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Kassenzettel-Pflicht ab 2020

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In Italien sind die scontrinos ja auch schon lange Pflicht.
Völlig nervig, und bei Kleinstbeträgen auch überflüssig.
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reggaetyp schrieb:

In Italien sind die scontrinos ja auch schon lange Pflicht.
Völlig nervig, und bei Kleinstbeträgen auch überflüssig.

Absolut. Allerdings ist das Italien. Da ist Hinterziehung Schulfach.
(Bitte nicht ernst nehmen)
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Grundsätzlich muss man sagen: der Staat hat das Recht, seine Steuern zu verteidigen und potenzieller Hinterziehung einen Riegel vorzuschieben. Ob die Zettelwirtschaft das geeignete Mittel ist und ob die Maßnahme insbesondere für Kleinbetriebe verhältnismäßig ist, darf man getrost bezweifeln.

Und: unabhängig von der Problematik "Die Großen lässt man laufen, die Kleinen hängt man" sehe ich den Staat schon in der Pflicht zu prüfen, ob eine solche Maßnahme nicht Kleinbetriebe benachteiligt weil über Gebühr belastet, was Ketten und größere Betriebe kaum juckt.
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Natürlich ist das stressig und eine Belastung für die Umwelt und den Betrieb, aber leichter kann man derzeit keine Steuern hinterziehen. Daher kann ich die Maßnahmen absolut verstehen.

Man wird es daran erkennen, dass einige Dönerläden, Friseure etc. pp. 2020 erstmal kräftig an der Preisschraube drehen werden.
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Natürlich ist das stressig und eine Belastung für die Umwelt und den Betrieb, aber leichter kann man derzeit keine Steuern hinterziehen. Daher kann ich die Maßnahmen absolut verstehen.

Man wird es daran erkennen, dass einige Dönerläden, Friseure etc. pp. 2020 erstmal kräftig an der Preisschraube drehen werden.
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Jaroos schrieb:

Natürlich ist das stressig und eine Belastung für die Umwelt und den Betrieb, aber leichter kann man derzeit keine Steuern hinterziehen. Daher kann ich die Maßnahmen absolut verstehen.

Man wird es daran erkennen, dass einige Dönerläden, Friseure etc. pp. 2020 erstmal kräftig an der Preisschraube drehen werden.

Vollkommen legitim, wie du darüber denkst. Dennoch denke ich, dass der Staat auch eine Verantwortung dafür hat, alle "Marktteilnehmer" gleich zu behandeln. Maßnahmen, die kleine Betriebe ungleich mehr belasten als große, sollten daher wohl überlegt sein.
Ebenso ist die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Bei vielen Gesetzesvorhaben ist doch die "ausufernde Bürokratie" genau das, was diese Vorhaben dann oft zu Fall bringt. Ausufernder als diese Zettelwirtschaft kann ich mir gar nichts vorstellen.

Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass man seitens des Finanzamts verstärkt "Kontrolleinkäufe" tätigt. Ist der Kontrolleinkauf bei einer Prüfung nicht ordnungsgemäß in der Kasse verbucht, wird ein Hinterziehungsfaktor geschätzt. Dies sollte - ohne Zettelwirtschaft - abschreckend genug sein.
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Ich habe mich in Wien immer über die Einzelhändler gewundert, wenn diese mir den fälligen Kassenbon nach dem Einkauf regelrecht aufdrängten. Als ich dann nachfragte warum das so wichtig sei berichteten diese, dass tatsächlich haufenweise Testeinkäufer von der Finanzbehörde unterwegs seien und schon empfindliche Strafen bei Regelverstößen für beide Seiten des Handels verhängt wurden.
In Österreich ist dieses Verhalten schon lange "usus" und keiner stört sich mehr daran.
Tja!
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Da sieht man´s wieder: die deutschen Finanzbehörden können nur abkupfern. Von Italienern und Österreichern.
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In meinem Stammdöner gebe ich oft passend. Das da manchmal nichts in die Kasse eingetippt wird, das brauche ich denke ich nicht groß zu verheimlichen. Der wird in Zukunft trotzdem an der Kasse vorbei gehen können. Das einzige, wo sie ihn erwischen könnten, wenn der Finanzbeamte tatsächlich dort wäre und was sehen könnte.

Mein Steuerberater meinte auch mal, das aktuell versucht wird möglichst alles nur noch mit EC zu machen, sonst läuft man wohl Gefahr einer Schätzung zu unterlaufen. Verrückt. Da wird mit solchen Arguemten versucht das Bargeld abzuschaffen, weil das Finanzamt meint es entgehem ihm 50 Cent. Aber Amazon, Apple und co dürfen schön weiter in den Steuerparadisen ihren Firmensitz haben. Hahaha.
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In meinem Stammdöner gebe ich oft passend. Das da manchmal nichts in die Kasse eingetippt wird, das brauche ich denke ich nicht groß zu verheimlichen. Der wird in Zukunft trotzdem an der Kasse vorbei gehen können. Das einzige, wo sie ihn erwischen könnten, wenn der Finanzbeamte tatsächlich dort wäre und was sehen könnte.

Mein Steuerberater meinte auch mal, das aktuell versucht wird möglichst alles nur noch mit EC zu machen, sonst läuft man wohl Gefahr einer Schätzung zu unterlaufen. Verrückt. Da wird mit solchen Arguemten versucht das Bargeld abzuschaffen, weil das Finanzamt meint es entgehem ihm 50 Cent. Aber Amazon, Apple und co dürfen schön weiter in den Steuerparadisen ihren Firmensitz haben. Hahaha.
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Jojo1994 schrieb:

In meinem Stammdöner gebe ich oft passend. Das da manchmal nichts in die Kasse eingetippt wird, das brauche ich denke ich nicht groß zu verheimlichen. Der wird in Zukunft trotzdem an der Kasse vorbei gehen können. Das einzige, wo sie ihn erwischen könnten, wenn der Finanzbeamte tatsächlich dort wäre und was sehen könnte.

Nein, wird er nicht. Er ist künftig verpflichtet, einen schriftlichen Beleg auszugeben. Tut er das nicht, macht er sich strafbar. Beobachtet ihn ein missgünstiger Mensch, wie er Ware ohne Zettel ausgibt, ist er geliefert. Wird er nicht riskieren.
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Jojo1994 schrieb:

In meinem Stammdöner gebe ich oft passend. Das da manchmal nichts in die Kasse eingetippt wird, das brauche ich denke ich nicht groß zu verheimlichen. Der wird in Zukunft trotzdem an der Kasse vorbei gehen können. Das einzige, wo sie ihn erwischen könnten, wenn der Finanzbeamte tatsächlich dort wäre und was sehen könnte.

Nein, wird er nicht. Er ist künftig verpflichtet, einen schriftlichen Beleg auszugeben. Tut er das nicht, macht er sich strafbar. Beobachtet ihn ein missgünstiger Mensch, wie er Ware ohne Zettel ausgibt, ist er geliefert. Wird er nicht riskieren.
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Man stelle sich aber mal vor, ich bin alleine mit ihm im Laden. Wer soll ihn da Anzeigen? Das wäre mir ehrlich gesagt viel zu doof und unsere Justiz hat eigentlich andere Dinge zu tun.

Ich bin mir sicher das da der ein oder andere Döner sicher noch so über die Theke geht, oder bei Menschen, die das gar nicht wissen wieso weshalb warum.

Klar macht er sich starfbar, das will ich gar nicht abstreiten. Das macht er im grundegenommen jetzt aber auch schon, wenn er seinen Döner nicht ins Kassensystem eingibt.
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Man stelle sich aber mal vor, ich bin alleine mit ihm im Laden. Wer soll ihn da Anzeigen? Das wäre mir ehrlich gesagt viel zu doof und unsere Justiz hat eigentlich andere Dinge zu tun.

Ich bin mir sicher das da der ein oder andere Döner sicher noch so über die Theke geht, oder bei Menschen, die das gar nicht wissen wieso weshalb warum.

Klar macht er sich starfbar, das will ich gar nicht abstreiten. Das macht er im grundegenommen jetzt aber auch schon, wenn er seinen Döner nicht ins Kassensystem eingibt.
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Worüber willst du jetzt eigentlich diskutieren? Unstrittig ist doch die Tatsache, dass die Zettelpflicht das Hinterziehen von Steuern im Barverkauf deutlich erschwert. Was dein "Stammdöner" macht, musst du einfach mal abwarten, ist aber für die Diskussion hier ziemlich irrelevant.
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Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird. Ein bisschen fühlt der sich dann vermutlich wie ein Fußball-Fan, der noch nie ne Fackel gezündet hat oder eine Sitzschale rausgetreten und auf andere Leute geworfen hat und dann trotzdem nicht ins Stadion darf. Kollektivstrafe und Generalverdacht für anständige Leute. Beliebtes Stilmittel. Hier wie dort.
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Worüber willst du jetzt eigentlich diskutieren? Unstrittig ist doch die Tatsache, dass die Zettelpflicht das Hinterziehen von Steuern im Barverkauf deutlich erschwert. Was dein "Stammdöner" macht, musst du einfach mal abwarten, ist aber für die Diskussion hier ziemlich irrelevant.
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Was ich dir sagen will: Wir sind sogar auf dem gleichen Nenner. Es wird definitiv schwieriger Steuern zu hinterziehen, der Bürokratische Aufwand rechtfertigt es aber nicht, weil es trotzdem noch Schlupflöcher gibt.

Natürlich bleibt es abzuwarten was die einzelnen Händler und Bäcker und sonstige machen. Mir Persönlich wärs wahrscheinlich zu doof.
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Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird. Ein bisschen fühlt der sich dann vermutlich wie ein Fußball-Fan, der noch nie ne Fackel gezündet hat oder eine Sitzschale rausgetreten und auf andere Leute geworfen hat und dann trotzdem nicht ins Stadion darf. Kollektivstrafe und Generalverdacht für anständige Leute. Beliebtes Stilmittel. Hier wie dort.
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Brodowin schrieb:

Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird. Ein bisschen fühlt der sich dann vermutlich wie ein Fußball-Fan, der noch nie ne Fackel gezündet hat oder eine Sitzschale rausgetreten und auf andere Leute geworfen hat und dann trotzdem nicht ins Stadion darf. Kollektivstrafe und Generalverdacht für anständige Leute. Beliebtes Stilmittel. Hier wie dort.

Na na na. Jetzt schießt du aber übers Ziel hinaus.

Die Finanzbehörden sind angehalten, die Steuern nach Recht und Gesetz einzufordern.  Wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass in bestimmten Bereichen Steuern unrechtmäßig nicht abgeführt werden, sind sie verpflichtet, dem Einhalt zu gebieten. Allein schon im Interesse aller ehrlichen Steuerzahler.
Mit Kollektivstrafen oder Generalverdacht hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
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Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird. Ein bisschen fühlt der sich dann vermutlich wie ein Fußball-Fan, der noch nie ne Fackel gezündet hat oder eine Sitzschale rausgetreten und auf andere Leute geworfen hat und dann trotzdem nicht ins Stadion darf. Kollektivstrafe und Generalverdacht für anständige Leute. Beliebtes Stilmittel. Hier wie dort.
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Brodowin schrieb:

Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird.


In Italien, Österreich und Slowenien gibts es die Pflicht auch, wahrscheinlich sogar in noch mehr Ländern.
Das Abendland wird nicht deswegen untergehen.

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Nicht persönlich nehmen Brodowin, hätte wahrscheinlich jeden zweiten Beitrag hier rauspicken können.

Fakt ist, dass Steuerbetrug auf dieser Ebene begangen wird.
(Es ist absolut unerheblich wer sonst noch wie das Gesetz bricht, es wird hier betrogen und der Staat versucht dies zu unterbinden, dass der Staat auch bei anderen Themen Löcher zu stopfen hat, bestreitet niemand)

Was ich bisher nirgendwo gelesen habe, sind Alternativen. Ich bin ehrlich, die Thematik war mir recht egal.
Welche Optionen gäbe es denn?
Welche Vorschläge gibt es denn, bzw. gab es?

Ich lese überall nur, wie scheiße Menschen das finden, aber in jetzt 8 oder 9 Artikeln verschiedener Medien und auch hier, wird sich beschwert, aber niemand nennt Alternativen.

Interessiert mich inzwischen wirklich.

Und ja, man müsste den großen Konzernen definitiv den einen oder anderen Euro abnehmen und ja man sollte darüber diskutieren, wie das am besten umsetzbar ist, aber wenn man in Thematik A immer darauf veweist, dass Thematik B nicht angegangen wird und in Thematik B immer sagt, dass Thematik A ja nicht behandelt wird, dann passiert ja nie was.
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Brodowin schrieb:

Der Bäcker, der sich aber bislang an Recht und Gesetz gehalten hat, wird als Kollateralschaden mit dieser Gesetzgebung belästigt und muss zusehen, wie er den Zettel-Müll los wird.


In Italien, Österreich und Slowenien gibts es die Pflicht auch, wahrscheinlich sogar in noch mehr Ländern.
Das Abendland wird nicht deswegen untergehen.

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Nicht persönlich nehmen Brodowin, hätte wahrscheinlich jeden zweiten Beitrag hier rauspicken können.

Fakt ist, dass Steuerbetrug auf dieser Ebene begangen wird.
(Es ist absolut unerheblich wer sonst noch wie das Gesetz bricht, es wird hier betrogen und der Staat versucht dies zu unterbinden, dass der Staat auch bei anderen Themen Löcher zu stopfen hat, bestreitet niemand)

Was ich bisher nirgendwo gelesen habe, sind Alternativen. Ich bin ehrlich, die Thematik war mir recht egal.
Welche Optionen gäbe es denn?
Welche Vorschläge gibt es denn, bzw. gab es?

Ich lese überall nur, wie scheiße Menschen das finden, aber in jetzt 8 oder 9 Artikeln verschiedener Medien und auch hier, wird sich beschwert, aber niemand nennt Alternativen.

Interessiert mich inzwischen wirklich.

Und ja, man müsste den großen Konzernen definitiv den einen oder anderen Euro abnehmen und ja man sollte darüber diskutieren, wie das am besten umsetzbar ist, aber wenn man in Thematik A immer darauf veweist, dass Thematik B nicht angegangen wird und in Thematik B immer sagt, dass Thematik A ja nicht behandelt wird, dann passiert ja nie was.
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SemperFi schrieb:

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Dein Ernst? Ich verstehe unter Clickbait-Überschrift eher so etwas wie "Papierkrieg gegen Bäcker". Aber wenn "Kassenzettel-Pflicht ab 2020" für dich eine Kickbait-Überschrift ist, dann muss die heutige Medienlandschaft für dich die wahre Hölle sein
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3 Gründe warum Bäcker ab 2020 auf sie sauer sein werden. Der 2. Grund wird sie überraschen.
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SemperFi schrieb:

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Dein Ernst? Ich verstehe unter Clickbait-Überschrift eher so etwas wie "Papierkrieg gegen Bäcker". Aber wenn "Kassenzettel-Pflicht ab 2020" für dich eine Kickbait-Überschrift ist, dann muss die heutige Medienlandschaft für dich die wahre Hölle sein
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bla_blub schrieb:

Dein Ernst? Ich verstehe unter Clickbait-Überschrift eher so etwas wie "Papierkrieg gegen Bäcker". Aber wenn "Kassenzettel-Pflicht ab 2020" für dich eine Kickbait-Überschrift ist, dann muss die heutige Medienlandschaft für dich die wahre Hölle sein


Schau mal in meinen zitierten Text, ich hab da extra etwas fett markiert.

Ich meinte nicht den Titel, sondern die in den Argumentationen genutzten Schlagworte. Und deswegen habe ich ja auch den Zitierten nochmal angesprochen.
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SemperFi schrieb:

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Dein Ernst? Ich verstehe unter Clickbait-Überschrift eher so etwas wie "Papierkrieg gegen Bäcker". Aber wenn "Kassenzettel-Pflicht ab 2020" für dich eine Kickbait-Überschrift ist, dann muss die heutige Medienlandschaft für dich die wahre Hölle sein
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bla_blub schrieb:

SemperFi schrieb:

Kann man denn heutzutage wirklich über nichts mehr rational diskutieren und jeder muss Clickbait-Überschriften arbeiten?

Dein Ernst? Ich verstehe unter Clickbait-Überschrift eher so etwas wie "Papierkrieg gegen Bäcker". Aber wenn "Kassenzettel-Pflicht ab 2020" für dich eine Kickbait-Überschrift ist, dann muss die heutige Medienlandschaft für dich die wahre Hölle sein

Schau Dir mal die ersten drei Überschriften an, die ich bei "Bäcker" plus "Kassenzettel" ergoogelt habe:

Irrsinnige Kassenbon-Pflicht: Bäcker zeigt riesigen Papierberg bei Facebook

"Schwachsinnig": Bäcker zeigt die ganze Absurdität der Kassenbonpflicht

Kassenbon-Pflicht: Bild eines Bäckers sagt alles über "schwachsinniges" Gesetz


Das darf man dann auch mal Clickbaiting nennen.

Inhaltlich bin ich vollkommen bei SF.
Dass die meisten Kunden keinen Wert auf den Zettel mit Dreieurofuffzich legen, spielt dabei im Übrigen keine Rolle. Was sollten sie auch zuhause damit, wenn sie nicht gerade ein Ausgabenbuch führen wollen? Gewährleistung wird beim Bäckerwohl eher selten geltend gemacht. Und die Steuer interessiert sich auch nicht für die Anzahl meiner erworbenen Semmeln.

Mein benachbarter Metzger verkauft übrigens auch Brötchen und Brot eines entfernten Bäckers. Da gibt es das Zettelchen seit Jahren bereits genauso unaufgefordert dazu wie zu seinen Wurts- und Käsewaren. Scheint ihn also mutmaßlich nicht besonders zu belasten.

Ich muss als Selbständiger auch Rechnungen schreiben und aufbewahren.
Und selbst sinnlose Altakten habe ich jahrelang bis zur Decke zu stapeln und zu horten. Meine "Brötchenpreise" hat der Staat seit 2004 genau zweimal angehoben. Zuletzt vor knapp sechseinhalb Jahren. So hat eben ein jeder sein Säcklein zu tragen. Ich hab's überlebt. Dem Bäcker mit dem täglich gefüllten Gläslein auf dem Tresen wird's hoffentlich auch gelingen.
Erstaunlich ist, dass in diesem Land nicht ständig ausgemergelte Gewerbetreibende einem vor die Füße fallen. Wenn man das bald tägliche Lamentieren von Landwirten, Ärzten(!) und nun auch Bäckern vernimmt, graust es einen doch gar sehr und schüttelt einen vor Mitleid ob all der hoffnungslos verarmten Existenzen.

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Mir stellt sich irgendwie die generelle Zweckmäßigkeit. Kassenbons werden auf Thermopapier gedruckt und das bleicht schnell aus, so dass ich für das Finanzamt Fotos von den entsprechenden Bons machen muss, die ich bei der USt.-Erklärung geltend mache, um sie in ausgedruckter Form für eine Prüfung durch das Finanzamt vorhalten zu können. Irgendwie ist diese Praxis nicht so wirklich praktikabel.
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Ich sehe schon auf dem Wochenmarkt, beim alten Mütterlein, bei der ich ab und an ein paar Blumen oder Obst kaufe, weniger aus Bedarf, mehr aus Sympathie, dass es sowas nostalgisches noch gibt; wie sie aus der Tasche mit ihren runzeligen Händen einen portabelen hightech-Kassenbon-Drucker herausholt.

Vielleicht irre ich mich auch und der Finanzminister hat ein Einsehen und die Regelung gilt nur für stationäre Geschäfte.


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