Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
http://www.fr-online.de/politik/rwe-umgeht-brennelementesteuer/-/1472596/4796154/-/index.html
macht ja nix, hauptsache strom wird billiger.
hehe nein, auch ich bin nicht neun jahre alt. aber ich bin alt genug zu wissen, dass die sicherheit der bevölkerung in der hand der regierungen dieser welt liegt. wenn diese nicht im stande sind für sicherheit zu sorgen, dann - ich wiederhole mich gerne - muss man den terroristen dafür danken, dass sie bisher von einem anschlag auf ein solches kraftwerk abgesehen haben. paketbomben sind out, akws sind die zukunft. und es bedarf weit mehr als die kreativität eines neunjährigen um sich die auswirkungen eines solchen vorfalls auszumalen. also denkt einfach mal drüber nach, nehmt die gefahr von anschlägen endlich ernst und hört mal auf euch über diejenigen die das offensichtliche vorhersagen lustig zu machen indem ihr das offensichtliche ignoriert - so kann man nämlich nicht diskutieren. die gefahr besteht und es muss etwas dagegen getan werden, auch wenn sich sowas keiner vorstellen kann:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,717748,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,627437,00.html
Es gibt sicherlich einige vernünftige Argumente gegen die Kernenergie. Aber solche Beiträge sind einfach nur lächerlich. Solche albernen Beiträge sorgen dafür, dass die vernünftigen Argumente deutlich weniger ernst genommen werden.
Wenn zum neuen Jahr die Mineralölsteuer kräftig erhöht wird, tanken nur Idioten im alten Jahr nicht nochmal auf. Einen Vorwurf daraus zu konstruieren, wenn ein Unternehmen genau das gleiche macht, ist einfach weltfremd.
ich würde da auch den vorwurf nicht an das unternehmen richten, das natürlich nur versucht das beste für sich rauszuholen, sondern an die politik, die das zulässt!
aber gleiches gilt natürlich auch für die sicherheit und die entsorgung. man kann von einem unternehmen nicht erwarten, daß es verantwortungsvoll handelt, im endeffekt zählt nur der gewinn!
gehts jetzt vielleicht doch hoch oder nicht? weiter oben hast du noch davon geschrieben, daß du es für ausgeschlossen hältst!
akws sind weder eine zukunftstechnologie --> brennstoff wird ausgehen, endlagerung nicht gelöst, risiko summiert sich über die zeit, um ausserdem nennenswerte anteile atomstrom zu erzeugen müssten noch einige akws gebaut werden und das möchte keiner mehr! ausserdem ist atomstrom nur für die erzeuger günstig! für den bürger ist er teuer (wie wissen wir noch gar nicht).
brückentechnologie ist kernenergie schon gar nicht, das funktioniert jetzt schon nicht. aktuell muß z.T. reg. Energie (in dem Fall Wind) abgeschaltet werden, weil sich AKWs nicht regeln lassen (evtl. wollen). d.h. setzen wir weiterhin auf kernenergie, verzögern wir den ausbau der regenerativen!
nein es ging hier darum, daß ein großer unfall in einem akw ausgeschlossen ist. eine gewehrgranate war ein bsp. von singender adler (?) und ist nur eins unter vielen. möglichkeiten ein akw zu sabotieren wird es genug geben.
ok, du willst also das flugzeug abschiessen. wo wird das denn abgeschossen? bittet man die terroristen dann noch, nach möglichkeit nicht bewohntes gebiet zu überfliegen, daß sie jetzt bitteschön abgeschossen werden können?
mal abgesehen davon, daß der finale passagierflugzeugabschuß vom bundesverfassungsgericht untersagt wurde!
aber das offenbart ein menschenbild von dir, das sich gewaschen hat. aber sowas hat sich schon abgezeichnet, als du hier einem user vorgworfen hast, er würde sich ja einen unfall wünschen, damit er recht behalten würde....
du hast recht, da kann man nur spekulieren. es kann ja auch bedeuten, daß man damit gerechnet hat, daß sich die belastung "rausmittelt". aber das berührt das thema der gefährlichkeit geringer strahlendosen
ja was nun? die antwort ist einfach. ausgewertet wurde das krebsregister aus mainz von 1980 bis 2003, in dem alle Krebserkrankungen von Kindern registriert wurden. Jetzt wurde der Standort im Vergleich zum AKW auf 25m genau registriert. Parallel dazu gab es eine Kontrollgruppe von ca. 4000 Familien. In Summe wurden über 6000 Haushalte betrachtet. Da es schlichtweg nicht möglich ist in über 6000 Haushalten über Jahre hinweg rückwirkend die durchschnittliche Strahlendosis zu bestimmen, wurde in dieser Studie als Ersatzgröße für die Strahlendosis die Entfernung zum AKW genommen.
upps, deshalb war die Messung nicht möglich!
Weiter gehts:
Was war das Ziel der Studie, bzw. was waren die Fragestellungen:
- Tritt Krebs bei Kindern unter 5 Jahren in der nähe von AKWs häufiger auf als anderswo
- gibt es einen negativen Abstandstrend (bzw. über den Abstand eine Korrelation zur Strahlendosis)
- lassen sich andere Faktoren (Confounder) feststellen.
Das Resultat der Studie war, daß es eine statistisch signifikante Häufung in der Nähe von AKWs gibt und daß es einen negativen Abstandstrend gibt, d.h. umso näher am AKW umso größer das Risiko. Da der Abstand als Parameter für die Strahlendosis gewählt wurde und sich keine anderen Faktoren ermitteln lassen konnten, ist der Zusammenhang zwischen Abstand und Strahlenbelastung def. nicht auszuschliessen.
Was die Dame im Nachgang übrigens zugegeben hat:
Im Rückblick gibt Maria Blettner zu: „Das Wort ‚grundsätzlich‘ hätte man weglassen sollen.“
Im Endeffekt war in dieser Studie viel Hysterie, interessant für mich das Zurückrudern der Mitautorin, die auf einmal "grundsätzlich" einen Zusammenhang ausschliessen kann. Da stellt sich mir die Frage, warum diese Studie überhaupt durchgeführt werden musste.
Wünschenswert wäre es gewesen, diese Studie als Ausgangspunkt für weiter Untersuchungen zur Wirkung von niedrigen Strahlungsdosen zu nehmen. Die Grenzwerte für die unbedenklichkeit von Strahlungsdosen stammen zu einem guten Teil von den Atombombenabwürfen auf Japan. Zum einen ist die Exposition hier eine besondere (kurz und heftig), zum anderen wurden die Untersuchungen nicht bis zum Ende durchgeführt (d.h. Krebsfälle, die zu einem späteren Zeitpunkt aufgetreten sind wurden nicht berücksichtigt).
Untersuchungen an Personal (medizinisch und von AKWs), die niedrigen Dosen ausgesetzt waren, haben gezeigt, daß die Krebsfolgen deutlich höher als erwartet waren.
Außerdem weiss man nicht, wie Strahlung auf Kleinkinder wirkt.
Mit anderen Worten, so eindeutig wie Arti es suggerieren möchte ist es nicht....
was hat das mit akws zu tun?
rischdisch!
wenn von seiten der politik ein argument für die verlängerung lautet, dass durch die neue gesetzgebung energieerzeuger finanziell in die pflicht genommen werden, das dann aber von denen umgangen werden kann, dann dürfte da doch die frage erlaubt sein, ob die regierung entweder schice gebaut hat, oder ob da bewußt lücken offen gelassen wurden.
ich tendiere zu letzterem.
und diejenigen, die im alten jahr noch einmal tanken, haben 0,0% einfluß auf die entwicklung der benzinpreise.
Die simple Gewehrgranate auf die ausserhalb der Betonhülle gelegenen Stromverteiler ist ein Beispiel eines ehemaligen AKW-Chefkonstrukteurs (aus einem hier bereits mehrmals zitierten Spiegelartikel). Für arti nochmal:
...Schon mit vergleichsweise einfachen Sprengwaffen, etwa Gewehrgranaten, könne man die Stromversorgung der Sicherheitssysteme zerstören - ohne einen Fuß auf das AKW-Gelände zu setzen, sagt Höglund.
...
Bei einer Zerstörung der Stromversorgung eines AKWs wäre der nukleare GAU durch nichts mehr aufzuhalten, warnt Höglund. "Die Terroristen könnten verschwinden und sich die Kernschmelze eine bis zwei Stunden später im Fernsehen anschauen."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,717748,00.html
Zur Kinderkrebsstudie:
Die BfS-Studie hat 2007 eindeutig ergeben, dass Kinder im Umkreis von AKWs häufiger an Krebs erkranken (allgemeine Krebserkrankungen 60%, Leukämien 120%). Die Ursachen dafür werden diskutiert. Eine Kausalität der AKWs lässt sich im Nachhinein nicht beweisen, da u.a. von den Betreibern keine Grenzwertüberschreitungen beim AKW-Abwasser oder den radioaktiven Emissionen angegeben werden.
Aussage der Mainzer Forscher ist, dass die erlaubten AKW-Emissionen bei Einhaltung der Grenzwerte die Erkrankungen nicht erklären können (Stichwort "Normalbetrieb").
Wer sagt aber, dass es immer nur zulässige Emissionen gibt und das die Grenzwerte für Luft und (Trink)Wasser 100% eingehalten werden?
Das ist dann wieder eine Wertungsfrage...
Die im Dezember 2007 vorgestellte Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK) hat zum Ergebnis, dass in Deutschland Kinder unter 5 Jahren häufiger an Krebs, insbesondere Leukämie, erkranken, je näher sie an einem Kernkraftwerk wohnen. Bereits frühere ökologische Studien hatten bei unter 5-jährigen Kindern für den 5 km-Umkreis ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt. Die KiKK-Studie ist allerdings wegen ihres aufwendigeren Designs (Fall-Kontroll-Studie) deutlich belastbarer. Aufgrund der genaueren Methodik konnte nun ein klarer Abstandstrend festgestellt werden sowie, dass sich das erhöhte Risiko auf die gesamte Studienregion, d.h. auch außerhalb der 5-km-Umkreise erstreckt.
In der Studie wurden auch andere Risikofaktoren betrachtet, bei denen eine krebserregende Wirkung bekannt ist oder vermutet wird. Doch es konnten keine Hinweise darauf gefunden werden, dass andere Risikofaktoren erklären können, warum Kinder unter 5 Jahren in der Nähe von Kernkraftwerken häufiger an Krebs erkrankt sind als weiter entfernt. Aufgrund der deutlichen Abhängigkeit des Risikos von der Entfernung zu den Standorten der Kernreaktoren liefert die Studie daher Hinweise auf mögliche Zusammenhänge, aber keine Beweise.
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs
http://www.alfred-koerblein.de/cancer/deutsch/kikk.htm
Eine mögliche Erklärung bieten neben "Low-Level?"-Störfällen wie 1977 in Gundremmingen z.B. die permanenten Tritium-Emissionen der AKWs:
Bei der Kikk-Studie konnten die AKW-Betreiber dies nie behaupten, weil die Resultate zu eindeutig waren. Aber trotzdem heisst es, die Leukämiefälle hätten mit den Atomanlagen nichts zu tun, weil diese im Normalbetrieb wenig Radioaktivität abgeben würden.
«Falsch!», sagt Fairlie im Gespräch mit der WOZ. Der Hauptübeltäter ist seiner Meinung nach das Tritium. Das ist radioaktiver Wasserstoff, dessen Atome so winzig sind, dass sie durch Beton und Stahl gehen. Tritium entsteht in allen fünf Schweizer Reaktoren, aber auch in den Forschungsanlagen des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) nördlich von Baden oder im Verbrennungsofen des Zwischenlagers, das in unmittelbarer Nähe des PSI am Ufer der Aare liegt. Das Unangenehme an Tritium: Es setzt sich in normalen Wassermolekülen gerne an die Stelle von nichtradioaktiven Wasserstoffatomen – wodurch das Wasser selbst radioaktiv wird. Nehmen Menschen Tritium durch Essen, Trinken oder Atmen auf, dann baut es der Körper in die Zellen ein.
http://www.woz.ch/artikel/2010/nr37/schweiz/19795.html
Das wäre auch ein gutes Erklärungsmodell für die um 30% erhöhte Malformationsrate bei den als Bioindikatoren benutzen Insekten im Umkreis von u.a. La Hague und Gundremmingen:
...Malformation reached values as high as 22 and 30% for morphological (MD) and total disturbance (TD), respectively. This is far above the values expected for natural populations (ca. 1%) or those determined for true bugs living in biotopes considered as relatively ‘intact’ (1–3%).
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cbdv.200800001/abstract
Angesichts von den teils chaotischen Ereignissen in den AKWs mit erwiesener Freisetzung von Radioaktivität und zudem dem Tritium-Erklärungsmodell sind für mich die AKW-Betreiber als Verursacher plausibel.
zB
Bei einem Störfall am 24. August 2010 im französischen AKW Fessenheim wurden wieder einmal 50 Kubikmeter radioaktiver Gase “freigesetzt” wie die staatliche ASN (Autorité de Sûreté Nucléaire) auf ihrer Homepage meldet.
...
“Die Zerfallsaktivität der radioaktiven Abgase aus dem Reservoir wurde vor dem Entweichen nicht gemessen.” Wenn dies bedeutet, dass die Radioaktivität unkontrolliert von allen Messgeräten entwich, dann wäre das noch ein Skandal und eine gezielte Verschleierung der Dimension des Unfalls
...Die unglaublichen hohen Grenzwerte für erlaubte Radioaktivitätsabgabe des Atomkraftwerks Fessenheim liegen bei 925 Milliarden Becquerel/Jahr für radioaktives Material und 74.000 Milliarden Becquerel/Jahr für Tritium (Quelle: Eine ältere dpa-Meldung). Bei der Festlegung solcher überhöhten Grenzwerte wurden mögliche Unfälle schon eingeplant. Kein Wunder wenn die Grenzwerte, außer bei Katastrophen, immer “schön” eingehalten oder weit unterschritten werden.
http://www.akw-unfaelle.de/2010/09/29/akw-fessenheim-radioaktives-gas-ausgetreten/
zB Biblis 2004
AKW Biblis setzt zu viel Radioaktivität frei
Das hessische Atomkraftwerk Biblis hat einen Grenzwert für radioaktives Tritium verletzt. Durch den Rechenfehler eines Mitarbeiters gelangte vergangene Woche mehr Tritium in den Rhein als zulässig. Gesundheitsrisiken bestanden nach Behördenangaben jedoch nicht.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,327601,00.html
da wird ne studie in auftrag gegeben, diese sagt aus, dass kein zusammenhang des AKWs mit der erhöhten krebsrate gefunden werden kann... und dann sagst du, dass das ergebnis komisch sei?
*mhhh* man könnte ja fast meinen, dass du vom ergebnis enttäuschst bist, da für dich persönlich schon im vorfeld klar war, dass es eine ursache haben muss.
jetzt sagt aber das gutachten aus, dass keine ursache nachgewiesen werden kann... und du stellst das gutachten sofort in frage. "das kann nicht sein, da ich es so nicht akzeptiere..."
nen super argument. also: da ist nen potentielles terror ziel, welches durch flugabwehrraketen (oder von den alarm-rotten der luftwaffe) beschützt werden. also gefahr gebannt.
jetzt kommst du, dass die das flugzeug ja abschiessen.
was meinst du, was ein terrorist eher durchführen würde: über biblis (einwohner: 9000) in einem feuerball aufzugehen, oder doch lieber ins olympiastadion, commerzbank tower oder in ne staumauer von "gott weiss wer" krachen...
ja, hab ich ja auch geschrieben...
ich habe differenziert auf dein posting geantwortet um das für und wieder der studie zu beleuchten. das resultat sehen wir oben
nochmal kurz zusammengefasst das resultat der studie:
das ergebnis der studie ist, daß die kinderkrebsrate steigt umso näher die kinder am akw wohnen.
die studie sollte den zusammenhang zwischen krebsrate und strahlendosis zeigen.
da man die strahlendosis nicht rückwirkend bestimmen konnte, wurde der negative abstandsindex (linear korreliert) zum akw (in worten: wie nah wohnt das kind am akw) als ersatzparameter für die strahlendosis genutzt.
d.h. umso höher die strahlendosis, umso geringer der abstand, umso höher die kinderkrebsrate... just das ergebnis der studie.
da dieses resultat der vorherrschenden meinung widerspricht, daß die höhe der über die jahre gemittelte strahlendosen, wie sie in akw-nähe vorkommen, als auslöser für krebs nicht ausreichend sein können, wurde die behauptung aufgestellt, daß kein zusammenhang zu akws vorkommen kann!
und das kann definitv nicht ausgeschlossen werden.
das sagt nicht das gutachten aus, das sagt fr. blettner.
ich stelle das gutachten mitnichten in frage... wie kommst du darauf?
das grundgesetz lässt das sowieso nicht zu, es ist müssig darüber zu diskutieren.
es gibt keine alarmrotten von wildschweinen, flugzeugen oder ähnlichen und es gibt auch keine flugabwehrraketen vor akws
Das in den vergangenen Woche vielzitierte RWI-Gutachten hat sich als inhaltlich falsche Auftragsarbeitsarbeit von Energiekonzernen entpuppt - bezahlt haben das Gutachten amerikanische Konzerne, die eine Ausbreitung der erneuerbaren Energien verhindern wollen:
...Der Förderverein des Institutes, mit Namen ‚Freunde und Förderer des RWI‘, steht traditionell unter Leitung hochrangiger RWE-Manager.
...
Geld – auch Drittmittel zur Finanzierung einzelner Forschungsvorhaben – habe das Institut nicht erhalten. Als Autoren des ARD-Magazins Monitor die Verknüpfungen des RWI mit der Energiewirtschaft genauer unter die Lupe nahmen, konnten sie diese Behauptung nicht widerlegen, stießen jedoch auf eine pikante andere Geldquelle der vermeintlich unabhängigen Forscher. Die Studie „Die ökonomischen Wirkungen der Förderung Erneuerbarer Energien: Erfahrungen aus Deutschland“, die in Deutschland seit Anfang des Jahres den Kritikern der Solarförderung als immer wieder zitierte Quelle dient, ist praktisch zeitgleich in den USA auch in Englisch erschienen. In beiden Fällen wird sie – ohne Nennung von Geldgebern – als unabhängige Arbeit des RWI präsentiert. Allerdings findet Sie sich auch auf den Seiten des Washingtoner ‚Institute for Energy Research‘ (IER). Sie dient dort als Beleg dafür, dass Deutschland mit der Solarförderung schlechte Erfahrungen gemacht habe und deshalb ähnliche Vorhaben von Präsident Obama in den USA unbedingt zu stoppen sind. Tatsächlich ist das IER in den USA als reine Lobbyorganistation der Öl- und Kohleindustrie bekannt und präsentiert die Ergebnisse des RWI in einem eigenen Papier als ‚strike three‘ (‚Schlag Nummer drei’). Zitat: „First Spain, then Denmark, now Germany“ Tatsächlich waren auch in Spanien und Dänemark Studien erstellt worden, die vermeintlich verheerende Folgen der dortigen Solar- und Windstromförderung behaupteten. In den USA dienten sie als Kampagnenfutter gegen Präsident Obamas Pläne, erneuerbare Energien stärker zu fördern. In den jeweiligen Ländern dienten sie den lokalen Energiekonzernen als argumentative Munition. Als die Monitor-Autoren nun die auf dem Server des Washingtoner Institutes verfügbaren Dokumente gründlich durchsuchten, stellten sie fest: Alle drei Studien, auch die des RWI, waren komplett vom IER, also von der amerikanischen Öl- und Kohleindustrie, finanziert worden.
...
Der beim RWI für die Studie verantwortliche Hauptautor, Prof. Manuel Frondel, behauptete im Interview zunächst noch, es gäbe keine Finanziers. Mit den Recherchen konfrontiert, räumte er ein, dass ein ihm vorher unbekanntes unabhängiges amerikanisches Institut die Arbeit finanziert habe. Darauf hingewiesen, dass es sich um eine Lobbyorganisation amerikanischer Energiekonzerne handelt, meinte er „Gut, das war uns nicht in diesem Maße bekannt. Sollte aber keine Rolle spielen, von wem wir etwas finanziert bekommen, was wissenschaftlich unangetastet ist und was durch Veröffentlichung in peer-reviewed, wissenschaftlichen Journals, dann anerkannt wird." Tatsächlich ist sein Papier aber ausdrücklich nicht in einem wissenschaftlichen Journal und auch nicht ‚peer-reviewed‘, also unabhängig begutachtet publiziert worden. Und warum wurde der Geldgeber in der Studie nicht genannt? Das Nennen von Finanziers gilt in der wissenschaftlichen Welt als absolutes Muss, ein Verschweigen als schwere Verfehlung: Prof. Manuel Frondel daraufhin: „Dann muss es ein Versehen gewesen sein, aber eigentlich hatten wir das in die Studie hineingeschrieben." Vor laufender Kamera suchte er in seinem Bürorechner - ebenso in der gedruckten Version - und fand nirgendwo einen Hinweis auf den Geldgeber,
Auch inhaltlich wurde mit falschen Zahlen gerechnet:
Auf den ersten Blick scheint es einfach, die Höhe der Subvention pro Kilowattstunde zu berechnen. Man nehme die gezahlte Einspeisevergütung ziehe den Börsenpreis von Solarstrom ab (laut RWI 5 Cent). Die Differenz ist Subvention. Wer so rechnet, vergisst allerdings: Es gibt drei Arten von Börsenpreis. Als erstes: die sogenannte Grundlast, die über 24 Stunden verteilt verbraucht wird - geliefert im Normalfall von Atom- oder Braunkohlekraftwerken, die rund um die Uhr mit weitgehend konstanter Leistung laufen. Es gibt aber auch Spitzenlast. Tagsüber, wenn mehr Strom verbraucht wird und produziert werden muss. Diese Spitzenlast ist im Schnitt 30 Prozent teurer. Weil Solarstrom aber tatsächlich 'nur' tagsüber anfällt, ersetzt er ohne jeden Zweifel teureren Spitzenlaststrom. Die Rechnungen des RWI vergleichen jedoch den Preis von Solarstrom mit billigem Grundlaststrom und sind in diesem Punkt schlicht falsch.
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An der Strombörse wird nun der Preis für den gesamten Spotmarkt immer vom letzten, teuersten Kraftwerk bestimmt. Dadurch kann eine kleine Erhöhung der Spotmarktnachfrage den Preis für die gesamte am Spotmarkt gehandelte Menge kräftig erhöhen. Eine kleine Senkung der Nachfrage drückt den Preis kräftig. Und jede Kilowattstunde Solarstrom senkt die Nachfrage nach 'Normalstrom', und damit dessen Spotmarktpreis. Für Windstrom liegen die Daten schon seit Jahren vor - eine im Auftrag der Bundesregierung schon 2007 von einem halben Dutzend Forschungsinstituten vorgenommene Berechnung kam zu dem Ergebnis, dass der eingespeiste Windstrom den Preis für Normalstrom schon in den Jahren 2005 und 2006 um jeweils drei bis fünf Milliarden Euro jährlich gesenkt hat. Nur ein einziges Institut geht davon aus, dass dieser Effekt (aus unerklärten Gründen) bei Solarstrom nicht auftritt. Es ist das RWI.
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Pro Jahr kosten die bislang errichteten Anlagen den Stromkunden durchschnittlich nur rund 1,8 Milliarden. Immer noch viel Geld, aber deutlich weniger, als pro Jahr (vom Steuerzahler) für Atom- und Steinkohlesubvention ausgegeben wird. Allein für die heimische Steinkohleverstromung wird die Bundesregierung in den kommenden 8 Jahren rund 30 Milliarden ausgeben. Das ist – pro Jahr – mehr als das Doppelte.
...
In diesem Oktober (nun wahrlich nicht die sonnenreichste Zeit des Jahres) wird um die Mittagszeit durchschnittlich so viel Solarstrom eingespeist, wie vier Atomkraftwerke erzeugen. An wirklich sonnigen Tagen, steht der Rekord bei rund 9 Atomkraftwerken. Tendenz rapide steigend. Solarstrom wird zur ernsthaften Konkurrenz für konventionelle Kraftwerke.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15808
Desweiteren hat sich das geplante Atommüll-Endlager Gorleben aufgrund von Gasexplosionen als ungeeignet herausgestellt - die notwendige Sicherheit ist selbst für eine überschaubare Zeit (geschweige denn für hundertausende von Jahren) nicht gegeben:
Die Umweltschützer haben sich mittlerweile die Einsicht in Akten rund um das Thema Gorleben von 14 Ministerien und Behörden erstritten, die sie nach und nach im Internet veröffentlichen. Akten des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) belegen nun, dass es im Salzstock Gorleben Gasvorkommen gibt, die das Bergwerk für die Endlagerung von hochradioaktivem Müll ungeeignet machen – und offenbar von der Politik bewusst ignoriert wurden.
...
Dabei sind die Gasvorkommen laut dem Geologen Ulrich Schneider ein KO-Kriterium für das geplante Endlager. Die Kohlenwasserstoffgase, die von Rambow bis Wustrow "großflächig verbreitet" seien, und auch im Endlager nachgewiesen wurden und einen Flammpunkt von lediglich 20 Grad aufweisen, können bei Bohrungen nicht nur zu Explosionen führen. Schwerwiegender ist die Wechselwirkung zwischen dem eingelagerten hochradioaktiven Atommüll und dem Gas. Die Fässer, die an der Oberfläche eine Temperatur von 200 Grad haben, würden zu einer Ausdehnung des Gases führen. Das Ergebnis beschreibt Schneider so:
Sie nehmen eine Gaskartusche, stellen die in den Backofen. Sie drehen den Backofen auf 200 Grad. Was passiert? Das Haus ist weg.
...
"Man sollte die gefährlichsten Abfälle der Menschheit nicht auf einem Pulverfass lagern."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33598/1.html
gar nicht so unintelligent, das wort "alarmrotte" durch die nennung von wildschweinen ins lächerliche zu ziehen...
du weißt sehr wohl, dass die bundesluftwaffe alarmrotten 24/7 auf zumindenst zwei fliegerhorsten am start hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationales_Lage-_und_F%C3%BChrungszentrum_f%C3%BCr_Sicherheit_im_Luftraum
und frau blettner ist eine der autoren der KiKK studie...
nochmals:
"Einen kausalen Zusammenhang zwischen den Krebserkrankungen und den Emissionen der Kernkraftwerke sehen die Autoren der KiKK-Studie, Prof. Dr. Maria Blettner und Dr. Peter Kaatsch, nicht. „Die Strahlenexposition eines Kernkraftwerks im Normalbetrieb ist mindestens um den Faktor 1 000 niedriger als die natürliche Hintergrundstrahlung“ [...] Als Erklärungen diskutieren sie spezielle Umweltbedingungen (Confounder), die bisher nicht berücksichtigt werden konnten, Selektionsbias, beispielsweise durch Probleme bei der Kontrollrekrutierung, sowie den statistischen Zufall. Handlungsbedarf sehen sie nicht."
also monitor kann die studie nicht widerlegen (obwohl sie ja an der story dran waren), findet allerdings leute, die die studie finanziert haben...
und jetzt kommt die "neue rheinische zeitung" und deckt den "skandal" auf. wieso hat monitor nur die vorarbeit geleistet, und hat diese sensation nicht veröffentlicht? dafür aber die neue rheinische zeitung...
dafür muss man natürlich wissen, was die nrhz ist...
nehmen wir doch einfach die aussage von
also so falsch sind die zahlen wohl nicht... sind halt die worst case zahlen. und mit denen wird immer gerne argumentiert (ist ja auch nicht falsch)... angefangen vom super-gau bis hin zu den baukosten für stuttgart 21.
danke (wenigstens hier sind wir einer meinung )
und du weisst vermutlich, daß die nicht eingreifen dürfen, zumindest dürfen sie kein passagierflugzeug abschiessen, bei dem der verdacht besteht, daß es auf den falschen weg geraten ist!
die das gutachten interpretiert!
das schliessen sie aber nicht aus dem gutachten!
wenn man der meinung ist daß die strahlenexposition eines akws zu niedrig ist, um kinderkrebs zu verursachen, wenn man diesen punkt kategorisch ausschliesst, warum macht man dann diese studie??
dann doch nur, um den nachweis zu führen, daß dem so nicht ist... und huups, jetzt sind auf einmal ergebnisse rausgekommen, die dieser annahme widersprechen!
confounder wurden während der studie mitberücksichtig und es wurden keine gefunden!
und nochmal arti der nachweis/beweis (die berühmte smoking gun) für den zusammenhang zwischen strahlenbelastung und kinderkrebs ist das nicht, aber es ist ein indiz, dem nachgegangen werden muß!
denn das könnte mehrere schlußfolgerungen zulassen, wie z.B. daß die aussagekraft des messwerts der durchschnittlichen strahlenbelastungen um akws doch nicht so hoch ist (da die werte schwankungen unterworfen sind) oder daß die grenzwerte doch andere sind und und und...
"Bis Ende der 1980er Jahre stieg die Zahl der Kernkraftwerke weltweit stetig an, bis sie im Jahre 1989 einen vorläufigen Höhepunkt mit 423 für Stromproduktion genutzte Reaktoren erreichte. Seitdem hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Die Zahl der betriebenen Anlagen betrug im Jahr 2002 444, im Jahr 2009 436. Im Jahr 2008 wurde erstmals seit den 1960er Jahren weltweit kein neues Kernkraftwerk in Betrieb genommen."
...und die der ausblick auf die zukunft der kernkraft:
"Eine neue Studie von 2009 sagt voraus, dass die Zahl der weltweiten Kernkraftwerke bis 2030 um 30 Prozent sinken werde. Zwar gebe es eine hohe Zahl von Neubauvorhaben, jedoch wird angenommen, dass höchstens ein Drittel realisiert wird. Die derzeit (2009) im Bau stehenden 37 Reaktoren werden nicht als ausreichender Ersatz für die demnächst altersbedingten Abschaltungen angesehen.
Durch den zunehmenden Anteil regenerativer Energien im deutschen Strommix nehmen die Fluktuationen im Netz kontinuierlich zu. Dadurch lassen sich Kernkraftwerke, die in der Regel für den Grundlastbetrieb konzipiert sind, immer schlechter auslasten. Bereits ab dem Jahr 2020 könnte der Betrieb herkömmlicher Kernkraftwerke in Deutschland technisch und ökonomisch nicht mehr sinnvoll sein."
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomkraftwerk
ich bleibe dabei, kernkraft ist ne schmutzige und veraltete technologie, von deren nutzung ausschliesslich die industrie profitiert. andere technologien wären deutlich sicherer und zukunftsweisender.
Es wird eine Steuer erhöht bzw. eine zusätzliche Steuer eingeführt. Wie üblich gibt es dazu einen Stichtag, der nicht in der Vergangenheit liegt. Zwischen erster Ankündigung und tatsächlicher Umsetzung liegen in unserer bürokratischen, rechtsstaatlichen Welt wie üblich einige Monate. In dieser Zeit hat der jeweilige Steuerzahler unter Umständen einen gewissen Handlungsspielraum, indem er Ausgaben verschiebt oder vorzieht. Das ist ein ganz normaler Vorgang, der sich regelmäßig wiederholt, bei Mehrwert-, Tabak-, Mineralöl- und Brennelementesteuer.
Die Steuererhöhung und ihre finanzielle Belastung wird dadurch nicht umgangen. Die volle Wirkung der Steuer setzt lediglich etwas später ein. Ein ganz normaler Ablauf, der auch sicherlich von den Finanzbehörden im Voraus berechnet wird.
Hier gibt es überhaupt keinen Grund sich aufzuregen oder jemanden anzuklagen.
Mit andauernder Empörung, absurder Übertreibung und ständiger Dramatisierung sollte man nicht erwarten, ernst genommen zu werden. Gleichzeitig sollte man berücksichtigen, dass mit diesem sehr emotionalen Diskussionsstil die vernünftigen Argumenten aus der gleichen Richtung an Überzeugungskraft verlieren.
ich erwarte nicht von dir ernst genommen zu werden. ich nehme dich ja auch nicht ernst.
selbst aus der cdu kommt protest und murren, daß das gesetz nicht vernünftig angelegt war. ständiges beschwichtigen ist auch nicht der richtige weg!
Mangfall-Allianz will Alpenflüsse sichern
http://www.br-online.de.varnish.gl-systemhaus.de/bayern1/mittags-in-oberbayern/regionalnews-oberbayern-mangfall-ID1288795997185.xml
Das Dilemma mit der sauberen Wasserkraft
http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article8113504/Das-Dilemma-mit-der-sauberen-Wasserkraft.html
und hier nochwas von der ideenfront:
nutzen von ehemaligen bergwerken in geologisch stabilen regionen (wie z.B. Harz und Erzgebirge) als pumpspeicherkraftwerke:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/erneuerbare-energie-windstrom-aus-dem-bergwerk-1.1018995
http://www.sfv.de/artikel/2008/Pumpspei.htm
So sehe ich das leider auch. Geld=Macht. Und der Machtkampf ist schliesslich auch überall zugange. Es wird gerade soviel in neue Technologien investiert wie nötig, nicht wie MÖGLICH.
Da wird einfach, wie auf dem Finanzmarkt, erstmal der große Knall abgewartet, bloß dass sich die Umwelt davon nicht wie vom Finanzcrash erholt. Nur bei den Summen, mit denen da um sich geschmissen wird, denkt da kaum eine Sau dran bzw. kann es sich niemand leisten daran zu denken ohne an Macht zu verlieren. Beim Finanzcrash verhielt es sich ähnlich. Da wurde gelogen und betrogen bis das ganze Kartenhaus zusammengefallen ist.
Alles dreht sich um Rendite, bloß funktioniert das Model schon lange nicht mehr, wenn es um die Zukunft unseres Planeten geht. Nur scheinen das leider viel zu viele noch nicht begriffen zu haben.