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Occupy Gezi (oder auch: Istanbul 21)

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adler1807 schrieb:
Diese Medien würden noch lernen, dass niemand "den türkischen Staat, die Regierung, den Ministerpräsidenten so schamlos angreifen" dürfe, schrieb Bulut.

Diese Aussage passt zu einem Staat, der kritische Meinungen und Journalisten massenhaft wegsperrt.

Rhetorik und Verhalten der Türkei lassen für die Zukunft noch schlimmes befürchten...


Yigit Bulut (Chefberater von RTE) , der in der Türkei auch von vielen RTE Kritiker "jöleli"  --> "der gegeelte" genannt wird, hat letztes Jahr auch die Aussage gemacht das dunkle Mächte ständig versuchen RTE per Telekinese zu töten.    
http://www.theguardian.com/commentisfree/2013/jul/13/erdogan-turkey-protests-telekinesis-conspiracy-theories
https://www.youtube.com/watch?v=NDbMezzwD7o
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HeinzGründel schrieb:
Es war ein Fehler die Türkei in den 60er Jahren nicht in die EWG aufzunehmen. Aber wer hatte damals schon so eine Weitsicht ..

Heinz, ich weiss nicht, in wie weit das ironisch gemeint war, aber da ist etwas Wahres dran. Vielleicht hätte sich die Türkei dann nicht so sehr vom Westen abgewendet, vielleicht wären die reaktionären islamistischen Kräft im Keim erstickt worden. Das hat auch etwas mit Stolz und gekränkter Eitelkeit zu tun. Die Türken beobachten seit Jahrzehnten misstrauisch, wer alles in die EU aufgenommen wird und fragen sich, was haben die, was wir nicht haben? Ich erspare mir das Aufzählen von Staaten, die meiner Meinung nach auch nicht hätten aufgenommen werden dürfen, da würden mir schon einige einfallen.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ein EU-Beitritt hat selbst in der Türkei keine Mehrheit mehr. Und RTE weiss genau, dass unter seiner Ägide es auch nicht zu einem Beitritt kommen wird.

Ja, Heinz, das war ein Fehler, den gefürchteten Einmarsch 100.000er anatolischer Bauern - Reisefreiheit - hätten man auch regulieren können. Das hat man ersäumt.
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robertz schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Es war ein Fehler die Türkei in den 60er Jahren nicht in die EWG aufzunehmen. Aber wer hatte damals schon so eine Weitsicht ..

Heinz, ich weiss nicht, in wie weit das ironisch gemeint war, aber da ist etwas Wahres dran. Vielleicht hätte sich die Türkei dann nicht so sehr vom Westen abgewendet, vielleicht wären die reaktionären islamistischen Kräft im Keim erstickt worden. Das hat auch etwas mit Stolz und gekränkter Eitelkeit zu tun. Die Türken beobachten seit Jahrzehnten misstrauisch, wer alles in die EU aufgenommen wird und fragen sich, was haben die, was wir nicht haben? Ich erspare mir das Aufzählen von Staaten, die meiner Meinung nach auch nicht hätten aufgenommen werden dürfen, da würden mir schon einige einfallen.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ein EU-Beitritt hat selbst in der Türkei keine Mehrheit mehr. Und RTE weiss genau, dass unter seiner Ägide es auch nicht zu einem Beitritt kommen wird.

Ja, Heinz, das war ein Fehler, den gefürchteten Einmarsch 100.000er anatolischer Bauern - Reisefreiheit - hätten man auch regulieren können. Das hat man ersäumt.


Lieber Robertz ,das war in keinster Weise ironisch gemeint. Es hatte vielmehr mit deiner Aussage zu tun, dass die Türkei ein aufstrebendes Land war..  Die EWG hätte mit Sicherheit den Weg der Türkei beeinflußt und auch umgekehrt..
Wohlgemerkt, die Türkei  war ein aufstrebendes Land. .  Wenn man damals die Hand gereicht hätte wäre es wahrscheinlich nicht zu der jetzigen Entwicklung gekommen. Du schreibst es ja selbst.
Gerade heute steht die Meldung bei Spon das Brüssel Albanien  als Beitragskandidat empfiehlt... Nichts gegen Albanien.. aber da war die Türkei mit Sicherheit die interessantere Alternative. Und zwar früher schon..
Wie du sagst . Vergossene Mich.


Was soll man zu solchen Meldungen sagen?

http://www.taz.de/!139717/
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HeinzGründel schrieb:
robertz schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Es war ein Fehler die Türkei in den 60er Jahren nicht in die EWG aufzunehmen. Aber wer hatte damals schon so eine Weitsicht ..

Heinz, ich weiss nicht, in wie weit das ironisch gemeint war, aber da ist etwas Wahres dran. Vielleicht hätte sich die Türkei dann nicht so sehr vom Westen abgewendet, vielleicht wären die reaktionären islamistischen Kräft im Keim erstickt worden. Das hat auch etwas mit Stolz und gekränkter Eitelkeit zu tun. Die Türken beobachten seit Jahrzehnten misstrauisch, wer alles in die EU aufgenommen wird und fragen sich, was haben die, was wir nicht haben? Ich erspare mir das Aufzählen von Staaten, die meiner Meinung nach auch nicht hätten aufgenommen werden dürfen, da würden mir schon einige einfallen.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ein EU-Beitritt hat selbst in der Türkei keine Mehrheit mehr. Und RTE weiss genau, dass unter seiner Ägide es auch nicht zu einem Beitritt kommen wird.

Ja, Heinz, das war ein Fehler, den gefürchteten Einmarsch 100.000er anatolischer Bauern - Reisefreiheit - hätten man auch regulieren können. Das hat man ersäumt.


Lieber Robertz ,das war in keinster Weise ironisch gemeint. Es hatte vielmehr mit deiner Aussage zu tun, dass die Türkei ein aufstrebendes Land war..  Die EWG hätte mit Sicherheit den Weg der Türkei beeinflußt und auch umgekehrt..
Wohlgemerkt, die Türkei  war ein aufstrebendes Land. .  Wenn man damals die Hand gereicht hätte wäre es wahrscheinlich nicht zu der jetzigen Entwicklung gekommen. Du schreibst es ja selbst.
Gerade heute steht die Meldung bei Spon das Brüssel Albanien  als Beitragskandidat empfiehlt... Nichts gegen Albanien.. aber da war die Türkei mit Sicherheit die interessantere Alternative. Und zwar früher schon..
Wie du sagst . Vergossene Mich.


Was soll man zu solchen Meldungen sagen?

http://www.taz.de/!139717/


Ich seh das ähnlich... das wäre in vielerlei Hinsicht ein sehr kluger Schachzug gewesen. Leider standen dem, neben tatsächlich praktischen Gründen (hauptsächlich begründet in Defiziten der türkischen Innenpolitik), auch ideologische Barrieren in Resteuropa im Weg.
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Was macht man mit Kritikern, die man, obwohl sie massenhaft niedergeknüppelt und eingesperrt wurden, einfach nicht Mundtot machen kann?

Richtig, man "siedelt sie um"...

Unruheviertel in türkischem Istanbul soll abgerissen werden

Istanbul (AFP) Die Behörden in der türkischen Metropole Istanbul wollen Teile eines Stadtviertels abreißen lassen, das für gewalttägige Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bekannt ist.(...)
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adler1807 schrieb:
Was macht man mit Kritikern, die man, obwohl sie massenhaft niedergeknüppelt und eingesperrt wurden, einfach nicht Mundtot machen kann?

Richtig, man "siedelt sie um"...

Unruheviertel in türkischem Istanbul soll abgerissen werden

Istanbul (AFP) Die Behörden in der türkischen Metropole Istanbul wollen Teile eines Stadtviertels abreißen lassen, das für gewalttägige Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bekannt ist.(...)


Was wohl die "Erdogan-Fans", hier im Forum, davon halten?
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Aragorn schrieb:

Was wohl die "Erdogan-Fans", hier im Forum, davon halten?  

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11196729,315464/goto/
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Weiter gehts also mit der Islamisierung der Türkei.    

Und der Unrechtsstaat blüht auch weiter zu neuer "Pracht":
http://www.welt.de/politik/ausland/article128881179/Erdogans-Justiz-schuetzt-Taeter-und-verfolgt-Opfer.html
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tutzt schrieb:
Weiter gehts also mit der Islamisierung der Türkei.    

Und der Unrechtsstaat blüht auch weiter zu neuer "Pracht":
http://www.welt.de/politik/ausland/article128881179/Erdogans-Justiz-schuetzt-Taeter-und-verfolgt-Opfer.html



Das sind doch erfreuliche Nachrichten. Jetzt fehlen nur noch Sittenwächter nach iranischem Vorbild. Durch deren Einsatz in Istanbul und besonders den Feriengebieten am Mittelmeer sollten dann auch die zahlreichen nuttenhaft agierenden Weibsbilder endlich davon abgehalten werden frommen Gläubigen den Kopf zu verdrehen. Und ungläubige Säufer sollen dann bleiben wo sie der heilen islamischen Welt des großen Führers Erdogan keinen visuellen Schaden mehr zufügen können.
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Andy schrieb:
Keine Jägermeister-Werbung mehr in den Istanbuler Szene-Clubs.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/werbung-fuer-akohol-in-der-tuerkei-verboten-gesetz-tritt-in-kraft-a-974457.html



Find ich zur Abwechslung mal wirklich gut...
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miraculix250 schrieb:
Andy schrieb:
Keine Jägermeister-Werbung mehr in den Istanbuler Szene-Clubs.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/werbung-fuer-akohol-in-der-tuerkei-verboten-gesetz-tritt-in-kraft-a-974457.html



Find ich zur Abwechslung mal wirklich gut...  


War auch ausnahmsweise nicht wertend von mir. Allerdings verliert meine ehemalige europäische Lieblingsstadt immer mehr an Reiz. Hatte mich in Istanbul bei unserem Europapokalauftritt 2006 dort verliebt. Robertz war auch damals ein guter "Führer". War letztes Jahr wieder da mit der Fan geht vor und mir ist dann im Straßenbild die offensichtliche und deutliche Zunahme der Kopftücher sofort aufgefallen. Türkische Freundin von mir ist dann im letzten Sommer wieder entnervt zurück nach Deutschland gezogen, weil sich Istanbul ins Mittelalter wandelt. Werde da so schnell nicht mehr hin. Schade. War mal eine geile, junge, aufstrebende und auch sehr internationale Stadt. Jetzt regiert wieder religiöser Muff...

R.I.P.
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Kann ich nicht wirklich was zu sagen, da ich noch nie in Istanbul war... hätte mich zwar auch mal gereizt, aber den Zeitpunkt hab ich wohl in der Tat verpasst.
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@Andy: Das mit dem "Führer" habe ich überlesen!

Ganz so schlimm ist es nicht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtvierteln sind krasser als früher. Zwischen bauchfrei (Taksim) und Burka (Fatih) liegen oft nur wenige km Luftlinie. Man kann in Istanbul immer noch gemütlich abends seinen Schoppen trinken, auch nach 22:00 Uhr, man kann nur nicht mehr nach 22:00 Uhr Alkohol kaufen (in Geschäften).

Das Strassenbild an sich hat sich geändert, da hast Du Recht.

Übrigens - aber das glaubt mir ohnehin keiner - der asiatische Teil ist viiiiiel schöner als der europäische.
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robertz schrieb:
@Andy: Das mit dem "Führer" habe ich überlesen!

Ganz so schlimm ist es nicht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtvierteln sind krasser als früher. Zwischen bauchfrei (Taksim) und Burka (Fatih) liegen oft nur wenige km Luftlinie. Man kann in Istanbul immer noch gemütlich abends seinen Schoppen trinken, auch nach 22:00 Uhr, man kann nur nicht mehr nach 22:00 Uhr Alkohol kaufen (in Geschäften).

Das Strassenbild an sich hat sich geändert, da hast Du Recht.

Übrigens - aber das glaubt mir ohnehin keiner - der asiatische Teil ist viiiiiel schöner als der europäische.


Istanbul 2006 wird für mich immer ein absolutes Highlight sein, nicht zuletzt dank dir. Und ich muss Andy recht geben, seinerzeit hatte man von Istanbul den Eindruck, dass dort etwas Tolles entsteht. War aber nur für kurze Zeit, wie man heute befürchten muss.
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Andy schrieb:
miraculix250 schrieb:
Andy schrieb:
Keine Jägermeister-Werbung mehr in den Istanbuler Szene-Clubs.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/werbung-fuer-akohol-in-der-tuerkei-verboten-gesetz-tritt-in-kraft-a-974457.html



Find ich zur Abwechslung mal wirklich gut...  


War auch ausnahmsweise nicht wertend von mir. Allerdings verliert meine ehemalige europäische Lieblingsstadt immer mehr an Reiz. Hatte mich in Istanbul bei unserem Europapokalauftritt 2006 dort verliebt. Robertz war auch damals ein guter "Führer". War letztes Jahr wieder da mit der Fan geht vor und mir ist dann im Straßenbild die offensichtliche und deutliche Zunahme der Kopftücher sofort aufgefallen. Türkische Freundin von mir ist dann im letzten Sommer wieder entnervt zurück nach Deutschland gezogen, weil sich Istanbul ins Mittelalter wandelt. Werde da so schnell nicht mehr hin. Schade. War mal eine geile, junge, aufstrebende und auch sehr internationale Stadt. Jetzt regiert wieder religiöser Muff...

R.I.P.


ist meiner meinung nach auch etwas übertrieben formuliert.

nur weil die islamisch konservative partei an der macht ist werden nicht alle zu kopftuchtraegern. ihr wart wohl tatsaechlich im falschen viertel. istanbul ist nach wie vor sehenswert. war erst letzte woche dort.
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bruno___pezzey schrieb:
Andy schrieb:
miraculix250 schrieb:
Andy schrieb:
Keine Jägermeister-Werbung mehr in den Istanbuler Szene-Clubs.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/werbung-fuer-akohol-in-der-tuerkei-verboten-gesetz-tritt-in-kraft-a-974457.html



Find ich zur Abwechslung mal wirklich gut...  


War auch ausnahmsweise nicht wertend von mir. Allerdings verliert meine ehemalige europäische Lieblingsstadt immer mehr an Reiz. Hatte mich in Istanbul bei unserem Europapokalauftritt 2006 dort verliebt. Robertz war auch damals ein guter "Führer". War letztes Jahr wieder da mit der Fan geht vor und mir ist dann im Straßenbild die offensichtliche und deutliche Zunahme der Kopftücher sofort aufgefallen. Türkische Freundin von mir ist dann im letzten Sommer wieder entnervt zurück nach Deutschland gezogen, weil sich Istanbul ins Mittelalter wandelt. Werde da so schnell nicht mehr hin. Schade. War mal eine geile, junge, aufstrebende und auch sehr internationale Stadt. Jetzt regiert wieder religiöser Muff...

R.I.P.


ist meiner meinung nach auch etwas übertrieben formuliert.

nur weil die islamisch konservative partei an der macht ist werden nicht alle zu kopftuchtraegern. ihr wart wohl tatsaechlich im falschen viertel. istanbul ist nach wie vor sehenswert. war erst letzte woche dort.


Dass Istanbul sehenswert ist, steht außer Frage. Und Robertz hat ja auch geschrieben, dass es noch Viertel gibt, die den Istanbuler Flair haben, frei von irgendwelchen Spinnern, den ich liebe.

Aber mir ist schon vor 1,5 Jahren aufgefallen, wie sich innerhalb von 6 Jahren so einiges im Straßenbild veränderte. Und das sagten alle in der Gruppe, die auch 2006 mit der Eintracht dabei waren. Meine türkische Freundin, die vor 10 Jahren in die Türkei ist, kommt auch nicht umsonst mit der kompletten Familie (Kinder alle in der Türkei geboren und dort schon in die Schule) entnervt nach Deutschland (deutscher Pass, keine türkische Militaristen oder deutsche Faschistin), weil sie sagt, dass selbst Istanbul nicht mehr zu ertragen ist. Das und das verbunden mit dem, was ich aktuell aus den Medien entnehme, bildet mein Meinungsbild. Kann falsch sein oder mind. übertrieben. Das möchte ich nicht von der Hand weisen. Meine Lust aber aktuell wieder nach Istanbul, und ich liebe die Stadt wirklich, ist null.
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Der Brandstifter und Verbrecher Erdogan ist nach Köln nun auch in Wien aufgetreten und hat erstmal nichts anderes zu tun, als an die Türkenbelagerungen der Stad Wien zu erinnern.

Zeit schrieb:
"Wir sind alle die Enkel von Sultan Süleyman", wird der Ministerpräsident sagen, "und die Enkel von Kara Mustafa". Sultan Süleyman der Prächtige war jener Sultan, der die Erste Türkenbelagerung Wiens 1529 zu verantworten hatte. Kara Mustafa war Oberbefehlshaber während der Zweiten Türkenbelagerung 1683.


http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-06/recep-tayyip-erdogan-wien/seite-2
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adler1807 schrieb:
Der Brandstifter und Verbrecher Erdogan ist nach Köln nun auch in Wien aufgetreten und hat erstmal nichts anderes zu tun, als an die Türkenbelagerungen der Stad Wien zu erinnern.  


Na ja, ich finde es ok. Was wäre Wien denn ohne Kaffee?
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Die Kipferl nicht zu vergessen. Auch ein Erbe von Kara Mustafa


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