vonNachtmahr1982 schrieb: Was verdient der durchschnittliche Erzieher eigentlich so im Monat damit man unbedingt streiken muss?
Viel weniger als z.B. teilweise im Handwerk oder Friseuren wird es ja net sein...
Mein Lieber, das ist doch gar nicht der Punkt! Bist du echt der Meinung, dass die Betreuung unserer Kinder gleichzusetzen einer Frisörin ist? Hast du Kinder?
Aber gut: wenn die Frisörinen dieser Republik unzufrieden sind, dann sollen sie kämpfen!
Wie wäre es einfach mal mit... die Frage beantworten?
schwer zu beantworten deine frage, wenn man sie genau nimmt.
wieviel der erzieher durchschnittlich verdient, damit er unbedingt streiken muß, ist ja wohl auch eher eine subjektive entscheidung.
dein vergleich ist zudem auch recht willkürlich.
wie ist denn die situation, wenn die durschnittliche erzieherin denn jetzt weniger oder mehr verdient als eine friseurin.
wieviel verdient eigentlich die?
Die Entscheidung wer was wie zu verdienen hat ist immer subjektiv. Manche würden auch sagen Ärzte verdienen zu wenig... andere wären froh wenn sie nur ein Drittel von dem verdienen würden was Ärzte verdienen. Welcher Beruf nun viel verdienen darf und welcher nicht ist in meinen Augen schwer damit zu erklären das die einen sich ja um Kinder kümmern, die anderen Leben retten, der andere Zug fährt oder einer ein Haus baut. Vernünftig bezahlt gehört jeder Beruf unabhängig was es für einer ist. Für mich gehört ein Erzieher genauso adäquat entlohnt wie der Bäcker von neben an der Morgens um 3 Uhr in der Backstube steht, der Zimmermann der gerade auf dem Dach fritiert wird oder der Rettungssanitäter der die ganze Woche in Schichten Rettungswagen fährt.
Mich stört bei der ganzen Sache nur das bei diesem Streik "auch um unsere Kinder geht". Das hat was von Druckmittel. Dabei wird doch nur für sich und sein Portemonnaie gestreikt und nicht für die Kinder von anderen. Darum hätte ich einfach gerne gewusst in was ungefähr der normale KITA- Erzieher bekommt um ein Anhaltspunkt zu haben um es nüchtern mit anderen Löhnen zu vergleichen.
Und was eine Friseuse verdient die gerade mit der Lehre fertig ist? Erschreckend wenig. Eine Freundin von mir hatte da um die 1000 € raus.
Ja geh. Jetzt echt? Ein Druckmittel? Bei einem Streik? DAS ist eine wirkliche Erkenntnis! Und echt? Glaubst du wirklich, dass wir für unseren Geldbeutel streiken? Ja, da sind wir natürlich ganz anders als Lokführer, Metaller und Piloten. Wir wollten es eigentlich nicht so laut sagen, aber jetzt, wo du uns so böse Dinge zutraust wie "streiken für mehr Geld" sag ich es dir ganz im Geheimen. Wir wollen von den Arbeitgebern eine drei Hektar große Wiese erpressen, auf der wir dann lauter süße kleine Gänseblümchen wachsen lassen. Damit die Kinderchen sich alle freuen ...
Meine Fresse ...
Na wenn du so doof kommst... da scheint ja ein Bruttobertrag mntl von 3.308,42 € viel zu wenig zu sein.
Menschen sind einfach nur ekelhaft und gierig....
Was verdienst du denn so? Wenn wir gerade so beim Thema Nabelschau wären. Was erwartest du denn? Dass ich mich bei dir entschuldige, weil du von dem Streik betroffen bist? Weil du ein paar Tage ne Notlösung für deine Kiner organisieren musst? Oder dafür, dass Friseure noch weniger verdienen?
Aber bei einem hast du Recht: ekelhaft ist so einiges und Gier kann man auf verschiedene Weise ausdrücken. Dann gibt es noch die gnadenlosen Egoisten, die sich aufregen, sobald ihre Bequemlichkeit betroffen ist.
Das gerade du, wie er sich hier gibt und schreibt, anderen Egoismus vor wirfst ist ja schon lustig. Ich befürchte du weißt gar nicht was das bedeutet?
Im Garten- & Landschaftsbau liegt der Tariflohn bei 13,50 € die Stunde. Was da monatlich am Ende hinten bei raus kommt kannst du dir vermutlich selber hoch rechnen. So wie ich dich einschätze würdest du dafür natürlich keinen Finger krumm machen. Was aber wohl auch da dran liegt das wir unterschiedliche Auffassungen haben warum und wie man arbeiten geht.
Ist nur amüsant das man hier den "empörte Eltern Stempel" auf gedrückt bekommt. Keine Sorge, meinen nicht vorhandenen Kindern geht es gut und in den Kindergarten, in den sie gehen würden, wird auch nicht bestreikt. Die haben sogar seit dem letzten Streik mehr Kinder dazu bekommen... da werden in anderen Kindergärten vielleicht bald paar Menschen nichts mehr zu tun haben vor lauter Streikerei.
Brodowin schrieb:
Und die Leute, die hier wehement behaupten, dass Erzieher und Sozialarbeiter angemessen entlohnt werden, würde ich gerne mal fragen, ob sie persönlich Erzieher oder Sozialarbeiter kennen und wissen was die leisten.
Meine Schwester ist Erzieherin in einem Kinderheim. Und die verdient so wenig das ihr sogar eine halbe Stelle reicht um ein Dachgeschoss auszubauen und zu renovieren. Sind schon arme Schweine... die Erzieher.
Die können ja von mir aus streiken bis der Arzt kommt. Ich kenne viele Eltern die das durch aus kompensiert bekommen würden. Aber es gibt eben auch welche wo das nicht so einfach geht. Und das man sich selber bereichert indem man etwas auf dem Rücken anderer Leute aus trägt ist... ja egoistisch...
Ja ne, is klar. Mir scheint schon seit meiner Geburt die Sonne aus dem *****. Ich habe, natürlich gibt es für dich nur Klischees, noch nie in meinem Leben "richtig gearbeitet". So als Malocher. Blut Schweiß und Tränen. Klar, als Büroweichling habe ich sowas nicht drauf. Mein Studium haben mir meine reichen Eltern finanziert, die zahlen jetzt immer noch alles was ich so brauche und ne Lohnerhöhung, meines eh schon gigantischen Lohns (siehe deine Schwester) wäre einfach nur eine Erhöhung meines Taschengeldes. Mein Sohn bekommt auf seinen 18. Geburtstag ne Ducati und nen nagelneuen Golf. Meine Tochter als Kompensation drei Fernseher und vier Tablets.
Passt dir das so? Ist das jetzt in etwa dem entsprechend was du gerne glauben möchtest?
Realität: Ich bin gelernter Elektriker, meine Mutter war zeitlebens Putzfrau, mein Vater hat als Stahlbauschlosser Schicht gearbeitet. Ab Beginn meiner Ausbildung habe ich nebenbei in der Gastro gearbeitet. Zwischen meiner Ausbildung und der FOS habe ich als Dachdeckerhelfer gearbeitet, später drei Jahre im Pflegeheim. Während meines Studiums hatte ich bereits zwei Kinder. Ich habe unter anderem ein komplettes Semester bei einer GaLa-Bau Firma gearbeitet, weil wir Kohle brauchten. Im Mittel hatte ich, genau wie meine Frau, zwei Nebenjobs um das irgendwie finanziert zu bekommen. Ich will jetzt nicht davon anfangen, dass ich als vom öffentlichen Dienst soooo verwöhnter Mensch, alle Zusatzqualifikationen (Suchtberater, systemischer Berater) für insgesamt fast 10.000€ selbst finanziert habe (einmal habe ich einen Zuschuss von 400€ bekommen ) - natürlich ohne jede Auswirkung auf meine Gehaltsstruktur. Die Jobaussichten haben sich dadurch verbessert. Und ich kann jetzt besser mit den Menschen arbeiten. Jahrelang haben wir noch den Studienkredit zurückgezahlt und jetzt verdienen wir für all das eben dieses Spitzengehalt.
Und wenn du mit deiner proletarischen Attitüde dann fertig bist, dann gehst einfach ein bisschen zu deiner Schwester und drückst ihr deinen tiefen Neid auf ihren unglaublichen Wohlstand aus.
Und wenn du mit deiner proletarischen Attitüde dann fertig bist, dann gehst einfach ein bisschen zu deiner Schwester und drückst ihr deinen tiefen Neid auf ihren unglaublichen Wohlstand aus.
Ich glaube nicht das ich ein Bedürfnis danach habe. Unglaublicher weise verdiene sogar ich genügend Geld um einen angenehmen Lebensstandard zu haben.
Aber danke für deine Lebensgeschichte... wenn ich sie hätte wissen wollen hätte ich nach gefragt.
Und wenn du mit deiner proletarischen Attitüde dann fertig bist, dann gehst einfach ein bisschen zu deiner Schwester und drückst ihr deinen tiefen Neid auf ihren unglaublichen Wohlstand aus.
Ich glaube nicht das ich ein Bedürfnis danach habe. Unglaublicher weise verdiene sogar ich genügend Geld um einen angenehmen Lebensstandard zu haben.
Aber danke für deine Lebensgeschichte... wenn ich sie hätte wissen wollen hätte ich nach gefragt.
Ja, klasse. Irgendwie ist das schon nur noch zum kotzen alles. Du kommst hier an und erzählst mir, ich hätte eh keine Einstellung zu "arbeit", andere erzählen mir, ich wäre ein gnadenloser Egoist, weil ich "nur an meinen Geldbeutel denken würde" und ich kasper mich hier ab, weil mir das wirklich wichtig ist, auch rüber zu bringen wie die Bedingungen sind, unter denen wir arbeiten und dann lass ich mich noch dazu hinreisen auf so eine provokante Kacke wie von dir Dinge über mich Preis zu geben, weil ich hier echt Rechtfertigungsdruck spüre. Aber gut. Ich klinke mich hier dann mal aus und überlass euch - so ihr Kinder habt - der Betreuungsplanung für den nächsten Streik.
Und wenn du mit deiner proletarischen Attitüde dann fertig bist, dann gehst einfach ein bisschen zu deiner Schwester und drückst ihr deinen tiefen Neid auf ihren unglaublichen Wohlstand aus.
Ich glaube nicht das ich ein Bedürfnis danach habe. Unglaublicher weise verdiene sogar ich genügend Geld um einen angenehmen Lebensstandard zu haben.
Aber danke für deine Lebensgeschichte... wenn ich sie hätte wissen wollen hätte ich nach gefragt.
Ja, klasse. Irgendwie ist das schon nur noch zum kotzen alles. Du kommst hier an und erzählst mir, ich hätte eh keine Einstellung zu "arbeit", andere erzählen mir, ich wäre ein gnadenloser Egoist, weil ich "nur an meinen Geldbeutel denken würde" und ich kasper mich hier ab, weil mir das wirklich wichtig ist, auch rüber zu bringen wie die Bedingungen sind, unter denen wir arbeiten und dann lass ich mich noch dazu hinreisen auf so eine provokante Kacke wie von dir Dinge über mich Preis zu geben, weil ich hier echt Rechtfertigungsdruck spüre. Aber gut. Ich klinke mich hier dann mal aus und überlass euch - so ihr Kinder habt - der Betreuungsplanung für den nächsten Streik.
Viel Spaß noch ... :neutral-face
Du musst Dich nicht rechtfertigen. Habe eben das Urteil (Freispruch) gelesen über einen Sozialarbeiter aus Leip zig. Der war wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Eine drogenabhängige Mutter ist an einer Überdosis gestorben und das Kleinkind infolge verhungert und verdurstet. Der Sozialarbeiter war der Betreuer. Seine Aufgabe war u.a. die Risikobewertung. Na wenn das keine Verantwortung ist. Ich möchte sie nicht tragen müssen. Unabhängig vom Gehalt, dass m.E. zu niedrig ist. Trotzdem ist ein Streik nicht der richtige Weg. Das habe ich schon begründet.
@FrankenAdler: Niemand muss sich hier rechtfertigen. Crasher1985 wollte mich auch auf diese Bahn schicken. Ich hab ihm zwar seine Frage beantwortet, er hat es aber nicht verstanden. Mehr Anstrengung unternehme ich nicht.
Das ist hier immer noch für jeden weltweit einsehbar, insofern kann sich hier jeder so anonym verhalten, wie er mag.
Ich kann diese persönliche Schärfe der Diskussion nicht wirklich nachvollziehen und vor allem diese Argumente „Aber es gibt ja auch andere Berufsgruppen, die noch weniger verdienen“.
Natürlich steht es außer Frage, dass auch andere Berufsgruppen eigentlich viel zu wenig verdienen. Ich habe einen Höllen-Respekt vor Leuten, die sich mit einer Friseur-Stelle durchschlagen, die (gerade bei diesen Temperaturen) oben auf den Balken stehen und ein Dach eindecken, jeden Tag 10 Stunden Pakete ausfahren (in der Vorweihnachtszeit locker 18 Stunden am Stück) oder auf den Autobahnbaustellen als Leiharbeiter malochen.
Das alles schließt doch aber nicht aus, dass ich die Anliegen der Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen nicht auch nachvollziehen kann. Ich hab‘ selber zwei Kinder in der Kita, und ich sehe da schon auch jeden Tag, was die Erzieherinnen um die Ohren haben. Da ist zum Beispiel eine, die hat seit 4 Monaten eine Gruppe von 14 (!) Kindern im Alter von 2-3 Jahren praktisch jeden Tag 6 Stunden alleine zu betreuen. Dieser Betreuungsschlüssel wiederspricht jeder gesetzlichen Vorschrift, aber es wird dennoch so praktiziert, weil es eben zu wenig Erzieher gibt und ein enormer Krankenstand hinzukommt. Man kann sich halt keine Erzieher her zaubern. Und der Krankenstand resultiert nicht etwa aus mangelnder Arbeitsmoral sondern aus den Arbeitsbedingungen. Jeder, der mal eine Kita in den Monaten November bis März von innen betreten hat, wird wissen, was so eine Kita für ein Viren- und Bazillenherd ist. Da ist es eigentlich eher verwunderlich, wie selten viele Erzieher/innen krank sind. Es ist also eh schon vieles mehr als auf Kante genäht in diesen Einrichtungen. Und dennoch bewältigen die Leute da ihren Alltag irgendwie. Das nötigt mir persönlich einfach Respekt ab (ich bin mit der Betreuung von zwei Kindern zuhause schon oft am Limit). Und solche Leute sollten in meinen Augen einfach einen – sie selber zufriedenstellenden - Lohn für ihre Arbeit erhalten. Kinder sind – für die, die welche haben – nun mal das wichtigste, was man so hat. Und ich bin mir sicher, dass jemand, der sich angemessen für seinen Arbeitsaufwand entlohnt fühlt, seinen Job auch besser macht. Und mir persönlich ist es eben sehr wichtig, dass die ihren Job gut und zufrieden machen, da ich meine Kinder gerne in guten Händen aufgehoben wissen will. Nicht mehr und nicht weniger. Daher kann ich diesen Streik völlig nachvollziehen, weiß aber auch selber in welche Bredouille man gerät, wenn man als berufstätiger Mensch seine Kinder nicht abgeben kann. Somit stimme ich auch allen zu, die sagen, dass ein Streik nicht optimal ist und viele Familien vor extreme Probleme stellt, ich persönlich wüsste aber keine wirkungsvollere Maßnahme, womit die Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen auf ihre Situation nachdrücklich aufmerksam machen könnten, unter der Maßgabe, dass sich wirklich etwas für sie verbessert. Sonntagsreden helfen denen nämlich nicht weiter.
Und genauso wie in den Kitas sieht es vermutlich in den Jugendämtern, Wohngruppen oder sonstigen Tätigkeitsfeldern von Sozialarbeitern aus. Da muss man nur wieder drauf warten, bis ein Kind irgendwo verhungert oder aus dem Fenster geschmissen wird. Und dann wird der mediale Aufschrei wieder durch die Republik hallen, warum die Jugendämter denn das nicht verhindern konnten. Und dann wird leider erstmal niemand nach den Arbeitsbedingungen und den Überlastungen dieser Institutionen fragen. Denn, dass das Bildungssystem, die sozialstaatliche Fürsorge für Kinder und Jugendlichen oder die Pflege von bedürftigen Menschen in diesem Land schon seit einiger Zeit eine Mangel-Verwaltung auf Kosten der dort Tätigen und im Endeffekt vor allem auf Kosten der Bedürftigen in diesem Land ist, haben die wenigsten auf dem Schirm. Und wenn jemand eine Idee hat, wie man wirkungsvoller auf diese Missstände hinweisen kann, als mit einem Streik – als her damit!!! Mir geht es da wirklich nicht um Prinzipien, Grabenkämpfe, Neiddebatten, Rechthaberei oder Polemik.
Amen, und den springenden Punkt kommt halt am Schluss: Was, außer Streiken, sollen Erzieher denn bitte machen? Von nix kommt nix, und daß die Gesellschaft von Sich aus auf diese Probleme aufmerksam wird und was dagegen macht, darauf kann man bis zum Sanktnimmerleinstag warten. Man sieht ja auch an diesem Thread bestens, wieso...
Ein Platz in einer öffentlichen Einrichtung muss kostenlos sein! So wie in Schulen eben auch! Dann wäre auch genug Geld für die Erzieher, Sozpäds, etc. da!
Ja genau, so ist es! Wenn weniger Geld eingenommen wird, ist mehr zum verteilen da! ... :neutral-face ...
Von was werden denn Lehrer bezahlt?
Was hat dein Einwurf damit zu tun, dass das von mir zitierte nunmal einfach totaler Schwachsinn und das Gegenteil zutreffend ist? :neutral-face
Brodowin schrieb: Ich kann diese persönliche Schärfe der Diskussion nicht wirklich nachvollziehen und vor allem diese Argumente „Aber es gibt ja auch andere Berufsgruppen, die noch weniger verdienen“.
Natürlich steht es außer Frage, dass auch andere Berufsgruppen eigentlich viel zu wenig verdienen. Ich habe einen Höllen-Respekt vor Leuten, die sich mit einer Friseur-Stelle durchschlagen, die (gerade bei diesen Temperaturen) oben auf den Balken stehen und ein Dach eindecken, jeden Tag 10 Stunden Pakete ausfahren (in der Vorweihnachtszeit locker 18 Stunden am Stück) oder auf den Autobahnbaustellen als Leiharbeiter malochen.
Das alles schließt doch aber nicht aus, dass ich die Anliegen der Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen nicht auch nachvollziehen kann. Ich hab‘ selber zwei Kinder in der Kita, und ich sehe da schon auch jeden Tag, was die Erzieherinnen um die Ohren haben. Da ist zum Beispiel eine, die hat seit 4 Monaten eine Gruppe von 14 (!) Kindern im Alter von 2-3 Jahren praktisch jeden Tag 6 Stunden alleine zu betreuen. Dieser Betreuungsschlüssel wiederspricht jeder gesetzlichen Vorschrift, aber es wird dennoch so praktiziert, weil es eben zu wenig Erzieher gibt und ein enormer Krankenstand hinzukommt. Man kann sich halt keine Erzieher her zaubern. Und der Krankenstand resultiert nicht etwa aus mangelnder Arbeitsmoral sondern aus den Arbeitsbedingungen. Jeder, der mal eine Kita in den Monaten November bis März von innen betreten hat, wird wissen, was so eine Kita für ein Viren- und Bazillenherd ist. Da ist es eigentlich eher verwunderlich, wie selten viele Erzieher/innen krank sind. Es ist also eh schon vieles mehr als auf Kante genäht in diesen Einrichtungen. Und dennoch bewältigen die Leute da ihren Alltag irgendwie. Das nötigt mir persönlich einfach Respekt ab (ich bin mit der Betreuung von zwei Kindern zuhause schon oft am Limit). Und solche Leute sollten in meinen Augen einfach einen – sie selber zufriedenstellenden - Lohn für ihre Arbeit erhalten. Kinder sind – für die, die welche haben – nun mal das wichtigste, was man so hat. Und ich bin mir sicher, dass jemand, der sich angemessen für seinen Arbeitsaufwand entlohnt fühlt, seinen Job auch besser macht. Und mir persönlich ist es eben sehr wichtig, dass die ihren Job gut und zufrieden machen, da ich meine Kinder gerne in guten Händen aufgehoben wissen will. Nicht mehr und nicht weniger. Daher kann ich diesen Streik völlig nachvollziehen, weiß aber auch selber in welche Bredouille man gerät, wenn man als berufstätiger Mensch seine Kinder nicht abgeben kann. Somit stimme ich auch allen zu, die sagen, dass ein Streik nicht optimal ist und viele Familien vor extreme Probleme stellt, ich persönlich wüsste aber keine wirkungsvollere Maßnahme, womit die Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen auf ihre Situation nachdrücklich aufmerksam machen könnten, unter der Maßgabe, dass sich wirklich etwas für sie verbessert. Sonntagsreden helfen denen nämlich nicht weiter.
Und genauso wie in den Kitas sieht es vermutlich in den Jugendämtern, Wohngruppen oder sonstigen Tätigkeitsfeldern von Sozialarbeitern aus. Da muss man nur wieder drauf warten, bis ein Kind irgendwo verhungert oder aus dem Fenster geschmissen wird. Und dann wird der mediale Aufschrei wieder durch die Republik hallen, warum die Jugendämter denn das nicht verhindern konnten. Und dann wird leider erstmal niemand nach den Arbeitsbedingungen und den Überlastungen dieser Institutionen fragen. Denn, dass das Bildungssystem, die sozialstaatliche Fürsorge für Kinder und Jugendlichen oder die Pflege von bedürftigen Menschen in diesem Land schon seit einiger Zeit eine Mangel-Verwaltung auf Kosten der dort Tätigen und im Endeffekt vor allem auf Kosten der Bedürftigen in diesem Land ist, haben die wenigsten auf dem Schirm. Und wenn jemand eine Idee hat, wie man wirkungsvoller auf diese Missstände hinweisen kann, als mit einem Streik – als her damit!!! Mir geht es da wirklich nicht um Prinzipien, Grabenkämpfe, Neiddebatten, Rechthaberei oder Polemik.
Die Grundfrage ist doch was eine angemessene Entlohnung ist. Reggatyp meinte ich wolle ihn auf irgend eine Bahn schicken. Das ist aber mitnichten so. Ich wollte viel mehr darauf hinweisen das dieses ganze Thema Gehalt und Entlohnung immer mehrere Seiten hat. Der Streik lässt sich einerseits natürlich nachvollziehen aber es spielt nunmal eine große Rolle ob man selber betroffen ist oder nicht. Zudem ist es auch eine Regionale Frage. Ich komme aus dem Südthüringer Raum und da sind zwischen 3500 und 400 € Brutto schon eine sehr gute Entlohnung für die man in der freien Wirtschaft sehr sehr lange suche muss. Das sieht natürlich in anderen Regionen anders aus.
HeinzGründel hat zwei wesentliche Fakten dazu genannt. Einmal ist es die überzogene Forderung der Gewerkschaften zu beginn des Streiks welche in meinen Augen einfach nicht erfüllbar sind. Und zum anderen ist es der Umstand das bei diesen Streikeinfach die falschen getroffen werden. Während bei einen Streik der Bahn, Metaller etc. die verursacher des Streiks, nämlich die Unternehmen die zu wenig zahlen, direkt betroffen sind indem sie wirtschaftlich einbusen hinnehmen müssen, trifft es in diesen Fall eben die Eltern. Der "Streikgegner" ist aber eigentlich das Land bzw. die Komune aber für diese hat es keinerlei Konsequenzen das gestreikt wird. Im Gegenteil man spart teilwesie sogar Geld ein weil man keine Gehälter zahlen muss.
Leidtragende sind im klassichen Stil eigentlich die Artbeitnehmer und der "Kunde" aber nicht der Arbeitgeber. Damit geht der Streik eigentlich am Ziel vorbei.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das viele Komunen einfach nciht mehr zahlen können. Woher soll den das Geld kommen?
Das alles sind Probleme die man definitiv angehen und lösen muss aber das wird mit dem Streik nicht gelingen.
Ja ne, is klar. Mir scheint schon seit meiner Geburt die Sonne aus dem *****.
Ich habe, natürlich gibt es für dich nur Klischees, noch nie in meinem Leben "richtig gearbeitet". So als Malocher. Blut Schweiß und Tränen. Klar, als Büroweichling habe ich sowas nicht drauf. Mein Studium haben mir meine reichen Eltern finanziert, die zahlen jetzt immer noch alles was ich so brauche und ne Lohnerhöhung, meines eh schon gigantischen Lohns (siehe deine Schwester) wäre einfach nur eine Erhöhung meines Taschengeldes.
Mein Sohn bekommt auf seinen 18. Geburtstag ne Ducati und nen nagelneuen Golf. Meine Tochter als Kompensation drei Fernseher und vier Tablets.
Passt dir das so? Ist das jetzt in etwa dem entsprechend was du gerne glauben möchtest?
Realität: Ich bin gelernter Elektriker, meine Mutter war zeitlebens Putzfrau, mein Vater hat als Stahlbauschlosser Schicht gearbeitet. Ab Beginn meiner Ausbildung habe ich nebenbei in der Gastro gearbeitet. Zwischen meiner Ausbildung und der FOS habe ich als Dachdeckerhelfer gearbeitet, später drei Jahre im Pflegeheim. Während meines Studiums hatte ich bereits zwei Kinder. Ich habe unter anderem ein komplettes Semester bei einer GaLa-Bau Firma gearbeitet, weil wir Kohle brauchten. Im Mittel hatte ich, genau wie meine Frau, zwei Nebenjobs um das irgendwie finanziert zu bekommen.
Ich will jetzt nicht davon anfangen, dass ich als vom öffentlichen Dienst soooo verwöhnter Mensch, alle Zusatzqualifikationen (Suchtberater, systemischer Berater) für insgesamt fast 10.000€ selbst finanziert habe (einmal habe ich einen Zuschuss von 400€ bekommen ) - natürlich ohne jede Auswirkung auf meine Gehaltsstruktur. Die Jobaussichten haben sich dadurch verbessert. Und ich kann jetzt besser mit den Menschen arbeiten.
Jahrelang haben wir noch den Studienkredit zurückgezahlt und jetzt verdienen wir für all das eben dieses Spitzengehalt.
Und wenn du mit deiner proletarischen Attitüde dann fertig bist, dann gehst einfach ein bisschen zu deiner Schwester und drückst ihr deinen tiefen Neid auf ihren unglaublichen Wohlstand aus.
Ich glaube nicht das ich ein Bedürfnis danach habe. Unglaublicher weise verdiene sogar ich genügend Geld um einen angenehmen Lebensstandard zu haben.
Aber danke für deine Lebensgeschichte... wenn ich sie hätte wissen wollen hätte ich nach gefragt.
Ja, klasse. Irgendwie ist das schon nur noch zum kotzen alles. Du kommst hier an und erzählst mir, ich hätte eh keine Einstellung zu "arbeit", andere erzählen mir, ich wäre ein gnadenloser Egoist, weil ich "nur an meinen Geldbeutel denken würde" und ich kasper mich hier ab, weil mir das wirklich wichtig ist, auch rüber zu bringen wie die Bedingungen sind, unter denen wir arbeiten und dann lass ich mich noch dazu hinreisen auf so eine provokante Kacke wie von dir Dinge über mich Preis zu geben, weil ich hier echt Rechtfertigungsdruck spüre.
Aber gut. Ich klinke mich hier dann mal aus und überlass euch - so ihr Kinder habt - der Betreuungsplanung für den nächsten Streik.
Viel Spaß noch ... :neutral-face
Du musst Dich nicht rechtfertigen. Habe eben das Urteil (Freispruch) gelesen über einen Sozialarbeiter aus Leip zig. Der war wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Eine drogenabhängige Mutter ist an einer Überdosis gestorben und das Kleinkind infolge verhungert und verdurstet. Der Sozialarbeiter war der Betreuer. Seine Aufgabe war u.a. die Risikobewertung. Na wenn das keine Verantwortung ist. Ich möchte sie nicht tragen müssen. Unabhängig vom Gehalt, dass m.E. zu niedrig ist. Trotzdem ist ein Streik nicht der richtige Weg. Das habe ich schon begründet.
Niemand muss sich hier rechtfertigen.
Crasher1985 wollte mich auch auf diese Bahn schicken.
Ich hab ihm zwar seine Frage beantwortet, er hat es aber nicht verstanden. Mehr Anstrengung unternehme ich nicht.
Das ist hier immer noch für jeden weltweit einsehbar, insofern kann sich hier jeder so anonym verhalten, wie er mag.
Natürlich steht es außer Frage, dass auch andere Berufsgruppen eigentlich viel zu wenig verdienen. Ich habe einen Höllen-Respekt vor Leuten, die sich mit einer Friseur-Stelle durchschlagen, die (gerade bei diesen Temperaturen) oben auf den Balken stehen und ein Dach eindecken, jeden Tag 10 Stunden Pakete ausfahren (in der Vorweihnachtszeit locker 18 Stunden am Stück) oder auf den Autobahnbaustellen als Leiharbeiter malochen.
Das alles schließt doch aber nicht aus, dass ich die Anliegen der Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen nicht auch nachvollziehen kann. Ich hab‘ selber zwei Kinder in der Kita, und ich sehe da schon auch jeden Tag, was die Erzieherinnen um die Ohren haben. Da ist zum Beispiel eine, die hat seit 4 Monaten eine Gruppe von 14 (!) Kindern im Alter von 2-3 Jahren praktisch jeden Tag 6 Stunden alleine zu betreuen. Dieser Betreuungsschlüssel wiederspricht jeder gesetzlichen Vorschrift, aber es wird dennoch so praktiziert, weil es eben zu wenig Erzieher gibt und ein enormer Krankenstand hinzukommt. Man kann sich halt keine Erzieher her zaubern. Und der Krankenstand resultiert nicht etwa aus mangelnder Arbeitsmoral sondern aus den Arbeitsbedingungen. Jeder, der mal eine Kita in den Monaten November bis März von innen betreten hat, wird wissen, was so eine Kita für ein Viren- und Bazillenherd ist. Da ist es eigentlich eher verwunderlich, wie selten viele Erzieher/innen krank sind. Es ist also eh schon vieles mehr als auf Kante genäht in diesen Einrichtungen. Und dennoch bewältigen die Leute da ihren Alltag irgendwie. Das nötigt mir persönlich einfach Respekt ab (ich bin mit der Betreuung von zwei Kindern zuhause schon oft am Limit). Und solche Leute sollten in meinen Augen einfach einen – sie selber zufriedenstellenden - Lohn für ihre Arbeit erhalten. Kinder sind – für die, die welche haben – nun mal das wichtigste, was man so hat. Und ich bin mir sicher, dass jemand, der sich angemessen für seinen Arbeitsaufwand entlohnt fühlt, seinen Job auch besser macht. Und mir persönlich ist es eben sehr wichtig, dass die ihren Job gut und zufrieden machen, da ich meine Kinder gerne in guten Händen aufgehoben wissen will. Nicht mehr und nicht weniger. Daher kann ich diesen Streik völlig nachvollziehen, weiß aber auch selber in welche Bredouille man gerät, wenn man als berufstätiger Mensch seine Kinder nicht abgeben kann. Somit stimme ich auch allen zu, die sagen, dass ein Streik nicht optimal ist und viele Familien vor extreme Probleme stellt, ich persönlich wüsste aber keine wirkungsvollere Maßnahme, womit die Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen auf ihre Situation nachdrücklich aufmerksam machen könnten, unter der Maßgabe, dass sich wirklich etwas für sie verbessert. Sonntagsreden helfen denen nämlich nicht weiter.
Und genauso wie in den Kitas sieht es vermutlich in den Jugendämtern, Wohngruppen oder sonstigen Tätigkeitsfeldern von Sozialarbeitern aus. Da muss man nur wieder drauf warten, bis ein Kind irgendwo verhungert oder aus dem Fenster geschmissen wird. Und dann wird der mediale Aufschrei wieder durch die Republik hallen, warum die Jugendämter denn das nicht verhindern konnten. Und dann wird leider erstmal niemand nach den Arbeitsbedingungen und den Überlastungen dieser Institutionen fragen. Denn, dass das Bildungssystem, die sozialstaatliche Fürsorge für Kinder und Jugendlichen oder die Pflege von bedürftigen Menschen in diesem Land schon seit einiger Zeit eine Mangel-Verwaltung auf Kosten der dort Tätigen und im Endeffekt vor allem auf Kosten der Bedürftigen in diesem Land ist, haben die wenigsten auf dem Schirm.
Und wenn jemand eine Idee hat, wie man wirkungsvoller auf diese Missstände hinweisen kann, als mit einem Streik – als her damit!!!
Mir geht es da wirklich nicht um Prinzipien, Grabenkämpfe, Neiddebatten, Rechthaberei oder Polemik.
Was hat dein Einwurf damit zu tun, dass das von mir zitierte nunmal einfach totaler Schwachsinn und das Gegenteil zutreffend ist? :neutral-face
Die Grundfrage ist doch was eine angemessene Entlohnung ist. Reggatyp meinte ich wolle ihn auf irgend eine Bahn schicken. Das ist aber mitnichten so.
Ich wollte viel mehr darauf hinweisen das dieses ganze Thema Gehalt und Entlohnung immer mehrere Seiten hat. Der Streik lässt sich einerseits natürlich nachvollziehen aber es spielt nunmal eine große Rolle ob man selber betroffen ist oder nicht. Zudem ist es auch eine Regionale Frage. Ich komme aus dem Südthüringer Raum und da sind zwischen 3500 und 400 € Brutto schon eine sehr gute Entlohnung für die man in der freien Wirtschaft sehr sehr lange suche muss. Das sieht natürlich in anderen Regionen anders aus.
HeinzGründel hat zwei wesentliche Fakten dazu genannt. Einmal ist es die überzogene Forderung der Gewerkschaften zu beginn des Streiks welche in meinen Augen einfach nicht erfüllbar sind. Und zum anderen ist es der Umstand das bei diesen Streikeinfach die falschen getroffen werden. Während bei einen Streik der Bahn, Metaller etc. die verursacher des Streiks, nämlich die Unternehmen die zu wenig zahlen, direkt betroffen sind indem sie wirtschaftlich einbusen hinnehmen müssen, trifft es in diesen Fall eben die Eltern. Der "Streikgegner" ist aber eigentlich das Land bzw. die Komune aber für diese hat es keinerlei Konsequenzen das gestreikt wird. Im Gegenteil man spart teilwesie sogar Geld ein weil man keine Gehälter zahlen muss.
Leidtragende sind im klassichen Stil eigentlich die Artbeitnehmer und der "Kunde" aber nicht der Arbeitgeber. Damit geht der Streik eigentlich am Ziel vorbei.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das viele Komunen einfach nciht mehr zahlen können. Woher soll den das Geld kommen?
Das alles sind Probleme die man definitiv angehen und lösen muss aber das wird mit dem Streik nicht gelingen.