Kulturelle Aneignung: Was geht und was geht nicht?
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:13 Uhr um 16:13 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Ich hatte mit Linken schon immer große Probleme, da ich ideologisches Denken einfach schon immer von hinten bis vorne komplett scheiße fand.
So weit würde ich aber niemals gehen, dass die extremen Linken sich immer mehr der extremen Rechten annähert. Die Strömungen der extremen Rechten stellen eine ganz andere Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden dar, da sie letztlich ein weitaus gefährlicheres Gewaltpotential mit sich bringen. Eine solch zerstörerische Wirkung wird von der extremen Linken niemals ausgehen. Das Hufeisen wird immer Unsinn bleiben.
Dennoch sehe ich in der neuen Linken absolut schädliche, gesellschafts-zersetzende Tendenzen. Mit Empörungs-Twitter im Rücken wird da mächtig zur Spaltung beigetragen.
Diese Dreadlock-Diskussion habe ich im Real-Life das erste Mal vor zwei Jahren geführt. Und danach habe ich mich auch erstmal gefragt, wohin das eigentlich noch führen soll.
Auch wenn das alles off topic in diesem Thread ist...
"Cultural appropriation" ist eben bestenfalls gut gemeint und eben schwierig umzusetzen
.
Nein, hat er nicht. Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe mich mit ihm tatsächlich mal über Friseure und Frisuren ausgetauscht .
Anstatt die Künstlerin einfach auszuladen und eine extrem schwammige Erklärung zu liefern wäre es doch "nice" gewesen sich mit der Künstlerin zu unterhalten warum sie eigentlich Dreadlocks trägt. Welcher Hintergrund, welche Gedanken und was sie da drüber denkt. Oft ist es ja nicht der Fall aber auch als Weißer kann man Rastafari sein. Und da sie offensichtlich aus dem Alternativen Lager kommt bezweifle ich stark das mit ihrer Frisur die Kultur von Farbigen und ihr Lebensstil vereinnehmen möchte als Zeichen des dominanten Imperialismus. Die hochgepriesene Kommunikation funktioniert tatsächlich in alle Richtungen.
Und hinter her zu schieben "Schneid dir die Haare ab dann darfste kommen." ist mehr so "Zieh dir vernünftige Klamotten an und mach dir einen Seitenscheitel, dann darfst du auch bei uns mit marschieren."
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dreadlocks
Da musst Du Dir keine Sorgen machen. Ihr Frankfurternden tut - vollkommen berechtigter Weise - alles dafür, etwaige kulturelle Appropriation im Keim zu ersticken.
Schon früh wurde ich auf dem heiligen Grund und Boden zwischen Kaiserlei und Schwanheimer Wäldchen angeschnauzt, wenn ich kein 'F' in der Geburtsurkunde hätte, könnte ich keinen Apfelwein trinken, ohne fürchterliche Magen-Darm-Probleme zu bekommen und auch Handkäs sei nichs für mich, das sei nur was für Leute, die in Frankfurt geboren worden wären, allen anderen würde das nicht schmecken, sie würden es darüber hinaus nicht vertragen und das sei auch gut so, es könne schließlich nicht jeder ein Frankfurter sein, so einfach sei das sicherlich nicht.
Ich verstehe es daher auch als ein Stück zivilen Ungehorsams, wenn ich Apfelwein saufe und Handkäs fresse. Weder habe ich davon jemals einen Kater gehabt, noch auch nur einmal davon furzen müssen.
wer weiß was in Hannover FFF bedeutet, vermutlich so etwas wie FöhnFrisurenFreunde. Dann versteht man auch warum die solche Haare nicht mögen.
Ich mag die auch nicht. Aus ermangelung an haupthaar kann ich so was nicht haben . Ich bin ein wenig neidisch. Geb ich zu. Gibts auch Dreadlock Perücken ?
Ja!
und entschuldigt sich bei Ronja Maltzahn.
Hier zum nachlesen und vielleicht verstehen!
https://fridaysforfuture-hannover.de/2022/03/23/statement-ronja-maltzahn/
Nunja, ich sehe da keine Entschuldigung.
Das ist der Versuch eine unglückliche (das netteste Wort was mir dafür einfällt) Forderung zu relativieren.
Einzig die Forderung das sie sich die Haare abschneiden lassen soll und dann doch auftreten darf wird hier irgendwie halbgar als Fehler bezeichnet.
Jup, da bin ich wieder voll bei dir. Ich hielt viele Menschen, die sich als "Linke" bezeichnen schon immer für Spießer/innen und Kleingeister. Aber die neue Generation aus dem urbanen Umfeld scheint in Sachen Engstirnigkeit das konservative Lager überholen zu wollen.
Diese Stellungnahme ist so was von Banane, dass ich da gar nicht wieter drauf eingehen kann und will. Da wird von FFF meiner Meinung nach eine kulturelle Trennung aufgemacht, die stark an die Identitäre Bewegung erinnert.
Jessas.
Die nunmehrige, korrigierte Argumentation ist selbst mir - trotz aller Windungen und Erklärungsversuche - zu unterkomplex.
Wäre ich die ausgeladene Dame, dürfte man mich gepflegt am Bobbes küssen. Dass diese wiederum sehr unaufgeregt reagiert hat, zeigt eine gewisse Größe, die mir, wäre ich betroffen gewesen, wohl spontan abgegangen wäre.
Nun gut, ein jeder verrennt sich intellektuell gelegentlich so gut er kann.
Echt jetzt? Da werde ich jetzt schon neugierig, woran du die Parallelen zur Identitären Bewegung festmachst!
Wie ich dich kenne, wirst du das bestimmt erklären. Wär auch wichtig, denn sonst müsste man dir an dieser Stelle argumentative Maßlosigkeit unterstellen!
Ich nehme hier Leute wahr, die vor lauter überzogener awareness völlig vergessen zu priorisieren.
Die Diskussion um kulturelle Aneignung ist grundsätzlich eine interessante. Wie gesagt: ich lehne die Idee ab, finde aber, dass sie mir Anlass zur Reflexion gibt, wofür ich persönlich immer offen bin.
Fff hat an dieser Stelle halt mal wieder versucht, alle Strömungen und Befindlichkeiten zu beachten und zu würdigen, dabei aber halt leider aus den Augen verloren, dass man dem eigentlichen Ziel zuvorderst verpflichtet wäre. Und die breite Basis der Bewegung gefährdet.
Ein wohlbekanntes, altes, immer wiederkehrendes Problem der Linken.
Wie sang Degenhardt so schön im Joß Ftitz:
"Das große Bündnis will er knüpfen, mit Ritter, Bürger, Bauer, Pfaff"
Das ist an Absurdität nicht zu überbieten. Ich war denen bis jetzt eigentlich wohlgesonnen und finde viele Aktionen unterstützenswert, an der Stelle bin ich aber raus. Das bietet allen Skeptikern und Gegnern dieser Bewegung herrliches Futter....und das völlig zurecht.
Haarsträubend... im wahrsten Sinne des Wortes.
Weil mein erster Gedanke dazu war, dass es an den so genannten "Ethnopluralismus" der Identitären erinnert, wenn bestimmte Dinge (in diesem Fall Frisuren) lediglich Menschen aus einer spezifischen Kultur bzw. "Ethnie" vorbehalten sein dürfen.
Man sucht eben jedes Haar in der Suppe ...