>

(Massen)-Tierproduktion

#
Ehrlich gesagt, hab ich bei einer Bratwurst im Stadion nie über deren Herkunft nachgedacht, dafür war man zuviel mit dem Spiel beschäftigt.
Sicherlich lohnt sich das Nachfragen, wenn einem das Tierwohl am Herzen liegt, aber was ändert das letztlich wirklich...?
Ob ich ein glückliches oder unglückliches Grillhähnchen verspeise, nutzt dem Gockel nix mehr und ich kann`s nicht mehr ändern....der Verbraucher kann durch sein Verhalten sehr viel mehr tun, als er glaubt, nur solange die Hauptsache Billigmentalität vorherrscht, ändert sich nichts.
Man darf auch nicht vergessen, das Leuten mit wenig Einkommen gar nichts anderes übrig bleibt, als diesen Billigfraß zu konsumieren und darauf wird ja gesetzt....
#
cm47 schrieb:

Ob ich ein glückliches oder unglückliches Grillhähnchen verspeise, nutzt dem Gockel nix mehr und ich kann`s nicht mehr ändern....der Verbraucher kann durch sein Verhalten sehr viel mehr tun, als er glaubt, nur solange die Hauptsache Billigmentalität vorherrscht, ändert sich nichts.


Tatsächlich beantwortest du das ja schon ein wenig selber. Aber hier nochmal zur Ergänzung:
Dass dann ein Tier sterben muss zwecks Fleischkonsum, damit muss man dann selber klar kommen. Ob dann ein "glückliches" oder "unglückliches Tier sterben muss, macht für mich dann doch gewaltige Unterschiede. Zum einen, ob das Tier den Rest seines Lebens wenigstens ordentlich, schmerzfrei und in hygienisch einwandfreien Bedingungen leben durfte. Wie gesagt: Die Wutzchen bei dem Hof in Hofheim tollen bei gutem Wetter draußen herum, alles sieht top aus. Bei der geleakten Reportage bzgl. Tönnies waren das Horror-Bilder, die man gezeigt bekam. Tiere, die sich blutig bissen, teils erblindet und mit Ekzemen übersäht sind.
Und da kommt man dann zum anderen Aspekt: ich finde das dann alleine aus Hygiene-Aspekten heraus eklig und bedenklich. Keine Ahnung, was ich dann da alles fresse.
Zum einen ist es bei mir nun bei ein gewisser Trotz, mich dieser Fleisch-Mafia so gut wie geht zu verweigern. Zum anderen Teil ist es Ekel und z.T. auch ein bissi soziale Verantwortung.
#
Btw.: Merci für die Tipps, motoguzzi und wach.
#
cm47 schrieb:

Ob ich ein glückliches oder unglückliches Grillhähnchen verspeise, nutzt dem Gockel nix mehr und ich kann`s nicht mehr ändern....der Verbraucher kann durch sein Verhalten sehr viel mehr tun, als er glaubt, nur solange die Hauptsache Billigmentalität vorherrscht, ändert sich nichts.


Tatsächlich beantwortest du das ja schon ein wenig selber. Aber hier nochmal zur Ergänzung:
Dass dann ein Tier sterben muss zwecks Fleischkonsum, damit muss man dann selber klar kommen. Ob dann ein "glückliches" oder "unglückliches Tier sterben muss, macht für mich dann doch gewaltige Unterschiede. Zum einen, ob das Tier den Rest seines Lebens wenigstens ordentlich, schmerzfrei und in hygienisch einwandfreien Bedingungen leben durfte. Wie gesagt: Die Wutzchen bei dem Hof in Hofheim tollen bei gutem Wetter draußen herum, alles sieht top aus. Bei der geleakten Reportage bzgl. Tönnies waren das Horror-Bilder, die man gezeigt bekam. Tiere, die sich blutig bissen, teils erblindet und mit Ekzemen übersäht sind.
Und da kommt man dann zum anderen Aspekt: ich finde das dann alleine aus Hygiene-Aspekten heraus eklig und bedenklich. Keine Ahnung, was ich dann da alles fresse.
Zum einen ist es bei mir nun bei ein gewisser Trotz, mich dieser Fleisch-Mafia so gut wie geht zu verweigern. Zum anderen Teil ist es Ekel und z.T. auch ein bissi soziale Verantwortung.
#
Das liegt doch aber auch am Staat, der sich groß Tierschutz auf die Fahnen schreibt, Scheintierschutzgesetze erläßt, aber nichts dafür macht. Wieso werden Höfe nicht einfach dicht gemacht wenn sie auffällig sind, warum wird Leuten die Tierhaltung nicht verboten wenn sie mehrmals auffällig waren, warum wird ein Schlachthof oder Verarbeitungsbetriebe nicht einfach dicht gemacht wenn sie verdreckt sind oder Tiere quälen. Solange der Staat nicht durchgreift wird sich nichts ändern. Auch müssten die Strafen empfindlicher sein, denn wegen in paar Euro Strafe ändert niemand was, da das günstiger ist als jede Änderung.
#
Das liegt doch aber auch am Staat, der sich groß Tierschutz auf die Fahnen schreibt, Scheintierschutzgesetze erläßt, aber nichts dafür macht. Wieso werden Höfe nicht einfach dicht gemacht wenn sie auffällig sind, warum wird Leuten die Tierhaltung nicht verboten wenn sie mehrmals auffällig waren, warum wird ein Schlachthof oder Verarbeitungsbetriebe nicht einfach dicht gemacht wenn sie verdreckt sind oder Tiere quälen. Solange der Staat nicht durchgreift wird sich nichts ändern. Auch müssten die Strafen empfindlicher sein, denn wegen in paar Euro Strafe ändert niemand was, da das günstiger ist als jede Änderung.
#
propain schrieb:

Solange der Staat nicht durchgreift wird sich nichts ändern. Auch müssten die Strafen empfindlicher sein, denn wegen in paar Euro Strafe ändert niemand was, da das günstiger ist als jede Änderung.      


Vielleicht, weil halt im derzeitigen Zustand so richtig geil Asche gemacht werden kann? Und wo gut Asche gemacht werden kann, ohne das die Leute merklich dagegen aufbegehren, lohnt es sich wohl aus "Staatssicht" mehr, die Augen vor dem Problem zu verschließen und Scheinmaßnahmen zu ergreifen, um das bissi Empöhrung etwas abzufedern.

Und da sind wir dann doch wieder bei der Mitverantwortung des Verbrauchers. Wenn der nämlich das Produkt nicht mehr kauft, ist es nicht mehr so geil einfach, Asche zu machen. Und die Empörung erscheint auf einmal doch Relevant im Vergleich zum Profit. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass "der Staat" nicht mehr so häufig wegschaut. Und die Maßnahmen griffiger werden.

Wobei da der Faktor Export garnicht und Wählerschaft (Empörung) nur am Rande mit einbezogen sind.
#
Ich habe seit der Tönnies-Nummer meinen Fleischkonsum massiv nach unten gefahren. Man darf da völlig zu Recht entgegen halten, dass man die Tierquälereien und die beschissenen Arbeitsbedingungen in den Schlachtbetrieben auch vorher schon auf dem Schirm haben konnte. Das ist korrekt und ich habe es jahrelang verdrängt.

In den letzten vier Wochen habe ich einmal Iberico-Karree und einmal ein Bio-Hänchen auf den Grill gelegt. Ich habe 4 Rindswürste verspeist, die mir liebe Menschen aus Hessen per Post zu gesandt haben und ich habe auf 2 Grillpartys auf denen ich eingeladen war aus Höflichkeit die angebotenen Grillspeisen verzehrt. Ich war  über Jahre leidenschaftlicher Fleisch-Esser und werde vermutlich auch nie Vegetarier. Aber ein Lidl-Schnitzel ekelt mich inzwischen komplett an. Das würde ich nie wieder kaufen. Das soll aber auch nicht moralisieren, denn  ich eigne mich tatsächlich auch nicht als Moral-Apostel, weil ich weiß, dass ich beim Fußball dann evtl. doch die angebotene Bratwurst kaufen würde oder im Zweifel den quengelnden Kids auf der Reise das Happy-Meal kaufen würde. Es ist ein Thema, bei dem ich meine Hände nicht in Unschuld waschen kann, aber ich bemühe mich und ich arbeite an mir. Und das erste Fazit ist: Wenn man leckere vegetarische Sachen zubereitet, fehlt einem das Fleisch auch nicht. Wirklich nicht! Ohne Quatsch.
#
Brodowin schrieb:

Ich habe seit der Tönnies-Nummer meinen Fleischkonsum massiv nach unten gefahren. Man darf da völlig zu Recht entgegen halten, dass man die Tierquälereien und die beschissenen Arbeitsbedingungen in den Schlachtbetrieben auch vorher schon auf dem Schirm haben konnte. Das ist korrekt und ich habe es jahrelang verdrängt.

In den letzten vier Wochen habe ich einmal Iberico-Karree und einmal ein Bio-Hänchen auf den Grill gelegt. Ich habe 4 Rindswürste verspeist, die mir liebe Menschen aus Hessen per Post zu gesandt haben und ich habe auf 2 Grillpartys auf denen ich eingeladen war aus Höflichkeit die angebotenen Grillspeisen verzehrt. Ich war  über Jahre leidenschaftlicher Fleisch-Esser und werde vermutlich auch nie Vegetarier. Aber ein Lidl-Schnitzel ekelt mich inzwischen komplett an. Das würde ich nie wieder kaufen. Das soll aber auch nicht moralisieren, denn  ich eigne mich tatsächlich auch nicht als Moral-Apostel, weil ich weiß, dass ich beim Fußball dann evtl. doch die angebotene Bratwurst kaufen würde oder im Zweifel den quengelnden Kids auf der Reise das Happy-Meal kaufen würde. Es ist ein Thema, bei dem ich meine Hände nicht in Unschuld waschen kann, aber ich bemühe mich und ich arbeite an mir. Und das erste Fazit ist: Wenn man leckere vegetarische Sachen zubereitet, fehlt einem das Fleisch auch nicht. Wirklich nicht! Ohne Quatsch.



Ich würde mal sagen, dass ich mich bei deinem Beitrag ziemlich genau wiederfinde. Bis auf die letzten Sätze. Ganz ohne geht bei mir nicht, aber ich kann auch ne ganze Weile verzichten. Nudelverzicht wäre bei mir eher das Problem Und die kann man auch problemlos aglio et olio oder Napoli oder alla arrabiata etc. machen...
#
Ich habe seit der Tönnies-Nummer meinen Fleischkonsum massiv nach unten gefahren. Man darf da völlig zu Recht entgegen halten, dass man die Tierquälereien und die beschissenen Arbeitsbedingungen in den Schlachtbetrieben auch vorher schon auf dem Schirm haben konnte. Das ist korrekt und ich habe es jahrelang verdrängt.

In den letzten vier Wochen habe ich einmal Iberico-Karree und einmal ein Bio-Hänchen auf den Grill gelegt. Ich habe 4 Rindswürste verspeist, die mir liebe Menschen aus Hessen per Post zu gesandt haben und ich habe auf 2 Grillpartys auf denen ich eingeladen war aus Höflichkeit die angebotenen Grillspeisen verzehrt. Ich war  über Jahre leidenschaftlicher Fleisch-Esser und werde vermutlich auch nie Vegetarier. Aber ein Lidl-Schnitzel ekelt mich inzwischen komplett an. Das würde ich nie wieder kaufen. Das soll aber auch nicht moralisieren, denn  ich eigne mich tatsächlich auch nicht als Moral-Apostel, weil ich weiß, dass ich beim Fußball dann evtl. doch die angebotene Bratwurst kaufen würde oder im Zweifel den quengelnden Kids auf der Reise das Happy-Meal kaufen würde. Es ist ein Thema, bei dem ich meine Hände nicht in Unschuld waschen kann, aber ich bemühe mich und ich arbeite an mir. Und das erste Fazit ist: Wenn man leckere vegetarische Sachen zubereitet, fehlt einem das Fleisch auch nicht. Wirklich nicht! Ohne Quatsch.
#
quergelesen und für gut befunden. weideschlachtung vom erzeuger ist mein neuestes highlight. aß ich zuletzt, als mich die nachkommen meines essens angequiekt und wachgemuht haben.
wenn der grill in den gartenschuppen zurück wandert, folge ich dann der hälfte meiner sippe, die gerade gar keine tierleichen mehr futtert...
#
quergelesen und für gut befunden. weideschlachtung vom erzeuger ist mein neuestes highlight. aß ich zuletzt, als mich die nachkommen meines essens angequiekt und wachgemuht haben.
wenn der grill in den gartenschuppen zurück wandert, folge ich dann der hälfte meiner sippe, die gerade gar keine tierleichen mehr futtert...
#
Xbuerger schrieb:

weideschlachtung vom erzeuger

Da muss man aber auch sagen, dass das nicht an jeder Ecke zu bekommen ist. Ich z.B. wüsste nicht, wo ich hier einen entsprechenden Erzeuger finden könnte.
Ich kenne einige Bauernhöfe, von denen mein favorisierter Metzger Fleisch bezieht und viele davon kann man besuchen und sich ein Bild von der Tierhaltung machen. Ich kaufe mit gutem Gewissen Fleisch von dem Metzger oder auch von den Höfen direkt (wobei ich da nicht für jedes Schnitzel extra hinfahre. Zum Metzger kann ich laufen).
Auf einem Hof leben Hühner in Ställen und einer großen Voliere in der sie massenhaft Platz haben. Offiziell sind die Eier daher aus Bodenhaltung, weil ja ein Dach über der Voliere ist. Ich denke es gibt Freilandhaltungen, die den Tieren weniger Lebensqualität bieten.
#
Xbuerger schrieb:

weideschlachtung vom erzeuger

Da muss man aber auch sagen, dass das nicht an jeder Ecke zu bekommen ist. Ich z.B. wüsste nicht, wo ich hier einen entsprechenden Erzeuger finden könnte.
Ich kenne einige Bauernhöfe, von denen mein favorisierter Metzger Fleisch bezieht und viele davon kann man besuchen und sich ein Bild von der Tierhaltung machen. Ich kaufe mit gutem Gewissen Fleisch von dem Metzger oder auch von den Höfen direkt (wobei ich da nicht für jedes Schnitzel extra hinfahre. Zum Metzger kann ich laufen).
Auf einem Hof leben Hühner in Ställen und einer großen Voliere in der sie massenhaft Platz haben. Offiziell sind die Eier daher aus Bodenhaltung, weil ja ein Dach über der Voliere ist. Ich denke es gibt Freilandhaltungen, die den Tieren weniger Lebensqualität bieten.
#
klar. das war jetzt auch da erste mal, dass ich sowas bewusst hatte. und auch zufällig. aber war schon nochmal was richtig anderes, als das qualitätsfleisch, auf das ich sonst versuche zu achten.
#
Hubertus Heils Vorschlag zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ging heute durch's Kabinett.
Minuten später meldet die CDU Fraktion Änderungsbedarf an.

Quellen unten.

Das die CDU ihre Parteispender schütz und der CDU Tier- und Menschenwohl ohnehin am Kastenstand vorbei gehen war klar.
Beunruhigender finde ich das Statement der Fleischindustrie:

Es sei nicht erklärbar, warum beim Portionieren und Verpacken von Käse künftig anderes Arbeitsrecht gelten solle als bei Wurst, heißt es in einer Stellungnahme zum Gesetzesvorhaben

Damit wäre das Gesetz tatsächlich leicht angreifbar, zumal der Vergleich mit den Erntehelfern vermutlich genauso genutzt werden könnte.

Ich hätte da einen anderen Ansatz gefahren und jedes Unternehmen, das Werkverträge nutzt für die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen der Werksarbeiter in die Pflicht genommen, also einfach das Abschieben der Verantwortung unterbunden.

Damit hätte man direkt alle Sklaventreiber erwischt und wäre weniger angreifbar.

Quellen:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/fleischindustrie-verbot-werkvertraege-bundesregierung-gesetz-arbeitsverhaeltnis-corona

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fleischindustrie-cdu-ringt-mit-neuem-fleisch-gesetz-16881221.html
#
Hubertus Heils Vorschlag zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ging heute durch's Kabinett.
Minuten später meldet die CDU Fraktion Änderungsbedarf an.

Quellen unten.

Das die CDU ihre Parteispender schütz und der CDU Tier- und Menschenwohl ohnehin am Kastenstand vorbei gehen war klar.
Beunruhigender finde ich das Statement der Fleischindustrie:

Es sei nicht erklärbar, warum beim Portionieren und Verpacken von Käse künftig anderes Arbeitsrecht gelten solle als bei Wurst, heißt es in einer Stellungnahme zum Gesetzesvorhaben

Damit wäre das Gesetz tatsächlich leicht angreifbar, zumal der Vergleich mit den Erntehelfern vermutlich genauso genutzt werden könnte.

Ich hätte da einen anderen Ansatz gefahren und jedes Unternehmen, das Werkverträge nutzt für die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen der Werksarbeiter in die Pflicht genommen, also einfach das Abschieben der Verantwortung unterbunden.

Damit hätte man direkt alle Sklaventreiber erwischt und wäre weniger angreifbar.

Quellen:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/fleischindustrie-verbot-werkvertraege-bundesregierung-gesetz-arbeitsverhaeltnis-corona

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fleischindustrie-cdu-ringt-mit-neuem-fleisch-gesetz-16881221.html
#
Wedge schrieb:

Hubertus Heils Vorschlag zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ging heute durch's Kabinett.
Minuten später meldet die CDU Fraktion Änderungsbedarf an.

Meine erste Frage dazu war, warum nur in der Fleischindustrie. Diese Art Sklaverei gibt es überall, die gehört auch überall abgeschafft. So wie es jetzt ist hält das doch keiner Überprüfung von Gerichten stand, da nur ein Industriezweig betroffen ist. Da wollen sie mal wieder vortäuschen etwas gemacht zu haben.
#
Wedge schrieb:

Hubertus Heils Vorschlag zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ging heute durch's Kabinett.
Minuten später meldet die CDU Fraktion Änderungsbedarf an.

Meine erste Frage dazu war, warum nur in der Fleischindustrie. Diese Art Sklaverei gibt es überall, die gehört auch überall abgeschafft. So wie es jetzt ist hält das doch keiner Überprüfung von Gerichten stand, da nur ein Industriezweig betroffen ist. Da wollen sie mal wieder vortäuschen etwas gemacht zu haben.
#
Jep.

Seh ich auch so.
#
Ist das ein Fake oder real, das Tönnies mehrere meue Betriebe gegründet hat mit weniger als 50 Mitarbeitern?
#
Wedge schrieb:

Hubertus Heils Vorschlag zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ging heute durch's Kabinett.
Minuten später meldet die CDU Fraktion Änderungsbedarf an.

Meine erste Frage dazu war, warum nur in der Fleischindustrie. Diese Art Sklaverei gibt es überall, die gehört auch überall abgeschafft. So wie es jetzt ist hält das doch keiner Überprüfung von Gerichten stand, da nur ein Industriezweig betroffen ist. Da wollen sie mal wieder vortäuschen etwas gemacht zu haben.
#
propain schrieb:

warum nur in der Fleischindustrie.

die Zustellerbranche sollte als nächstes überprüft werden. Gerade DHL und Hermes arbeiten mit Sub-Sub-Sub-etc-Sub-Unternehmen. Am Ende steht eine arme Socke als Selbständiger, der 30ct je Paket bekommt, aber nur wenn es auch zugestellt wurde und das Fahrzeug inkl. Sprit und Reparatur selber zahlen muss.
#
Ist das ein Fake oder real, das Tönnies mehrere meue Betriebe gegründet hat mit weniger als 50 Mitarbeitern?
#
Conner30 schrieb:

Ist das ein Fake oder real, das Tönnies mehrere meue Betriebe gegründet hat mit weniger als 50 Mitarbeitern?


Nein.
Sind insgesamt 15 bisher.

Ich hab irgendwo gelesen, dass die Zersplitterung die Gründung von Betriebsräten erschweren soll.
Ansonsten verbietet der Gesetzesentwurf von Heil Werkverträge nur für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern.

15 x 50, da hat der gute Herr Tönnies schon mal die ersten 750 Rumänischen Sklaven im Sack.

Der Mann hat's echt verstanden...
#
Falls jemand keinen Bock mehr auf Tönnies Produkte hat:
Greenpeace hat eine Liste der Tönnies Marken und die Identifikationsnummern der verarbeitenden Betriebe veröffentlicht.

Guckste hier:

https://www.fr.de/wirtschaft/corona-toennies-coronavirus-fleisch-fabrik-produkte-enthalten-boeklunder-gutfried-90008483.html
#
Conner30 schrieb:

Ist das ein Fake oder real, das Tönnies mehrere meue Betriebe gegründet hat mit weniger als 50 Mitarbeitern?


Nein.
Sind insgesamt 15 bisher.

Ich hab irgendwo gelesen, dass die Zersplitterung die Gründung von Betriebsräten erschweren soll.
Ansonsten verbietet der Gesetzesentwurf von Heil Werkverträge nur für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern.

15 x 50, da hat der gute Herr Tönnies schon mal die ersten 750 Rumänischen Sklaven im Sack.

Der Mann hat's echt verstanden...
#
Fr. Esken vermutet auch schon, dass Tönnies nach Schlupflöchern sucht.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/toennies-warum-der-konzern-15-tochterfirmen-trotz-verbot-von-werkvertraegen-gruendet-a-70dcf931-6a6f-4325-a4ea-be6e3eeb7d6d

"Tönnies sollte nicht mit dem Feuer spielen", schrieb SPD-Chefin Saskia Esken. Auch bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ist man besorgt - und sieht die Gefahr, dass durch die Firmen womöglich Schlupflöcher geschaffen werden könnten. Mit Blick auf die Regelungen zur Leiharbeit, aber auch wegen möglichen Problemen bei der Etablierung von Betriebsräten und Tarifverträgen in den Gesellschaften.

Merkwürdig... Heil spricht hingegen davon, dass es nur Handwerksbetriebe betrifft:
Noch ehe der Gesetzentwurf das Parlament passiert hat, gibt sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dagegen sicher, dass die von ihm immer wieder angeprangerte "organisierte Verantwortungslosigkeit" nicht durch die Tönnies-Töchter unterlaufen wird. Zu den Befürchtungen teilte der SPD-Politiker mit: "Nein (...) Die 50er-Regelung gilt nur für Handwerksunternehmen." Staatssekretär Björn Böhning schob nach: "Dritte können hier nicht mehr im Bereich des Schlachtens und Zerlegens und Verarbeitens tätig werden. Dazu zählen eben auch Tochterunternehmen."

Wobei Tönnies ja schon findige Anwälte hat. Evtl. werden die dann den Schlachtbetrieb als Handwerksbetrieb deklarieren? Was weiß ich...
Für mich ein weiterer Nachweis dafür, dass man diesen Kampf nicht über die Politik und die Justiz sondern über den Konsum gewinnen kann. War doch auch schon bei Burger King damals, als aus den Restaurants von einem Franchise-Nehmer Video-Material durch "Team Wallraff" geleakt worden ist. Als der Umsatz massiv einbrach, hatte Burger  King daraufhin die ganzen Filialen des Franchise-Nehmers dicht gemacht,
#
Von Tönies wird keine wirkliche Einsicht kommen auch von der Politik wird es keine Hilfe geben, dafür ist die Lebensmittellobby zu Stark.
Es liegt am Verbraucher, er hat die Macht.

Ein Interesantes Büchlein:

"Lebensmittel - Lügen
Wie die Food - Branche trickst und tarnt"

ISBN 978-3-863-053-5

Ich habe es über die Verbraucherzentrale bezogen.
#
Von Tönies wird keine wirkliche Einsicht kommen auch von der Politik wird es keine Hilfe geben, dafür ist die Lebensmittellobby zu Stark.
Es liegt am Verbraucher, er hat die Macht.

Ein Interesantes Büchlein:

"Lebensmittel - Lügen
Wie die Food - Branche trickst und tarnt"

ISBN 978-3-863-053-5

Ich habe es über die Verbraucherzentrale bezogen.
#
dino65 schrieb:

Es liegt am Verbraucher, er hat die Macht.

Das ist doch dieser Satz den Politiker gerne verwenden wenn sie mal wieder nichts tun wollen.
#
dino65 schrieb:

Es liegt am Verbraucher, er hat die Macht.

Das ist doch dieser Satz den Politiker gerne verwenden wenn sie mal wieder nichts tun wollen.
#
Wohl war, das sagen die auch gerne.
Nur glaube ich auch, das die garnicht immer so können wie sie womöglich gerne wollten.
Die Wirtschaftlichen Interessen die die unter anderem von der Lobby vertreten werden stehen halt im weg.

Und da kommt dieser Satz wieder in`s Spiel

#
Weil das mit den Lebensmittelkontrollen in den Betrieben so "gut" geklappt hat will man nicht mehr so oft kontrollieren, nur noch 4 mal im Jahr und nicht mehr 12 mal (was eh nicht gemacht wurde). So will man die Kontrollen verbessern. Anstatt die bisher mangelhaften Kontrollen auszuweiten, mehr Leute dafür bereit zu stellen wird an der Stelle weniger gemacht. Diese Logik soll mir diese Klöckner mal erklären wie man mehr findet in dem man weniger kontrolliert. Jede Wette, das kann sie nicht. Das Schlimme ist, fast alle Parteien haben dafür abgestimmt. Damit haben die Politiker mal wieder bewiesen das ihnen das Thema gesunde Lebensmittel scheißegal ist und das man vom Fall Wilke überhaupt nichts gelernt hat.

https://www.tagesschau.de/inland/lebensmittelkontrollen-105.html


Teilen