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Nach der Bundestagswahl 2021 - Regierungsarbeit und mehr

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FrankenAdler schrieb:

Man kann aber auch völlig positionsbefreit alle Ansätze als Polarisierung branden und sich im Gefühl der wissenden Überlegenheit davor drücken Stellung zu beziehen.

Nicht dass ich dir unterstellen will, dir fehlte es an Rückgrat oder Haltung. Im Gegensatz zu dir würde ich das niemand unterstellen wollen.
Du aber unterstellst hier so ziemlich allen Diskutanten, sie wären völlig unterkomplex unterwegs und würden ausschließlich in schwarz/weiß, respektive rot/schwarz Schemata denken.

Das ist, mit Verlaub, polemische Reduzierung der Komplexität, die noch dazu völlig ungeeignet ist, irgend eine Debatte voranzubringen.


Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt lieber FA.

Ich bleibe dabei, dass in der Debatte darüber, wer am Aufstieg der Rechten schuld ist, hier und auch anderswo sehr einseitig die Schuldigen rausgesucht werden und das ein Grundproblem in der ganzen Debatte ist.

Abgesehen davon bleibt trotzdem die Frage in wie weit es noch einen Nutzen hat AfD-Wählerschaft als entweder rechtsradikal oder Vollidioten zu bezeichnen. Oder beides. Die andauernde Bezeichnung deren Wähler als genau das hat letztlich nur dazu geführt, dass diese sich alle miteinander solidarisieren in einem Kampf wir gegen die.
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Mir geht es gar nicht um Schuldige, sondern um plausible Erklärungen., und diesbezügliche haben beispielsweise  Steffen Mau und Ilko-Sascha Kowaltschuk (beides übrigens Ostdeutsche, der eine Soziologe, der andere Historiker) nachvollziehbare Deutungen vorgelegt.

Abgesehen davon finde ich es irgendwie unlogisch (nicht dass du das behauptet hättest), dass es Leute gibt, die gleichzeitig behaupten, die Ampel mit ihrer Bevormundung mündiger , freier Bürger trage eine Mitschuld und dann diese freien mündigen Bürger von jeglicher Verantwortung für ihr Wahlverhalten freisprechen.
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HessiP schrieb:

Die Früchte dieser Ignoranz darf man jetzt ernten.
       


Weißt Du, was mich bedrückt? Dass in der Diskussion darum, warum Menschen nun häufiger sich dazu hingeben offen Rechtsradikale zu wählen, immer die Schuldigen rausgesucht werden, die nicht zu den "eigenen Reihen" gehören. Für die Linkeren ist es die Rhetorik der Union, deren Früchte man erntet, für die andere Seite sind es die bösen Grünen und Linken, die dazu beigetragen haben. Und genau deswegen ändert sich nichts. Es sind immer die anderen dran schuld. Oder die Leute sind dumm. Oder halt alle rechtsradikal. Und die Gegenseite hat eben keine Ahnung und ist linksgrünversifft. Die Welt ist so einfach, wenn man sie in klare Lager einteilen kann. Aber dann darf man sich nicht mehr wundern, warum die demokratischen Gesellschaften zugrunde gehen. Aber auch das liegt bekanntlich immer nur an den anderen, nur nie an einem selbst.

Schade.
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Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.

Sicherlich ist der Rechtsextremismus multifaktoriell zu begründen. Und da fällt die Begründung im Osten halt auch etwas anders aus als im Westen. Hier finden wir eine in Teilen diktatursozialisierte Gesellschaft ohne gefestigte demokratische Ansichten. Den Baseballschlägerschlägern aus den 90ern wurde hier politisch und institutionell größtenteils mit Ignoranz begegnet. Diesen Mangel kann sich die CDU von Biedenkopf bis Kretschmer gerne ans Revers heften. Hinzu kommt eine völlige Vernachlässigung der politischen Bildung. Wenn dann noch wie z.B. in Bautzen Präventionsprojekte mit Hilfe von Konservativen auf Antrag der Extremen quasi eingestampft werden, lacht der Nazi sich ins Fäustchen. In dieses fruchtbare Land sind dann rechtsextreme Faschokader ausm Westen reingegangen und haben die Felder bestellt. Das war alles andere als dumm und man konnte seit Jahren erahnen und beobachten, wo das hinführt. Wenn ein Institut für Staatspolitik oder ein Andreas Lichert Jugendhäuser in Halle/Saale für die IB finanzieren, marschieren dort halt zehn Jahre hunderte Jugendliche an die Urne und wählen blau, wenn man Nix macht.

Es war eigentlich klar, dass derarten Strukturen, gepaart mit dem
Phänomen des empfänglichen ländlichen Raum die Bombe irgendwann platzt. Nun stolpert die Regierung durch multiple Krisen, die Konservativen besaufen sich im machtgeilen Populismus, katalysieren die Diskursverschiebung mit der BILD und die Rechten lachen sich tot.

Die Rolle von Social Media hab ich mal weg gelassen, das kennst du zu Genüge.
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Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.

Sicherlich ist der Rechtsextremismus multifaktoriell zu begründen. Und da fällt die Begründung im Osten halt auch etwas anders aus als im Westen. Hier finden wir eine in Teilen diktatursozialisierte Gesellschaft ohne gefestigte demokratische Ansichten. Den Baseballschlägerschlägern aus den 90ern wurde hier politisch und institutionell größtenteils mit Ignoranz begegnet. Diesen Mangel kann sich die CDU von Biedenkopf bis Kretschmer gerne ans Revers heften. Hinzu kommt eine völlige Vernachlässigung der politischen Bildung. Wenn dann noch wie z.B. in Bautzen Präventionsprojekte mit Hilfe von Konservativen auf Antrag der Extremen quasi eingestampft werden, lacht der Nazi sich ins Fäustchen. In dieses fruchtbare Land sind dann rechtsextreme Faschokader ausm Westen reingegangen und haben die Felder bestellt. Das war alles andere als dumm und man konnte seit Jahren erahnen und beobachten, wo das hinführt. Wenn ein Institut für Staatspolitik oder ein Andreas Lichert Jugendhäuser in Halle/Saale für die IB finanzieren, marschieren dort halt zehn Jahre hunderte Jugendliche an die Urne und wählen blau, wenn man Nix macht.

Es war eigentlich klar, dass derarten Strukturen, gepaart mit dem
Phänomen des empfänglichen ländlichen Raum die Bombe irgendwann platzt. Nun stolpert die Regierung durch multiple Krisen, die Konservativen besaufen sich im machtgeilen Populismus, katalysieren die Diskursverschiebung mit der BILD und die Rechten lachen sich tot.

Die Rolle von Social Media hab ich mal weg gelassen, das kennst du zu Genüge.
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HessiP schrieb:

Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.



Danke für die Klarstellung, war auch nicht persönlich gegen Dich gerichtet. Finde gut, dass Du darauf sachlich / inhaltlich reagierst. Dass im Osten nicht genug getan wurde, um die jeweiligen Unterschiede und Defizite zu verringern, da bin ich Deiner Meinung, da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.
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HessiP schrieb:

Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.



Danke für die Klarstellung, war auch nicht persönlich gegen Dich gerichtet. Finde gut, dass Du darauf sachlich / inhaltlich reagierst. Dass im Osten nicht genug getan wurde, um die jeweiligen Unterschiede und Defizite zu verringern, da bin ich Deiner Meinung, da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.
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SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.
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in der SPD ist derzeit auch nicht so richtig gute Stimmung.
Ob der gewählte Weg von Brandenburgs Finanzministerin Lange der richtige ist,  Esken öffentlich so anzugehen ("nicht mehr in Talkshows gehen") , ist das eine, aber die Nerven liegen blank, zumal dort bald gewählt wird

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100480862/spd-ministerin-will-saskia-esken-nicht-mehr-in-talkshows-die-reagiert.html
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Ist es. Sehen auch die meisten meiner Genossen so. Die SPD verfügt über eine starke sozialdemokratische Basis. Die Pöstchen besetzen wir aber falsch und auch in der Wahl der Kandidaten beziehungsweise deren Auswahl greifen wir regelmäßig ins Klo.

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.


Die Auftritte von Esken haben der Partei geschadet. Damit ist Esken aber durchaus nicht allein, sondern in illustrer Gesellschaft.
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FrankenAdler schrieb:

Man kann aber auch völlig positionsbefreit alle Ansätze als Polarisierung branden und sich im Gefühl der wissenden Überlegenheit davor drücken Stellung zu beziehen.

Nicht dass ich dir unterstellen will, dir fehlte es an Rückgrat oder Haltung. Im Gegensatz zu dir würde ich das niemand unterstellen wollen.
Du aber unterstellst hier so ziemlich allen Diskutanten, sie wären völlig unterkomplex unterwegs und würden ausschließlich in schwarz/weiß, respektive rot/schwarz Schemata denken.

Das ist, mit Verlaub, polemische Reduzierung der Komplexität, die noch dazu völlig ungeeignet ist, irgend eine Debatte voranzubringen.


Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt lieber FA.

Ich bleibe dabei, dass in der Debatte darüber, wer am Aufstieg der Rechten schuld ist, hier und auch anderswo sehr einseitig die Schuldigen rausgesucht werden und das ein Grundproblem in der ganzen Debatte ist.

Abgesehen davon bleibt trotzdem die Frage in wie weit es noch einen Nutzen hat AfD-Wählerschaft als entweder rechtsradikal oder Vollidioten zu bezeichnen. Oder beides. Die andauernde Bezeichnung deren Wähler als genau das hat letztlich nur dazu geführt, dass diese sich alle miteinander solidarisieren in einem Kampf wir gegen die.
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SGE_Werner schrieb:


Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt lieber FA.

Naja Werner, selbst wenn das von mir kommt, wäre es nachdenkenswert sich darüber Gedanken zu machen, statt den üblichen "ausgerechnet von dir" Spruch zu bringen. Kritikfähigkeit bedeutet ab und an schon auch, nicht sofort mit "aber du" zu kontern, sondern in eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem geäußerten zu gehen.

SGE_Werner schrieb:

Ich bleibe dabei, dass in der Debatte darüber, wer am Aufstieg der Rechten schuld ist, hier und auch anderswo sehr einseitig die Schuldigen rausgesucht werden und das ein Grundproblem in der ganzen Debatte ist.

Das ist Quatsch und das mach "nicht mal" ich. Ich hab hier zu Zeiten als das D&D noch nicht zuvorderst ein Organ für die Verbreitung von CDU Propaganda war, in etlichen Diskussionen in ausführlicher Weise differenziert und dazu aufgerufen, das Schubladendenken beiseite zu lassen und sich konstruktiv mit den Menschen auseinander zu setzen.
Und solche Diskussionen haben wir hier viele grführt, bis dann irgendwann der gesamte Fokus nur noch darauf ausgerichtet war, des hawischers Halbzitate zu ergänzen, bzw seine Halbwahrheiten zu entlarven. So wie es jetzt halt die meiste Zeit ist.
Und dann sind wir ganz schnell in genau diesen Mustern. Weil sich da keinerlei Bewegung zeigt, weil als weiter munter jede schlüssige Argumentation ignoriert wird.
Mit den meisten Leuten hier lässt es sich jedenfalls sehr gut kontrovers und durchaus freundlich diskutieren.
Wird ne politische Diskussion ausnahmsweise mal nicht zerschossen.
Ich für meinen Teil hab da die meiste Zeit keinen Bock mehr drauf.
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SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.
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propain schrieb:

SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.

Du wirst es nicht verstehen und du bist auch dabei nicht allein, aber das was Du gegen die Union und deren Repräsentanten veranstaltest, ist genau die Art der Hetze, die Du hier regelmäßig anprangerst.
Es ist dein gutes Recht gegen was zu sein, von mir aus gegen alles und jeden. Ich wünsche Dir halt, einmal für etwas einzutreten, für bestimmte Politiker oder gar für eine Partei. So richtig positiv.
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Ist es. Sehen auch die meisten meiner Genossen so. Die SPD verfügt über eine starke sozialdemokratische Basis. Die Pöstchen besetzen wir aber falsch und auch in der Wahl der Kandidaten beziehungsweise deren Auswahl greifen wir regelmäßig ins Klo.

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.


Die Auftritte von Esken haben der Partei geschadet. Damit ist Esken aber durchaus nicht allein, sondern in illustrer Gesellschaft.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.

Mag so sein, wie Du es beschreibst. Allerdings ist mein Eindruck, dass die SPD im kommunalen Bereich eine Menge fähiger Leute hat, die als Bürgermeister, Landräte gute Arbeit machen. Da scheint mir die Auswahl nicht so falsch zu sein.
Auch die Wahl seinerzeit von Esken und Nowabo war basisdemokratisch in Ordnung, auch wenn die Jusos damals kräftig Sympathie- und Antipathiepunkte für und gegen Kandidatenteams vergeben haben.

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propain schrieb:

SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.

Du wirst es nicht verstehen und du bist auch dabei nicht allein, aber das was Du gegen die Union und deren Repräsentanten veranstaltest, ist genau die Art der Hetze, die Du hier regelmäßig anprangerst.
Es ist dein gutes Recht gegen was zu sein, von mir aus gegen alles und jeden. Ich wünsche Dir halt, einmal für etwas einzutreten, für bestimmte Politiker oder gar für eine Partei. So richtig positiv.
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hawischer schrieb:

propain schrieb:

SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.

Du wirst es nicht verstehen und du bist auch dabei nicht allein, aber das was Du gegen die Union und deren Repräsentanten veranstaltest, ist genau die Art der Hetze, die Du hier regelmäßig anprangerst.
Es ist dein gutes Recht gegen was zu sein, von mir aus gegen alles und jeden. Ich wünsche Dir halt, einmal für etwas einzutreten, für bestimmte Politiker oder gar für eine Partei. So richtig positiv.

Du findest die Art des Umgangs der letzten 3 Jahre normal? Ich nicht, ich kann das ewige hetzen und lügen nicht mehr hören. Du findest es normal das man Dinge ablehnt und darüber her zieht ohne nur einen vernünftigen Gegenvorschlag zu bringen? Von der Union kam z.B. nicht ein Vorschlag wie man die Klimaziele erreichen kann, da kam immer nur Ablehnung  "alles blöd" und will verzweifelt an Dingen festhalten die keinerlei Verbesserungen bringen.

Was auch albern ist sind die ewigen Forderungen nach mehr Waffenverbotszonen, diese Scheinsicherheit die nichts bringt. Alles was auf den Schildern abgebildet ist ist eh verboten mit sich zu führen, da braucht es keine Schilder wo das abgebildet ist. Und was die Schilder bringen hat man vor kurzem am Frankfurter Hbf gesehen, da wird mitten in so einer Zone ein Mann hingerichtet.
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hawischer schrieb:

propain schrieb:

SGE_Werner schrieb:

da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.

Nicht nur weggeschaut. Man hat die Ausdrucksweisen teilweise übernommen und der Umgangston wurde immer aggressiver, die letzten 3 Jahre verging kein Tag an dem nicht gehetzt wurde. Das sind Dinge die stärken radikale Parteien wie AfD oder BSW.

Du wirst es nicht verstehen und du bist auch dabei nicht allein, aber das was Du gegen die Union und deren Repräsentanten veranstaltest, ist genau die Art der Hetze, die Du hier regelmäßig anprangerst.
Es ist dein gutes Recht gegen was zu sein, von mir aus gegen alles und jeden. Ich wünsche Dir halt, einmal für etwas einzutreten, für bestimmte Politiker oder gar für eine Partei. So richtig positiv.

Du findest die Art des Umgangs der letzten 3 Jahre normal? Ich nicht, ich kann das ewige hetzen und lügen nicht mehr hören. Du findest es normal das man Dinge ablehnt und darüber her zieht ohne nur einen vernünftigen Gegenvorschlag zu bringen? Von der Union kam z.B. nicht ein Vorschlag wie man die Klimaziele erreichen kann, da kam immer nur Ablehnung  "alles blöd" und will verzweifelt an Dingen festhalten die keinerlei Verbesserungen bringen.

Was auch albern ist sind die ewigen Forderungen nach mehr Waffenverbotszonen, diese Scheinsicherheit die nichts bringt. Alles was auf den Schildern abgebildet ist ist eh verboten mit sich zu führen, da braucht es keine Schilder wo das abgebildet ist. Und was die Schilder bringen hat man vor kurzem am Frankfurter Hbf gesehen, da wird mitten in so einer Zone ein Mann hingerichtet.
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Mit der waffenverbotszone in ffm hat die Union aber nichts zu tun, halbwegs fair sollte man  im D und D auch sein
Auch die IM Faeser und Kanzler Scholz haben sich für Waffen Beschränkungen ausgesprochen, beide m.W nicht bei der Union
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Mit der waffenverbotszone in ffm hat die Union aber nichts zu tun, halbwegs fair sollte man  im D und D auch sein
Auch die IM Faeser und Kanzler Scholz haben sich für Waffen Beschränkungen ausgesprochen, beide m.W nicht bei der Union
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Sagt ja auch keiner, dass es außerhalb der Union keine Schwachköpfe gibt, denen Alibipolitik wichtiger als die Zukunftsfragen des Landes ist.

Nur treibt es im demokratischem Spektrum grad kaum einer so auf die Spitze wie die Union unter Merz und Söder.
Gut. Von Aiwanger abgesehen vielleicht. Aber der spielt bundespolitisch ja, Gott sei Dank, keine Rolle.
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SGE_Werner schrieb:


Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt lieber FA.

Naja Werner, selbst wenn das von mir kommt, wäre es nachdenkenswert sich darüber Gedanken zu machen, statt den üblichen "ausgerechnet von dir" Spruch zu bringen. Kritikfähigkeit bedeutet ab und an schon auch, nicht sofort mit "aber du" zu kontern, sondern in eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem geäußerten zu gehen.

SGE_Werner schrieb:

Ich bleibe dabei, dass in der Debatte darüber, wer am Aufstieg der Rechten schuld ist, hier und auch anderswo sehr einseitig die Schuldigen rausgesucht werden und das ein Grundproblem in der ganzen Debatte ist.

Das ist Quatsch und das mach "nicht mal" ich. Ich hab hier zu Zeiten als das D&D noch nicht zuvorderst ein Organ für die Verbreitung von CDU Propaganda war, in etlichen Diskussionen in ausführlicher Weise differenziert und dazu aufgerufen, das Schubladendenken beiseite zu lassen und sich konstruktiv mit den Menschen auseinander zu setzen.
Und solche Diskussionen haben wir hier viele grführt, bis dann irgendwann der gesamte Fokus nur noch darauf ausgerichtet war, des hawischers Halbzitate zu ergänzen, bzw seine Halbwahrheiten zu entlarven. So wie es jetzt halt die meiste Zeit ist.
Und dann sind wir ganz schnell in genau diesen Mustern. Weil sich da keinerlei Bewegung zeigt, weil als weiter munter jede schlüssige Argumentation ignoriert wird.
Mit den meisten Leuten hier lässt es sich jedenfalls sehr gut kontrovers und durchaus freundlich diskutieren.
Wird ne politische Diskussion ausnahmsweise mal nicht zerschossen.
Ich für meinen Teil hab da die meiste Zeit keinen Bock mehr drauf.
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FrankenAdler schrieb:

Das ist Quatsch und das mach "nicht mal" ich. Ich hab hier zu Zeiten als das D&D noch nicht zuvorderst ein Organ für die Verbreitung  von CDU Propaganda war…

Weil sich da keinerlei Bewegung zeigt, weil als weiter munter jede schlüssige Argumentation ignoriert wird.
Mit den meisten Leuten hier lässt es sich jedenfalls sehr gut kontrovers und durchaus freundlich diskutieren.


Glaubst Du das wirklich, das D&D zuvorderst ein Organ…wo 2/3 der Beiträge davon handeln, dass die CDU an wirklich allem schuld ist oder war? Fällt Dir da wirklich kein Widerspruch auf?
Und ein einziger User bringt es fertig so zu bestimmen? Was für eine Macht Du ihm gibst, Wahnsinn.
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Mit der waffenverbotszone in ffm hat die Union aber nichts zu tun, halbwegs fair sollte man  im D und D auch sein
Auch die IM Faeser und Kanzler Scholz haben sich für Waffen Beschränkungen ausgesprochen, beide m.W nicht bei der Union
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Das mit Frankfurt war als Beispiel gedacht das es nichts bringt. Das die Faeser sich auch für diesen Quatsch begeistert ist bekannt und das in Frankfurt unter anderem der SPD-Bürgermeister die Scheinsicherheit gut findet auch.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.

Mag so sein, wie Du es beschreibst. Allerdings ist mein Eindruck, dass die SPD im kommunalen Bereich eine Menge fähiger Leute hat, die als Bürgermeister, Landräte gute Arbeit machen. Da scheint mir die Auswahl nicht so falsch zu sein.
Auch die Wahl seinerzeit von Esken und Nowabo war basisdemokratisch in Ordnung, auch wenn die Jusos damals kräftig Sympathie- und Antipathiepunkte für und gegen Kandidatenteams vergeben haben.

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hawischer schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.

Mag so sein, wie Du es beschreibst. Allerdings ist mein Eindruck, dass die SPD im kommunalen Bereich eine Menge fähiger Leute hat, die als Bürgermeister, Landräte gute Arbeit machen. Da scheint mir die Auswahl nicht so falsch zu sein.
Auch die Wahl seinerzeit von Esken und Nowabo war basisdemokratisch in Ordnung, auch wenn die Jusos damals kräftig Sympathie- und Antipathiepunkte für und gegen Kandidatenteams vergeben haben.


Die Jusos sind nochmal en anderes Thema. Die haben es drauf, ihre Stimmen zu organisieren. Aber generell sind die mittlerweile bereits auf kommunaler Ebene auf einer Diskussionskultur und Standpunkten angekommen, dass man sie eher grün als sozialdemokratisch einschätzen kann. Daher engagieren sich auch viele Genossen, die noch im Juso-Alter sind, nicht mehr bei diesen.

Die BM-Wahlen sind ja auch Sache der Ortsvereine und Gemeindeverbände. Also der hierarchischen Basis. Und da haben wir wirklich sehr fähige Leute, die eben auch mal das Fahrwasser der Partei verlassen, wenn es der bessere Weg ist.

Zu Esken hat Weil damals das passende gesagt, was auch vielen Mitgliedern so ging.
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hawischer schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Die basisdemokratischen Entscheidungen fehlen. Es ist eine Mär zu glauben, dass eine Kandidatur noch etwas mit Chancengleichheit zu tun hat. Es ist ein Vitiman B geschwängerte Gang mit ausgefahren Ellbogen und vielen Tuscheleien.

Mag so sein, wie Du es beschreibst. Allerdings ist mein Eindruck, dass die SPD im kommunalen Bereich eine Menge fähiger Leute hat, die als Bürgermeister, Landräte gute Arbeit machen. Da scheint mir die Auswahl nicht so falsch zu sein.
Auch die Wahl seinerzeit von Esken und Nowabo war basisdemokratisch in Ordnung, auch wenn die Jusos damals kräftig Sympathie- und Antipathiepunkte für und gegen Kandidatenteams vergeben haben.


Die Jusos sind nochmal en anderes Thema. Die haben es drauf, ihre Stimmen zu organisieren. Aber generell sind die mittlerweile bereits auf kommunaler Ebene auf einer Diskussionskultur und Standpunkten angekommen, dass man sie eher grün als sozialdemokratisch einschätzen kann. Daher engagieren sich auch viele Genossen, die noch im Juso-Alter sind, nicht mehr bei diesen.

Die BM-Wahlen sind ja auch Sache der Ortsvereine und Gemeindeverbände. Also der hierarchischen Basis. Und da haben wir wirklich sehr fähige Leute, die eben auch mal das Fahrwasser der Partei verlassen, wenn es der bessere Weg ist.

Zu Esken hat Weil damals das passende gesagt, was auch vielen Mitgliedern so ging.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Zu Esken hat Weil damals das passende gesagt, was auch vielen Mitgliedern so ging.



       

Das ist richtig. Habe noch mal nachgelesen.
Die Aussage von Esken über Scholz ist aus heutiger Sicht mit einer gewissen Berechtigung zu bewerten. Auch wenn Esken sich heute anders positioniert. Siehe unten.

"Olaf Scholz gibt sich mit den Groko-Kompromissen zu schnell zufrieden. Er geht in Verhandlungen nur mit Positionen, die er auch durchsetzen kann. Damit nimmt er doch schon den Kompromiss vorweg und schwächt die SPD"
"Das ist der Scholz-Ansatz: von vornherein die Bedenken möglicher Koalitionspartner berücksichtigen. Aber dann versteht keiner mehr, wofür die Sozialdemokratie steht."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-11/spd-vorsitz-wahlempfehlung-weil-kuehnert


Natürlich kann man seine Meinung ändern, so wie Esken heute über Scholz urteilt. Oder man hängt sein Fähnchen in den Wind? Man wird sehen, wie sich die Diskussion in der SPD nach der nächsten Wahl entwickelt.

"Der Bundeskanzler muss sich von mir nicht in die Pflicht nehmen lassen", sagte Esken. "Er ist bereits in der Pflicht und übernimmt die Verantwortung jeden Tag – sowohl Themen zu setzen als auch voranzumarschieren."
"Olaf Scholz ist unser starker Bundeskanzler"
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/landtagswahlen-sachsen-thueringen-spd-saskia-esken-olaf-scholz
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Frankfurter-Bob schrieb:

Zu Esken hat Weil damals das passende gesagt, was auch vielen Mitgliedern so ging.



       

Das ist richtig. Habe noch mal nachgelesen.
Die Aussage von Esken über Scholz ist aus heutiger Sicht mit einer gewissen Berechtigung zu bewerten. Auch wenn Esken sich heute anders positioniert. Siehe unten.

"Olaf Scholz gibt sich mit den Groko-Kompromissen zu schnell zufrieden. Er geht in Verhandlungen nur mit Positionen, die er auch durchsetzen kann. Damit nimmt er doch schon den Kompromiss vorweg und schwächt die SPD"
"Das ist der Scholz-Ansatz: von vornherein die Bedenken möglicher Koalitionspartner berücksichtigen. Aber dann versteht keiner mehr, wofür die Sozialdemokratie steht."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-11/spd-vorsitz-wahlempfehlung-weil-kuehnert


Natürlich kann man seine Meinung ändern, so wie Esken heute über Scholz urteilt. Oder man hängt sein Fähnchen in den Wind? Man wird sehen, wie sich die Diskussion in der SPD nach der nächsten Wahl entwickelt.

"Der Bundeskanzler muss sich von mir nicht in die Pflicht nehmen lassen", sagte Esken. "Er ist bereits in der Pflicht und übernimmt die Verantwortung jeden Tag – sowohl Themen zu setzen als auch voranzumarschieren."
"Olaf Scholz ist unser starker Bundeskanzler"
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/landtagswahlen-sachsen-thueringen-spd-saskia-esken-olaf-scholz
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hawischer schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Zu Esken hat Weil damals das passende gesagt, was auch vielen Mitgliedern so ging.



       

Das ist richtig. Habe noch mal nachgelesen.
Die Aussage von Esken über Scholz ist aus heutiger Sicht mit einer gewissen Berechtigung zu bewerten. Auch wenn Esken sich heute anders positioniert. Siehe unten.

"Olaf Scholz gibt sich mit den Groko-Kompromissen zu schnell zufrieden. Er geht in Verhandlungen nur mit Positionen, die er auch durchsetzen kann. Damit nimmt er doch schon den Kompromiss vorweg und schwächt die SPD"
"Das ist der Scholz-Ansatz: von vornherein die Bedenken möglicher Koalitionspartner berücksichtigen. Aber dann versteht keiner mehr, wofür die Sozialdemokratie steht."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-11/spd-vorsitz-wahlempfehlung-weil-kuehnert


Natürlich kann man seine Meinung ändern, so wie Esken heute über Scholz urteilt. Oder man hängt sein Fähnchen in den Wind? Man wird sehen, wie sich die Diskussion in der SPD nach der nächsten Wahl entwickelt.

"Der Bundeskanzler muss sich von mir nicht in die Pflicht nehmen lassen", sagte Esken. "Er ist bereits in der Pflicht und übernimmt die Verantwortung jeden Tag – sowohl Themen zu setzen als auch voranzumarschieren."
"Olaf Scholz ist unser starker Bundeskanzler"
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/landtagswahlen-sachsen-thueringen-spd-saskia-esken-olaf-scholz



Age of consent. Haben die von Merkel gelernt, ohne deren Perfektion zu erreichen. . Auch geräuschloses regieren genannt.
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FrankenAdler schrieb:

Brady schrieb:

Oder Vollidioten

Ich lehne mich jetzt mal ein bisschen aus dem Fenster:
Alle Rechtsradikalen sind Vollidioten
Aber nicht alle Vollidioten sind Rechtsradikale
Um Rechtsradikale zu wählen muss man allerdings zwingend ein Vollidiot sein
Was darauf schließen lässt, dass in Thüringen und Sachsen ein hoher Anteil der Bevölkerung aus Vollidioten besteht. Nicht zwingend rechtsradikal aber dumm genug Rechtsradikale zu wählen.


Man kann es sich jetzt einfach machen und sagen "Sind halt alles Vollidioten" (Vielleicht ist es letztlich auch so...).

Verherend ist aber, dass ein Großteil der Bevölkerung die gerichtliche Einschätzung, dass die AfD in Teilen rechtsextrem ist, eben nicht teilt, sondern die Partei vielmehr als "normal" wahrnimmt. Ich habe kürzlich einen Artikel zu einer Studie geteilt, die sich speziell mit Jungwählern befasst, und genau diese Einschätzung zur AfD von sehr vielen Jungwählern thematisiert. Das mögen am Ende vielleicht alles Vollidioten sein, diese Vollidioten sind aber letztlich das Produkt einer seit Jahren völlig verfehlten Bildungspolitik in Kombination mit einem miserablen Erziehungswesen. Einem Staat, dem seine Kinder nicht mehr wert sind, der muss sich wahrlich nicht wundern, dass "Vollidioten" mit ihrem Wahlverhalten Rechtsextreme an die Mach bringen.
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cyberboy schrieb:


Man kann es sich jetzt einfach machen und sagen "Sind halt alles Vollidioten" (Vielleicht ist es letztlich auch so...).



Die bisherigen Erklärungsanätze, warum Menschen im Osten zu einem noch größeren Anteil AfD wählen, und dazu auch noch Landesverbände, die als gesichert rechtsextrem gelten, scheinen alle nicht wirklich zu überzeugen. Was ist, wenn alle nicht recht haben?

Wenn sowohl die Ampel nicht mit ihrem Dauerstreit als auch die Union mit ihrer populistischen Kommunikation ggf jeweils nur wenig Einfluss auf den Wahlausgang gehabt haben? Was ist, wenn es eher um etwas ganz anderes geht? Dreht man sich mit den bisherigen Analysen eher um sich selbst bzw versucht schlicht die Schuld beim Gegenüber zu suchen?

Irgendwie scheinen wir aus westlicher Sicht, und unsere Bundespolitik ist wohl zweifelsfrei westlich geprägt, den Osten noch nicht wirklich verstanden zu haben. Ich habe beim Wahlabend oder kurz danach im TV Statistiken gesehen, die im Grunde nicht zu einem solchen Wahlergebnis führen dürften. Wenn ich mich richtig erinnere wurde wohl gefragt, was die beste Staatsform sei und darüber hinaus wurden Einstellungen abgefragt. Danach konnte man wirklich keinen signifikanten Unterschied erkennen, im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?

Was von außen auffällt, könnte ein ggf wichtigerer Punkt die derzeitige Ukraine Russland Politik zu sein, das BSW hat dieses Thema zu einem wesentlichen Thema bei den jeweiligen Landtagswahlen gemacht und konnte damit gut Punkten. Die Einstellung der AfD zu Russland ist ebenfalls bekannt. Die Menschen im Osten scheinen mit der derzeitigen Politik (die ich persönlich für absolut richtig halte) noch viel mehr als im Westen nicht einverstanden zu sein. Auffallend ist auch, wie die Spitzenpolitiker der Union in den beiden neuen Bundesländern von den Positionen der Unionsspitze abweichen (aber auch wenn man Platzeck von der SPD zuhört, scheint es große Unterschiede zur restlichen Partei zu geben). Konnte man damit die Stimmen halten?

Und es gibt bestimmt noch viele weitere Unterschiede und Faktoren, die analysiert gehören. Mir scheint das alles noch nicht wirklich verstanden worden zu sein.

Bedenklich finde ich zudem, dass sich Politiker der "Altparteien" auch kaum im östlichen Land zu zeigen lassen scheinen. In einer Podcastreihe der FAZ "schaut auf diese Stadt" war ein junger Journalist der FAZ durchs Land gereist, bei einem Neujahrsfest in Prenzlau, ließen sich zB diversen Funktionäre blicken, ein Bundeswehrsoldat aus dem Hunsrück zudem natürlich die AfD, aber eben keine Personen der Altparteien. Wie will man die Menschen verstehen, wenn man nicht mit ihnen im Austausch ist?

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Man tritt in ein Fettnäpchen nach dem anderen und wundert sich ...

https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-09/elektroautos-dienstwagen-steuererleichterungen-wachstumschancenpaket?dicbo=v2-YU3vdzS

Das ist doch eine Steilvorlage . Man versucht der deutschen Autoindustrie was gutes zu tun , weil die keine kleinen , günstigen E Fahrzeuge haben. Und  zack , wird  subventioniert. Welche Aussenwirkung so was hat , wird nicht bedacht. Oder ist das denen mittlerweile egal ?
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cyberboy schrieb:


Man kann es sich jetzt einfach machen und sagen "Sind halt alles Vollidioten" (Vielleicht ist es letztlich auch so...).



Die bisherigen Erklärungsanätze, warum Menschen im Osten zu einem noch größeren Anteil AfD wählen, und dazu auch noch Landesverbände, die als gesichert rechtsextrem gelten, scheinen alle nicht wirklich zu überzeugen. Was ist, wenn alle nicht recht haben?

Wenn sowohl die Ampel nicht mit ihrem Dauerstreit als auch die Union mit ihrer populistischen Kommunikation ggf jeweils nur wenig Einfluss auf den Wahlausgang gehabt haben? Was ist, wenn es eher um etwas ganz anderes geht? Dreht man sich mit den bisherigen Analysen eher um sich selbst bzw versucht schlicht die Schuld beim Gegenüber zu suchen?

Irgendwie scheinen wir aus westlicher Sicht, und unsere Bundespolitik ist wohl zweifelsfrei westlich geprägt, den Osten noch nicht wirklich verstanden zu haben. Ich habe beim Wahlabend oder kurz danach im TV Statistiken gesehen, die im Grunde nicht zu einem solchen Wahlergebnis führen dürften. Wenn ich mich richtig erinnere wurde wohl gefragt, was die beste Staatsform sei und darüber hinaus wurden Einstellungen abgefragt. Danach konnte man wirklich keinen signifikanten Unterschied erkennen, im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?

Was von außen auffällt, könnte ein ggf wichtigerer Punkt die derzeitige Ukraine Russland Politik zu sein, das BSW hat dieses Thema zu einem wesentlichen Thema bei den jeweiligen Landtagswahlen gemacht und konnte damit gut Punkten. Die Einstellung der AfD zu Russland ist ebenfalls bekannt. Die Menschen im Osten scheinen mit der derzeitigen Politik (die ich persönlich für absolut richtig halte) noch viel mehr als im Westen nicht einverstanden zu sein. Auffallend ist auch, wie die Spitzenpolitiker der Union in den beiden neuen Bundesländern von den Positionen der Unionsspitze abweichen (aber auch wenn man Platzeck von der SPD zuhört, scheint es große Unterschiede zur restlichen Partei zu geben). Konnte man damit die Stimmen halten?

Und es gibt bestimmt noch viele weitere Unterschiede und Faktoren, die analysiert gehören. Mir scheint das alles noch nicht wirklich verstanden worden zu sein.

Bedenklich finde ich zudem, dass sich Politiker der "Altparteien" auch kaum im östlichen Land zu zeigen lassen scheinen. In einer Podcastreihe der FAZ "schaut auf diese Stadt" war ein junger Journalist der FAZ durchs Land gereist, bei einem Neujahrsfest in Prenzlau, ließen sich zB diversen Funktionäre blicken, ein Bundeswehrsoldat aus dem Hunsrück zudem natürlich die AfD, aber eben keine Personen der Altparteien. Wie will man die Menschen verstehen, wenn man nicht mit ihnen im Austausch ist?

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Schönesge schrieb:

im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?


Ganz ehrlich, im  Osten auf dem  Land existiert auch nicht mehr Ablehnung gegenüber Ausländern als zu meiner Zeit im Vogelsberg.

Der große Unterschied ist, dass im  Osten eben die  "Altparteien" nie ausreichend  Wurzeln geschlagen  haben.
Hier war  die CDU passiv als Einheitspartei noch am  erfolgreichsten.
Die Linke wurde als "Ostpartei" gewählt und hat nie begriffen, dass  Programm und politische Ausrichtung bei den Wählern nicht übereinstimmend waren und sich dadurch vom  Wähler entfernt anstatt  zu kommunizieren.
Die SPD hatte  nie  dieses Arbeiter/Gewerkschaftsnetz (welches man seit  der Niederlage  Lafontaines und dem Ruck in die "Mitte" ja  im Westen sukzessive verfallen lies)  in weiten Teilen des Ostens und war auch nie als "Arbeiterpartei" etabliert.
Die Grünen sind de facto CDU  nur mit Elektro-SUV und haben komplett  vergessen, dass Ziele toll sind, wie man diese aber  der breiten Masse, die eben nicht  die Kleinigkeiten für 70 Euro in der BioCompany einkaufen kann, vermittelt. Die waren als Vision für die Zukunft  toll, aber als die Krise kam, waren sie eben der einfache Buhmann.

Die AfD ist einfach erfolgreich,  weil die Strukturen im  Westen, die  oft ein weiteres abrutschen im großen Stil abgefedert haben, dort von keiner Partei geschaffen wurde.

Westpolitiker haben Westpolitik für Ostdeutsche oft betrieben, die  Linke hat als Stimme für den  Osten dabei die Menschen  vergessen mitzunehmen  und  dadurch wurde eben das Feld für Populismus bestellt.

Und  es ist  schlicht  einfach so, dass Ausländerhass einfach wieder akzeptabel wurde.
Es reichen 2 Nazis die vorneweg schreien und 200 laufen dann halt hinterher.
So sind wir Menschen nun mal.

Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.

Das ist ja in Europa oder in anderen  Ländern genau so.
Und wir Deutschen waren schon immer ein eher konservativer Haufen.

Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit  einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
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Schönesge schrieb:

im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?


Ganz ehrlich, im  Osten auf dem  Land existiert auch nicht mehr Ablehnung gegenüber Ausländern als zu meiner Zeit im Vogelsberg.

Der große Unterschied ist, dass im  Osten eben die  "Altparteien" nie ausreichend  Wurzeln geschlagen  haben.
Hier war  die CDU passiv als Einheitspartei noch am  erfolgreichsten.
Die Linke wurde als "Ostpartei" gewählt und hat nie begriffen, dass  Programm und politische Ausrichtung bei den Wählern nicht übereinstimmend waren und sich dadurch vom  Wähler entfernt anstatt  zu kommunizieren.
Die SPD hatte  nie  dieses Arbeiter/Gewerkschaftsnetz (welches man seit  der Niederlage  Lafontaines und dem Ruck in die "Mitte" ja  im Westen sukzessive verfallen lies)  in weiten Teilen des Ostens und war auch nie als "Arbeiterpartei" etabliert.
Die Grünen sind de facto CDU  nur mit Elektro-SUV und haben komplett  vergessen, dass Ziele toll sind, wie man diese aber  der breiten Masse, die eben nicht  die Kleinigkeiten für 70 Euro in der BioCompany einkaufen kann, vermittelt. Die waren als Vision für die Zukunft  toll, aber als die Krise kam, waren sie eben der einfache Buhmann.

Die AfD ist einfach erfolgreich,  weil die Strukturen im  Westen, die  oft ein weiteres abrutschen im großen Stil abgefedert haben, dort von keiner Partei geschaffen wurde.

Westpolitiker haben Westpolitik für Ostdeutsche oft betrieben, die  Linke hat als Stimme für den  Osten dabei die Menschen  vergessen mitzunehmen  und  dadurch wurde eben das Feld für Populismus bestellt.

Und  es ist  schlicht  einfach so, dass Ausländerhass einfach wieder akzeptabel wurde.
Es reichen 2 Nazis die vorneweg schreien und 200 laufen dann halt hinterher.
So sind wir Menschen nun mal.

Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.

Das ist ja in Europa oder in anderen  Ländern genau so.
Und wir Deutschen waren schon immer ein eher konservativer Haufen.

Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit  einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
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SemperFi schrieb:

Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.


Guter Punkt. Aber wie würde denn eine Gegenbewegung aussehen? Wie Du ja schreibst. 2 rennen vor, der Rest hinterher. Also braucht man charismatische Führungspersonen mit klaren Zielen, klaren Aussagen und durchaus mehrheitsfähigen Plänen. Die CDU hat bei den Landtagswahlen zB oftmals Stimmen bekommen, damit die AfD nicht so stark da steht, nicht weil die Leute von der CDU als solche überzeugt waren. Siehe Wahlbefragungen. Wenn gewählt wird, weil man nicht für etwas steht, sondern etwas anderes verhindern will, ja dann haben wir m.E. schon ein Problem.

SemperFi schrieb:

Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit  einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
       


Ja, die Parolen sieht man eben fast nur bei den Rechten.
Ich frage mich wo die "mehr Demokratie wagen" Slogans sind. Ständig wirken Parteien wie Getriebene der AfD und reagieren nur noch auf das, was die als Thema einbringen (auch weil sie solange warten, bis die AfD die Themen für sich entdeckt). Alles, was öffentlich diskutiert wird, wird immer rund um die AfD diskutiert. Als gäbe es die anderen 83 % nicht. Alles wirkt immer wie Verwaltungsmodus, keinerlei eigene Ideen. Die beiden Parteien, die noch am meisten klare Ideen von Veränderungen haben, sind die Grünen und die AfD. Nur halt in umgekehrte Richtungen. Wann debattiert man denn mal groß über SPD-Pläne, CDU-Pläne`? Die kommen doch auch immer erst mit Ideen um die Ecke, wenn irgendwer sie dazu getrieben hat.


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