Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Über Details wird man sicherlich streiten können, aber im Wesentlichen zeigt es einen realistischen Weg auf, der in wenigen Jahrzehnten zu einer komplett veränderten Energieversorgung führt. Zudem enthält es viele unterstützende politische Maßnahmen, die sehr vernünftig sind.
Schaltbare Steckdosenleisten sollte in der Tat jeder im Haus haben. Damit spart man bares Geld (und tut auch etw. der Umwelt zu Liebe) Leider habe ich in der Wohnung einen Durchlauferhitzer, was eigentlich eine Totsünde ist. Hab's trotzdem geschafft, dass der jährl. Verbrauch bei nur 1100 kWh liegt. Ohne dieses dumme Teil wäre der Verbrauch aber deutlich geringer..
Also, energieeffizient leben und den Stromkonzernen dadurch ein Strich durch die Rechnung machen!!
Manche haben gutes Zeug, andere können nur heulen, wenn sie sowas lesen müssen.
Nein. Durch die langen Laufzeiten und insbesondere die hohen Reststrommengen (die wieder zu den üblichen Tricksereien einladen) wird der notwendige Energiewechsel verzögert. Die Kosten & Risiken trägt wie üblich der Steuerzahler.
So kann man dieses "Konzept", was erneut die Konzept- und Hilflosigkeit dieser Regierung, wie auch ihren "Kundenkreis", zeigt, gut zusammenfassen. Leider.
Da hat sich Bierhoffs Anzeige doch gelohnt...
http://www.swissinfo.ch/ger/news/newsticker/wirtschaft/DE/Institut:_127_Milliarden_Euro_mehr_fuer_Stromkonzerne.html?cid=28280268
Für Schäden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro müssen die Betreiber nach dem Atomgesetz eine Deckungsvorsorge aufweisen (http://www.focus.de/politik/deutschland/haftungsrisiko-juristen-warnen-vor-laengeren-akw-laufzeiten_aid_542856.html).
Zu erwarten wären aber mehr als die 100-fache Summe:
"Die Prognos-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und andere fundierte Untersuchungen beziffern die Schadenshöhe eines Super-GAU in Deutschland auf 2500 bis 5500 Milliarden Euro für Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden: das ist das 10- bis 20-fache des jährlichen Bundeshaushaltes."
Nach einem Unfall im Atomkraftwerk besteht ein Entschädigungsanspruch nur gegen den Betreiber. Wegen der extremen Unterversicherung kann er diese Ansprüche nicht erfüllen. Er geht zwangsläufig in Konkurs und Sie müssen deshalb alle Eigentums- und Vermögensverluste selbst tragen.
http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3
Natürlich ist ein Super-GAU sehr unwahrscheinlich, aber mit zunehmendem Alter der Anlagen steigt das Risiko (allein in Biblis gab es seit Bestehen mehr als 800 meldeplichtige Störfälle, meist relativ harmlos, aber jeder Flugzueugabsturz zeigt, was bei kombiniertem technischem und menschlichem Versagen möglich ist).
ps. Alle Versicherungen schließen in ihren Verträgen Schäden durch Kernkraft ausdrücklich aus - lesen Sie selbst in den Bedingungen z. B. Ihrer Hausratversicherung nach.
http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3
jetzt wird es grotesk. hier versicherungen und deckungssummen zu diskutieren. jeder betrieb, jede privatperson und jede städtische einrichtung ist potentiel unterversichert. (ich frag mich gerade, warum ich den sch** tatsächlich erläuter, weil die argumentationen langsam echt haarsträubend werden).
jeder haftet lt. gesetz unbegrenzt. jede haftpflichtversicherung (außer die alten kraftfahrt-versicherungen) sind durch die höchstentschädigung limitiert. darüber hinaus ist es eigener spaß.
von daher kannst du dir mit deinen 3, 5 oder 10 millionen deckungssumme deiner privaten haftpflichtversicherung auch nicht sicher sein. immer ein gefundenes fressen für sommerloch beiträge von boulevard tv magazinen. "ärzte sind unterversichert, handwerker sind unterversichert, krankenhäuser sind unterversichert."
so, und für uns hypochonder: sollte deine kraftfahrt haftpflichtversicherung, wie bei den meißten, mit 100mio euro gedeckelt sein: fahr vorsichtig. ab eur 100.000.001 gehts an dein eigenes portemoinnaie...
so große schäden gibts nicht? google mal nach wiehltalbrücke. und jetzt sag mir mal, was (aus versicherungstechnischer sicht) dich eher persönlich vor ein problem darstellen würde: nen autounfall oder nen super-gau. wobei letzterer eh käse ist. sollte dein beschriebener super-gau eintreten, dann brauchst du dir gar keine gedanken um eine entschädigung machen. den gerichtstermin würde keiner erleben...
also, was kommt als nächstes argument? http://www.gruselromane.de/frames/sinclair/hoerspie/braun/tsb068.htm ?!?!?
und jetzt kommt und holt das totschlagargument raus... suuuuuper-gau.
Will sagen: Was machen wir mit dem Schrott?
Natürlich das selbe wie Heute:
Wir kippen ihn in ein Loch, schütten Beton drüber und hoffen das alles gut geht.
Ich schreibe übrigens "wir" weil wir alle das mit Steuergeldern finanzieren und nicht etwa die Atomstromversorger von ihren zu erwartenden Umsätzen.
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Eine einzelne Person (Terrorist ausgenommen) kann keinen Schaden in Billionenhöhe anrichten, ein AKW schon.
Und die Folgen von einem Super-GAU würden die meisten schon mitbekommen. Im Umkreis von 25km um Biblis zwar viele nicht: "Der Kläger würde so an einem niederschlagsfreien Tag eine in jedem Fall tödliche Dosis erhalten. Im Fall von Niederschlag während des Durchzugs der Wolke errechnet sich eine Dosis, die einer Überlebungswahrscheinlichkeit von etwa 50 % entspricht. (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Biblis_1859828.pdf), aber das Rhein-Main-Gebiet wäre zwar weitestgehend unbewohnbar, dessen Einwohner aber nicht alle gestorben, sondern radioaktive Flüchtlinge (mit verlorener Gesundheit, arbeitslos und ohne ortsgebundenem Eigentum). Natürlich ein Horrorszenario, dass nie eintreten darf, dessen Risko jedoch so hoch ist, dass es keine Versicherung versichern will (und man kann sogar Autos oder Fahrräder gegen Diebstahl in Polen versichern).
Berechnungen von Greenpeace auf Basis eines Inventarberichts zeigen, dass gut zwei Drittel der Radioaktivität in dem maroden AtommüllLager Asse II auf das Konto der kommerziellen Stromerzeugung gehen. Offiziell räumen die Stromkonzerne bisher nur ein, für einen kleinen Teil der eingelagerten Strahlenbelastung verantwortlich zu sein. Mit der Argumentation geht es vor allem darum, die Milliardenkosten für die Sanierung des absaufenden "VersuchsEndlagers" auf die Steuerzahler abzuwälzen.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29801/1.html
Nun hat die Bundesregierung gestern entschieden, dass statt den Verursachern der kriminellen Entsorgung (z.B. Haltbarkeit der Behälter nur auf 3 Jahre ausgelegt, bereits damals bekanntes Wasserproblem des Salzbergwerks), der Steuerzahler die Kosten übernehmen wird:
Der Bund wird die Sanierung des maroden Atommülllagers Asse selbst bezahlen. Das teilte das Bundesfinanzministerium am Abend in Berlin mit. Die Gesamtkosten seien derzeit zwar noch nicht abzuschätzen. Da die Erträge aus der Brennelementesteuer jedoch in den Gesamthaushalt flössen, trügen sie zur Finanzierung bei.
http://www.dradio.de/nachrichten/201009082100/1
Allein schon die Kosten nur der Bergung der Atomabfälle sollen bei knapp 4 Milliarden Euro liegen...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,674469,00.html
Das ist ganz elementar, denn u.a. die Endlagerkosten zeigen, dass die Laberei von "günstigem" und "CO2-neutralem" Atomstrom gelogen ist:
So beläuft sich die Belastung durch Atomstrom für den deutschen Steuerzahler dem Bericht zufolge sich auf rund 265 Milliarden Euro seit 1961, zusätzlich zu den etwa 30 Milliarden Euro Steuererleichterungen. Dadurch steigt der reale Atomstrompreis für den Steuerzahler auf beinahe 60 Cent pro Kilowattstunde!
Ein anderes Argument von Befürwortern der Atomenergie wie etwa Ronald Pofalla (CDU), Atomstrom sei besonders CO2-arm, entpuppt sich ebenso schnell als mathematische Ausschlussrechnung: Lediglich 6g CO2 würden angeblich je kWh Kernenergie emittiert – und damit immer noch weitaus weniger als etwa bei einem Wasserkraftwerk (hier: ca. 11g CO2 je kWh). Dieser Wert bezieht sich jedoch allein auf den Reaktorbetrieb; bezieht man alle Produktionsfaktoren von der Mine bis zum Endlager realistisch mit ein, kommt man schnell auf Werte von 60 g CO2 je kWh – damit emittiert Atomstrom noch weitaus mehr Kohlendioxid als etwa ein Braunkohlekraftwerk.
http://www.energieblog24.de/atomenergie-teil-2-chronik-und-kosten/
Wären RWE, E-on & Co. für einen Auslegungsüberschreitenden Störfall versichert, dann lägen die Kosten bei 2,70 Euro pro kwh Atomstrom.
http://www.stromseite.de/strom-nachrichten/strompreise-atomstrom-ist-doch-nicht-so-billig_28891.html
Ebenfalls seit dieser Woche gibt es ein konkretes Konzept, wie die Energiewende in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt wird.
Den Sinn einer nochmaligen Wiederholung von Argumenten und "Argumenten" gegen die Kernenergie verstehe ich an dieser Stelle nicht.
musst du ja auch nicht.
Du kannst ja derweil die beiden Artikel durchlesen: Die gelenkte Atomdebatte und
Zahlen, aber nicht zu viel
Und hinterher kannst du dir überlegen, ob unsere Regierung (wie auch im Falle der Begünstigung der Hotelbranche oder, ganz aktuell der Pharmabranche) nicht vielleicht doch käuflich ist.
Ich komme mir mehr und mehr verarscht vor.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,716766,00.html
das ist alles nicht mehr demokratisch. deutschland wird schleichend zu einem lobbyvertreterland nach amerikanischem vorbild, bei dem das volk selbst kaum noch ne lobby hat.
die abschaltung der ältesten/unsichersten akws hinauszuzögern ist mit keinem argument zu rechtfertigen, welches nicht wirtschaftlicher natur ist. die diskussion darüber, ob der iran atomwaffen besitzt wird in meinen augen zur farce, wenn man sich vorstellt, dass die auch mit simplen langstreckenraketen ähnlche zerstörung auslösen könnten. die aktuelle politik passt vorne und hinten nicht zusammen. schwarz-gelb nimmt die sorgen der bevölkerung nicht ernst. muss man tatsächlich auf die strasse gehen, damit hier wieder vernünftig regiert wird?
sollten wir nicht erst den vollständigen bericht abwarten?
in den ersten propagandameldungen von rot-grün hieß es auch, dass die abgaben der akw-betreiber fixiert seinen, und keine nachträgliche erhöhung möglich ist.
hiernach kam dann die info, dass die betreiber, bei steigenden strompreisen, sehr wohl höhere abgaben zu entrichten haben.
aber irgendwie lustig, wie hier alle wissen, wie sch** der vertrag ist, obwohl noch keiner den vertrag gesehen hat.
noch zwei anmerkungen:
- rot-grün hat den atomausstieg auch am bundestag vorbei durchgebracht. jetzt soll dies also verwerflich sein, wenn schwarz-gelb dies genauso macht?
(und jetzt kommt die keule, die andersrum direkt gekommen wäre):
- hat frau roth nicht (wortgemäß) folgendes in die mikros vorm bundestag gebrüllt: "wir versprechen der regierung einen heißen herbst..."?
heißer herbst = deutscher herbst. war das jetzt ein aufruf, oder was?