Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Stellt Euch mal vor, da kommt es zum worst case. Tokio würde zur Geisterstadt werden....
stellt sich dann die Frage, wo die Leute hinsollen - die Inseln bieten ja auch nicht sonderlich viel Gestaltungsraum
Das ist richtig, aber im Fall der Fälle können sie wohl in Tokio auch nicht bleiben.
mal schauen, wie man 35 Mio. Menschen aus der Metropolregion evakuieren wollte, das würden selbst die beneidenswert effizienten Japaner nicht schaffen
Das soll kein Beispiel für die japanische Kultur sein. Sondern für die Opferbereitschaft und vllt auch die Gläubigkeit in Obrigkeiten. Wann waren diese denn in den letzten Jahrhunderten in Japan nicht gegeben?
naja Kamikaze als Beispiel für Opferbereitschaft ist auch ein weitverbreiter Mythos - es handelt sich eher um verblendete Jugendliche, die man psychisch unter Druck setzte und deren Tod militärisch völlig sinnlos war. Sofern sie überhaupt zum Einsatz kamen und dann auch noch ihr Ziel erreichten.
So genug mit dem OT
für diesen fall hat wohl noch keiner eine idee...
das wäre ja selbst ein kaum zu bewältigende aufgabe, wäre die infrastruktur in japan noch intakt
Wie das gehen soll steht absolut in den Sternen.
In einzelnen Bereichen des Kraftwerks wurden nach seinen Angaben 400 Millisievert pro Stunde gemessen - dies übersteigt den Grenzwert der Strahlenbelastung für ein Jahr um das 400fache, schrieb die Nachrichtenagentur Kyodo. Nach Regierungsangaben sank die Radioaktivität inzwischen wieder.
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima172.html
Das Problem im AKW und der nahen Umgebung ist nun, dass - sollten die Höhe der Freisetzung anhalten (bei defekter Reaktorhülle wahrscheinlich - die Kühlungs-Leute nur noch kurz arbeiten können und dann ausgetauscht werden müssen.
400 Millisievert = 0,4 Sievert/Stunde, also z.B. nach 10 Stunden eine Strahlendosis von 4 Sievert.
(Gy = Gray = bei Beta- Gamma- und Röntgenstrahlung identisch mit Sievert).
So hohe Strahlungsmengen werden nur im Nahbereich eines AKWs frei.
z.B. Krümmel-Simulation von Greenpeace
(fettgedruckt sind die 7-Tages-Werte, z.B.: 25.600 Millisievert (mSv)/Woche = 3657 mSv/Tag = 152 mSv/Stunde, wäre beim Aufenthalt über 24h also eine schwere Strahlenkrankheit mit 50% Letalität innerhalb von 30 Tagen, http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit).
In weiterer Entfernung wird niemand eine lebensgefährliche Strahlenkrankheit bekommen, aber v.a. die Anzahl von Krebserkrankungen und die Häufigkeit embryonaler Fehlbildungen wird steigen.
Wie weit die ungefährliche Entfernung ist, hängt logischerweise davon ab, wieviele der Reaktoren in die Luft fliegen, wieviel des Reaktorinhalts in der Umgebung verteilt wird, ob das Plutonium dabei ist (bereits krebserzeugend in Menge von Millionstel-Gramm) und wie Wind und Wetter sind.
Evakuierung ist das eine, aber was ist später wenn die Leute zurück kommen oder wollen die ein neues Tokio woanders aufbauen?
Wie lange kann man sich denn unbedenklich dort aufhalten und dieser Strahlung aussetzen?
Persönlich bin ich in manchen Momenten positiv gestimmt dass es alles noch halbwegs gut endet, dann wieder denke ich das kann ganz schlimm werden. Achterbahnfahrt.
http://bazonline.ch/ausland/die-tsunami-katastrophe/Zweithoechste-Katastrophenstufe-erreicht--NestlWerke-teilweise-zerstoert/story/20971643?dossier_id=885
http://www.europe1.fr/International/Japon-un-accident-nucleaire-de-niveau-6-453803/
Aber letztlich müssen sie jetzt eine viel größere Menschenmenge retten. Kurzum: Sie opfern sich. (Klingt wie in nem kitschigen Sowjet-Film)
Nichts anderes, als ein Polizist, der beim Versuch, einen Amoklauf zu beenden, erschossen wird.
Menschen, die dort arbeiten und jetzt wissen, dass Sie ihr Leben aufs Spiel setzen und wohl verlieren werden, um andere Menschen zu retten, und trotzdem dort bleiben, sind ziemlich tapfer. Das imponiert mir.
400 Millisievert/Stunde entsprechen dem 2.000.000-fachen des Normalwerts (natürliche Radioaktivität bekommen wir mit ca. 0,0002 Millisievert pro Stunde ab, d.h. daran ist der Körper angepasst), unbenklich bei 400 Millisievert/Stunde also keine Minute mehr.
Unter Inkaufnahme von leichten akuten Gesundheitsschäden, aber einem um etwa 7,5% erhöhten Krebsrisiko, ca. 1 Stunde.
Danach bei 400 Millisievert/Stunde:
nach ca. 2,5 h Aufenthalt: 10% Letalität (innerhalb von 30 Tagen)
nach ca. 5 h: 35% " "
nach ca. 7,5 h: 50% " "
Die hohen Strahlendosen zerstören über Ionisierungen der Moleküle die Struktur von Proteinen und DNA. Bei leichter Strahlung kann das vom Körper noch repariert werden, bei stärkerer sterben die Zellen entweder ab oder mutieren (Grundsteinlegung für eine Krebserkrankung, wenn weitere Sicherheitssysteme versagen).
Es kommt also sozusagen auch zu einem Super-GAU im Körper. Zuerst macht es sich bei besonders schnell teilenden Zellen bemerkbar, d.h. das gesamte blutbildene System wird mehr und mehr beeinträchtigt, die Zellen des Magen-Darm-Trakts sterben ab. Zunehmend stellen dann auch Nervenzellen ihre Arbeit ein.
Genauers:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit
Nein! Ich gebe zu bedenken das es durchaus auch von der Samurai Kultur beeinflusst war... dort hat man sich zur Ehrenrettung bei einer Niederlage auch lieber selber getötet als dem Feind in die Hände zufallen. Selbiges trifft auch auf Kamikaze-Kommandos zu. Das waren größtenteils freiwillige die zur Rettung des Landes ihr Leben geben wollten. Ob Sinnvoll oder nicht sei dahin gestellt... aber auch OT.
Wie man Tokio evakuieren will frag ich mich allerdings auch.
Das koordinierte wegschaffen ist schon schwierig. Aber wo willst du die 35 Mio hinschaffen? Und wie sie vorallem versorgen mit dem nötigsten.
Das imponiert in der Tat.
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-deutscher-student-in-tokio-hier-klingt-das-alles-ganz-anders-1.1072234
Die Reduzierung des Erfahrbaren durch die Medien auf die Auswirkungen der Katastrophe sollte man wohl immer im Hinterkopf behalten, besonders wenn man eine tendenziöse Berichterstattung nicht ganz ausschließen kann; dazu auch
http://derstandard.at/1297820383800/STANDARD-Interview-Ein-Teil-der-Medien-instrumentalisiert-Kernkraft-um-Politik-zu-machen
(gefunden via Bild-Blog)
klar besteht immer die möglichkeit, daß hier die katastrophe größer gemacht wird, daß hier skandalisiert wird, weil es sich einfach besser verkauft.
ich kann es mir aber nicht vorstellen, ich glaube nicht, daß eine regierung den umfang so einer katastrophe (die ja 3 in einer ist) voll abschätzen kann.
zusätzlich glaube ich auch nicht, daß im fall einer atomaren katastrophe alle infos en bloque und zeitnah rausgegeben werden. da wird erst noch debattiert usw... es geht darum panik zu vermeiden, vielleicht bekommt man es doch noch in den griff...
bisher hat sich auch alles was als gerücht kursierte... am anfang probleme, dann beginnende kernzschmelze, lecks usw. im endeffekt bestätigt.
ich befürchte das gegenteil, die katastrophe wird noch viel schlimmer sein, als wir es uns aktuell vorstellen können!
das was der bub da macht, ist nach meiner meinung nach sehr dumm. er würde besser mal auf seine eltern hören (auch wenn man das als student nicht gerne macht)