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Energiewende durch mehr Atomkraft ?


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Ohne Atomenergie werden wir wahrscheinlich alle sterben...

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Ein Argument der CDU/CSU/FDP-Regierung für den Weiterbetrieb der AKWs war gestern auch wieder der bislang angeblich sichere Betrieb der AKWs:

Hildegard Müller [Lobbyistin und CDU-Politikerin] ...kritisierte, die Debatte über frühere Störfalle werde ”unredlich geführt“, da bisher nur Ereignisse der Stufe 1 und 2 eingetreten seien ohne eine Gefährdung von Natur und Bevölkerung.
http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_10/2010_335/01.html

Der wirtschaftspolitische Sprecher der Union, Pfeiffer, sagte, das Konzept sichere eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung.
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E428E968524D44C3C87D6CF84020154CB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Viele von Betreibern und Politikern anfänglich als belanglos dargestellte Störfälle (in der Sammlung teils als INES 0 oder N=Normalmeldung dargestellt, http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Meldepflichtige_Ereignisse_in_Deutschen_AKWs_ab_65.pdf) entpuppten sich später Beinah-Super-GAU. Blosses Glück verhinderte Schlimmeres.

Beispiel: Brunsbüttel 2001

Ein Störfall im AKW Brunsbüttel 2001 wurde vom Betreiber E.ON/HEW monatelang überhaupt nicht gemeldet und ist in der offiziellen Störfallliste 2001 nicht aufgeführt (http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/berichte_meldepflichtige_ereignisse/jahresberichte.html), obwohl es heute im Tagesspiegel dazu heisst: Nur der pure Zufall verhinderte damals den Super-Gau, konstatierten auch die amtlichen Aufseher.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/der-nukleare-scheinsieg/1969592.html

Bei einer Zwangsprüfung des AKWs durch die zuständige Atomaufsichtsbehörde stellte sich heraus, dass unmittelbar neben dem Reaktor eine Rohrleitung explodiert und über mehrere Meter aufgerissen war:

http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/AKW_Brunsbuettel_2006.html

Der Betreiber versuchte den Vorfall weitestgehend zu verschleiern. Zum Beispiel wurde er lediglich mit der Bezeichnung „spontane Dichtungsleckage“ an das zuständige Ministerium gemeldet. Erst nach zwei Monaten gelang es den Aufsichtsbehörden unter heftigem Streit mit dem Betreiber, das „Leck“ bei abgeschaltetem Reaktor zu besichtigen, wobei das Ausmaß des Störfalles entdeckt wurde. Wäre der Reaktor gleich nach der Explosion vorschriftsmäßig abgeschaltet worden, hätte der Betreiber zu Beginn des Winters für mehrere Millionen Euro Ersatzstrom zukaufen müssen
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen#2001

Beispiel: Biblis 1987

Am 16.-17. Dezember 1987 schrammte das AKW Biblis-A bei einem Kühlmittelverlust-Störfall nur knapp an einem Super-GAU vorbei - einer der schwersten Störfälle in der Geschichte der Atomkraft in Deutschland. Ein Ventil, dass das unter hohem Druck stehende radioaktive Kühlwasser des Primärkreislaufes vom Notkühlsystem trennt, versagte beim Anfahren des Reaktors und schloss nicht, was von der Betriebsmannschaft aber über 16 Stunden lang nicht bemerkt wurde. Eine leuchtende Warnlampe auf der Leitwarte wurde von zwei aufeinanderfolgenden Schichten die ganze Zeit entweder übersehen oder für einen Defekt der Anzeige gehalten. Erst die dritte Schicht bemerkte den Fehler.

Statt den Reaktor sofort herunterzufahren, versucht die Betriebsmannschaft mit einem Trick, das Ventil zu schließen. Ein Kontrollventil, dass den Primärkreislauf von einer Messleitung trennt, die für den hohen Druck nicht ausgelegt ist, wird absichtlich geöffnet, um das defekte Ventil "durchzuspülen", was aber misslang. In der Folge strömten 107 Liter radioaktives Kühlwasser aus, gelangten über die Messleitung in den Ringraum außerhalb des Sicherheitsbehälters und von dort in die Atmosphäre. Nur durch Glück gelang es, das Kontrollventil gegen den hohen Druck wieder zu schließen. Wäre das nicht gelungen, hätte die Messleitung wegen des hohen Druckes platzen können, und ein Verlust großer Mengen Kühlmittel wäre unvermeidlich gewesen. Ein solcher Kühlmittelverlust kann zu einer Kernschmelze und damit zum Super-GAU führen.

Gelangt das Kühlmittel, wie in diesem Fall, aus dem Sicherheitsbehälters hinaus, können auch Notkühlsysteme nur noch begrenzt eingreifen, da ihnen das Kühlmittel verloren geht.

http://www.robinwood.de/german/energie/akws/biblis-a.html

Beispiel: Biblis 2004

Am Sonntag, den 8. Februar 2004, ist es in Biblis B beinahe zum Super-GAU gekommen. Kurz vor 13 Uhr fielen in Folge eines Unwetters in Biblis B mindestens 5 Stromsysteme aus. Es kam es zum gefürchteten "Notstromfall", laut Deutscher Risikostudie Kernkraftwerke einer der gefährlichsten Störfälle. Schon 1989 war in der Risikostudie offiziell festgestellt worden, dass die Verbindung von Biblis B zum Strom-Verbundnetz Sicherheitsmängel aufweist. Im Dezember 2003 hat die IPPNW die hessische Atomaufsicht noch einmal auf dieses gravierende Sicherheitsdefizit hingewiesen.
...
Aufgrund des Kurzschlusses außerhalb des Kraftwerks versagten an diesem Sonntag kurz vor 13 Uhr in Biblis mehrere Stromsysteme. Ein Hauptnetzanschluss fiel aus. Dann versagte auch noch der zweite Hauptnetzanschluss. Schließlich kam es auch noch zum Ausfall des Reservenetzanschlusses.

Die beiden Hauptnetzanschlüsse und der Reservenetzanschluss von Biblis B sind nicht hinreichend elektrisch entkoppelt und räumlich getrennt, wurde der hessischen Atomaufsicht noch zwei Monate vorher mitgeteilt und dann, am 8. Februar 2004, führte genau dies zum vollständigen Ausfall der Netzanbindung des Atomkraftwerks.

Aber nicht nur dies. Auch die Notstandsstromversorgung von Block B für Block A versagte. Und in Biblis B kam es obendrein zum Versagen der so genannten Eigenbedarfsversorgung.

Damit war in Biblis B der gefürchtete Notstromfall gegeben, es bestand die Gefahr, dass die Sicherheitssysteme nicht mehr mit Strom versorgt werden können.

Man musste in dieser Situation schließlich auf den letzten Notnagel zurückgreifen, nämlich auf die Notstromdiesel. Weil diese am 8. Februar 2004 ansprangen, kam es nicht zum Super-GAU.

Doch es hätte auch ganz anders laufen können, weil diese Notstromdiesel alles andere als zuverlässig sind. Beispielsweise versagte am 19. August 2003 ein solcher Notstromdiesel. Vier Tage zuvor schaltete sich bei einem Probelauf ein Notstromdiesel fehlerhaft ab und am 5. November 2003 trat an einem Notstromdiesel eine fehlerhafte Einstellung eines Reglers auf.

...
Es kann auch gut zum gleichzeitigen Versagen aller Notstromdiesel kommen: Beispielsweise standen im Atomkraftwerk Philippsburg-2 am 20. April 1987 alle vorhandenen Notstromdiesel nicht zur Verfügung.

Das zeigt: Die Realität sieht anders aus als die sicherheitstechnischen Glaubensbekenntnisse von RWE und Atomaufsicht. Es genügt schon, dass sich in der Umgebung von Biblis B das Wetter verschlechtert, eine Windböe oder ein Blitzeinschlag und schon kann es im Atomkraftwerk zum Super-GAU kommen.

http://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie-sicherheit/artikel/eac52fbf00/biblis-b-am-8-februar-2004-notstro.html

Auch die Aussagen von CDU/CSU zur bisherigen Sicherheit der AKWs sind also gelogen - und auf umfangreiche neue Sicherungsmassnahmen wurde bekanntlich zugunsten der Gewinnmaximierung von RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall verzichtet.
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singender_adler schrieb:
Ein Argument der CDU/CSU/FDP-Regierung für den Weiterbetrieb der AKWs war gestern auch wieder der bislang sichere Eingang der Zahlungen aufs Parteikonto:

Jetzt stimmt´s
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singender_adler schrieb:
...Viele von Betreibern und Politikern anfänglich als belanglos dargestellte Störfälle ...entpuppten sich später Beinah-Super-GAU. Blosses Glück verhinderte Schlimmeres.

Beispiel: Brunsbüttel 2001
...Nur der pure Zufall verhinderte damals den Super-Gau, konstatierten auch die amtlichen Aufseher....


"Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hätte dieser Unfall bei anderem Verlauf und einem Ausfall diverser weiterer Sicherheitssysteme im Extremfall auch zur Kernschmelze führen können."

singender_adler schrieb:
Beispiel: Biblis 1987

Am 16.-17. Dezember 1987 schrammte das AKW Biblis-A bei einem Kühlmittelverlust-Störfall nur knapp an einem Super-GAU vorbei - einer der schwersten Störfälle in der Geschichte der Atomkraft in Deutschland....

"Der Störfall wurde im Nachhinein mit Einführung der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) auf Stufe 1 gesetzt, was eine „Störung“ bedeutet, die zweitniedrigste Stufe."

singender_adler schrieb:


Beispiel: Biblis 2004

Am Sonntag, den 8. Februar 2004, ist es in Biblis B beinahe zum Super-GAU gekommen. ...Es kam es zum gefürchteten "Notstromfall",... einer der gefährlichsten Störfälle....Auch die Notstandsstromversorgung von Block B für Block A versagte...

...die Notstromdiesel. Weil diese am 8. Februar 2004 ansprangen, kam es nicht zum Super-GAU.

...eine Windböe oder ein Blitzeinschlag und schon kann es im Atomkraftwerk zum Super-GAU kommen.

"Ereignis der Kategorie Eilt (Ereignis-Nr. 04/016, INES-Stufe 0: "Keine oder nur sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung"): ...In Folge dieser Ereignisse wurde der Reaktor aus Sicherheitsgründen automatisch heruntergefahren und alle vier Notstromdiesel erfolgreich gestartet, von denen mindestens einer zur Aufrechterhaltung der Reaktorsicherheit notwendig war... Die Anlage verhielt sich dabei auslegungsgemäß, eine erhöhte Gefährdung der Bevölkerung war zu keinem Zeitpunkt gegeben."

nen bischen reisserisch... wieviele menschen sind nun umgekommen? weniger als hierbei, oder?

vier tote bei unglück in biogasanlage

zwei tote bei unglück in biogasanlage

drei tote bei unfall in biogasanlage

tödlicher absturz bei dacharbeiten

auch reisserisch... und tragisch... und eine dumme argumentationsgrundlage von mir, sie dient aber dir den spiegel deiner argumentationskette vorzuhalten.

kein mensch kommt aufgrund der tödlichen unfälle auf die idee, biogasanlagen oder andere regenerative energiequellen nicht mehr zu bauen. allerdings hier ein derartiges horror-scenario aufzubauen, ist weder sachlich noch objektiv.
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arti schrieb:
und eine dumme argumentationsgrundlage von mir,


hab mal das wichtigste in kürze zusammen gefasst...
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kreuzbuerger schrieb:
arti schrieb:
und eine dumme argumentationsgrundlage von mir,


hab mal das wichtigste in kürze zusammen gefasst...


wußte das irgend wer diese stelle zitieren wird. aber keine angst, steh ich drüber  ,-)
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:
...Viele von Betreibern und Politikern anfänglich als belanglos dargestellte Störfälle ...entpuppten sich später Beinah-Super-GAU. Blosses Glück verhinderte Schlimmeres.

Beispiel: Brunsbüttel 2001
...Nur der pure Zufall verhinderte damals den Super-Gau, konstatierten auch die amtlichen Aufseher....


"Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hätte dieser Unfall bei anderem Verlauf und einem Ausfall diverser weiterer Sicherheitssysteme im Extremfall auch zur Kernschmelze führen können."

singender_adler schrieb:
Beispiel: Biblis 1987

Am 16.-17. Dezember 1987 schrammte das AKW Biblis-A bei einem Kühlmittelverlust-Störfall nur knapp an einem Super-GAU vorbei - einer der schwersten Störfälle in der Geschichte der Atomkraft in Deutschland....

"Der Störfall wurde im Nachhinein mit Einführung der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) auf Stufe 1 gesetzt, was eine „Störung“ bedeutet, die zweitniedrigste Stufe."

singender_adler schrieb:


Beispiel: Biblis 2004

Am Sonntag, den 8. Februar 2004, ist es in Biblis B beinahe zum Super-GAU gekommen. ...Es kam es zum gefürchteten "Notstromfall",... einer der gefährlichsten Störfälle....Auch die Notstandsstromversorgung von Block B für Block A versagte...

...die Notstromdiesel. Weil diese am 8. Februar 2004 ansprangen, kam es nicht zum Super-GAU.

...eine Windböe oder ein Blitzeinschlag und schon kann es im Atomkraftwerk zum Super-GAU kommen.

"Ereignis der Kategorie Eilt (Ereignis-Nr. 04/016, INES-Stufe 0: "Keine oder nur sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung"): ...In Folge dieser Ereignisse wurde der Reaktor aus Sicherheitsgründen automatisch heruntergefahren und alle vier Notstromdiesel erfolgreich gestartet, von denen mindestens einer zur Aufrechterhaltung der Reaktorsicherheit notwendig war... Die Anlage verhielt sich dabei auslegungsgemäß, eine erhöhte Gefährdung der Bevölkerung war zu keinem Zeitpunkt gegeben."

nen bischen reisserisch... wieviele menschen sind nun umgekommen? weniger als hierbei, oder?

vier tote bei unglück in biogasanlage

zwei tote bei unglück in biogasanlage

drei tote bei unfall in biogasanlage

tödlicher absturz bei dacharbeiten

auch reisserisch... und tragisch... und eine dumme argumentationsgrundlage von mir, sie dient aber dir den spiegel deiner argumentationskette vorzuhalten.

kein mensch kommt aufgrund der tödlichen unfälle auf die idee, biogasanlagen oder andere regenerative energiequellen nicht mehr zu bauen. allerdings hier ein derartiges horror-scenario aufzubauen, ist weder sachlich noch objektiv.



coole argumentation. soll ich jetzt einen link suchen, der belegt, wie viele menschen im straßenverkehr umgekommen sind, weil sie fahrzeuge mit fossilen brennstoffen gelenkt haben?

eine ganz simple frage: du hälst es für ausgeschlossen, dass so etwas wie ein super-gau (das super vor gau fand ich schon immer irritierend) in deutschland passieren könnte?

wenn dem so ist, ok. aber ich zahle wirklich lieber jeden monat 10 oder 20 euro mehr für energie wenn ich damit ausschließen kann, dass es passiert.

im thread um steigende mieten zeichnet sich ab, dass mir da an anderer stelle mehr abverlangt werden wird.

atomstrom ist eine melkkuh. und um nichts anderes geht es.
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emjott schrieb:
arti schrieb:
vier tote bei unglück in biogasanlage
zwei tote bei unglück in biogasanlage
drei tote bei unfall in biogasanlage
tödlicher absturz bei dacharbeiten


Interessiert doch alles nicht! Der nächste Beinahe-Super-GAU kommt bestimmt!

Monteur bei Arbeiten an Windrad getötet
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/katastrophe/Monteur-bei-Arbeiten-an-Windrad-getoetet_aid_88675.html

Zwei Schwerverletzte bei Arbeiten an Windkraftanlage
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1772845


ja, und es sollen auch schon schornsteinfeger in ihrem job ums leben gekommen sein. und gleisarbeiter. sogar holzfäller und berufskraftfahrer, elektriker und bauarbeiter.

welche aussagekraft hat das?
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arti schrieb:
...Die Anlage verhielt sich dabei auslegungsgemäß, eine erhöhte Gefährdung der Bevölkerung war zu keinem Zeitpunkt gegeben."

nen bischen reisserisch... wieviele menschen sind nun umgekommen? weniger als hierbei, oder?

vier tote bei unglück in biogasanlage

zwei tote bei unglück in biogasanlage

drei tote bei unfall in biogasanlage

tödlicher absturz bei dacharbeiten

auch reisserisch... und tragisch... und eine dumme argumentationsgrundlage von mir, sie dient aber dir den spiegel deiner argumentationskette vorzuhalten.

kein mensch kommt aufgrund der tödlichen unfälle auf die idee, biogasanlagen oder andere regenerative energiequellen nicht mehr zu bauen. allerdings hier ein derartiges horror-scenario aufzubauen, ist weder sachlich noch objektiv.


Glücklicherweise sind nicht alle Menschen so artig und leicht zu verarschen...

Die von E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW selbst erstellten und Zweifelsfall monatelang verzögerten Bewertungen kann man in die Tonne kloppen. Die Betreiber können die Meldungen so drehen, wie es ihnen gerade passt:

... erfolgt darüber hinaus die Einstufung der meldepflichtigen Ereignisse durch die Betreiber der kerntechnischen Einrichtungen nach der Bewertungsskala der Internationalen Atomenergiebehörde, der "International Nuclear Event Scale" INES.
...
...Meldepflichtige Ereignisse werden vom Anlagenbetreiber zunächst der jeweils zuständigen Landesbehörde gemeldet und anschließend von dieser an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weitergegeben.
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/einfuehrung.html

Nicht umsonst gibt es die betreiberunabhängige Überwachung durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS),
http://odlinfo.bfs.de/bilder/germany.gif.
Wenn die Messstationen Alarm schlagen, ist es aber schon zu spät. Da können die Energiekonzerne gefährliche Ereignisse tagelang laufen lassen.

Zudem haben CDU/CSU und FDP inzwischen entscheidende Positionen innerhalb das BfS durch Atomlobbyisten besetzt:

Das Ausschalten kritischer Positionen liege auf dem Kurs der neuen BMU-Führung, die politische Linie vor dem Atomausstieg von 2001 wieder herzustellen. Mit Gerald Hennenhöfer sei ein Lobbyist der Atomwirtschaft zum zuständigen Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit gemacht worden
...
Wenn das Umweltministerium die fachliche Kompetenz der BfS ausschalte, dann setzte es sich dem Verdacht aus, dass es ihr nicht um eine ernsthafte Bewertung, sondern um Willkür im Interesse der Atomindustrie gehe.

http://www.verbaende.com/News.php4?m=67962

Der neue für Reaktorsicherheit zuständige Abteilungsleiter Hennenhöfer hat vorher 6 Jahre für E.ON gearbeitet:
http://lobbypedia.heinlein-support.de/index.php/Gerald_Hennenh%C3%B6fer

Das ist ein korrupter Sumpf. Für viel Geld wird die Gefährdung von Millionen in Kauf genommen, denn - wie oben im Thread schon zigmal dargelegt - die ältesten und unsichersten AKWs könnten aufgrund der riesigen Energieexporte sofort abgeschaltet werden:

...In Deutschland wird also mehr Strom produziert als benötigt. Kurzfristig löst die Branche das Problem durch verstärkte Stromexporte. Im ersten Halbjahr 2010 hat die Bundesrepublik mit gut 11 Mrd. kWh den höchsten Exportüberschuss erzielt. Diese Entwicklung ist nicht neu. Seit etwa acht Jahren steigt der Exportüberschuss stetig an.
http://www.swp.de/goeppingen/nachrichten/wirtschaft/art4325,652698

...Das bedeutet: Deutschland hätte auf acht Atomkraftwerke verzichten können - und hätte selbst dann noch eine ausgeglichene Bilanz. Indizien für eine "Stromlücke", die von der Atomlobby für den Fall des Ausstiegs angeführt wird, gibt es folglich nicht. Zumal der Exportüberschuss Deutschlands seit Jahren steigt. Bis ins Jahr 2002 war die Bilanz mit leichten Schwankungen recht ausgeglichen, danach gab es jährlich Überschüsse mit Werten um 20 Milliarden Kilowattstunden.
http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/6271-deutschland-stromexport-weltmeister
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peter schrieb:


eine ganz simple frage: du hälst es für ausgeschlossen, dass so etwas wie ein super-gau (das super vor gau fand ich schon immer irritierend) in deutschland passieren könnte?


ja

singender_adler schrieb:
...
ich sags mal provokant: deine horror-szenarien von militanten-öko-aktivisten, einseitige gutachten und das "lobby"-diffarmieren werden durch zig-faches wiederholen nicht glaubwürdiger. hört sich fast so an, dass du das gebetsmühlenartig sagst, damit du selbst davon überzeigt wirst / bleibst.
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arti schrieb:
peter schrieb:


eine ganz simple frage: du hälst es für ausgeschlossen, dass so etwas wie ein super-gau (das super vor gau fand ich schon immer irritierend) in deutschland passieren könnte?


ja

singender_adler schrieb:
...
ich sags mal provokant: deine horror-szenarien von militanten-öko-aktivisten, einseitige gutachten und das "lobby"-diffarmieren werden durch zig-faches wiederholen nicht glaubwürdiger. hört sich fast so an, dass du das gebetsmühlenartig sagst, damit du selbst davon überzeigt wirst / bleibst.


ok, dann fehlt mir die basis zu einer diskussion.

hoffe wir mal, dass du recht hast.
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arti schrieb:

ich sags mal provokant: deine horror-szenarien von militanten-öko-aktivisten, einseitige gutachten und das "lobby"-diffarmieren werden durch zig-faches wiederholen nicht glaubwürdiger. hört sich fast so an, dass du das gebetsmühlenartig sagst, damit du selbst davon überzeigt wirst / bleibst.


In was für einer Welt lebst du eigentlich? Das sind leider harte Fakten, da gibt's kein Glaubwürdigkeitsproblem.

Und es sind auch leider keine Horrorszenarien, sondern reales Leben in den AKWs - mit viel Glück bislang gutgegangen. Doch Glück sollte man nicht überstrapazieren und 30 Jahre länger sind ein verdammt hohes Risiko.
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peter schrieb:

ok, dann fehlt mir die basis zu einer diskussion.

anscheinend.


peter schrieb:

hoffe wir mal, dass du recht hast.

ich finde es gut, dass du es hoffst. bei manchen akw-gegner könnte man glauben, dass diese gerne nen kleinen gau als argumentationsgrundlage herbeisehnen.
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singender_adler schrieb:

In was für einer Welt lebst du eigentlich? Das sind leider harte Fakten, da gibt's kein Glaubwürdigkeitsproblem.

Und es sind auch leider keine Horrorszenarien, sondern reales Leben in den AKWs - mit viel Glück bislang gutgegangen. Doch Glück sollte man nicht überstrapazieren und 30 Jahre länger sind ein verdammt hohes Risiko.

harte fakten... kein glaubwürdigkeitsproblem?  

jaaaaa... die ganze welt hat seit den 50ern in dutzenden ländern und hunderten reaktoren einfach nur glück gehabt. und das bei allen doofen ingenieuren, geldgeilen betreibern und korrupten politikern.

harte fakten...
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peter schrieb:
welche aussagekraft hat das?

Absolute Sicherheit gibt es nirgends! So ist das Leben.


Mit Beinahe-Unfällen und irrwitzigsten Szenarien, die man auf keinen anderen Bereich anwenden würde (wie Angriffe mit Kriegsgerät auf zivile Einrichtungen oder den gleichzeitigen Ausfall vielfacher Sicherungssysteme bei einem ohnehin sehr unwahrscheinlichen Vorfall), mangelnde Sicherheit herbeizuargumentieren, finde ich absolut nicht überzeugend.

Wenn jemand deutsche Kernkraftwerke für unsicher hält (bei schätzungsweise 0 Strahlentoten in 50 Jahren), frage ich mich ernsthaft, wie dieser Jemand ohne Panikattacke eine Straße überqueren kann (bei über 500.000 Toten im deutschen Straßenverkehr in den letzten 50 Jahren)?!
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:

In was für einer Welt lebst du eigentlich? Das sind leider harte Fakten, da gibt's kein Glaubwürdigkeitsproblem.

Und es sind auch leider keine Horrorszenarien, sondern reales Leben in den AKWs - mit viel Glück bislang gutgegangen. Doch Glück sollte man nicht überstrapazieren und 30 Jahre länger sind ein verdammt hohes Risiko.

harte fakten... kein glaubwürdigkeitsproblem?  

jaaaaa... die ganze welt hat seit den 50ern in dutzenden ländern und hunderten reaktoren einfach nur glück gehabt. und das bei allen doofen ingenieuren, geldgeilen betreibern und korrupten politikern.

harte fakten...


???
Tschernobyl, Three Mile Island, Sellafield, Majak, ...
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_civilian_nuclear_accidents
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emjott schrieb:
peter schrieb:
welche aussagekraft hat das?

Absolute Sicherheit gibt es nirgends! So ist das Leben.


Mit Beinahe-Unfällen und irrwitzigsten Szenarien, die man auf keinen anderen Bereich anwenden würde (wie Angriffe mit Kriegsgerät auf zivile Einrichtungen oder den gleichzeitigen Ausfall vielfacher Sicherungssysteme bei einem ohnehin sehr unwahrscheinlichen Vorfall), mangelnde Sicherheit herbeizuargumentieren, finde ich absolut nicht überzeugend.

Wenn jemand deutsche Kernkraftwerke für unsicher hält (bei schätzungsweise 0 Strahlentoten in 50 Jahren), frage ich mich ernsthaft, wie dieser Jemand ohne Panikattacke eine Straße überqueren kann (bei über 500.000 Toten im deutschen Straßenverkehr in den letzten 50 Jahren)?!  


wenn ich die strasse überquere weiß ich was ich tue. und handle entsprechend umsichtig. klar, ein restrisiko bleibt immer.

aber es gibt keine hochtechnologie bei der es nicht schon mal einen schlag getan hätte. von concorde über challanger, von ice bis bohrinseln und supertankern, das könnte man beliebig verlängern.

wenn ich morgen überfahren werde, dann ist das mein problem, das meiner freunde und verwandten, das desjenigen der mich überfahren hat und meiner und seiner/ihrer angehörigen.

wenn in einem akw etwas schief geht, dann betrifft es einen haufen mehr leute.

die vorstellung, dass von menschen geschaffene technologien risikofrei funktionieren finde ich abenteuerlich.
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emjott schrieb:
peter schrieb:
welche aussagekraft hat das?

Absolute Sicherheit gibt es nirgends! So ist das Leben.


Mit Beinahe-Unfällen und irrwitzigsten Szenarien, die man auf keinen anderen Bereich anwenden würde (wie Angriffe mit Kriegsgerät auf zivile Einrichtungen oder den gleichzeitigen Ausfall vielfacher Sicherungssysteme bei einem ohnehin sehr unwahrscheinlichen Vorfall), mangelnde Sicherheit herbeizuargumentieren, finde ich absolut nicht überzeugend.

Wenn jemand deutsche Kernkraftwerke für unsicher hält (bei schätzungsweise 0 Strahlentoten in 50 Jahren), frage ich mich ernsthaft, wie dieser Jemand ohne Panikattacke eine Straße überqueren kann (bei über 500.000 Toten im deutschen Straßenverkehr in den letzten 50 Jahren)?!  


Gleichzeitiger Ausfall von Sicherungsmechanismen=
Biblis 2004
http://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie-sicherheit/artikel/eac52fbf00/biblis-b-am-8-februar-2004-notstro.html

Kriegsgerät Die Spiegel-Analyse zu möglichen AKW-Terrorangriffen bezieht sich auf eine simple Gewehrgranate, vom Zaun abgefeuert...

...Die verwundbarste Stelle eines Atomkraftwerks sei die mittlere Ebene der Sicherheitspyramide, so Höglund: die Stromversorgung für alle anderen Sicherheitsvorrichtungen. Diese Systeme befänden sich außerhalb des Stahlbeton-Reaktorgebäudes. "Man muss deshalb gar nicht den Reaktorblock direkt angreifen", meint auch der Berliner Rüstungsfachmann Otfried Nassauer.

Schon mit vergleichsweise einfachen Sprengwaffen, etwa Gewehrgranaten, könne man die Stromversorgung der Sicherheitssysteme zerstören - ohne einen Fuß auf das AKW-Gelände zu setzen, sagt Höglund. Die einzige Möglichkeit, AKW gegen solche Angriffe zu schützen, sei ein Sicherheitsbereich, der schon außerhalb der Sichtweite des Kraftwerks beginne und von schwerbewaffneten Sicherheitsleuten geschützt wäre - wie es etwa in den USA praktiziert werde.

Bei einer Zerstörung der Stromversorgung eines AKWs wäre der nukleare GAU durch nichts mehr aufzuhalten, warnt Höglund. "Die Terroristen könnten verschwinden und sich die Kernschmelze eine bis zwei Stunden später im Fernsehen anschauen."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,717748,00.html

Neben der Terrorgefahr durch Gewehrgranaten (viel eher als mögliche Flugzeug-Crashs) ist die veraltete Technik problematisch. Wer würde heute behaupten, dass ein Auto aus den 60er Jahren auf dem Stand der Technik ist...

Verkehrstote 2009 waren übrigens 4152.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Verkehr/Verkehrsunfaelle/Tabellen/Content75/UnfaelleVerunglueckte,templateId=renderPrint.psml
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emjott schrieb:

Mit Beinahe-Unfällen und irrwitzigsten Szenarien, die man auf keinen anderen Bereich anwenden würde (wie Angriffe mit Kriegsgerät auf zivile Einrichtungen oder den gleichzeitigen Ausfall vielfacher Sicherungssysteme bei einem ohnehin sehr unwahrscheinlichen Vorfall), mangelnde Sicherheit herbeizuargumentieren, finde ich absolut nicht überzeugend.


singender_adler schrieb:

Kriegsgerät Die Spiegel-Analyse zu möglichen AKW-Terrorangriffen bezieht sich auf eine simple Gewehrgranate, vom Zaun abgefeuert...

Schon mit vergleichsweise einfachen Sprengwaffen, etwa Gewehrgranaten, könne man die Stromversorgung der Sicherheitssysteme zerstören - ohne einen Fuß auf das AKW-Gelände zu setzen...


und täglich grüßt das murmeltier (hattest du schonmal geschrieben...)

also ne gewehrgranate bekomm ich nicht beim discounter um die ecke. "ach schatz, wenn du zum lidl gehst, bring bitte noch q-tips und 2 gewehrgranaten mit"

ach ja... gewehrgranten   gefährlich... wenn du angst vor gewehrgranaten oder hohlraumgeschosse hast, die aus entfernungen von unter 400m (maximale entfernung, dann wirds aber zum unendlichen glücksschuss) auf ein AKW gerichtet werden... ich hab eine supergünstige und super effektive abwehr: nen maschendrahtzaun oder nen altes feder-bettgestell vor der betonhülle. glaubst du nicht? google mal... ach ja: das müsste dann ja AKW konform sein, also ein kleintierkäfiggeflecht mit 50 jähriger garantie gegen durchrostung, korrosion und nagetier-lochfrass.

was noch? ne alte deutsche 88mm flak, welche aus dem technik museum sinsheim geklaut, vor biblis aufgebaut, aufmunitioniert, und den reaktor freischiesst?

unsinniges beispiel? nein... statistisch gesehen möglich... genauso sehr möglich wie die gleichzeitige kernschmelze aller reaktoren auf der welt...


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