Was wird denn boykottiert? Der Support der Mannschaft. Und warum? Was hat die Mannschaft denn falsch gemacht?
Da zeigt sich mal wieder, dass bei gewissen Gruppierungen "alles für die Eintracht" schlicht und einfach gelogen ist. Es geht immer nur darum, sich selbst zu inszenieren. Wenn denen ein Furz quer sitzt, gern auch durch eigenes Verschulden, wird die Mannschaft im Stich gelassen. Wenigstens haben die echten Fans, insbesondere in der NWK Ruhe vor dem keifenden Weib (so hat es meine Tante mal formuliert) am Mikro.
Aber mal ohne Mist warum verlangt man immer das die Ultras supporten müssen? Die werden weder bezahlt von der Eintracht noch gesponsert. Das ist alles freiwillig und wen sie das Spiel boykottieren, dann ist das ihre Sache. Und das sie nicht alles für die Eintracht geben ist so lächerlich. Weder du noch die meisten hier investieren soviel Zeit für die Eintracht. Da geht oft der Großteil des Urlaubs drauf und von Kosten ganz zu schweigen. Aber das vergisst der gemeine Otto zu gerne.
Aber mal ohne Mist warum verlangt man immer das die Ultras supporten müssen?
Weil das ihr eigenes Credo ist, von wegen "die, die immer da sind". Und wehe dem, der in ihrem Dunstkreis nicht genug Engagement beim Support an den Tag legt!
Niemand "verlangt" ständigen Support von den Ultras. Sie machen sich nur unglaubwürdig, wenn ihr sehr offensiv nach außen kommuniziertes Selbstverständnis weniger und weniger der Realität entspricht.
Würde der Verein tatsächlich über allem stehen, dann wäre der Entzug der Unterstützung desselben kein willkommenes Druckmittel.
Und auch der Supportboykott ist eben nicht mehr nur "ihre Sache", wenn sie diesen in der Kurve aggressiv auch von Leuten außerhalb ihrer Gruppierung verlangen. Dann sollen sie ihre Tickets für Donnerstag gefälligst geschlossen in die Ticketbörse einstellen. Dann wäre es nur noch "ihre Sache".
Ich hab sowas schon befürchtet und finde es (sollte es tatsächlich so kommen) total Kacke.... und waum? Weil die laut sind und weil ich das aus der Kurve geil finde. Ich finde also Ihr Verhalten zum kotzen und gleichzeitig bin ich traurig, dass Sie nicht kommen....
Kann mich jemand von diesem Dilemma heilen (in dem vermutlich viele stecken)? (und bitte, freundlich gemeint, kommt mir nicht mit "selbst Stimmung machen", das kann doch keiner ernsthaft in der bekannten Dimension erwarten am Donnerstag)
Bei allem Respekt für die eindrucksvollen Choreos, ich finde den monotonen Singsang ohne jeglichen Spielbezug, der nur zu oft aus der Kurve dringt, einschläfernd.
Bei allem Respekt für die eindrucksvollen Choreos, ich finde den monotonen Singsang ohne jeglichen Spielbezug, der nur zu oft aus der Kurve dringt, einschläfernd.
ich nicht, ich mag es, wenn die generischen Fans anfangen zu singen und die Kurve das unmissverständlich mit lauterem Gesang zurückdrängt.
Ich gebe ja auch offen und ehrlich zu, dass ich mich dann an dieser Masse, Stärke und Kraft sehr freue und auf der Welle der "besten Fans der Welt" zu der ich nur wenig beitrage, außer dass ich für ein paar Euro eine DK habe und Fan bin, mitschwimme und mich dran freue, zum stärkeren Teil der Masse zu gehören...
Aber für die negativen Seiten, wie Polizisten hauen oder Raketen in andere Blöcke schießen, schäme ich mich. Ich sage ja, ich habe eine dissoziative Identitätsstörung
Aber mal ohne Mist warum verlangt man immer das die Ultras supporten müssen? Die werden weder bezahlt von der Eintracht noch gesponsert. Das ist alles freiwillig und wen sie das Spiel boykottieren, dann ist das ihre Sache. Und das sie nicht alles für die Eintracht geben ist so lächerlich. Weder du noch die meisten hier investieren soviel Zeit für die Eintracht. Da geht oft der Großteil des Urlaubs drauf und von Kosten ganz zu schweigen. Aber das vergisst der gemeine Otto zu gerne.
Von mir aus muss niemand supporten. Und ein "support", der aus langweiligen Liedchen besteht, brauche ich auch nicht. Lass die Eintracht Fußball spielen und ein paar Wochen ins Land gehen, dann wird es auch wieder "Stimmung" geben. Dass es jetzt einen "Boykott" geben soll, zeigt doch das Selbstverständnis der Ultras, dass sie sich für den "support" zuständig fühlen. Sonst wäre es ja gar kein Boykott. Also muss es auch niemand verlangen.
Fehlt nur noch, dass hier wieder ein paar weinerliche Stimmen kommen wie beim "Corona-Boykott": Bitte bitte, liebe Ultras, kommt doch bitte wieder zurück...
Ich war zu vielen Spielen während der Corona-Zeit und die Stimmung war Murks. Unkoordiniert und über 90 Minuten zu wenig. Wen man immer geht und der koordinierte Support der Ultras fehlt, fehlt einfach was. Viele Leute gehen klar wegen der Mannschaft, aber auch wegen des ganzen drumherum. Frankfurt hat mit die lauteste Kurve und das soll auch verdammt nochmal so bleiben. Ohne wird auf lange Zeit der gewisse Spirit fehlen.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Ich war zu vielen Spielen während der Corona-Zeit und die Stimmung war Murks. Unkoordiniert und über 90 Minuten zu wenig. Wen man immer geht und der koordinierte Support der Ultras fehlt, fehlt einfach was. Viele Leute gehen klar wegen der Mannschaft, aber auch wegen des ganzen drumherum. Frankfurt hat mit die lauteste Kurve und das soll auch verdammt nochmal so bleiben. Ohne wird auf lange Zeit der gewisse Spirit fehlen.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Wo gibt es Daumenschrauben von Polizei und Verantwortlichen und wie und wo werden die enger gezogen? Ehrlich mal, die Kurve kann doch wirklich machen was sie will und es passiert nix. Strafen der UEFA und strafrechtliche bzw zivilrechtliche Schritte bei Identifizierung Einzelner mal ausgenommen. Was davon abgesehen passiert denn?
So sind die Empfindungen halt verschieden. Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Fehlt nur noch, dass hier wieder ein paar weinerliche Stimmen kommen wie beim "Corona-Boykott": Bitte bitte, liebe Ultras, kommt doch bitte wieder zurück...
Wenn von denen jemand Stadionverbot bekommt, können sie ja gerne alle oder keiner machen.
Fehlt nur noch, dass hier wieder ein paar weinerliche Stimmen kommen wie beim "Corona-Boykott": Bitte bitte, liebe Ultras, kommt doch bitte wieder zurück...
Wenn von denen jemand Stadionverbot bekommt, können sie ja gerne alle oder keiner machen.
Ja, klar: "Ehre der Gruppe...!" Steht doch auf den Bannern
Bei allem Respekt für die eindrucksvollen Choreos, ich finde den monotonen Singsang ohne jeglichen Spielbezug, der nur zu oft aus der Kurve dringt, einschläfernd.
ich nicht, ich mag es, wenn die generischen Fans anfangen zu singen und die Kurve das unmissverständlich mit lauterem Gesang zurückdrängt.
Ich gebe ja auch offen und ehrlich zu, dass ich mich dann an dieser Masse, Stärke und Kraft sehr freue und auf der Welle der "besten Fans der Welt" zu der ich nur wenig beitrage, außer dass ich für ein paar Euro eine DK habe und Fan bin, mitschwimme und mich dran freue, zum stärkeren Teil der Masse zu gehören...
Aber für die negativen Seiten, wie Polizisten hauen oder Raketen in andere Blöcke schießen, schäme ich mich. Ich sage ja, ich habe eine dissoziative Identitätsstörung
Ich war zu vielen Spielen während der Corona-Zeit und die Stimmung war Murks. Unkoordiniert und über 90 Minuten zu wenig. Wen man immer geht und der koordinierte Support der Ultras fehlt, fehlt einfach was. Viele Leute gehen klar wegen der Mannschaft, aber auch wegen des ganzen drumherum. Frankfurt hat mit die lauteste Kurve und das soll auch verdammt nochmal so bleiben. Ohne wird auf lange Zeit der gewisse Spirit fehlen.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Ich war zu vielen Spielen während der Corona-Zeit und die Stimmung war Murks. Unkoordiniert und über 90 Minuten zu wenig. Wen man immer geht und der koordinierte Support der Ultras fehlt, fehlt einfach was. Viele Leute gehen klar wegen der Mannschaft, aber auch wegen des ganzen drumherum. Frankfurt hat mit die lauteste Kurve und das soll auch verdammt nochmal so bleiben. Ohne wird auf lange Zeit der gewisse Spirit fehlen.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Wo gibt es Daumenschrauben von Polizei und Verantwortlichen und wie und wo werden die enger gezogen? Ehrlich mal, die Kurve kann doch wirklich machen was sie will und es passiert nix. Strafen der UEFA und strafrechtliche bzw zivilrechtliche Schritte bei Identifizierung Einzelner mal ausgenommen. Was davon abgesehen passiert denn?
Und das sie nicht alles für die Eintracht geben ist so lächerlich
ist es nicht!
planscher08 schrieb:
Weder du noch die meisten hier investieren soviel Zeit
stimmt nicht, ich investiere im Vergleich zu den Boykottierern überhaupt Zeit für die Eintracht die, die jetzt boykottieren, tun das nicht, keine Minute, also investiere ich deutlich mehr
planscher08 schrieb:
für die Eintracht
nein, Sie investieren diese Zeit für sich selbst ... [Edit Werner: Bei allem Verständnis, aber das geht zu weit bzw. treibt die Diskussion weg von jeder Sachlichkeit]
Ich finde die Art und Weise, wie hier über das Thema geschrieben wird, differenziert und kritisch. Die üblen Vorkommnisse im Umlauf waren vermeidbar und beide Seiten haben ihr Ding dazu beigetragen, dass die Situationen eskalierten.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Das sieht Du, denke ich, richtig. Corona hat jede Menge Nerven verschlissen und polarisiert.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Ich bin da auch schon Opfer von geworden. Das war auf der Treppe auf der Gegentribüne. Bin eine Stufe zu weit hoch, und ein Mann hat sich gedrängt gefühlt. Ein Wort gab das andere. Dann wollte mich einer (ein Eintracht Fan) nach hinten an der Treppe ziehen, was von meiner Begleitung verhindert wurde. Dann kamen zwei Typen von links, und einer gab mir einfach eine Schelle. Ich habe das nicht weiter verfolgt, und habe auch nicht zurückgeschlagen. Das hat einfach kein Wert. Normalerweise gehört sowas aber definitiv angezeigt. Die waren alle total besoffen. Aber ja, man kriegt auch hier und dort was mit. Schlimm. Seit Corona bzw. der Öffnung des Stadions seit/nach Corona, flippen die Leute viel mehr aus. Ich glaube viele haben da einfach einen Schaden erlitten. Selbst während Corona hat irgendein Typ Random bei mir auf der Gegentribüne ein Bier auf bzw. knapp neben Max Kruse geworfen. Wurde dann von nem Zivilpolizist rausgezogen. Dank Kameras und keiner Auslastung sofort sichtbar wers war. Hoffentlich Stadionverbot und fertig.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt.
Ja, das ist definitiv so. Die Nerven liegen nach Corona auch in Blocks wo vorwiegend Familien und Rentner sitzen blank. Da wird sich wegen irgendwelchen Belanglosigkeiten gekloppt oder mit Bierbechern beworfen.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Jedenfalls habe ich auch so einen Einzelfall in meinem ersten Spiel im Stadion nach Corona erlebt. Wo einer nach dem Spiel meinte ich hätte mein Bier gegen sein Schienbein verschüttet. Was a) nicht stimmte (mein Bier war zur Halbzeit leer und der Becher in meiner Hosentasche längst ausgetrocknet) und b) in einem Stehblock auch kein Drama sein sollte, wenn im Sommer etwas Bier an mein nacktes Schienbein kommt. Der verfolgte mich, beschimpfte mich und wurde immer aggressiver. Ich bin jemand, der vorher 25 Jahre ohne nennenswerte Vorkommnisse im Stehblock unterwegs ist, da ich kritischen Sachen aus dem Weg gehe. Er ging einfach, egal wo ich hinging immer weiter hinter mir her. Bis ich dann mich zu Polizisten gestellt habe. Er wartete dann noch offensichtlich dann unten an der Treppe von den Blöcken auf mich. Konnte dem dann entgehen, in dem ich mich "umgezogen" habe (rotes Trikot aus, Kappe ab, so fielen Fixpunkte um nach mir zu gucken weg und ich kam mit der Menge an ihm vorbei).
War ein Einzelfall, aber auch für mich das Gefühl, dass nach Corona die Leute aggressiver sind. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass auf Rempler im Gedränge, die halt vorkommen, die Leute eher mal aggressiver reagieren als früher.
Ich finde die Art und Weise, wie hier über das Thema geschrieben wird, differenziert und kritisch. Die üblen Vorkommnisse im Umlauf waren vermeidbar und beide Seiten haben ihr Ding dazu beigetragen, dass die Situationen eskalierten.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Das sieht Du, denke ich, richtig. Corona hat jede Menge Nerven verschlissen und polarisiert.
Dass Leute ohne Karte vorzeigen in Blöcke gehen ist die vorherigen Spiele auch regelmäßig mindestens geduldet worden.
Und auch nicht geahndetem Fehlverhalten wird dann Gewohnheitsrecht?
Nochmal - die Eintracht achtet nicht aus Jux und Dollerei oder gar Willkür darauf, dass der 40er nicht hoffnungslos überfüllt ist.
Sollte es mal zu einer Massenpanik kommen, bei der es im dümmsten Fall nicht nur bei Verletzten bleibt, wird das bei einem total überfüllten Block ganz schnell auch strafrechtlich relevant. Dann kommt nämlich die Frage auf, wieso nichts gegen die Überfüllung getan wurde. Ich muss natürlich einräumen, dass nicht jeder in der Lage ist, diesen Zusammenhang zu verstehen.
Und auch nicht geahndetem Fehlverhalten wird dann Gewohnheitsrecht?
Gefühlt zumindest halt schon. Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden. Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
Adlerdenis_Reloaded schrieb: ... ... Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. ... ...
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Und auch nicht geahndetem Fehlverhalten wird dann Gewohnheitsrecht?
Gefühlt zumindest halt schon. Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden. Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
Adlerdenis_Reloaded schrieb: ... ... Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. ... ...
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Adlerdenis_Reloaded schrieb: ... ... Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. ... ...
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Ja, natürlich in erster Linie für Leute die irgendwelche schlecht bezahlten Ordner in solche Situationen bringen.
Und dennoch muss man halt auch mal hinterfragen, wie es so weit kommen konnte, dass Leute es als selbstverständlich erachten, einfach ohne Karte durchzumarschieren. Es ist ja nicht so, dass die sich in der Vergangenheit auch reingeprügelt hätten, oder dass wir da nur über paar Idioten reden. Das sind ja im 40er und teilweise auch im 42er hunderte von Leuten, die da eigentlich gar nicht stehen dürften.
Ich war zu vielen Spielen während der Corona-Zeit und die Stimmung war Murks. Unkoordiniert und über 90 Minuten zu wenig. Wen man immer geht und der koordinierte Support der Ultras fehlt, fehlt einfach was. Viele Leute gehen klar wegen der Mannschaft, aber auch wegen des ganzen drumherum. Frankfurt hat mit die lauteste Kurve und das soll auch verdammt nochmal so bleiben. Ohne wird auf lange Zeit der gewisse Spirit fehlen.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
So sind die Empfindungen halt verschieden. Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
So sind die Empfindungen halt verschieden. Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Danke. Bei mir erster Stadionbesuch 1982, das erste mal auswärts 1984.
Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte recht eindeutig ausfallen, nicht?
Aber bisher ist der Verein gewillt, die Kosten der Entwicklung zu bezahlen. Wie du schon gesagt hast:
WürzburgerAdler schrieb:
von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Warum? Weil man die laute Kurve haben möchte? Und weil man genau diese Kurve (und vllt. nur diese Kurve?) auch mit starkem Support assoziiert, der auch zu dem Hype der letzten Jahre beigetragen hat? Man verwertet ja keinen Fußball, sondern Emotionen! Mal schauen, wie lange die Eintracht welchen Preis noch bereit zum Zahlen ist, um die Emotionen zu verwerten. Bis Sponsoren sich wegen Negativ-Images zurückziehen? Bis die Verbände dermaßen hohe Strafen aussprechen, dass es langsam auch finanziell weh tut? Es muss ja schon irgendwas sein, das die Business-Strategie empfindlich stört.
Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion.
Das hast du jetzt in der Vergangenheit wiederholt und in verschiedenen Threads ausgeführt. Den Beweis bleibst du aber weiter schuldig. Während Corona beispielsweise war doch genug Zeit, um laut zu sein. Da hast du aber jedes Mal die Stecknadel im Stadion fallen gehört.
Ich bin seit Ende der 60er Jahren Dauergast im Stadion. Die Zeiten haben sich wahrhaftig sehr geändert, trotz der akuten Schwierigkeiten aber doch insgesamt sehr zum Vorteil.
Du beschreibst die Entwicklung der Fanszene ungemein treffend und einfühlsam, lieber Würzburger. Ich habe die gleichen Erinnerungen wie Du (wir sind wohl auch ziemlich genau ein Alter, ich bin ja erst seit kurzem Rentner und noch nicht so "aal" wie mein Nick vermuten lässt), es gab auch damals reichlich Gänsehaut-Momente, bei denen das gesamte Publikum mitmachte. Typisch die Fanfaren, das Fahnenmeer beim Einlaufen und bei den Toren (wie von Dir beschrieben), das Echo der "Eintracht" Rufe, allgemein die Anfeuerung nach Balleroberung und es gab auch Platzstürme. Pyro, montone Dauergesänge etc gab es nicht, Schlägerein und vor allem Pöpeleien unter den SGE-Anhängern ebenfalls kaum. Letzteres finde ich momentan am verstörendsten - diese Rücksichtslosigkeiten und Giftigkeiten innerhalb der SGE-Gemeinde; man sollte doch meinen, uns alle verbindet die Liebe zur SGE! Auch hier im Forum übrigens.
Hassgesänge gab es auch damals schon, besonders gegen die Kickers: "10 Flaschen und ein N..., das sind die Offenbacher Kicker", den "Rollstuhl-Siggi" (Siggi Held) und harmlose Dinge wie "Was trinken alle Eintracht Fans? Bier? Was trinken alle Kickers Fans? Kaba, Kaba, hält sie gesund". Na ja, es gibt noch reichlich Erinenrungen mehr, aber ich nicht zu nostalgisch daherkommen.
Die Zeit von damals wünsche ich mir aber, wie gesagt, nicht zurück, da nehme ich die aktuellen Sorgen gerne in Kauf. Die Stimmung ist heute 1000 mal besser, gerade auch weil es keine reine Männerveranstaltung mehr ist. Ich erinnere mich an den damaligen Zuschauerschnitt von etwa 20.000 Besuchern pro Spiel, verregnete Nachmittage oder Abende vor nicht mal 10.000 Zuschauern gegen den VFL Bochum zum Beispiel. Und diese "Bochum-Spiele" waren keine Seltenheit, die Stimmung war entsprechend. Dazu fast immer Finanzsorgen, kleine und große Skandale im Vorstand etc.
Aber ich denke, Du hast recht: auch ohne den "harten" Kern der Ultras gäbe es Stimmung, vielleicht von einer breiteren Basis getragen und damit auch authentischer. Insofern sähe ich keine großen Probleme auf die SGE zukommen, wenn diese Gruppierung beschnitten würde oder die SGE dauerhaft boykottiert, woran ich aber ohnehin nicht glaube.
Ich finde die Art und Weise, wie hier über das Thema geschrieben wird, differenziert und kritisch. Die üblen Vorkommnisse im Umlauf waren vermeidbar und beide Seiten haben ihr Ding dazu beigetragen, dass die Situationen eskalierten.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Ich bin da auch schon Opfer von geworden. Das war auf der Treppe auf der Gegentribüne. Bin eine Stufe zu weit hoch, und ein Mann hat sich gedrängt gefühlt. Ein Wort gab das andere. Dann wollte mich einer (ein Eintracht Fan) nach hinten an der Treppe ziehen, was von meiner Begleitung verhindert wurde. Dann kamen zwei Typen von links, und einer gab mir einfach eine Schelle. Ich habe das nicht weiter verfolgt, und habe auch nicht zurückgeschlagen. Das hat einfach kein Wert. Normalerweise gehört sowas aber definitiv angezeigt. Die waren alle total besoffen. Aber ja, man kriegt auch hier und dort was mit. Schlimm. Seit Corona bzw. der Öffnung des Stadions seit/nach Corona, flippen die Leute viel mehr aus. Ich glaube viele haben da einfach einen Schaden erlitten. Selbst während Corona hat irgendein Typ Random bei mir auf der Gegentribüne ein Bier auf bzw. knapp neben Max Kruse geworfen. Wurde dann von nem Zivilpolizist rausgezogen. Dank Kameras und keiner Auslastung sofort sichtbar wers war. Hoffentlich Stadionverbot und fertig.
Adlerdenis_Reloaded schrieb: ... ... Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. ... ...
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Adlerdenis_Reloaded schrieb: ... ... Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. ... ...
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Ja, natürlich in erster Linie für Leute die irgendwelche schlecht bezahlten Ordner in solche Situationen bringen.
Und dennoch muss man halt auch mal hinterfragen, wie es so weit kommen konnte, dass Leute es als selbstverständlich erachten, einfach ohne Karte durchzumarschieren. Es ist ja nicht so, dass die sich in der Vergangenheit auch reingeprügelt hätten, oder dass wir da nur über paar Idioten reden. Das sind ja im 40er und teilweise auch im 42er hunderte von Leuten, die da eigentlich gar nicht stehen dürften.
Und auch nicht geahndetem Fehlverhalten wird dann Gewohnheitsrecht?
Gefühlt zumindest halt schon. Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis. Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden. Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
So sind die Empfindungen halt verschieden. Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Ein Boykott durch die Ultraszene ist der klassische Schuss ins eigene Knie. Mal wohlmeinend und etwas naiv angenommen, diese Leutchen kämen ins Stadion um Freude am Spiel zu haben, würden sie sich ja wohl unbestritten selber bestrafen.
Ein Boykott durch die Ultraszene ist der klassische Schuss ins eigene Knie. Mal wohlmeinend und etwas naiv angenommen, diese Leutchen kämen ins Stadion um Freude am Spiel zu haben, würden sie sich ja wohl unbestritten selber bestrafen.
Das ist für den zum mitsingen aufgeforderten "Normlao" wohl eher ein Erpressungsversuch. Entweder Ihr toleriert, dass es Gewalttäter in der Kurve gibt, oder wir singen nicht mehr und stellen die Choreos ein.
Schade eigentlich, aber dann muss es halt ohne koordinierten Support gehen, so sehr ich den schätze.
Schade eigentlich, aber dann muss es halt ohne koordinierten Support gehen, so sehr ich den schätze.
Warum soll ein koordinierter Support nur von Ultras erfolgreich durchgeführt werden? In den 80ern gab es auch den "Seemann" (Capo) was schlagartig zu einem super koordinierten Support führte. Ich würde mir sehnlichst wünschen, dass sich jemand aus einem Fanclub als Anheizer hervorhebt. Nur dann würden die Ultras merken, dass sie nicht der Nabel der Kurve sind.
Das ist für den zum mitsingen aufgeforderten "Normlao" wohl eher ein Erpressungsversuch. Entweder Ihr toleriert, dass es Gewalttäter in der Kurve gibt, oder wir singen nicht mehr und stellen die Choreos ein.
Erpressung ist im Prinzip richtig, denke ich, aber ich glaube nicht, dass es an die "Normalos" gerichtet ist, sondern an die SGE-Führung.
Die Kurve will ihre vermeintlichen Rechte sichern, die scheinbar (?) nicht immer ganz einheitlich durch die Verantwortlichen gehandhabt und/oder kommuniziert werden/wurden. Ich bin viel zu weit weg, aber wenn es stimmt, dass in der Vergangenheit z. B. Kontrollen, Polizeipräsenz im/am Block, Freiheiten und Reglementierungen für die Kurve in Sachen Pyro-Gebrauch relativ lasch, uneinheitlich oder heterogen gehandhabt und eben auch unzureichend kommuniziert wurden, dann verstehe ich grundsätzlich schon, wenn Veränderungen eines Status Quo (wie beispielsweise eine unangekündigt "stringentere" Vorgehensweise beim Einlass in den Block) dazu führen, dass die Gruppen sich irritiert fühlen und "Angst" haben, ihrerseits klein gehalten und in die Schranken gewiesen zu werden. Durch eine Gruppendynamik kann es dann schnell zu den Überreaktionen kommen, wie am Samstag. Wenn ohnehin schon Druck auf dem Kessel ist, dann reichen teils eben kleine Funken, schlimm, aber wahr.
Diese vermeintliche Drohung zu boykottieren ist doch wie im Arbeitskampf: "Wenn ihr mir nicht mindestens den alten Status (Freiheiten, manchmal Weggucken) zurückgebt, entziehe ich Euch unsere Arbeitskraft (Support)" heißt im Klartext, ich streike eben (Boykott, Streik, wie das Kind heißt, ist egal).
Die SGE wiederum kann als Verantwortlicher, um in der Nomenklatur des Arbeitskampfes zu bleiben, mit "Aussperrung" reagieren, um der Kurve zu zeigen "so nicht" und muss sich dabei bewusst sein, dass in dieser Zeit in der Tat die "Arbeitskraft" nicht da ist und der Laden eben mit den anderen (Normalos?) laufen muss, die noch da "und nicht gewerkschaftlich organisiert ist"
Und irgendwie fühle ich mich gerade genau dort, im "Arbeitskampf"... Ich überlege noch, wie ich an Stelle der Eintracht oder auch an Stelle der Kurve reagieren würde. Allerdings ist aus meiner Sicht die einzig sinnvolle Reaktion der Kurve durchaus einfach: Benehmt Euch, geht in verschiedenen Anliegen in eine offene Kommunikation (Axel Hellmann wäre ganz sicher bereit Kompromisse einzugehen), aber lasst verbindlich Dinge weg, bei denen der Verein einfach nicht nachgiebig sein kann (Gewalt, geworfene Böller, strikte Ablehnung von Polizei und Kontrolle, die Liste ist lang)
Ich hoffe noch, dass morgen Stimmung in der Bude ist und die Gruppen sich irgendwie vertragen. Es fehlt in meinen Augen manchmal auch einfach ein Zeichen der Versöhnung, der Einsicht und dem Wille zu kommunizieren (ohne drastische Verfehlungen hinzunehmen). Wobei das jetzt zugegeben schon nahezu klerikal klingt, was mir ziemlich fern liegt
Aber mal ohne Mist warum verlangt man immer das die Ultras supporten müssen? Die werden weder bezahlt von der Eintracht noch gesponsert. Das ist alles freiwillig und wen sie das Spiel boykottieren, dann ist das ihre Sache. Und das sie nicht alles für die Eintracht geben ist so lächerlich. Weder du noch die meisten hier investieren soviel Zeit für die Eintracht. Da geht oft der Großteil des Urlaubs drauf und von Kosten ganz zu schweigen. Aber das vergisst der gemeine Otto zu gerne.
Weil das ihr eigenes Credo ist, von wegen "die, die immer da sind". Und wehe dem, der in ihrem Dunstkreis nicht genug Engagement beim Support an den Tag legt!
Niemand "verlangt" ständigen Support von den Ultras. Sie machen sich nur unglaubwürdig, wenn ihr sehr offensiv nach außen kommuniziertes Selbstverständnis weniger und weniger der Realität entspricht.
Würde der Verein tatsächlich über allem stehen, dann wäre der Entzug der Unterstützung desselben kein willkommenes Druckmittel.
Und auch der Supportboykott ist eben nicht mehr nur "ihre Sache", wenn sie diesen in der Kurve aggressiv auch von Leuten außerhalb ihrer Gruppierung verlangen. Dann sollen sie ihre Tickets für Donnerstag gefälligst geschlossen in die Ticketbörse einstellen. Dann wäre es nur noch "ihre Sache".
Bei allem Respekt für die eindrucksvollen Choreos, ich finde den monotonen Singsang ohne jeglichen Spielbezug, der nur zu oft aus der Kurve dringt, einschläfernd.
ich nicht, ich mag es, wenn die generischen Fans anfangen zu singen und die Kurve das unmissverständlich mit lauterem Gesang zurückdrängt.
Ich gebe ja auch offen und ehrlich zu, dass ich mich dann an dieser Masse, Stärke und Kraft sehr freue und auf der Welle der "besten Fans der Welt" zu der ich nur wenig beitrage, außer dass ich für ein paar Euro eine DK habe und Fan bin, mitschwimme und mich dran freue, zum stärkeren Teil der Masse zu gehören...
Aber für die negativen Seiten, wie Polizisten hauen oder Raketen in andere Blöcke schießen, schäme ich mich. Ich sage ja, ich habe eine dissoziative Identitätsstörung
Bitte sag mir, dass Du "gegnerisch" meinst, und nicht "generisch".
Von mir aus muss niemand supporten. Und ein "support", der aus langweiligen Liedchen besteht, brauche ich auch nicht. Lass die Eintracht Fußball spielen und ein paar Wochen ins Land gehen, dann wird es auch wieder "Stimmung" geben.
Dass es jetzt einen "Boykott" geben soll, zeigt doch das Selbstverständnis der Ultras, dass sie sich für den "support" zuständig fühlen. Sonst wäre es ja gar kein Boykott. Also muss es auch niemand verlangen.
Fehlt nur noch, dass hier wieder ein paar weinerliche Stimmen kommen wie beim "Corona-Boykott": Bitte bitte, liebe Ultras, kommt doch bitte wieder zurück...
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Wo gibt es Daumenschrauben von Polizei und Verantwortlichen und wie und wo werden die enger gezogen? Ehrlich mal, die Kurve kann doch wirklich machen was sie will und es passiert nix. Strafen der UEFA und strafrechtliche bzw zivilrechtliche Schritte bei Identifizierung Einzelner mal ausgenommen. Was davon abgesehen passiert denn?
Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Wenn von denen jemand Stadionverbot bekommt, können sie ja gerne alle oder keiner machen.
Ja, klar: "Ehre der Gruppe...!" Steht doch auf den Bannern
ich nicht, ich mag es, wenn die generischen Fans anfangen zu singen und die Kurve das unmissverständlich mit lauterem Gesang zurückdrängt.
Ich gebe ja auch offen und ehrlich zu, dass ich mich dann an dieser Masse, Stärke und Kraft sehr freue und auf der Welle der "besten Fans der Welt" zu der ich nur wenig beitrage, außer dass ich für ein paar Euro eine DK habe und Fan bin, mitschwimme und mich dran freue, zum stärkeren Teil der Masse zu gehören...
Aber für die negativen Seiten, wie Polizisten hauen oder Raketen in andere Blöcke schießen, schäme ich mich. Ich sage ja, ich habe eine dissoziative Identitätsstörung
Bitte sag mir, dass Du "gegnerisch" meinst, und nicht "generisch".
Ha, wohl wahr... Danke.
Es gab wohl wenige Stellen, an denen das unangebrachter war, sich zu verschreiben, als an dieser Stelle!
Bitte sag mir, dass Du "gegnerisch" meinst, und nicht "generisch".
Ha, wohl wahr... Danke.
Es gab wohl wenige Stellen, an denen das unangebrachter war, sich zu verschreiben, als an dieser Stelle!
Dann bin ich beruhigt!
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Wo gibt es Daumenschrauben von Polizei und Verantwortlichen und wie und wo werden die enger gezogen? Ehrlich mal, die Kurve kann doch wirklich machen was sie will und es passiert nix. Strafen der UEFA und strafrechtliche bzw zivilrechtliche Schritte bei Identifizierung Einzelner mal ausgenommen. Was davon abgesehen passiert denn?
Ha, wohl wahr... Danke.
Es gab wohl wenige Stellen, an denen das unangebrachter war, sich zu verschreiben, als an dieser Stelle!
Dann bin ich beruhigt!
ist es nicht!
stimmt nicht, ich investiere im Vergleich zu den Boykottierern überhaupt Zeit für die Eintracht die, die jetzt boykottieren, tun das nicht, keine Minute, also investiere ich deutlich mehr
nein, Sie investieren diese Zeit für sich selbst ... [Edit Werner: Bei allem Verständnis, aber das geht zu weit bzw. treibt die Diskussion weg von jeder Sachlichkeit]
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Das sieht Du, denke ich, richtig. Corona hat jede Menge Nerven verschlissen und polarisiert.
Ich bin da auch schon Opfer von geworden. Das war auf der Treppe auf der Gegentribüne. Bin eine Stufe zu weit hoch, und ein Mann hat sich gedrängt gefühlt. Ein Wort gab das andere. Dann wollte mich einer (ein Eintracht Fan) nach hinten an der Treppe ziehen, was von meiner Begleitung verhindert wurde. Dann kamen zwei Typen von links, und einer gab mir einfach eine Schelle. Ich habe das nicht weiter verfolgt, und habe auch nicht zurückgeschlagen. Das hat einfach kein Wert. Normalerweise gehört sowas aber definitiv angezeigt. Die waren alle total besoffen. Aber ja, man kriegt auch hier und dort was mit. Schlimm. Seit Corona bzw. der Öffnung des Stadions seit/nach Corona, flippen die Leute viel mehr aus. Ich glaube viele haben da einfach einen Schaden erlitten. Selbst während Corona hat irgendein Typ Random bei mir auf der Gegentribüne ein Bier auf bzw. knapp neben Max Kruse geworfen. Wurde dann von nem Zivilpolizist rausgezogen. Dank Kameras und keiner Auslastung sofort sichtbar wers war. Hoffentlich Stadionverbot und fertig.
Ja, das ist definitiv so. Die Nerven liegen nach Corona auch in Blocks wo vorwiegend Familien und Rentner sitzen blank. Da wird sich wegen irgendwelchen Belanglosigkeiten gekloppt oder mit Bierbechern beworfen.
Jedenfalls habe ich auch so einen Einzelfall in meinem ersten Spiel im Stadion nach Corona erlebt. Wo einer nach dem Spiel meinte ich hätte mein Bier gegen sein Schienbein verschüttet. Was a) nicht stimmte (mein Bier war zur Halbzeit leer und der Becher in meiner Hosentasche längst ausgetrocknet) und b) in einem Stehblock auch kein Drama sein sollte, wenn im Sommer etwas Bier an mein nacktes Schienbein kommt. Der verfolgte mich, beschimpfte mich und wurde immer aggressiver. Ich bin jemand, der vorher 25 Jahre ohne nennenswerte Vorkommnisse im Stehblock unterwegs ist, da ich kritischen Sachen aus dem Weg gehe. Er ging einfach, egal wo ich hinging immer weiter hinter mir her. Bis ich dann mich zu Polizisten gestellt habe. Er wartete dann noch offensichtlich dann unten an der Treppe von den Blöcken auf mich. Konnte dem dann entgehen, in dem ich mich "umgezogen" habe (rotes Trikot aus, Kappe ab, so fielen Fixpunkte um nach mir zu gucken weg und ich kam mit der Menge an ihm vorbei).
War ein Einzelfall, aber auch für mich das Gefühl, dass nach Corona die Leute aggressiver sind. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass auf Rempler im Gedränge, die halt vorkommen, die Leute eher mal aggressiver reagieren als früher.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Das sieht Du, denke ich, richtig. Corona hat jede Menge Nerven verschlissen und polarisiert.
Und auch nicht geahndetem Fehlverhalten wird dann Gewohnheitsrecht?
Nochmal - die Eintracht achtet nicht aus Jux und Dollerei oder gar Willkür darauf, dass der 40er nicht hoffnungslos überfüllt ist.
Sollte es mal zu einer Massenpanik kommen, bei der es im dümmsten Fall nicht nur bei Verletzten bleibt, wird das bei einem total überfüllten Block ganz schnell auch strafrechtlich relevant. Dann kommt nämlich die Frage auf, wieso nichts gegen die Überfüllung getan wurde. Ich muss natürlich einräumen, dass nicht jeder in der Lage ist, diesen Zusammenhang zu verstehen.
Gefühlt zumindest halt schon.
Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis.
Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden.
Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus.
Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Ist wie in der Gesellschaft auch. Mehr Angriffe auf Polizei, mehr Aggros, mehr Alk , mehr Drogen……..
Gefühlt zumindest halt schon.
Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis.
Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden.
Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus.
Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Ja, natürlich in erster Linie für Leute die irgendwelche schlecht bezahlten Ordner in solche Situationen bringen.
Und dennoch muss man halt auch mal hinterfragen, wie es so weit kommen konnte, dass Leute es als selbstverständlich erachten, einfach ohne Karte durchzumarschieren.
Es ist ja nicht so, dass die sich in der Vergangenheit auch reingeprügelt hätten, oder dass wir da nur über paar Idioten reden.
Das sind ja im 40er und teilweise auch im 42er hunderte von Leuten, die da eigentlich gar nicht stehen dürften.
Ich hoffe das die Ultra- und Fanbase nicht daran zerbricht. Das wäre richtig kacke. Gerade die immer weiter enger ziehende Daumenschraube von Polizei, Verantwortlichen usw., aber auch die Gewaltexzesse unter Fussballfans, können schnell den Fussball zerstören.
Und nochmal es geht nicht um Relativierung von Gewalt. Das hat noch nie was gebracht.
Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Danke.
Bei mir erster Stadionbesuch 1982, das erste mal auswärts 1984.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte recht eindeutig ausfallen, nicht?
Aber bisher ist der Verein gewillt, die Kosten der Entwicklung zu bezahlen. Wie du schon gesagt hast:
Warum? Weil man die laute Kurve haben möchte? Und weil man genau diese Kurve (und vllt. nur diese Kurve?) auch mit starkem Support assoziiert, der auch zu dem Hype der letzten Jahre beigetragen hat?
Man verwertet ja keinen Fußball, sondern Emotionen!
Mal schauen, wie lange die Eintracht welchen Preis noch bereit zum Zahlen ist, um die Emotionen zu verwerten. Bis Sponsoren sich wegen Negativ-Images zurückziehen? Bis die Verbände dermaßen hohe Strafen aussprechen, dass es langsam auch finanziell weh tut? Es muss ja schon irgendwas sein, das die Business-Strategie empfindlich stört.
Das hast du jetzt in der Vergangenheit wiederholt und in verschiedenen Threads ausgeführt. Den Beweis bleibst du aber weiter schuldig. Während Corona beispielsweise war doch genug Zeit, um laut zu sein. Da hast du aber jedes Mal die Stecknadel im Stadion fallen gehört.
Du beschreibst die Entwicklung der Fanszene ungemein treffend und einfühlsam, lieber Würzburger. Ich habe die gleichen Erinnerungen wie Du (wir sind wohl auch ziemlich genau ein Alter, ich bin ja erst seit kurzem Rentner und noch nicht so "aal" wie mein Nick vermuten lässt), es gab auch damals reichlich Gänsehaut-Momente, bei denen das gesamte Publikum mitmachte. Typisch die Fanfaren, das Fahnenmeer beim Einlaufen und bei den Toren (wie von Dir beschrieben), das Echo der "Eintracht" Rufe, allgemein die Anfeuerung nach Balleroberung und es gab auch Platzstürme. Pyro, montone Dauergesänge etc gab es nicht, Schlägerein und vor allem Pöpeleien unter den SGE-Anhängern ebenfalls kaum. Letzteres finde ich momentan am verstörendsten - diese Rücksichtslosigkeiten und Giftigkeiten innerhalb der SGE-Gemeinde; man sollte doch meinen, uns alle verbindet die Liebe zur SGE! Auch hier im Forum übrigens.
Hassgesänge gab es auch damals schon, besonders gegen die Kickers: "10 Flaschen und ein N..., das sind die Offenbacher Kicker", den "Rollstuhl-Siggi" (Siggi Held) und harmlose Dinge wie "Was trinken alle Eintracht Fans? Bier? Was trinken alle Kickers Fans? Kaba, Kaba, hält sie gesund". Na ja, es gibt noch reichlich Erinenrungen mehr, aber ich nicht zu nostalgisch daherkommen.
Die Zeit von damals wünsche ich mir aber, wie gesagt, nicht zurück, da nehme ich die aktuellen Sorgen gerne in Kauf. Die Stimmung ist heute 1000 mal besser, gerade auch weil es keine reine Männerveranstaltung mehr ist. Ich erinnere mich an den damaligen Zuschauerschnitt von etwa 20.000 Besuchern pro Spiel, verregnete Nachmittage oder Abende vor nicht mal 10.000 Zuschauern gegen den VFL Bochum zum Beispiel. Und diese "Bochum-Spiele" waren keine Seltenheit, die Stimmung war entsprechend. Dazu fast immer Finanzsorgen, kleine und große Skandale im Vorstand etc.
Aber ich denke, Du hast recht: auch ohne den "harten" Kern der Ultras gäbe es Stimmung, vielleicht von einer breiteren Basis getragen und damit auch authentischer. Insofern sähe ich keine großen Probleme auf die SGE zukommen, wenn diese Gruppierung beschnitten würde oder die SGE dauerhaft boykottiert, woran ich aber ohnehin nicht glaube.
Was mich aber auch umtreibt, das hat schon jemand beschrieben, dass seit kompletter Öffnung des Stadions nach Covid, die Stimmung deutlich aggressiver geworden ist und das nicht nur in den Stehblöcken. Auch in unserem (Sitz-) Block habe ich in den letzten Monaten einige Schlägereien, oder übel aggressive Pöbeleien erlebt. Das ist mir in diesem Maße vorher nicht so vorgekommen. Woran das liegt? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht ist der gesamtgesellschaftliche Umgang intoleranter und ausgrenzender geworden.
Wenn die "aktive Fanszene" das Spiel am Donnerstag "boykottieren" wollen, dann fände ich das reichlich albern. Ich erwarte auch von diesen Gruppierungen eine Selbstreflektion und Konsequenzen aus diesen Exzessen.
Ich bin da auch schon Opfer von geworden. Das war auf der Treppe auf der Gegentribüne. Bin eine Stufe zu weit hoch, und ein Mann hat sich gedrängt gefühlt. Ein Wort gab das andere. Dann wollte mich einer (ein Eintracht Fan) nach hinten an der Treppe ziehen, was von meiner Begleitung verhindert wurde. Dann kamen zwei Typen von links, und einer gab mir einfach eine Schelle. Ich habe das nicht weiter verfolgt, und habe auch nicht zurückgeschlagen. Das hat einfach kein Wert. Normalerweise gehört sowas aber definitiv angezeigt. Die waren alle total besoffen. Aber ja, man kriegt auch hier und dort was mit. Schlimm. Seit Corona bzw. der Öffnung des Stadions seit/nach Corona, flippen die Leute viel mehr aus. Ich glaube viele haben da einfach einen Schaden erlitten. Selbst während Corona hat irgendein Typ Random bei mir auf der Gegentribüne ein Bier auf bzw. knapp neben Max Kruse geworfen. Wurde dann von nem Zivilpolizist rausgezogen. Dank Kameras und keiner Auslastung sofort sichtbar wers war. Hoffentlich Stadionverbot und fertig.
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus.
Aber Du weißt auch, für wen das ein Armutszeugnis ist, gell?
Ja, natürlich in erster Linie für Leute die irgendwelche schlecht bezahlten Ordner in solche Situationen bringen.
Und dennoch muss man halt auch mal hinterfragen, wie es so weit kommen konnte, dass Leute es als selbstverständlich erachten, einfach ohne Karte durchzumarschieren.
Es ist ja nicht so, dass die sich in der Vergangenheit auch reingeprügelt hätten, oder dass wir da nur über paar Idioten reden.
Das sind ja im 40er und teilweise auch im 42er hunderte von Leuten, die da eigentlich gar nicht stehen dürften.
Gefühlt zumindest halt schon.
Hier hat es die Eintracht auch einfach verbaselt, früher dagegen zu steuern. Die Thematik mit der Feuerwehr ist ja seit Jahren bekannt und wird auch immer wieder angemahnt, nur in den Griff gekriegt hat man es nie auch nur ansatzweise.
Wenn das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rufen muss, um den regulären Eintritt zu gewährleisten, ist das halt auch irgendwo ein Armutszeugnis.
Man muss hier dringend mal die Ordner-Organisation in Frage stellen. Vielleicht müssen hier auch nochmal die Strukturen reformiert, der Dienstleister gewechselt oder das leitende Personal vor Ort ausgetauscht werden.
Denn die Ordner der Eintracht tun vieles, für Ordnung sorgen aber ganz sicher nicht.
Ist wie in der Gesellschaft auch. Mehr Angriffe auf Polizei, mehr Aggros, mehr Alk , mehr Drogen……..
Ich komme aus einer Zeit, in der die organisierten Kurven gerade entstanden. Ich habe das damals begrüßt, denn plötzlich gab es neben dem spielbezogenen Aaaahhh, Ooohhhh und dem unvermeidlichen Dreiklanghorn eine koordinierte Anfeuerung. Eine Anfeuerung, die allerdings das restliche Publikum mitnahm, denn man konnte in die Rufe aus der Kurve miteinstimmen. Also ein eindeutiger Fortschritt, genauso wie das Fahnenmeer beim Einlaufen der Mannschaften oder bei Toren.
Was ist daraus geworden? Eine Muppetsshow, zu 90 % ausschließlich für die Kurve selbst. Über die Liedchen und ihre Performance wurde ja schon genug geschrieben, ebenso darüber, dass ein hoher Prozentsatz in der Kurve, das Spiel, für das er ja angeblich hergekommen ist, gar nicht mehr sieht. Daneben aber Begleiterscheinungen, die mir absolut zuwider sind, wie Pyro, Raketen, Böller, Rauch und Aggression. Gewalt gegen Ordner, das Durchsetzen illegalen Verhaltens und der Druck auf andere in der Kurve, die nicht exakt so ticken wie der harte Kern, tun ein Übriges.
Dagegenrechnen muss man die soziale Aufgabe, die die Kurve insbesondere außerhalb des Stadions wahrnimmt, die soziale Rolle der Kurve als solche sowie den Ausschluss von Hooliganism (weitgehend) und vor allem des Rechtsradikalismus. Hinzu kommen phantasievolle Choreos (für mich dennoch eine zweischneidige Sache wie alles, was nach organisierter Masse aussieht) und immer wieder mal höchst bemerkenswerte Banner zu politischen oder gesellschaftlichen Themen.
So sieht das für mich aus, und da jeder frei entscheiden kann, was er tun oder lassen möchte, weine ich den Boykottierern keine Träne nach. Der Verlust an "Stimmung" wird sich wieder einpendeln, früher war es auch laut im Waldstadion. Der Verlust an Pathos, Liedchen und Feuerwerk wäre für mich persönlich ein Gewinn. Namentlich weil ich - im Gegensatz zu z.B. Bommer - keinen Lustgewinn an Macht, Stärke und Härte verspüre. Aber so sind eben die Empfindungen der Menschen verschieden und so soll es ja auch sein.
NB: von Daumenschrauben habe ich wenig gesehen, zuletzt aber viel Hofieren, Pampern und Privilegien für eine Gruppe im Stadion - bis hin zu einer nagelneuen Stehtribüne.
Das ist für den zum mitsingen aufgeforderten "Normlao" wohl eher ein Erpressungsversuch.
Entweder Ihr toleriert, dass es Gewalttäter in der Kurve gibt, oder wir singen nicht mehr und stellen die Choreos ein.
Schade eigentlich, aber dann muss es halt ohne koordinierten Support gehen, so sehr ich den schätze.
Warum soll ein koordinierter Support nur von Ultras erfolgreich durchgeführt werden? In den 80ern gab es auch den "Seemann" (Capo) was schlagartig zu einem super koordinierten Support führte.
Ich würde mir sehnlichst wünschen, dass sich jemand aus einem Fanclub als Anheizer hervorhebt. Nur dann würden die Ultras merken, dass sie nicht der Nabel der Kurve sind.
Erpressung ist im Prinzip richtig, denke ich, aber ich glaube nicht, dass es an die "Normalos" gerichtet ist, sondern an die SGE-Führung.
Die Kurve will ihre vermeintlichen Rechte sichern, die scheinbar (?) nicht immer ganz einheitlich durch die Verantwortlichen gehandhabt und/oder kommuniziert werden/wurden. Ich bin viel zu weit weg, aber wenn es stimmt, dass in der Vergangenheit z. B. Kontrollen, Polizeipräsenz im/am Block, Freiheiten und Reglementierungen für die Kurve in Sachen Pyro-Gebrauch relativ lasch, uneinheitlich oder heterogen gehandhabt und eben auch unzureichend kommuniziert wurden, dann verstehe ich grundsätzlich schon, wenn Veränderungen eines Status Quo (wie beispielsweise eine unangekündigt "stringentere" Vorgehensweise beim Einlass in den Block) dazu führen, dass die Gruppen sich irritiert fühlen und "Angst" haben, ihrerseits klein gehalten und in die Schranken gewiesen zu werden. Durch eine Gruppendynamik kann es dann schnell zu den Überreaktionen kommen, wie am Samstag. Wenn ohnehin schon Druck auf dem Kessel ist, dann reichen teils eben kleine Funken, schlimm, aber wahr.
Diese vermeintliche Drohung zu boykottieren ist doch wie im Arbeitskampf: "Wenn ihr mir nicht mindestens den alten Status (Freiheiten, manchmal Weggucken) zurückgebt, entziehe ich Euch unsere Arbeitskraft (Support)" heißt im Klartext, ich streike eben (Boykott, Streik, wie das Kind heißt, ist egal).
Die SGE wiederum kann als Verantwortlicher, um in der Nomenklatur des Arbeitskampfes zu bleiben, mit "Aussperrung" reagieren, um der Kurve zu zeigen "so nicht" und muss sich dabei bewusst sein, dass in dieser Zeit in der Tat die "Arbeitskraft" nicht da ist und der Laden eben mit den anderen (Normalos?) laufen muss, die noch da "und nicht gewerkschaftlich organisiert ist"
Und irgendwie fühle ich mich gerade genau dort, im "Arbeitskampf"... Ich überlege noch, wie ich an Stelle der Eintracht oder auch an Stelle der Kurve reagieren würde. Allerdings ist aus meiner Sicht die einzig sinnvolle Reaktion der Kurve durchaus einfach: Benehmt Euch, geht in verschiedenen Anliegen in eine offene Kommunikation (Axel Hellmann wäre ganz sicher bereit Kompromisse einzugehen), aber lasst verbindlich Dinge weg, bei denen der Verein einfach nicht nachgiebig sein kann (Gewalt, geworfene Böller, strikte Ablehnung von Polizei und Kontrolle, die Liste ist lang)
Ich hoffe noch, dass morgen Stimmung in der Bude ist und die Gruppen sich irgendwie vertragen. Es fehlt in meinen Augen manchmal auch einfach ein Zeichen der Versöhnung, der Einsicht und dem Wille zu kommunizieren (ohne drastische Verfehlungen hinzunehmen). Wobei das jetzt zugegeben schon nahezu klerikal klingt, was mir ziemlich fern liegt