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Alles rund um die AfD - 2018/19


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 21. Januar 2020, 21:08 Uhr um 21:08 Uhr gesperrt weil:
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Ich hatte gestern den Artikel von Stephan Hebel gelesen und möchte zwei Teile des Artikels sehr gerne hier in Kopie einstellen.
S.Hebel:
Und wer dabei zuschaut, wie der Schutz der Einzelnen vor dem Staat Stück für Stück abgebaut wird, sollte sich nicht wundern, wenn er der Willkür irgendwann selbst schutzlos gegenübersteht.

dazu kommt noch:

Es kostet Kraft, das Recht, auch das Recht der Zugewanderten, in so einem Moment zu verteidigen. Aber wer nicht in einem Willkürsystem leben will, hat keine andere Wahl.

Einen Dank an FA möchte ich noch aussprechen.
Ich kann weder so "gut" wie FA bzw. Werner "schreiben", ich kann andere Dinge gut!  
Und Werner, so wie ich es lese und verstehe was du schreibst, sag ich ganz vorsichtig: Es erschreckt mich so im innern wie du das alles "abhandelst"!

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Zum Thema passt für mich der sehr, sehr gute der Beitrag von Christoph Süß, in seiner bekannten Art! Schauts euch das Video bitte in Ruhe an und schaut dann bitte auf eure Umgebung, was da so gesprochen wird (ob Arbeitsplatz, Hobbys, Freizeit, Fussballplatz, Familie, oder wo auch immer) hin!
Quer
Freuds Flüchtlings-Analyse
Warum reden wir eigentlich die ganze Zeit über Flüchtlinge. Es gäbe so viele andere drängende Probleme in diesem Land. Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, kennt die Antwort.
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Danke für das Video!
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Noch ein interressanter Beitrag aus der FR.
Frau Zenzen vom Bundesverband "Frauen gegen Gewalt" stellt eigentlich genau die selbe Frage: warum interessiert uns Gewalt von Flüchtlingen besonders.
Sie gibt auch eine Antwort!
Ob die AfD jetzt für jedes Opfer sexualisierter Gewalt künftig eine Schweigeminute abhält?
Das dürfte einen sehr ruhigen Bundestag geben!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und allen, die den Behörden Schlampereien, Staats.- und Justizversagen vorhalten, sollten sich die Problematik eines aufgeblähten Staatsapparates vor Augen führen, der eine personelle Ausstattung wie für solche Extremfälle wie 2015 vorhält.


1. Die Justizbehörden haben schon weit vor 2015 über das fehlende Personal geklagt und zwar in fast allen Rechtsbereichen.

2. Der öffentliche Dienst wird immer nur auf Sicht besetzt. So werden Ressourcen erst frei gemacht, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Beispiele gefällig? Es gab Vorgaben in den 00er Jahren, dass Behörden Personal abzubauen haben, obwohl niemand in Rente gegangen ist. Auszubildende etc. wurden nicht übernommen. Jetzt gehen die geburtenstärkeren Jahrgänge in Rente und es fehlt plötzlich Personal an allen Ecken und Enden, das gar nicht adäquat durch die eher schwachen Geburtenjahrgänge der 90er, die jetzt auf den Arbeitsmarkt gedrängt sind, besetzt werden kann.
Ganz zu schweigen von der Befristungspraxis im öffentlichen Dienst, durch die jetzt im BAMF die 2016 zumeist für 2 Jahre eingestellten Mitarbeiter, die jetzt eingelernt sind, wieder gehen müssen, weil eine Verlängerung einer sachgrundlosen Befristung nicht möglich ist. Eine Praxis, die seit über 10 Jahren in allen Behörden zu Personalproblemen geführt hat. Schönes Beispiel auch hier, dass die Regierung letztens gefordert hat, dass sachgrundlose Befristungen in Unternehmen bei ca. 3 % gedeckelt werden sollen, die Mitarbeiter in Berlin in den Regierungsbehörden aber einen solchen Anteil von ca. 50 % inne haben.
Dann wird auf steigenden Bedarf zu spät reagiert. Siehe BAMF. Zwar wurde im Frühling 2015 die Erhöhung des Personals beschlossen, aber der steigende Bedarf über dem bestehenden Personal war seit 2013 / Anfang 2014 bekannt.
Und zu guter letzt ist festzuhalten, dass der öffentliche Dienst einfach unfassbar unflexibel ist. Stellen, die eigentlich nicht mehr gebraucht werden (z.B. durch technischen Fortschritt) bleiben besetzt und die Mitarbeiter drehen Däumchen. In anderen Bereichen der Behörde sitzen Leute auf einem Haufen Arbeit und dort gibt es dann keine Stellen, weil die Behörde ja schon genug Stellen hat. Die Option, die älteren Mitarbeiter z.B. aus einem anderen Bereich noch einzulernen, stößt beidseitig auch nicht immer auf Liebe, ganz zu schweigen von den Widerständen der jeweiligen Abteilungsleiter etc. , die gerne die Stelle behalten möchten.

Das sind meine Erfahrungen in 16 Jahren und die decken sich mit fast allen Kollegen in anderen Behörden, die ich kennen lernen durfte. Die Regierungsparteien haben an dieser Problematik nichts geändert. Und die AfD hat auch kenie Lösungen, nur um da nicht mir zu unterstellen, ich würde denken, die AfD würde das lösen können.

Es ist klar, dass die Behörden so oder so mit dem Ansturm ab 2015 überlastet gewesen wären. Aber eigentlich zeichneten sich bereits aufgrund der Erfahrungen in den Vorjahren eben auch Dinge ab: Da kommen teilweise Leute ohne Pässe, mit falschen Angaben zum Alter, Leute, die wohl auch keine Bleibeperspektive haben, Leute, die schon in der Heimat kriminell waren oder in anderen EU-Ländern bereits abgelehnte Asylanträge hatten und einfach jetzt weiter zogen... Es gab genug Leute, die das schon 2014, spätestens 2015 angemahnt hatten. Und es passierte... nichts. Nein, man hat diskutiert. Über Grenzschließungen, Aufnahmezentren, Obergrenzen und und und...
Ich unterstelle dieser Regierung, dass sie nur auf Sicht fährt. Sie reagiert erst, wenn es zu spät ist und dann versucht sie blind irgendwelchen Dingen hinterher zu rennen, die jetzt auch nicht mehr funktionieren. Oder sie rennt eben der AfD hinterher oder den Umfragen. Diese Regierung agiert in keinem Punkt vorausschauend, sie reagiert nur.

Und es ist mir weiterhin sch... egal, ob AfD-Anhänger die selbe Meinung haben wie ich. Wenn etwas schief läuft, dann sage ich das. Das hat nix mit Rechtsruck zu tun, das ist eine Meinung, die ich seit vielen Jahren vertrete.

Und selbstverständlich gibt es auch andere Themen als die Flüchtlingsfrage, die derzeit viel zu kurz kommen. Ich könnte hier durch meine derzeitige berufliche Tätigkeit ne Menge über die Pflegepolitik referieren, wenn es jemanden beliebt.
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Werner, das mag ja alles sein. Es ist aber nur das, was in allen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft passiert.

Menschliches Personal ist das teuerste und - in vielen Augen - am leichtesten zu ersetzende Gut. Das ist bei weitem nicht auf die öffentliche Hand beschränkt. Im selben Zeitraum, den du anführst, sind weitaus mehr Stellen in der Wirtschaft gestrichen oder nicht mehr besetzt worden als bei den Behörden oder bei der Polizei. Und zwar nicht einfach so und folgenlos - sondern unter Inkaufnahme von Qualitätsverlust und sinnlosem Stress für die Restbelegschaften.

Der Druck auf die Wirtschaftsbosse hat die Namen Aktionäre, Investoren und Preis, der Druck auf die öffentliche Hand heißt Steuerzahler und politischer Gegner. Eine Entlassungswelle hat bei DAX-Unternehmen stets einen sofortigen Kurssprung der Aktie zur Folge. Sprich: Personal abbauen ist opportun. Und da frage ich dich: warum soll die öffentliche Hand da zurückstehen?

Was an der Börse gefeiert wird, wird bei Behörden zum Staatsversagen. Verstehe, wer will.
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Vael schrieb:

Ähhh was hat das mit Sonderbehandlung zu tun, wenn man nix weiter einfordert was deutsches Recht ist? Und ich fordere es für jeden Bürger dieses Landes ein, nicht nur für diverse Volksgruppen.

Hassu Scheiße gebaut, hassu Scheiße gebaut, und dann gibbet bitte schnellstmöglich nen Klaps auf die Finger. Ist das etwa ein wenig zu viel verlangt?

Nö. Is es nicht.
Ich frage mich aber, warum es Themen gibt, bei denen sich Leute bemüßigt fühlen Seite um Seite zu füllen mit Klagen über Justiz- und Staatsversagen, während Missstände die weitaus gravierendere negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben völlig ignoriert werden.
Ob man sich da am Ende ein wenig vom Zeitgeist - und der tendiert grad nach rechts - mitreißen lässt?
Keine Ahnung. Muss jeder selbst wissen.
Ich persönlich neige eher weniger dazu, mir ein Thema rauszugreifen und mich da dann heftig reinzusteigern.
Mir ist da ein bisserl Metaebene lieber!
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FrankenAdler schrieb:

Vael schrieb:

Ähhh was hat das mit Sonderbehandlung zu tun, wenn man nix weiter einfordert was deutsches Recht ist? Und ich fordere es für jeden Bürger dieses Landes ein, nicht nur für diverse Volksgruppen.

Hassu Scheiße gebaut, hassu Scheiße gebaut, und dann gibbet bitte schnellstmöglich nen Klaps auf die Finger. Ist das etwa ein wenig zu viel verlangt?

Nö. Is es nicht.
Ich frage mich aber, warum es Themen gibt, bei denen sich Leute bemüßigt fühlen Seite um Seite zu füllen mit Klagen über Justiz- und Staatsversagen, während Missstände die weitaus gravierendere negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben völlig ignoriert werden.
Ob man sich da am Ende ein wenig vom Zeitgeist - und der tendiert grad nach rechts - mitreißen lässt?
Keine Ahnung. Muss jeder selbst wissen.
Ich persönlich neige eher weniger dazu, mir ein Thema rauszugreifen und mich da dann heftig reinzusteigern.
Mir ist da ein bisserl Metaebene lieber!


Weil es nicht das erste mal ist, und leider auch nicht das letzte mal sein wird das im Extremfall Mist gebaut wurde und wird.

Das es diesmal ein Iraker war und die AFD das ausschlachtet wie den Einfall der Hunnen finde ich persönlich auch extremst geschmacklos, denn als letztes oder vorletztes Jahr der Freigänger bei uns eine junge Frau nach einer Verfolgungsjagd der Polizei getötet hatte, hat es sie weniger gejuckt, und ich finds genauso schlimm.

Aber gut lassen wir das, bringt zu garnix und ist auch nicht das Thema hier, denn ich glaub hier gings um die AFD und nicht um unseren deutschen Staat, den ich insgesamt übrigens als einen sehr guten mit kleinen Macken sehe.
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Werner, das mag ja alles sein. Es ist aber nur das, was in allen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft passiert.

Menschliches Personal ist das teuerste und - in vielen Augen - am leichtesten zu ersetzende Gut. Das ist bei weitem nicht auf die öffentliche Hand beschränkt. Im selben Zeitraum, den du anführst, sind weitaus mehr Stellen in der Wirtschaft gestrichen oder nicht mehr besetzt worden als bei den Behörden oder bei der Polizei. Und zwar nicht einfach so und folgenlos - sondern unter Inkaufnahme von Qualitätsverlust und sinnlosem Stress für die Restbelegschaften.

Der Druck auf die Wirtschaftsbosse hat die Namen Aktionäre, Investoren und Preis, der Druck auf die öffentliche Hand heißt Steuerzahler und politischer Gegner. Eine Entlassungswelle hat bei DAX-Unternehmen stets einen sofortigen Kurssprung der Aktie zur Folge. Sprich: Personal abbauen ist opportun. Und da frage ich dich: warum soll die öffentliche Hand da zurückstehen?

Was an der Börse gefeiert wird, wird bei Behörden zum Staatsversagen. Verstehe, wer will.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was an der Börse gefeiert wird, wird bei Behörden zum Staatsversagen. Verstehe, wer will.
     


Naja. Man reizt halt aus, was möglich ist. Purer Kapitalismus eben. Also wird das Personal auf das Niedrigstmögliche herunter gesetzt und das Personal so viel ausgequetscht, wie nur geht. Ich erwarte aber von Behörden, die für das Gemeinwohl sorgen sollen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können. Was soll ich denn tun, wenn sie das nicht mehr schaffen? Auswandern?

Der Bürger kann seine Macht sowohl an der Wahlurne als auch beim Kaufverhalten zeigen. Ich kaufe Produkte von bestimmten Unternehmen eben nicht. Wer sich feiern lässt, dass er Mitarbeiter entlässt, fliegt aus meinem Interessenkreis heraus.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was an der Börse gefeiert wird, wird bei Behörden zum Staatsversagen. Verstehe, wer will.
     


Naja. Man reizt halt aus, was möglich ist. Purer Kapitalismus eben. Also wird das Personal auf das Niedrigstmögliche herunter gesetzt und das Personal so viel ausgequetscht, wie nur geht. Ich erwarte aber von Behörden, die für das Gemeinwohl sorgen sollen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können. Was soll ich denn tun, wenn sie das nicht mehr schaffen? Auswandern?

Der Bürger kann seine Macht sowohl an der Wahlurne als auch beim Kaufverhalten zeigen. Ich kaufe Produkte von bestimmten Unternehmen eben nicht. Wer sich feiern lässt, dass er Mitarbeiter entlässt, fliegt aus meinem Interessenkreis heraus.
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Das tödliche jeder Diskussion sind die Verallgemeinerungen und Pauschalurteile. Egal von welcher Seite. DIE Flüchtlinge, DIE Arbeitgeber, DER Staat, DIE Politiker oder Parteien.
Wenn man nicht willens ist, etwas differenziert zu diskutieren, wird es bald ein Hauen und Stechen.
Gerade beim Thema von den Arbeitgebern, die Leute ausquetschen und entlassen, könnte ich aus jahrzehntelanger beruflicher Erfahrung Beispiele bringen die diese These bestätigten oder widerlegen.

Je nachdem auf welcher Seite der politischen Gesäßgeografie man sich zugehörig fühlt, werden die einen oder anderen Beispiele gebracht.
Schlimm wird es immer dann, wenn jemand glaubt im Besitz der Wahrheit zu sein.
Dann wird jede Diskussion zur verbalen Schlacht. Und bekanntlich stirbt in jedem Krieg zuerst die Wahrheit.
Inhaltlich zur AfD etc. habe ich jetzt nix gesagt, das mit Absicht.
Wünsche noch ein schönes gewittriges Wochenende.


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Das tödliche jeder Diskussion sind die Verallgemeinerungen und Pauschalurteile. Egal von welcher Seite. DIE Flüchtlinge, DIE Arbeitgeber, DER Staat, DIE Politiker oder Parteien.
Wenn man nicht willens ist, etwas differenziert zu diskutieren, wird es bald ein Hauen und Stechen.
Gerade beim Thema von den Arbeitgebern, die Leute ausquetschen und entlassen, könnte ich aus jahrzehntelanger beruflicher Erfahrung Beispiele bringen die diese These bestätigten oder widerlegen.

Je nachdem auf welcher Seite der politischen Gesäßgeografie man sich zugehörig fühlt, werden die einen oder anderen Beispiele gebracht.
Schlimm wird es immer dann, wenn jemand glaubt im Besitz der Wahrheit zu sein.
Dann wird jede Diskussion zur verbalen Schlacht. Und bekanntlich stirbt in jedem Krieg zuerst die Wahrheit.
Inhaltlich zur AfD etc. habe ich jetzt nix gesagt, das mit Absicht.
Wünsche noch ein schönes gewittriges Wochenende.


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Welche Beispiele meinst du denn? Das einzige Beispiel, das gebracht wurde, war der Stellenabbau bei der Polizei. Ansonsten kann ich mich an kein Beispiel erinnern.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was an der Börse gefeiert wird, wird bei Behörden zum Staatsversagen. Verstehe, wer will.
     


Naja. Man reizt halt aus, was möglich ist. Purer Kapitalismus eben. Also wird das Personal auf das Niedrigstmögliche herunter gesetzt und das Personal so viel ausgequetscht, wie nur geht. Ich erwarte aber von Behörden, die für das Gemeinwohl sorgen sollen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können. Was soll ich denn tun, wenn sie das nicht mehr schaffen? Auswandern?

Der Bürger kann seine Macht sowohl an der Wahlurne als auch beim Kaufverhalten zeigen. Ich kaufe Produkte von bestimmten Unternehmen eben nicht. Wer sich feiern lässt, dass er Mitarbeiter entlässt, fliegt aus meinem Interessenkreis heraus.
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Gut. Dann bin ich ganz bei dir.
Nur, sollten wir dann nicht über die Ausgestaltung des Gemeinwesens reden?
Wir sprechen über den "starken Staat".
Die Stärke die hier aber gemeint ist, ist die der Kontrolle und gegebenenfalls Repression.
Der von dem ich gerne sprechen würde, ist der Staat der seine Stärke dadurch zeigt, dass er es schafft ein gutes Gemeinwesen anzubieten. Der sozialen Frieden über Gerechtigkeit fokussiert.
Das hat WA hier etliche Male betont.
Das ist es, was die Verunsicherung im Volk begrenzen und damit der AfD die Grundlagen entziehen könnte.
Aber nein. Wir diskutieren über Geflüchtete ...
Ganz so, wie es die Rechten möchten.
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FrankenAdler schrieb:

Vael schrieb:

Ähhh was hat das mit Sonderbehandlung zu tun, wenn man nix weiter einfordert was deutsches Recht ist? Und ich fordere es für jeden Bürger dieses Landes ein, nicht nur für diverse Volksgruppen.

Hassu Scheiße gebaut, hassu Scheiße gebaut, und dann gibbet bitte schnellstmöglich nen Klaps auf die Finger. Ist das etwa ein wenig zu viel verlangt?

Nö. Is es nicht.
Ich frage mich aber, warum es Themen gibt, bei denen sich Leute bemüßigt fühlen Seite um Seite zu füllen mit Klagen über Justiz- und Staatsversagen, während Missstände die weitaus gravierendere negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben völlig ignoriert werden.
Ob man sich da am Ende ein wenig vom Zeitgeist - und der tendiert grad nach rechts - mitreißen lässt?
Keine Ahnung. Muss jeder selbst wissen.
Ich persönlich neige eher weniger dazu, mir ein Thema rauszugreifen und mich da dann heftig reinzusteigern.
Mir ist da ein bisserl Metaebene lieber!


Weil es nicht das erste mal ist, und leider auch nicht das letzte mal sein wird das im Extremfall Mist gebaut wurde und wird.

Das es diesmal ein Iraker war und die AFD das ausschlachtet wie den Einfall der Hunnen finde ich persönlich auch extremst geschmacklos, denn als letztes oder vorletztes Jahr der Freigänger bei uns eine junge Frau nach einer Verfolgungsjagd der Polizei getötet hatte, hat es sie weniger gejuckt, und ich finds genauso schlimm.

Aber gut lassen wir das, bringt zu garnix und ist auch nicht das Thema hier, denn ich glaub hier gings um die AFD und nicht um unseren deutschen Staat, den ich insgesamt übrigens als einen sehr guten mit kleinen Macken sehe.
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inhaltlich bin ich bei Vael und Werner.
Nach 2 Jahren ist die Klage von Ali B. gegen die Ablehnung seines Asylantrags nicht final bearbeitet, dass es dafür Gründe gibt, hat Misanthrop erläutert. Aber dass da was geschehen muss, ist doch offensichtlch.
Staatsversagen? Wann beginnt das?

Dass Ali B. anscheinend auf dem Weg nach Deutschland ist, ist doch erfreulich.

Bezug zum eigentlichen AfD Thema? Ja leider, sie werden das "genussvoll" ausschlachten und bei den nächsten Landtagswahlen ihre Stimmen holen, leider
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Welche Beispiele meinst du denn? Das einzige Beispiel, das gebracht wurde, war der Stellenabbau bei der Polizei. Ansonsten kann ich mich an kein Beispiel erinnern.
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Ich meine ganz konkret Dein pauschales Beispiel vom Stellenabbau unter Inkaufnahme einer zusätzlichen Belastung der verbleibenden Belegschaft. Sowas hat es sicher gegeben und wird es auch wieder geben. Aber nicht flächendeckend, wie dein Beitrag suggeriert.
Mir ging es aber um diese Pauschalen, die sich immer wieder durch die Beiträge ziehen, sicher auch durch meine, da will ich selbstkritisch sein.

Wollte auch nur einen Hinweis zur Gesprächsform abgeben. Nur meine Meinung. Muss ja nicht von Dir geteilt werden. Ok?
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inhaltlich bin ich bei Vael und Werner.
Nach 2 Jahren ist die Klage von Ali B. gegen die Ablehnung seines Asylantrags nicht final bearbeitet, dass es dafür Gründe gibt, hat Misanthrop erläutert. Aber dass da was geschehen muss, ist doch offensichtlch.
Staatsversagen? Wann beginnt das?

Dass Ali B. anscheinend auf dem Weg nach Deutschland ist, ist doch erfreulich.

Bezug zum eigentlichen AfD Thema? Ja leider, sie werden das "genussvoll" ausschlachten und bei den nächsten Landtagswahlen ihre Stimmen holen, leider
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Tafelberg schrieb:

inhaltlich bin ich bei Vael und Werner.
Nach 2 Jahren ist die Klage von Ali B. gegen die Ablehnung seines Asylantrags nicht final bearbeitet, dass es dafür Gründe gibt, hat Misanthrop erläutert. Aber dass da was geschehen muss, ist doch offensichtlch.
Staatsversagen? Wann beginnt das?

Dass Ali B. anscheinend auf dem Weg nach Deutschland ist, ist doch erfreulich.

Bezug zum eigentlichen AfD Thema? Ja leider, sie werden das "genussvoll" ausschlachten und bei den nächsten Landtagswahlen ihre Stimmen holen, leider



Und das ist nicht nur bei Ali. B so, wie gesagt, es war auch bei dem Raser auf der B49 so, wegen mehrfachen Fahren ohne Führerschein, und anderer Delikte, dann lassen sie ihn auf Freigang ohne Fußfessel und co, obwohl er Fluchtfahrten auch auf Freigang gemacht hatte, und fährt während der Flucht eine junge Frau tot.

So etwas ärgert mich maßlos, Straftaten die man hätte mit ein wenig Voraussicht hätte verhindern werden können, und durch Dummheit, Faulheit oder Personalmangel dann doch geschehen. Dadurch entsteht unsägliches Leid bei den Hinterbliebenen und bietet Nährboden für radikale Kräfte die eh einen Prass auf den Staat haben.
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Ich meine ganz konkret Dein pauschales Beispiel vom Stellenabbau unter Inkaufnahme einer zusätzlichen Belastung der verbleibenden Belegschaft. Sowas hat es sicher gegeben und wird es auch wieder geben. Aber nicht flächendeckend, wie dein Beitrag suggeriert.
Mir ging es aber um diese Pauschalen, die sich immer wieder durch die Beiträge ziehen, sicher auch durch meine, da will ich selbstkritisch sein.

Wollte auch nur einen Hinweis zur Gesprächsform abgeben. Nur meine Meinung. Muss ja nicht von Dir geteilt werden. Ok?
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Ok.
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Gut. Dann bin ich ganz bei dir.
Nur, sollten wir dann nicht über die Ausgestaltung des Gemeinwesens reden?
Wir sprechen über den "starken Staat".
Die Stärke die hier aber gemeint ist, ist die der Kontrolle und gegebenenfalls Repression.
Der von dem ich gerne sprechen würde, ist der Staat der seine Stärke dadurch zeigt, dass er es schafft ein gutes Gemeinwesen anzubieten. Der sozialen Frieden über Gerechtigkeit fokussiert.
Das hat WA hier etliche Male betont.
Das ist es, was die Verunsicherung im Volk begrenzen und damit der AfD die Grundlagen entziehen könnte.
Aber nein. Wir diskutieren über Geflüchtete ...
Ganz so, wie es die Rechten möchten.
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FrankenAdler schrieb:

Die Stärke die hier aber gemeint ist, ist die der Kontrolle und gegebenenfalls Repression.
Der von dem ich gerne sprechen würde, ist der Staat der seine Stärke dadurch zeigt, dass er es schafft ein gutes Gemeinwesen anzubieten. Der sozialen Frieden über Gerechtigkeit fokussiert.


Brauchen wir nicht einfach beides? Das, was Du möchtest, das was ich möchte? Alles natürlich in einer gesunden Balance und sich auf alle Bereiche des gemeinsam Lebens beziehend.
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Tafelberg schrieb:

inhaltlich bin ich bei Vael und Werner.
Nach 2 Jahren ist die Klage von Ali B. gegen die Ablehnung seines Asylantrags nicht final bearbeitet, dass es dafür Gründe gibt, hat Misanthrop erläutert. Aber dass da was geschehen muss, ist doch offensichtlch.
Staatsversagen? Wann beginnt das?

Dass Ali B. anscheinend auf dem Weg nach Deutschland ist, ist doch erfreulich.

Bezug zum eigentlichen AfD Thema? Ja leider, sie werden das "genussvoll" ausschlachten und bei den nächsten Landtagswahlen ihre Stimmen holen, leider



Und das ist nicht nur bei Ali. B so, wie gesagt, es war auch bei dem Raser auf der B49 so, wegen mehrfachen Fahren ohne Führerschein, und anderer Delikte, dann lassen sie ihn auf Freigang ohne Fußfessel und co, obwohl er Fluchtfahrten auch auf Freigang gemacht hatte, und fährt während der Flucht eine junge Frau tot.

So etwas ärgert mich maßlos, Straftaten die man hätte mit ein wenig Voraussicht hätte verhindern werden können, und durch Dummheit, Faulheit oder Personalmangel dann doch geschehen. Dadurch entsteht unsägliches Leid bei den Hinterbliebenen und bietet Nährboden für radikale Kräfte die eh einen Prass auf den Staat haben.
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Das ist aber genau das, was FA meint.

Entweder ich habe die totale Kontrolle - dann geht das nicht ohne Freiheitsverlust, Repressalien und eine aufgeblähte Verwaltung, die aller Probleme auch in Spitzen- und Krisenzeiten Herr werden kann. Nicht umsonst zeichnen sich totalitäre Staaten, wie die DDR einer war, durch einen riesigen Verwaltungs-, Überwachungs- und Verfolgungsapparat aus. Und nur ein solcher hätte das, was 2015 passiert ist, problemlos meistern können.

Oder aber ich habe eine offene, humane und freiheitliche Gesellschaft. Dann kann es durchaus passieren, dass Krisen entstehen und sich Einzelne durch das Netz von Verfolgung und Ermittlung hindurchmogeln. Dafür habe ich als Bürger Freiheit, weitgehende Gerechtigkeit (Insbes. in der Justiz) und alle Möglichkeiten der Entfaltung.

Solche Gesellschaften werden immer den Balanceakt zwischen höchstmöglicher Sicherheit und höchstmöglicher Freiheit vollführen (müssen). Ihnen bei jedem Zwischenfall sofort Versagen vorzuhalten ist kontraproduktiv und fördert jedes Mal einen weiteren Schritt in Richtung Totalitarismus, vollkommene Kontrolle und Überwachung - unter Inkaufnahme des Verlustes von Freiheiten und Bürgerrechten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir die 2015er-Geschehnisse bis heute gemeistert haben wie es kaum ein anderes Land geschafft hätte. Dinge, die das zu widerlegen scheinen (BAMF, Verbrechen) bestätigen angesichts der Gesamtaufgabe lediglich diese Regel.
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Ich will doch keine totale Kontrolle, das weiß ich doch selber das es in einem Faschostaat endet. Aber die Gesetze die wir haben, die sollen in aller Konsequenz ausgeschöpft werden, ebenso die Möglichkeiten der Behörden. Mehr braucht es doch nicht oder? Dazu eine Portion gesunder Menschenverstand.

Gefährliche Personen gehören nicht für ihr Leben lang eingesperrt, aber man muss sie unter Beobachtung halten bis man sich sicher ist das sie keine Gefahr mehr sind. Man darf sie doch nicht einfach auf die Gesellschaft los lassen. So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen, oder eben mein anderes Beispiel, wo man genau wusste das der sich wieder ohne Führerschein innen Auto setzt.
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Ich will doch keine totale Kontrolle, das weiß ich doch selber das es in einem Faschostaat endet. Aber die Gesetze die wir haben, die sollen in aller Konsequenz ausgeschöpft werden, ebenso die Möglichkeiten der Behörden. Mehr braucht es doch nicht oder? Dazu eine Portion gesunder Menschenverstand.

Gefährliche Personen gehören nicht für ihr Leben lang eingesperrt, aber man muss sie unter Beobachtung halten bis man sich sicher ist das sie keine Gefahr mehr sind. Man darf sie doch nicht einfach auf die Gesellschaft los lassen. So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen, oder eben mein anderes Beispiel, wo man genau wusste das der sich wieder ohne Führerschein innen Auto setzt.
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Vael schrieb:

So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen



oder der Berlin Attentäter, bei dem wohl mehrere Behörden versagt haben.
Man wird nicht alle Verbrechen verhindern können -wie auch - aber es läuft ne Menge falsch, dies kann und muß thematisiert werden und zwar ohne Hetze und Verallgemeinerung a la AfD !
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Vael schrieb:

So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen



oder der Berlin Attentäter, bei dem wohl mehrere Behörden versagt haben.
Man wird nicht alle Verbrechen verhindern können -wie auch - aber es läuft ne Menge falsch, dies kann und muß thematisiert werden und zwar ohne Hetze und Verallgemeinerung a la AfD !
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Tafelberg schrieb:

Vael schrieb:

So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen



oder der Berlin Attentäter, bei dem wohl mehrere Behörden versagt haben.
Man wird nicht alle Verbrechen verhindern können -wie auch - aber es läuft ne Menge falsch, dies kann und muß thematisiert werden und zwar ohne Hetze und Verallgemeinerung a la AfD !


Da sind wir einer Meinung. Thematisiert werden leider "nur" die Zugereisten, aber wie viele Deutsche Straftäter bei denen die Straftaten hätten verhindert werden können, fallen bei dem Thema unter dem Tisch? Das ist kein Zuwanderungsproblem, das ist ein Problem im System.

Ob zu wenig Personal, oder schlecht ausgebildet, das mag und kann ich nicht beurteilen, das müssen die Fachleute tun. Aber es muss was getan werden, und schärfere Gesetze sind definitiv KEIN Weg zur Lösung.
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Tafelberg schrieb:

Vael schrieb:

So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen



oder der Berlin Attentäter, bei dem wohl mehrere Behörden versagt haben.
Man wird nicht alle Verbrechen verhindern können -wie auch - aber es läuft ne Menge falsch, dies kann und muß thematisiert werden und zwar ohne Hetze und Verallgemeinerung a la AfD !


Da sind wir einer Meinung. Thematisiert werden leider "nur" die Zugereisten, aber wie viele Deutsche Straftäter bei denen die Straftaten hätten verhindert werden können, fallen bei dem Thema unter dem Tisch? Das ist kein Zuwanderungsproblem, das ist ein Problem im System.

Ob zu wenig Personal, oder schlecht ausgebildet, das mag und kann ich nicht beurteilen, das müssen die Fachleute tun. Aber es muss was getan werden, und schärfere Gesetze sind definitiv KEIN Weg zur Lösung.
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Vael schrieb:

Thematisiert werden leider "nur" die Zugereisten, aber wie viele Deutsche Straftäter bei denen die Straftaten hätten verhindert werden können



Danke für den zusatz, ein wichtiger Aspekt, der in der Debatte völlig untergeht und die AfD Vertreter so gar nicht "auf der Rille haben", wen wunderts
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Ich will doch keine totale Kontrolle, das weiß ich doch selber das es in einem Faschostaat endet. Aber die Gesetze die wir haben, die sollen in aller Konsequenz ausgeschöpft werden, ebenso die Möglichkeiten der Behörden. Mehr braucht es doch nicht oder? Dazu eine Portion gesunder Menschenverstand.

Gefährliche Personen gehören nicht für ihr Leben lang eingesperrt, aber man muss sie unter Beobachtung halten bis man sich sicher ist das sie keine Gefahr mehr sind. Man darf sie doch nicht einfach auf die Gesellschaft los lassen. So wie bei Ali B, der eigentlich gar nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen, oder eben mein anderes Beispiel, wo man genau wusste das der sich wieder ohne Führerschein innen Auto setzt.
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Vael schrieb:

Dazu eine Portion gesunder Menschenverstand.

Und das ist eben der Trugschluss. Dazu gehört kein gesunder Menschenverstand, denn den haben wir und diejenigen, die für die Durchsetzung der Gesetze sind, haben den in der Regel auch. Dazu gehört ein Apparat, der - ohne auch nur einen einzigen Fehler zu machen, wohlgemerkt! - in der Lage ist, jedwede Extremsituatrion problemlos zu meistern.
Und den haben wir eben nicht. Gott sei Dank nicht.

Stattdessen haben wir einen Staat, der bemüht ist, den Balanceakt, den ich weiter oben, aber auch Werner, beschrieben habe, bestmöglich zu meistern. Gott sei Dank - noch.

Wer verlangt, dass dieser Staat in der Lage ist, fehlerlos, schnell und zügig Situationen wie 2015 zu bewältigen, weiß nicht, was er da heraufbeschwört.
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Doch den Menschenverstand brauchst du um solche Fehler eben NICHT zu machen. Um sich an die Regeln und Gesetze zu halten die der Staat vor gibt und nicht einfach mal die fünfe grade sein zu lassen und sich dann zu wundern, das auf einmal wieder ein tragisches Schicksal passiert ist.

Ich will ja nicht das sie machen was sie wollen, aber sie sollen doch auch nicht weniger machen als sie sollen, ist das zu viel verlangt als einfacher Staatsbürger in dem Staate den ich so liebe und schätze?


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