befüllt werden, wenn es Öl nicht mehr gibt? Ganz abgesehen davon, daß es ein erheblicher Rückschritt und ein empfindlicher Schlag für die deutsche Autoindustrie wäre, wenn es keine Premiumfahrzeuge mehr gäbe.
Wirklicher Fortschritt ist nur dann erzielt, wenn es eine Öl-Alternative gibt, die eingesetzt werden kann ohne dabei auf den gewohnten Standard verzichten zu müssen.

Die ganzen Bedenkenträger treten beim Biosprit auf die Bremse, ohne eine wirkliche Lösung zu präsentieren. Nach dem Motto: Bleiben wir lieber beim Öl, bevor es mit Biosprit noch schlimmer wird.

Ich garantiere dafür, wenn die Autoindustrie in ein paar Jahren das Wasserstoff-Auto in Serie gehen lassen würde und es käme aufgrund von Dürren, zunehmendem Verbrauch und gleichzeitiger Spekulation mit irgendwelchen Trinkwasser-Zertifikaten zu einer Verknappung des Trinkwassers, stehen sofort die Aktivisten bereit, um den Autofahrern vorzuwerfen: Die Industrieländer vertanken das Trinkwasser der 3. Welt und woanders verdursten Leute. Und dann nützt es wie heute beim Biosprit genauso wenig, wenn man argumentiert, daß Wasserstoff so gut wie gar nicht aus Wasser hergestellt wird.

Das bevölkerungsreiche Brasilien setzt schon seit Jahrzehnten auf Bioethanol. Das wird hauptsächlich aus Zucker hergestellt. Sind die Zuckerpreise deswegen gestiegen?

Ich finde, wir sind mit Biosprit auf einem guten Weg. Insbesondere Biodiesel der 2. Generation (Biomass-to-Liquid), das aus nahezu jeglicher Biomasse hergestellt werden kann, ist erfolgversprechend. Choren Industries hat da ein sehr effizientes Verfahren entwickelt.

Meiner Meinung nach hat die Ölindustrie enorme Angst davor, daß ihr Goldesel-Produkt eines Tages angemessen substituiert wird.
Exxon machte schon im Jahr 2005 einen Gewinn von 36,1 Milliarden US-Dollar.
Eine Marktkapitalisierung von 451 Mrd. EUR muß natürlich irgendwie mit Substanz untermauert werden.

Es ist natürlich auch kein Zufall, daß wirkliches Vorankommen bei Alternativen ohne die Ölmultis gar nicht erst ins Visier genommen wird. An Choren Industries mußte sich natürlich Shell beteiligen. Man hätte ja keinen anderen Investoren finden können! Und ohne die Öl-Konzerne wie Shell, BP, Total, Exxon & Co. wird es auch für die Erzeuger von Biosprit schwer, Fuß zu fassen. Tankstellen-Netze, Tankanlagen, kurzum die gesamte Infrastruktur müßte aufgebaut werden. Das sind hohe Kosten. Ist es nicht denkbar, daß die Öl-Konzerne sagen: Über unsere Anlagen wird kein Konkurrenzprodukt verkauft. Jedenfalls nicht dann, wenn wir nicht direkt dran beteiligt sind. Hinzu kommt natürlich auch die Trägheit und Bequemlichkeit des Verbrauchers. Wo die nächste Shell- oder Esso-Tankstelle ist, weiß jeder. Selbst wenn es ein paar Straßen weiter Freie Tankstellen mit Biodiesel gäbe, würde es schwer, den bequemlichen und dazu noch skeptischen Verbraucher für etwas neues zu bewegen. Mit der Beimischungsquote hat man dann den Biosprit den Öl-Konzernen zumindest über die Hintertür aufgedrückt. Den Öl-Multis hat das noch nie gepaßt.

Also propagiert man etwas, was jeder versteht und was logisch erscheint.
Biosprit erzeugt Hungersnot, wenn man Getreide in den Tank füllt. Diese Logik versteht jeder. Technische Details, den Überblick über das Ganze, ist doch nur überfordernd. Selbst für Politiker.

Die EU hat die Pille jedenfalls gefressen.
http://www.ftd.de/politik/europa/:Suche%20L%F6sung%20EU%20Kurswechsel%20Biosprit/382613.html

Es steht also fest: Bis zu 75 Prozent der Preisexplosion seien durch Biosprit verursacht. Von Spekulationen an der New York Board of Trade, London International Financial Futures and Options Exchange (LIFFE) oder der
Chicago Mercantile Exchange ist da natürlich nicht die Rede. Macht ja auch zuviel Arbeit, alles zu prüfen, wer wo wann seine Finger im Spiel hat.

Ob Exxon selbst auf irgendwelche "wheat contracts" setzt? Shit happens, wer kann das schon von der EU überprüfen? Dann gibt man lieber die Parole aus, die nutzen alle Weizen zum Verheizen und befüllt medienwirksam ganze Kofferräume mit hunderten Packungen Toastbrot, um auch Leuten mit wenig Vorstellungsvermögen aufzuzeigen, was sie da eigentlich vertanken.  

Nochmal zu Brasilien: Fährt schon seit Ewigkeiten mit Ethanol aus Zucker. Auf den Trichter sind die Finanzmärkte aber noch nicht wirklich gekommen. Es gibt also trotz hoher Rohstoffpreise noch Einstiegsgelegenheiten.  ,-)
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@eintrachtfrankfurt2005

Sehr schöner Beitrag.

Man muss wirklich nicht alles nachplappern, was einem da in den Medien präsentiert wird, die Wirklichkeit sieht doch meist etwas anders aus.

Selbst jetzt gerade in Japan kommen sie doch so ein wenig auf den Trichter, dass die Spekulationen an der Börse das Hauptproblem darstellen.

Dass hinter der aktuellen Anti-Bio-Sprit-Kampagne (und auch der Preistreiberei) zu einem Großteil die Ölmultis stecken, darauf kann man einen lassen. Immer wieder schade, wieviele und welche Leute sich vor solche Wagen spannen lassen.

Irgendwie "lustig" auch das Betteln um niedrigere Ölpreise bei den Saudis, als diese mit einem süffisanten Grinsen auf die Spekulanten verwiesen, die wir erst mal in den Griff bekommen sollten.


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