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Alles rund um die AfD - 2018/19


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 21. Januar 2020, 21:08 Uhr um 21:08 Uhr gesperrt weil:
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Äähhhh, da steht doch, dass Maier selbst eine Abmahnung bekommen soll und nicht dessen Mitarbeiter.
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oh sorry, danke für die Klarstellung
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SGE_Werner schrieb:

Für mich, mit diesem Hintergrund, ist es immer noch abenteuerlich, wenn ich in einer S-Bahn sitze und kaum einer redet deutsch.

SGE_Werner schrieb:

Und in Herrgottsnamen sorgt für Aufklärung, für schonende und betreute Konfrontation mit Fremdem.


Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.
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reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.
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SGE_Werner schrieb:

Das ist alles, was ich dazu noch sagen wollte. Hier wird ja wirklich alles, was rechts der SPD ist, mittlerweile rhetorisch in einer Form angegangen, dass es fast schon angenehmer ist, in einem AfD-Forum über linke Themen zu diskutieren.


Jetzt halt mal die Luft an bitte! Das hat nix mit Rechts/Links zu tun. Und ehrlich gesagt geht es mir auch allmählich auf die Nüsse, dass du bei jeder Widerrede damit anfängst, man würde dich in die rechte Ecke stellen.

Deine Argumentation ist aus Sicht eines Verwaltungsmenschen natürlich absolut nachvollziehbar. Nur scheint mir, dass du dann noch nicht all zu viele Ausweise aus Syrien, Irak oder Afghanistan in den Händen gehalten hast. Da gibt es weite Gebiete, in denen wird so alle viertel Jahr mal einer vorbeigeschickt der kollektiv die Geburtsurkunden ausstellt. Da wird dann alles was noch nicht erfasst ist auf den letzten 01. des jeweiligen Quartals datiert. Wenn es gut läuft. Gerne nimmt man auch den 01.01. des laufenden Jahres. Und da wird nicht nur erfasst, wer gerade geboren wurde, sondern auch jeder, bei dem man bislang halt noch net dazu gekommen ist. Da könnte ich dir, so wie jeder Praktiker der mit Geflüchteten arbeitet Geschichten erzählen ...
Also vergiss deine Verwaltungslogiken. Einer Situation wie der gegebenen gerecht zu werden braucht mehr als das.
Vielleicht würde es eher um ein wenig mehr Pragmatismus gehen. Um mehr Kreativität. Um mehr bezahlbaren Wohnraum, statt, du schreibst es ja, hunderte Millionen Euro dafür rauszuschmeißen, damit die deutsche Verwaltung ein Gefühl von Ordnung hat.
Das ist unrealistisch. Und dafür sind die Gutachten die du bräuchtest um Sicher zu gehen für diese Masse an Menschen auch nicht darstellbar.

Letztlich kommt der Gedanke der Alterskontrolle, das darf man nicht vergessen, daher, dass mit großer polemischer Energie vom Dobrindt gefordert wurde kriminelle Flüchtlinge angemessen bestrafen zu können. Mittlerweile ist die Diskussion bei "Altersfeststellung für Alle" gelandet.

Und bitte. Auch du kannst mal in`s Klo greifen bei deiner Argumentation. Das ist kein Grund immer gleich beleidigt zu sein! Anderen wird ebenfalls mit Entschiedenheit geantwortet.
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FrankenAdler schrieb:

Nur scheint mir, dass du dann noch nicht all zu viele Ausweise aus Syrien, Irak oder Afghanistan in den Händen gehalten hast. Da gibt es weite Gebiete, in denen wird so alle viertel Jahr mal einer vorbeigeschickt der kollektiv die Geburtsurkunden ausstellt. Da wird dann alles was noch nicht erfasst ist auf den letzten 01. des jeweiligen Quartals datiert. Wenn es gut läuft. Gerne nimmt man auch den 01.01. des laufenden Jahres.

Das kennen wir Eintrachtfans ja spätestens seit Yeboah, ist in Afrika in vielen Ländern auf dem Land normal. Auch ein türkischer Arbeitskollege erzählte mir das es bei ihm auf dem Dorf wo er her kommt so lief und das es sehr weit verbreitet ist wo so verfahren wird.
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reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.
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SGE_Werner schrieb:

reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.

Werner, ich komme aus einem ganz ähnlichem Umfeld wie du, bin in einer weitestgehend bildungsfernen, in dörflich, katholischer Umgebung aufgewachsen. Wir hatten unsere Quoten-Türken im Aussiedlerhof (die Mühle) vor dem Dorf, jeder hatte da einen in der Klasse, sonst war da nix. Exotisch war es für mich als 12 jähriger, wenn ich mitbekommen habe, dass es Leute gibt, die am Sonntag NICHT in die Kirche gehen. Eigentlich unvorstellbar.
Im Dorf selbst war es Usus, dass man die Hauptschule besucht hat. Von jeder Jahrgangsstufe sind nicht mal ein Viertel auf Realschule oder Gymnasium. Selbst heute ist es so, dass nur knapp über die Hälfte der Kinder auf weiterführende Schulen wechselt. Das liegt klar unter dem Durchschnitt. Ich hatte das Glück eine Realschule zu besuchen. In der nächsten "Stadt". Die hatte 6000 Einwohner und fünf türkische Familien, eine italienische Eisdiele und ne Pizzeria.
Bei der Bundestagswahl im letzten Jahr blieb die AfD bei uns unter 10% also deutlich unter dem bayrischen Durchschnitt.
Wir bekamen im Sommer 15 eine Wohngruppe mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten.
Das war nicht unproblematisch! Und zwar deshalb, weil sich so viele ehrenamtlich betätigen wollten, dass auf jeden Jugendlichen (es waren 15 Stück) ungelogen 4-5 Helfer gekommen sind. Die Jugis fühlten sich irgendwann fast ein wenig bedrängt von all den Grillfesten und Freizeitaktivitäten.
Natürlich hatten wir auch eine Bürgerversammlung vorher. Da gab es zwei, eine kommt aus einer Kadernazifamilie aus dem Nachbardorf, der andere ist ein klassischer Wutbürger, die versuchten Ressentiments zu schüren. Geil fand ich einen unserer CSU-Vorstände: "Was, vor diesen Kindern hast du Angst? Die haben doch viel mehr Angst vor uns. Also echt, du bist mir ein Kaspar!" Dann hat er schallend gelacht!
Ja, klar, auch bei uns gibt es Deppen die ihre Angst pfelgen. Aber dieser befreite Umgang mit diesen Leuten, dieses "laber halt blöd rum, is mir doch wurscht", das hat den Damm gebrochen! Ich habe eine Herzlichkeit erlebt, wie ich sie nie erwartet habe. Die die auch danach noch rumgestänkert haben wurden im gesamten Dorf ausgelacht. Das war richtig geil!
Die erste Frage ist jetzt: Hat das der AfD Wählerstimmen gebracht? Keine Ahnung!
Die zweit Frage: Ist es geil hier zu leben? ABSOLUT!
Die dritte Frage: Fühlen sich Geflüchtete Menschen hier wohl, werden sie angenommen? ABSOLUT!

Das ist es, worum es mir geht. Wenn einer sich schlecht fühlen will, dann wird er das tun. Wenn einer seine Angst pflegen will, dann wird er das tun. Ich überzeuge solche Leute nicht mit massenweise Verständnis, ich lebe vor, dass das Quatsch ist!
Und hey, ich glaube das funktioniert!
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reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.
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SGE_Werner schrieb:

reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann. Ich teile diese  Analyse nicht.
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SGE_Werner schrieb:

reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann. Ich teile diese  Analyse nicht.
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Brodowin schrieb:

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann. Ich teile diese  Analyse nicht.

Ich denke mal er will damit sagen das des latent in der Gesellschaft vorhanden ist. Es wird auch noch lange dauern bis das aus der Gesellschaft draußen ist. Nur solange sogar angeblich christliche Parteien, da vor allem aus Bayern, mittlerweile monatelang (eigentlich sogar jahrelang) nix besseres zu tun haben als gegen Fremde zu hetzen, solange muss man damit leben das es ein gesellschaftliches Problem bleibt.

Es ist noch nicht lange her da haben sich die Leute das Maul zerrissen wenn eine Gastarbeiterfamilie in ihre Siedlung zog. Selber Ende der 60er erlebt als eine italienische Familie in eine Beamtensiedlung zog und damit die ersten Migranten in der Siedlung waren. Da gab es einige die viele komische Sachen verbreiteten und es gab nur sehr wenig Widerworte. Das ist ja heute nicht mehr ganz so schlimm, da hat sich einiges getan.
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SGE_Werner schrieb:

reggaetyp schrieb:

Bitte entschuldige, aber das liest sich wie Satire.


Nö. Nur der Widerspruch zwischen Gefühl und Logik in einem selbst. Für mich ist es immer noch abenteuerlich, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen. Auch wenn das für Dich anders sein mag, so etwas ist kein kurzer Prozess, sondern braucht Jahre. Mein Gefühl sagt mir immer etwas anderes als mein Verstand und mein Verstand arbeitet daran, dass meine falschen Gefühle immer mehr in den Hintergrund rücken.

Ich arbeite an mir selbst. An meiner mich selbst ärgernden Intoleranz, an meiner Akzeptanz anderer Lebenswelten in diesem Land. Ich bin eben nicht perfekt.

Für jemanden, der aus einem völlig anderen Umfeld kommt, mag dieser Widerspruch eben nicht verständlich sein. Rede mal mit den vielen Millionen, die so sind wie ich. Und nicht nur mit Deinem liberalen und toleranzbewussten Umfeld.

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann. Ich teile diese  Analyse nicht.
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Brodowin schrieb:

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann


Jein. Die Grundlagen, diese zu entwickeln, also z.B. das reine Vorurteilsdenken oder Angst vor Fremdem/Neuem, stecken aber in der Natur jedes Menschen. Das ist sozialpsychologisch gesehen m.W. nach längst Konsens in der Wissenschaft. Außerdem wäre es wohl kaum denkbar, dass ohne solche psychologischen Grundeigenschaften sich jemals so was wie Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit entwickelt hätte.

Ob diese in der Natur des Menschen liegenden negativen Potenziale wirklich zur Entfaltung kommen, liegt m.E. dann doch großteils an Erziehung, Umfeld und Umwelteinflüssen. Wer in einem toleranten, weltoffenen und menschenfreundlichen Umfeld aufwächst, wird als Erwachsener definitiv weniger anfällig sein für die plumpe rassistische Hetze von Teilen der AfD.

Ich versuche ja ganz reflektiert daran zu gehen, dass ich in einem eher "gemischten" Umfeld aufgewachsen bin, das nicht unbedingt in großen Teilen rassistisch oder fremdenfeindlich, aber oftmals stereotyp- und vorurteilsbeladen war. Wenn Du das ein Leben lang, selbst von den Lehrern eingetrichtert bekommst, dass z.B. Neger ein völlig legitimer Begriff für Dunkelhäutige ist, dann muss man als Erwachsener, der erkennt, dass das Verhalten des Umfelds in erheblichen Teilen das Falsche war oder gar rassistisch / fremdenfeindlich, erstmal selbst die mitgenommenen Fehlentwicklungen wieder abschütteln. Verstehste, was ich meine?

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.
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Brodowin schrieb:

Keine Ahnung ob ich dich richtig verstanden habe, aber das klingt für mich so, als ob du Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als etwas siehst, was einfach in der Natur eines jeden Menschen steckt und das man nur unter enormer Aufwendung aller Vernunft abbauen kann


Jein. Die Grundlagen, diese zu entwickeln, also z.B. das reine Vorurteilsdenken oder Angst vor Fremdem/Neuem, stecken aber in der Natur jedes Menschen. Das ist sozialpsychologisch gesehen m.W. nach längst Konsens in der Wissenschaft. Außerdem wäre es wohl kaum denkbar, dass ohne solche psychologischen Grundeigenschaften sich jemals so was wie Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit entwickelt hätte.

Ob diese in der Natur des Menschen liegenden negativen Potenziale wirklich zur Entfaltung kommen, liegt m.E. dann doch großteils an Erziehung, Umfeld und Umwelteinflüssen. Wer in einem toleranten, weltoffenen und menschenfreundlichen Umfeld aufwächst, wird als Erwachsener definitiv weniger anfällig sein für die plumpe rassistische Hetze von Teilen der AfD.

Ich versuche ja ganz reflektiert daran zu gehen, dass ich in einem eher "gemischten" Umfeld aufgewachsen bin, das nicht unbedingt in großen Teilen rassistisch oder fremdenfeindlich, aber oftmals stereotyp- und vorurteilsbeladen war. Wenn Du das ein Leben lang, selbst von den Lehrern eingetrichtert bekommst, dass z.B. Neger ein völlig legitimer Begriff für Dunkelhäutige ist, dann muss man als Erwachsener, der erkennt, dass das Verhalten des Umfelds in erheblichen Teilen das Falsche war oder gar rassistisch / fremdenfeindlich, erstmal selbst die mitgenommenen Fehlentwicklungen wieder abschütteln. Verstehste, was ich meine?

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.
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SGE_Werner schrieb:

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.


Naja, das ist ja keine große Erkenntnis. Dennoch wird Rassismus bzw. Xenophobie von Menschen eingetrichtert. Im Kindergarten wirst du sowas wie Rassismus in der Regel nicht antreffen, da spielt jeder mit jedem. Angst vor Spinnen ist z.B. auch nicht naturgegeben, sondern Kinder werden darauf konditioniert.

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
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SGE_Werner schrieb:

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.


Naja, das ist ja keine große Erkenntnis. Dennoch wird Rassismus bzw. Xenophobie von Menschen eingetrichtert. Im Kindergarten wirst du sowas wie Rassismus in der Regel nicht antreffen, da spielt jeder mit jedem. Angst vor Spinnen ist z.B. auch nicht naturgegeben, sondern Kinder werden darauf konditioniert.

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
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Raggamuffin schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.


Naja, das ist ja keine große Erkenntnis. Dennoch wird Rassismus bzw. Xenophobie von Menschen eingetrichtert. Im Kindergarten wirst du sowas wie Rassismus in der Regel nicht antreffen, da spielt jeder mit jedem. Angst vor Spinnen ist z.B. auch nicht naturgegeben, sondern Kinder werden darauf konditioniert.

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.

Das Beispiel hinkt. Kinder werden sich wenig um Hautfarbe oder andere äußere Merkmale kümmern, da hast du recht. Was aber allen Menschen zu eigen ist, da hat Werner völlig recht, ist die Tendenz sich von anderen Gruppen abzugrenzen. Du kannst gerne mal beobachten, wie radikal Kinder ihren "inner circle" von anderen Kindern abgrenzen, wie übel andere ausgegrenzt werden und mit welcher völligen Selbstverständlichkeit Kinder das durchziehen. Es ist, wie Werner sagt, eine kulturelle Leistung, eine rationale und im Kern fiktive, wenn man Kindern beibringt dieses Verhalten nicht zu zeigen.
Die Gestaltung von Gruppen, das Finden einer Gruppenidentität läuft im Normalfall immer über gemeinsame Merkmale, Glaubenssätze und Haltungen die gegenüber anderen Gruppen verteidigt werden, aber auch dazu da sind, sich von anderen Abzugrenzen. Werner hat natürlich völlig recht, wenn er hier darauf Hinweist, dass das in der Sozialpsychologie als gegeben gilt.
Wir müssen uns schon klar machen, dass unsere Gesellschaft so wie sie heute besteht im evolutionärem Sinne einem Ausnahmezustand entspricht. Über Jahrtausende hinweg war es Menschen kaum möglich, in Gruppen von über 150 Individuen zu leben. Das ist in etwa die Grenze bis zu der soziale Beziehungen und Kontakte so hinreichend geklärt werden können, ohne dass eine Metaebene (Religion, politisches System im Sinne einer Hierarchie) etabliert werden muss. Wichtig für solche Gruppen war eine klare Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen, bei wachsen der eigenen Gruppe kam es zur Teilung.
Als die Menschen begannen Sesshaft zu werden, wahrscheinlich sogar schon vorher, begannen sie sich gemeinsame Glaubensgrundsätze als Stützpfeiler für ihr Zusammenleben zu schaffen. Dies erst machte komplexe Gesellschaften möglich. Dass Menschen in dieser riesigen Anzahl, reduziert auf einige wenige, zunehmend einheitliche, kulturelle Überzeugungen (Freiheit, Menschenwürde, freier Markt, monotheistischen Religionen um nur ein paar Beispiele zu nennen) innerhalb einer globalisierten Welt ohne Widerstände zurecht kommen ist ein Mähr. Ich gebe Werner da völlig recht!
Wir sehen derzeit das erodieren der politischen Systeme mit weltweiten Auswirkungen. Durch Handel und Wissenstransfer über digitale Medien und Internet verschwimmen die Eckpfeiler kultureller Abgrenzung, Nationalstaaten, in ihrem Bestehen stellen sie einen Wimpernschlag in der Geschichte der Menschheit dar, werden massiv in Frage gestellt in ihren Kompetenzen und in ihrer Funktionsfähigkeit - und Nationalstaaten sind bereits eine riesige Organisationseinheit und vertreten unglaublich plurale Bevölkerungen, also Untergruppen.
So gesehen ist diese Gegenbewegung absolut normal und verständlich. Sie verfängt, weil die Menschen davon angesprochen werden in ihrer Verunsicherung, weil ein Glaubenssystem das auf Sicherung der Gruppe (hier: das Volk, christliches Abendland, Deutschland als Nation ...) ausgerichtet ist, angeboten wird. Niemand kann sich mehr vorstellen, dass Bayern sich unabhängig von Deutschland machen möchte, naja, zumindest kaum jemand, aber alle kennen Jugendkulturen, Roleplayer die sich in dem Gedanken gefallen Kelten, Indianer oder Hobbits zu sein. Identitätsschaffende Phantasiewelten, die Sicherheit und ein Gefühl von Zugehörigkeit geben.
Nichts anderes macht im Kern die AfD, Pegida und die anderen Kackpratzen!

Ich sehe das genau wie Werner. Es ist eine kulturelle Leistung, diese evolutionären Grundbedingungen in Frage stellen zu können. Es ist ein Leistung, die darauf ausgerichtet ist, jede Form der Gruppenzugehörigkeit im Kern in Frage zu stellen und andere Werte darüber.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass Entwicklung auch in unserem Fall nicht ohne Pendelbewegungen von Statten gehen wird. Das kann heißen, dass Krieg und Leid über die Menschheit kommen, das kann heißen, dass einige Protagonisten versuchen werden "alte Werte" hochzuhalten, sich gegen den Lauf der menschlichen Entwicklung zu stellen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass diese Entwicklung nicht mehr angehalten werden kann. Menschen werden andere Formen der Identitätsstiftung für sich brauchen, der Nationalstaat ist ein Auslaufmodell der Geschichte. Letztlich denke ich, dass die Entwicklung hin zu einer tatsächlich globalisierten Welt geht, politisch und wirtschaftlich!
Diesen Pendelausschlag hoffe ich können wir einigermaßen unbeschadet überstehen. Dafür müssen wir aber Zutrauen in unsere kulturelle Leistungsfähigkeit haben. Das braucht aber eher Leichtigkeit und eine gewisse Selbstverständlichkeit und natürlich, da gebe ich Werner recht, ein bissl Geduld.
Was es nicht braucht ist mitzuschwingen!
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SGE_Werner schrieb:

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.


Naja, das ist ja keine große Erkenntnis. Dennoch wird Rassismus bzw. Xenophobie von Menschen eingetrichtert. Im Kindergarten wirst du sowas wie Rassismus in der Regel nicht antreffen, da spielt jeder mit jedem. Angst vor Spinnen ist z.B. auch nicht naturgegeben, sondern Kinder werden darauf konditioniert.

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
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Raggamuffin schrieb:

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
     


Aber auch viele derer, die heute Angst vor Fremden schüren, haben irgendwann mal diese Angst selbst eingetrichtert bekommen. Das nimmt niemandem die Verantwortung als Erwachsener, sich selbst und sein Denken und Handeln zu hinterfragen. Deine Erklärung zeigt aber halt auch den Teufelskreis, in dem wir uns immer und immer wieder bewegen. Diesen immer wieder zu durchbrechen, ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

Nur werden gefühlsorientierte Menschen, die ihren Verstand zu wenig einsetzen, kaum über Logik erreichbar sein ("Die AfD hat gar keine Konzepte") , noch weniger über mehr oder weniger pauschale Angriffe, wie sie hier schon oft zu lesen waren. Letzteres deuten AfD-Anhänger ja gerne noch um a la "Euer Hass macht uns nur stärker".
Ganz zu schweigen davon, dass jede Aufmerksamkeit ohnehin eine Art Bestätigung ist.

Ich stelle einfach fest, dass nach vier bis fünf Jahren weder das hier gezeigte Verhalten etwas gegen die AfD bringt, noch das sinnfreie Hinterhecheln nach rechts wie von der CSU, noch das permanente Aufwärmen der AfD-relevanten Themen (egal ob von Seiten der Politik oder z.B. der Medien). Aber alle machen weiter so, wie es bisher nichts gebracht hat. Ich glaub, die meisten Angriffe gegen die AfD-Wählerschaft dienen eher der eigenen Abgrenzung zu diesen Personen und ihrem Gedankengut. Es geht nur noch um die und wir. Damit macht man genau das, was die AfD möchte. Polarisieren, Abgrenzen und innerhalb der Abgegrenzten Solidarisierungseffekte erzeugen.

Kurzum: Die AfD weiß ganz genau, wie Medien, Gesellschaft und Politiker auf ihre "Politik" und ihre Provokationen, Grenzüberschreitungen reagieren und nutzen das zu ihren Gunsten aus. Und hier lese ich immer wieder die selben Muster. Genau die Muster, die die AfD für sich nutzen kann zur Rekrutierung weiterer Wähler.

Es geht mir nicht um Appeasement, es geht mir darum, mal zu überlegen, wie man den Rechtsruck stoppt, wie man die Polarisierung und Radikalisierung stoppen kann. Ob wir nicht die falschen Mittel einsetzen. Nur, weil vor 20, 30 Jahren die Nazi-Keule oder andere Dinge funktioniert haben, müssen sie nicht heute noch funktionieren. Genauso wenig wie die Vorschläge von mir, die sich teils auch auf Erfahrungen früherer Tage beziehen. Die AfD ist auf die immer wieder gezeigten Verhaltensmuster längst eingestellt und weiß eine Antwort. Machen wir endlich etwas, womit die AfD nicht rechnet. Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.

Aber wie gesagt, nur meine Sicht der Dinge. Macht ihr das, was Ihr für richtig haltet. Aber bitte schaut auch mal zwischendurch, ob das überhaupt Erfolg hat, außerhalb der Selbstbestätigung, die mit Antifaschismus und Antirassismus einher geht.
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Dass wir mal einer Meinung sind FA. Da hätte ich meinen Beitrag ja gleich lassen können. So habe ich am Ende wieder den Eindruck ruiniert.

Wie gesagt, wir sollten einfach mehr auf die Soziologie und Psychologie eingehen und die in unser Verhalten im Kampf gegen rechts einbeziehen. Nicht nur immer von sich aus denken, sondern schauen, wie man den anderen da packt, wo er zu packen ist.
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Raggamuffin schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ich sage nicht, dass jeder rassistisch ist, ich sage nur, dass jeder Mensch unter gewissen Umständen rassistisch werden kann. Insbesondere, wenn von klein auf die Grundlagen dafür gelegt werden.


Naja, das ist ja keine große Erkenntnis. Dennoch wird Rassismus bzw. Xenophobie von Menschen eingetrichtert. Im Kindergarten wirst du sowas wie Rassismus in der Regel nicht antreffen, da spielt jeder mit jedem. Angst vor Spinnen ist z.B. auch nicht naturgegeben, sondern Kinder werden darauf konditioniert.

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.

Das Beispiel hinkt. Kinder werden sich wenig um Hautfarbe oder andere äußere Merkmale kümmern, da hast du recht. Was aber allen Menschen zu eigen ist, da hat Werner völlig recht, ist die Tendenz sich von anderen Gruppen abzugrenzen. Du kannst gerne mal beobachten, wie radikal Kinder ihren "inner circle" von anderen Kindern abgrenzen, wie übel andere ausgegrenzt werden und mit welcher völligen Selbstverständlichkeit Kinder das durchziehen. Es ist, wie Werner sagt, eine kulturelle Leistung, eine rationale und im Kern fiktive, wenn man Kindern beibringt dieses Verhalten nicht zu zeigen.
Die Gestaltung von Gruppen, das Finden einer Gruppenidentität läuft im Normalfall immer über gemeinsame Merkmale, Glaubenssätze und Haltungen die gegenüber anderen Gruppen verteidigt werden, aber auch dazu da sind, sich von anderen Abzugrenzen. Werner hat natürlich völlig recht, wenn er hier darauf Hinweist, dass das in der Sozialpsychologie als gegeben gilt.
Wir müssen uns schon klar machen, dass unsere Gesellschaft so wie sie heute besteht im evolutionärem Sinne einem Ausnahmezustand entspricht. Über Jahrtausende hinweg war es Menschen kaum möglich, in Gruppen von über 150 Individuen zu leben. Das ist in etwa die Grenze bis zu der soziale Beziehungen und Kontakte so hinreichend geklärt werden können, ohne dass eine Metaebene (Religion, politisches System im Sinne einer Hierarchie) etabliert werden muss. Wichtig für solche Gruppen war eine klare Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen, bei wachsen der eigenen Gruppe kam es zur Teilung.
Als die Menschen begannen Sesshaft zu werden, wahrscheinlich sogar schon vorher, begannen sie sich gemeinsame Glaubensgrundsätze als Stützpfeiler für ihr Zusammenleben zu schaffen. Dies erst machte komplexe Gesellschaften möglich. Dass Menschen in dieser riesigen Anzahl, reduziert auf einige wenige, zunehmend einheitliche, kulturelle Überzeugungen (Freiheit, Menschenwürde, freier Markt, monotheistischen Religionen um nur ein paar Beispiele zu nennen) innerhalb einer globalisierten Welt ohne Widerstände zurecht kommen ist ein Mähr. Ich gebe Werner da völlig recht!
Wir sehen derzeit das erodieren der politischen Systeme mit weltweiten Auswirkungen. Durch Handel und Wissenstransfer über digitale Medien und Internet verschwimmen die Eckpfeiler kultureller Abgrenzung, Nationalstaaten, in ihrem Bestehen stellen sie einen Wimpernschlag in der Geschichte der Menschheit dar, werden massiv in Frage gestellt in ihren Kompetenzen und in ihrer Funktionsfähigkeit - und Nationalstaaten sind bereits eine riesige Organisationseinheit und vertreten unglaublich plurale Bevölkerungen, also Untergruppen.
So gesehen ist diese Gegenbewegung absolut normal und verständlich. Sie verfängt, weil die Menschen davon angesprochen werden in ihrer Verunsicherung, weil ein Glaubenssystem das auf Sicherung der Gruppe (hier: das Volk, christliches Abendland, Deutschland als Nation ...) ausgerichtet ist, angeboten wird. Niemand kann sich mehr vorstellen, dass Bayern sich unabhängig von Deutschland machen möchte, naja, zumindest kaum jemand, aber alle kennen Jugendkulturen, Roleplayer die sich in dem Gedanken gefallen Kelten, Indianer oder Hobbits zu sein. Identitätsschaffende Phantasiewelten, die Sicherheit und ein Gefühl von Zugehörigkeit geben.
Nichts anderes macht im Kern die AfD, Pegida und die anderen Kackpratzen!

Ich sehe das genau wie Werner. Es ist eine kulturelle Leistung, diese evolutionären Grundbedingungen in Frage stellen zu können. Es ist ein Leistung, die darauf ausgerichtet ist, jede Form der Gruppenzugehörigkeit im Kern in Frage zu stellen und andere Werte darüber.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass Entwicklung auch in unserem Fall nicht ohne Pendelbewegungen von Statten gehen wird. Das kann heißen, dass Krieg und Leid über die Menschheit kommen, das kann heißen, dass einige Protagonisten versuchen werden "alte Werte" hochzuhalten, sich gegen den Lauf der menschlichen Entwicklung zu stellen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass diese Entwicklung nicht mehr angehalten werden kann. Menschen werden andere Formen der Identitätsstiftung für sich brauchen, der Nationalstaat ist ein Auslaufmodell der Geschichte. Letztlich denke ich, dass die Entwicklung hin zu einer tatsächlich globalisierten Welt geht, politisch und wirtschaftlich!
Diesen Pendelausschlag hoffe ich können wir einigermaßen unbeschadet überstehen. Dafür müssen wir aber Zutrauen in unsere kulturelle Leistungsfähigkeit haben. Das braucht aber eher Leichtigkeit und eine gewisse Selbstverständlichkeit und natürlich, da gebe ich Werner recht, ein bissl Geduld.
Was es nicht braucht ist mitzuschwingen!
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Ach ja, was ich vergaß: Rassismus ist nichts als EINE Spielart von Ab- und Ausgrenzung. Stefan hat vor kurzem sehr zielführend einen weiten Rassimusbegriff hier eingeführt, damit ist er ziemlich gegen die Wand geprallt. Und auch das ist ein Zeichen dafür, dass mittlerweile ein kulturelles Selbstverständnis etabliert ist, gewissen Ausgrenzungsmechanismen so nicht mehr nachzugeben. Das hat sich die menschliche Gesellschaft in Teilen der Welt tatsächlich erarbeitet. Sich dann abzugrenzen gegen einen weitgefassten Rassimusbegriff ist nichts anderes als diesem kulturellem Selbstverständnis genügen zu wollen, allerdings ohne Selbstreflektion die ja zwingend dazu führen müsste weiter in Frage zu stellen, warum man denkt und fühlt was man denkt und fühlt.
Gewöhnlich wähnt man sich dann als "von Linken verfolgt".
Eigentlich müsste man sich von seiner Unbeweglichkeit behindert fühlen!
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Raggamuffin schrieb:

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
     


Aber auch viele derer, die heute Angst vor Fremden schüren, haben irgendwann mal diese Angst selbst eingetrichtert bekommen. Das nimmt niemandem die Verantwortung als Erwachsener, sich selbst und sein Denken und Handeln zu hinterfragen. Deine Erklärung zeigt aber halt auch den Teufelskreis, in dem wir uns immer und immer wieder bewegen. Diesen immer wieder zu durchbrechen, ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

Nur werden gefühlsorientierte Menschen, die ihren Verstand zu wenig einsetzen, kaum über Logik erreichbar sein ("Die AfD hat gar keine Konzepte") , noch weniger über mehr oder weniger pauschale Angriffe, wie sie hier schon oft zu lesen waren. Letzteres deuten AfD-Anhänger ja gerne noch um a la "Euer Hass macht uns nur stärker".
Ganz zu schweigen davon, dass jede Aufmerksamkeit ohnehin eine Art Bestätigung ist.

Ich stelle einfach fest, dass nach vier bis fünf Jahren weder das hier gezeigte Verhalten etwas gegen die AfD bringt, noch das sinnfreie Hinterhecheln nach rechts wie von der CSU, noch das permanente Aufwärmen der AfD-relevanten Themen (egal ob von Seiten der Politik oder z.B. der Medien). Aber alle machen weiter so, wie es bisher nichts gebracht hat. Ich glaub, die meisten Angriffe gegen die AfD-Wählerschaft dienen eher der eigenen Abgrenzung zu diesen Personen und ihrem Gedankengut. Es geht nur noch um die und wir. Damit macht man genau das, was die AfD möchte. Polarisieren, Abgrenzen und innerhalb der Abgegrenzten Solidarisierungseffekte erzeugen.

Kurzum: Die AfD weiß ganz genau, wie Medien, Gesellschaft und Politiker auf ihre "Politik" und ihre Provokationen, Grenzüberschreitungen reagieren und nutzen das zu ihren Gunsten aus. Und hier lese ich immer wieder die selben Muster. Genau die Muster, die die AfD für sich nutzen kann zur Rekrutierung weiterer Wähler.

Es geht mir nicht um Appeasement, es geht mir darum, mal zu überlegen, wie man den Rechtsruck stoppt, wie man die Polarisierung und Radikalisierung stoppen kann. Ob wir nicht die falschen Mittel einsetzen. Nur, weil vor 20, 30 Jahren die Nazi-Keule oder andere Dinge funktioniert haben, müssen sie nicht heute noch funktionieren. Genauso wenig wie die Vorschläge von mir, die sich teils auch auf Erfahrungen früherer Tage beziehen. Die AfD ist auf die immer wieder gezeigten Verhaltensmuster längst eingestellt und weiß eine Antwort. Machen wir endlich etwas, womit die AfD nicht rechnet. Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.

Aber wie gesagt, nur meine Sicht der Dinge. Macht ihr das, was Ihr für richtig haltet. Aber bitte schaut auch mal zwischendurch, ob das überhaupt Erfolg hat, außerhalb der Selbstbestätigung, die mit Antifaschismus und Antirassismus einher geht.
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SGE_Werner schrieb:

Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.


Da würde ich sofort mitmachen. Bringt aber nichts, wenn auch die Medien nur darauf lauern, was für ein Skandal als nächster losgetreten wird.
Und wenn die Themen nun mal schon in der Öffentlichkeit sind, kann man die Deutung nicht der AfD überlassen. Ich glaube das kann auch nicht dein Ansatz sein.
Also, nachdem Ignorieren keine Option ist, bleibt noch Einlenken (was nach meiner Lesart ein bisschen dein Ansatz ist), womit wir die AfD, bzw. ihr Gedankengut aber legitimieren würden, wovon ich auch nicht das geringste halte. Darüberhinaus denke ich, dass Merkel auch sofort alle Ausländer rausschmeißen und das Programm der AfD 1:1 umsetzen könnte und trotzdem wären die Unzufriedenen noch unzufrieden. Da geht es meiner Meinung nach nicht mehr um Sachthemen sondern ums Prinzip.

Dann könnte man noch versuchen, die "Meinungen" sachlich zu widerlegen. Wenn es auch nur einen Einzigen überzeugen würde, wäre ich der erste, der sich hinsetzt und jedes dumme Gewäsch gründlich und nach wissenschaftlichen Standards auseinandernimmt. Das wiederum scheitert aber an der Unfähigkeit, Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Du als Mod und "Parteiprogrammsanalyst" weißt ja, wie das in der Praxis endet.

Also bleibt letztendlich nur deutlich zu machen, dass solche Meinungen schlicht und einfach in unserer Gesellschaft keinen Platz haben und die Vertreter solcher Meinungen auszugrenzen.
Das ist zwar auch nicht zielführend, in Bezug auf "Polarisierung stoppen" aber wenigstens kann man damit noch guten Gewissens in den Spiegel schauen. Und wenn sich die paar Prozent, denen tatsächlich nichts mehr einfällt außer Höcke hinterherzurennen, dann noch mehr radikalisieren... So what?
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SGE_Werner schrieb:

Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.


Da würde ich sofort mitmachen. Bringt aber nichts, wenn auch die Medien nur darauf lauern, was für ein Skandal als nächster losgetreten wird.
Und wenn die Themen nun mal schon in der Öffentlichkeit sind, kann man die Deutung nicht der AfD überlassen. Ich glaube das kann auch nicht dein Ansatz sein.
Also, nachdem Ignorieren keine Option ist, bleibt noch Einlenken (was nach meiner Lesart ein bisschen dein Ansatz ist), womit wir die AfD, bzw. ihr Gedankengut aber legitimieren würden, wovon ich auch nicht das geringste halte. Darüberhinaus denke ich, dass Merkel auch sofort alle Ausländer rausschmeißen und das Programm der AfD 1:1 umsetzen könnte und trotzdem wären die Unzufriedenen noch unzufrieden. Da geht es meiner Meinung nach nicht mehr um Sachthemen sondern ums Prinzip.

Dann könnte man noch versuchen, die "Meinungen" sachlich zu widerlegen. Wenn es auch nur einen Einzigen überzeugen würde, wäre ich der erste, der sich hinsetzt und jedes dumme Gewäsch gründlich und nach wissenschaftlichen Standards auseinandernimmt. Das wiederum scheitert aber an der Unfähigkeit, Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Du als Mod und "Parteiprogrammsanalyst" weißt ja, wie das in der Praxis endet.

Also bleibt letztendlich nur deutlich zu machen, dass solche Meinungen schlicht und einfach in unserer Gesellschaft keinen Platz haben und die Vertreter solcher Meinungen auszugrenzen.
Das ist zwar auch nicht zielführend, in Bezug auf "Polarisierung stoppen" aber wenigstens kann man damit noch guten Gewissens in den Spiegel schauen. Und wenn sich die paar Prozent, denen tatsächlich nichts mehr einfällt außer Höcke hinterherzurennen, dann noch mehr radikalisieren... So what?
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Was ich noch vergessen hatte: Die beste Möglichkeit, den Zulauf zur AfD zu stoppen, wäre dem Hass und Nationalismus eine solide Vision von Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit entgegenzusetzen. Aber darauf zu hoffen, wäre wohl noch naiver als zu glauben, dass man mit Argumenten irgendeinen hasszerfressenen AfD-Wähler mit "linksgrün"- und Merkel-Allergie überzeugen kann.
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Raggamuffin schrieb:

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
     


Aber auch viele derer, die heute Angst vor Fremden schüren, haben irgendwann mal diese Angst selbst eingetrichtert bekommen. Das nimmt niemandem die Verantwortung als Erwachsener, sich selbst und sein Denken und Handeln zu hinterfragen. Deine Erklärung zeigt aber halt auch den Teufelskreis, in dem wir uns immer und immer wieder bewegen. Diesen immer wieder zu durchbrechen, ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

Nur werden gefühlsorientierte Menschen, die ihren Verstand zu wenig einsetzen, kaum über Logik erreichbar sein ("Die AfD hat gar keine Konzepte") , noch weniger über mehr oder weniger pauschale Angriffe, wie sie hier schon oft zu lesen waren. Letzteres deuten AfD-Anhänger ja gerne noch um a la "Euer Hass macht uns nur stärker".
Ganz zu schweigen davon, dass jede Aufmerksamkeit ohnehin eine Art Bestätigung ist.

Ich stelle einfach fest, dass nach vier bis fünf Jahren weder das hier gezeigte Verhalten etwas gegen die AfD bringt, noch das sinnfreie Hinterhecheln nach rechts wie von der CSU, noch das permanente Aufwärmen der AfD-relevanten Themen (egal ob von Seiten der Politik oder z.B. der Medien). Aber alle machen weiter so, wie es bisher nichts gebracht hat. Ich glaub, die meisten Angriffe gegen die AfD-Wählerschaft dienen eher der eigenen Abgrenzung zu diesen Personen und ihrem Gedankengut. Es geht nur noch um die und wir. Damit macht man genau das, was die AfD möchte. Polarisieren, Abgrenzen und innerhalb der Abgegrenzten Solidarisierungseffekte erzeugen.

Kurzum: Die AfD weiß ganz genau, wie Medien, Gesellschaft und Politiker auf ihre "Politik" und ihre Provokationen, Grenzüberschreitungen reagieren und nutzen das zu ihren Gunsten aus. Und hier lese ich immer wieder die selben Muster. Genau die Muster, die die AfD für sich nutzen kann zur Rekrutierung weiterer Wähler.

Es geht mir nicht um Appeasement, es geht mir darum, mal zu überlegen, wie man den Rechtsruck stoppt, wie man die Polarisierung und Radikalisierung stoppen kann. Ob wir nicht die falschen Mittel einsetzen. Nur, weil vor 20, 30 Jahren die Nazi-Keule oder andere Dinge funktioniert haben, müssen sie nicht heute noch funktionieren. Genauso wenig wie die Vorschläge von mir, die sich teils auch auf Erfahrungen früherer Tage beziehen. Die AfD ist auf die immer wieder gezeigten Verhaltensmuster längst eingestellt und weiß eine Antwort. Machen wir endlich etwas, womit die AfD nicht rechnet. Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.

Aber wie gesagt, nur meine Sicht der Dinge. Macht ihr das, was Ihr für richtig haltet. Aber bitte schaut auch mal zwischendurch, ob das überhaupt Erfolg hat, außerhalb der Selbstbestätigung, die mit Antifaschismus und Antirassismus einher geht.
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SGE_Werner schrieb:

Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.

fand beim lesen ebenso wie raggamuffin diesen satz auch den entscheidenden.
das motto der 80er-jahre-nazis hieß ja "schlechte publicity ist besser wie keine". und durch den erbärmlichen zustand des medienwesens fällt dieses motto wieder auf verdammt fruchtbaren boden. so sagte ich schon seit anfang an, dass dieses ganze pegida-zeug in den lokalteil der dredsner zeitungen gehört, und nicht von allen medien zu einer bundesweiten bewegung hochgepusht.
selbstverständlich spielen populisten die klaviatur des populismus, ob in den USA, in GB oder hier. manch italiener kaufte sogar ganze sender und fußballvereine, um "populär" zu sein, in aller munde.
im hintergrund erzählt mir jetzt gerade wieder live jemand was von maiers becker-tweet. und unzählige besorgte mitbürger dachten sich mal wieder, dass man das ja wohl mal sagen dürfe, und dass es offenbar auch relevant ist. wird ja seit tagen darüber berichtet.

ist dann halt der punkt, wie man damit umgeht. ich merke an mir, dass sie mich zunehmend langweilt, diese symbiose der skandalisierung…
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Guten morgen hab hier aufmerksam mitgelesen.
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Raggamuffin schrieb:

Um so mehr muss man gegen Leute, die Angst vor Fremden schüren wollen, aufstehen und man sollte nicht versuchen, dieses Verhalten rational zu begründen.
     


Aber auch viele derer, die heute Angst vor Fremden schüren, haben irgendwann mal diese Angst selbst eingetrichtert bekommen. Das nimmt niemandem die Verantwortung als Erwachsener, sich selbst und sein Denken und Handeln zu hinterfragen. Deine Erklärung zeigt aber halt auch den Teufelskreis, in dem wir uns immer und immer wieder bewegen. Diesen immer wieder zu durchbrechen, ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

Nur werden gefühlsorientierte Menschen, die ihren Verstand zu wenig einsetzen, kaum über Logik erreichbar sein ("Die AfD hat gar keine Konzepte") , noch weniger über mehr oder weniger pauschale Angriffe, wie sie hier schon oft zu lesen waren. Letzteres deuten AfD-Anhänger ja gerne noch um a la "Euer Hass macht uns nur stärker".
Ganz zu schweigen davon, dass jede Aufmerksamkeit ohnehin eine Art Bestätigung ist.

Ich stelle einfach fest, dass nach vier bis fünf Jahren weder das hier gezeigte Verhalten etwas gegen die AfD bringt, noch das sinnfreie Hinterhecheln nach rechts wie von der CSU, noch das permanente Aufwärmen der AfD-relevanten Themen (egal ob von Seiten der Politik oder z.B. der Medien). Aber alle machen weiter so, wie es bisher nichts gebracht hat. Ich glaub, die meisten Angriffe gegen die AfD-Wählerschaft dienen eher der eigenen Abgrenzung zu diesen Personen und ihrem Gedankengut. Es geht nur noch um die und wir. Damit macht man genau das, was die AfD möchte. Polarisieren, Abgrenzen und innerhalb der Abgegrenzten Solidarisierungseffekte erzeugen.

Kurzum: Die AfD weiß ganz genau, wie Medien, Gesellschaft und Politiker auf ihre "Politik" und ihre Provokationen, Grenzüberschreitungen reagieren und nutzen das zu ihren Gunsten aus. Und hier lese ich immer wieder die selben Muster. Genau die Muster, die die AfD für sich nutzen kann zur Rekrutierung weiterer Wähler.

Es geht mir nicht um Appeasement, es geht mir darum, mal zu überlegen, wie man den Rechtsruck stoppt, wie man die Polarisierung und Radikalisierung stoppen kann. Ob wir nicht die falschen Mittel einsetzen. Nur, weil vor 20, 30 Jahren die Nazi-Keule oder andere Dinge funktioniert haben, müssen sie nicht heute noch funktionieren. Genauso wenig wie die Vorschläge von mir, die sich teils auch auf Erfahrungen früherer Tage beziehen. Die AfD ist auf die immer wieder gezeigten Verhaltensmuster längst eingestellt und weiß eine Antwort. Machen wir endlich etwas, womit die AfD nicht rechnet. Oder, wenn uns nix einfällt, lassen wir sie einfach links liegen und geben ihr nicht noch die gewünschte Aufmerksamkeit.

Aber wie gesagt, nur meine Sicht der Dinge. Macht ihr das, was Ihr für richtig haltet. Aber bitte schaut auch mal zwischendurch, ob das überhaupt Erfolg hat, außerhalb der Selbstbestätigung, die mit Antifaschismus und Antirassismus einher geht.
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finde gut, wie Du reflektierst und einen Gesamtkontext erstellst
ein "links" liegen lassen (links nicht im politischen Sinnesmile: ), finde ich nur bedingt sinnvoll. Jedes "Skandälchen" muss nicht ein Thema sein, aber das offene Aufzeigen von Rassismus, Ausländerfeindlichkeiten der AfD etc. finde ich gesellschaftlich notwendig, da darf man nicht nachlassen.
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Die Medien pushen das Ganze ja auch, weil sie wissen, dass sie damit Erfolg haben. Mir geht es da auch weniger um die Bild Zeitung oder andere Blätter, von denen man nix anderes erwartet. Die mediale Dauerbeschallung findet ja selbst bei taz , FR und anderen statt.

Die wissen halt aber auch, dass das Leser bringt. Wenn die Leser weg bleiben und irgendwann vom Thema übersättigt sind (und ich glaube, das wird zum Glück irgendwann passieren, leider auch mit dem Effekt, dass ein Halbneger-Tweet nur noch ein müdes Schulterzucken verursacht), dann könnten sich die Medien wieder neuen Dauerthemen zuwenden, die sie dann nach selbigem Muster ausschlachten.

Es liegt also ein wenig auch an uns.
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Zurzeit lese ich Ranga Yogeswars "Nächste Ausfahrt Zukunft". Interessant.

U.a. wird aufgezeigt, dass die Chance, wegen eines Unfalls, einer Routine-OP oder einer Bagatellverletzung ins Krankenhaus zu kommen und dort an einem multiresistenten Keim zu sterben, etwa 1000 x höher ist als einem Terroranschlag oder einem Verbrechen, begangen von Migranten, zum Opfer zu fallen.

1000 x höher. Und nun vergleiche man den finanziellen, personellen und sachlichen Aufwand sowie den Verlust an Freiheit, Privatheit und Selbstbestimmung, mit dem diese beiden Gefahren bekämpft werden. Die mediale, aber auch die öffentliche Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Und die Schwerpunkte, die die Politik legt.

Ich sags immer wieder: die Welt ist irr.
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Guten morgen hab hier aufmerksam mitgelesen.
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Ffm60ziger schrieb:

Guten morgen hab hier aufmerksam mitgelesen.

Vielen Dank für diese wertvolle Info.


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