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Freistaat Bayern

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Um ein wenig die unterschiedlichen Sichtweisen zu Chancen und Gefahren einer Cannabislegalisierung im Lichte der Realität, also abseits der üblichen Stammtischparolen unserer bayrischen Staatspartei, in die Diskussion zu bringen, hier ein Positions- und Foderungspapier zu einer möglichen Legalisierung vom Jugendhilfeportal, aus Sicht des gesetzlichen Jugendschutzes:

https://jugendhilfeportal.de/artikel/cannabis-freigabe-aus-sicht-des-kinder-und-jugendschutzes

Und hier ebenfalls vom Jugendhilfeportal die Stellungnahme der Kinder- und Jugendpsychiater*innen und Kinder- und Jugendärzt*innen, auf die sich die Opposition derzeit stark bei der Argumentatiin gegen eine Legalisierung bezieht:

https://jugendhilfeportal.de/artikel/gesundheitliche-risiken-einer-cannabislegalisierung-fuer-kinder-und-jugendliche

Dann sollten wir allerdings den verengten Blick auf Jugendliche, die als Zielgruppe einer Legalisierung eh nicht gemeint sind, weiten, hin zu den realen Problemen der jetzigen Cannabispolitik. Also auf die Folgen der massenweisen Kriminalisierung von Konsumenten, auf Beschaffung und die Märkte.
Dazu ein interessanter und durchaus ausgewogener Beitrag von Robin Hoffmann auf dem Verfassungsblog:

https://verfassungsblog.de/das-cannabis-dilemma/

Und last but not least eine Stellungnahme der "Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen" (DHS) zur aktuellen Praxis im Umgang mit Cannabis und den Konsument*innen dieser Droge.

https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/dhs-stellungnahmen/Cannabispolitik_in_Deutschland.pdf

Grundsätzlich kann man die Position der Opposition, auch wenn sie zumeist polemisch und einseitig vorgetragen wird, definitiv nicht einfach vom Tisch wischen.
Eine Legalisierung ohne gleichzeitige Intensivierung der Präventionsarbeit aber auch der Anpassung der Jugendschutzgesetze bei ausreichenden Mitteln für Polizei, Jugendschutz und Justiz wäre tatsächlich fatal.
Es ist auch unlauter, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Cannabiskonsum bei Jugendlichen vom Tisch wischen. Die Gefahr negativer Auswirkungen eines mehr als gelegentlichen Konsums auf die Hirnentwicklung bei Jugendlichen wiegt schwer und muss Raum in der Debatte haben.

Gleichzeitig ist die derzeitige Praxis der Kriminalisierung in ihrer Wirkung auf Süchtige, hier gerade auch minderjährige, katastrophal und weit außerhalb des Stands der Forschung hinsichtlich wirkungsvoller Prävention vor und Behandlung von Suchterkrankungen.
Hier muss man der Opposition vorwerfen, dass sie seit Jahr und Tag in Regierungsverantwortung in keiner Weise tätig wurde um den bestehenden Missstände abzuhelfen.
Umso unerträglicher ist für mich dann die Södersche Polemik.

Btw.: trotz aller Bierzeltromantik und Folklore, sehe ich in Bayern was Prävention und Suchtarbeit zum Thema Alkohol angeht durchaus keine gravierenden Unterschiede zu anderen Bundesländern.
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Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism
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WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism
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FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism

Da bin ich anderer Ansicht.

Der Vergleich Cannabis/Alkohol ist dadurch aufgekommen, weil beides von CSU/FW recht unterschiedlich gehandhabt und betrachtet wird. Gleichwohl sind beides Suchtmittel mit den entsprechenden Gefahren.
Wenn du nun ins Feld führst, dass wir bei Alkohol eine funktionierende Präventionsarbeit und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit haben, dann sollte das auch für Cannabis gelten. Falls nicht, muss man es herstellen. Die Einschränkungen, die mit der Freigabe verbunden sind, sind ja schon ein erster Schritt. Hochprozentigen Alkohol kann man ja dagegen unbegrenzt erwerben, besitzen und konsumieren.

Das Heuchlerische an der Sichtweise Drogen resp. Suchtmitteln gegenüber ist es, was mich aufregt. Hier eine fast schon absurde Polemik gegenüber Cannabis, dort die Erhöhung von Alkohol zum Kulturgut.

Darum ging gerade die Diskussion, und da ist gar nichts whatabaoutistisches.
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Ich finde es immer wieder erheiternd wenn der [edit] bayrische Regierungsstammtisch, der sich gerade einer der härtesten Drogen der Welt, was Alkohol nun mal ist, aus 1 Liter Humpen hinter die Binde kippt sich negativ über eine weiche Droge wie Cannabis äußert. Schon zu sagen, das wenn man die Droge frei gibt, jugendliche leichter dran kommen ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten, da man Läden viel besser kontrollieren kann wie Straßenhändler die  an jeden verkaufen. Altersgrenze einführen und auch wirklich kontrollieren, nicht so wie beim Alkohol, da wird es sehr lasch gehandhabt. Am lustigsten finde ich von diesem Stammtisch das Hetzen gegen Cannabis und Hanf und wissen noch nicht mal das Hopfen auch ein Hanfgewächs ist.
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FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism

Da bin ich anderer Ansicht.

Der Vergleich Cannabis/Alkohol ist dadurch aufgekommen, weil beides von CSU/FW recht unterschiedlich gehandhabt und betrachtet wird. Gleichwohl sind beides Suchtmittel mit den entsprechenden Gefahren.
Wenn du nun ins Feld führst, dass wir bei Alkohol eine funktionierende Präventionsarbeit und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit haben, dann sollte das auch für Cannabis gelten. Falls nicht, muss man es herstellen. Die Einschränkungen, die mit der Freigabe verbunden sind, sind ja schon ein erster Schritt. Hochprozentigen Alkohol kann man ja dagegen unbegrenzt erwerben, besitzen und konsumieren.

Das Heuchlerische an der Sichtweise Drogen resp. Suchtmitteln gegenüber ist es, was mich aufregt. Hier eine fast schon absurde Polemik gegenüber Cannabis, dort die Erhöhung von Alkohol zum Kulturgut.

Darum ging gerade die Diskussion, und da ist gar nichts whatabaoutistisches.
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Nein. Jetzt verkürzt du. Es ging nicht um den Vergleich, der wurde jetzt tatsächlich nicht von der CSU oder hawischer eingeführt sondern, wie üblich reflexhaft, durch einen Mitforisten. Hawischer hat die CSU Haltung beschrieben und dabei die Stellungnahme der Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychotherapeut*innen eingeführt, dann wurde hier das übliche "aber saufen passt" reingebracht, ich glaube sogar von dir?
Und nein, es geht hinsichtlich des Umgangs mit der Droge Cannabis nicht zuvorderst um Gleichsetzen, sondern darum ein rechtliches, medizinisches und strukturelles Bedingungsgefüge zu schaffen, auf dessen Basis man eine Legalisierung angehen kann.
Da bin ich wieder bei Äpfel und Birnen.
Natürlich ist eine Droge Cannabis grundsätzlich nicht schlimmer als eine Droge Alkohol und ja, ich neige eher dazu, eine Entkriminallisierung von Konsument*innen zu unterstützen, trotzdem gibt es in der Umsetzung dieser Lagalisierung hohe Hürden, nicht nur rechtlich und da dürfen Stand jetzt, Zweifel erlaubt sein, ob man sich innerhalb der Koalition gerade im Hinblick auf den gesetzlichen Jugendschutz, Prävention und auch Kontrollstrukturen hinsichtlich weitergabe im dann halblegalen Rahmen, da bislang ausreichend gekümmert hat.
Ich hab da ja einiges eingestellt, was die Diskussion aus verschiedenen Fachbezügen mMn ganz gut auf den Punkt bringt. Und ich gehe auch davon aus, dass du dazu in der Lage bist, das inhaltlich zu unterscheiden.
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FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism

Da bin ich anderer Ansicht.

Der Vergleich Cannabis/Alkohol ist dadurch aufgekommen, weil beides von CSU/FW recht unterschiedlich gehandhabt und betrachtet wird. Gleichwohl sind beides Suchtmittel mit den entsprechenden Gefahren.
Wenn du nun ins Feld führst, dass wir bei Alkohol eine funktionierende Präventionsarbeit und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit haben, dann sollte das auch für Cannabis gelten. Falls nicht, muss man es herstellen. Die Einschränkungen, die mit der Freigabe verbunden sind, sind ja schon ein erster Schritt. Hochprozentigen Alkohol kann man ja dagegen unbegrenzt erwerben, besitzen und konsumieren.

Das Heuchlerische an der Sichtweise Drogen resp. Suchtmitteln gegenüber ist es, was mich aufregt. Hier eine fast schon absurde Polemik gegenüber Cannabis, dort die Erhöhung von Alkohol zum Kulturgut.

Darum ging gerade die Diskussion, und da ist gar nichts whatabaoutistisches.
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WürzburgerAdler schrieb:

FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism

Da bin ich anderer Ansicht.

Der Vergleich Cannabis/Alkohol ist dadurch aufgekommen, weil beides von CSU/FW recht unterschiedlich gehandhabt und betrachtet wird. Gleichwohl sind beides Suchtmittel mit den entsprechenden Gefahren.
Wenn du nun ins Feld führst, dass wir bei Alkohol eine funktionierende Präventionsarbeit und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit haben, dann sollte das auch für Cannabis gelten. Falls nicht, muss man es herstellen. Die Einschränkungen, die mit der Freigabe verbunden sind, sind ja schon ein erster Schritt. Hochprozentigen Alkohol kann man ja dagegen unbegrenzt erwerben, besitzen und konsumieren.

Das Heuchlerische an der Sichtweise Drogen resp. Suchtmitteln gegenüber ist es, was mich aufregt. Hier eine fast schon absurde Polemik gegenüber Cannabis, dort die Erhöhung von Alkohol zum Kulturgut.

Darum ging gerade die Diskussion, und da ist gar nichts whatabaoutistisches.


Ich möchte mal ergänzen:

Selbstverständlich birgt jede Droge Gefahren für Menschen und insbesondere für junge Menschen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Prävention und Aufklärung betrieben werden muss.

In meiner Schulzeit, die ehrlicherweise schon ein über gut zwei Jahrzehnte her ist, wurde das auch gemacht. Das sah dann so aus, dass überhaupt nicht über Alkohol gesprochen worden ist, aber sehr viel Unsinn über alles andere. Da bleibt zu hoffen, dass meine Erlebnisse eher einem Einzelfall gleichgekommen sind und dass sich heute sehr viel geändert hat.

Dass Cannabis scheiße ist, ist völlig klar, kann die Birne beeinträchtigen (Psychosen etc.) und nachweislich noch gefährdeter sind Heranwachsenden. Das ist definitiv kein Spaß. Natürlich muss hier viel Aufklärung betrieben werden.

Die Frage ist nur, ob sich die Verbreitung von Cannabis infolge einer Legalisierung überhaupt vergößern würde. Wenn man mit wacher Nase durch die Gegend läuft, riecht man den scheiß überall, im Schwimmbad, Park, Stadion etc. Wird also in den Niederlanden im Vergleich mehr geraucht? Wie sieht es in den USA aus? Ich weiß das nicht. Hier ist der Mist suf jeden Fall überall.

Was aber klar ist: Wenn es illegal ist, werden die Substanzen nicht kontrolliert, sind hochgezüchtet und verunreinigt. Und ob dass dann für Kinder und Jugendliche besser sein soll, kann sich jeder selbst beantworten.

Und jetzt kommt der aus meiner Sicht wichtigste Punkt in der hier geführten Debatte: Wenn mir Kinder und Jugendschutz wirklich wichtig sind, ja dann kann ich nicht auf der einen Seite zerstörerischen Alkohol "feiern" und überall frei verkaufen (die Statistiken und Gefahren, gerade für Kinder und Jugendliche aber auch für alle anderen sind frei zugänglich), und das andere verbieten wollen. Das glaubt dann kein Mensch, dann ist doch vollkommen klar, dass es hier eher um Ideologie als um sonstwas geht.

Wer beides aus Überzeugung verbieten möchte, und dafür gibt es genügend Argumente, dem kaufe ich sein Anliegen ab.
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Ich finde es immer wieder erheiternd wenn der [edit] bayrische Regierungsstammtisch, der sich gerade einer der härtesten Drogen der Welt, was Alkohol nun mal ist, aus 1 Liter Humpen hinter die Binde kippt sich negativ über eine weiche Droge wie Cannabis äußert. Schon zu sagen, das wenn man die Droge frei gibt, jugendliche leichter dran kommen ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten, da man Läden viel besser kontrollieren kann wie Straßenhändler die  an jeden verkaufen. Altersgrenze einführen und auch wirklich kontrollieren, nicht so wie beim Alkohol, da wird es sehr lasch gehandhabt. Am lustigsten finde ich von diesem Stammtisch das Hetzen gegen Cannabis und Hanf und wissen noch nicht mal das Hopfen auch ein Hanfgewächs ist.
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propain schrieb:

Schon zu sagen, das wenn man die Droge frei gibt, jugendliche leichter dran kommen ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten, da man Läden viel besser kontrollieren kann wie Straßenhändler die  an jeden verkaufen. Altersgrenze einführen und auch wirklich kontrollieren, nicht so wie beim Alkohol,

Da muss man halt, leider, sagen, dass überall dort, wo (teil-)legalisiert wurde, ein recht massiver Anstieg von Konsummenge und Konsument*innen unter Jugendlichen beobachtbar ist. Das sind Fakten, die im Raum stehen und die man in der Diskussion eher nicht ignorieren sollte.
Und ja, ich sehe auch die Vorteile einer entkriminallisierung.
Das weitergabe Verbot und die Beschränkung von Alkohol und auch Tabakwaren, ich hatte es schon erwähnt, zeitigen übrigens durchaus Erfolg. Nicht dass man damit zufrieden sein könnte, aber auch nicht so, dass man behaupten könnte, man versuche nicht damit umzugehen.

Übrigens, so am Rande: lustig wie hier über die bayrischen Kabinettssäufer gelästert wird und wie hier über Bier rumgeprollt wird. Da wird das saufen doch auch nicht anders abgefeiert und bspw alkfreies Bier quasi als Erfindung Satans himself betrachtet.
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WürzburgerAdler schrieb:

FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ach, die Kinder- und Jugendärzte halten Alkohol für Kinder und Jugendliche für unbedenklich? Verstehe, deshalb stehen ja die Spirituosen in der Hausbar offen zugänglich herum, ebenso wie das Feierabendbier in Keller und Kühlschrank.

Wesentlich weniger polemisch ist das jetzt auch nicht, was du da vom Stapel lässt.
Es ist, leider, schlechte Gewohnheit immer wenn es in den Kram passt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Man muss halt schon anerkennen, dass wir im Bereich des Alkohols als legale Droge eine funktionierende Präventionsarbeit haben und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit.
Ganz davon abgesehen, dass der Konsum von Alkohol, auch bei Jugendlichen, seit über vierzig Jahren kontinuierlich sinkt und sich fast halbiert hat. Ähnliches gilt für das zweite legale Suchtmittel Tabak.
Hier reden wir von einer gänzlich neuen Situation, einer Legalisierung eines Suchtmittels, die gut belegte Risiken mit sich bringen wird. Das muss man schon für sich sehen und auch diskutieren und bewerten.
Das unter den Tisch zu kehren mag aus laienhafter Sicht ein netter Move in so ner Diskussion sein. Zielführend ist es nicht.
Und damit ist es, wie hawischer schon schrieb, in einer Diskussion über Cannabislegalisierung ne Themenverfehlung, aus meiner Sicht schon fast whataboutism

Da bin ich anderer Ansicht.

Der Vergleich Cannabis/Alkohol ist dadurch aufgekommen, weil beides von CSU/FW recht unterschiedlich gehandhabt und betrachtet wird. Gleichwohl sind beides Suchtmittel mit den entsprechenden Gefahren.
Wenn du nun ins Feld führst, dass wir bei Alkohol eine funktionierende Präventionsarbeit und durch die Legalität auch gänzlich andere Voraussetzungen im Umgang damit haben, dann sollte das auch für Cannabis gelten. Falls nicht, muss man es herstellen. Die Einschränkungen, die mit der Freigabe verbunden sind, sind ja schon ein erster Schritt. Hochprozentigen Alkohol kann man ja dagegen unbegrenzt erwerben, besitzen und konsumieren.

Das Heuchlerische an der Sichtweise Drogen resp. Suchtmitteln gegenüber ist es, was mich aufregt. Hier eine fast schon absurde Polemik gegenüber Cannabis, dort die Erhöhung von Alkohol zum Kulturgut.

Darum ging gerade die Diskussion, und da ist gar nichts whatabaoutistisches.


Ich möchte mal ergänzen:

Selbstverständlich birgt jede Droge Gefahren für Menschen und insbesondere für junge Menschen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Prävention und Aufklärung betrieben werden muss.

In meiner Schulzeit, die ehrlicherweise schon ein über gut zwei Jahrzehnte her ist, wurde das auch gemacht. Das sah dann so aus, dass überhaupt nicht über Alkohol gesprochen worden ist, aber sehr viel Unsinn über alles andere. Da bleibt zu hoffen, dass meine Erlebnisse eher einem Einzelfall gleichgekommen sind und dass sich heute sehr viel geändert hat.

Dass Cannabis scheiße ist, ist völlig klar, kann die Birne beeinträchtigen (Psychosen etc.) und nachweislich noch gefährdeter sind Heranwachsenden. Das ist definitiv kein Spaß. Natürlich muss hier viel Aufklärung betrieben werden.

Die Frage ist nur, ob sich die Verbreitung von Cannabis infolge einer Legalisierung überhaupt vergößern würde. Wenn man mit wacher Nase durch die Gegend läuft, riecht man den scheiß überall, im Schwimmbad, Park, Stadion etc. Wird also in den Niederlanden im Vergleich mehr geraucht? Wie sieht es in den USA aus? Ich weiß das nicht. Hier ist der Mist suf jeden Fall überall.

Was aber klar ist: Wenn es illegal ist, werden die Substanzen nicht kontrolliert, sind hochgezüchtet und verunreinigt. Und ob dass dann für Kinder und Jugendliche besser sein soll, kann sich jeder selbst beantworten.

Und jetzt kommt der aus meiner Sicht wichtigste Punkt in der hier geführten Debatte: Wenn mir Kinder und Jugendschutz wirklich wichtig sind, ja dann kann ich nicht auf der einen Seite zerstörerischen Alkohol "feiern" und überall frei verkaufen (die Statistiken und Gefahren, gerade für Kinder und Jugendliche aber auch für alle anderen sind frei zugänglich), und das andere verbieten wollen. Das glaubt dann kein Mensch, dann ist doch vollkommen klar, dass es hier eher um Ideologie als um sonstwas geht.

Wer beides aus Überzeugung verbieten möchte, und dafür gibt es genügend Argumente, dem kaufe ich sein Anliegen ab.
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Schönesge schrieb:

Und jetzt kommt der aus meiner Sicht wichtigste Punkt in der hier geführten Debatte: Wenn mir Kinder und Jugendschutz wirklich wichtig sind, ja dann kann ich nicht auf der einen Seite zerstörerischen Alkohol "feiern" und überall frei verkaufen (die Statistiken und Gefahren, gerade für Kinder und Jugendliche aber auch für alle anderen sind frei zugänglich), und das andere verbieten wollen. Das glaubt dann kein Mensch, dann ist doch vollkommen klar, dass es hier eher um Ideologie als um sonstwas geht.

Wer beides aus Überzeugung verbieten möchte, und dafür gibt es genügend Argumente, dem kaufe ich sein Anliegen

*Seufz*
Nochmal! Es geht in der Diskussion nicht darum, eine gescheiterte Cannabisprohibition durch eine erwartbar scheiternde Alkoholprohibition zu ergänzen.
Dass dies als polemische Reaktion auf den polemischen Scheißdreck irgendwelcher CSU-Wahlkämpfer wie Ar5ch auf Eimer passt - geschenkt.
Dramatisch ist, dass die CSU, teils auch FW und CDU es schaffen, eine extrem wichtige Debatte, die sehr differenziert und sachlich geführt werden müsste, in die polemische Ecke zu führen. Dramatisch auch, dass dieses Niveau angenommen wird.
Niemand, der sich fachlich und multiperspektivisch mit dem Thema auseinandersetzt, ist noch der Meinung, dass die langjährige rechtliche Praxis im Umgang mit der Droge Cannabis so bleiben kann. Monothematische Einwürfe, wie die der Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychiater*innen, sind wichtig, aber isoliert wertlos.
Trotzdem sind die aber die beschriebenen Problemstellungen in die Diskussion einzupreisen und die müssen sich dann auch in der Gesetzgebung und in der Umsetzung innerhalb der Suchthilfestruktur abbilden.
Und da darf und muss man derzeit eben noch den Finger heben.
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eine interessante Wendung hat der Bayern Thread genommen, aber nicht uninteressant für den Nur Leser
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Schönesge schrieb:

Und jetzt kommt der aus meiner Sicht wichtigste Punkt in der hier geführten Debatte: Wenn mir Kinder und Jugendschutz wirklich wichtig sind, ja dann kann ich nicht auf der einen Seite zerstörerischen Alkohol "feiern" und überall frei verkaufen (die Statistiken und Gefahren, gerade für Kinder und Jugendliche aber auch für alle anderen sind frei zugänglich), und das andere verbieten wollen. Das glaubt dann kein Mensch, dann ist doch vollkommen klar, dass es hier eher um Ideologie als um sonstwas geht.

Wer beides aus Überzeugung verbieten möchte, und dafür gibt es genügend Argumente, dem kaufe ich sein Anliegen

*Seufz*
Nochmal! Es geht in der Diskussion nicht darum, eine gescheiterte Cannabisprohibition durch eine erwartbar scheiternde Alkoholprohibition zu ergänzen.
Dass dies als polemische Reaktion auf den polemischen Scheißdreck irgendwelcher CSU-Wahlkämpfer wie Ar5ch auf Eimer passt - geschenkt.
Dramatisch ist, dass die CSU, teils auch FW und CDU es schaffen, eine extrem wichtige Debatte, die sehr differenziert und sachlich geführt werden müsste, in die polemische Ecke zu führen. Dramatisch auch, dass dieses Niveau angenommen wird.
Niemand, der sich fachlich und multiperspektivisch mit dem Thema auseinandersetzt, ist noch der Meinung, dass die langjährige rechtliche Praxis im Umgang mit der Droge Cannabis so bleiben kann. Monothematische Einwürfe, wie die der Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychiater*innen, sind wichtig, aber isoliert wertlos.
Trotzdem sind die aber die beschriebenen Problemstellungen in die Diskussion einzupreisen und die müssen sich dann auch in der Gesetzgebung und in der Umsetzung innerhalb der Suchthilfestruktur abbilden.
Und da darf und muss man derzeit eben noch den Finger heben.
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FrankenAdler schrieb:

Dramatisch ist, dass die CSU, teils auch FW und CDU es schaffen, eine extrem wichtige Debatte, die sehr differenziert und sachlich geführt werden müsste, in die polemische Ecke zu führen. Dramatisch auch, dass dieses Niveau angenommen wird.

Aus dieser Ecke kommt seit über 40 Jahren der gleiche Kram, die "Argumente" haben sich nicht geändert und das obwohl ihnen der Unsinn den sie erzählen x-fach widerlegt wurde. Was glaubst du wie man auf so Typen reagieren soll die jeglichen Einwand seit über 40 Jahren ignorieren und weiterhin ihre "Argumente" verbreiten. Hier in Deutschland fängt es schon damit an das Alkohol von nicht wenigen noch nicht mal als Droge bezeichnet wird obwohl bekannt ist das er eine der härtesten Drogen ist. Das ist nämlich auch ein Problem in der Debatte, das als Drogen nur das bezeichnet wird was illegal erworben werden kann, illegal = schlimm, legal = in Ordnung, diese Einordnung ist aber falsch. Grund, jede Droge, egal ob legal oder illegal, bringt Probleme mit sich wenn man den Genuss übertreibt, bei einigen früher, bei einigen etwas später.
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Schönesge schrieb:

Und jetzt kommt der aus meiner Sicht wichtigste Punkt in der hier geführten Debatte: Wenn mir Kinder und Jugendschutz wirklich wichtig sind, ja dann kann ich nicht auf der einen Seite zerstörerischen Alkohol "feiern" und überall frei verkaufen (die Statistiken und Gefahren, gerade für Kinder und Jugendliche aber auch für alle anderen sind frei zugänglich), und das andere verbieten wollen. Das glaubt dann kein Mensch, dann ist doch vollkommen klar, dass es hier eher um Ideologie als um sonstwas geht.

Wer beides aus Überzeugung verbieten möchte, und dafür gibt es genügend Argumente, dem kaufe ich sein Anliegen

*Seufz*
Nochmal! Es geht in der Diskussion nicht darum, eine gescheiterte Cannabisprohibition durch eine erwartbar scheiternde Alkoholprohibition zu ergänzen.
Dass dies als polemische Reaktion auf den polemischen Scheißdreck irgendwelcher CSU-Wahlkämpfer wie Ar5ch auf Eimer passt - geschenkt.
Dramatisch ist, dass die CSU, teils auch FW und CDU es schaffen, eine extrem wichtige Debatte, die sehr differenziert und sachlich geführt werden müsste, in die polemische Ecke zu führen. Dramatisch auch, dass dieses Niveau angenommen wird.
Niemand, der sich fachlich und multiperspektivisch mit dem Thema auseinandersetzt, ist noch der Meinung, dass die langjährige rechtliche Praxis im Umgang mit der Droge Cannabis so bleiben kann. Monothematische Einwürfe, wie die der Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychiater*innen, sind wichtig, aber isoliert wertlos.
Trotzdem sind die aber die beschriebenen Problemstellungen in die Diskussion einzupreisen und die müssen sich dann auch in der Gesetzgebung und in der Umsetzung innerhalb der Suchthilfestruktur abbilden.
Und da darf und muss man derzeit eben noch den Finger heben.
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FrankenAdler schrieb:


*Seufz*



Ich habe dich schon verstanden, was aber gar nicht nötig war, weil mir die Risiken vollkommen bewusst sind. Und ja, die Pros und Kons sollen diskutiert werden. Vor allem muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die einer Legalisierung gerecht wird (Aufklärung, Prävention, Schutz von Kinder und Jugendlichen bei Weitergabe durch Erwachsene durch harte Strafen etc.).

Ich denke ich habe deutlich gemacht, um was es mir geht: Um eine "ehrliche" Debatte. Ich möchte keine Bullshit-Debatte, die sich in ideologischen Haltungen zeigt. Und wenn ich das Gefühl habe, es geht um keine ehrliche Debatte, müssen nunmehr Vergleiche her. Weil nur so demaskiert man die Ideologie.
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Nein. Jetzt verkürzt du. Es ging nicht um den Vergleich, der wurde jetzt tatsächlich nicht von der CSU oder hawischer eingeführt sondern, wie üblich reflexhaft, durch einen Mitforisten. Hawischer hat die CSU Haltung beschrieben und dabei die Stellungnahme der Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychotherapeut*innen eingeführt, dann wurde hier das übliche "aber saufen passt" reingebracht, ich glaube sogar von dir?
Und nein, es geht hinsichtlich des Umgangs mit der Droge Cannabis nicht zuvorderst um Gleichsetzen, sondern darum ein rechtliches, medizinisches und strukturelles Bedingungsgefüge zu schaffen, auf dessen Basis man eine Legalisierung angehen kann.
Da bin ich wieder bei Äpfel und Birnen.
Natürlich ist eine Droge Cannabis grundsätzlich nicht schlimmer als eine Droge Alkohol und ja, ich neige eher dazu, eine Entkriminallisierung von Konsument*innen zu unterstützen, trotzdem gibt es in der Umsetzung dieser Lagalisierung hohe Hürden, nicht nur rechtlich und da dürfen Stand jetzt, Zweifel erlaubt sein, ob man sich innerhalb der Koalition gerade im Hinblick auf den gesetzlichen Jugendschutz, Prävention und auch Kontrollstrukturen hinsichtlich weitergabe im dann halblegalen Rahmen, da bislang ausreichend gekümmert hat.
Ich hab da ja einiges eingestellt, was die Diskussion aus verschiedenen Fachbezügen mMn ganz gut auf den Punkt bringt. Und ich gehe auch davon aus, dass du dazu in der Lage bist, das inhaltlich zu unterscheiden.
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FrankenAdler schrieb:

Nein. Jetzt verkürzt du.

Kann sein, weil ich gerne wieder zum Ursprung dieser Debatte zurückgekehrt wäre. Da ging es nämlich um Heuchelei. Und Heuchelei ist es, einer politischen Partei das Attribut "Verbotspartei" zu verpassen, während man selbst mit Verboten nicht zimperlich ist.

Insofern kommst du um Vergleiche nicht herum, wenn du Heuchler als solche entlarven willst. Denn der Vergleich ist dem Heuchler immanent. Und der Polemik eines Heuchlers kannst du nur begegnen, in dem du entweder polemisch antwortest oder seine Polemik als Heuchelei entlarvst.

So ist das, meine lieben Freunde und Freunde! (Originalton Söder)
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FrankenAdler schrieb:


*Seufz*



Ich habe dich schon verstanden, was aber gar nicht nötig war, weil mir die Risiken vollkommen bewusst sind. Und ja, die Pros und Kons sollen diskutiert werden. Vor allem muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die einer Legalisierung gerecht wird (Aufklärung, Prävention, Schutz von Kinder und Jugendlichen bei Weitergabe durch Erwachsene durch harte Strafen etc.).

Ich denke ich habe deutlich gemacht, um was es mir geht: Um eine "ehrliche" Debatte. Ich möchte keine Bullshit-Debatte, die sich in ideologischen Haltungen zeigt. Und wenn ich das Gefühl habe, es geht um keine ehrliche Debatte, müssen nunmehr Vergleiche her. Weil nur so demaskiert man die Ideologie.
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Schönesge schrieb:

Schutz von Kinder und Jugendlichen bei Weitergabe durch Erwachsene durch harte Strafen etc.


Ich greife mir mal diesen Punkt heraus. Was ist uns lieber?

a) Jugendliche versorgen sich weiterhin mit synthetischen Cannabinoiden oder Haarspray gestrecktem Hasch auf dem Schwarzmarkt.
b) Sie versorgen sich ebenfalls auf dem Schwarzmarkt mit "sauberem" Zeug, welches der erwachsene Dealer legal erwirbt.

Vermutlich wird er erstgenannte Schwarzmarkt nicht austerben - hier gibts einfach die besseren Preise und Klebstoff kickt auch besser. Der Ruf nach "harten Strafen" konterkariert auch eines der großen Argumente der Debatte, welches ich ohnehin etwas deplaziert finde: Wir wollen die Justiz entlasten, damit sie Kapazität für die wirklich großen Fische hat. Soll diese dann zukünftig dem zweitgenannten Dealer nachlaufen oder, noch besser, "dem umsichtigen Familienvater", der seinem 17-jährigen Kiffersohn einen verantwortungsvollen Konsum vermitteln will?

Ich finde die Debatte einfach sauschwierig, weil davon soviele Teilbereiche unseres gesellschaftlichen Lebens berührt werden - es würde sich möglichweise sehr viel verändern. Kein Wunder, dass die Lederhosen von der CSU hier die Linksgrünversifftismus auf dem Vormarsch sehen und den Kulturkampf ausrufen.
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Ich finde es immer wieder erheiternd wenn der [edit] bayrische Regierungsstammtisch, der sich gerade einer der härtesten Drogen der Welt, was Alkohol nun mal ist, aus 1 Liter Humpen hinter die Binde kippt sich negativ über eine weiche Droge wie Cannabis äußert. Schon zu sagen, das wenn man die Droge frei gibt, jugendliche leichter dran kommen ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten, da man Läden viel besser kontrollieren kann wie Straßenhändler die  an jeden verkaufen. Altersgrenze einführen und auch wirklich kontrollieren, nicht so wie beim Alkohol, da wird es sehr lasch gehandhabt. Am lustigsten finde ich von diesem Stammtisch das Hetzen gegen Cannabis und Hanf und wissen noch nicht mal das Hopfen auch ein Hanfgewächs ist.
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schade, dass diese alberne Polemik und Unterstellungen immer sein muss, ansonsten sind da interessante Diskussionsansätze zu Legitimieren von Drogen bzw in dem Fall von Cannabis. Ich habe da ehrlicherweise noch gar keine richtige fundierte Meinung dazu, da müsste ich mich in Pro und Contra einarbeiten
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schade, dass diese alberne Polemik und Unterstellungen immer sein muss, ansonsten sind da interessante Diskussionsansätze zu Legitimieren von Drogen bzw in dem Fall von Cannabis. Ich habe da ehrlicherweise noch gar keine richtige fundierte Meinung dazu, da müsste ich mich in Pro und Contra einarbeiten
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Tafelberg schrieb:

Ich habe da ehrlicherweise noch gar keine richtige fundierte Meinung dazu, da müsste ich mich in Pro und Contra einarbeiten

So geht es mir auch!

Da ich vergleichsweise bei "Nullwissen" gestartet bin, helfen mir einige Beiträge (hervorzuheben bspw. die Ausführungen vom FA inkl. Verlinkung diverser relevanter Seiten) dabei, wenigstens einen halbwegs brauchbaren Überblick im komplexen Sachverhalt zu bekommen.  
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FrankenAdler schrieb:

Nein. Jetzt verkürzt du.

Kann sein, weil ich gerne wieder zum Ursprung dieser Debatte zurückgekehrt wäre. Da ging es nämlich um Heuchelei. Und Heuchelei ist es, einer politischen Partei das Attribut "Verbotspartei" zu verpassen, während man selbst mit Verboten nicht zimperlich ist.

Insofern kommst du um Vergleiche nicht herum, wenn du Heuchler als solche entlarven willst. Denn der Vergleich ist dem Heuchler immanent. Und der Polemik eines Heuchlers kannst du nur begegnen, in dem du entweder polemisch antwortest oder seine Polemik als Heuchelei entlarvst.

So ist das, meine lieben Freunde und Freunde! (Originalton Söder)
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WürzburgerAdler schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Nein. Jetzt verkürzt du.

Kann sein, weil ich gerne wieder zum Ursprung dieser Debatte zurückgekehrt wäre. Da ging es nämlich um Heuchelei. Und Heuchelei ist es, einer politischen Partei das Attribut "Verbotspartei" zu verpassen, während man selbst mit Verboten nicht zimperlich ist.

Insofern kommst du um Vergleiche nicht herum, wenn du Heuchler als solche entlarven willst. Denn der Vergleich ist dem Heuchler immanent. Und der Polemik eines Heuchlers kannst du nur begegnen, in dem du entweder polemisch antwortest oder seine Polemik als Heuchelei entlarvst.

So ist das, meine lieben Freunde und Freunde! (Originalton Söder)

Das hatte ich schon verstanden.
Und ich bin da grundsätzlich bei dir.
Schwierig ist für mich halt, dass in dieser Legalisierungs-Debatte grad der erfreulich lösungsorientierte Ansatz der Koalition durch die wenig an Sachargumenten orientierte Polemik mit einseitiger und ideologisch motivierter Darstellung von Risiken durch vor allem die CSU Gefahr läuft, in polemischen Scharmützeln jede Trennschärfe einzubüßen.
Dann haben wir wieder die ideologische Auseindersetzung in gewohnter Zuspitzung und laufen Gefahr eine historische Chance in der Drogenpolitik zu verpassen. Den ersten Ansatz einer Entkriminallisierung als grundsätzlicher Paradigmenwechsel in der Bundesdeutschen Drogenpolitik.
Aus fachlicher Sicht wäre das ein riesen Drama.
Ganz gegen meine Gewohnheiten werbe ich an dieser Stelle also im Sinne der Sache um Mäßigung!
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Und der nächste polemische Klopper von der Genusspartei CSU:
https://www.nordbayern.de/region/droht-autofahrern-jetzt-die-null-promille-grenze-bayern-zeigt-klare-kante-1.13183137

Wer will schon ein Gläschen Wein oder Bier verbieten, nur wegen Verkehrssicherheit?
Gut, dass man sofort wieder von der Cannabislegalisierung anfangen kann.
Der Herrmann unser Innenminister, Herr über die bayrischen Grenztruppen und über jede Schwachsinnsgeste die sich polemisch ausschlachten lässt.
Hauptsache niemand redet darüber, wie er die Polizei runterwirtschaftet.
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Und der nächste polemische Klopper von der Genusspartei CSU:
https://www.nordbayern.de/region/droht-autofahrern-jetzt-die-null-promille-grenze-bayern-zeigt-klare-kante-1.13183137

Wer will schon ein Gläschen Wein oder Bier verbieten, nur wegen Verkehrssicherheit?
Gut, dass man sofort wieder von der Cannabislegalisierung anfangen kann.
Der Herrmann unser Innenminister, Herr über die bayrischen Grenztruppen und über jede Schwachsinnsgeste die sich polemisch ausschlachten lässt.
Hauptsache niemand redet darüber, wie er die Polizei runterwirtschaftet.
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Eine Null-Promille-Grenze ist aber auch irgendwie schwer machbar, da einige Dinge geringe Mengen Alkohol enthalten und es noch nicht mal drauf steht. So z.B. naturtrübe Säfte, Gemüsesäfte, einige Obstsorten, Kefir, Konfitüre, diverse Brotsorten, Marzipan, Weingummi, Wein- und Obstessig, Schokolade mit Traube, alkoholfreie Biere und Weine enthalten alle ganz geringe Mengen Alkohol. Selbst der Körper produziert von sich aus geringe Mengen Alkohol. Was ich jetzt nicht weiß wieviel man von den ganzen Sachen zu sich nehmen muss um in den Bereich zu kommen das es die Geräte anzeigen.

https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/alkohol-versteckte-promille_id_2044639.html

Nur ist das nicht das was dieser CSU-Typ meint, der will nur weiter lustig sein Bier trinken und danach Auto fahren und das ist daneben.
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Eine Null-Promille-Grenze ist aber auch irgendwie schwer machbar, da einige Dinge geringe Mengen Alkohol enthalten und es noch nicht mal drauf steht. So z.B. naturtrübe Säfte, Gemüsesäfte, einige Obstsorten, Kefir, Konfitüre, diverse Brotsorten, Marzipan, Weingummi, Wein- und Obstessig, Schokolade mit Traube, alkoholfreie Biere und Weine enthalten alle ganz geringe Mengen Alkohol. Selbst der Körper produziert von sich aus geringe Mengen Alkohol. Was ich jetzt nicht weiß wieviel man von den ganzen Sachen zu sich nehmen muss um in den Bereich zu kommen das es die Geräte anzeigen.

https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/alkohol-versteckte-promille_id_2044639.html

Nur ist das nicht das was dieser CSU-Typ meint, der will nur weiter lustig sein Bier trinken und danach Auto fahren und das ist daneben.
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propain schrieb:

Was ich jetzt nicht weiß wieviel man von den ganzen Sachen zu sich nehmen muss um in den Bereich zu kommen das es die Geräte anzeigen.


Kommt drauf an wieviel Kilogramm oder Hektoliter von dem genannten Zeug in deinen Körper/ Magen so reinpassen...

Das sind eher theoretische Laborexpirmente da Alkohol nachzuweisen.


Was jedem der dem Alkohol (Gesellschaftstrinker etc.) hin und wieder auch in größeren Mengen nicht abgeneigt ist bei 0,0 klar sein muss ist, das man je nachdem wie der Abend lief halt mal locker 12, 15 oder 20 Stunden dann definitiv kein Auto mehr fahren darf.

Selbst nach einem 0,5er Bier müsste man je nach Physis mal locker mindestens 2-3 Stunden "Wartezeit" einplanen.
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Lustige Idee aus einer Partei, deren Funktionsträger eine lange Tradition des drunk driving haben.


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