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Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 01. Januar 2018, 20:30 Uhr um 20:30 Uhr gesperrt weil:
Genug diskutiert. Zeit für einen neuen!
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Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel ließ an ihrem Schweizer Wohnsitz in Biel eine Asylbewerberin aus Syrien schwarz für sich arbeiten. Das zeigen Recherchen der ZEIT (loginpflichtig). Im Jahr 2015 arbeitete eine Studentin der Islamwissenschaften als Haushaltshilfe für Weidel, danach gab diese den Job an die Frau aus Syrien weiter.

Ein teilweiser bezahlt Artikel der Zeit PS ich habe vor, morgen die Zeit als Druckerzeugnis käuflich zu erwerben! Jawohl.

Also jetzt hörts aber auf! Kannste dir gar nicht ausdenken.
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Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel ließ an ihrem Schweizer Wohnsitz in Biel eine Asylbewerberin aus Syrien schwarz für sich arbeiten. Das zeigen Recherchen der ZEIT (loginpflichtig). Im Jahr 2015 arbeitete eine Studentin der Islamwissenschaften als Haushaltshilfe für Weidel, danach gab diese den Job an die Frau aus Syrien weiter.

Ein teilweiser bezahlt Artikel der Zeit PS ich habe vor, morgen die Zeit als Druckerzeugnis käuflich zu erwerben! Jawohl.

Also jetzt hörts aber auf! Kannste dir gar nicht ausdenken.
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Selbst für AfD-Verhältnisse war es gestern bei einer Kundgebung in Jena auf niedrigstem Niveau:
Das U-Bahn Lied wurde von zwei Menschen mit AfD-Fähnchen gesungen, ebenso "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" skandiert, Pressevertreter attackiert und bedroht.

Stephan Brandner, Spitzenkandidat der Landesliste in Thüringen, verstieg sich dann völlig:
"Martini Schulz", "Hetzer und Hackfresse der Nation" an Stegner, Heiko Maas "ein Ergebnis der Inzucht im Saarland", und so weiter.

Die Gegendemonstraten nannte er "SA-Dumfbacken", Grüne sehe man als Kokser und Kinderschänder.

Später sprach auch noch Alice Weidel.

Links gibt's hier:
http://www.huffingtonpost.de/2017/09/13/thuringen-stephan-brandner-spitzenkandidat_n_17982744.html?utm_hp_ref=germany&ncid=fcbklnkdehpmg00000002
http://www.stern.de/politik/deutschland/afd-in-jena--auftritt-alice-weidel---rechtsextreme-skandieren-u-bahn-nach-auschwitz-7618552.html
http://www.deutschlandfunk.de/afd-wahlkampfauftritt-in-jena-es-wurde-kraeftig-geschimpft.1773.de.html?dram:article_id=395736

Geht so was noch?
Eine solche Partei zieht also am 24.09. in den Bundestag ein. Die vielen Ausfälle lassen tief blicken, der jüngste dürfte mit Ausnahme von Arppe der niveauloseste gewesen sein.
Man kann sich vorstellen, wie es ab Herbst im Bundestag zugehen wird.
Was sagen denn unsere AfD-Freunde zu dieser Serie von Nazi-Ausfällen Maier über Höcke und viele andere bis jetzt zu Brandner?
Noch mal: Das ist kein Hinterbänkler, der sitzt mutmaßlich bald in unserem Parlament.
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reggaetyp schrieb:

Selbst für AfD-Verhältnisse war es gestern bei einer Kundgebung in Jena auf niedrigstem Niveau:
Das U-Bahn Lied wurde von zwei Menschen mit AfD-Fähnchen gesungen, ebenso "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" skandiert, Pressevertreter attackiert und bedroht.

Stephan Brandner, Spitzenkandidat der Landesliste in Thüringen, verstieg sich dann völlig:
"Martini Schulz", "Hetzer und Hackfresse der Nation" an Stegner, Heiko Maas "ein Ergebnis der Inzucht im Saarland", und so weiter.

Die Gegendemonstraten nannte er "SA-Dumfbacken", Grüne sehe man als Kokser und Kinderschänder.

Später sprach auch noch Alice Weidel.

Links gibt's hier:
http://www.huffingtonpost.de/2017/09/13/thuringen-stephan-brandner-spitzenkandidat_n_17982744.html?utm_hp_ref=germany&ncid=fcbklnkdehpmg00000002
http://www.stern.de/politik/deutschland/afd-in-jena--auftritt-alice-weidel---rechtsextreme-skandieren-u-bahn-nach-auschwitz-7618552.html
http://www.deutschlandfunk.de/afd-wahlkampfauftritt-in-jena-es-wurde-kraeftig-geschimpft.1773.de.html?dram:article_id=395736

Geht so was noch?
Eine solche Partei zieht also am 24.09. in den Bundestag ein. Die vielen Ausfälle lassen tief blicken, der jüngste dürfte mit Ausnahme von Arppe der niveauloseste gewesen sein.
Man kann sich vorstellen, wie es ab Herbst im Bundestag zugehen wird.
Was sagen denn unsere AfD-Freunde zu dieser Serie von Nazi-Ausfällen Maier über Höcke und viele andere bis jetzt zu Brandner?
Noch mal: Das ist kein Hinterbänkler, der sitzt mutmaßlich bald in unserem Parlament.

Diese Rede aus Jena von Stephan Brandner ist im Internet nicht schwer zu finden. Will die hier nicht verlinken, aber ich habe mir den Quatsch gerade mal gegeben. Ich befürchte, dass viele AfD-Wähler diese Partei genau deswegen wählen, weil die solche Kasper haben die Scheiße von sich geben, so bald ihr Mund auf geht. So wie die Trump-Anhänger ihn ja gerade für sein rüpelhaftes Auftreten lieben. Erklären kann ich mir das aber trotzdem nicht.

Erinnert ein wenig daran, als in den 90ern mal Stefan Raab zu diesem damals stocksteifen Eurovision-Songkondingsbums gewählt wurde, weil man mal sehen wollte, wie er den Laden da aufmischt. Mit dem großen aber entscheidenden Unterschied, dass das damals mit Stefan Raab sogar ein bisschen lustig war und keine weitreichenden Folgen hatte.

Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.
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reggaetyp schrieb:

Selbst für AfD-Verhältnisse war es gestern bei einer Kundgebung in Jena auf niedrigstem Niveau:
Das U-Bahn Lied wurde von zwei Menschen mit AfD-Fähnchen gesungen, ebenso "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" skandiert, Pressevertreter attackiert und bedroht.

Stephan Brandner, Spitzenkandidat der Landesliste in Thüringen, verstieg sich dann völlig:
"Martini Schulz", "Hetzer und Hackfresse der Nation" an Stegner, Heiko Maas "ein Ergebnis der Inzucht im Saarland", und so weiter.

Die Gegendemonstraten nannte er "SA-Dumfbacken", Grüne sehe man als Kokser und Kinderschänder.

Später sprach auch noch Alice Weidel.

Links gibt's hier:
http://www.huffingtonpost.de/2017/09/13/thuringen-stephan-brandner-spitzenkandidat_n_17982744.html?utm_hp_ref=germany&ncid=fcbklnkdehpmg00000002
http://www.stern.de/politik/deutschland/afd-in-jena--auftritt-alice-weidel---rechtsextreme-skandieren-u-bahn-nach-auschwitz-7618552.html
http://www.deutschlandfunk.de/afd-wahlkampfauftritt-in-jena-es-wurde-kraeftig-geschimpft.1773.de.html?dram:article_id=395736

Geht so was noch?
Eine solche Partei zieht also am 24.09. in den Bundestag ein. Die vielen Ausfälle lassen tief blicken, der jüngste dürfte mit Ausnahme von Arppe der niveauloseste gewesen sein.
Man kann sich vorstellen, wie es ab Herbst im Bundestag zugehen wird.
Was sagen denn unsere AfD-Freunde zu dieser Serie von Nazi-Ausfällen Maier über Höcke und viele andere bis jetzt zu Brandner?
Noch mal: Das ist kein Hinterbänkler, der sitzt mutmaßlich bald in unserem Parlament.

Diese Rede aus Jena von Stephan Brandner ist im Internet nicht schwer zu finden. Will die hier nicht verlinken, aber ich habe mir den Quatsch gerade mal gegeben. Ich befürchte, dass viele AfD-Wähler diese Partei genau deswegen wählen, weil die solche Kasper haben die Scheiße von sich geben, so bald ihr Mund auf geht. So wie die Trump-Anhänger ihn ja gerade für sein rüpelhaftes Auftreten lieben. Erklären kann ich mir das aber trotzdem nicht.

Erinnert ein wenig daran, als in den 90ern mal Stefan Raab zu diesem damals stocksteifen Eurovision-Songkondingsbums gewählt wurde, weil man mal sehen wollte, wie er den Laden da aufmischt. Mit dem großen aber entscheidenden Unterschied, dass das damals mit Stefan Raab sogar ein bisschen lustig war und keine weitreichenden Folgen hatte.

Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.
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Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.
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Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.
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planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley
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planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley
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Tafelberg schrieb:



ein Königreich für einen Ironie Smiley

Wie meinen?
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Tafelberg schrieb:



ein Königreich für einen Ironie Smiley

Wie meinen?
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Brodowin schrieb:

Tafelberg schrieb:



ein Königreich für einen Ironie Smiley

Wie meinen?


bezog sich auf Planschers Beitrag
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Brodowin schrieb:

Tafelberg schrieb:



ein Königreich für einen Ironie Smiley

Wie meinen?


bezog sich auf Planschers Beitrag
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Tafelberg schrieb:

Brodowin schrieb:

Tafelberg schrieb:



ein Königreich für einen Ironie Smiley

Wie meinen?


bezog sich auf Planschers Beitrag

Das ist mir klar. Genau deswegen habe ich ja nachgefragt, wie du das meinst.
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planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley
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Tafelberg schrieb:

planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley


Ich liebe die Partei. Verfolge sie schon seit den Anfängen und ein richtiger Fan
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WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

Ich glaube wir nähern uns da langsam den Kern der Sache. Viele AfD-Wähler sind nicht mal unbedingt rechts. Vielmehr ist es eine Art Frust, Hilflosigkeit und nicht gehört werden. Die AfD ist nur eine Summe volksentfremdeter Politik.

Abgesehen von "volksentfremdet": das würde mich schon genauer interessieren. Frust worüber? Hilflosigkeit wobei? Nicht gehört werden bei welcher Bitte/Forderung genau? Kannst du das ein bisschen näher erläutern?


Sorry Kack-Begriff. Hatte auch erst überlegt es zu schreiben.
Versuche mal bissl auszuholen. Ich nehme jetzt mal den Osten der Republik. Nach der Wende hatte man unter Kohl damals blühende Landschaften versprochen. Was passierte damals, eine Riesen Arbeitslosen-Quote. Dann kamen viele Haie aus den Westen und plünderten den Osten aus. Schon damals war man höchst unzufrieden. In den laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich die Situation was Lohngleichheit und Job-Chancen in vielen Regionen nicht wirklich verbessert. Den größten Riss kam meines Erachtens unter Schröder als Hartz-Gesetze beschlossen wurden. Vertrauen in die Politik ist eher so ein weicher Faktor. Entweder man hat ein gutes Gefühl oder man fühlt sich nicht gut aufgehoben. Was halt für die meisten befremdlich wirkt das Politik überhaupt nicht greifbar ist. Man wird über den Köpfen entschieden. Eine gUte Abhilfe würde da wie in der Schweiz Volksentscheide helfen. Man müsste nicht die ganz großen Themen entscheiden, aber gewisse Themen die fürs Volk wichtig erscheinen. In der Politik wird immer von Vertrauen geredet, aber stürzt permanent Wahlversprechen über den Haufen. Wo soll da Vetrauen kommen?
Ich persönlich vertraue auch keiner Volkspartei mehr (AfD natürlich auch nicht). Da wurde zuviel Kredit über die Jahrzehnte verspielt. Da muss schon mehr kommen als nur Versprechungen die man eh nicht halten kann.
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planscher08 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

Ich glaube wir nähern uns da langsam den Kern der Sache. Viele AfD-Wähler sind nicht mal unbedingt rechts. Vielmehr ist es eine Art Frust, Hilflosigkeit und nicht gehört werden. Die AfD ist nur eine Summe volksentfremdeter Politik.

Abgesehen von "volksentfremdet": das würde mich schon genauer interessieren. Frust worüber? Hilflosigkeit wobei? Nicht gehört werden bei welcher Bitte/Forderung genau? Kannst du das ein bisschen näher erläutern?


Sorry Kack-Begriff. Hatte auch erst überlegt es zu schreiben.
Versuche mal bissl auszuholen. Ich nehme jetzt mal den Osten der Republik. Nach der Wende hatte man unter Kohl damals blühende Landschaften versprochen. Was passierte damals, eine Riesen Arbeitslosen-Quote. Dann kamen viele Haie aus den Westen und plünderten den Osten aus. Schon damals war man höchst unzufrieden. In den laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich die Situation was Lohngleichheit und Job-Chancen in vielen Regionen nicht wirklich verbessert. Den größten Riss kam meines Erachtens unter Schröder als Hartz-Gesetze beschlossen wurden. Vertrauen in die Politik ist eher so ein weicher Faktor. Entweder man hat ein gutes Gefühl oder man fühlt sich nicht gut aufgehoben. Was halt für die meisten befremdlich wirkt das Politik überhaupt nicht greifbar ist. Man wird über den Köpfen entschieden. Eine gUte Abhilfe würde da wie in der Schweiz Volksentscheide helfen. Man müsste nicht die ganz großen Themen entscheiden, aber gewisse Themen die fürs Volk wichtig erscheinen. In der Politik wird immer von Vertrauen geredet, aber stürzt permanent Wahlversprechen über den Haufen. Wo soll da Vetrauen kommen?
Ich persönlich vertraue auch keiner Volkspartei mehr (AfD natürlich auch nicht). Da wurde zuviel Kredit über die Jahrzehnte verspielt. Da muss schon mehr kommen als nur Versprechungen die man eh nicht halten kann.

Danke für deine Antwort.
Je nun, das sind ein ganzer Haufen sattsam bekannter Probleme, die du da ansprichst. Wenn man die etwas genauer betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:

Blühende Landschaften: hat zumindest hier ohnehin niemand geglaubt und einige (z.B. Lafontaine) haben dem energisch widersprochen, wofür sie gesteinigt wurden.
Haie aus dem Westen: gut, da waren sicher auch Politiker darunter, in der Regel aber doch eher keine.
Lohngleichheit und Jobchancen: kann man in der Tat diskutieren. Politiker werden - nicht ganz zu Unrecht - auf die unterschiedliche Produktivität und auf die stetig erfolgten Angleichungen hinweisen. Für die Jobchancen im Osten könnte man in der Tat ein wenig mehr tun.
Hartz-Gesetz: die haben den Westen genauso getroffen wie den Osten. Und die sind ja auch nach wie vor hier und dort höchst umstritten. Befürworter und Gegner gibt es in allen Lagern.
Vertrauen in die Politik: wer hat die schon? Sagen wir mal mit Ausnahme von Norwegen ist doch so wirklich niemand mit seiner Regierung zufrieden. Und im Vergleich zur Vor-1989-Zeit kann man da vor allem im Osten schon einen deutlichen Fortschritt vermelden.
Über die Köpfe: ja, Volksentscheide können ganz witzig sein. Aber auch verheerend. Wenn ich mir vorstelle, dass die "schweigende Mehrheit", die ziemlich wenig Wissen hat und sich das Wenige noch aus der B*-Zeitung holt, über wichtige politische Fragen entscheidet, wird mir nicht besonders wohl. Gleichwohl bin ich kein grundsätzlicher Gegner von Volksentscheiden, halte aber das Instrument des Bürgerentscheids für ausreichend (muss halt dann vom Bürger ausgehen, was ein bisschen Engagement erfordert).
Wahlversprechen: Ja, das ist ein großes Ärgernis, aber auch nicht neu. Man sollte Politiker, die ihre Wahlversprechen brechen, wegen Wahlbetrugs belangen.

Summa summarum: die Ärgernisse, die du nennst, sind verständlich, jedoch nicht neu und bei Licht betrachtet auch komplexer, als man sich das so vorstellt. Trotzdem sind sie eine Diskussionsgrundlage, keine Frage. Dass durch sie die AfD gestärkt wird, kann ich deshalb nicht verstehen, weil diese Partei nichts in ihrem Wahlprogramm stehen hat, was diese Ärgernisse beseitigen würde. Aber auch gleich gar nichts. Und schon gar nichts, was sie halten könnte.
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Tafelberg schrieb:

planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley


Ich liebe die Partei. Verfolge sie schon seit den Anfängen und ein richtiger Fan
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planscher08 schrieb:

Ich liebe die Partei. Verfolge sie schon seit den Anfängen und ein richtiger Fan

Die Partei ist die einzige Partei, die mich abholt und meine Sorgen ernst nimmt. Bierpreisbremse, Zwangsabstieg für den HSV, Managergehälter künftig an die BH-Größe koppeln, dass sind allesamt Themen, mit denen ich was anfangen kann und denen ich vorbehaltlos zustimme. Meine Stimme haben sie sicher.
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Tafelberg schrieb:

planscher08 schrieb:

Brodowin schrieb:


Und für eine "Denkzettel-Wahl" gibt es weitaus attraktivere und lustigere Parteien, die man wählen könnte. Von daher scheint es dann doch die rassistische Komponente  zu sein, die die AfD-Wähler gut finden, auch wenn sie das noch zweihundertausend Mal bestreiten würden.


Versteh auch nicht warum so wenige die Partei wählen. Für mich die optimale Partei für ein Denkzettel. Tut niemanden weh, will nur Spaß und legt den Finger in die Wunde.


ein Königreich für einen Ironie Smiley


Ich liebe die Partei. Verfolge sie schon seit den Anfängen und ein richtiger Fan
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da ist der vermisste Smiley.
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planscher08 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

Ich glaube wir nähern uns da langsam den Kern der Sache. Viele AfD-Wähler sind nicht mal unbedingt rechts. Vielmehr ist es eine Art Frust, Hilflosigkeit und nicht gehört werden. Die AfD ist nur eine Summe volksentfremdeter Politik.

Abgesehen von "volksentfremdet": das würde mich schon genauer interessieren. Frust worüber? Hilflosigkeit wobei? Nicht gehört werden bei welcher Bitte/Forderung genau? Kannst du das ein bisschen näher erläutern?


Sorry Kack-Begriff. Hatte auch erst überlegt es zu schreiben.
Versuche mal bissl auszuholen. Ich nehme jetzt mal den Osten der Republik. Nach der Wende hatte man unter Kohl damals blühende Landschaften versprochen. Was passierte damals, eine Riesen Arbeitslosen-Quote. Dann kamen viele Haie aus den Westen und plünderten den Osten aus. Schon damals war man höchst unzufrieden. In den laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich die Situation was Lohngleichheit und Job-Chancen in vielen Regionen nicht wirklich verbessert. Den größten Riss kam meines Erachtens unter Schröder als Hartz-Gesetze beschlossen wurden. Vertrauen in die Politik ist eher so ein weicher Faktor. Entweder man hat ein gutes Gefühl oder man fühlt sich nicht gut aufgehoben. Was halt für die meisten befremdlich wirkt das Politik überhaupt nicht greifbar ist. Man wird über den Köpfen entschieden. Eine gUte Abhilfe würde da wie in der Schweiz Volksentscheide helfen. Man müsste nicht die ganz großen Themen entscheiden, aber gewisse Themen die fürs Volk wichtig erscheinen. In der Politik wird immer von Vertrauen geredet, aber stürzt permanent Wahlversprechen über den Haufen. Wo soll da Vetrauen kommen?
Ich persönlich vertraue auch keiner Volkspartei mehr (AfD natürlich auch nicht). Da wurde zuviel Kredit über die Jahrzehnte verspielt. Da muss schon mehr kommen als nur Versprechungen die man eh nicht halten kann.

Danke für deine Antwort.
Je nun, das sind ein ganzer Haufen sattsam bekannter Probleme, die du da ansprichst. Wenn man die etwas genauer betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:

Blühende Landschaften: hat zumindest hier ohnehin niemand geglaubt und einige (z.B. Lafontaine) haben dem energisch widersprochen, wofür sie gesteinigt wurden.
Haie aus dem Westen: gut, da waren sicher auch Politiker darunter, in der Regel aber doch eher keine.
Lohngleichheit und Jobchancen: kann man in der Tat diskutieren. Politiker werden - nicht ganz zu Unrecht - auf die unterschiedliche Produktivität und auf die stetig erfolgten Angleichungen hinweisen. Für die Jobchancen im Osten könnte man in der Tat ein wenig mehr tun.
Hartz-Gesetz: die haben den Westen genauso getroffen wie den Osten. Und die sind ja auch nach wie vor hier und dort höchst umstritten. Befürworter und Gegner gibt es in allen Lagern.
Vertrauen in die Politik: wer hat die schon? Sagen wir mal mit Ausnahme von Norwegen ist doch so wirklich niemand mit seiner Regierung zufrieden. Und im Vergleich zur Vor-1989-Zeit kann man da vor allem im Osten schon einen deutlichen Fortschritt vermelden.
Über die Köpfe: ja, Volksentscheide können ganz witzig sein. Aber auch verheerend. Wenn ich mir vorstelle, dass die "schweigende Mehrheit", die ziemlich wenig Wissen hat und sich das Wenige noch aus der B*-Zeitung holt, über wichtige politische Fragen entscheidet, wird mir nicht besonders wohl. Gleichwohl bin ich kein grundsätzlicher Gegner von Volksentscheiden, halte aber das Instrument des Bürgerentscheids für ausreichend (muss halt dann vom Bürger ausgehen, was ein bisschen Engagement erfordert).
Wahlversprechen: Ja, das ist ein großes Ärgernis, aber auch nicht neu. Man sollte Politiker, die ihre Wahlversprechen brechen, wegen Wahlbetrugs belangen.

Summa summarum: die Ärgernisse, die du nennst, sind verständlich, jedoch nicht neu und bei Licht betrachtet auch komplexer, als man sich das so vorstellt. Trotzdem sind sie eine Diskussionsgrundlage, keine Frage. Dass durch sie die AfD gestärkt wird, kann ich deshalb nicht verstehen, weil diese Partei nichts in ihrem Wahlprogramm stehen hat, was diese Ärgernisse beseitigen würde. Aber auch gleich gar nichts. Und schon gar nichts, was sie halten könnte.
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Summa summarum: die Ärgernisse, die du nennst, sind verständlich, jedoch nicht neu und bei Licht betrachtet auch komplexer, als man sich das so vorstellt. Trotzdem sind sie eine Diskussionsgrundlage, keine Frage. Dass durch sie die AfD gestärkt wird, kann ich deshalb nicht verstehen, weil diese Partei nichts in ihrem Wahlprogramm stehen hat, was diese Ärgernisse beseitigen würde. Aber auch gleich gar nichts. Und schon gar nichts, was sie halten könnte.


Die AfD hat zur richtigen Zeit das richtige Thema aufgegriffen und jetzt ist es zum Selbstläufer geworden. Der unterschwellige Fremdenhass bzw Vorurteile gibt es schon ewig. Es bedarf nur ein Sprachrohr und man fühlt sich angesprochen. Gepaart mit eigener Unzufriedenheit, ein perfekter Nährboden
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Weidel, die Gemäßigte!
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audiotom, spielmacher....
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vonNachtmahr1982 schrieb:

audiotom, spielmacher....


Wer sagt, dass alle beide auch aktuell antworten können?
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vonNachtmahr1982 schrieb:

audiotom, spielmacher....


Wer sagt, dass alle beide auch aktuell antworten können?
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Wer sagt das sie antworten würden selbst wenn sie es könnten?
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Wer sagt das sie antworten würden selbst wenn sie es könnten?
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Wer sagt das sie antworten würden selbst wenn sie es könnten?


Gute Frage. Aber wie gesagt, nicht jeder kann antworten.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Wer sagt das sie antworten würden selbst wenn sie es könnten?


Gute Frage. Aber wie gesagt, nicht jeder kann antworten.
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SGE_Werner schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

Wer sagt das sie antworten würden selbst wenn sie es könnten?


Gute Frage. Aber wie gesagt, nicht jeder kann antworten.


na, sie werden wieder kommen.
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Summa summarum: die Ärgernisse, die du nennst, sind verständlich, jedoch nicht neu und bei Licht betrachtet auch komplexer, als man sich das so vorstellt. Trotzdem sind sie eine Diskussionsgrundlage, keine Frage. Dass durch sie die AfD gestärkt wird, kann ich deshalb nicht verstehen, weil diese Partei nichts in ihrem Wahlprogramm stehen hat, was diese Ärgernisse beseitigen würde. Aber auch gleich gar nichts. Und schon gar nichts, was sie halten könnte.


Die AfD hat zur richtigen Zeit das richtige Thema aufgegriffen und jetzt ist es zum Selbstläufer geworden. Der unterschwellige Fremdenhass bzw Vorurteile gibt es schon ewig. Es bedarf nur ein Sprachrohr und man fühlt sich angesprochen. Gepaart mit eigener Unzufriedenheit, ein perfekter Nährboden
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planscher08 schrieb:

Die AfD hat zur richtigen Zeit das richtige Thema aufgegriffen und jetzt ist es zum Selbstläufer geworden. Der unterschwellige Fremdenhass bzw Vorurteile gibt es schon ewig. Es bedarf nur ein Sprachrohr und man fühlt sich angesprochen. Gepaart mit eigener Unzufriedenheit, ein perfekter Nährboden

Ja, natürlich ist das so. Innere Ängste werden zu äußeren Bedrohungen gemacht (Terrorangst, Angst vor Islamisierung), für die Unzufriedenheit werden keine Analysen gemacht, sondern Sündenböcke gesucht und pauschal alle vermeintlich Verantwortlichen verurteilt. Bei der "Volksverräterin Merkel" kombiniert man sogar beide Mechanismen.

Traurig genug. Noch trauriger, dass so viele Menschen zu leichtgläubig, zu dumm, zu ungebildet oder zu unkritisch sind und auf dieses perfide Spiel hereinfallen. Nützen wird es ihnen nichts - auch die AfD wird ihnen nicht mehr anbieten als Hartz 4 und eine immer weiter sinkende Rente.
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planscher08 schrieb:

Die AfD hat zur richtigen Zeit das richtige Thema aufgegriffen und jetzt ist es zum Selbstläufer geworden. Der unterschwellige Fremdenhass bzw Vorurteile gibt es schon ewig. Es bedarf nur ein Sprachrohr und man fühlt sich angesprochen. Gepaart mit eigener Unzufriedenheit, ein perfekter Nährboden

Ja, natürlich ist das so. Innere Ängste werden zu äußeren Bedrohungen gemacht (Terrorangst, Angst vor Islamisierung), für die Unzufriedenheit werden keine Analysen gemacht, sondern Sündenböcke gesucht und pauschal alle vermeintlich Verantwortlichen verurteilt. Bei der "Volksverräterin Merkel" kombiniert man sogar beide Mechanismen.

Traurig genug. Noch trauriger, dass so viele Menschen zu leichtgläubig, zu dumm, zu ungebildet oder zu unkritisch sind und auf dieses perfide Spiel hereinfallen. Nützen wird es ihnen nichts - auch die AfD wird ihnen nicht mehr anbieten als Hartz 4 und eine immer weiter sinkende Rente.
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WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

Die AfD hat zur richtigen Zeit das richtige Thema aufgegriffen und jetzt ist es zum Selbstläufer geworden. Der unterschwellige Fremdenhass bzw Vorurteile gibt es schon ewig. Es bedarf nur ein Sprachrohr und man fühlt sich angesprochen. Gepaart mit eigener Unzufriedenheit, ein perfekter Nährboden

Ja, natürlich ist das so. Innere Ängste werden zu äußeren Bedrohungen gemacht (Terrorangst, Angst vor Islamisierung), für die Unzufriedenheit werden keine Analysen gemacht, sondern Sündenböcke gesucht und pauschal alle vermeintlich Verantwortlichen verurteilt. Bei der "Volksverräterin Merkel" kombiniert man sogar beide Mechanismen.

Traurig genug. Noch trauriger, dass so viele Menschen zu leichtgläubig, zu dumm, zu ungebildet oder zu unkritisch sind und auf dieses perfide Spiel hereinfallen. Nützen wird es ihnen nichts - auch die AfD wird ihnen nicht mehr anbieten als Hartz 4 und eine immer weiter sinkende Rente.

die afd erinnert mich in weiten teilen an die reps unter herrn schönhuber nach der wende. wenn man interviews von symaphisanten der reps von damals mit afdlern vergleicht, so könnte ich wetten, hören sie sich fast gleich an
im grunde ist die afd die reps von heute. wollen wir hoffen das diese partei genau so schnell verschwindet wie die reps nach schönhubers tod


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