Alles rund um die AfD - 2020-2024
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Macht es halt etwas schwieriger, eine Einschätzung wenn man etwas nicht gelesen hat - und eine Nacherzählung ist jetzt auch nicht so das gelbe vom Ei.
Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch, mit der Ausnahme dass es schon eher etwas kritischer war (seitens der Redakteure) als üblich. Aber ganz normal für eine Demokratie mit freien Medien.
Ich finde, das ist dann aber das Problem der Moderation. Dass Lanz in dem Fall seiner Rolle nicht nachkam (persönliche Meinung: wenig überraschend) muss man da schon mit einbeziehen. Du hast Recht, in dem Fall bleibt natürlich der Zuschauer am Ende zurück mit seiner von dir geschilderten Einschätzung.
Eine Moderation muss hier eben verdeutlichen, wo der Klimaforscher Fakten einbringt und dem AfDler entsprechend entgegentreten und nachhaken. Nur so kann das am Ende funktionieren - und vor allem aufzeigen was bei der AfD an heißer Luft (im wahrsten Sinne des Wortes) rauskommt. Wenn das nicht geschieht, hast du natürlich Recht und daher müssen unsere Medien sich auch wieder viel Stärker darauf besinnen Fakten ins Zentrum zu stellen.
Also an Lanz lag es nicht. Eher im Gegenteil: die Vehemenz, mit der er dem AfD-Sprecher entgegentrat, ließ schon fast Mitgefühl und Sympathie mit ebenjenem aufkommen.
Schlussendlich standen da Meinung gegen Meinung, obwohl es in einem Fall gar keine "Meinung" war, sondern VT. Dies spielt aber bei einem Großteil der Zuschauer keine Rolle - er interpretiert das als "Meinung".
Wir haben dieses Phänomen ja hier im Forum auch. 😉
Vielleicht ist aber auch Teil der Wahrheit, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung ohnehin glauben möchte, was er glauben möchte. Und mit den 20% liegst du da vielleicht auch gar nicht so falsch.
Ob aber ggf Wackelkandidaten mit diversen Vorurteilen im Rahmen eines solchen Formats nicht doch noch mal ins Grübeln kommen, frage ich mich dann halt schon. Und die hat Lanz evtl dann doch erwischt.
Ich sehe hier zumindest Chancen.
Insgesamt fordert er eine Stärkung der gesellschaftlichen Mitte und der demokratischen Institutionen, die wieder stärker in den Blick vieler Bürger gerückt werden müssen. Seine Einschätzung, dass die AfD keine Partei der Abgehängten ist, teile ich voll und ganz, warum aber dennoch Großteile der "unzufriedenen" Bevölkerungsgruppen gerade diese Partei wählen, das muss weiter ganz genau ergründet werden - und weiterhin klar kommuniziert werden, dass für diese, die AfD eben ganz und gar keine Alternative drstellen kann.
https://www.rnd.de/politik/afd-wahl-aus-protest-das-sagt-der-praesident-der-bpb-zu-sonneberg-TN7ORCHWYNGCBIJJR6AWVBJAPQ.html
keine Partei der abgehängten, keine Partei der Protestwähler, in der Regel verfolgen die Wähler vermutlich ein Ziel.
Dieser Satz ist interessant, vor allem in Kombination mit der Hypothese, dass es Menschen gibt, die mit der Transformation unserer Gesellschaft und der Welt nicht Schritt halten. Das sind dann Menschen, die bei der AfD eine Heimat finden könnten oder sich zumindest von ihr angesprochen fühlen, denn sie versprechen diese Transformation rückgängig zu machen.
Und es ist richtig, dass es wichtig ist, zu verstehen, was die Motive der Menschen sind. Jemand der diese Partei will, mit dem muss anders umgegangen werden, als mit jemandem der diese Partei einfach mal so aus Jux oder Protest wählt. Das ist auch die Gefahr dabei, wenn man diesen Menschen eine Bühne gibt, wenn man versucht sie zu entzaubern.
Auch wenn die Probleme mancher Menschen mit der Transformation der Gesellschaft Schritt zu halten, nachvollziehbar sind, bedeutet doch für viele Menschen der Wandel gefühlt einen Verlust von Privilegien, heisst das aber nicht, dass es legitime Positionen sind.
Weiss, aus dem Westen zu sein, ein Mann zu sein sind nach und nach keine Privilegien mehr, alle Menschen sollen wirklich die gleichen Rechte bekommen, das empfinden Menschen als Gefahr.
Es wird gegendert, Fleisch essen, CO2 Emissionen sind auf einemal gefährlich und, und, und das alte Normal bröckelt.
Parallel dazu wird es wieder normal(er) von Umvolkung zu sprechen, Gutmenschen, Verbotspartei, Belehrungsdemokratie sind Begriffe, die den Diskurs nach Rechts verschieben.
Sicher gab es einen Kanther, einen Franz-Josef Strauss, die sich davon nicht allzuweit unterschieden haben mögen, aber das ist lange her und wir haben uns ja eben weiterenwickelt.
Und wenn es jetzt konservative Parteien gibt, die diesen Jargon selber nutzen, verbindet sich das Normale mit der extremen Rechten. Das verschiebt die Konfliktlinie bzw. kreiert eine neue Konfliktlinie.
Die Schwierigkeit ist aber, dass man den Leuten, die sich dem Wandel widersetzen, nicht einfach so nachgeben kann, wie sollen diese Forderungen in legitime Politik umgesetzt werden. Was macht das mit Minderheiten, wenn man diesem Druck nachgibt und Minderheiten kleinhält.
Wichtig ist es deshalb aus meiner Sicht, die extreme Rechte auszugrenzen, ihr keine Bühne zu bieten. Es muss klar sein, dass sie keine legitimen Inhalte bieten, die sich mit unseren demokratischen Grundwerten vereinbaren lassen. Da sind die konservativen Parteien gefragt, nicht nur, aber auch, weil konservative durch die Übernahme der Sprache und Positionen der Rechten sie in die Mitte der Gesellschaft verschieben (aus Oxford gibt es aktuelle Forschung zum Thema, allerdings erst als Preprint), aber auch weil die Konservativen diejenigen sind, die sich glaubhaft abgrenzen können.
ich kann das durchaus nachvollziehen!
Bedeutet das im Umkehrschluss für Dich, bspw keine AfD Politiker in Talkrunden einzuladen?
Ich denke da sind wir d'accord, was die Verantwortung der konservativen Parteien angeht. Daran müssen sich Leute wie Merz und Söder messen lassen, den FW-Hani habe ich dahingegen für mich schon abgeschrieben. Wobei die Anmerkung erlaubt sei, "die extreme Rechte" wird in meinen Augen eigentlich immer noch ausgegrenzt, zumindest soweit ich es sehe. Ist aber sicher eine Sache der Definition...
Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, aber wie Du ja sagst - nicht nur.
Und ich denke schlicht es reicht nicht, wenn "nur" die konservativen Parteien gefragt sind.
Ich frage mich ehrlich gesagt wieso die andere Seite manchen Kontroversen eigentlich immer wieder soviel Raum geben. Also Empörung, oftmals auch über Kleinigkeiten, diese ganze "ich halte die Skandal-Maschine am laufen"-Haltung, weil man hofft damit die eigenen Reihen geschlossen halten zu können.
Wäre es nicht auch von dort manchmal hilfreich, bezüglich der gesellschaftlichen Stimmung und Zusammenhalt, nicht jedes Mal ein Riesenfass aufzumachen und die andere Seite einfach mal zu ignorieren? (Nein, weil natürlich gleich jemand damit um die Ecke kommen wird , mir geht es dabei nicht um strafrechtliche Sachen oder ähnliches).
Also an Lanz lag es nicht. Eher im Gegenteil: die Vehemenz, mit der er dem AfD-Sprecher entgegentrat, ließ schon fast Mitgefühl und Sympathie mit ebenjenem aufkommen.
Schlussendlich standen da Meinung gegen Meinung, obwohl es in einem Fall gar keine "Meinung" war, sondern VT. Dies spielt aber bei einem Großteil der Zuschauer keine Rolle - er interpretiert das als "Meinung".
Wir haben dieses Phänomen ja hier im Forum auch. 😉
Vielleicht ist aber auch Teil der Wahrheit, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung ohnehin glauben möchte, was er glauben möchte. Und mit den 20% liegst du da vielleicht auch gar nicht so falsch.
Ob aber ggf Wackelkandidaten mit diversen Vorurteilen im Rahmen eines solchen Formats nicht doch noch mal ins Grübeln kommen, frage ich mich dann halt schon. Und die hat Lanz evtl dann doch erwischt.
Ich sehe hier zumindest Chancen.
Macht es halt etwas schwieriger, eine Einschätzung wenn man etwas nicht gelesen hat - und eine Nacherzählung ist jetzt auch nicht so das gelbe vom Ei.
Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch, mit der Ausnahme dass es schon eher etwas kritischer war (seitens der Redakteure) als üblich. Aber ganz normal für eine Demokratie mit freien Medien.
Gut, davon bin ich auch ausgegangen. Insofern frage ich mich schon, worin der Unterschied zu der Lanz-Geschichte besteht, die ich ja auch in wenigen Sätzen umrissen habe.
Am Ende bleibt ein Interviewer mit seinen kritischen Fragen und die Antworten des Interviewten. Eine 50/50-Geschichte.
Die Frage ist einfach, ob ein kritisches Auseinandersetzen mit den Thesen der AfD, die ja im Laufe der Jahre immer radikaler geworden sind, überhaupt etwas nützt oder - durch die 50/50-Geschichte - eher schadet.
keine Partei der abgehängten, keine Partei der Protestwähler, in der Regel verfolgen die Wähler vermutlich ein Ziel.
Dieser Satz ist interessant, vor allem in Kombination mit der Hypothese, dass es Menschen gibt, die mit der Transformation unserer Gesellschaft und der Welt nicht Schritt halten. Das sind dann Menschen, die bei der AfD eine Heimat finden könnten oder sich zumindest von ihr angesprochen fühlen, denn sie versprechen diese Transformation rückgängig zu machen.
Und es ist richtig, dass es wichtig ist, zu verstehen, was die Motive der Menschen sind. Jemand der diese Partei will, mit dem muss anders umgegangen werden, als mit jemandem der diese Partei einfach mal so aus Jux oder Protest wählt. Das ist auch die Gefahr dabei, wenn man diesen Menschen eine Bühne gibt, wenn man versucht sie zu entzaubern.
Auch wenn die Probleme mancher Menschen mit der Transformation der Gesellschaft Schritt zu halten, nachvollziehbar sind, bedeutet doch für viele Menschen der Wandel gefühlt einen Verlust von Privilegien, heisst das aber nicht, dass es legitime Positionen sind.
Weiss, aus dem Westen zu sein, ein Mann zu sein sind nach und nach keine Privilegien mehr, alle Menschen sollen wirklich die gleichen Rechte bekommen, das empfinden Menschen als Gefahr.
Es wird gegendert, Fleisch essen, CO2 Emissionen sind auf einemal gefährlich und, und, und das alte Normal bröckelt.
Parallel dazu wird es wieder normal(er) von Umvolkung zu sprechen, Gutmenschen, Verbotspartei, Belehrungsdemokratie sind Begriffe, die den Diskurs nach Rechts verschieben.
Sicher gab es einen Kanther, einen Franz-Josef Strauss, die sich davon nicht allzuweit unterschieden haben mögen, aber das ist lange her und wir haben uns ja eben weiterenwickelt.
Und wenn es jetzt konservative Parteien gibt, die diesen Jargon selber nutzen, verbindet sich das Normale mit der extremen Rechten. Das verschiebt die Konfliktlinie bzw. kreiert eine neue Konfliktlinie.
Die Schwierigkeit ist aber, dass man den Leuten, die sich dem Wandel widersetzen, nicht einfach so nachgeben kann, wie sollen diese Forderungen in legitime Politik umgesetzt werden. Was macht das mit Minderheiten, wenn man diesem Druck nachgibt und Minderheiten kleinhält.
Wichtig ist es deshalb aus meiner Sicht, die extreme Rechte auszugrenzen, ihr keine Bühne zu bieten. Es muss klar sein, dass sie keine legitimen Inhalte bieten, die sich mit unseren demokratischen Grundwerten vereinbaren lassen. Da sind die konservativen Parteien gefragt, nicht nur, aber auch, weil konservative durch die Übernahme der Sprache und Positionen der Rechten sie in die Mitte der Gesellschaft verschieben (aus Oxford gibt es aktuelle Forschung zum Thema, allerdings erst als Preprint), aber auch weil die Konservativen diejenigen sind, die sich glaubhaft abgrenzen können.
ich kann das durchaus nachvollziehen!
Bedeutet das im Umkehrschluss für Dich, bspw keine AfD Politiker in Talkrunden einzuladen?
Das wäre sehr vernünftig, man muss nicht jede Woche mehrmals diese AfD-Gestalten einladen. Es sind doch meist Werbeveranstaltungen für die AfD, denn Leute die nichts hinterfragen erreichen sie da mit ihren einfachen "Lösungen" immer und so wächst die Anhängerschaft stetig. Das hatte man schon in den 80ern erkannt als die Fernsehanstalten beschlossen Neonazis nicht mehr einzuladen, da man festgestellt hatte das es nach jedem Auftritt neue aktive Neonazigruppen gab die sich anschlossen. Allerdings gab es damals kein Internet.
keine Partei der abgehängten, keine Partei der Protestwähler, in der Regel verfolgen die Wähler vermutlich ein Ziel.
Dieser Satz ist interessant, vor allem in Kombination mit der Hypothese, dass es Menschen gibt, die mit der Transformation unserer Gesellschaft und der Welt nicht Schritt halten. Das sind dann Menschen, die bei der AfD eine Heimat finden könnten oder sich zumindest von ihr angesprochen fühlen, denn sie versprechen diese Transformation rückgängig zu machen.
Und es ist richtig, dass es wichtig ist, zu verstehen, was die Motive der Menschen sind. Jemand der diese Partei will, mit dem muss anders umgegangen werden, als mit jemandem der diese Partei einfach mal so aus Jux oder Protest wählt. Das ist auch die Gefahr dabei, wenn man diesen Menschen eine Bühne gibt, wenn man versucht sie zu entzaubern.
Auch wenn die Probleme mancher Menschen mit der Transformation der Gesellschaft Schritt zu halten, nachvollziehbar sind, bedeutet doch für viele Menschen der Wandel gefühlt einen Verlust von Privilegien, heisst das aber nicht, dass es legitime Positionen sind.
Weiss, aus dem Westen zu sein, ein Mann zu sein sind nach und nach keine Privilegien mehr, alle Menschen sollen wirklich die gleichen Rechte bekommen, das empfinden Menschen als Gefahr.
Es wird gegendert, Fleisch essen, CO2 Emissionen sind auf einemal gefährlich und, und, und das alte Normal bröckelt.
Parallel dazu wird es wieder normal(er) von Umvolkung zu sprechen, Gutmenschen, Verbotspartei, Belehrungsdemokratie sind Begriffe, die den Diskurs nach Rechts verschieben.
Sicher gab es einen Kanther, einen Franz-Josef Strauss, die sich davon nicht allzuweit unterschieden haben mögen, aber das ist lange her und wir haben uns ja eben weiterenwickelt.
Und wenn es jetzt konservative Parteien gibt, die diesen Jargon selber nutzen, verbindet sich das Normale mit der extremen Rechten. Das verschiebt die Konfliktlinie bzw. kreiert eine neue Konfliktlinie.
Die Schwierigkeit ist aber, dass man den Leuten, die sich dem Wandel widersetzen, nicht einfach so nachgeben kann, wie sollen diese Forderungen in legitime Politik umgesetzt werden. Was macht das mit Minderheiten, wenn man diesem Druck nachgibt und Minderheiten kleinhält.
Wichtig ist es deshalb aus meiner Sicht, die extreme Rechte auszugrenzen, ihr keine Bühne zu bieten. Es muss klar sein, dass sie keine legitimen Inhalte bieten, die sich mit unseren demokratischen Grundwerten vereinbaren lassen. Da sind die konservativen Parteien gefragt, nicht nur, aber auch, weil konservative durch die Übernahme der Sprache und Positionen der Rechten sie in die Mitte der Gesellschaft verschieben (aus Oxford gibt es aktuelle Forschung zum Thema, allerdings erst als Preprint), aber auch weil die Konservativen diejenigen sind, die sich glaubhaft abgrenzen können.
Ich denke da sind wir d'accord, was die Verantwortung der konservativen Parteien angeht. Daran müssen sich Leute wie Merz und Söder messen lassen, den FW-Hani habe ich dahingegen für mich schon abgeschrieben. Wobei die Anmerkung erlaubt sei, "die extreme Rechte" wird in meinen Augen eigentlich immer noch ausgegrenzt, zumindest soweit ich es sehe. Ist aber sicher eine Sache der Definition...
Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, aber wie Du ja sagst - nicht nur.
Und ich denke schlicht es reicht nicht, wenn "nur" die konservativen Parteien gefragt sind.
Ich frage mich ehrlich gesagt wieso die andere Seite manchen Kontroversen eigentlich immer wieder soviel Raum geben. Also Empörung, oftmals auch über Kleinigkeiten, diese ganze "ich halte die Skandal-Maschine am laufen"-Haltung, weil man hofft damit die eigenen Reihen geschlossen halten zu können.
Wäre es nicht auch von dort manchmal hilfreich, bezüglich der gesellschaftlichen Stimmung und Zusammenhalt, nicht jedes Mal ein Riesenfass aufzumachen und die andere Seite einfach mal zu ignorieren? (Nein, weil natürlich gleich jemand damit um die Ecke kommen wird , mir geht es dabei nicht um strafrechtliche Sachen oder ähnliches).
Macht es halt etwas schwieriger, eine Einschätzung wenn man etwas nicht gelesen hat - und eine Nacherzählung ist jetzt auch nicht so das gelbe vom Ei.
Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch, mit der Ausnahme dass es schon eher etwas kritischer war (seitens der Redakteure) als üblich. Aber ganz normal für eine Demokratie mit freien Medien.
Gut, davon bin ich auch ausgegangen. Insofern frage ich mich schon, worin der Unterschied zu der Lanz-Geschichte besteht, die ich ja auch in wenigen Sätzen umrissen habe.
Am Ende bleibt ein Interviewer mit seinen kritischen Fragen und die Antworten des Interviewten. Eine 50/50-Geschichte.
Die Frage ist einfach, ob ein kritisches Auseinandersetzen mit den Thesen der AfD, die ja im Laufe der Jahre immer radikaler geworden sind, überhaupt etwas nützt oder - durch die 50/50-Geschichte - eher schadet.
Ich habe tatsächlich, nicht nur in der Politik, so meine Schmerzen, wenn Leute alle Verantwortung bei den Medien abladen. Die seien primär Schuld, weil sie Dinge thematisieren. Und wir reden dabei nicht von völlig unkritischen Interviews, die eine Plattform geben zu hetzen - was in den "normalen" Medien aus meiner Sicht praktisch ohnehin nicht passiert.
Gut, davon bin ich auch ausgegangen. Insofern frage ich mich schon, worin der Unterschied zu der Lanz-Geschichte besteht, die ich ja auch in wenigen Sätzen umrissen habe.
Am Ende bleibt ein Interviewer mit seinen kritischen Fragen und die Antworten des Interviewten. Eine 50/50-Geschichte.
Die Frage ist einfach, ob ein kritisches Auseinandersetzen mit den Thesen der AfD, die ja im Laufe der Jahre immer radikaler geworden sind, überhaupt etwas nützt oder - durch die 50/50-Geschichte - eher schadet.
Ich habe tatsächlich, nicht nur in der Politik, so meine Schmerzen, wenn Leute alle Verantwortung bei den Medien abladen. Die seien primär Schuld, weil sie Dinge thematisieren. Und wir reden dabei nicht von völlig unkritischen Interviews, die eine Plattform geben zu hetzen - was in den "normalen" Medien aus meiner Sicht praktisch ohnehin nicht passiert.
Du hast als vorbildliches Beispiel das Interview genannt, ich als vorbildliches Beispiel Lanz. Trotzdem muss man sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass - auch in solch verantwortungsvoll geführten öffentlichen Diskursen - bei schlichten, überforderten oder gefährdeten Personen eine 50/50-Situation entsteht, die ich ausführlich beschrieben habe. Stichwort: einfache Antworten auf komplexe Fragen.
Denn: selbst wenn ein AfD-Politiker argumentativ hoffnungslos im Nachteil ist - die Schlichtheit und populistische Konsequenz seiner "Lösungen" kann er in solchen Diskursen immer als schlagkräftige Trumpfkarte ausspielen.
ich kann das durchaus nachvollziehen!
Bedeutet das im Umkehrschluss für Dich, bspw keine AfD Politiker in Talkrunden einzuladen?
Das wäre sehr vernünftig, man muss nicht jede Woche mehrmals diese AfD-Gestalten einladen. Es sind doch meist Werbeveranstaltungen für die AfD, denn Leute die nichts hinterfragen erreichen sie da mit ihren einfachen "Lösungen" immer und so wächst die Anhängerschaft stetig. Das hatte man schon in den 80ern erkannt als die Fernsehanstalten beschlossen Neonazis nicht mehr einzuladen, da man festgestellt hatte das es nach jedem Auftritt neue aktive Neonazigruppen gab die sich anschlossen. Allerdings gab es damals kein Internet.
Es gibt auch die These einer Art der kommunizierenden Röhren in der Politik, meint, wird die eine Seite stark, wird auch die andere Seite profitieren.
Das klappt bei der Mobilisierung der eigenen Anhänger (siehe Polarisierung in Wahlkämpfen), ob es aber eine Nachhaltigkeit in der Fläche hat, ist zu bezweifeln.
Andererseits wäre eine inhaltliche Annäherung schädlich. Ob es nun um die Übernahme des rechtsradikalen Wording geht, bei dem das konservative Lager achtgeben muss, oder vergleichbare Haltungen wie der Antiamerikanismus oder die Einstellung zum Ukrainekrieg, die in Kreisen von "Wagenknechten" en vogue sind.
Das wäre sehr vernünftig, man muss nicht jede Woche mehrmals diese AfD-Gestalten einladen. Es sind doch meist Werbeveranstaltungen für die AfD, denn Leute die nichts hinterfragen erreichen sie da mit ihren einfachen "Lösungen" immer und so wächst die Anhängerschaft stetig. Das hatte man schon in den 80ern erkannt als die Fernsehanstalten beschlossen Neonazis nicht mehr einzuladen, da man festgestellt hatte das es nach jedem Auftritt neue aktive Neonazigruppen gab die sich anschlossen. Allerdings gab es damals kein Internet.
Es gibt auch die These einer Art der kommunizierenden Röhren in der Politik, meint, wird die eine Seite stark, wird auch die andere Seite profitieren.
Das klappt bei der Mobilisierung der eigenen Anhänger (siehe Polarisierung in Wahlkämpfen), ob es aber eine Nachhaltigkeit in der Fläche hat, ist zu bezweifeln.
Andererseits wäre eine inhaltliche Annäherung schädlich. Ob es nun um die Übernahme des rechtsradikalen Wording geht, bei dem das konservative Lager achtgeben muss, oder vergleichbare Haltungen wie der Antiamerikanismus oder die Einstellung zum Ukrainekrieg, die in Kreisen von "Wagenknechten" en vogue sind.
Ich habe tatsächlich, nicht nur in der Politik, so meine Schmerzen, wenn Leute alle Verantwortung bei den Medien abladen. Die seien primär Schuld, weil sie Dinge thematisieren. Und wir reden dabei nicht von völlig unkritischen Interviews, die eine Plattform geben zu hetzen - was in den "normalen" Medien aus meiner Sicht praktisch ohnehin nicht passiert.
Du hast als vorbildliches Beispiel das Interview genannt, ich als vorbildliches Beispiel Lanz. Trotzdem muss man sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass - auch in solch verantwortungsvoll geführten öffentlichen Diskursen - bei schlichten, überforderten oder gefährdeten Personen eine 50/50-Situation entsteht, die ich ausführlich beschrieben habe. Stichwort: einfache Antworten auf komplexe Fragen.
Denn: selbst wenn ein AfD-Politiker argumentativ hoffnungslos im Nachteil ist - die Schlichtheit und populistische Konsequenz seiner "Lösungen" kann er in solchen Diskursen immer als schlagkräftige Trumpfkarte ausspielen.
Ich habe auf Bradys Frage ob es jemand gelesen hat schlicht geantwortet "Fand völlig OK, dass und wie man sie interviewt hat." und dann "Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch"
Da steht nichts von vorbildlich - ganz bewusst nicht.
Es war schlicht normales, journalistisches Arbeiten.
Aber mal weg von Dir und allgemein gesprochen: Ich glaube da liegt ein wenig das Problem, dass der Journalismus mehr und mehr auf- und überladen wird.
Er soll "vorbildlich" sein, die richtige "Haltung" transportieren und mithelfen falsche Entwicklungen in der Gesellschaft zu korrigieren. Niemand negiert eine Verantwortung der Medien und natürlich können die irrsinnig viel falsch machen - keine Frage.
Aber manchmal muss man aus meiner Sicht auch die Frage stellen was jetzt das größere Problem ist. Die Nicht-Abgrenzung der Parteien nach rechts, das fehlende Erklären der Entscheidungen, schlechte Politik & Kesselflicker-Streit innerhalb der Regierung/demokratischen Lager ..... oder aber die Berichterstattung und Thematisierung dieser Dinge. Manchmal bekommt man das Gefühl letzteres wird zuweilen als größeres Problem angesehen.
Du hast als vorbildliches Beispiel das Interview genannt, ich als vorbildliches Beispiel Lanz. Trotzdem muss man sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass - auch in solch verantwortungsvoll geführten öffentlichen Diskursen - bei schlichten, überforderten oder gefährdeten Personen eine 50/50-Situation entsteht, die ich ausführlich beschrieben habe. Stichwort: einfache Antworten auf komplexe Fragen.
Denn: selbst wenn ein AfD-Politiker argumentativ hoffnungslos im Nachteil ist - die Schlichtheit und populistische Konsequenz seiner "Lösungen" kann er in solchen Diskursen immer als schlagkräftige Trumpfkarte ausspielen.
Ich habe auf Bradys Frage ob es jemand gelesen hat schlicht geantwortet "Fand völlig OK, dass und wie man sie interviewt hat." und dann "Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch"
Da steht nichts von vorbildlich - ganz bewusst nicht.
Es war schlicht normales, journalistisches Arbeiten.
Aber mal weg von Dir und allgemein gesprochen: Ich glaube da liegt ein wenig das Problem, dass der Journalismus mehr und mehr auf- und überladen wird.
Er soll "vorbildlich" sein, die richtige "Haltung" transportieren und mithelfen falsche Entwicklungen in der Gesellschaft zu korrigieren. Niemand negiert eine Verantwortung der Medien und natürlich können die irrsinnig viel falsch machen - keine Frage.
Aber manchmal muss man aus meiner Sicht auch die Frage stellen was jetzt das größere Problem ist. Die Nicht-Abgrenzung der Parteien nach rechts, das fehlende Erklären der Entscheidungen, schlechte Politik & Kesselflicker-Streit innerhalb der Regierung/demokratischen Lager ..... oder aber die Berichterstattung und Thematisierung dieser Dinge. Manchmal bekommt man das Gefühl letzteres wird zuweilen als größeres Problem angesehen.
Ich finde schon, dass die Medien ein Teil des Problems sind. Einerseits, wie schon gesagt, durch die Herstellung von 50/50-Situationen, auf deren Gefährlichkeit ja auch schon andere hingewiesen haben. Zum anderen auch, dass sie - vermutlich unbeabsichtigt - dem AfD-Auftrieb Vorschub leisten.
So ist es z. B. so, dass ich persönlich - und viele andere auch - gar nicht so unzufrieden mit der Politik der Ampel sind. Meinungsverschiedenheiten gibt es in jeder politischen Entscheidungsfindung und die müssen auch ausgetragen werden, namentlich wenn zwei so gegensätzliche Parteien wie die Grünen und die FDP beteiligt sind. Unter dem Strich und im Ergebnis aber halte ich diese Regierung für wesentlich entschlossener und handlungsstärker als ihre drei Vorgängerregierungen - und das wenigstens halbwegs in die richtige Richtung.
Streit gab es ja sogar schon zwischen den "Schwestern" CSU und CDU. da war das offenbar ganz normal. Aber was hört man seit Wochen, ja fast seit Monaten über die Regierung? Zank, Krach, Chaos landauf, landab, angeblich blickt keiner mehr durch, angeblich kriegt die Ampel nichts auf die Reihe usw. usf. Wasser auf die Mühlen der "Verdrossenen". Dabei können sich die Ergebnisse bislang durchaus sehen lassen - insbesondere wenn man das Nichthandeln der Groko betrachtet. Aber davon sehe und lese ich wenig. Und so ist das "Medienecho" ein etwas verzerrtes Abbild der Wirklichkeit und befördert - neben den anderen von dir angesprochenen Gründen - die Hinwendung zum wahlweise "Hoffnungsträger" oder "Denkzettelverteiler" AfD.
Ich habe auf Bradys Frage ob es jemand gelesen hat schlicht geantwortet "Fand völlig OK, dass und wie man sie interviewt hat." und dann "Letztlich war es ein Politik-Interview wie viele andere auch"
Da steht nichts von vorbildlich - ganz bewusst nicht.
Es war schlicht normales, journalistisches Arbeiten.
Aber mal weg von Dir und allgemein gesprochen: Ich glaube da liegt ein wenig das Problem, dass der Journalismus mehr und mehr auf- und überladen wird.
Er soll "vorbildlich" sein, die richtige "Haltung" transportieren und mithelfen falsche Entwicklungen in der Gesellschaft zu korrigieren. Niemand negiert eine Verantwortung der Medien und natürlich können die irrsinnig viel falsch machen - keine Frage.
Aber manchmal muss man aus meiner Sicht auch die Frage stellen was jetzt das größere Problem ist. Die Nicht-Abgrenzung der Parteien nach rechts, das fehlende Erklären der Entscheidungen, schlechte Politik & Kesselflicker-Streit innerhalb der Regierung/demokratischen Lager ..... oder aber die Berichterstattung und Thematisierung dieser Dinge. Manchmal bekommt man das Gefühl letzteres wird zuweilen als größeres Problem angesehen.
Ich finde schon, dass die Medien ein Teil des Problems sind. Einerseits, wie schon gesagt, durch die Herstellung von 50/50-Situationen, auf deren Gefährlichkeit ja auch schon andere hingewiesen haben. Zum anderen auch, dass sie - vermutlich unbeabsichtigt - dem AfD-Auftrieb Vorschub leisten.
So ist es z. B. so, dass ich persönlich - und viele andere auch - gar nicht so unzufrieden mit der Politik der Ampel sind. Meinungsverschiedenheiten gibt es in jeder politischen Entscheidungsfindung und die müssen auch ausgetragen werden, namentlich wenn zwei so gegensätzliche Parteien wie die Grünen und die FDP beteiligt sind. Unter dem Strich und im Ergebnis aber halte ich diese Regierung für wesentlich entschlossener und handlungsstärker als ihre drei Vorgängerregierungen - und das wenigstens halbwegs in die richtige Richtung.
Streit gab es ja sogar schon zwischen den "Schwestern" CSU und CDU. da war das offenbar ganz normal. Aber was hört man seit Wochen, ja fast seit Monaten über die Regierung? Zank, Krach, Chaos landauf, landab, angeblich blickt keiner mehr durch, angeblich kriegt die Ampel nichts auf die Reihe usw. usf. Wasser auf die Mühlen der "Verdrossenen". Dabei können sich die Ergebnisse bislang durchaus sehen lassen - insbesondere wenn man das Nichthandeln der Groko betrachtet. Aber davon sehe und lese ich wenig. Und so ist das "Medienecho" ein etwas verzerrtes Abbild der Wirklichkeit und befördert - neben den anderen von dir angesprochenen Gründen - die Hinwendung zum wahlweise "Hoffnungsträger" oder "Denkzettelverteiler" AfD.
"Eigentlich macht die Regierung ja gute Arbeit, aber die Medien berichten darüber nicht" wird gerne verbreitet.
Zack, schon ist der Schuldige festgelegt - die Medien.
Und damit habe ich ein Problem.
Nicht weil ich dieses Problem nicht sehe, aber ich bewerte es halt anders. Es ist für mich ein Aspekt, aber nicht der Hauptgrund. Und ja, Du schreibst "dass die Medien ein Teil des Problems sind" siehst dies also auch nicht als Hauptgrund. Da ticken wir ähnlich - mich irritiert nur wie oft es trotzdem genannt wird.
Aber was ist bitte die Lösung?
Mehr "Selbstkontrolle" der Medien? Noch eine Aufsichtsbehörde, die bewertet wie berichtet wird?
Und da sind wir ja noch nicht einmal bei der gespiegelten Kritik aus dem anderen Lager, die verrückterweise unterstellen dass der "Regierungsfunk" nur obrigkeitshörig berichtet.
Also ich beneide die Medien nun wirklich nicht.
Natürlich müssen sich die Medien bezüglich Deiner Kritik immer wieder selbst hinterfragen und natürlich darf man es auch kritisieren (Du, die Politiker, jeder). Aber a) wird immer jemand meckern und b) ist es für mich nicht die Hauptproblematik. Allerdings sehe ich die Ampel und besonders deren Kommunikation wohl auch kritischer als Du. Meinungsverschiedenheiten sind kein Problem, aber die löst man primär intern und relativ schnell, ohne bei jedem 2. Streit immer die große Keule rauszupacken.
Um zum Thema zurück zu kommen: Wird man mit einer besseren (Oppositions)Politik/Kommunikation alle AfD-"Argumente" damit verhindern, oder alle AfD Wähler davon abhalten diese Partei zu wählen? Natürlich nicht - aber man wird nicht wenige überzeugen, dass es keine rechte Alternative braucht.
Ich finde schon, dass die Medien ein Teil des Problems sind. Einerseits, wie schon gesagt, durch die Herstellung von 50/50-Situationen, auf deren Gefährlichkeit ja auch schon andere hingewiesen haben. Zum anderen auch, dass sie - vermutlich unbeabsichtigt - dem AfD-Auftrieb Vorschub leisten.
So ist es z. B. so, dass ich persönlich - und viele andere auch - gar nicht so unzufrieden mit der Politik der Ampel sind. Meinungsverschiedenheiten gibt es in jeder politischen Entscheidungsfindung und die müssen auch ausgetragen werden, namentlich wenn zwei so gegensätzliche Parteien wie die Grünen und die FDP beteiligt sind. Unter dem Strich und im Ergebnis aber halte ich diese Regierung für wesentlich entschlossener und handlungsstärker als ihre drei Vorgängerregierungen - und das wenigstens halbwegs in die richtige Richtung.
Streit gab es ja sogar schon zwischen den "Schwestern" CSU und CDU. da war das offenbar ganz normal. Aber was hört man seit Wochen, ja fast seit Monaten über die Regierung? Zank, Krach, Chaos landauf, landab, angeblich blickt keiner mehr durch, angeblich kriegt die Ampel nichts auf die Reihe usw. usf. Wasser auf die Mühlen der "Verdrossenen". Dabei können sich die Ergebnisse bislang durchaus sehen lassen - insbesondere wenn man das Nichthandeln der Groko betrachtet. Aber davon sehe und lese ich wenig. Und so ist das "Medienecho" ein etwas verzerrtes Abbild der Wirklichkeit und befördert - neben den anderen von dir angesprochenen Gründen - die Hinwendung zum wahlweise "Hoffnungsträger" oder "Denkzettelverteiler" AfD.
"Eigentlich macht die Regierung ja gute Arbeit, aber die Medien berichten darüber nicht" wird gerne verbreitet.
Zack, schon ist der Schuldige festgelegt - die Medien.
Und damit habe ich ein Problem.
Nicht weil ich dieses Problem nicht sehe, aber ich bewerte es halt anders. Es ist für mich ein Aspekt, aber nicht der Hauptgrund. Und ja, Du schreibst "dass die Medien ein Teil des Problems sind" siehst dies also auch nicht als Hauptgrund. Da ticken wir ähnlich - mich irritiert nur wie oft es trotzdem genannt wird.
Aber was ist bitte die Lösung?
Mehr "Selbstkontrolle" der Medien? Noch eine Aufsichtsbehörde, die bewertet wie berichtet wird?
Und da sind wir ja noch nicht einmal bei der gespiegelten Kritik aus dem anderen Lager, die verrückterweise unterstellen dass der "Regierungsfunk" nur obrigkeitshörig berichtet.
Also ich beneide die Medien nun wirklich nicht.
Natürlich müssen sich die Medien bezüglich Deiner Kritik immer wieder selbst hinterfragen und natürlich darf man es auch kritisieren (Du, die Politiker, jeder). Aber a) wird immer jemand meckern und b) ist es für mich nicht die Hauptproblematik. Allerdings sehe ich die Ampel und besonders deren Kommunikation wohl auch kritischer als Du. Meinungsverschiedenheiten sind kein Problem, aber die löst man primär intern und relativ schnell, ohne bei jedem 2. Streit immer die große Keule rauszupacken.
Um zum Thema zurück zu kommen: Wird man mit einer besseren (Oppositions)Politik/Kommunikation alle AfD-"Argumente" damit verhindern, oder alle AfD Wähler davon abhalten diese Partei zu wählen? Natürlich nicht - aber man wird nicht wenige überzeugen, dass es keine rechte Alternative braucht.
Zumindest bringt man sie nicht in die Überzeugung, dann doch lieber das Original zu wählen. Namentlich wenn die Kritik an der Regierung aus populistischer Hetze und Halb- und Unwahrheiten besteht. Das kann das Original nämlich noch besser.
Angesichts von den Grünen und der FDP in einer Regierung hatte ich größere Keulen erwartet. Gemessen an bisherigen Gepflogenheiten verhält sich die FDP kooperativer und die Grünen kompromissbereiter als erwartet. In den Schlagzeilen haben sie sich jedoch schon mehrfach gemeuchelt. Und zwar hinterrücks.
Viel wichtiger wäre es, wenn nicht ständig über die liebsten AfD Themen diskutiert wird. Wer ständig über Themen, die die AfD mit "wir sind der edle Rechte Ritter, der die Gegenmeinung zum Mainstream vertritt" angeht, diskutiert, darf sich halt nicht wundern.
Die AfD ist bei vielen Themen lächerlich unfähig. Wann wurde denn mal ein AfDler beim Thema Pflege eingeladen? Nie?
Die AfD wird dann eingeladen, wenn es um ihre Lieblingsthemen geht. Und zwar nur dann. Das ist das Problem.
Eine Partei aus dem ÖRR ausschließen, die im Bundestag ist und derzeit bei 20 Prozent liegt und das ewige Opfer spielt? Also bitte.
Nun, das Einladen hat ja bisher super geklappt mit der Verhinderung der Erstarkung der AfD.
Beim Thema Energie sind sie ja genauso unfähig. Sie setzen auf russisches Öl und Gas sowie auf Kohle. Trotzdem schwurbelte der "energiepolitische Sprecher" der AfD bei Lanz herum, dass sich die Balken bogen. Am Ende stand "Meinung gegen Meinung", denn darauf berief er sich ohne Unterlass - wie so mancher User hier. 😉
"Eigentlich macht die Regierung ja gute Arbeit, aber die Medien berichten darüber nicht" wird gerne verbreitet.
Zack, schon ist der Schuldige festgelegt - die Medien.
Und damit habe ich ein Problem.
Nicht weil ich dieses Problem nicht sehe, aber ich bewerte es halt anders. Es ist für mich ein Aspekt, aber nicht der Hauptgrund. Und ja, Du schreibst "dass die Medien ein Teil des Problems sind" siehst dies also auch nicht als Hauptgrund. Da ticken wir ähnlich - mich irritiert nur wie oft es trotzdem genannt wird.
Aber was ist bitte die Lösung?
Mehr "Selbstkontrolle" der Medien? Noch eine Aufsichtsbehörde, die bewertet wie berichtet wird?
Und da sind wir ja noch nicht einmal bei der gespiegelten Kritik aus dem anderen Lager, die verrückterweise unterstellen dass der "Regierungsfunk" nur obrigkeitshörig berichtet.
Also ich beneide die Medien nun wirklich nicht.
Natürlich müssen sich die Medien bezüglich Deiner Kritik immer wieder selbst hinterfragen und natürlich darf man es auch kritisieren (Du, die Politiker, jeder). Aber a) wird immer jemand meckern und b) ist es für mich nicht die Hauptproblematik. Allerdings sehe ich die Ampel und besonders deren Kommunikation wohl auch kritischer als Du. Meinungsverschiedenheiten sind kein Problem, aber die löst man primär intern und relativ schnell, ohne bei jedem 2. Streit immer die große Keule rauszupacken.
Um zum Thema zurück zu kommen: Wird man mit einer besseren (Oppositions)Politik/Kommunikation alle AfD-"Argumente" damit verhindern, oder alle AfD Wähler davon abhalten diese Partei zu wählen? Natürlich nicht - aber man wird nicht wenige überzeugen, dass es keine rechte Alternative braucht.
Zumindest bringt man sie nicht in die Überzeugung, dann doch lieber das Original zu wählen. Namentlich wenn die Kritik an der Regierung aus populistischer Hetze und Halb- und Unwahrheiten besteht. Das kann das Original nämlich noch besser.
Angesichts von den Grünen und der FDP in einer Regierung hatte ich größere Keulen erwartet. Gemessen an bisherigen Gepflogenheiten verhält sich die FDP kooperativer und die Grünen kompromissbereiter als erwartet. In den Schlagzeilen haben sie sich jedoch schon mehrfach gemeuchelt. Und zwar hinterrücks.
Viel wichtiger wäre es, wenn nicht ständig über die liebsten AfD Themen diskutiert wird. Wer ständig über Themen, die die AfD mit "wir sind der edle Rechte Ritter, der die Gegenmeinung zum Mainstream vertritt" angeht, diskutiert, darf sich halt nicht wundern.
Die AfD ist bei vielen Themen lächerlich unfähig. Wann wurde denn mal ein AfDler beim Thema Pflege eingeladen? Nie?
Die AfD wird dann eingeladen, wenn es um ihre Lieblingsthemen geht. Und zwar nur dann. Das ist das Problem.
Eine Partei aus dem ÖRR ausschließen, die im Bundestag ist und derzeit bei 20 Prozent liegt und das ewige Opfer spielt? Also bitte.
Nun, das Einladen hat ja bisher super geklappt mit der Verhinderung der Erstarkung der AfD.
Beim Thema Energie sind sie ja genauso unfähig. Sie setzen auf russisches Öl und Gas sowie auf Kohle. Trotzdem schwurbelte der "energiepolitische Sprecher" der AfD bei Lanz herum, dass sich die Balken bogen. Am Ende stand "Meinung gegen Meinung", denn darauf berief er sich ohne Unterlass - wie so mancher User hier. 😉
Ich glaube, dass ein Einladen von AfD-Politikern bzgl. AfD-Ergebnisse wenig Einfluss hat, weil es den AfD-Anhängern ziemlich egal ist. Nicht egal ist es, wenn der ÖRR sie nicht einlädt. Das wird sofort instrumentalisiert.
Die AfD beschränkt sich einfach auf 2-3 Themen. Und es kann nicht sein, dass sie bei den Talkshows nur bei den 2-3 Themen eingeladen wird und bei den anderen nicht. Man könnte auch klipp und klar sagen, dass man die AfD nicht mehr bei ihren Lieblingsthemen einlädt, wenn sie Einladungen für zB das Thema Pflege nicht annimmt, weil sie da ja befürchten muss zu versagen.
Man muss die AfD demaskieren. Indem man sie einlädt und sie viel zu weich behandelt, macht man das nicht. Indem man sie nicht einlädt, genauso wenig.
Nun, das Einladen hat ja bisher super geklappt mit der Verhinderung der Erstarkung der AfD.
Beim Thema Energie sind sie ja genauso unfähig. Sie setzen auf russisches Öl und Gas sowie auf Kohle. Trotzdem schwurbelte der "energiepolitische Sprecher" der AfD bei Lanz herum, dass sich die Balken bogen. Am Ende stand "Meinung gegen Meinung", denn darauf berief er sich ohne Unterlass - wie so mancher User hier. 😉
Ich glaube, dass ein Einladen von AfD-Politikern bzgl. AfD-Ergebnisse wenig Einfluss hat, weil es den AfD-Anhängern ziemlich egal ist. Nicht egal ist es, wenn der ÖRR sie nicht einlädt. Das wird sofort instrumentalisiert.
Die AfD beschränkt sich einfach auf 2-3 Themen. Und es kann nicht sein, dass sie bei den Talkshows nur bei den 2-3 Themen eingeladen wird und bei den anderen nicht. Man könnte auch klipp und klar sagen, dass man die AfD nicht mehr bei ihren Lieblingsthemen einlädt, wenn sie Einladungen für zB das Thema Pflege nicht annimmt, weil sie da ja befürchten muss zu versagen.
Man muss die AfD demaskieren. Indem man sie einlädt und sie viel zu weich behandelt, macht man das nicht. Indem man sie nicht einlädt, genauso wenig.
Ob es vernünftige Leute gibt und zur Einsicht kommen und sie dann nicht wählen, wäre schön, ich bin auch mittlerweile ernüchtert