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Litera-Lättchen

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Wie ich soeben aufmerksam gemacht wurde (danke, adlerkadabra!) ist selbstverfreilich Paul Auster mit Siri Hustvedt verheiratet.
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Erzähl uns doch bitte noch was von Tom Austin, auf dass wir die Abgründe Deiner Seele so recht ermessen können  
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"TOM AUSTIN. Highwayman, guilty of unparalleled Butchery. He murdered his Aunt, Wife and Seven Children. Executed in August, 1694 ..."

Aber sonst war er bestimmt auch ein netter Kerl...
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sehr empfehlen kann ich t.c.boyle.

ein amerikanischer schriftsteller, der es mit seinen "helden" nicht sonderlich gut meint und der einen sehr zynischem blick auf den "american way of life" hat. zum einstieg empfehle ich america, das das schicksal zweier armer mexikanischer illegaler migranten dem einiger liberaler amerikaner gegenüberstellt. ist teilweise sehr witzig, aber ganz sicher nichts für zarte seelen.

für fortgeschrittene empfehle ich t.c. boyles "world´s end". sehr viele akteure, ständige zeitsprünge durch diverse jahrhunderte, aber, wenn man sich mal darauf eingelassen hat, irgendwann so süchtig machend, dass ich mir jede minute abgeknapst habe um es zu ende zu lesen.


da ich jetzt leider nicht soviel zeit habe belasse ich es fürs erste mal bei boyle.

peter
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Wow Papi du bist jetzt schon bei den sehr Interesanten Beiträgen dabei so weit hab ich's noch nicht geschaft !!!!  ,-)
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Dann will ich auch mal meine Leseempfehlungen in die Runde werfen...

In der Sparte Roman:

Gary Jennings - Der Besessene
Das Buch hat nichts mit dem Teufel zu tun, wie man aufgrund des Titel vielleicht vermuten könnte. Es handelt sich vielmehr um das Leben Marco Polos, von dem Jennings eben "besessen" war.
Ideal für die langen Winterabende.

Das Leben von Marco Polo, von seiner Kindheit in Venedig bis zu seinen Reisen zum mächtigsten Herrscher der Welt, Kubilai Khan: farbenprächtig, grausam, spannend, fesselnd geschrieben.

Umschlagtext, Band I:
Auf dem Sterbebett soll Marco Polo gesagt haben: Ich habe nicht einmal die Hälfte von dem erzählt, was ich erlebt und getan habe.
Jene andere Hälfte und noch einiges mehr erzählt jetzt Gary Jennings, Autor des Bestsellers "Der Azteke", in diesem Roman über das Leben eines besessenen Reisenden.

Umschlagtext, Band II:
Eine Reise voller Abenteuer und Gefahren hat Marco Polo aus dem mittelalterlichen Venedig über die Seidenstraße bis nach Khanbalik, das heutige Peking, geführt. Im Dienst des Großkhans Kubilai zieht er in den Kampf gegen tibetanische Bervölker, bereist die Pfefferinseln der Sunda-See und dringt bis nach Hinterindien vor - Gelegenheit genug für Gary Jennigs, orientalische Gebräuche und Genüsse in allen Spielarten darzustellen.

Mir war gar nicht bekannt, das es das Buch auch in 2 Einzelbänden gibt. Ich habe auf jeden Fall beide in einem Band.

Michel Folco - Die rechte Hand Gottes
Absolut empfehlenswert!

Wir befinden uns im Südwesten Frankreichs und schreiben das Jahr 1683. Ein Hinrichtungsurteil wird ausgesprochen, welches die Stadtväter von Bellerocaille in eine missliche Lage bringt: Sie haben nämlich keinen eigenen Scharfrichter, und die Henker aus den umliegenden Städten sind auch nicht verfügbar. Also, was tun? Das Urteil muss vollstreckt werden - und zwar zügig! Freiwillig wird kein Stadtbewohner dieses Amt ausführen, auch eine hohe Belohnung kann niemanden dazu verleiten. Als der gerade inhaftierte Justinien Pibrac davon hört, bietet er im Austausch gegen einen Straferlass an, die Räderung zu vollziehen und wird damit unfreiwillig zum Oberhaupt einer berühmten Henkerdynastie. Denn das Amt des Scharfrichters ist nicht frei wählbar, es wird immer jeweils auf den erstgeborenen Sohn übertragen. Zwar werden die Henker von den Stadtbewohnern gemieden und ängstlich verspottet, doch gleichzeitig birgt das Amt auch eine große Anzahl an Privilegien, wie zB. die Erlaubnis, öffentlich Waffen tragen und die "direkte Abgabe" (eine Art Warensteuer) eintreiben zu dürfen.
Michel Folco erzählt uns in "Die rechte Hand Gottes" die wundersame Geschichte einer Henkerdynastie, die über acht Generationen reicht bis ins Jahr 1914. Mit einem wunderbaren Sinn für schwarzen Humor und einer Liebe für makabre Details, fesselt Folco seinen Leser von der ersten Zeile an, wird dabei nie langatmig oder fade und schafft es, ein gutes Verständnis über ein Gebiet der Geschichte zu vermitteln, das vielen wahrscheinlich eher unbekannt ist.

Sparte Zeitdokument/Geschichte:

Willy Peter Reese - "Mir selber seltsam fremd"
Willy Peter Reese ist zwanzig Jahre alt und will eigentlich Schriftsteller werden. Doch dann wird er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt. Zu seinem eigenen Entsetzen unterwirft er sich den grausamen Spielregeln eines mörderischen Krieges und beschreibt diese "Verheerungen" seiner Seele in einem erschütternden Fronttagebuch.

Ein authentisches Dokument aus der Feder eines talentierten Erzählers.



Desweiteren mag ich die Erzählung "Ein Hungerkünstler" von Franz Kafka sehr gerne.

Sparte Niemals lesen:
Norman Mailer - Epos der geheimen Mächte .... AAAARGH
Ich hatte mir zuerst den Band "Feinde" gekauft (knapp 700 Seiten), nur um festzustellen, das es sich hierbei um die Fortsetzung von "Gespenster" (genauso dick) handelt. Also natürlich noch den ersten Band gekauft und gelesen, gelesen, gelesen ... die Handlung baut sich recht langsam auf und wird schließlich doch recht spannend. Besonders im letzten Drittel des 2. Bandes. Dort gelangt man schließlich zu einer Stelle, die den gesamten bisherigen Verlauf aus einem anderen Licht da stehen läßt und die Enthüllung von großen Geheimnissen in der weiteren Erzählung verspricht ... Der Schlüsselbegriff ist allerdings "stehen läßt", denn der doofe Norman beendet den 2. Band mit dem Abschnitt:
Ich besaß nun keine Dokumente mehr, war auf mich allein gestellt, und mein Leben war so nackt und ungeschützt wie nie zuvor, denn ich hatte einen Riesensatz gemacht. Und sollte ich meinen Paten finden und zur Rede stellen können, dann würde ich ihn unter anderem mit den unsterblichen Worten Wladimir Iljitsch Lenins fragen:"Wer wen? Wer hat das alles mit wem inszeniert, und zu welchem Zweck?" - FORTSETZUNG FOLGT

... oder auch nicht, denn den 3. Band hat er nie geschrieben.    Dafür hasse ich ihn wirklich.
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auch von mir ein zwei buchempfehlungen:

humanistisch

sebastian brant - daß narrenschyff ad narragoniam
wie aus dem titel zu erkennen, dreht es sich um narren. sebastian brant prangerte 1495 die mißstände der damaligen zeit in satirischen reimen an. 111 narren verkörpern die narrheit verschiedener menschen, sitten, bräuche und einstellungen. die einzelnen abschnitte werden durch kleine holzschnitte untermalt. unter diesen stehen die originalverse in altdeutsch.
die verse treffen auch heute noch sehr genau in der beschreibung die menschen wie damals.

Die Narrheit hat ein großes Zelt,
drum lagert bei ihr alle Welt,
zumal, wer Macht hat und viel Geld.


vielleicht nicht allzuergiebig, aber ein sehr kurzweiliges büchlein im reclam verlag erschienen.

belletristik

frank schätzing - der schwarm

wer ihn noch nicht gelesen haben sollte. ein sehr zu empfehlendes buch über die tiefsee, die möglichkeit einer weiteren intelligenten art auf der erde, dem unvermögen des menschen, sich mit geänderten umweltbedingungen zu arrangieren und einem ebenso kritischen blick auf die vorgehensweise manch einer regierung im ernstfall bei katastrophen. starken auftrieb un bekanntheitsgrad erhielt schätzing durch den tsunami in südostasien, da sein buch ein halbes jahr vorher erschien und einigen urlaubern damit das leben rettete.

eigentlich geht es im schwarm darum, den menschen eine erklärung für die vorgänge in der tiefsee und im meer im allgemeinen zu geben. wir fliegen auf den mond, schicken sonden bis an den rand des universums, kennen die tiefsee und deren leben so gut wie gar nicht. es ist mitnichten so, daß es in der tiefsee kein leben geben würde. das wenige was wir von der tiefsee her kennen sind nur bildausschnitte aus einer großen eigenen welt, die wir so wenig verstehen. schätzing vergleicht es mit einer außerirdischen spezies, die an vier punkten willkürlich auf der welt eine kamera herablassen und kurz um sich blicken. wenn diese nun ein foto in der ghobi, eins in der sahara, eines im amazonas und eines um 4.00 uhr morgens im hide park in manhattan schießen, in dem ein streunender hund an einen baum pisst, würden die außerirdischen zurückfliegen und von einem toten planeten mit niederen intelligenten wesen sprechen.
der vorteil bei romanen von schätzing ist sein tiefgang und die recherche die er im vorfeld dazu betreibt. der roman baut somit auf realen erkenntnissen aus der wissenschaft, ozeanologie und wirtschaft auf, die in dem buch ein grundkenntnis erahnen läßt und dann die frage versucht zu beantworten, ob denn die möglichkeit einer weiteren intelligenten rasse auf der erde besteht. immerhin sind die landlebewesen irgendwann aus dem wasser gekrochen und haben sich zu dem entwickelt was wir heute kennen. warum sollte sich eine intelligenz nur oberhalb des meeresspiegels gebildet haben?
das ganze ist dann noch mit starken charakteren aus der wissenschaft, professoren, journalisten, naturschutzaktivisten, militärs und hochrangigen mitarbeitern der ölförderindustrie garniert und rundet damit das thema in soweit ab, das es nicht ganz so trocken daher kommt.

was aber nicht stimmt, da ich kurz darauf mir dann

frank schätzing - nachrichten aus einem unbekanntem universum

geholt habe. hier faßt er seine recherchen, die viel detailierter sind als im hauptroman gedacht, zusammen und bringt dem geneigten leser die unterwasserwelt näher. und das mit einem hervorragendem humor, der einem beim lesen der wissenschaftlichen zahlen und datenreihen etwas entgegenkommt und die schwer verdauliche kost auflockert.

für seine "miss evolution" sind alle lebewesen nur das optimalste einer anpassung, bei einer veränderung von komponenten, ergibt sich ein neues bild und alles was nicht überlebensfähig ist, stirbt aus. mit kleinigkeiten hält sie sich nicht auf, in ihrer handtasche sind noch jede menge überraschungen.....
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Ok. könnt aufhören. Habe für die nächsten 11 Urlaube Lesestoff.
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Tube schrieb:
Ok. könnt aufhören. Habe für die nächsten 11 Urlaube Lesestoff.


Ein Moderator hat keinen Urlaub!!!!!!!!!!!  
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Aber auch Lieblingsbücher und dieses hier ist eines davon:

Hermann Hesse - Narziß und Goldmund
Der Faulheit geschuldet Einfachheit halber klaue ich eine absolut zutreffende Rezension von amazon

Hermann Hesses "Narziß und Goldmund" ist eine einzige Schönheit, sprachlich wie inhaltlich gesehen. Dabei ist es kein Roman im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Studie und eine Verbeugung vor der menschlichen Seele und ihrer verschiedenen Charakterzüge. So verschwendet Hesse hier auch nicht viel Zeit mit Zeit- und Umgebungsbeschreibungen, vielmehr konzentrieren sich Hesse und der Leser gleichermaßen auf die beiden Hauptpersonen und somit auf zwei Grundformen des Menschengeschlechts: Narziß ist ein Denker und konzentriert viel Zeit und Mühe auf die Arbeit und seine Taten, anstatt seinen Gefühlen freien Raum zu lassen. Ihm gegenübergestellt wird Goldmund, der ein Träumer ist, also voll von Leidenschaft und Gefühlen, aber auch voll von Lastern.

Diese beiden, der Denker und der Träumer, so unterschiedlich sie auf den ersten Blick sein mögen, finden bei Hesse zueinander. So finden die beiden vor den Augen Hesses und des Leser heraus, dass zwischen ihnen ein Band geknüpft ist, dass sie sich brauchen und dass sie in ihren Grundzügen verwandt sind, obgleich sie doch das genaue Gegenspiel des anderen sein sollten. Sie finden heraus, dass sie beide Stärken und Schwächen haben, dass sie jedoch auch beide ein "Daseinsrecht" besitzen.

Der Leser ist gefesselt von diesem Blick in die Seele der Schöpfung Mensch und erkennt sich in dem Buch desöfteren wieder. So geht Goldmund auf Wanderschaft, mit dem Ziel ein Bildnis seiner Mutter (die für Liebe, Leidenschaft, Tod, Leben, Trauer, Freude und andere Gefühle und Sehnsüchte des Menschen steht) zu finden und ihre wahre Gestalt zu ergründen. Der Leser folgt ihm, doch nicht durch die Lande, sondern durch die Seele. Dies ist für den Leser keine Reise durch die materielle Welt, sondern wir unternehmen eine Reise durch die Geistes- und die Gedankenwelt. Und so erkennen wir am Schluss, zusammen mit Goldmund und Narziß, das Geheimnis der Mutter und somit das Geheimnis des Lebens und der Suche des Menschen nach einer Lösung für die Komplexivität des Lebens.

Somit ist "Narziß und Goldmund" ein außergewöhnliches Buch, ein Blick in die Menschen, dass ebenso rührt und verzaubert, wie es zum Nachdenken anregt.
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Bevor ich zu meinen Vorschlägen komme, 2 Anmerkungen zu vorhergehenden Empfehlungen.
Der Vorschlag von Adler_undAdlerin ist in der Tat empfehlenswert, die Krimis von Franz sind gut, aber aufpassen, nur die Krimis mit Kommissarin Durant spielen in Frankfurt, die mit (ich glaube er heißt ) Wolf spielen in Oxxenbach und der Kerl ist auch noch Fan von den Kackers Also Vorsicht

Heinz Hinweis auf den Krimi von Frank Demant, bedarf einer Ergänzung. Der Tod im Ebbelwoiexpress ist schon der dritte Band einer mittlerweile 4-teiligen Serie, und die Bücher sind auch locker miteinander verbunden: Immer horsche immer gucke, Geiseldrama in Dribbdebach, Tod im Ebbelwoiexpress, die Leiche am Eisernen Steg.

Jefferey Deaver "Der faule Henker"
Sensationell gut. Deaver gilt als Meister des psychologischen Kriminalromans und ich habe schon einige Bücher von ihm gelesen, obiger "Fauler Henker" ist das Beste (Das Gesicht des Drachen ist auch gut). Ein Entfesselungs- und Verwandlungskünstler begeht Morde, wobei er nach einem festen Plan vorgeht. Die Polizei versucht ihm auf die Spur zu kommen. Während des gesamten Buches kommt es immer wieder zu ständigen Überraschungen und Wendungen. Man ist sich nie sicher, wer ist wer und wer ist der/die Gute und wer ist die/der Schlechte.

Vince Flynn "Das Ultimatum
"Drei Anschläge auf hochrangige Politiker erschüttern Washington. Die Attentäter, die mit beängstigender Präzision zu Werke gehen, machen deutlich, dass selbst der Präsident nicht vor ihnen sicher ist. FBI und CIA tappen im Dunkeln, einzig das junge Kongressmitglied Michael O'Rourke hat eine Vermutung, wer die Täter sein könnten."

Sehr spannend, Ziel der Anschläge ist, auf die Politik Einfluß zu nehmen, aber nicht um selbst an die Macht zu gelangen, sondern um die nach Meinung der Verschwörer "lähmende Untätigkeit" zu beenden und sinnvolle? Entscheidungen herbeizuführen.

Gruß
concordia-eagle
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concordia-eagle schrieb:

Heinz Hinweis auf den Krimi von Frank Demant, bedarf einer Ergänzung.


Seht ihr, genau aus diesem Grund hatte ich weiland das "z" ja mal probeweise sichergestellt. "Heinz' Hinweis", oder "Heinzens Hinweis" - einfach unbefriedigend. Hingegen "Heins Hinweis" - schlicht und elegant, von unaufdringlicher Weltläufigkeit  
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adlerkadabra schrieb:
concordia-eagle schrieb:

Heinz Hinweis auf den Krimi von Frank Demant, bedarf einer Ergänzung.


Seht ihr, genau aus diesem Grund hatte ich weiland das "z" ja mal probeweise sichergestellt. "Heinz' Hinweis", oder "Heinzens Hinweis" - einfach unbefriedigend. Hingegen "Heins Hinweis" - schlicht und elegant, von unaufdringlicher Weltläufigkeit  

 
Müßte es dann nicht Hein`s heißen??



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wenn hier schon krimis emfohlen werden die in frankfurt spielen, dann muss die sprache auf jakob arjouni und seine kayankaya krimis kommen.
warum seine bücher klasse sind wird einem klar wenn man arjouni über arjouni liest:

1964 in Frankfurt am Main geboren, aufgewachsen in Frankfurt und Oberroden. Mit zehn auf ein Internat im Odenwald. Mit zwölf zum ersten Mal "Rote Ernte" von Hammett gelesen ; nicht alles verstanden, aber begeistert. Von vierzehn bis achtzehn regelmäßige Fahrten ins Frankfurter Bahnhofsviertel zum Pool-Billard. Sergio-Leone-Filme gesehen.

es gibt 4 kayankaya`s die alle sehr lesenswert sind. besonderst die stelle in dem er in "kismet" bescheibt wie man nach offenbach fährt ist den roman wert. kleiner appetithappen:

"Der Offenbacher, jedenfalls der, der gerne Drogen nahm und seine Umwelt mit Bum-Bum-Musik aus einem tragbaren Kassettenrekorder versorgte, liebte es, sich vor diesem Gebäude aufzuhalten. Auch der Offenbacher, der es im Vollsuff vorzog, gegen die nächste Wand zu pissen und zu kotzen, anstatt sich eine Toilette zu suchen, mochte das Gebäude. Und wer es natürlich besonders schätzte, war der Offenbacher, der gerade seinen Hauptschulabschluss vergeigt hatte und sich nun darauf stürzte, irgendwann auch fester Bestandteil dieser großen weiten Welt des Rumhängens und Kotzens zu werden. "

ajounis stil wird gerne mit chandler verglichen und kemal kayankaya mit dessen hauptfigur philip marlow, so falsch liegen sie da gar nicht....
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Mein aller liebstes lieblingsBuch ist "Das große Giggler Geheimnis" !!!
Indem Buch "Das große Giggler Geheimnis" von Roddy Doyle geht es um einem Mann namens Mister Mack der geradewegs auf einen Hundehaufen zusteuert !!
Ich finde das Buch von Roddy Doyle Sehr gelungen,denn es hat alles was ein gutes Buch braucht es ist sehr witzig,spannend und auch wider nicht grusselig !!
http://www.amazon.de/Das-gro%C3%9Fe-Giggler-Geheimnis-ELTERN-Abenteuer/dp/3866043945
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Hallo Paula, wenn ich mal spekulieren darf: war es dieser Hundehaufen, auf den Mr. Mack zugesteuert ist ?

http://www.sueddeutsche.de/,ra2m3/reise/artikel/190/96094/



Der Flug ging immerhin nach New York, und Mr. Mack könnte vom Namen her ohne weiteres Amerikaner sein ... (Ein teurer Spaß jedenfalls!)

Meryy Christmas! AK
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Da Gedichte ja auch zur Gattung Literatur zählen   , stelle ich hier mal meine Lieblings-Weihnachtsgedichte rein, die trotz vieler Jahre auf dem Buckel so zutreffend sind ...

Kurt Tucholsky
GROSS-STADT-WEIHNACHTEN

Nun senkt sich wieder auf die heim'schen Fluren
die Weihenacht! die Weihenacht!
Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren,
wir kriegens jetzo freundlich dargebracht.

Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen?
Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie.
Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen,
den Aschenbecher aus Emalch glase.

Das Christkind kommt! Wir jungen Leute lauschen
auf einen stillen heiligen Grammophon.
Das Christkind kommt und ist bereit zu tauschen
den Schlips, die Puppe und das Lexikohn.

Und sitzt der wackre Bürger bei den Seinen,
voll Karpfen, still im Stuhl, um halber zehn,
dann ist er mit sich selbst zufrieden und im reinen:
"Ach ja, son Christfest is doch ooch janz scheen!"

Und frohgelaunt spricht er vom 'Weihnachtswetter',
mag es nun regnen oder schnein.
Jovial und schmauchend liest er seine Morgenblätter,
die trächtig sind von süßen Plauderein.

So trifft denn nur auf eitel Glück hienieden
in dieser Residenz Christkindleins Flug?
Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden ...
"Wir spielen alle. Wer es weiß, ist klug."

Erich Kästner
Der Dezember


Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man's versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."

Fröhliche Weihnachten!
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Dann möchte ich doch auch noch gerne zwei weihnachtliche Gedichte hinzufügen. Wie ich übrigens mit Freuden in der von mir mitbetreuten Hausaufgabengruppe feststellen durfte, lernen die Kinder noch immer Weihnachtsgedichte auswendig

Ein Klassiker:
Weihnachten
von Joseph von Eichendorff

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!


und noch etwas zum Schmunzeln:

Advent
von Loriot

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"

Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!


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Na, seid ihr alle noch beim Lesen der zu Weihnachten geschenkten Bücher? Oder braucht ihr Nachschub? Dann habe ich etwas ganz feines für euch. Für mich eine echte Entdeckung. Susanna Clarke: "Jonathan Strange und Mr. Norrell". Ich habe es quasi blind auf die Empfehlung auf der Rückseite von Charles Palliser, dem Autor von "Quincunx" (ein ebenfalls ganz vortreffliches Buch) gekauft, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
"Ich bin fasziniert von der Mischung aus historischem Roman und äußerst phantastischen Ereignissen. Fast glaubte ich nach der Lektüre selber, dass es tatsächlich eine Tradition von Zauberei in England gegeben haben muss, von der ich bisher nichts wusste. Ein erstaunlicher Roman. Ich kenne nichts, was dem auch nur annähernd nahe kommt."
Dem ist fast nichts hinzu zu fügen, außer der sehr erfreulichen Tatsache, dass es sich bei diesem Erstling(!) einer Kochbuchlektorin(!!) um ein Werk von locker über 1000 Seiten handelt, das man bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen will.
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@ StefanK

Klingt sehr interessant.


Ich habe auch wieder mal drei Vorschläge.


1)Die Duckwitz Trilogie

Im diplomatischen Dienst. (Broschiert)
von Joseph von Westphalen


Hinter dem doch eher drögen Titel versteckt sich die höchst amüsante Geschichte eines sehr unkonventionellen  Menschen.  
"Auf glattem diplomatischem Parkett bewegt sich der Berufsdiplomat und Freund schöner Frauen Harry von Duckwitz, ein völlig unangepaßter Typ. Er macht aus seiner Ablehnung gegenüber dem diplomatischen Dienst und der offiziellen Bonner Politik keinen Hehl und tritt aus Überzeugung in so manches Fettnäpfchen. Dennoch scheint er der richtige Mann am richtigen Platz zu sein. Bringt er doch immerhin Schwung in steife Diplomatenkreise"

Ein Mann der Frauen ist er noch dazu. In Bayern sagt man glaube ich zu jemanden über dessen Handlungsweise man öffentlich den Kopf schüttelt den man aber insgeheim beneidet ," A Hund is er scho"

http://www.amazon.de/diplomatischen-Dienst-Joseph-von-Westphalen/dp/3423207477/sr=8-9/qid=1167565212/ref=sr_1_9/302-3304839-5939242?ie=UTF8&s=books


2) Die Entdeckung des Himmels von Harry Mulisch.

http://www.amazon.de/Die-Entdeckung-Himmels-Harry-Mulisch/dp/3499134764/sr=1-1/qid=1167566019/ref=sr_1_1/302-3304839-5939242?ie=UTF8&s=books


Passend für alle die sich mit Gott und der Welt beschäftigen . Und das scheinen, selbst hier, doch einige zu sein.
Ich darf mal zitieren.
"Zugegeben, der Einstieg des Buches ist etwas dornig und erfordert einiges an Durchhaltevermögen. Wer die ersten 50 Seiten jedoch geschafft hat, wird zunehmend begeisterter sein über die Dichte und Komplexität dieses Romans. Ob Religion, Kunst, Architektur, Mathematik, Astrologie, Liebe, Leben, Tod: Kaum ein großes Thema, welches innerhalb der Geschichte nicht äußerst kenntnisreich und ausführlich zur Sprache käme. Eine wunderbare Urlaubslektüre und ein großer Roman von Harry Mulisch. (Von der gleichnamigen Verfilmung ist eher abzuraten, abgesehen von der großartigen Besetzung des Onno mit Stephen Fry!)



3)Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers. (Broschiert)
von Stefan Zweig

http://www.amazon.de/Welt-Gestern-Erinnerungen-eines-Europ%C3%A4ers/dp/3596211522/sr=1-8/qid=1167566350/ref=sr_1_8/302-3304839-5939242?ie=UTF8&s=books


Etwas ganz anderes. Für alle Pisageschädigten. Ein ( Geschichts) Buch das aufzeigt wie schön unsere deutsche Sprache sein kann.
Die Lebensgeschichte eines Europäers im besten Sinne. Sie zeigt uns den Blick auf eine Welt die in der Barbarei zweier Weltkriege unterging.


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