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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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adler67 schrieb:
Griechenlands Finanzierungslücke ist nicht 12 Milliarden, nein, auch nicht 20 Milliarden, sondern ...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/griechenland/eurokrise-griechenland-schafft-die-wende-nicht-11902793.html

30 Milliarden.  


Frag mal Helmut Schmidt wer das bezahlen soll...
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Es wäre wohl besser gewesen, hier bereits vor 2-3 eine Lösung außerhalb des Euros zu suchen.

Jetzt haben wir praktisch eine Daueralimentierung: Griechenland bekommt die Haushaltslücken nicht in den Griff, da man a) an wichtige Posten wie den Militäretat nicht ran geht, b) aufgrund der wirtschaftlichen Abschwungs die Einnahmeseite wegbricht und c) das ineffiziente Verwaltungssystem eben auch die eine oder andere Sparmaßnahme ins Leere laufen lässt.

Dazu fehlt weiterhin jegliche Idee, wie das Land wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen soll - die "Geschäftsideen" beschränken sich weiterhin auf Tourismus und Olivenöl, und das im Vergleich mit anderen Ländern zu teuer.

Und der griechischen Bevölkerung geht es immer schlechter, die großen Vermögen werden weiterhin nicht einbezogen, die Stimmung droht sich weiter aufzuheizen.

Wie soll das alles noch gelöst werden?
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seventh_son schrieb:
Es wäre wohl besser gewesen, hier bereits vor 2-3 eine Lösung außerhalb des Euros zu suchen.

Jetzt haben wir praktisch eine Daueralimentierung: Griechenland bekommt die Haushaltslücken nicht in den Griff, da man a) an wichtige Posten wie den Militäretat nicht ran geht, b) aufgrund der wirtschaftlichen Abschwungs die Einnahmeseite wegbricht und c) das ineffiziente Verwaltungssystem eben auch die eine oder andere Sparmaßnahme ins Leere laufen lässt.

Dazu fehlt weiterhin jegliche Idee, wie das Land wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen soll - die "Geschäftsideen" beschränken sich weiterhin auf Tourismus und Olivenöl, und das im Vergleich mit anderen Ländern zu teuer.

Und der griechischen Bevölkerung geht es immer schlechter, die großen Vermögen werden weiterhin nicht einbezogen, die Stimmung droht sich weiter aufzuheizen.

Wie soll das alles noch gelöst werden?


Wir hebeln. Ganz einfach. Darf halt nur keiner mitkriegen das der Kaiser nackt ist.
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seventh_son schrieb:
Es wäre wohl besser gewesen, hier bereits vor 2-3 eine Lösung außerhalb des Euros zu suchen.

Jetzt haben wir praktisch eine Daueralimentierung: Griechenland bekommt die Haushaltslücken nicht in den Griff, da man a) an wichtige Posten wie den Militäretat nicht ran geht, b) aufgrund der wirtschaftlichen Abschwungs die Einnahmeseite wegbricht und c) das ineffiziente Verwaltungssystem eben auch die eine oder andere Sparmaßnahme ins Leere laufen lässt.

Dazu fehlt weiterhin jegliche Idee, wie das Land wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen soll - die "Geschäftsideen" beschränken sich weiterhin auf Tourismus und Olivenöl, und das im Vergleich mit anderen Ländern zu teuer.

Und der griechischen Bevölkerung geht es immer schlechter, die großen Vermögen werden weiterhin nicht einbezogen, die Stimmung droht sich weiter aufzuheizen.

Wie soll das alles noch gelöst werden?


Sollte Griechenland rausgehen, bricht dort alles zusammen. Es verändert sich immer noch rein gar nichts.

Ergebnis der heutigen Politik und Maßnahmen ist einfach immer noch, das Land in die Realität zurückzuholen. Statt nun einfach höhere Zahlen in Neu-Drachmen monatlich zu bekommen, erhalten sie halt erheblich weniger in Euro gemessen.

Wenn der Griechische Anspruch darin besteht, Oliven zu verkaufen, dann ist das eben so. Die Schulden werden über Jahre abgezahlt, und so dauert das für jeden halt einfach länger bzw. bleibt weniger Geld für Konsum. Zwar versucht man uns weiterhin zu erpressen, aber wenn das das einzige griechische Ziel ist, dann fliegt Griechenland irgendwann raus und ist vollkommen auf dritte Welt Niveau.

Da ich mich nun auch mit zwei Griechen unterhalten habe, war ich überrascht, dass sie das eigentlich relativ nüchtern sehen. Sie haben halt über Jahre geträumt, Korruption durchgehen lassen und müssen nun ertragen, dass sie 10h den Tag arbeiten, um auf 600 Euro zu kommen. Mitlerweile stehen sie auch darüber, trotzdem als "faul" beschimpft zu werden.

Wenn man von vornherein sagt "Pech gehabt, ihr seit nun pleite und dritte Welt", alle Schulden streicht und neu anfängt, dann hätte man Griechenland vor 3 Jahren rauswerfen sollen.

Letztendlich braucht es Zeit. Die bekommt man aber auch nur, wenn man sich das Vertrauen erarbeitet...
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S-G-Eintracht schrieb:

Sollte Griechenland rausgehen, bricht dort alles zusammen. Es verändert sich immer noch rein gar nichts.


Ich bin ja prinzipiell ein Optimist und sehe immer irgendwo eine Möglichkeit und Chancen, Krisen zu bewältigen.
Aber bei Griechenland bin ich sehr pessimistisch und ich sehe keine Fortschritte bei den Sparprogrammen und schon gar nicht sehe ich Maßnahmen, die das Finanz-/Steuersystem modernisieren. Nicht mal Wirtschaftsprogramme werden aufgelegt, um die Konjunktur anzukurbeln.
Alles was überweisen wird kommt nicht beim Volk an, sondern bei den Gläubigern.
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S-G-Eintracht schrieb:

Sollte Griechenland rausgehen, bricht dort alles zusammen. Es verändert sich immer noch rein gar nichts.


Es bricht erstmal alles zusammen, ja. Es wird Bank Runs geben. Auswanderungen. Armut. Aber wenn es dort wirklich nicht mehr gibt als Lebensmittel und Tourismus, sehe ich in einer eigenen (schwachen) Währung die einzige Chance, dass die Griechen wieder wettbewerbsfähig werden. Zu Vor-Euro-Zeiten ist man nach Spanien, Italien und Griechenland gefahren, weil man dort viel für seine D-Mark rausbekam. Heute fliegt man in die Türkei.

Natürlich wird man Griechenland auch dann weiter alimentieren müssen. Aber es besteht evtl. wenigstens Hoffnung.

Sollten die Griechen versuchen, im Euro wettbewerbsfähig zu werden, wird das erstens gewaltige Anstrengungen beim Umbau des Staates erfordern, die ich den dort handelnden Menschen nicht zu traue. Und Zweitens wird die Bevölkerung die "harte Tour" sicher nicht bis ins Letzte mittragen.
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Warum werden eigentlich nicht allen Ländern der Welt die Schulden erlassen und wir fangen bei +/- null an ?

Im Grunde ist doch Deutschland auch pleite, Tag für Tag werden die Schulden höher und wir können noch nicht einmal die kompletten Zinsen tilgen.

Wer soll das bezahlen wer hat soviel Geld *sing*

http://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
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Praeriehund schrieb:
Warum werden eigentlich nicht allen Ländern der Welt die Schulden erlassen und wir fangen bei +/- null an ?


Du kannst beim Schach auch nicht den Tisch umwerfen und einen Neustart verlangen. Du wirst die Verantwortung für die Niederlage tragen und die Konsequenzen ertragen müssen.
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smoKe89 schrieb:
Praeriehund schrieb:
Warum werden eigentlich nicht allen Ländern der Welt die Schulden erlassen und wir fangen bei +/- null an ?


Du kannst beim Schach auch nicht den Tisch umwerfen und einen Neustart verlangen. Du wirst die Verantwortung für die Niederlage tragen und die Konsequenzen ertragen müssen.


Klar kann ich das. Und wenn der mir gegenüber frech wird bekommt er nen paar uff die Backe  

Ne scherz beiseite. Wieso sollte kein Neuanfang auf der ganzen Welt möglich sein ? Wenn sich alle einig wären könnte man auch sowas durchsetzen.

Machbar ist vieles, man muss es nur WOLLEN ! Aber es war sowieso nur nen bissl Utopie gespinne...
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Vor allem will das ja auch keiner... ich lasse meine Steuern lieber teilweise für Zinsen draufgehen als zurück in die Steinzeit! Keine Banken mehr, geld nix mehr wert, alles ersparrte nix mehr wert, Renten, Versicherungen etc. kannste alles streichen.

Außerdem ist es sehr wohl möglich die Schulden zurückzuzahlen.
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marcelninho85 schrieb:

Außerdem ist es sehr wohl möglich die Schulden zurückzuzahlen.

Irgendjemand mal Zahlen, wie viel uns andere Länder der Welt was schulden?
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Brady schrieb:
marcelninho85 schrieb:

Außerdem ist es sehr wohl möglich die Schulden zurückzuzahlen.

Irgendjemand mal Zahlen, wie viel uns andere Länder der Welt was schulden?


Gute Frage, sie schulden es ja letztlich den Banken meistens und nicht dem Staat.

Übrigens gerade bei der Recherche danach diesen Artikel aus 2009 gefunden. Schön, dass wir bei Griechenlands Schulden mitm Finger auf die im Süden zeigen

http://suite101.de/article/die-glaeubiger-der-bundesrepublik-deutschland-a64691

Natürlich ist das alles bekannt, zeigt aber, wie verzwickt die Lage bei uns schon vor Griechenland war, heute jammern ja alle über die Schuldenstaaten!
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Brady schrieb:
marcelninho85 schrieb:

Außerdem ist es sehr wohl möglich die Schulden zurückzuzahlen.

Irgendjemand mal Zahlen, wie viel uns andere Länder der Welt was schulden?


Wie schon Werner geschrieben hat,schulden diese Länder meistens den Banken u. Anlegern das Geld.

Demnach waren die Europ. Krisenländer Griechenland,Portugal,Irland und Spanien im Juni 2010( neuere Zahlen habe ich dazu nicht gefunden) nach einem veröffentlichem Bericht der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sowas wie die Zentralbank der Zentralbanken- bei Deutschland zum damaligen Zeitpunkt mit

etwa 513 Mlliarden Dollar,also mehr als eine halbe Billion
Dollar in der Kreide.

Das meiste Geld ging davon an Spanien mit 216.6 Milliarden u.
Irland mit 186.4 Milliarden Dollar.
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Praeriehund schrieb:
smoKe89 schrieb:
Praeriehund schrieb:
Warum werden eigentlich nicht allen Ländern der Welt die Schulden erlassen und wir fangen bei +/- null an ?


Du kannst beim Schach auch nicht den Tisch umwerfen und einen Neustart verlangen. Du wirst die Verantwortung für die Niederlage tragen und die Konsequenzen ertragen müssen.


Klar kann ich das. Und wenn der mir gegenüber frech wird bekommt er nen paar uff die Backe  

Ne scherz beiseite. Wieso sollte kein Neuanfang auf der ganzen Welt möglich sein ? Wenn sich alle einig wären könnte man auch sowas durchsetzen.

Machbar ist vieles, man muss es nur WOLLEN ! Aber es war sowieso nur nen bissl Utopie gespinne...


Eben. Wer will das schon? Dann sind über Nacht die Gläubiger der Staaten ihr Geld los. Rentenkassen, Versicherungen, betriebliche Altersvorsorge etc.

Hier übrigens eine nette Animation zum Thema "wer schuldet wem wieviel":

http://www.bbc.co.uk/news/business-15748696
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SGE_Werner schrieb:
Brady schrieb:
marcelninho85 schrieb:

Außerdem ist es sehr wohl möglich die Schulden zurückzuzahlen.

Irgendjemand mal Zahlen, wie viel uns andere Länder der Welt was schulden?


Gute Frage, sie schulden es ja letztlich den Banken meistens und nicht dem Staat.

Übrigens gerade bei der Recherche danach diesen Artikel aus 2009 gefunden. Schön, dass wir bei Griechenlands Schulden mitm Finger auf die im Süden zeigen

http://suite101.de/article/die-glaeubiger-der-bundesrepublik-deutschland-a64691

Natürlich ist das alles bekannt, zeigt aber, wie verzwickt die Lage bei uns schon vor Griechenland war, heute jammern ja alle über die Schuldenstaaten!

Ich denke, die Deutschen sind die Guten und die anderen die Bösen?
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Die Troika hat heute den griechischen Finanzminister Stournaras nach 35 Minuten, wegen mangelnder Details, stehen und ging.

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/athen-liefert-zu-wenig-spardetails-troika-laesst-samaras-nach-35-minuten-stehen_aid_830666.html
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Tja, Da wird heute der ESM hochgejubelt und in Athen haben  Tausende gegen die Sparbeschlüße und den morgigen Besuch von Merkel demonstriert
Vereinzelt mit diffamierenden Plakaten gegen Merkel.

Bereits im ARD Morgenmagazin hatten sie berichtet, daß im Zusammenhang mit Merkels Athenbesuch morgen 7000 Polizeikräfte so ne Art "Rettungsschirm " bilden werden... :neutral-face  :neutral-face
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Dirty-Harry schrieb:
Tja, Da wird heute der ESM hochgejubelt und in Athen haben  Tausende gegen die Sparbeschlüße und den morgigen Besuch von Merkel demonstriert
Vereinzelt mit diffamierenden Plakaten gegen Merkel.

Bereits im ARD Morgenmagazin hatten sie berichtet, daß im Zusammenhang mit Merkels Athenbesuch morgen 7000 Polizeikräfte so ne Art "Rettungsschirm " bilden werden... :neutral-face  :neutral-face  


Ist doch schön zu sehen wie der Euro die Länder Europas friedlich vereint...  
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Zico21 schrieb:
Dirty-Harry schrieb:
Tja, Da wird heute der ESM hochgejubelt und in Athen haben  Tausende gegen die Sparbeschlüße und den morgigen Besuch von Merkel demonstriert
Vereinzelt mit diffamierenden Plakaten gegen Merkel.

Bereits im ARD Morgenmagazin hatten sie berichtet, daß im Zusammenhang mit Merkels Athenbesuch morgen 7000 Polizeikräfte so ne Art "Rettungsschirm " bilden werden... :neutral-face  :neutral-face  


Ist doch schön zu sehen wie der Euro die Länder Europas friedlich vereint...    


Das ist populistischer Käse, weil daran nicht der Euro Schuld ist, sondern die dahinterstehende "Transferunion" aka *****. Und praktisch alles, was der "gute" Herr Schmidt zu verantworten hat.

Das ist das Bier, was die Griechen auszulöffeln haben, weil sie es selbst verschuldet haben und sich automatisch in Euro verschuldeten. Genauso wie die Deutschen für zwei Weltkriege blechen mussten, neben den aufgenommenen Auslandsschulden.

Griechische Banken sind voll mit ungedeckten Staatsanleihen. Der komplette Staatssektor ist marode. Ergebnis ist, dass die Griechen hochgradig verschuldet sind.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/die-target-falle-von-hans-werner-sinn-auf-verlorenem-rechnungsposten-a-859508.html

Sie haben aber Besitz, und eine Menge Vermögen. Und entweder sie verhöckern alles, was sie in ihrem Staatsbesitz haben, oder die aktuelle Bevölkerung muss sparen bzw. die Schulden abstottern. Das ist aber die Aufgabe, die deren Regierungsparteien zu entscheiden haben, was sie als sinnvoll erachten. Was dann letztlich demokratisch legitimiert ist, hätte/könnte man umsetzen.

Sie können auch demokratisch entscheiden, "wir zahlen nicht". Das bleibt denen alles selbst überlassen, aber die Folgen davon würde ich gerne mal sehen. Im Endeffekt verharren sie ja auf diesem Standpunkt, wodurch sie eben die "Reperationszahlungen" alias "ESM"/"Fiskalpakt" usw. aufgebrummt bekommen.

Und hierbei bleibt die Frage, ob das eben dabei bleibt. Oder ob das tatsächlich für einen langfristigen Umbau hin zu einem Superzentralstaat führen soll, mit einer Erhöhung der Zwangsabgaben für die meisten (Deutschen) Leute, deren Kaufkraft weiter absinkt.

Und unabhängig davon, ein sehr guter Beitrag bezüglich der Globalisierung/Zentrismus:
http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/kurz-und-schmerzhaft/henkel-trocken-globalisierung-erzwingt-ein-foederales-europa/7228712.html


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