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SGE Fussballanalyse- und Taktikthread

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Die Abrechnung mit der Medienlandschaft kann ich durchaus nachvollziehen.
Wenn Michel von fehlender Mentalität faselt, dann ist das einfach hanebüchener Unsinn.

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht" - weil man auch bei Rückständen selten aufgegeben hat und oft sogar noch "zurückgekommen" ist.
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U.K. schrieb:

Toller Beitrag, wenn er  mir auch etwas zu einseitig geraten ist.
Was mir negativ aufgefallen ist:
Schöner Rechenansatz die unentschieden anhand des X-Scores in möglicherweise gewonnen oder verloren aufzuteilen. Aber warum gerade ab 0,5? Kann man bei Betrachtung und dem Fazit: "Als erste Erkenntnis können wir also festhalten, dass bei den 14 Unentschieden 8 Punkte durch fehlendes Glück oder Unvermögen im Abschluss verloren gegangen sind. " dann einfach die glücklichen Siege gegen FCB (XG -0,6) Leipzig (XG-2,47)  oder Heidenheim (XG +0,15) außen vor lassen. Die machen zusammen auch genau 8 Punkte aus.




Ja klar. Kann man, weil man auch unglückliche Niederlagen raus lässt.
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Arya schrieb:

U.K. schrieb:

Toller Beitrag, wenn er  mir auch etwas zu einseitig geraten ist.
Was mir negativ aufgefallen ist:
Schöner Rechenansatz die unentschieden anhand des X-Scores in möglicherweise gewonnen oder verloren aufzuteilen. Aber warum gerade ab 0,5? Kann man bei Betrachtung und dem Fazit: "Als erste Erkenntnis können wir also festhalten, dass bei den 14 Unentschieden 8 Punkte durch fehlendes Glück oder Unvermögen im Abschluss verloren gegangen sind. " dann einfach die glücklichen Siege gegen FCB (XG -0,6) Leipzig (XG-2,47)  oder Heidenheim (XG +0,15) außen vor lassen. Die machen zusammen auch genau 8 Punkte aus.

Ja klar. Kann man, weil man auch unglückliche Niederlagen raus lässt.

Dann kannst du mir bestimmt auch die unglückliche Niederlage nennen.
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Die Abrechnung mit der Medienlandschaft kann ich durchaus nachvollziehen.
Wenn Michel von fehlender Mentalität faselt, dann ist das einfach hanebüchener Unsinn.

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht" - weil man auch bei Rückständen selten aufgegeben hat und oft sogar noch "zurückgekommen" ist.
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Anthrax schrieb:

Die Abrechnung mit der Medienlandschaft kann ich durchaus nachvollziehen.
Wenn Michel von fehlender Mentalität faselt, dann ist das einfach hanebüchener Unsinn.

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht" - weil man auch bei Rückständen selten aufgegeben hat und oft sogar noch "zurückgekommen" ist.

Mentalität ist da sicherlich das falsche Wort, ich würde es entweder als Schlafmützigkeit oder vielleicht kann man es auch als loslassen der taktischen Zwänge bezeichnen.  An 19 der 34 Spieltage sind wir in Rückstand geraten, in vielen davon bereits in der Anfangsviertelstunde. Und viele Spiele konnte wir noch drehen, dass heißt die Mannschaft kann es eigentlich.
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Bin noch nicht ganz durch. Bis hierhin schon mal vielen, vielen Dank und zu einem Punkt eine Verständnisfrage:
"Flanken in den Strafraum. Mit nur 60 angekommenen Flanken im Saisonverlauf steht die SGE in dieser Disziplin auf dem vorletzten Platz, hinter ihr nur noch der BVB mit nur 46 vollendeten Flanken. Die von sgefussballanalyse.com durchgeführte detaillierte Toranalyse verzeichnet in der gesamten Bundesligasaison genau ein Tor nach einer Flanke aus dem Spiel, nämlich das 1:2 durch Ekitike im Rückspiel gegen RB Leipzig. Des Weiteren kam es noch zu zwei weiteren Treffern nach Freistoßflanken."

Hier kam mir spontan das 1:0 in Leipzig in den Sinn. Zählt diese Vorlage von Nkounkou (da "flach") nicht als Flanke, sondern als Pass?
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Das ist eine gute Frage, die Statistikseiten sagen da soweit ich das sehe nichts Eindeutiges. Ich gehe davon aus, dass hohe Flanken gemeint sind, schaue das aber bei Gelegenheit nochmal nach.

Ansonsten Danke für´s Lob.
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Vielen Dank für die sehr aufwendige Analyse, die zudem angenehm zu lesen ist. Den Grund für die negative Stimmung hast du am Anfang deiner Analyse angeführt, zu wenig Pässe mit Abschluss aufs Tor. Es fehlten die "Ah" und "Oh" Momente und natürlich die Tore.
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Vielen Dank. So sehe ich das auch. Das Problem mit der Berichterstattung in den Medien, ist nicht, dass sie bemerken, dass das Spiel zäh ist, es wenig Aufregendes passiert, sondern dass sie das auf fehlende Struktur, Planung, Mentalität schieben, was halt einfach nicht der Punkt ist.
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Besten Dank für diese Analyse.
Nun kann ich faktenorientiert mit meinem Kumpel in den nächsten Tagen in die Saison-Abschluß-Diskussion gehen.
Besonders gefreut haben mich auch die, ebenfalls faktenorientierten, verbalen Backpfeifen in Richtung Pressetribüne.

Meine Spende ist raus.
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Herzlichen Dank für die Unterstützung und das Lob. Und viel Spaß beim Diskutieren.
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"Zur Einordnung: Die 3 besten Kopfballzweikämpfer der Liga sind Zagadou (82.2% gewonnene Kopfballzweikämpfe), Tah (73,8) und Chabot (72,7). Der beste SGE-Spieler in dieser Kategorie ist Robin Koch auf Platz 31 mit 61,5%. Auf Platz 43 folgt dann Buta mit 59,2% und der nächste Frankfurter Innenverteidiger ist Tuta auf Platz 78 mit 54,7%, Pacho liegt mit 52,9% auf Platz 93."

Tjoa, das zeigt halt auch warum hohe Standards nicht unbedingt das Mittel der Wahl sein sollten.
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Ja, aber an dieser Kopfballschwäche müssen sie mE arbeiten. Das ist so ein Bereich, wo man Punkte liegenlässt, obwohl so etwas eigentlich gut zu beheben ist und keine Raketenwissenschaft.
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Toller Beitrag, wenn er  mir auch etwas zu einseitig geraten ist.
Was mir negativ aufgefallen ist:
Schöner Rechenansatz die unentschieden anhand des X-Scores in möglicherweise gewonnen oder verloren aufzuteilen. Aber warum gerade ab 0,5? Kann man bei Betrachtung und dem Fazit: "Als erste Erkenntnis können wir also festhalten, dass bei den 14 Unentschieden 8 Punkte durch fehlendes Glück oder Unvermögen im Abschluss verloren gegangen sind. " dann einfach die glücklichen Siege gegen FCB (XG -0,6) Leipzig (XG-2,47)  oder Heidenheim (XG +0,15) außen vor lassen. Die machen zusammen auch genau 8 Punkte aus.

Kein Quergeschiebe.
Wenn Spieler wiederholt Räume nicht nutzen / anlaufen (1. Beispiel) oder die Situation verschlafen (2. Beispiel) und dadurch wiederholt zurück spielen, in was anderes als endlosen Passstafetten  oder Achtung Quergeschiebe endet das denn?
Vor allem würde das dann Krösches Aussage: "Wir sind zu langsam, gucken noch zu viel, müssen viel zielstrebiger nach vorne spielen. Wir ergötzen uns manchmal ein bisschen an unserem Ballbesitz" ad Absurdum führen.

Das Fazit hat für mich eher eine persönliche Abrechnung mit der Medienlandschaft.
Und den Vorwurf: "Stimmt es, dass das Toppmöller-Team mit ihrem öden Gekicke die Zuschauer vergrault habe?" habe ich den Medien noch nicht entnehmen können.
Richtig ist aber das Fazit: "dafür wird man auch als Zuschauer oder Fan vielleicht den ein oder anderen Abstrich in Sachen Action-Fußball machen müssen. "

"Wobei die „Erinnerung“ an den tollen Glasner-Fußball ohnehin arg verklärt ist, insbesondere mit Blick auf die Rückrunde 2023, als das Team einen ziemlichen Rückschritt in der Entwicklung machte und kaum mehr ein Bein auf den Boden bekam." --> Bis zum Neapel Aus hatte Glasner einen Punkteschnitt 1,67 danach nur noch von 1. Dies ist eher mit Stecker gezogen als mit Rückschritt zu bezeichnen. Nicht das die Entlassung nicht völlig gerechtfertigt war.

Interessant hätte ich eine Analyse vom Augsburg Spiel um die 35 Minute rum gefunden, als zum ersten Mal Pfiffe aufkamen.
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Danke für´s Lob.
Deine Kritik finde ich sehr interessant und ich glaube, du hast auch recht. Die Punkterechnerei ist zu einseitig, es ging mir halt besonders um einen Blick auf die Unentschieden, aber klar, das ist nicht wirklich ausgewogen.

Auch dass das dauernde Abbrechen von eigentlich gut gestellten Situationen dann zu diesem häufigen "wieder zurück spielen" führt, ist wahr. Mir geht es da vor allem darum zu zeigen, dass das nicht so geplant/gewollt ist, sondern Ergebnis von gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten ist und ich verstehe durchaus, dass das die Zuschauer nervt. Mich ja auch, aber wie gesagt, was mich interessiert, ist, warum das so ist. Man sieht ja, dass das auch Krösche und Toppmöller nervt und daran sieht man wiederum, dass Toppmöller den Spielern durchaus das nicht verordnet hat.

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"Ohne dahingehend besetzte Außen dürfte der von Toppmöller angestrebte dominantere Spielstil nur sehr schwer umsetzbar sein."

@Nick wie sieht es aus deiner/eurer Sicht diesbezüglich auf der TW-Position aus? Braucht es da zwingend jemand "spielstärkeren" als Trapp oder ist das eher vernachlässigbar?
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Das ist eine gute, aber heikle Frage.

Grundsätzlich wäre ein passstärkerer, spielstärkerer Torwart gut.

Andererseits konnte ich nur sehr wenige Situationen finden, in denen Trapp mit seiner Passschwäche wirklich Punkte gekostet hat.
Außerdem hat er halt auch enorme Stärken auf der Linie, aber vor allem im 1 gg. 1 und sichert damit auch Punkte.

Man müsste also einen Torwart finden, der Trapps Stärken hat, aber nicht seine Schwächen, das dürfte schon schwierig werden.

Und ich finde auch, dass man sich das sehr gut überlegen müsste, ob man so einen verdienten Spieler, der ja auch Integrationsfigur ist und ein gutes Standing in der Mannschaft zu haben scheint, einfach so kaltstellt.
Ich finde, so ein Verein wie die Eintracht muss da vorsichtig sein und ob ein etwas passstärkerer TW so eine große Verbesserung bringen würde, ist nicht gesagt, es ist ja nicht so dass Trapp ein kompletter Antikicker ist, der jeden Ball zum Gegner bläst.
Also sehr, sehr schwierige Frage.

Zum Glück müssen wir das nicht entscheiden.
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Die Abrechnung mit der Medienlandschaft kann ich durchaus nachvollziehen.
Wenn Michel von fehlender Mentalität faselt, dann ist das einfach hanebüchener Unsinn.

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht" - weil man auch bei Rückständen selten aufgegeben hat und oft sogar noch "zurückgekommen" ist.
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Anthrax schrieb:

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht"

Exakt so ist es auch aus meiner Sicht.
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Vielen Dank für Deine ausführliche Analyse.

Finde es auch super, wie Du mit der Kritik hier extrem konstruktiv umgehst.
Habe Dir auch eine kleine Spende zukommen lassen.

Gerne weiter so.
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Das ist eine gute Frage, die Statistikseiten sagen da soweit ich das sehe nichts Eindeutiges. Ich gehe davon aus, dass hohe Flanken gemeint sind, schaue das aber bei Gelegenheit nochmal nach.

Ansonsten Danke für´s Lob.
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NickHenig schrieb:

Das ist eine gute Frage, die Statistikseiten sagen da soweit ich das sehe nichts Eindeutiges. Ich gehe davon aus, dass hohe Flanken gemeint sind, schaue das aber bei Gelegenheit nochmal nach.

Ansonsten Danke für´s Lob.


Bei hohen Flanken müsste dann aber auch das 1-1 von Buta gegen Gladbach dabei sein.
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Das ist eine gute, aber heikle Frage.

Grundsätzlich wäre ein passstärkerer, spielstärkerer Torwart gut.

Andererseits konnte ich nur sehr wenige Situationen finden, in denen Trapp mit seiner Passschwäche wirklich Punkte gekostet hat.
Außerdem hat er halt auch enorme Stärken auf der Linie, aber vor allem im 1 gg. 1 und sichert damit auch Punkte.

Man müsste also einen Torwart finden, der Trapps Stärken hat, aber nicht seine Schwächen, das dürfte schon schwierig werden.

Und ich finde auch, dass man sich das sehr gut überlegen müsste, ob man so einen verdienten Spieler, der ja auch Integrationsfigur ist und ein gutes Standing in der Mannschaft zu haben scheint, einfach so kaltstellt.
Ich finde, so ein Verein wie die Eintracht muss da vorsichtig sein und ob ein etwas passstärkerer TW so eine große Verbesserung bringen würde, ist nicht gesagt, es ist ja nicht so dass Trapp ein kompletter Antikicker ist, der jeden Ball zum Gegner bläst.
Also sehr, sehr schwierige Frage.

Zum Glück müssen wir das nicht entscheiden.
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Ja, seh ich auch so. Diese Baustelle, nach den Abgängen von Rode und Hasebe, wird sich DT sicherlich nicht antun. Gerade auch weil es dann doch nicht wichtig genug ist.

Beim rasenfunk hatten sie KT nach dem. Spiel in Köln hart kritisiert, dass er das schwache Pressing des FC nicht ausgenutzt/ausgespielt hat, sondern immer halbgare lange Bälle, die prompt zurückkamen. So ist das Thema bei mir so ein bisschen in den Fokus geraten.
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Danke für´s Lob.
Deine Kritik finde ich sehr interessant und ich glaube, du hast auch recht. Die Punkterechnerei ist zu einseitig, es ging mir halt besonders um einen Blick auf die Unentschieden, aber klar, das ist nicht wirklich ausgewogen.

Auch dass das dauernde Abbrechen von eigentlich gut gestellten Situationen dann zu diesem häufigen "wieder zurück spielen" führt, ist wahr. Mir geht es da vor allem darum zu zeigen, dass das nicht so geplant/gewollt ist, sondern Ergebnis von gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten ist und ich verstehe durchaus, dass das die Zuschauer nervt. Mich ja auch, aber wie gesagt, was mich interessiert, ist, warum das so ist. Man sieht ja, dass das auch Krösche und Toppmöller nervt und daran sieht man wiederum, dass Toppmöller den Spielern durchaus das nicht verordnet hat.

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NickHenig schrieb:

Auch dass das dauernde Abbrechen von eigentlich gut gestellten Situationen dann zu diesem häufigen "wieder zurück spielen" führt, ist wahr. Mir geht es da vor allem darum zu zeigen, dass das nicht so geplant/gewollt ist, sondern Ergebnis von gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten ist und ich verstehe durchaus, dass das die Zuschauer nervt. Mich ja auch, aber wie gesagt, was mich interessiert, ist, warum das so ist. Man sieht ja, dass das auch Krösche und Toppmöller nervt und daran sieht man wiederum, dass Toppmöller den Spielern durchaus das nicht verordnet hat.

Diese Argumentation ist vollkommen schlüssig und ich denke, die meisten Toppmöller-Kritiker sehen das ganz genau so.
Der Kern der Kritik ist ja nicht, dass Toppmöller diese Spielweise verordnet hat, sondern dass er angesichts der "gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten" (genau das ist der Punkt!) entweder
- die Spielweise hätte ändern müssen oder
- die o.a. Unzulänglichkeiten hätte eliminieren müssen.

Letzteres halte ich für ambitioniert, da man z.B. aus Pacho oder Tuta nicht mal eben einen Hasebe machen kann und auch die Möglichkeiten im Training eher begrenzt sind. Aber die Nichtbeseitigung dieser entscheidenden und für die meisten sehr gut sichtbaren Schwachstelle ist der Hauptkritikpunkt an der vergangenen Saison.

Nachdem es so aussieht, dass de Kader weitestgehend unverändert bleiben wird, bin ich sehr gespannt, wie man dieses Problem in der neuen Saison angehen wird.
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nick schrieb:

Aus den oben analysierten Situationen und Zahlen ließe sich überdies die Überlegung begründen, dass das Spiel mit nur zwei 6ern sowohl in der Defensive (Abstimmung mit der Kette) als auch in der Offensive sehr anspruchsvoll, vielleicht zu anspruchsvoll ist. Ein Aufbau aus einem 4-3-3 mit einer Holding-6 ist eventuell etwas einfacher (in beide Richtungen) umzusetzen, auch ist in einer 4-3-Verteidigung ein Defensivkonzept deutlich einfacher zu automatisieren, insbesondere hinsichtlich der oben gezeigten Schwächen in der Rückraumabsicherung, aber vor allem im Herstellen von defensiver Breite.

da bin ich völlig bei dir, zumal diese variante  ein anderes leidiges problem lösen könnte, nämlich, dass skhiri hier bisher im vergleich zu seiner fc-zeit bisher nicht so gut funktioniert hat, dort aber regelmäßig einen defensiver agierenden  mann  neben/hinter sich hatte und ihm nach eigenem bekunden in einem interview zuletzt selbiges auch lieber ist.

nick schrieb:
Personell fehlen vor allem ein Nachfolger für Rode und ganz besonders Außenspieler, die sich als äußere Glieder der breiten Spitze, entweder als Außenstürmer oder als Schienenspieler auch spontan und allein im 1 gg. 1 außen durchsetzen können. Ohne dahingehend besetzte Außen dürfte der von Toppmöller angestrebte dominantere Spielstil nur sehr schwer umsetzbar sein.

ich habe den eindruck, dass hier bei uns ´zuletzt diesbezüglich ziemlich einseitig rein nach schnelligkeit gescoutet bzw eingekauft wurde. selbige ist zwar wichtig, aber eben nur ein teilaspekt, denn um im 1 gg 1 durchzukommen, brauch es eben auch noch nen guten mix aus instinkt, physis und dribbelstärke. wobei bei dem spielstil, den wir spielen wollen, die schlichte fähigkeit zum brauchbaren kombinieren noch on top kommt.
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NickHenig schrieb:

Auch dass das dauernde Abbrechen von eigentlich gut gestellten Situationen dann zu diesem häufigen "wieder zurück spielen" führt, ist wahr. Mir geht es da vor allem darum zu zeigen, dass das nicht so geplant/gewollt ist, sondern Ergebnis von gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten ist und ich verstehe durchaus, dass das die Zuschauer nervt. Mich ja auch, aber wie gesagt, was mich interessiert, ist, warum das so ist. Man sieht ja, dass das auch Krösche und Toppmöller nervt und daran sieht man wiederum, dass Toppmöller den Spielern durchaus das nicht verordnet hat.

Diese Argumentation ist vollkommen schlüssig und ich denke, die meisten Toppmöller-Kritiker sehen das ganz genau so.
Der Kern der Kritik ist ja nicht, dass Toppmöller diese Spielweise verordnet hat, sondern dass er angesichts der "gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten" (genau das ist der Punkt!) entweder
- die Spielweise hätte ändern müssen oder
- die o.a. Unzulänglichkeiten hätte eliminieren müssen.

Letzteres halte ich für ambitioniert, da man z.B. aus Pacho oder Tuta nicht mal eben einen Hasebe machen kann und auch die Möglichkeiten im Training eher begrenzt sind. Aber die Nichtbeseitigung dieser entscheidenden und für die meisten sehr gut sichtbaren Schwachstelle ist der Hauptkritikpunkt an der vergangenen Saison.

Nachdem es so aussieht, dass de Kader weitestgehend unverändert bleiben wird, bin ich sehr gespannt, wie man dieses Problem in der neuen Saison angehen wird.
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WürzburgerAdler schrieb:

Der Kern der Kritik ist ja nicht, dass Toppmöller diese Spielweise verordnet hat, sondern dass er angesichts der "gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten" (genau das ist der Punkt!) entweder
- die Spielweise hätte ändern müssen oder
- die o.a. Unzulänglichkeiten hätte eliminieren müssen.

hast du  schön zusammengefasst.

ich schreibe hier seit einiger zeit und mit gewisser regelmäßigkeit in diversen threads was von "sollbruchstellen im system", denn genau damit haben wir es meiner meinung nach hier zu tun, wenn ein bestimmtes fehlermuster sich mehr oder weniger durch eine komplette saison durchzieht und sich dabei auf diverse spieler verteilt.
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NickHenig schrieb:

Auch dass das dauernde Abbrechen von eigentlich gut gestellten Situationen dann zu diesem häufigen "wieder zurück spielen" führt, ist wahr. Mir geht es da vor allem darum zu zeigen, dass das nicht so geplant/gewollt ist, sondern Ergebnis von gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten ist und ich verstehe durchaus, dass das die Zuschauer nervt. Mich ja auch, aber wie gesagt, was mich interessiert, ist, warum das so ist. Man sieht ja, dass das auch Krösche und Toppmöller nervt und daran sieht man wiederum, dass Toppmöller den Spielern durchaus das nicht verordnet hat.

Diese Argumentation ist vollkommen schlüssig und ich denke, die meisten Toppmöller-Kritiker sehen das ganz genau so.
Der Kern der Kritik ist ja nicht, dass Toppmöller diese Spielweise verordnet hat, sondern dass er angesichts der "gruppentaktischen/individualtaktischen Unzulänglichkeiten" (genau das ist der Punkt!) entweder
- die Spielweise hätte ändern müssen oder
- die o.a. Unzulänglichkeiten hätte eliminieren müssen.

Letzteres halte ich für ambitioniert, da man z.B. aus Pacho oder Tuta nicht mal eben einen Hasebe machen kann und auch die Möglichkeiten im Training eher begrenzt sind. Aber die Nichtbeseitigung dieser entscheidenden und für die meisten sehr gut sichtbaren Schwachstelle ist der Hauptkritikpunkt an der vergangenen Saison.

Nachdem es so aussieht, dass de Kader weitestgehend unverändert bleiben wird, bin ich sehr gespannt, wie man dieses Problem in der neuen Saison angehen wird.
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Die "gruppentaktischen Unzulänglichkeiten" zu eliminieren, sehe ich allerdings schon als Aufgabe des Trainer-Teams an. Du musst ja aus Tuta keinen Hasebe machen, das erwartet ja keiner. Wenn sich allerdings im Aufbauspiel als Mannschaft so viele, sich ständig wiederholenden Schwächen zeigen, da z. B. Laufwege nicht passen oder nicht gesehen werden, muss ich mich halt schon fragen, was genau da eigentlich an Spielzügen die ganze Saison über einstudiert wird.
Und anscheinend ist unser Sportvorstand, trotz seines Vertrauens in den Trainer, da ja auch nicht völlig zufrieden mit dem Ergebnis, so wie er sich zuletzt zur Spielweise geäußert hat.
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Die "gruppentaktischen Unzulänglichkeiten" zu eliminieren, sehe ich allerdings schon als Aufgabe des Trainer-Teams an. Du musst ja aus Tuta keinen Hasebe machen, das erwartet ja keiner. Wenn sich allerdings im Aufbauspiel als Mannschaft so viele, sich ständig wiederholenden Schwächen zeigen, da z. B. Laufwege nicht passen oder nicht gesehen werden, muss ich mich halt schon fragen, was genau da eigentlich an Spielzügen die ganze Saison über einstudiert wird.
Und anscheinend ist unser Sportvorstand, trotz seines Vertrauens in den Trainer, da ja auch nicht völlig zufrieden mit dem Ergebnis, so wie er sich zuletzt zur Spielweise geäußert hat.
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Die "gruppentaktischen" vielleicht, bei den "individualtaktischen" wird es schon erheblich schwieriger, allein bei den "individualtechnischen" beißt du dir als Trainer die Zähne aus. Das musste schon Glasner erfahren. 😉
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Anthrax schrieb:

Ich glaube ich habe diese Saison am meisten den Satz gesagt "Am Willen liegts schonmal nicht"

Exakt so ist es auch aus meiner Sicht.
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Deine Kommentare drücken genau das aus was auch ich denke.
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Das ist eine gute, aber heikle Frage.

Grundsätzlich wäre ein passstärkerer, spielstärkerer Torwart gut.

Andererseits konnte ich nur sehr wenige Situationen finden, in denen Trapp mit seiner Passschwäche wirklich Punkte gekostet hat.
Außerdem hat er halt auch enorme Stärken auf der Linie, aber vor allem im 1 gg. 1 und sichert damit auch Punkte.

Man müsste also einen Torwart finden, der Trapps Stärken hat, aber nicht seine Schwächen, das dürfte schon schwierig werden.

Und ich finde auch, dass man sich das sehr gut überlegen müsste, ob man so einen verdienten Spieler, der ja auch Integrationsfigur ist und ein gutes Standing in der Mannschaft zu haben scheint, einfach so kaltstellt.
Ich finde, so ein Verein wie die Eintracht muss da vorsichtig sein und ob ein etwas passstärkerer TW so eine große Verbesserung bringen würde, ist nicht gesagt, es ist ja nicht so dass Trapp ein kompletter Antikicker ist, der jeden Ball zum Gegner bläst.
Also sehr, sehr schwierige Frage.

Zum Glück müssen wir das nicht entscheiden.
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NickHenig schrieb:
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... es ist ja nicht so dass Trapp ein kompletter Antikicker ist, der jeden Ball zum Gegner bläst.
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Tatsächlich bekommt man leider den Eindruck, wenn es um seine weiten Flugbälle in die gegnerischen Hälfte geht. Klar, de fehlt auch ein AMFG, ein Haller oder Kolo Muani, die solche Bälle mit dem Rücken zum Tor annehmen, festmachen und weiterverteilen können. Da ist mit Marmoush oder Chaibi nicht viel Staat zu machen.

Trotzdem ist die Streuung bei Trapps Abschlägen schon eine deutliche Schwäche, die ihm mMn auch die EM gekostet hat. Denn auch ein betagter Neuer und auch Ter Stegen bringen sehr viel mehr Bälle zum eigenen Mann. Bei Neuer ist es manchmal sogar gespenstisch, mit welcher Sicherheit er Bälle auch über 50m seinen Mitspielern in den Fuß spielt.

Bei uns ist es doch eher (gefühlt) so, dass max ein Drittel der weiten Bälle den eigenen Mann erreichen. Grade wenn hintenrum gespielt wird und Trapp den weiten Schlag aus dem Spiel heraus bringt.
Es gäbe sicher die Möglichkeit bei unseren sehr schnellen Spielern, den Raum hinter der letzten Kette zu bedienen, aber auch hier gefallen mir Trapps weite Bälle meist nicht, weil sie immer zu hohe Bögen beschreiben und spätestens 10m hinter der Mittellinie runterfallen. Das macht es den meist großbewachsenen Innenverteidigern der Gegner einfach zu leicht.

Insofern ist der Spielaufbau aus der Abwehr mit Flach- und Querpässen schon deswegen oft die bessere Wahl und von wahrscheinlich Toppmöller gewollt, weil der Ballbesitz nicht gleich wieder verloren geht.

Trotzdem ist Trapp natürlich auch für die neue Saison fest gesetzt. Grahl war immer ein zuverlässiger Ersatz. Ich hoffe aber, das Kaua und Simoni weitere Schritte in Richtung No 1 machen.


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