Es ging wieder los gestern, die Fahrt zum Freundschaftsspiel nach Lautern.
Zwar war ich auch in Limburg und Stadtallendorf, in Bensheim und in Höchst, gestern aber machte sich nicht nur eine kleine Schar auf die Eintracht zu begleiten, sondern einige tausend Fans.
Die Fahrt sollte direkt hier in Niederrad losgehen, ich lief also meine 10 Minuten zum Bahnhof und sah von weitem eine rot gekleidete Menge…. Sah lustig aus, nur wusste ich davon nix, sonst hätte ich mir auch ein rotes Teil angezogen…
Aber bald sollte ich erfahren, dass ich hier auch gar nicht dazugehörte. Den Bahnsteig entlanggehend schallte mir ein „ausziehen, ausziehen“ entgegen, sowie „was willst denn Du hier?“.
Bekleidet mit Eintracht Cap und einen Schal um mein schwarz-weiß geringeltes Hakeltäschen gewickelt, wohlgemerkt… Nun dieses Täschchen, es sollte noch eine weitere Rolle spielen im Verlauf des Tages…..
Dann fand ich auch meine Verabredung, sowie einige Forumsnasen, darunter eine aus Norwegen. Auch der Grieche war da und ich wurde dann doch noch herzlich mit einem Becher Äppler empfangen. Nachdem ich mein mitgebrachtes Bier, welches ich in der Hand hielt, ausgetrunken hatte, widmete ich mich also dem Äppler.
So fuhren wir also nach Mannheim und hatten einige Verspätung, wodurch der Anschlusszug verpasst wurde, und wir ganz knapp in Lautern ankamen.
Kurz vor Mannheim fiel mir auf, dass meine Blase noch mal entleert werden möchte und wollte eine Toilette aufsuchen. Allerdings hatten diese Idee schon mehrerer und es standen drei Jungs an, so dass ich es nicht mehr schaffte vor Mannheim. Dort musste ich dafür dann 50 Cent bezahlen, was meine Blase aber nicht daran hinderte sich kurz darauf, in der S-Bahn nach Lautern, wieder zu melden. Dort gab es dann zum Glück auch eine Toilette, die von den zahlreichen ebenfalls alkoholisierten Jungs aber rege genutzt wurde. Dabei ging selbstverständlich jegliche Privatsphäre verloren, denn sie zwängten sich zu dritt oder viert in eine Kabine. Ich durfte diese dann netterweise alleine benutzen.
In Lautern angekommen machte ich mich auf den Weg hoch zum Stadion, zum Glück ist es ja nicht zu verfehlen. Der Mob nahm gut bewacht und bewehrt eine andere Strecke. Oben angekommen stellte ich mich am Kassenhäuschen an, um zu vernehmen, dass die Stehplatzkarten aus wären.. Mein Versuch eine verbilligte Sitzplatzkarte zu erwerben scheiterte, so dass ich nun eine Karte für 18 Euros erwerben musste. Mir kommt es so vor, als ob ich noch niemals für ein Bulispiel so viel bezahlt habe. Auch ist mein Lebensmitteletat für die kommende Woche damit dahin. Aber egal, was soll’s…. Noch mehr ärgerte ich mich, als ich erfuhr, dass meine Mitreisenden nur 6 Euros bezahlt hatten (Studentenkarten) und außerdem noch reichlich Platz im Stehblock gewesen wäre. Nach Studenten sahen sie alle nicht aus, denn sie gingen mit großen Schritten auf die Vierzig zu. Aber schon klar, irgendwer muss diese Veranstaltung ja finanzieren. Angekommen am Eingang wurde mir dann als erstes mein Foto beschlagnahmt. Es wäre eine Profiausrüstung. Meine Canon EOS 350 D mit lediglich einem 55 mm Objektiv durfte ich bisher noch in jedes Stadion mit rein nehmen, fast jede Handykamera macht mindestens genauso so gute Bilder. Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus der Rucksäcke aufnahm, was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste. Um mich herum standen lauter Leute, die etwas sagten was sinngemäß bedeutete: "Guck mal die Alte, zum ersten Mal beim Fußball und nimmt unnütze Sachen mit.“ Den Gang zum Bus dufte ich noch einmal antreten, denn ich hatte ja mein gehäkeltes Täschchen dabei. Ein solches durfte ich sogar in Cottbus mit rein nehmen, wo mir mein Bachtäschchen abgenommen wurde.. Aber wie geschrieben, diese doofe Alte da ist zum ersten Mal beim Fußball. So stand ich nun zwei Pfandmärchen in der Hand und meine teure Eintrittskarte und ging in den Block. Dort erblickte ich Complice mit Tochter, der ich erst einmal meine Pfandmarken überreichte, die sie in ihre Hose steckte, denn mein Röckchen hatte so was wie eine Tasche ja nicht, und wurde freundlich von meinen Mitfans aufgefordert mich hinzusetzen. Da ja fast der ganze Block frei war, stellte ich mich unten an den Zaun und beobachtete die Einwechselspieler und stellt erfreut fest, dass Vasi durchspielte und Caio wirklich sehr schlank geworden ist. Dann kam die kleine Rosa zu mir und wollte ihre Frankreichfahne zu Ehren Bellaids am Zaun aufhängen, was von dem netten Ordner untersagt wurde. Nur innen dufte sie die Fahne befestigen. Ob wegen politischer Aussage oder aus Prinzip habe ich nicht hinterfragt. Ochs schoss dann eine ganz tolles Tor, dass ich schon erkennen konnte, als der Ball noch an seinem Fuß hing. „So und so ihr Zigeuner“ wurde schon im Zug gesungen, damit muss ich mich die nächsten Jahre wohl abfinden, nun kam aber auch noch „Zick-Zack Zigeunerpack“ aus dem Block. Da schrie ich wie am Spieß und die Gesänge hörten auf. Ob ich jetzt wahrgenommen wurde vom Vorsänger mit meinen Schreien oder nicht, die Hauptsche dieses unterblieb weiterhin. Auch Alex Meier schoss ein Tor auf der Gegenseite, welches mit "ausgerechnet Meier" kommentiert wurde. Dieser Spruch war mir aber egal, denn "ausgerechnet Meier" wird in dieser Saison noch sehr viele Tore schießen, denn wenn er sich nicht wieder verletzt, wird er unser Topscorer werden, da bin ich mir sicher.
Nach Ende des Spiels sagte mir unsere Fanbetreuung dann, dass alles mir rechten Dingen zugegangen wäre, und sie ja nicht den Lauterern vorschreiben könnten, was sie erlauben und was nicht und dass meine Kamera halt einfach groß wäre, das müsse ich doch verstehen… Denken die, dass ich meine 600 Euro teuer Kamera werfe??
Dann fuhren wir also wieder nach Mannheim, wo wir, weil der Zug samstags nicht fuhr, eine Stunde Pause hatten, und die Gastronomie sehr gut an uns verdiente. Martin Stein kam dann von der Arbeit vorbei und ich erzählte ihm von „Zick-Zack-Zigeunerpack“. Er nahm es zur Kenntnis und ich bin mir sicher, dass so was von ihm nicht kommen wird. Einem Mitfan, den ich wieder mal nicht kenne , schilderte ich mein Unbehagen über diesen „Schlachtruf“. Er konnte dieses aber leider nicht mit mir teilen. Die Jugend von heute schreit noch ganz andere Dinge und denkt sich nix dabei….
Am Bahnsteig dann lernte ich noch eine nette Polizistin kennen, die sich wunderte dass ich keine Tabletten dabei hätte, denn ich schnorrte eine für einen meiner Mitfans, der von heftiger Migräne geplagt wurde.
[quote=womeninblack] Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
womeninblack schrieb: Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Jetzt mal zum Wesentlichen: Sehr schöner Erlebnisbericht! [ich hatte auch noch überlegt, aus NRW anzureisen...)
marco-sge schrieb: [quote=womeninblack] Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
womeninblack schrieb: Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Jetzt mal zum Wesentlichen: Sehr schöner Erlebnisbericht! [ich hatte auch noch überlegt, aus NRW anzureisen...)
Bleib du mal lieber in NRW Sorry, aber Marco hat defenitiv recht. Nächste mal einfach den Chef der Ordner holen und nicht ausrasten. Das hat sich angehört wie ausm Schlachthof
Werte Sabine, ich muss meinen Vorrednern leider zurstimmen da es mehr als peinlich war was du da abgezogen hast. Das wir alle geladen waren und unseren Unmut mehr als laut geäußert haben ist vollkommen ok, aber ich kam mir vor wie im REWE wo ein kleines Kind auf dem Boden liegt und trotzig umherschreit.
Ja es ist schon schlimm das wir Zick,Zack Zigeunerpack gesungen haben genauso ist es auch nicht hinnehmbar das wir mit Schaufel und Spaten den Fritz Walter ausgraben wollen...böse Eintrachtfans.....
Und glaube mir eines, du bist nicht der Mittelpunkt der Fanszene wegen der nun bestimmte Lieder nicht mehr gesungen werden.
hatte eine angenehme Anreise aus den NL, trotz eines geisterfahrers. schönes Wetter auf der Hinfahrt, kurz vor 16:00 auf der Autobahn richtung Saarbrücken hab ich den Mannschaftsbus im glanz der Sonne überholt; macht schon was her... in Kaiserslautern erstmal den Betze hochgefahren, um ein Parkplatz irgendwo oben zu erwischen, aber dem war leider nicht so. Beim Wendemänover kamen mir dann ca 40 vermummte Jugendliche aus KL entgegen, war schon eher ein lächerlicher Anblick als beängstiger. paar Beleidigungen über mich ergehen lassen, fröhlich gewinkt und gegrüßt und wieder ab ins Tal. Wieder den Berg hochgelatscht, angenehme und fröhliche Gespräche mit Polizisten geführt. Kam ohne Verzögerung in den Stehblock, der erst noch vereinzelt gefüllt war. Spiel selber war recht ok, hinten stand man doch einigermaßen sicher, vorne war etwas mehr gegurke und da fehlte mir etwas die idee. zweikampfverhalten lege ich in einem Freundschaftsspiel kurz vor Saisonstart nicht soviel wert, da die Vereine auch wohl keine Verletzungen bzw überhartes Einsteigen ausgemacht haben. support war für ein freundschaftsspiel ganz gut. KL hingegen entäuschte auf der ganzen linie. alles im ganzen: es war nett
womeninblack schrieb: Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Jetzt mal zum Wesentlichen: Sehr schöner Erlebnisbericht! [ich hatte auch noch überlegt, aus NRW anzureisen...)
Bleib du mal lieber in NRW Sorry, aber Marco hat defenitiv recht. Nächste mal einfach den Chef der Ordner holen und nicht ausrasten. Das hat sich angehört wie ausm Schlachthof
Freu mich auf ein Treffen mit euch beiden "Zigeuner-Rufern" Übrigens genieße ich nur meinen wohlverdienten Urlaub in NRW
Zu den Zigeuner rufen gesellte sich noch ein "Wir hassen die Türkei" und was mich sehr erschreckte ein: "Alle Lautrer haben einen gelben Stern zu tragen." Was allerdings gottseidank beides nicht groß aus dem Block aufgenommen wurde....
Dem Gerald sein Song ging dafür nach einigen Versuchen recht flüssig von der Zunge
Zwar war ich auch in Limburg und Stadtallendorf, in Bensheim und in Höchst, gestern aber machte sich nicht nur eine kleine Schar auf die Eintracht zu begleiten, sondern einige tausend Fans.
Hmm, einige tausend im gesamten Stadion, wohl eher ca. 300 Frankfurter. Und diese Menge kann mit Sicherheit nicht den Stehbereich voll gemacht haben.
EndlessNameless schrieb:
ubi_sam schrieb:
EndlessNameless schrieb:
marco-sge schrieb:
womeninblack schrieb: Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Jetzt mal zum Wesentlichen: Sehr schöner Erlebnisbericht! [ich hatte auch noch überlegt, aus NRW anzureisen...)
Bleib du mal lieber in NRW Sorry, aber Marco hat defenitiv recht. Nächste mal einfach den Chef der Ordner holen und nicht ausrasten. Das hat sich angehört wie ausm Schlachthof
Freu mich auf ein Treffen mit euch beiden "Zigeuner-Rufern" Übrigens genieße ich nur meinen wohlverdienten Urlaub in NRW
Interessant, nur weil die beiden WIB's Verhalten kritisieren, gehören sie gleich zur Gruppe der "Zigeuner-Rufer"? Das nenne ich die bestechende Forumslogik
Zurück von der Saisoneröffnung und ohne gelesen zu haben was hier bisher diskutiert wurde: Die Jungs mit dem Zigeuner-Scheiße waren von der Brigade Nassau. Mich heute erblickend stimmten sie sofort wieder die Zugeuner-Rufe an. Klar fanden sie es "lustig", dass ich mich so echauffiert habe...
Um nochmal meine Position zu nennen: Zick-zack geht überhaupt nicht.. Fertig und aus!!!
womeninblack schrieb: Zurück von der Saisoneröffnung und ohne gelesen zu haben was hier bisher diskutiert wurde: Die Jungs mit dem Zigeuner-Scheiße waren von der Brigade Nassau. Mich heute erblickend stimmten sie sofort wieder die Zugeuner-Rufe an. Klar fanden sie es "lustig", dass ich mich so echauffiert habe...
Um nochmal meine Position zu nennen: Zick-zack geht überhaupt nicht.. Fertig und aus!!!
es gab gestern einiges im block zu hören, was nicht hätte unbedingt sein müssen ... ich lass mir auch gern ein wenig gepöbel gefallen bzw. pöbel auch gern mal selbst gerne, aber irgendwann wurde es einfach nur noch assi und mit dieser meinung steh ich nicht alleine da. ich hatte das gefühl, da waren einige leutz im block, die sich einfach nur mal die eier schaukeln wollten und die mehrheit hat schön mitgeschaukelt - gruppenzwang allez ... sorry, aber mir gefällt's halt besser, wenn sich der support an unsere mannschaft richtet - dieses "fußball interessiert uns nicht" und "drogen, hass und kampfsport"-gegröhle sowie die selbstdarstellung gewisser leute ging mir nach dem 5. mal echt auf'n zeiger ... aber wem's gefällt ...
ansonsten war es was die fahrt and sich angeht sehr nett, das wetter super und selbst die ladung grün saß entspannt auf der tribüne und hat sich ein wenig fußball aus anderer perspektive gegönnt, wobei ich heute erzählt bekommen habe, dass es nach dem spiel fast wieder zum zusammenprall gekommen wäre. schlußendlich sind aber alle (was ich so gehört habe bzw. die ich heute auf der saison-eröffnung getroffen habe) wieder gut nach hause gekommen.
meine digicam habe ich übrigens ohne probleme mit in den steher nehmen können, paar andere aus unserem bus haben sie allerdings zurückgeschickt. da wussten anscheinend einige ordner nicht, was jetzt genau die ansage war. und übrigens: laut info hier auf der hp sollten die cash-karten in lautern funktionieren, allerdings war das nur der fall, wenn man eine neue just-pay-karte hatte, denn meine alte pay-clever-karte funzte dort nicht ...
Auch wenn mir das, was ich hier lese, nicht so besonders gut gefällt - hier noch ein weiterer Erlebnisbericht aus Lautern. (Hatte ihn eben schon im UE gepostet, weil ich übersehen hatte, dass es hier schon einen Thread gibt).
Betze revisited. Nach dem Berg ist vor dem Berg. Kann das wahr sein: Ist der Sommer, der eigentlich noch gar nicht richtig angefangen hat, tatsächlich schon wieder vorbei? Fast vorbei ist ohne Zweifel die Sommerpause, die mir – trotz ohne W- oder E-M – in diesem Jahr wenig fußball- und eintracht-los, sondern wie eine Kette von Ereignissen, Berichten und Veranstaltungen vorkam. Dauernd war irgendwo irgendetwas wo man unbedingt gewesen sein musste. Merke: Nicht nur das Internet, auch das reale Leben fordert von einem Eintrachtler den ganzen Einsatz.
Mit großen Schritten nähert sich diese Pause, die keine war, jetzt also ihrem Ende, was man auch daran merkt, dass die Anzahl der Termine noch weiter wächst. An diesem Wochenende stehen gleich zwei auf dem Plan: Das letzte Testspiel der Eintracht in Kaiserslautern und die Saisoneröffnungsparty im Waldstadion. Beides werden wir am Wochenende nicht schaffen – zweiter Merksatz: Man darf auch mal zu Hause bleiben - deswegen überlegen wir hin und her und entscheiden uns schließlich für „einfach Fußball“: Wir setzen uns am Samstagnachmittag in unser Auto und machen uns auf in Richtung Kaiserslautern. Der Himmel ist blau mit weißen, manchmal auch ein paar grauen Wölkchen. Die Straßen leer und die Landschaft flach.
Erinnerungsflash. Eines meiner ersten Auswärtsspiele mit der Eintracht war ein Spiel in Lautern. Wir treffen uns vor dem Spiel in der Stadt mit Freunden, Lauterer. Gemeinsam machen wir uns an den Aufstieg Richtung Betze. Vor dem Stadion trennen sich unsere Wege – wir haben „neutrale“ Karten auf der Gegengeraden. Das Stadion ist pickepacke voll, das Spiel ist ausgeglichen. Hinter uns ein dicker Pfälzer, dem das gar nicht gefällt. „Ich bin gar net zufridde, gar net zufridde…“ ruft er immer wieder und schwenkt dabei rhythmisch den gefüllten Bierbecher, der jedesmal überschwappt und sich in unsere Nacken ergießt. Gar net zufridde. Wir schon, daran ändert auch die Bierdusche nichts. Das Spiel endete wie in meiner Erinnerung damals alle Spiele zwischen der Eintracht und dem FCK endeten: Mit einem 1:1.
Things have changed. So ein Ergebnis würde uns heute, im Jahr 2009, im letzten Testspiel vor der neuen Saison, nicht reichen. Die Sonne scheint immer noch und obwohl man den Betzeberg in Lautern eigentlich nicht verfehlen kann, kurven wir ein wenig verwirrt durchs Ort. Ein junger Mann erteilt uns Auskunft: „Um de Bahnhof rum, bis zur Kreissparkass und dann rechts enuff.“ Wir rätseln, ob es sich bei der Kreissparkasse immer noch um das gleiche Institut handelt, bei dem – wie man weiß – dereinst Fritz Walter beschäftigt war und von wo aus er täglich zum Training „de Bersch e nuff“ gelaufen ist . „So“ erzählt man sich im Pfälzischen „hat der sich nämlich sei Kondition geholt.“ Ah ja. Jedenfalls sind wir jetzt auf dem richtigen Weg – immer in Richtung Polizeigewimmel – und parken in einer ruhigen Seitenstraße.
Die Karawane den Berg hinauf ist schon in vollem Gange, wir verfehlen den „Eintracht-Weg“ und stapfen zusammen mit einem Pulk Lauterer bergauf, erklimmen Treppen und steile Waldpfade und landen vor dem Horst-Eckel-Tor. Stehplatzkarten sind aus. 18 Euro für einen Sitzplatz bei einem Testspiel sind happig. Die Wiesbadener vor zwei Jahren wollten sogar 20. Eigentlich, erklären uns die Ordner, eigentlich dürfen wir nicht durch diesen Eingang, sondern müssen auf der anderen Seite ins Stadion. Aber ok. Wir dürfen also durch, laufen innerhalb des Stadiongeländes rund ums Stadion herum und gewinnen so einen ersten Eindruck des neuen Betze, den wir seit dem WM-Umbau noch nicht gesehen haben. Wieder geht es Stufen hinauf und wieder hinunter. Es ist zehn Minuten vor Anpfiff, deswegen haben wir für die grandiose Aussicht auf die Stadt im Moment keine Zeit. Noch um eine weitere Ecke, noch eine Treppe nach unten und wir landen in einem breiten Gang, von dem aus wiederum Treppen ins Freie, ins Stadion führen.
Stutz. Nach den Menschenmengen beim Aufmarsch und an den Kassen haben wir unterbewusst ein gefülltes Rund erwartet und jetzt fällt der erste Bick auf die leere, rot bestuhlte Südtribüne.
Merkwürdige Atmosphäre. Das Stadion ist - trotz fünftausendvierhundertundnochebbes Zuschauern, wie später verkündet wird -fast leer und trotzdem ist es laut. Die Rufe hallen. Die Lauterer Westkurve ist gut gefüllt, die Eintrachtler drängen sich im schmalen Stehblock an der Ost. Grade läuft die Eintracht-Aufstellung über Lautsprecher und Videowand. Alles wie zuletzt erwartet. Oka im Tor. Mit Caio und Meier. Mit T-Bär. Mit Köhler statt Steinhöfer. Schwegler auf der 6. Libero als einzige Spitze. Und: Mit Vasi statt Franz. Huch. Die Fanblocks singen sich ein. Die Aufstellung der Lauterer. Bruguera. Amedick. Viele unbekannte Namen. Umbruch. Die Mannschaften laufen auf, die Einlaufkinder allesamt winzig. Groß im Bild auf der Videowand die Ersatzleute. Der immer noch Binde-lose Ama. Der finsterfinster blickende Pröll.
Anpfiff. Schon nach der ersten Viertelstunde sind die Kräfteverhältnisse klar. Die Lauterer bemüht und engagiert, die Eintracht zwar nicht besonders inspiriert, aber deutlich überlegen. Ruhiger Spielaufbau, erkennbares Bemühen, wo immer möglich direkt zu spielen. Wenig Alleingänge, stattdessen wird das Mittelfeld von hinten heraus mit Kurzpassspiel überbrückt. Vasi zeigt, dass er tatsächlich wieder „back“ ist. Er spielt eine sehr starke Partie, wirkt athletisch, einsatzfreudig, mit viel Übersicht. Verleiht der Innenverteidigung den Halt, der – wie von concordia-eagle und anderen an anderer Stelle bereits analysiert - in der letzten Saison so oft gefehlt hat. Daneben wirkt heute auch Russ sicher und souverän. Da wird es auch der gesunde Maik Franz vielleicht doch nicht so einfach haben, in die Stammformation zu kommen. Auffälligster Akteur im Mittelfeld: Benny Köhler, der agil wirkt, die Bälle fordert, auch mal über links geht. Technisch versiert, sehr kontrolliert: Pirmin Schwegler, der (Gruß an Enkhaamer) auch mich von fern tatsächlich an Sebastian Jung erinnert. Dynamisch, kraftvoll, mitunter ein wenig ungestüm: T-Bär (wobei mich, die ich im Blog G Fotos seiner Beinmuskulatur gesehen habe, sein kraftvolles Spiel natürlich nicht weiter wundert *g). Meier scheint seine etwas weiter vorgezogene Position zu mögen, er wechselt die Seiten, ist immer anspielbar, stiehlt sich häufig in die Spitze. Caio: Unauffällig, aber mit guten Einzelszenen – z.B. kurz vor der Halbzeit ein nach kurzem Alleingang trocken abgezogener Schuss aus 25 Metern, bei dem der neue Lauterer Torwart Probleme hat.
Je länger das Spiel läuft, desto besser kommt die Eintracht ins Rollen. Das neue Spielsystem ist erkennbar: Der Kombinations-Spielaufbau von hinten heraus, das schnelle Überbrücken des Mittelfeldes, die Variabilität in der Spielweise durch das „changierende“ Vierer-Mittelfeld – das sieht ganz gut aus. Aber man sieht auch, was noch nicht so gut funktioniert: Von Pressing kann noch keine Rede sein. Und auch das, was wohl als Verschieben gedacht ist, ist noch verbesserungsbedürftig. Beim Aufrücken stehen sich die Spieler in Strafraumnähe fast auf den Füßen. Die Räume werden zu eng, es gelingt (noch) nicht das Spiel vor dem Strafraum zu verlagern, in die Breite zu ziehen. Libero als einzige Spitze ist heute ein Totalausfall. Grade philosophieren wir darüber, dass auch Patrick Ochs anscheinend im neuen System seine Rolle noch nicht richtig gefunden hat – wenig zu sehen von seinen dynamischen Läufen über außen, wenig eingebunden ins Spielgeschehen – da fällt das 1:0 für die Eintracht. Zwar nicht nach Flankenlauf, sondern nach einem Lauterer Abwehrfehler, aber durch Ochs, der im Halbfeld steht, gut reagiert und abzieht. Huch. Tor.
Durst. Hunger. In der Halbzeit endlich Zeit für die Nahrungsaufnahme, die wir uns eigentlich schon nach dem Aufmarsch verdient gehabt hätten. Das Pay Clever in Lauern heißt sinnigerweise Justpay, die Verpflegung ist aber trotzdem weit über Aramak-Niveau. Zum Glück erkennen wir grade noch rechtzeitig, dass es sich an einem Stand bei Fohlenschnitzel und Pferde-Bratwurst nicht um lustige teuflische Verballhornungen, sondern tatsächlich um – igittibäh – Pferdewurstwaren handelt. Zum Glück gibt es auch anderes. Wir gehen weiter entlang an der Zeile mit Getränken und Wurstständen und sind – wow – jetzt wirklich geflasht. In der Mitte öffnet sich der Gang nach links in eine große, hohe Halle mit riesiger Glasfront, die einen freien Blick auf das unterhalb liegende Kaiserslautern eröffnet.
Da hat sich jemand anscheinend etwas gedacht. Eine Art Fabrikhallenarchitektur. Biertische und –bänke. Die Wolken ziehen über K-Town, die Sonne steht tief und glitzert durch die Scheiben. Wir überlegen, ob wir eine „Rodi“ oder eine „Weißi“ nehmen und entscheiden uns für rodi Currywurst und Betzeburger. Eine gute Wahl - sehr lecker.
Dazu kühle Getränke aus lustigen Bechern mit Lauterer Spielern ("Wer ist das denn?") und dann ist die Halbzeit auch schon wieder um.
Ama ist jetzt im Spiel - und das tut dem Angriff gut. Der Spielaufbau wird zunehmend gefälliger. Es wird teilweise flüssig und direkt kombiniert, auch der Druck über außen nimmt zu. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das nächste Tor fällt. Und da ist es auch schon. T-Bär bleibt hängen, Ama nimmt den Ball mit, versucht ihn am Lauter Torhüter vorbeizuziehen, der klatscht ab, Meier ist da: Tor. Alex reckt die Faust in den Himmel, freut sich sichtlich über sein Tor. Ich auch.
Der FCK, der in der ersten Halbzeit zwar schwach, aber zumindest engagiert gespielt hat, baut immer mehr ab. In dieser Form werden sie es schwer haben in der zweiten Liga. Das dämmert auch den Lauterern um uns herum, die zunehmen zynisch werden oder – je nach Temperament – bedenklich den Pfälzer Kopf schütteln. „Na ja“, sagt ein älterer Herr vor uns zu seinem ebenfalls nicht mehr ganz jungen Sohn „ Mer muss des so sehe. Des is ja net irgendwer, geesche den mir da spielen. Das sind die Frankfurter, die sin Bundesliga. Die habben e gudi Mannschaft.“ Haben wir? Haben wir! Ach, wie schön.
Skibbe wechselt so wie es wohl dem aktuellen Mannschaftsgefüge entspricht. Erst kommt der, der eigentlich in die Mannschaft gehört – Ama, dann der, der am nähesten dran ist – das muss dann wohl Steinhöfer sein. Dann der erweiterte Kreis – Mehdi, Jung, Petkovic – und schließlich der erweiterte Kreis des erweiterten Kreises: Toski, Heller und Bellaid. Das Spiel plätschert jetzt so dahin, der Lauterer Block schweigt, der rote Eintracht-Block singt „Oh wie ist das schön“. Ja schon, aber die Anlässe für dieses Lied waren bei Licht besehen auch schon einmal prickelnder.
Abpfiff. Der Eintracht-Block intoniert „Wir wollen die Mannschaft sehen“ – die Mannschaft folgt dem Ruf. Ama kommt noch einmal zurück und wirft sein Trikot über den Zaun – wieder einmal eine Gelegenheit seinen muskulösen Oberkörper zu bewundern.
Das Stadion leert sich. Wir bleiben und kucken noch ein bisschen, machen uns schließlich auf den Rückweg, wieder rund herum ums Stadiongelände, so wie wir gekommen sind. Über der Stadt hängen jetzt dunkle Wolken, die sich in den beiden riesigen Hochhäusern direkt neben dem Stadion, spiegeln.
Wir lehnen am Geländer und schauen übers Land. Da, ganz weit unten sieht man die Gleise des Bahnhofs. Wir sehen sie zwar nicht, aber wir hören ganz deutlich die Gesänge der Eintracht-Fans, die von der Polizeiarmada bereits nach unten verfrachtet worden ist. „Eintracht Frankfurt ohe, Eintracht Frankfurt ohe…“ Dann wildes Geschrei. Stille. Polizei-Sirenen. Stille. Dann wieder die Eintrachtler: „Lutscher. Lutscher.“ Mini-Hörspiel in drei Akten. Wir müssen grinsen.
Auch uns drängt es jetzt nach unten. Auf halber Strecke kommt uns ein überlebensgroßer Attila entgegen - der Eintracht-Bus, der sich – rückwärts fahrend – den Weg an der Autokolonne vorbei ins Stadion bahnt. Gekonnt ist gekonnt. In der Stadt machen wir noch kurz Halt an den Fußballskulpturen, die aus Anlass der WM, an verschiedenen Plätzen in der Stadt installiert worden sind.
Ein Hauch von Nord-Korea oder doch Kunst? Frage mich, warum bei der „11 Freunde müsst ihr sein“-Installation der Schiedsrichter mit dazu gehört. Zähle nach. *stirnpatsch* Das ist natürlich der Torwart. Peinlich. Durchs Pfälzerhinterland tuckern wir wieder zurück Richtung Mainz. Erste Regentropfen. Der nächste Berg kann kommen.
Man kann sich auch aufregen über kleinigkeiten! War alles soweit super! Sind erst auf der falschen seite hochgelaufen direkt in die arme der Lauterer Ultras! Die haben sich dann gleich vermummt und mit feuerzeugen geworfen! Naja eben wie im Kindergarten! Sind dann wieder zurück zum auto und durften dann doch zum gästeparkplatz! Die Brigade Jungs waren echt cool drauf und haben ordentlich stimmung gemacht! Vorallem der den alle asamoah nannten! War zwar immer das selbe lied aber trotzdem geil!
Brigade96 schrieb: Werte Sabine, ich muss meinen Vorrednern leider zurstimmen da es mehr als peinlich war was du da abgezogen hast. Das wir alle geladen waren und unseren Unmut mehr als laut geäußert haben ist vollkommen ok, aber ich kam mir vor wie im REWE wo ein kleines Kind auf dem Boden liegt und trotzig umherschreit.
Ja es ist schon schlimm das wir Zick,Zack Zigeunerpack gesungen haben genauso ist es auch nicht hinnehmbar das wir mit Schaufel und Spaten den Fritz Walter ausgraben wollen...böse Eintrachtfans.....
Und glaube mir eines, du bist nicht der Mittelpunkt der Fanszene wegen der nun bestimmte Lieder nicht mehr gesungen werden.
Auf eine erfolgreiche Saison....
Dass Zick, Zack... gesungen wurde, das ist nicht nur schlimm, das ist ekelhaft und rassistisch, genauso wie Hassbekundungen gegenüber der Türkei und Sprüche mit gelber Stern. Was haben diese Brigade-Leute eigentlich beim Fussball zu suchen? Mir sind die schon öfters unangenehm aufgefallen. Dass Sabine lauthals ihrer Empörung Ausdruck verliehen und zum Stopp dieser Hassparolen beigetragen hat, ist ihr hoch anzurechnen und keineswegs peinlich.
Dass Zick, Zack... gesungen wurde, das ist nicht nur schlimm, das ist ekelhaft und rassistisch, genauso wie Hassbekundungen gegenüber der Türkei und Sprüche mit gelber Stern. Was haben diese Brigade-Leute eigentlich beim Fussball zu suchen? Mir sind die schon öfters unangenehm aufgefallen. Dass Sabine lauthals ihrer Empörung Ausdruck verliehen und zum Stopp dieser Hassparolen beigetragen hat, ist ihr hoch anzurechnen und keineswegs peinlich.
Zwar war ich auch in Limburg und Stadtallendorf, in Bensheim und in Höchst, gestern aber machte sich nicht nur eine kleine Schar auf die Eintracht zu begleiten, sondern einige tausend Fans.
Die Fahrt sollte direkt hier in Niederrad losgehen, ich lief also meine 10 Minuten zum Bahnhof und sah von weitem eine rot gekleidete Menge….
Sah lustig aus, nur wusste ich davon nix, sonst hätte ich mir auch ein rotes Teil angezogen…
Aber bald sollte ich erfahren, dass ich hier auch gar nicht dazugehörte.
Den Bahnsteig entlanggehend schallte mir ein „ausziehen, ausziehen“ entgegen, sowie „was willst denn Du hier?“.
Bekleidet mit Eintracht Cap und einen Schal um mein schwarz-weiß geringeltes Hakeltäschen gewickelt, wohlgemerkt…
Nun dieses Täschchen, es sollte noch eine weitere Rolle spielen im Verlauf des Tages…..
Dann fand ich auch meine Verabredung, sowie einige Forumsnasen, darunter eine aus Norwegen.
Auch der Grieche war da und ich wurde dann doch noch herzlich mit einem Becher Äppler empfangen.
Nachdem ich mein mitgebrachtes Bier, welches ich in der Hand hielt, ausgetrunken hatte, widmete ich mich also dem Äppler.
So fuhren wir also nach Mannheim und hatten einige Verspätung, wodurch der Anschlusszug verpasst wurde, und wir ganz knapp in Lautern ankamen.
Kurz vor Mannheim fiel mir auf, dass meine Blase noch mal entleert werden möchte und wollte eine Toilette aufsuchen. Allerdings hatten diese Idee schon mehrerer und es standen drei Jungs an, so dass ich es nicht mehr schaffte vor Mannheim. Dort musste ich dafür dann 50 Cent bezahlen, was meine Blase aber nicht daran hinderte sich kurz darauf, in der S-Bahn nach Lautern, wieder zu melden. Dort gab es dann zum Glück auch eine Toilette, die von den zahlreichen ebenfalls alkoholisierten Jungs aber rege genutzt wurde. Dabei ging selbstverständlich jegliche Privatsphäre verloren, denn sie zwängten sich zu dritt oder viert in eine Kabine.
Ich durfte diese dann netterweise alleine benutzen.
In Lautern angekommen machte ich mich auf den Weg hoch zum Stadion, zum Glück ist es ja nicht zu verfehlen.
Der Mob nahm gut bewacht und bewehrt eine andere Strecke.
Oben angekommen stellte ich mich am Kassenhäuschen an, um zu vernehmen, dass die Stehplatzkarten aus wären.. Mein Versuch eine verbilligte Sitzplatzkarte zu erwerben scheiterte, so dass ich nun eine Karte für 18 Euros erwerben musste.
Mir kommt es so vor, als ob ich noch niemals für ein Bulispiel so viel bezahlt habe.
Auch ist mein Lebensmitteletat für die kommende Woche damit dahin.
Aber egal, was soll’s….
Noch mehr ärgerte ich mich, als ich erfuhr, dass meine Mitreisenden nur 6 Euros bezahlt hatten (Studentenkarten) und außerdem noch reichlich Platz im Stehblock gewesen wäre.
Nach Studenten sahen sie alle nicht aus, denn sie gingen mit großen Schritten auf die Vierzig zu.
Aber schon klar, irgendwer muss diese Veranstaltung ja finanzieren.
Angekommen am Eingang wurde mir dann als erstes mein Foto beschlagnahmt.
Es wäre eine Profiausrüstung.
Meine Canon EOS 350 D mit lediglich einem 55 mm Objektiv durfte ich bisher noch in jedes Stadion mit rein nehmen, fast jede Handykamera macht mindestens genauso so gute Bilder. Feixend brachte ich sie zum bereitgestellten Bus der Rucksäcke aufnahm, was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste. Um mich herum standen lauter Leute, die etwas sagten was sinngemäß bedeutete: "Guck mal die Alte, zum ersten Mal beim Fußball und nimmt unnütze Sachen mit.“ Den Gang zum Bus dufte ich noch einmal antreten, denn ich hatte ja mein gehäkeltes Täschchen dabei. Ein solches durfte ich sogar in Cottbus mit rein nehmen, wo mir mein Bachtäschchen abgenommen wurde.. Aber wie geschrieben, diese doofe Alte da ist zum ersten Mal beim Fußball. So stand ich nun zwei Pfandmärchen in der Hand und meine teure Eintrittskarte und ging in den Block. Dort erblickte ich Complice mit Tochter, der ich erst einmal meine Pfandmarken überreichte, die sie in ihre Hose steckte, denn mein Röckchen hatte so was wie eine Tasche ja nicht, und wurde freundlich von meinen Mitfans aufgefordert mich hinzusetzen.
Da ja fast der ganze Block frei war, stellte ich mich unten an den Zaun und beobachtete die Einwechselspieler und stellt erfreut fest, dass Vasi durchspielte und Caio wirklich sehr schlank geworden ist.
Dann kam die kleine Rosa zu mir und wollte ihre Frankreichfahne zu Ehren Bellaids am Zaun aufhängen, was von dem netten Ordner untersagt wurde. Nur innen dufte sie die Fahne befestigen. Ob wegen politischer Aussage oder aus Prinzip habe ich nicht hinterfragt.
Ochs schoss dann eine ganz tolles Tor, dass ich schon erkennen konnte, als der Ball noch an seinem Fuß hing. „So und so ihr Zigeuner“ wurde schon im Zug gesungen, damit muss ich mich die nächsten Jahre wohl abfinden, nun kam aber auch noch „Zick-Zack Zigeunerpack“ aus dem Block. Da schrie ich wie am Spieß und die Gesänge hörten auf. Ob ich jetzt wahrgenommen wurde vom Vorsänger mit meinen Schreien oder nicht, die Hauptsche dieses unterblieb weiterhin. Auch Alex Meier schoss ein Tor auf der Gegenseite, welches mit "ausgerechnet Meier" kommentiert wurde. Dieser Spruch war mir aber egal, denn "ausgerechnet Meier" wird in dieser Saison noch sehr viele Tore schießen, denn wenn er sich nicht wieder verletzt, wird er unser Topscorer werden, da bin ich mir sicher.
Nach Ende des Spiels sagte mir unsere Fanbetreuung dann, dass alles mir rechten Dingen zugegangen wäre, und sie ja nicht den Lauterern vorschreiben könnten, was sie erlauben und was nicht und dass meine Kamera halt einfach groß wäre, das müsse ich doch verstehen…
Denken die, dass ich meine 600 Euro teuer Kamera werfe??
Dann fuhren wir also wieder nach Mannheim, wo wir, weil der Zug samstags nicht fuhr, eine Stunde Pause hatten, und die Gastronomie sehr gut an uns verdiente.
Martin Stein kam dann von der Arbeit vorbei und ich erzählte ihm von „Zick-Zack-Zigeunerpack“. Er nahm es zur Kenntnis und ich bin mir sicher, dass so was von ihm nicht kommen wird. Einem Mitfan, den ich wieder mal nicht kenne , schilderte ich mein Unbehagen über diesen „Schlachtruf“. Er konnte dieses aber leider nicht mit mir teilen. Die Jugend von heute schreit noch ganz andere Dinge und denkt sich nix dabei….
Am Bahnsteig dann lernte ich noch eine nette Polizistin kennen, die sich wunderte dass ich keine Tabletten dabei hätte, denn ich schnorrte eine für einen meiner Mitfans, der von heftiger Migräne geplagt wurde.
Feixend nennst du das? Für mich und alle anderen, hat sich das angehört als ob ein Schwein geschlachtet wird. Fand dein Auftreten echt peinlich und das alles nur wegen ner Kamera die in der Größenordnung in den meisten Stadionen verboten wäre und du müßtet das eigentlich wissen
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Jetzt mal zum Wesentlichen:
Sehr schöner Erlebnisbericht!
[ich hatte auch noch überlegt, aus NRW anzureisen...)
Du scheinst wohl einer der PEINLICHEN "Fans" zu sein, der mit Sicherheit "Zick, Zack, Zigeuner Pack" stöhnt/gröhlt..
Bleib du mal lieber in NRW
Sorry, aber Marco hat defenitiv recht. Nächste mal einfach den Chef der Ordner holen und nicht ausrasten. Das hat sich angehört wie ausm Schlachthof
Das wir alle geladen waren und unseren Unmut mehr als laut geäußert haben ist vollkommen ok, aber ich kam mir vor wie im REWE wo ein kleines Kind auf dem Boden liegt und trotzig umherschreit.
Ja es ist schon schlimm das wir Zick,Zack Zigeunerpack gesungen haben genauso ist es auch nicht hinnehmbar das wir mit Schaufel und Spaten den Fritz Walter ausgraben wollen...böse Eintrachtfans.....
Und glaube mir eines, du bist nicht der Mittelpunkt der Fanszene wegen der nun bestimmte Lieder nicht mehr gesungen werden.
Auf eine erfolgreiche Saison....
in Kaiserslautern erstmal den Betze hochgefahren, um ein Parkplatz irgendwo oben zu erwischen, aber dem war leider nicht so. Beim Wendemänover kamen mir dann ca 40 vermummte Jugendliche aus KL entgegen, war schon eher ein lächerlicher Anblick als beängstiger. paar Beleidigungen über mich ergehen lassen, fröhlich gewinkt und gegrüßt und wieder ab ins Tal.
Wieder den Berg hochgelatscht, angenehme und fröhliche Gespräche mit Polizisten geführt. Kam ohne Verzögerung in den Stehblock, der erst noch vereinzelt gefüllt war.
Spiel selber war recht ok, hinten stand man doch einigermaßen sicher, vorne war etwas mehr gegurke und da fehlte mir etwas die idee. zweikampfverhalten lege ich in einem Freundschaftsspiel kurz vor Saisonstart nicht soviel wert, da die Vereine auch wohl keine Verletzungen bzw überhartes Einsteigen ausgemacht haben.
support war für ein freundschaftsspiel ganz gut. KL hingegen entäuschte auf der ganzen linie.
alles im ganzen: es war nett
Freu mich auf ein Treffen mit euch beiden "Zigeuner-Rufern"
Übrigens genieße ich nur meinen wohlverdienten Urlaub in NRW
Dem Gerald sein Song ging dafür nach einigen Versuchen recht flüssig von der Zunge
Lauterer haben ca. 30 Sekunden nach Abpfiff ihrer Banner eingerollt und sind nach Hause.
Hmm, einige tausend im gesamten Stadion, wohl eher ca. 300 Frankfurter.
Und diese Menge kann mit Sicherheit nicht den Stehbereich voll gemacht haben.
Interessant, nur weil die beiden WIB's Verhalten kritisieren, gehören sie gleich zur Gruppe der "Zigeuner-Rufer"? Das nenne ich die bestechende Forumslogik
Die Jungs mit dem Zigeuner-Scheiße waren von der Brigade Nassau.
Mich heute erblickend stimmten sie sofort wieder die Zugeuner-Rufe an.
Klar fanden sie es "lustig", dass ich mich so echauffiert habe...
Um nochmal meine Position zu nennen: Zick-zack geht überhaupt nicht..
Fertig und aus!!!
Solltest du aber mal
ansonsten war es was die fahrt and sich angeht sehr nett, das wetter super und selbst die ladung grün saß entspannt auf der tribüne und hat sich ein wenig fußball aus anderer perspektive gegönnt, wobei ich heute erzählt bekommen habe, dass es nach dem spiel fast wieder zum zusammenprall gekommen wäre. schlußendlich sind aber alle (was ich so gehört habe bzw. die ich heute auf der saison-eröffnung getroffen habe) wieder gut nach hause gekommen.
meine digicam habe ich übrigens ohne probleme mit in den steher nehmen können, paar andere aus unserem bus haben sie allerdings zurückgeschickt. da wussten anscheinend einige ordner nicht, was jetzt genau die ansage war. und übrigens: laut info hier auf der hp sollten die cash-karten in lautern funktionieren, allerdings war das nur der fall, wenn man eine neue just-pay-karte hatte, denn meine alte pay-clever-karte funzte dort nicht ...
Freu mich auf ein Treffen mit euch beiden "Zigeuner-Rufern"
Mach dich nicht noch lächerlicher als du schon bist.......
Betze revisited. Nach dem Berg ist vor dem Berg.
Kann das wahr sein: Ist der Sommer, der eigentlich noch gar nicht richtig angefangen hat, tatsächlich schon wieder vorbei? Fast vorbei ist ohne Zweifel die Sommerpause, die mir – trotz ohne W- oder E-M – in diesem Jahr wenig fußball- und eintracht-los, sondern wie eine Kette von Ereignissen, Berichten und Veranstaltungen vorkam. Dauernd war irgendwo irgendetwas wo man unbedingt gewesen sein musste. Merke: Nicht nur das Internet, auch das reale Leben fordert von einem Eintrachtler den ganzen Einsatz.
Mit großen Schritten nähert sich diese Pause, die keine war, jetzt also ihrem Ende, was man auch daran merkt, dass die Anzahl der Termine noch weiter wächst. An diesem Wochenende stehen gleich zwei auf dem Plan: Das letzte Testspiel der Eintracht in Kaiserslautern und die Saisoneröffnungsparty im Waldstadion. Beides werden wir am Wochenende nicht schaffen – zweiter Merksatz: Man darf auch mal zu Hause bleiben - deswegen überlegen wir hin und her und entscheiden uns schließlich für „einfach Fußball“: Wir setzen uns am Samstagnachmittag in unser Auto und machen uns auf in Richtung Kaiserslautern. Der Himmel ist blau mit weißen, manchmal auch ein paar grauen Wölkchen. Die Straßen leer und die Landschaft flach.
Erinnerungsflash. Eines meiner ersten Auswärtsspiele mit der Eintracht war ein Spiel in Lautern. Wir treffen uns vor dem Spiel in der Stadt mit Freunden, Lauterer. Gemeinsam machen wir uns an den Aufstieg Richtung Betze. Vor dem Stadion trennen sich unsere Wege – wir haben „neutrale“ Karten auf der Gegengeraden. Das Stadion ist pickepacke voll, das Spiel ist ausgeglichen. Hinter uns ein dicker Pfälzer, dem das gar nicht gefällt. „Ich bin gar net zufridde, gar net zufridde…“ ruft er immer wieder und schwenkt dabei rhythmisch den gefüllten Bierbecher, der jedesmal überschwappt und sich in unsere Nacken ergießt. Gar net zufridde. Wir schon, daran ändert auch die Bierdusche nichts. Das Spiel endete wie in meiner Erinnerung damals alle Spiele zwischen der Eintracht und dem FCK endeten: Mit einem 1:1.
Things have changed. So ein Ergebnis würde uns heute, im Jahr 2009, im letzten Testspiel vor der neuen Saison, nicht reichen. Die Sonne scheint immer noch und obwohl man den Betzeberg in Lautern eigentlich nicht verfehlen kann, kurven wir ein wenig verwirrt durchs Ort. Ein junger Mann erteilt uns Auskunft: „Um de Bahnhof rum, bis zur Kreissparkass und dann rechts enuff.“ Wir rätseln, ob es sich bei der Kreissparkasse immer noch um das gleiche Institut handelt, bei dem – wie man weiß – dereinst Fritz Walter beschäftigt war und von wo aus er täglich zum Training „de Bersch e nuff“ gelaufen ist . „So“ erzählt man sich im Pfälzischen „hat der sich nämlich sei Kondition geholt.“ Ah ja. Jedenfalls sind wir jetzt auf dem richtigen Weg – immer in Richtung Polizeigewimmel – und parken in einer ruhigen Seitenstraße.
Die Karawane den Berg hinauf ist schon in vollem Gange, wir verfehlen den „Eintracht-Weg“ und stapfen zusammen mit einem Pulk Lauterer bergauf, erklimmen Treppen und steile Waldpfade und landen vor dem Horst-Eckel-Tor. Stehplatzkarten sind aus. 18 Euro für einen Sitzplatz bei einem Testspiel sind happig. Die Wiesbadener vor zwei Jahren wollten sogar 20. Eigentlich, erklären uns die Ordner, eigentlich dürfen wir nicht durch diesen Eingang, sondern müssen auf der anderen Seite ins Stadion. Aber ok. Wir dürfen also durch, laufen innerhalb des Stadiongeländes rund ums Stadion herum und gewinnen so einen ersten Eindruck des neuen Betze, den wir seit dem WM-Umbau noch nicht gesehen haben. Wieder geht es Stufen hinauf und wieder hinunter. Es ist zehn Minuten vor Anpfiff, deswegen haben wir für die grandiose Aussicht auf die Stadt im Moment keine Zeit. Noch um eine weitere Ecke, noch eine Treppe nach unten und wir landen in einem breiten Gang, von dem aus wiederum Treppen ins Freie, ins Stadion führen.
Stutz. Nach den Menschenmengen beim Aufmarsch und an den Kassen haben wir unterbewusst ein gefülltes Rund erwartet und jetzt fällt der erste Bick auf die leere, rot bestuhlte Südtribüne.
Merkwürdige Atmosphäre. Das Stadion ist - trotz fünftausendvierhundertundnochebbes Zuschauern, wie später verkündet wird -fast leer und trotzdem ist es laut. Die Rufe hallen. Die Lauterer Westkurve ist gut gefüllt, die Eintrachtler drängen sich im schmalen Stehblock an der Ost. Grade läuft die Eintracht-Aufstellung über Lautsprecher und Videowand. Alles wie zuletzt erwartet. Oka im Tor. Mit Caio und Meier. Mit T-Bär. Mit Köhler statt Steinhöfer. Schwegler auf der 6. Libero als einzige Spitze. Und: Mit Vasi statt Franz. Huch. Die Fanblocks singen sich ein. Die Aufstellung der Lauterer. Bruguera. Amedick. Viele unbekannte Namen. Umbruch. Die Mannschaften laufen auf, die Einlaufkinder allesamt winzig. Groß im Bild auf der Videowand die Ersatzleute. Der immer noch Binde-lose Ama. Der finsterfinster blickende Pröll.
Anpfiff. Schon nach der ersten Viertelstunde sind die Kräfteverhältnisse klar. Die Lauterer bemüht und engagiert, die Eintracht zwar nicht besonders inspiriert, aber deutlich überlegen. Ruhiger Spielaufbau, erkennbares Bemühen, wo immer möglich direkt zu spielen. Wenig Alleingänge, stattdessen wird das Mittelfeld von hinten heraus mit Kurzpassspiel überbrückt. Vasi zeigt, dass er tatsächlich wieder „back“ ist. Er spielt eine sehr starke Partie, wirkt athletisch, einsatzfreudig, mit viel Übersicht. Verleiht der Innenverteidigung den Halt, der – wie von concordia-eagle und anderen an anderer Stelle bereits analysiert - in der letzten Saison so oft gefehlt hat. Daneben wirkt heute auch Russ sicher und souverän. Da wird es auch der gesunde Maik Franz vielleicht doch nicht so einfach haben, in die Stammformation zu kommen. Auffälligster Akteur im Mittelfeld: Benny Köhler, der agil wirkt, die Bälle fordert, auch mal über links geht. Technisch versiert, sehr kontrolliert: Pirmin Schwegler, der (Gruß an Enkhaamer) auch mich von fern tatsächlich an Sebastian Jung erinnert. Dynamisch, kraftvoll, mitunter ein wenig ungestüm: T-Bär (wobei mich, die ich im Blog G Fotos seiner Beinmuskulatur gesehen habe, sein kraftvolles Spiel natürlich nicht weiter wundert *g). Meier scheint seine etwas weiter vorgezogene Position zu mögen, er wechselt die Seiten, ist immer anspielbar, stiehlt sich häufig in die Spitze. Caio: Unauffällig, aber mit guten Einzelszenen – z.B. kurz vor der Halbzeit ein nach kurzem Alleingang trocken abgezogener Schuss aus 25 Metern, bei dem der neue Lauterer Torwart Probleme hat.
Je länger das Spiel läuft, desto besser kommt die Eintracht ins Rollen. Das neue Spielsystem ist erkennbar: Der Kombinations-Spielaufbau von hinten heraus, das schnelle Überbrücken des Mittelfeldes, die Variabilität in der Spielweise durch das „changierende“ Vierer-Mittelfeld – das sieht ganz gut aus. Aber man sieht auch, was noch nicht so gut funktioniert: Von Pressing kann noch keine Rede sein. Und auch das, was wohl als Verschieben gedacht ist, ist noch verbesserungsbedürftig. Beim Aufrücken stehen sich die Spieler in Strafraumnähe fast auf den Füßen. Die Räume werden zu eng, es gelingt (noch) nicht das Spiel vor dem Strafraum zu verlagern, in die Breite zu ziehen. Libero als einzige Spitze ist heute ein Totalausfall. Grade philosophieren wir darüber, dass auch Patrick Ochs anscheinend im neuen System seine Rolle noch nicht richtig gefunden hat – wenig zu sehen von seinen dynamischen Läufen über außen, wenig eingebunden ins Spielgeschehen – da fällt das 1:0 für die Eintracht. Zwar nicht nach Flankenlauf, sondern nach einem Lauterer Abwehrfehler, aber durch Ochs, der im Halbfeld steht, gut reagiert und abzieht. Huch. Tor.
Durst. Hunger. In der Halbzeit endlich Zeit für die Nahrungsaufnahme, die wir uns eigentlich schon nach dem Aufmarsch verdient gehabt hätten. Das Pay Clever in Lauern heißt sinnigerweise Justpay, die Verpflegung ist aber trotzdem weit über Aramak-Niveau. Zum Glück erkennen wir grade noch rechtzeitig, dass es sich an einem Stand bei Fohlenschnitzel und Pferde-Bratwurst nicht um lustige teuflische Verballhornungen, sondern tatsächlich um – igittibäh – Pferdewurstwaren handelt. Zum Glück gibt es auch anderes. Wir gehen weiter entlang an der Zeile mit Getränken und Wurstständen und sind – wow – jetzt wirklich geflasht. In der Mitte öffnet sich der Gang nach links in eine große, hohe Halle mit riesiger Glasfront, die einen freien Blick auf das unterhalb liegende Kaiserslautern eröffnet.
Da hat sich jemand anscheinend etwas gedacht. Eine Art Fabrikhallenarchitektur. Biertische und –bänke. Die Wolken ziehen über K-Town, die Sonne steht tief und glitzert durch die Scheiben. Wir überlegen, ob wir eine „Rodi“ oder eine „Weißi“ nehmen und entscheiden uns für rodi Currywurst und Betzeburger. Eine gute Wahl - sehr lecker.
Dazu kühle Getränke aus lustigen Bechern mit Lauterer Spielern ("Wer ist das denn?") und dann ist die Halbzeit auch schon wieder um.
Ama ist jetzt im Spiel - und das tut dem Angriff gut. Der Spielaufbau wird zunehmend gefälliger. Es wird teilweise flüssig und direkt kombiniert, auch der Druck über außen nimmt zu. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das nächste Tor fällt. Und da ist es auch schon. T-Bär bleibt hängen, Ama nimmt den Ball mit, versucht ihn am Lauter Torhüter vorbeizuziehen, der klatscht ab, Meier ist da: Tor. Alex reckt die Faust in den Himmel, freut sich sichtlich über sein Tor. Ich auch.
Der FCK, der in der ersten Halbzeit zwar schwach, aber zumindest engagiert gespielt hat, baut immer mehr ab. In dieser Form werden sie es schwer haben in der zweiten Liga. Das dämmert auch den Lauterern um uns herum, die zunehmen zynisch werden oder – je nach Temperament – bedenklich den Pfälzer Kopf schütteln. „Na ja“, sagt ein älterer Herr vor uns zu seinem ebenfalls nicht mehr ganz jungen Sohn „ Mer muss des so sehe. Des is ja net irgendwer, geesche den mir da spielen. Das sind die Frankfurter, die sin Bundesliga. Die habben e gudi Mannschaft.“ Haben wir? Haben wir! Ach, wie schön.
Skibbe wechselt so wie es wohl dem aktuellen Mannschaftsgefüge entspricht. Erst kommt der, der eigentlich in die Mannschaft gehört – Ama, dann der, der am nähesten dran ist – das muss dann wohl Steinhöfer sein. Dann der erweiterte Kreis – Mehdi, Jung, Petkovic – und schließlich der erweiterte Kreis des erweiterten Kreises: Toski, Heller und Bellaid. Das Spiel plätschert jetzt so dahin, der Lauterer Block schweigt, der rote Eintracht-Block singt „Oh wie ist das schön“. Ja schon, aber die Anlässe für dieses Lied waren bei Licht besehen auch schon einmal prickelnder.
Abpfiff. Der Eintracht-Block intoniert „Wir wollen die Mannschaft sehen“ – die Mannschaft folgt dem Ruf. Ama kommt noch einmal zurück und wirft sein Trikot über den Zaun – wieder einmal eine Gelegenheit seinen muskulösen Oberkörper zu bewundern.
Das Stadion leert sich. Wir bleiben und kucken noch ein bisschen, machen uns schließlich auf den Rückweg, wieder rund herum ums Stadiongelände, so wie wir gekommen sind. Über der Stadt hängen jetzt dunkle Wolken, die sich in den beiden riesigen Hochhäusern direkt neben dem Stadion, spiegeln.
Wir lehnen am Geländer und schauen übers Land. Da, ganz weit unten sieht man die Gleise des Bahnhofs. Wir sehen sie zwar nicht, aber wir hören ganz deutlich die Gesänge der Eintracht-Fans, die von der Polizeiarmada bereits nach unten verfrachtet worden ist. „Eintracht Frankfurt ohe, Eintracht Frankfurt ohe…“ Dann wildes Geschrei. Stille. Polizei-Sirenen. Stille. Dann wieder die Eintrachtler: „Lutscher. Lutscher.“ Mini-Hörspiel in drei Akten. Wir müssen grinsen.
Auch uns drängt es jetzt nach unten. Auf halber Strecke kommt uns ein überlebensgroßer Attila entgegen - der Eintracht-Bus, der sich – rückwärts fahrend – den Weg an der Autokolonne vorbei ins Stadion bahnt. Gekonnt ist gekonnt. In der Stadt machen wir noch kurz Halt an den Fußballskulpturen, die aus Anlass der WM, an verschiedenen Plätzen in der Stadt installiert worden sind.
Ein Hauch von Nord-Korea oder doch Kunst? Frage mich, warum bei der „11 Freunde müsst ihr sein“-Installation der Schiedsrichter mit dazu gehört. Zähle nach. *stirnpatsch* Das ist natürlich der Torwart. Peinlich. Durchs Pfälzerhinterland tuckern wir wieder zurück Richtung Mainz. Erste Regentropfen. Der nächste Berg kann kommen.
PS: Und wie war es bei der Saisoneröffnungsfeier?
Guter, weil wirklich informativer Bericht, besten Dank!!!
Dass Zick, Zack... gesungen wurde, das ist nicht nur schlimm, das ist ekelhaft und rassistisch, genauso wie Hassbekundungen gegenüber der Türkei und Sprüche mit gelber Stern.
Was haben diese Brigade-Leute eigentlich beim Fussball zu suchen? Mir sind die schon öfters unangenehm aufgefallen.
Dass Sabine lauthals ihrer Empörung Ausdruck verliehen und zum Stopp dieser Hassparolen beigetragen hat, ist ihr hoch anzurechnen und keineswegs peinlich.
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11164796/
Hängt da irgendwie mit zusammen...