Streik -diesmal nervts!
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:04 Uhr um 16:04 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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deshalb habe ich gestern um eine erklärung der unterschiede in der politik von spd und cdu gebeten. die sehe ich gerade in diesem bereich wirklich nicht.
upps
mich
...ja Peter, es fing schon nach der der sogenannten Wende an.
Danke für den Link, der herausgenommene Satz gilt ja nicht nur für Bahnmitarbeiter. Denn grundsätzlich geht um sehr viel. Da bin ich als Verfechter der Grundrechte auf der Seite des "meistgehassten Mannes in Deutschland" und freue mich über sein Beharrungsvermögen. Go, Weselsky, go!
Du bist doch nur froh, wenn Stoppdenzug mal was anderes tut, als im UE mit Hashtags um sich zu werfen
wer nicht?
Tja, das mit den Grundrechten ist vorliegend halt so eine Sache.
In Rechtsprechung und juristischer Lehre ist man hier überwiegend der Meinung, daß gerade das Grundrecht der Koalitionsfreiheit eine weitere gesetzliche "Ausgestaltung" benötigt, um überhaupt zu funktionieren.
Hier ist dann eben auch zu beachten, daß andere verfassungsmäßig geschützte Werte nicht über Maß beeinträchtigt werden.
Der ehemalige Präsident des Verfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier hält dann ja auch den Entwurf des Gesetzes zur Tarifeinheit für verfassungsgemäß.
was den schutz anderer verfassungsmässig geschützter werte angeht, kann sich ein betrieb doch auch heutzutage schon gerichtlich wehren, was die bahn ja auch schon probiert hat und gescheitert ist.
und sollte beim aktuellen streik juristisch gesehen nur der hauch eines zweifels an der verhältnismässigkeit des streiks bestehen, müsste die bahn handeln und vor gericht ziehen, um den wirtschaftlichen schaden abzuwenden.
bezog sich deine aussage der überwiegenden meinung auch auf die verfassungskonformität des gesetztesentwurfs?
zumind. aus den medien, die nicht unbedingt pro gdl eingestellt sind, habe ich nicht den eindruck, daß da wirklich einigkeit besteht. da sind ja auch einige namhafte juristen dabei und nicht zuletzt der wissenschaftliche dienst des bundestages ist der meinung, daß das gesetz gegen die verfassung verstösst.
Nee, nur auf das Grundrecht schlechthin.
Vielleicht aber dazu ein paar allgemeine Gedanken.
Bei den Beurteilungen, die man so liest, wird m.E. schlichtweg ignoriert, daß der Grundsatz der Tarifeinheit hier über Jahrzehnte geltendes Recht war und erst 2010 vom BAG gekippt wurde. Das spricht jetzt schon mal eher dafür, daß man das nicht unbedingt von vornhinein als schreiendes Unrecht klassifizieren müßte. Vielmehr hat man hier sowohl pro als auch contra beachtliche Argumente.
Die oben erwähnte, hier als notwendig erachtete Ausgestaltung der Koalitionsfreiheit läßt dem Gesetzgeber jetzt relativ weite Handlungsspielräume, soweit er das Grundrecht nicht entgegen Art. 19 II GG in einem wesentlichen Teil aushebelt. Für weniger das Grundrecht beschränkende Maßnahmen bedarf es zudem einer gewissen Rechtfertigung, welche man aber in den Begründungen für das jahrzehntelange Festhalten an der Tarifeinheit durchaus schon finden kann.
Die Frage, über die wahrscheinlich schlußendlich das BVerfG entscheiden wird, ist dann meiner Meinung nach die, ob die Tarifeinheit in der dann geltenden gesetzlichen Form in den Wesensgehalt der Koalitionsfreiheit eingreift oder nicht.
Im Zeitalter der EDV dürfte die Verwaltung keine Problem bei der Verarbeitung von verschiedenen Tarifen haben.
Die Bahnleitung wird eher zunehmende Spannungen in der Belegschaft fürchten. Wegen unterschiedlicher Entlohnung für identische Tätigkeiten, je nach Gewerkschaftszugehörigkeit.
ich glaube es ist ganz einfach. die erfolgreichere gewerkschaft wird immer einen neuen status quo setzen und die frage aufwerfen, warum das bessere ergebnis nicht für alle geht. so funktioniert kapitalismus nun mal.
der aufwand bei der verwaltung von gehältern ist übrigens als argument, nicht von dir, lächerlich. jedes unternehmen hat bei der einstellung von personal einen verhandelbaren spielraum und jedes größere unternehmen dürfte eine vollkommen uneinheitliche gehaltsstruktur haben.
Die Frage ist ganz einfach, die Antwort und die Konsequenzen daraus eher nicht.
was streiks betrifft ist deutschland nicht gerade federführend. und es geht nicht um gleiche arbeit/gleicher lohn sondern darum selbst entscheiden zu dürfen wer einen vertreten soll. was das mit links oder rechts zu tun hat weiß ich jetzt nicht so genau und wen du mit "die linken" meinst auch nicht.
und dass thatcher in england eine ganz andere nummer durchgezogen hat als spartengewerkschaften auf zu lösen weißt du mit sicherheit genau so gut wie ich. die gewerkschaftsbewegung im england vor thatcher lässt sich mit der aktuellen situation in deutschland überhaupt kein bisschen vergleichen.
Sag das der Kuschelgewerkschaft EVG. Die sind unsolidarischen...
Es sind immer die anderen. So einfach ist die Welt,
ach. und ich dachte es sind immer die "linken".
Streik ist immer noch die ultima ratio. Sind uns hier hoffentlich einig.
Wer die GDL unterstützt, außer den anderen Spartengewerkschaften (übrigens nur bei der Unterstützung gegen das Nahles-Gesetz, nicht beim Streik) dürfte dir wirklich nicht entgangen sein.
Wer wen gewerkschaftlich vertreten darf, ist doch längst durch die Arbeitsgerichtsbarkeit entschieden. Es geht ausschließlich darum, einen Tarifvertrag nur für die eigenen Mitglieder zu erstreiken (also völlig legal) um einen höheren Lohn als die konkurierende Gewerkschaft für die gleiche Mitarbeitergruppe zu erzielen.
Die Bahn will diesen Tarifvertrag nicht (auch völlig legal).
... stimmt
Nein. Streik ist das legitme, weil einzige Mttel zur Durchsetzung der Arbeitnehmerinteressen. Als "ultima ratio" bezeichnen ihn nur solche, denen das Wohl des Kapitals näher ist als die Interessen der Arbeitnehmer.
[/quote]
Und umgekehrt: Wer gegen diesen Streik ist, vertritt objektiv die Interessen des Kapitals.
Unsinn.
Na also, dann bin ich für höheren Lohn für die GDL-Mitglieder. (dermaßen legal)
Was für ein Quatsch.
Ich bin als Sozialpädagoge Mitglied der GEW. Diese ist in unserem Bereich, also den kommunalen Arbeitgebern im Vergleich zur Mehrheitsgewerkschaft Verdi als kleine Spartengewerkschaft zu sehen.
Verdi vertritt von den Müllmännern bis zu den Erzieherinnen alle kommunal beschäftigten Arbeitnehmer. Schön und gut. Bezüglich meines fachlichen Anliegens an eine Gewerkschaft bietet mir persönlich die GEW, gerade auch im Bildungsbereich deutlich mehr. Also habe ich mich für diese Gewerkschaft entschieden.
Sollte dieses "Tarifeinheitsgesetz" kommen, könnte ich als GEW`ler nicht für meine Angelegenheiten streiken, sollte Verdi auf die Idee kommen, dass da kein Bedarf besteht.
DAS ist angenehm für die Arbeitgeberseite, für uns Arbeitnehmer ist es aber völlig beschissen.
Ist aber wahrscheinlich auch nur dann zu verstehen, wenn man gecheckt hat, dass eine Gewerkschaft neben Tarifverhandlungen auch tatsächlich andere berufspolitische Felder abdeckt.
Übrigens: Ab Montag werden auch wir streiken. Und nicht nur in den Kitas und Horten. Auch wir Sozialarbeiter und Sozialpädagogen im Jugendamt, in den Beratungsstellen, Jugendtreffs und auf den Abenteuerspielplätzen wollen angemessen dafür entlohnt werden, dass wir Tag für Tag am sozialen Frieden in diesem Land arbeiten!