Fredi Bobic Diskussion
Thread wurde von prothurk am Sonntag, 30. Mai 2021, 09:56 Uhr um 09:56 Uhr verschoben weil:
Ist ja schon munter bei der Hertha aktiv und deswegen gehts nun im passenden Forum weiter, prothurk
Ist ja schon munter bei der Hertha aktiv und deswegen gehts nun im passenden Forum weiter, prothurk
Man stelle sich mal vor, es wäre nicht um Platz 3 oder 4 sondern um Platz 1 gegangen. Hätte er sich dann auch hingestellt und gesagt, dass der 2. Platz ein Super-Saisonergebnis ist, wenn man wegen sowas die Meisterschaft verspielt? Das Gelaber dient nur noch zum Selbstschutz und streut Salz in die Wunden der Fans. Würde mich nicht wundern, wenn Hertha BSC sich nächste Saison ein paar mächtige Pfeifkonzerte einfährt, wenn sich Bobic auf der Tribüne blicken lässt.
Schade, dass ich das so sage, weil die Arbeit mit ein paar Ausnahmen 4 Jahre lang top war, aber vielleicht ist ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen und es ist in jeder Hinsicht ein guter Zeitpunkt zu gehen.
Die Kritik von ihm an Holzer und Co. ist aber sowas von lächerlich und kann niemand ernst nehmen!
Die Aussage ist die nächste Frechheit. Bei Bobic und Hütter kann ich so langsam nicht mehr genug essen wie ich anschließend brechen möchte.
Aber fällt nur mir auf, dass Bobic sagt "noch nicht verkündet" und nicht "noch nicht gefunden"?
Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass Bobic, wenn auch nicht aktiv beteiligt, doch zumindest noch gut informiert sein dürfte.
Aber sowas von! Jagt den sch... Schwaben nach Berlin!
Aber sowas von! Jagt den sch... Schwaben nach Berlin!
Nicht gleich ausfallend werden, er kann nix dafür dass er Schwabe ist ☝🏼
Aber sowas von! Jagt den sch... Schwaben nach Berlin!
Aber sowas von! Jagt den sch... Schwaben nach Berlin!
Nicht gleich ausfallend werden, er kann nix dafür dass er Schwabe ist ☝🏼
Aber ich kann auch nix dafür, dass er Schwabe ist.
Nicht gleich ausfallend werden, er kann nix dafür dass er Schwabe ist ☝🏼
Aber ich kann auch nix dafür, dass er Schwabe ist.
Bei aller Enttäuschung, die ich teile, empfinde ich viele Aussagen hier im Forum als sehr grenzwertig.
Einige Medienvertreter haben auch nichts besseres zu tun, als die ganze Stimmung mit einer Berichterstattung, die einer Abrechnung gleicht, weiter anzuheizen.
Und von Bobic und Hütter würde man sich eigentlich einfach nur wünschen, dass sie vielleicht auch ein wenig Feingefühl und Selbstkritik zeigen würden. Es würde ja reichen, wenn Sie einfach nur zugeben würden, dass sie es bedauern, wie manche Dinge gelaufen sind und nachvollziehen könnten, dass sich das ganze, so wie es sich zugetragen hat, für viele eine Enttäuschung anfühlt.
MfG Djabatta
Hier würde ich allerdings noch einen Schritt weiter gehen: Ich würde mir wünschen, beide würden einfach nur noch schweigen und mit ihren Aussagen nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen. Unabhängig davon, momentan scheint es ohnehin egal was sie sagen, es würde ihnen so oder so wieder um die Ohren gehauen. Daher, einfach mal schweigen!
Danke!
Bei aller Enttäuschung, die ich teile, empfinde ich viele Aussagen hier im Forum als sehr grenzwertig.
Einige Medienvertreter haben auch nichts besseres zu tun, als die ganze Stimmung mit einer Berichterstattung, die einer Abrechnung gleicht, weiter anzuheizen.
Und von Bobic und Hütter würde man sich eigentlich einfach nur wünschen, dass sie vielleicht auch ein wenig Feingefühl und Selbstkritik zeigen würden. Es würde ja reichen, wenn Sie einfach nur zugeben würden, dass sie es bedauern, wie manche Dinge gelaufen sind und nachvollziehen könnten, dass sich das ganze, so wie es sich zugetragen hat, für viele eine Enttäuschung anfühlt.
MfG Djabatta
Hier würde ich allerdings noch einen Schritt weiter gehen: Ich würde mir wünschen, beide würden einfach nur noch schweigen und mit ihren Aussagen nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen. Unabhängig davon, momentan scheint es ohnehin egal was sie sagen, es würde ihnen so oder so wieder um die Ohren gehauen. Daher, einfach mal schweigen!
Man stelle sich mal vor, es wäre nicht um Platz 3 oder 4 sondern um Platz 1 gegangen. Hätte er sich dann auch hingestellt und gesagt, dass der 2. Platz ein Super-Saisonergebnis ist, wenn man wegen sowas die Meisterschaft verspielt? Das Gelaber dient nur noch zum Selbstschutz und streut Salz in die Wunden der Fans. Würde mich nicht wundern, wenn Hertha BSC sich nächste Saison ein paar mächtige Pfeifkonzerte einfährt, wenn sich Bobic auf der Tribüne blicken lässt.
Schade, dass ich das so sage, weil die Arbeit mit ein paar Ausnahmen 4 Jahre lang top war, aber vielleicht ist ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen und es ist in jeder Hinsicht ein guter Zeitpunkt zu gehen.
Die Kritik von ihm an Holzer und Co. ist aber sowas von lächerlich und kann niemand ernst nehmen!
Achtung Trollalarm, nicht antworten.
So eine Mischung aus guten Erinnerungen, Dankbarkeit, Wut und Hass
Aber so ist ein Fußballforum oft
Achtung Trollalarm, nicht antworten.
Der größte Sympathieträger war Bobic ja ohnehin noch nie. Das war auch nicht nötig. Nach der Ära Bruchhagen haben wir genau so jemanden gebraucht, der mal jeden Stein umdreht und viele Dinge anstößt. Genauso wie es auch gut war, dass wir mit Hütter einen Trainer bekommen haben, der die Mannschaft offensiv auf dem bereits defensiv etablierten Konzept von Kovač weiterentwickelt hat.
Ich habe es aber schon kurz nach seinem Abgang geschrieben: Einige Mitarbeiter werden über den Abgang von Bobic sicher nicht sonderlich unglücklich sein. Bobic war ein sehr kalkulierter Chef und hinter den Kulissen auch ein Machtmensch, der viele wichtige Stellen im Verein mit eigenen Vertrauten besetzt und dabei auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter abgesägt hat. Der enorme Ehrgeiz von Bobic und sein dauernd antreibender Führungsstil sorgt aber natürlich für ein gewisses Reizklima, das auch zermürben kann. Und spätestens jetzt - wo Bobic offensichtlich glaubt, dass bei der Eintracht nicht mehr möglich ist - explodiert die Sache eben und Bobic zeigt seine hässliche Fratze.
Solange die Ziele beider Seiten noch miteinander vereinbar waren, war das alles kein Problem. Oder man konnte es zumindest übertünchen. Intern wird es sicher mal gekracht haben, beispielsweise beim Thema Investoren. Aber es war natürlich klar, dass der selbsternannte "Projektarbeiter" keine Dauerlösung sein würde. Das passt einfach nicht. Ein richtiger Verein kann niemals nur ein Projekt sein oder als ein solches betrachtet werden. Vor allem keiner wie Eintracht Frankfurt. Hier hängen über 120 Jahre Geschichte dran. Hier hängen zehntausende Menschen dran, der Großteil davon das ganze Leben lang. Und die leben diesen Verein auch in all seinen Facetten. Damit konnte sich Bobic wohl nie vollständig identifizieren. Insofern ist ein Wechsel an der Führungsspitze vielleicht auch nicht schlecht, um jetzt eine Konsolidierung auf dem aktuellen, höheren Niveau hinzubekommen, ohne dabei die Identität von Eintracht Frankfurt aufzugeben. Denn irgendwelche Egotrips brauchen wir jetzt ganz sicher nicht.
Ansonsten möchte ich auch mal anmerken, dass die Saison für mich ganz sicher keine "glatte Eins" ist. Auch nicht nach einiger Zeit in der Nachbetrachtung. Jetzt alles schlecht zu reden, wäre natürlich auch Quatsch. Alles in allem war es eine erfolgreiche Saison. Für mich aber eben "nur" irgendwo im Zweierbereich. Wir haben am Anfang der Saison oft nicht konsequent und konstant gut genug gespielt und einige Punkte liegen lassen. Und am Ende der Saison sind wir eben trotz bester Voraussetzungen brutal eingebrochen - übrigens nun zum vierten Mal in der fünfjährigen Ära unter Bobic. Darüber hinaus sind wir diese Saison - wenn auch recht unglücklich - früh im Pokal ausgeschieden. Das alles gehört zu dieser Saison dazu. Da kann ich aber keine Eins für vergeben.
Und genau wie schon zuletzt bei Hütter muss ich auch jetzt bei Bobic mal auf eine Sache deutlich verweisen. Unser Personaletat lag bei den letzten veröffentlichten Zahlen (Saison 18/19) im Ligavergleich auf Platz 8. Da sollte Schalke mittlerweile auch hinter uns zurückgefallen sein, während die Hertha uns vielleicht überholt hat. In der TV-Tabelle stehen wir in der aktuellen Saison auf Platz 7, in der nächsten Saison auf Platz 5. Seit einigen Jahren ist der von der Vereinsführung klar formulierte Anspruch die obere Tabellenhälfte mit Blick nach Europa. Und das geben eben auch alle Zahlen her. Es ist jetzt also auch bei weitem keine Sensation mehr, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen.
Die Behauptung von Bobic, dass der Mannschaft vor der Saison lediglich ein "langweiliger Mittelfeldplatz" zugetraut wurde, ist dementsprechend also nicht ganz korrekt. Letzte Saison war man mit Platz 9 ja auch nicht vollends zufrieden. Wie gesagt bedeutet Platz 5 immer noch eine erfolgreiche Saison, aber eben keine historisch großartige, wie es uns Bobic und Hütter zuletzt verkaufen wollten. Denn das wäre lediglich die Qualifikation für die Champions League gewesen. Ich kann auch die Aussage "beste Saison der letzten 25 Jahre" nicht mehr hören. Denn wir hatten in den letzten beiden Saisons auch vom finanziellen Budget, der spielerischen Kaderqualität und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen die mit Abstand besten Voraussetzungen seit 25 Jahren. Da kann ich dieses Ergebnis also auch erwarten. Zehn dieser 25 Jahre waren wir eine Fahrstuhlmannschaft, die fast insolvent gegangen wäre. Und kaum hatten wir uns danach wieder in der Liga mit Blick nach oben etabliert, sind wir ein weiteres Mal unter Skibbe abgestiegen und nach der Rückholaktion von Veh noch einmal in der Relegation gelandet.
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen. Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.
Denn der Transfersommer 2019 und der damit einhergehende Bruch in der Transferstrategie ist für mich immer noch ein großer Kritikpunkt. Und ich bin überzeugt davon, dass bei einer besseren Transferpolitik auch schon in der vergangenen Saison eine Entwicklung wie in dieser Saison möglich gewesen wäre. Aber da wurde unsere Büffelherde ja erst wie sauer Bier angeboten und die Möglichkeit eines Abgangs von allen dreien in den Raum gestellt. Natürlich unter der Prämisse, dass man auf alles vorbereitet sei. Letztendlich kam dann nach gefühlt zwei Monaten Verhandlung ein unfitter Bas Dost viel zu spät als Ersatz für Jović und Haller, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei beziehungsweise eineinhalb Monate weg waren. Dost war ja noch nicht mal für die EL-Playoffs spielberechtigt. Wenn wir da im durchaus knappen Duell gegen Straßburg rausgegangen wären, wäre das Bobic mal so richtig um die Ohren geflogen. Und auch André Silva haben wir erst ganz kurzfristig zum Ende des Transferfensters bekommen, weil Rebić glücklicherweise genau nach Milan wollte, die keine Verwendung mehr für Silva hatten und sich ein vorheriger Wechsel von Silva nach Monaco zerschlagen hatte. So viel zum Thema zu lang dauernde Prozesse.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bobic den Prozess seiner Nachfolgesuche ja selbst durch die langwierigen Ablöseverhandlungen verlängert und den Verein durch sein öffentliches Vorpreschen ohnehin erst in diese schwierige Lage gebracht hat. In meinen Augen war das jetzt noch mal eine vollkommen unnötige Spitze in Richtung Holzer, mit der er wahrscheinlich eine persönliche Rechnung begleichen wollte, die ihm Rahmen seines Abgangs entstanden ist. Da die ganzen öffentlichen Indeskretionen nicht im Sinne der Eintracht waren, würde ich aber auch hier mal stark bezweifeln, dass diese von den eigenen Vereinsverantwortlichen kamen. Und der neue Trainer ist möglicherweise auch deshalb noch nicht verkündet, weil man genau wie beim Sportvorstand die vertragliche Situation respektiert und den bisherigen Arbeitgeber nicht in dieselbe Schieflage bringen will, die Bobic und Hütter durch die vorzeitig verkündeten und in dieser Art und Weise unwürdigen Abgänge bei der Eintracht verursacht haben.
Darüber hinaus ist der Seitenhieb Richtung Rode erst recht richtig unangebracht. Es ist richtig, dass man die Mannschaft nicht aus der Verantwortung nehmen kann. Aber die Spieler sind bisher die einzigen Personen, die für den Absturz überhaupt Verantwortung übernommen haben. Bobic und Hütter weisen ja jegliche Schuld von sich und wollen alles richtig gemacht haben. Aber wenn sich die Führungskräfte aus der Verantwortung stehlen, während die restlichen Mitarbeiter dafür geradestehen, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Grund ist natürlich klar. Bobic und Hütter sind ab nächster Woche eh weg und wollen ihren Ruf vor dem bevorstehenden Abgang verteidigen. Damit sind aber sie die beiden Personen im Verein, die sich hochgradig unprofessionell verhalten und niemand anderes. Zum Glück sind sie nun bald weg und das seit Wochen anhaltende peinliche Schauspiel damit beendet.
Ich will hier echt nicht die allgemeine Arbeit von Bobic schmälern oder ihn jetzt deshalb schlechtreden, weil er den Verein verlässt. Alle genannten Kritikpunkte habe ich ja auch schon früher angebracht. Auch wenn es dafür durchaus mal ordentlich Gegenwind gegeben hat, da einige Leute ja die aktuellen Vereinsverantwortlichen immer und gegen jede Kritik verteidigen. Aber das wollte ich mir jetzt zum Abschluss noch einmal von der Seele schreiben. Und dann bin ich auch froh, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und Bobic nach Berlin abzischt. Zur Hertha passt er ja auch ganz gut hin. Und damit belasse ich das Thema auch.
Dem kann ich mich nur anschließen. AH und FB sind sich sehr ähnlich. Beide stur und schon fast überheblich. Das ist aber alles nicht neu. Es gibt halt einige hier die es nicht gemerkt haben oder nicht merken wollten. Damit sollte es dann aber auch erledigt sein. Wenn die Beiden ein bisschen Anstand hätten würden sie am Samstag nicht ins Stadion gehen.
...Gutes. Schöner Text, dem kann ich mich anschließen.
Hilft, einen Schlussstrich unter die Zeit zu ziehen und sich dann doch bald (endlich) vollumfänglich der Zukunft zu widmen...
https://fussball.news/c/eintracht-frankfurt
Wer hier 1+1 zusammen zählen kann, weiß sofort was die Hauptursache für den Absturz war.
Im Übrigen stimmt vieles was du schreibst. Bisher hat ausschließlich die Mannschaft Verantwortung übernommen, was im Grunde alles über Bobic und Hütter aussagt.
Diese Vermutung habe ich übrigens auch. Gerüchteweise hat es ja hinter den Kulissen gerade in der letzten und dieser Saison oft mal gekracht. Und während gefühlt die komplette sportliche Führung abhaut, verlängert Ben Manga, der mind. von so vielen international namhaften Vereinen gejagt wird wie unser neues spanische Talent Fabio Blanco. Das ist schon ein starkes Zeichen von Manga! Und, bei allem Respekt vor Eberl (...), aber Gladbach hat nicht (mehr) diese Strahl- und Wirtschaftskraft, als dass die Eintracht, wenn sie denn um jeden Preis gewollt hätte, nicht Hütter hätte halten können. Kam auch nie die Aussage von Seiten der Eintracht, dass sie mit dem Gladbacher Angebot nicht mithalten könne, Hütter man beim nächsten Karriereschritt nicht im Weg stehen möchte etc. Die Kohle können wir auch zahlen, hätte aber vielleicht mit einigen personellen Entscheidungen flankiert werden müssen, zu denen wir nicht bereit waren. Dazu ist Hütter, er zeigt es ja jetzt für alle deutlich erkennbar, zu Ego und zu stur, als dass es langfristig gut für uns wäre.
Fredi Bobic würde dir sicher antworten: wer hat denn diese Rahmenbedingungen für die Nachfolger geschaffen? Wer hat Ben Manga geholt? Wer hat die Scoutingabteilung personell vervierfacht? Wer musste denn zum Start hier in Frankfurt namhafte Abgänge mit gerade mal 2,5 Mio Euro Gesamttransferetat ersetzen, um wenigstens eine einigermaßen konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen? Und was hat Krösche heute zur Verfügung?
Was würdest du ihm entgegnen?
Die Leistung war gut, aber nicht sehr gut. Vor allem vor dem Hintergrund wie selten es, insbesondere in der Hinrunde, gelang das volle Potenzial der Mannschaft abzurufen. Und eine eins mit * wäre nun mal die deutsche Meisterschaft oder gäbe es dafür dann eine 0,75?
Der größte Sympathieträger war Bobic ja ohnehin noch nie. Das war auch nicht nötig. Nach der Ära Bruchhagen haben wir genau so jemanden gebraucht, der mal jeden Stein umdreht und viele Dinge anstößt. Genauso wie es auch gut war, dass wir mit Hütter einen Trainer bekommen haben, der die Mannschaft offensiv auf dem bereits defensiv etablierten Konzept von Kovač weiterentwickelt hat.
Ich habe es aber schon kurz nach seinem Abgang geschrieben: Einige Mitarbeiter werden über den Abgang von Bobic sicher nicht sonderlich unglücklich sein. Bobic war ein sehr kalkulierter Chef und hinter den Kulissen auch ein Machtmensch, der viele wichtige Stellen im Verein mit eigenen Vertrauten besetzt und dabei auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter abgesägt hat. Der enorme Ehrgeiz von Bobic und sein dauernd antreibender Führungsstil sorgt aber natürlich für ein gewisses Reizklima, das auch zermürben kann. Und spätestens jetzt - wo Bobic offensichtlich glaubt, dass bei der Eintracht nicht mehr möglich ist - explodiert die Sache eben und Bobic zeigt seine hässliche Fratze.
Solange die Ziele beider Seiten noch miteinander vereinbar waren, war das alles kein Problem. Oder man konnte es zumindest übertünchen. Intern wird es sicher mal gekracht haben, beispielsweise beim Thema Investoren. Aber es war natürlich klar, dass der selbsternannte "Projektarbeiter" keine Dauerlösung sein würde. Das passt einfach nicht. Ein richtiger Verein kann niemals nur ein Projekt sein oder als ein solches betrachtet werden. Vor allem keiner wie Eintracht Frankfurt. Hier hängen über 120 Jahre Geschichte dran. Hier hängen zehntausende Menschen dran, der Großteil davon das ganze Leben lang. Und die leben diesen Verein auch in all seinen Facetten. Damit konnte sich Bobic wohl nie vollständig identifizieren. Insofern ist ein Wechsel an der Führungsspitze vielleicht auch nicht schlecht, um jetzt eine Konsolidierung auf dem aktuellen, höheren Niveau hinzubekommen, ohne dabei die Identität von Eintracht Frankfurt aufzugeben. Denn irgendwelche Egotrips brauchen wir jetzt ganz sicher nicht.
Ansonsten möchte ich auch mal anmerken, dass die Saison für mich ganz sicher keine "glatte Eins" ist. Auch nicht nach einiger Zeit in der Nachbetrachtung. Jetzt alles schlecht zu reden, wäre natürlich auch Quatsch. Alles in allem war es eine erfolgreiche Saison. Für mich aber eben "nur" irgendwo im Zweierbereich. Wir haben am Anfang der Saison oft nicht konsequent und konstant gut genug gespielt und einige Punkte liegen lassen. Und am Ende der Saison sind wir eben trotz bester Voraussetzungen brutal eingebrochen - übrigens nun zum vierten Mal in der fünfjährigen Ära unter Bobic. Darüber hinaus sind wir diese Saison - wenn auch recht unglücklich - früh im Pokal ausgeschieden. Das alles gehört zu dieser Saison dazu. Da kann ich aber keine Eins für vergeben.
Und genau wie schon zuletzt bei Hütter muss ich auch jetzt bei Bobic mal auf eine Sache deutlich verweisen. Unser Personaletat lag bei den letzten veröffentlichten Zahlen (Saison 18/19) im Ligavergleich auf Platz 8. Da sollte Schalke mittlerweile auch hinter uns zurückgefallen sein, während die Hertha uns vielleicht überholt hat. In der TV-Tabelle stehen wir in der aktuellen Saison auf Platz 7, in der nächsten Saison auf Platz 5. Seit einigen Jahren ist der von der Vereinsführung klar formulierte Anspruch die obere Tabellenhälfte mit Blick nach Europa. Und das geben eben auch alle Zahlen her. Es ist jetzt also auch bei weitem keine Sensation mehr, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen.
Die Behauptung von Bobic, dass der Mannschaft vor der Saison lediglich ein "langweiliger Mittelfeldplatz" zugetraut wurde, ist dementsprechend also nicht ganz korrekt. Letzte Saison war man mit Platz 9 ja auch nicht vollends zufrieden. Wie gesagt bedeutet Platz 5 immer noch eine erfolgreiche Saison, aber eben keine historisch großartige, wie es uns Bobic und Hütter zuletzt verkaufen wollten. Denn das wäre lediglich die Qualifikation für die Champions League gewesen. Ich kann auch die Aussage "beste Saison der letzten 25 Jahre" nicht mehr hören. Denn wir hatten in den letzten beiden Saisons auch vom finanziellen Budget, der spielerischen Kaderqualität und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen die mit Abstand besten Voraussetzungen seit 25 Jahren. Da kann ich dieses Ergebnis also auch erwarten. Zehn dieser 25 Jahre waren wir eine Fahrstuhlmannschaft, die fast insolvent gegangen wäre. Und kaum hatten wir uns danach wieder in der Liga mit Blick nach oben etabliert, sind wir ein weiteres Mal unter Skibbe abgestiegen und nach der Rückholaktion von Veh noch einmal in der Relegation gelandet.
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen. Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.
Denn der Transfersommer 2019 und der damit einhergehende Bruch in der Transferstrategie ist für mich immer noch ein großer Kritikpunkt. Und ich bin überzeugt davon, dass bei einer besseren Transferpolitik auch schon in der vergangenen Saison eine Entwicklung wie in dieser Saison möglich gewesen wäre. Aber da wurde unsere Büffelherde ja erst wie sauer Bier angeboten und die Möglichkeit eines Abgangs von allen dreien in den Raum gestellt. Natürlich unter der Prämisse, dass man auf alles vorbereitet sei. Letztendlich kam dann nach gefühlt zwei Monaten Verhandlung ein unfitter Bas Dost viel zu spät als Ersatz für Jović und Haller, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei beziehungsweise eineinhalb Monate weg waren. Dost war ja noch nicht mal für die EL-Playoffs spielberechtigt. Wenn wir da im durchaus knappen Duell gegen Straßburg rausgegangen wären, wäre das Bobic mal so richtig um die Ohren geflogen. Und auch André Silva haben wir erst ganz kurzfristig zum Ende des Transferfensters bekommen, weil Rebić glücklicherweise genau nach Milan wollte, die keine Verwendung mehr für Silva hatten und sich ein vorheriger Wechsel von Silva nach Monaco zerschlagen hatte. So viel zum Thema zu lang dauernde Prozesse.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bobic den Prozess seiner Nachfolgesuche ja selbst durch die langwierigen Ablöseverhandlungen verlängert und den Verein durch sein öffentliches Vorpreschen ohnehin erst in diese schwierige Lage gebracht hat. In meinen Augen war das jetzt noch mal eine vollkommen unnötige Spitze in Richtung Holzer, mit der er wahrscheinlich eine persönliche Rechnung begleichen wollte, die ihm Rahmen seines Abgangs entstanden ist. Da die ganzen öffentlichen Indeskretionen nicht im Sinne der Eintracht waren, würde ich aber auch hier mal stark bezweifeln, dass diese von den eigenen Vereinsverantwortlichen kamen. Und der neue Trainer ist möglicherweise auch deshalb noch nicht verkündet, weil man genau wie beim Sportvorstand die vertragliche Situation respektiert und den bisherigen Arbeitgeber nicht in dieselbe Schieflage bringen will, die Bobic und Hütter durch die vorzeitig verkündeten und in dieser Art und Weise unwürdigen Abgänge bei der Eintracht verursacht haben.
Darüber hinaus ist der Seitenhieb Richtung Rode erst recht richtig unangebracht. Es ist richtig, dass man die Mannschaft nicht aus der Verantwortung nehmen kann. Aber die Spieler sind bisher die einzigen Personen, die für den Absturz überhaupt Verantwortung übernommen haben. Bobic und Hütter weisen ja jegliche Schuld von sich und wollen alles richtig gemacht haben. Aber wenn sich die Führungskräfte aus der Verantwortung stehlen, während die restlichen Mitarbeiter dafür geradestehen, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Grund ist natürlich klar. Bobic und Hütter sind ab nächster Woche eh weg und wollen ihren Ruf vor dem bevorstehenden Abgang verteidigen. Damit sind aber sie die beiden Personen im Verein, die sich hochgradig unprofessionell verhalten und niemand anderes. Zum Glück sind sie nun bald weg und das seit Wochen anhaltende peinliche Schauspiel damit beendet.
Ich will hier echt nicht die allgemeine Arbeit von Bobic schmälern oder ihn jetzt deshalb schlechtreden, weil er den Verein verlässt. Alle genannten Kritikpunkte habe ich ja auch schon früher angebracht. Auch wenn es dafür durchaus mal ordentlich Gegenwind gegeben hat, da einige Leute ja die aktuellen Vereinsverantwortlichen immer und gegen jede Kritik verteidigen. Aber das wollte ich mir jetzt zum Abschluss noch einmal von der Seele schreiben. Und dann bin ich auch froh, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und Bobic nach Berlin abzischt. Zur Hertha passt er ja auch ganz gut hin. Und damit belasse ich das Thema auch.
Dem kann ich mich nur anschließen. AH und FB sind sich sehr ähnlich. Beide stur und schon fast überheblich. Das ist aber alles nicht neu. Es gibt halt einige hier die es nicht gemerkt haben oder nicht merken wollten. Damit sollte es dann aber auch erledigt sein. Wenn die Beiden ein bisschen Anstand hätten würden sie am Samstag nicht ins Stadion gehen.
Der größte Sympathieträger war Bobic ja ohnehin noch nie. Das war auch nicht nötig. Nach der Ära Bruchhagen haben wir genau so jemanden gebraucht, der mal jeden Stein umdreht und viele Dinge anstößt. Genauso wie es auch gut war, dass wir mit Hütter einen Trainer bekommen haben, der die Mannschaft offensiv auf dem bereits defensiv etablierten Konzept von Kovač weiterentwickelt hat.
Ich habe es aber schon kurz nach seinem Abgang geschrieben: Einige Mitarbeiter werden über den Abgang von Bobic sicher nicht sonderlich unglücklich sein. Bobic war ein sehr kalkulierter Chef und hinter den Kulissen auch ein Machtmensch, der viele wichtige Stellen im Verein mit eigenen Vertrauten besetzt und dabei auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter abgesägt hat. Der enorme Ehrgeiz von Bobic und sein dauernd antreibender Führungsstil sorgt aber natürlich für ein gewisses Reizklima, das auch zermürben kann. Und spätestens jetzt - wo Bobic offensichtlich glaubt, dass bei der Eintracht nicht mehr möglich ist - explodiert die Sache eben und Bobic zeigt seine hässliche Fratze.
Solange die Ziele beider Seiten noch miteinander vereinbar waren, war das alles kein Problem. Oder man konnte es zumindest übertünchen. Intern wird es sicher mal gekracht haben, beispielsweise beim Thema Investoren. Aber es war natürlich klar, dass der selbsternannte "Projektarbeiter" keine Dauerlösung sein würde. Das passt einfach nicht. Ein richtiger Verein kann niemals nur ein Projekt sein oder als ein solches betrachtet werden. Vor allem keiner wie Eintracht Frankfurt. Hier hängen über 120 Jahre Geschichte dran. Hier hängen zehntausende Menschen dran, der Großteil davon das ganze Leben lang. Und die leben diesen Verein auch in all seinen Facetten. Damit konnte sich Bobic wohl nie vollständig identifizieren. Insofern ist ein Wechsel an der Führungsspitze vielleicht auch nicht schlecht, um jetzt eine Konsolidierung auf dem aktuellen, höheren Niveau hinzubekommen, ohne dabei die Identität von Eintracht Frankfurt aufzugeben. Denn irgendwelche Egotrips brauchen wir jetzt ganz sicher nicht.
Ansonsten möchte ich auch mal anmerken, dass die Saison für mich ganz sicher keine "glatte Eins" ist. Auch nicht nach einiger Zeit in der Nachbetrachtung. Jetzt alles schlecht zu reden, wäre natürlich auch Quatsch. Alles in allem war es eine erfolgreiche Saison. Für mich aber eben "nur" irgendwo im Zweierbereich. Wir haben am Anfang der Saison oft nicht konsequent und konstant gut genug gespielt und einige Punkte liegen lassen. Und am Ende der Saison sind wir eben trotz bester Voraussetzungen brutal eingebrochen - übrigens nun zum vierten Mal in der fünfjährigen Ära unter Bobic. Darüber hinaus sind wir diese Saison - wenn auch recht unglücklich - früh im Pokal ausgeschieden. Das alles gehört zu dieser Saison dazu. Da kann ich aber keine Eins für vergeben.
Und genau wie schon zuletzt bei Hütter muss ich auch jetzt bei Bobic mal auf eine Sache deutlich verweisen. Unser Personaletat lag bei den letzten veröffentlichten Zahlen (Saison 18/19) im Ligavergleich auf Platz 8. Da sollte Schalke mittlerweile auch hinter uns zurückgefallen sein, während die Hertha uns vielleicht überholt hat. In der TV-Tabelle stehen wir in der aktuellen Saison auf Platz 7, in der nächsten Saison auf Platz 5. Seit einigen Jahren ist der von der Vereinsführung klar formulierte Anspruch die obere Tabellenhälfte mit Blick nach Europa. Und das geben eben auch alle Zahlen her. Es ist jetzt also auch bei weitem keine Sensation mehr, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen.
Die Behauptung von Bobic, dass der Mannschaft vor der Saison lediglich ein "langweiliger Mittelfeldplatz" zugetraut wurde, ist dementsprechend also nicht ganz korrekt. Letzte Saison war man mit Platz 9 ja auch nicht vollends zufrieden. Wie gesagt bedeutet Platz 5 immer noch eine erfolgreiche Saison, aber eben keine historisch großartige, wie es uns Bobic und Hütter zuletzt verkaufen wollten. Denn das wäre lediglich die Qualifikation für die Champions League gewesen. Ich kann auch die Aussage "beste Saison der letzten 25 Jahre" nicht mehr hören. Denn wir hatten in den letzten beiden Saisons auch vom finanziellen Budget, der spielerischen Kaderqualität und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen die mit Abstand besten Voraussetzungen seit 25 Jahren. Da kann ich dieses Ergebnis also auch erwarten. Zehn dieser 25 Jahre waren wir eine Fahrstuhlmannschaft, die fast insolvent gegangen wäre. Und kaum hatten wir uns danach wieder in der Liga mit Blick nach oben etabliert, sind wir ein weiteres Mal unter Skibbe abgestiegen und nach der Rückholaktion von Veh noch einmal in der Relegation gelandet.
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen. Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.
Denn der Transfersommer 2019 und der damit einhergehende Bruch in der Transferstrategie ist für mich immer noch ein großer Kritikpunkt. Und ich bin überzeugt davon, dass bei einer besseren Transferpolitik auch schon in der vergangenen Saison eine Entwicklung wie in dieser Saison möglich gewesen wäre. Aber da wurde unsere Büffelherde ja erst wie sauer Bier angeboten und die Möglichkeit eines Abgangs von allen dreien in den Raum gestellt. Natürlich unter der Prämisse, dass man auf alles vorbereitet sei. Letztendlich kam dann nach gefühlt zwei Monaten Verhandlung ein unfitter Bas Dost viel zu spät als Ersatz für Jović und Haller, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei beziehungsweise eineinhalb Monate weg waren. Dost war ja noch nicht mal für die EL-Playoffs spielberechtigt. Wenn wir da im durchaus knappen Duell gegen Straßburg rausgegangen wären, wäre das Bobic mal so richtig um die Ohren geflogen. Und auch André Silva haben wir erst ganz kurzfristig zum Ende des Transferfensters bekommen, weil Rebić glücklicherweise genau nach Milan wollte, die keine Verwendung mehr für Silva hatten und sich ein vorheriger Wechsel von Silva nach Monaco zerschlagen hatte. So viel zum Thema zu lang dauernde Prozesse.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bobic den Prozess seiner Nachfolgesuche ja selbst durch die langwierigen Ablöseverhandlungen verlängert und den Verein durch sein öffentliches Vorpreschen ohnehin erst in diese schwierige Lage gebracht hat. In meinen Augen war das jetzt noch mal eine vollkommen unnötige Spitze in Richtung Holzer, mit der er wahrscheinlich eine persönliche Rechnung begleichen wollte, die ihm Rahmen seines Abgangs entstanden ist. Da die ganzen öffentlichen Indeskretionen nicht im Sinne der Eintracht waren, würde ich aber auch hier mal stark bezweifeln, dass diese von den eigenen Vereinsverantwortlichen kamen. Und der neue Trainer ist möglicherweise auch deshalb noch nicht verkündet, weil man genau wie beim Sportvorstand die vertragliche Situation respektiert und den bisherigen Arbeitgeber nicht in dieselbe Schieflage bringen will, die Bobic und Hütter durch die vorzeitig verkündeten und in dieser Art und Weise unwürdigen Abgänge bei der Eintracht verursacht haben.
Darüber hinaus ist der Seitenhieb Richtung Rode erst recht richtig unangebracht. Es ist richtig, dass man die Mannschaft nicht aus der Verantwortung nehmen kann. Aber die Spieler sind bisher die einzigen Personen, die für den Absturz überhaupt Verantwortung übernommen haben. Bobic und Hütter weisen ja jegliche Schuld von sich und wollen alles richtig gemacht haben. Aber wenn sich die Führungskräfte aus der Verantwortung stehlen, während die restlichen Mitarbeiter dafür geradestehen, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Grund ist natürlich klar. Bobic und Hütter sind ab nächster Woche eh weg und wollen ihren Ruf vor dem bevorstehenden Abgang verteidigen. Damit sind aber sie die beiden Personen im Verein, die sich hochgradig unprofessionell verhalten und niemand anderes. Zum Glück sind sie nun bald weg und das seit Wochen anhaltende peinliche Schauspiel damit beendet.
Ich will hier echt nicht die allgemeine Arbeit von Bobic schmälern oder ihn jetzt deshalb schlechtreden, weil er den Verein verlässt. Alle genannten Kritikpunkte habe ich ja auch schon früher angebracht. Auch wenn es dafür durchaus mal ordentlich Gegenwind gegeben hat, da einige Leute ja die aktuellen Vereinsverantwortlichen immer und gegen jede Kritik verteidigen. Aber das wollte ich mir jetzt zum Abschluss noch einmal von der Seele schreiben. Und dann bin ich auch froh, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und Bobic nach Berlin abzischt. Zur Hertha passt er ja auch ganz gut hin. Und damit belasse ich das Thema auch.
...Gutes. Schöner Text, dem kann ich mich anschließen.
Hilft, einen Schlussstrich unter die Zeit zu ziehen und sich dann doch bald (endlich) vollumfänglich der Zukunft zu widmen...
Der größte Sympathieträger war Bobic ja ohnehin noch nie. Das war auch nicht nötig. Nach der Ära Bruchhagen haben wir genau so jemanden gebraucht, der mal jeden Stein umdreht und viele Dinge anstößt. Genauso wie es auch gut war, dass wir mit Hütter einen Trainer bekommen haben, der die Mannschaft offensiv auf dem bereits defensiv etablierten Konzept von Kovač weiterentwickelt hat.
Ich habe es aber schon kurz nach seinem Abgang geschrieben: Einige Mitarbeiter werden über den Abgang von Bobic sicher nicht sonderlich unglücklich sein. Bobic war ein sehr kalkulierter Chef und hinter den Kulissen auch ein Machtmensch, der viele wichtige Stellen im Verein mit eigenen Vertrauten besetzt und dabei auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter abgesägt hat. Der enorme Ehrgeiz von Bobic und sein dauernd antreibender Führungsstil sorgt aber natürlich für ein gewisses Reizklima, das auch zermürben kann. Und spätestens jetzt - wo Bobic offensichtlich glaubt, dass bei der Eintracht nicht mehr möglich ist - explodiert die Sache eben und Bobic zeigt seine hässliche Fratze.
Solange die Ziele beider Seiten noch miteinander vereinbar waren, war das alles kein Problem. Oder man konnte es zumindest übertünchen. Intern wird es sicher mal gekracht haben, beispielsweise beim Thema Investoren. Aber es war natürlich klar, dass der selbsternannte "Projektarbeiter" keine Dauerlösung sein würde. Das passt einfach nicht. Ein richtiger Verein kann niemals nur ein Projekt sein oder als ein solches betrachtet werden. Vor allem keiner wie Eintracht Frankfurt. Hier hängen über 120 Jahre Geschichte dran. Hier hängen zehntausende Menschen dran, der Großteil davon das ganze Leben lang. Und die leben diesen Verein auch in all seinen Facetten. Damit konnte sich Bobic wohl nie vollständig identifizieren. Insofern ist ein Wechsel an der Führungsspitze vielleicht auch nicht schlecht, um jetzt eine Konsolidierung auf dem aktuellen, höheren Niveau hinzubekommen, ohne dabei die Identität von Eintracht Frankfurt aufzugeben. Denn irgendwelche Egotrips brauchen wir jetzt ganz sicher nicht.
Ansonsten möchte ich auch mal anmerken, dass die Saison für mich ganz sicher keine "glatte Eins" ist. Auch nicht nach einiger Zeit in der Nachbetrachtung. Jetzt alles schlecht zu reden, wäre natürlich auch Quatsch. Alles in allem war es eine erfolgreiche Saison. Für mich aber eben "nur" irgendwo im Zweierbereich. Wir haben am Anfang der Saison oft nicht konsequent und konstant gut genug gespielt und einige Punkte liegen lassen. Und am Ende der Saison sind wir eben trotz bester Voraussetzungen brutal eingebrochen - übrigens nun zum vierten Mal in der fünfjährigen Ära unter Bobic. Darüber hinaus sind wir diese Saison - wenn auch recht unglücklich - früh im Pokal ausgeschieden. Das alles gehört zu dieser Saison dazu. Da kann ich aber keine Eins für vergeben.
Und genau wie schon zuletzt bei Hütter muss ich auch jetzt bei Bobic mal auf eine Sache deutlich verweisen. Unser Personaletat lag bei den letzten veröffentlichten Zahlen (Saison 18/19) im Ligavergleich auf Platz 8. Da sollte Schalke mittlerweile auch hinter uns zurückgefallen sein, während die Hertha uns vielleicht überholt hat. In der TV-Tabelle stehen wir in der aktuellen Saison auf Platz 7, in der nächsten Saison auf Platz 5. Seit einigen Jahren ist der von der Vereinsführung klar formulierte Anspruch die obere Tabellenhälfte mit Blick nach Europa. Und das geben eben auch alle Zahlen her. Es ist jetzt also auch bei weitem keine Sensation mehr, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen.
Die Behauptung von Bobic, dass der Mannschaft vor der Saison lediglich ein "langweiliger Mittelfeldplatz" zugetraut wurde, ist dementsprechend also nicht ganz korrekt. Letzte Saison war man mit Platz 9 ja auch nicht vollends zufrieden. Wie gesagt bedeutet Platz 5 immer noch eine erfolgreiche Saison, aber eben keine historisch großartige, wie es uns Bobic und Hütter zuletzt verkaufen wollten. Denn das wäre lediglich die Qualifikation für die Champions League gewesen. Ich kann auch die Aussage "beste Saison der letzten 25 Jahre" nicht mehr hören. Denn wir hatten in den letzten beiden Saisons auch vom finanziellen Budget, der spielerischen Kaderqualität und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen die mit Abstand besten Voraussetzungen seit 25 Jahren. Da kann ich dieses Ergebnis also auch erwarten. Zehn dieser 25 Jahre waren wir eine Fahrstuhlmannschaft, die fast insolvent gegangen wäre. Und kaum hatten wir uns danach wieder in der Liga mit Blick nach oben etabliert, sind wir ein weiteres Mal unter Skibbe abgestiegen und nach der Rückholaktion von Veh noch einmal in der Relegation gelandet.
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen. Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.
Denn der Transfersommer 2019 und der damit einhergehende Bruch in der Transferstrategie ist für mich immer noch ein großer Kritikpunkt. Und ich bin überzeugt davon, dass bei einer besseren Transferpolitik auch schon in der vergangenen Saison eine Entwicklung wie in dieser Saison möglich gewesen wäre. Aber da wurde unsere Büffelherde ja erst wie sauer Bier angeboten und die Möglichkeit eines Abgangs von allen dreien in den Raum gestellt. Natürlich unter der Prämisse, dass man auf alles vorbereitet sei. Letztendlich kam dann nach gefühlt zwei Monaten Verhandlung ein unfitter Bas Dost viel zu spät als Ersatz für Jović und Haller, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei beziehungsweise eineinhalb Monate weg waren. Dost war ja noch nicht mal für die EL-Playoffs spielberechtigt. Wenn wir da im durchaus knappen Duell gegen Straßburg rausgegangen wären, wäre das Bobic mal so richtig um die Ohren geflogen. Und auch André Silva haben wir erst ganz kurzfristig zum Ende des Transferfensters bekommen, weil Rebić glücklicherweise genau nach Milan wollte, die keine Verwendung mehr für Silva hatten und sich ein vorheriger Wechsel von Silva nach Monaco zerschlagen hatte. So viel zum Thema zu lang dauernde Prozesse.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bobic den Prozess seiner Nachfolgesuche ja selbst durch die langwierigen Ablöseverhandlungen verlängert und den Verein durch sein öffentliches Vorpreschen ohnehin erst in diese schwierige Lage gebracht hat. In meinen Augen war das jetzt noch mal eine vollkommen unnötige Spitze in Richtung Holzer, mit der er wahrscheinlich eine persönliche Rechnung begleichen wollte, die ihm Rahmen seines Abgangs entstanden ist. Da die ganzen öffentlichen Indeskretionen nicht im Sinne der Eintracht waren, würde ich aber auch hier mal stark bezweifeln, dass diese von den eigenen Vereinsverantwortlichen kamen. Und der neue Trainer ist möglicherweise auch deshalb noch nicht verkündet, weil man genau wie beim Sportvorstand die vertragliche Situation respektiert und den bisherigen Arbeitgeber nicht in dieselbe Schieflage bringen will, die Bobic und Hütter durch die vorzeitig verkündeten und in dieser Art und Weise unwürdigen Abgänge bei der Eintracht verursacht haben.
Darüber hinaus ist der Seitenhieb Richtung Rode erst recht richtig unangebracht. Es ist richtig, dass man die Mannschaft nicht aus der Verantwortung nehmen kann. Aber die Spieler sind bisher die einzigen Personen, die für den Absturz überhaupt Verantwortung übernommen haben. Bobic und Hütter weisen ja jegliche Schuld von sich und wollen alles richtig gemacht haben. Aber wenn sich die Führungskräfte aus der Verantwortung stehlen, während die restlichen Mitarbeiter dafür geradestehen, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Grund ist natürlich klar. Bobic und Hütter sind ab nächster Woche eh weg und wollen ihren Ruf vor dem bevorstehenden Abgang verteidigen. Damit sind aber sie die beiden Personen im Verein, die sich hochgradig unprofessionell verhalten und niemand anderes. Zum Glück sind sie nun bald weg und das seit Wochen anhaltende peinliche Schauspiel damit beendet.
Ich will hier echt nicht die allgemeine Arbeit von Bobic schmälern oder ihn jetzt deshalb schlechtreden, weil er den Verein verlässt. Alle genannten Kritikpunkte habe ich ja auch schon früher angebracht. Auch wenn es dafür durchaus mal ordentlich Gegenwind gegeben hat, da einige Leute ja die aktuellen Vereinsverantwortlichen immer und gegen jede Kritik verteidigen. Aber das wollte ich mir jetzt zum Abschluss noch einmal von der Seele schreiben. Und dann bin ich auch froh, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und Bobic nach Berlin abzischt. Zur Hertha passt er ja auch ganz gut hin. Und damit belasse ich das Thema auch.
https://fussball.news/c/eintracht-frankfurt
Wer hier 1+1 zusammen zählen kann, weiß sofort was die Hauptursache für den Absturz war.
Im Übrigen stimmt vieles was du schreibst. Bisher hat ausschließlich die Mannschaft Verantwortung übernommen, was im Grunde alles über Bobic und Hütter aussagt.
Der größte Sympathieträger war Bobic ja ohnehin noch nie. Das war auch nicht nötig. Nach der Ära Bruchhagen haben wir genau so jemanden gebraucht, der mal jeden Stein umdreht und viele Dinge anstößt. Genauso wie es auch gut war, dass wir mit Hütter einen Trainer bekommen haben, der die Mannschaft offensiv auf dem bereits defensiv etablierten Konzept von Kovač weiterentwickelt hat.
Ich habe es aber schon kurz nach seinem Abgang geschrieben: Einige Mitarbeiter werden über den Abgang von Bobic sicher nicht sonderlich unglücklich sein. Bobic war ein sehr kalkulierter Chef und hinter den Kulissen auch ein Machtmensch, der viele wichtige Stellen im Verein mit eigenen Vertrauten besetzt und dabei auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter abgesägt hat. Der enorme Ehrgeiz von Bobic und sein dauernd antreibender Führungsstil sorgt aber natürlich für ein gewisses Reizklima, das auch zermürben kann. Und spätestens jetzt - wo Bobic offensichtlich glaubt, dass bei der Eintracht nicht mehr möglich ist - explodiert die Sache eben und Bobic zeigt seine hässliche Fratze.
Solange die Ziele beider Seiten noch miteinander vereinbar waren, war das alles kein Problem. Oder man konnte es zumindest übertünchen. Intern wird es sicher mal gekracht haben, beispielsweise beim Thema Investoren. Aber es war natürlich klar, dass der selbsternannte "Projektarbeiter" keine Dauerlösung sein würde. Das passt einfach nicht. Ein richtiger Verein kann niemals nur ein Projekt sein oder als ein solches betrachtet werden. Vor allem keiner wie Eintracht Frankfurt. Hier hängen über 120 Jahre Geschichte dran. Hier hängen zehntausende Menschen dran, der Großteil davon das ganze Leben lang. Und die leben diesen Verein auch in all seinen Facetten. Damit konnte sich Bobic wohl nie vollständig identifizieren. Insofern ist ein Wechsel an der Führungsspitze vielleicht auch nicht schlecht, um jetzt eine Konsolidierung auf dem aktuellen, höheren Niveau hinzubekommen, ohne dabei die Identität von Eintracht Frankfurt aufzugeben. Denn irgendwelche Egotrips brauchen wir jetzt ganz sicher nicht.
Ansonsten möchte ich auch mal anmerken, dass die Saison für mich ganz sicher keine "glatte Eins" ist. Auch nicht nach einiger Zeit in der Nachbetrachtung. Jetzt alles schlecht zu reden, wäre natürlich auch Quatsch. Alles in allem war es eine erfolgreiche Saison. Für mich aber eben "nur" irgendwo im Zweierbereich. Wir haben am Anfang der Saison oft nicht konsequent und konstant gut genug gespielt und einige Punkte liegen lassen. Und am Ende der Saison sind wir eben trotz bester Voraussetzungen brutal eingebrochen - übrigens nun zum vierten Mal in der fünfjährigen Ära unter Bobic. Darüber hinaus sind wir diese Saison - wenn auch recht unglücklich - früh im Pokal ausgeschieden. Das alles gehört zu dieser Saison dazu. Da kann ich aber keine Eins für vergeben.
Und genau wie schon zuletzt bei Hütter muss ich auch jetzt bei Bobic mal auf eine Sache deutlich verweisen. Unser Personaletat lag bei den letzten veröffentlichten Zahlen (Saison 18/19) im Ligavergleich auf Platz 8. Da sollte Schalke mittlerweile auch hinter uns zurückgefallen sein, während die Hertha uns vielleicht überholt hat. In der TV-Tabelle stehen wir in der aktuellen Saison auf Platz 7, in der nächsten Saison auf Platz 5. Seit einigen Jahren ist der von der Vereinsführung klar formulierte Anspruch die obere Tabellenhälfte mit Blick nach Europa. Und das geben eben auch alle Zahlen her. Es ist jetzt also auch bei weitem keine Sensation mehr, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen.
Die Behauptung von Bobic, dass der Mannschaft vor der Saison lediglich ein "langweiliger Mittelfeldplatz" zugetraut wurde, ist dementsprechend also nicht ganz korrekt. Letzte Saison war man mit Platz 9 ja auch nicht vollends zufrieden. Wie gesagt bedeutet Platz 5 immer noch eine erfolgreiche Saison, aber eben keine historisch großartige, wie es uns Bobic und Hütter zuletzt verkaufen wollten. Denn das wäre lediglich die Qualifikation für die Champions League gewesen. Ich kann auch die Aussage "beste Saison der letzten 25 Jahre" nicht mehr hören. Denn wir hatten in den letzten beiden Saisons auch vom finanziellen Budget, der spielerischen Kaderqualität und den infrastrukturellen Rahmenbedingungen die mit Abstand besten Voraussetzungen seit 25 Jahren. Da kann ich dieses Ergebnis also auch erwarten. Zehn dieser 25 Jahre waren wir eine Fahrstuhlmannschaft, die fast insolvent gegangen wäre. Und kaum hatten wir uns danach wieder in der Liga mit Blick nach oben etabliert, sind wir ein weiteres Mal unter Skibbe abgestiegen und nach der Rückholaktion von Veh noch einmal in der Relegation gelandet.
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen. Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.
Denn der Transfersommer 2019 und der damit einhergehende Bruch in der Transferstrategie ist für mich immer noch ein großer Kritikpunkt. Und ich bin überzeugt davon, dass bei einer besseren Transferpolitik auch schon in der vergangenen Saison eine Entwicklung wie in dieser Saison möglich gewesen wäre. Aber da wurde unsere Büffelherde ja erst wie sauer Bier angeboten und die Möglichkeit eines Abgangs von allen dreien in den Raum gestellt. Natürlich unter der Prämisse, dass man auf alles vorbereitet sei. Letztendlich kam dann nach gefühlt zwei Monaten Verhandlung ein unfitter Bas Dost viel zu spät als Ersatz für Jović und Haller, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei beziehungsweise eineinhalb Monate weg waren. Dost war ja noch nicht mal für die EL-Playoffs spielberechtigt. Wenn wir da im durchaus knappen Duell gegen Straßburg rausgegangen wären, wäre das Bobic mal so richtig um die Ohren geflogen. Und auch André Silva haben wir erst ganz kurzfristig zum Ende des Transferfensters bekommen, weil Rebić glücklicherweise genau nach Milan wollte, die keine Verwendung mehr für Silva hatten und sich ein vorheriger Wechsel von Silva nach Monaco zerschlagen hatte. So viel zum Thema zu lang dauernde Prozesse.
Mal ganz davon abgesehen, dass Bobic den Prozess seiner Nachfolgesuche ja selbst durch die langwierigen Ablöseverhandlungen verlängert und den Verein durch sein öffentliches Vorpreschen ohnehin erst in diese schwierige Lage gebracht hat. In meinen Augen war das jetzt noch mal eine vollkommen unnötige Spitze in Richtung Holzer, mit der er wahrscheinlich eine persönliche Rechnung begleichen wollte, die ihm Rahmen seines Abgangs entstanden ist. Da die ganzen öffentlichen Indeskretionen nicht im Sinne der Eintracht waren, würde ich aber auch hier mal stark bezweifeln, dass diese von den eigenen Vereinsverantwortlichen kamen. Und der neue Trainer ist möglicherweise auch deshalb noch nicht verkündet, weil man genau wie beim Sportvorstand die vertragliche Situation respektiert und den bisherigen Arbeitgeber nicht in dieselbe Schieflage bringen will, die Bobic und Hütter durch die vorzeitig verkündeten und in dieser Art und Weise unwürdigen Abgänge bei der Eintracht verursacht haben.
Darüber hinaus ist der Seitenhieb Richtung Rode erst recht richtig unangebracht. Es ist richtig, dass man die Mannschaft nicht aus der Verantwortung nehmen kann. Aber die Spieler sind bisher die einzigen Personen, die für den Absturz überhaupt Verantwortung übernommen haben. Bobic und Hütter weisen ja jegliche Schuld von sich und wollen alles richtig gemacht haben. Aber wenn sich die Führungskräfte aus der Verantwortung stehlen, während die restlichen Mitarbeiter dafür geradestehen, dann läuft etwas gewaltig schief. Der Grund ist natürlich klar. Bobic und Hütter sind ab nächster Woche eh weg und wollen ihren Ruf vor dem bevorstehenden Abgang verteidigen. Damit sind aber sie die beiden Personen im Verein, die sich hochgradig unprofessionell verhalten und niemand anderes. Zum Glück sind sie nun bald weg und das seit Wochen anhaltende peinliche Schauspiel damit beendet.
Ich will hier echt nicht die allgemeine Arbeit von Bobic schmälern oder ihn jetzt deshalb schlechtreden, weil er den Verein verlässt. Alle genannten Kritikpunkte habe ich ja auch schon früher angebracht. Auch wenn es dafür durchaus mal ordentlich Gegenwind gegeben hat, da einige Leute ja die aktuellen Vereinsverantwortlichen immer und gegen jede Kritik verteidigen. Aber das wollte ich mir jetzt zum Abschluss noch einmal von der Seele schreiben. Und dann bin ich auch froh, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und Bobic nach Berlin abzischt. Zur Hertha passt er ja auch ganz gut hin. Und damit belasse ich das Thema auch.
Diese Vermutung habe ich übrigens auch. Gerüchteweise hat es ja hinter den Kulissen gerade in der letzten und dieser Saison oft mal gekracht. Und während gefühlt die komplette sportliche Führung abhaut, verlängert Ben Manga, der mind. von so vielen international namhaften Vereinen gejagt wird wie unser neues spanische Talent Fabio Blanco. Das ist schon ein starkes Zeichen von Manga! Und, bei allem Respekt vor Eberl (...), aber Gladbach hat nicht (mehr) diese Strahl- und Wirtschaftskraft, als dass die Eintracht, wenn sie denn um jeden Preis gewollt hätte, nicht Hütter hätte halten können. Kam auch nie die Aussage von Seiten der Eintracht, dass sie mit dem Gladbacher Angebot nicht mithalten könne, Hütter man beim nächsten Karriereschritt nicht im Weg stehen möchte etc. Die Kohle können wir auch zahlen, hätte aber vielleicht mit einigen personellen Entscheidungen flankiert werden müssen, zu denen wir nicht bereit waren. Dazu ist Hütter, er zeigt es ja jetzt für alle deutlich erkennbar, zu Ego und zu stur, als dass es langfristig gut für uns wäre.
Vielleicht ist man sogar ganz froh, dass Hütter geht... Scheint halt menschlich einige Defizite zu haben.
Der ehrliche Bleiber.
Stimmt eigentlich! Inzwischen bin sogar ich wirklich froh, dass sich die Wege von Hütter/Bobic und unserer Eintracht trennen. Die letzten Interviews von Bobic und Hütter hätten kaum vereinsschädigender ausfallen können. Auf Dauer werden sie mit dieser Masche bestimmt nicht weiterkommen und bitter auf die Schnautze fallen. Ihr schäbiges Abschiedsverhalten könnte ihnen schon auf ihren nächsten Stationen auf die Füße fallen, wenn es nicht gleich so wie von ihnen erwartet laufen sollte. Zumindest bei Gladbach dürfte die Zündschnur der Fans nach dem unrühmlichen Rose-Abgang und dem ähnlich abgelaufenen Hütter-Abgang bei uns ziemlich kurz sein.