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Dejagah will nicht gegen Israel spielen

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Freecastle_Adler schrieb:
Ich meinte mit abwägen nicht Dejagah, sondern der DFB, der überlegen muss ob ein paar Verwandte im Iran wichtiger sind, als das mühsam wiederaufgebaute Verhältnis beider Staaten.

Okay, das hab ich dann wohl falsch verstanden.
Trotzdem ist da mehr Zündstoff drin, wenn der Zentralrat der Juden in Deutschland den Ausschluß eines Nationalspielers fordert.
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Ewigtreuer schrieb:
Freecastle_Adler schrieb:
Ich meinte mit abwägen nicht Dejagah, sondern der DFB, der überlegen muss ob ein paar Verwandte im Iran wichtiger sind, als das mühsam wiederaufgebaute Verhältnis beider Staaten.

Okay, das hab ich dann wohl falsch verstanden.
Trotzdem ist da mehr Zündstoff drin, wenn der Zentralrat der Juden in Deutschland den Ausschluß eines Nationalspielers fordert.

Die dazugehörige Quelle
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HeinzGründel schrieb:
Pedrogranata schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Adleralexxx schrieb:
nach mehreren politischen recherchen kann ich dem Dejagah immer noch verstehen!
Irans präsident verbietet die Einreise seiner Iraner nach Israel und obwohl Dejagah einen Deutschen Pass besitzt zählt er in seiner Heimat immer noch als iranischer Staatsbürger. Somit könnte er nie mehr in seine Heimat zurückkehren, wenn er in Tel Aviv spielen würde.
 




Du irrst. Herr Dejagah ist in seiner Heimat. Er wird im Leben nicht mehr in den Iran zurückkehren. Etwas was man sehr gut nachvollziehen kann.  Es wäre nur schön wenn er sich mal den sportlichen und politischen Comment seines Landes zu Herzen nehmen würde.

Man stelle sich vor ein Spieler namens Max Müller aus Dresden weigert sich gegen Israel anzutreten . Die Reaktionen wären so vorhersahbar wie wie der tägliche Sonnenaufgang.

Man läßt Herrn Dejagah  etwas durchgehen was man auf der anderen Seite zu Recht absolut inakzeptabel finden würde..
Ich finde das nicht in Ordnung.


Ist Deutschland wirklich die (einzige) Heimat von Dejagah ? Du mußt schon zwischen Staatsbürgerschaft und Heimat unterscheiden. So sind nun einmal zahlreiche Biografien in Deutschland.
In Israel gibt es arabische Staatsbürger. Niemand dort käme auf die Idee, diese angesichts ihrer inneren Spaltung für Israel spielen zu lassen. Frau Knobloch mag jetzt noch so mit Steinen um sich werfen. Sie sitzt dennoch im Glashaus. Für Israel werden nur Juden spielen.
Es zeugt schon von fehlendem Fingerspitzengefühl des DFB, Dejagah überhaupt ein solches Ansinnen anzutragen.  


Moin Pedro.
Meine Heimat ist dort, wo ich aufgewachsen bin. Herr Dejagah ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsen , demzufolge wäre es nicht abwegig wenn er dieses Land als seine Heimat betrachtet. Zumindest sollte dass auch das Ziel einer vernünftigen Integrationspolitik sein.
Mein Vater kommt übrigens aus Oberschlesien.  Ich würde im Traum nicht daran denken ,Polen als meine Heimat zu betrachten.


Letztendlich steckt der DFB richtig schön in der Scheiße. Er will es allen recht machen und scheitert damit kläglich.

Er hat auf beiden Seiten " vermintes " Gelände.

Auf der einen Seite hat er den Zentralrad der Juden gegen sich, dessen Mahnungen aus historischen Gründen nicht einfach beiseite gewischt werden können.
Auf der anderen Seite wird es der DFB schon aus demographischen Gründen immer öfter mit Spielern zu Tun bekommen die einen sogenannten Migrationshintergrund haben. Spieler mit muslimschen Wurzeln haben ofensichtlich ein gänzlich anderes Geschichtsverständnis als das was auf deutschen Schulen gelehrt wird. Auch diesen Menschen will man aus PC nicht auf die Zehen treten.
Das ist zum scheitern verurteilt.


Es sollte für Spieler die das Trikot der Nationalmannschaft überstreifen verbindliche Regeln geben.


Dejagah hat nicht nur iranische Wurzeln, sondern ist dort geboren und Doppelstaatler. Er spricht Pharsi und hat im Iran Familie und Freunde. Er ist Moslem und im Elternhaus wurde die heimatliche Tradition gepflegt.
Zwei Herzen wohnen also ach in seiner Brust. Dass er als Kind nach Deutschland mitgenommen wurde, hat er nicht zu verantworten. Mit dieser Situation muß er nun leben. Der DFB auch. Und eine vernünftige Integrationspolitik sollte jedenfalls keine Leitkulturpolitik sein. Wer, wie auch ich, mehrere kulturelle und ethnische Bindungen und Hintergründe hat, kann diese nicht einfach abstreifen.

Du wirst einsehen, dass du das nicht mit deinen oberschlesischen Wurzeln vergleichen kannst, aus denen allenfalls noch (wertvolle) Kochkenntnisse
bei dir vorhanden sein dürften (quod erat demonstrandum !   ).

Das mit den verbindlichen Regeln kann ich unterschreiben. Aber diese können im wohlverstandenen nationalen Interesse nicht einen Ausschluss von jeglicher  
Teilnahme an Nationalspielen in solchen Fällen nach sich ziehen. Deutschland wird mit den Umständen, die ein Migrationshintergrund mit sich bringt, umgehen lernen müssen. Und die deutsche Staatsbürgerin Frau Knobloch sollte beim nächsten Spiel gegen den Iran als Ehrengast eingeladen werden. Mal sehen, was sie dann sagt...
 
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Worschtsuppekönich schrieb:
sgefan@hamid schrieb:
Worschtsuppekönich schrieb:
Ich finde einmal mehr,daß Politik im Sport überhaupt nichts zu suchen hat.
Der Typ gehört aus der deutschen Nationalmannschaft geschmissen.Soll er doch für den Iran auflaufen,wenn er schon die Ansichten eines Ahmadinedschad vertritt.




woher wieißt du dass er ahmadinedschad's ansichten vertritt?!?!?? behaupte net so ein stuß, wenn du es net beweisen kannst!!!!!!!!!

es war mal wieder klar, dass manche hier vom thema abschweifen und einfach auf ihn drauf los gehen, nach dem motto "der scheiß antisemist soll sich wieder nach iran verpissen"................


Ahmadinedschad verbietet Iranern gegen jüdische Sportler anzutreten,Dejagah weigert sich gegen jüdische Spieler anzutreten.Das ist die gemeisame Ansicht!

"der scheiß antisemist soll sich wieder nach iran verpissen"................

Wer redet hier den größeren Stuß?Wo steht das so geschrieben?Ich sagte lediglich,daß er unter solchen Umständen nichts in der deutschen Nationalmannschaft verloren hat.

Ich finde es allerdings auch beschämend,wie sich der Zentralrat der Juden wieder an die Öffentlichkeit drängt und versucht den DFB zu beeinflussen.








du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?
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Freecastle_Adler schrieb:

Man darf es nicht zulassen den Sport zu instrumentalisieren. Wenn man hier nachgibt setzt man 1. den guten Ruf eines ganzen Landes auf´s Spiel und außerdem betrifft es gerade auch noch mit Isreal ein Land gegenüber dem man ziemlich tief in der Schuld steckt. Man muss hier abwägen was wichtiger ist. Und da kann das Wohl der Verwandten im Iran wohl nicht schwerer wiegen.


Aber dann frage ich mich warum alle auf den Spieler rumhacken?
Du sagst "Und da kann das Wohl der Verwandten im Iran wohl nicht schwerer wiegen."
Das mag für Dich hinhauen, da wir als Deutsche übervorsichtig sind nur ja nichts falsch zu machen. Dem einzelnen wird dies ziemlich sch...egal sein, wenn es um Menschen geht die Du kennst und liebst.  Die Staatsräson mag das eine verlangen, die persönliche Sache ist etwas ganz anderes.

Deshalb sollte man auch mal DFB und Spieler verschieden betrachten.
Den Spieler kann ich verstehen, es ist ja nun nicht so das er Haltung des Staates Iran verteidigt hat, oder sie sich zueigen gemacht hat.
Er steht in einem persönlichen Konflikt, da muß er sich entscheiden. Das nimmt ihn kein Oberlehrer in den Medien ab und auch kein Forumsheld tut dies.

Und dann ist da der DFB, wenn die zur Entscheidung kommen "OK, dann kannst Du aber nichtmehr für uns spielen!" Dann fände ich es schade, könnte es aber verstehen.
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@heinzgründel:


sry, aber was du da schreibst ist absoluter blödsinn................ich kann von mir sprechen, bei mir ist es genau so wie bei dejagah. Auch ich wurde als kleiner bub von den eltern mit nach dtl. genommen, die gründe kann man sich ja wohl denken, da ich aus afghanistan stamme..............so, ich bin moslem, bei uns zu hause wird auch farsi gesprochen, meine eltern pflegen alles was aus afghanistan ist, egal ob kultur oder sonst was. Demnach habe ich auch diese werte mit bekommen, und ich kann auch nicht sagen, da ich in dtl. aufgewachsen bin, bin ich jetzt plötzlich ein deutscher...........das geht einfach nicht, da sind einige dinge noch zu verschieden...............also kann man nicht sagen, heimat ist dort wo man aufgewachsen ist.............
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Wenn man liest, wie die iranische Presse die Entscheidung Dejagahs feiert, kann man sich einigermaßen vorstellen, unter welchem Druck der Junge gestanden haben muß. http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,510585,00.html
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sgefan@hamid schrieb:










du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?


Was haben sie dir getan?
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Isi schrieb:
sgefan@hamid schrieb:










du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?


Was haben sie dir getan?  




kannst du richtig lesen?
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sgefan@hamid schrieb:
Isi schrieb:
sgefan@hamid schrieb:










du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?


Was haben sie dir getan?  




kannst du richtig lesen?


Ich habe schon verstanden, dass Du keine Juden hasst, allerdings sagst Du das Gegenteil ! Sieh mal bei Gelegenheit in ein Grammatikbuch...
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Pedrogranata schrieb:
sgefan@hamid schrieb:
Isi schrieb:
sgefan@hamid schrieb:










du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?


Was haben sie dir getan?  




kannst du richtig lesen?


Ich habe schon verstanden, dass Du keine Juden hasst, allerdings sagst Du das Gegenteil ! Sieh mal bei Gelegenheit in ein Grammatikbuch...


Das ist aber spitzfindig.
Kam doch klar rüber, was sgefan@hamid meinte
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Ewigtreuer schrieb:
Pedrogranata schrieb:
sgefan@hamid schrieb:
Isi schrieb:
sgefan@hamid schrieb:










du raffst es einfach net oder!?!?!? ich würde an seiner stelle genau das gleiche tun, nicht weil ich juden hasse, nein, weil mir meine familie viel wichtiger ist............und wieso glaubst du dass er die gleichen ansichten wie ahmadinedschad hat?!?!? hat er das gesagt?


Was haben sie dir getan?  




kannst du richtig lesen?


Ich habe schon verstanden, dass Du keine Juden hasst, allerdings sagst Du das Gegenteil ! Sieh mal bei Gelegenheit in ein Grammatikbuch...


Das ist aber spitzfindig.
Kam doch klar rüber, was sgefan@hamid meinte



Ja, er wollte ein Paulaner...
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sgefan@hamid schrieb:
@heinzgründel:


sry, aber was du da schreibst ist absoluter blödsinn................ich kann von mir sprechen, bei mir ist es genau so wie bei dejagah. Auch ich wurde als kleiner bub von den eltern mit nach dtl. genommen, die gründe kann man sich ja wohl denken, da ich aus afghanistan stamme..............so, ich bin moslem, bei uns zu hause wird auch farsi gesprochen, meine eltern pflegen alles was aus afghanistan ist, egal ob kultur oder sonst was. Demnach habe ich auch diese werte mit bekommen, und ich kann auch nicht sagen, da ich in dtl. aufgewachsen bin, bin ich jetzt plötzlich ein deutscher...........das geht einfach nicht, da sind einige dinge noch zu verschieden...............also kann man nicht sagen, heimat ist dort wo man aufgewachsen ist.............



Moin hamid,
dann sag mir wo deine Heimat ist.  Willst du zurück in das Land deiner Eltern?  Kann ich mir kaum vorstellen auch wenn sich die Verhältnisse in Afghanistan bessern. Deine Möglichkeiten in der deutschen Gesellschaft sind unvergleichlich besser.

Ich glaube gerade du bist viel Deutscher als du es für möglich  hälst .
Du sprichst wahrscheinlich besser deutsch als viele deiner " Eingeborenen " Altersgenossen. Du bist hier aufgewachsen, gehst tüchtig zur Eintracht ,schimpfst kräftig auf die CDU , alles Dinge die ein "richtiger" Deutscher auch macht.

Ich kann durchaus nachvollziehen das man sich in deiner Situation in einem Zwiespalt befindest aber wieviele Generationen muß es denn dauern bis man ein Land als seine Heimat ansieht?



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Pedrogranata schrieb:
Ja, er wollte ein Paulaner...
Das wäre jetzt mein zweiter Gedanke gewesen
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HeinzGründel schrieb:
sgefan@hamid schrieb:
@heinzgründel:


sry, aber was du da schreibst ist absoluter blödsinn................ich kann von mir sprechen, bei mir ist es genau so wie bei dejagah. Auch ich wurde als kleiner bub von den eltern mit nach dtl. genommen, die gründe kann man sich ja wohl denken, da ich aus afghanistan stamme..............so, ich bin moslem, bei uns zu hause wird auch farsi gesprochen, meine eltern pflegen alles was aus afghanistan ist, egal ob kultur oder sonst was. Demnach habe ich auch diese werte mit bekommen, und ich kann auch nicht sagen, da ich in dtl. aufgewachsen bin, bin ich jetzt plötzlich ein deutscher...........das geht einfach nicht, da sind einige dinge noch zu verschieden...............also kann man nicht sagen, heimat ist dort wo man aufgewachsen ist.............



Moin hamid,
dann sag mir wo deine Heimat ist.  Willst du zurück in das Land deiner Eltern?  Kann ich mir kaum vorstellen auch wenn sich die Verhältnisse in Afghanistan bessern. Deine Möglichkeiten in der deutschen Gesellschaft sind unvergleichlich besser.

Ich glaube gerade du bist viel Deutscher als du es für möglich  hälst .
Du sprichst wahrscheinlich besser deutsch als viele deiner " Eingeborenen " Altersgenossen. Du bist hier aufgewachsen, gehst tüchtig zur Eintracht ,schimpfst kräftig auf die CDU , alles Dinge die ein "richtiger" Deutscher auch macht.

Ich kann durchaus nachvollziehen das man sich in deiner Situation in einem Zwiespalt befindest aber wieviele Generationen muß es denn dauern bis man ein Land als seine Heimat ansieht?





Lieber Heinz,
wenn ich vor fünfunddreißig Jahren deutscher Nationalspieler gewesen wäre und hätte gegen Jordanien oder Ägypten oder Syrien antreten sollen, was hättest du mir dann geantwortet, wenn ich das abgelehnt hätte ? Hättest Du dann, treu deiner hier gefahrenen Linie, gesagt: "Das hättest du dir früher überlegen sollen" "bist du jetzt deutscher, oder Jude/Israeli ?" "langsam mußt du aber deine Vergangenheit vergessen und deine Heimat mal ausgesucht haben" etc... ??? Jetzt sag mir nicht, das sei etwas ganz anderes... Der Hamid und auch der Dejagah sind hierher, wie ich, "verschleppt" worden. Sie waren die gesamte Zeit hier, wie ich, den kulturellen Injektionen ihrer Eltern ausgesetzt. Was gibt es denn da nicht zu verstehen ?
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Pedrogranata schrieb:

In Israel gibt es arabische Staatsbürger. Niemand dort käme auf die Idee, diese angesichts ihrer inneren Spaltung für Israel spielen zu lassen. Frau Knobloch mag jetzt noch so mit Steinen um sich werfen. Sie sitzt dennoch im Glashaus. Für Israel werden nur Juden spielen.
 


Hmm, ich will ja nix sagen, aber das habe ich anders mitbekommen:

Moshe Zimmermann:
"Also erstens muss man betonen, in der israelischen Mannschaft gibt es eine starke Repräsentation der arabischen Bevölkerung von Israel. Zwei Nationalspieler sind Araber, und die haben für Israel auch die Tore geschossen gegen Frankreich und gegen die Schweiz. Also das Problem ist schon im Nationalteam selbst zu finden. Aber wenn wir gegen eine arabische Mannschaft spielen, gegen Saudi-Arabien oder gegen Tunesien oder gegen den Iran, hängt es eher von den anderen ab. Israel boykottiert nicht die anderen Mannschaften, es geht andersrum. Zur Völkerverständigung kann ein Fußballspiel alleine nicht sorgen. Das Fundament muss die Politik sein, und wenn die Politik stimmt, dann kann auch ein Fußballspiel etwas zur Verständigung beitragen. Aber umgekehrt geht es nicht. Über den Fußball alleine zu einer Völkerverständigung zu kommen, das ist eine Illusion."
(2.7.2006; Deutschlandfunk)
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Ewigtreuer schrieb:
schmidti.82 schrieb:

Sehe ich auch so, mit ner spontanen Muskelverhärtung hätte er sich den Ärger ersparen können.
Ich frage mich allerdings warum er sich für die deutsche Nationalelf entschieden hat wenn er sich mehr als iraner, denn als deutscher fühlt ?


Meinst Du wirklich, dass man mit dem Erwerb einer Staatsbürgerschaft seine kulturellen Wurzeln an der Rezeption abgibt?


Das verlangt doch niemand, er hätte doch trotzdem von Anfang an für den Iran spielen können und nicht für Deutschland, wenn er so "iranisch" denkt.
Was macht er wenn er zu einem großen Tunier in der Gruppenphase auf den Iran, Israel und ein anderes "problematisches" Land trifft? Ruft er dann den Trainer an und sagt ihm, dass er erst zum Achtelfinale kommt...?
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Anstatt auf dem Jungen rumzuhacken, sollte man Ihm Respekt zollen.
Ihm ist seine Verwandtschaft im Iran und deren Unversehrtheit wichtiger als sein persönliches Vorankommen. Gut, eine kleine 'Van der Vaart'-Unpäßlichkeit wäre der Weg des geringsten Widerstands gewesen aber ist so eine Lüge deshalb wünschenswert?
Und überhaupt, warum mischt sich der Zentralrat der Juden hier ein. Das ist ja wie der 'Papst im Puff': ein Spiel mitbestimmen wollen und nicht mal auf der Ersatzbank sitzen. (Sorry Katholiken für diesen geflügelten Vergleich)

Wenn der DFB meint, Ihn deshalb auch von zukünftigen Nationallmannschaftsspielen ausschließen zu müssen: Bitte, gibt dann naattürlich auch jedem anderen Profi die günstige Gelegenheit zum sich mit einer kostenlosen PR-Kampagne aus dem Team zu verabschieden.
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a.saftsack schrieb:
Pedrogranata schrieb:

In Israel gibt es arabische Staatsbürger. Niemand dort käme auf die Idee, diese angesichts ihrer inneren Spaltung für Israel spielen zu lassen. Frau Knobloch mag jetzt noch so mit Steinen um sich werfen. Sie sitzt dennoch im Glashaus. Für Israel werden nur Juden spielen.
 


Hmm, ich will ja nix sagen, aber das habe ich anders mitbekommen:

Moshe Zimmermann:
"Also erstens muss man betonen, in der israelischen Mannschaft gibt es eine starke Repräsentation der arabischen Bevölkerung von Israel. Zwei Nationalspieler sind Araber, und die haben für Israel auch die Tore geschossen gegen Frankreich und gegen die Schweiz. Also das Problem ist schon im Nationalteam selbst zu finden. Aber wenn wir gegen eine arabische Mannschaft spielen, gegen Saudi-Arabien oder gegen Tunesien oder gegen den Iran, hängt es eher von den anderen ab. Israel boykottiert nicht die anderen Mannschaften, es geht andersrum. Zur Völkerverständigung kann ein Fußballspiel alleine nicht sorgen. Das Fundament muss die Politik sein, und wenn die Politik stimmt, dann kann auch ein Fußballspiel etwas zur Verständigung beitragen. Aber umgekehrt geht es nicht. Über den Fußball alleine zu einer Völkerverständigung zu kommen, das ist eine Illusion."
(2.7.2006; Deutschlandfunk)





Ok, in der israelischen Nationalmannschaft gibt es Araber und das ist auch gut so. Ich hatte das aus dem Sinn (mea culpa).
Allerdings hat das nichts mit Dejagah zu tun, der die Teilnahme am Israelspiel
nicht wegen seiner Haltung zu Israel, sondern wegen der privaten Konsequenzen für ihn im Iran ablehnt.  Auch ich wollte mit der von dir berichtigten Aussage nicht dem Boykott Israels durch die arabischen Staaten das Wort reden. Ich halte das für eine - auch im wohlverstandenen Interesse der Araber - falsche Maßnahme. Das gilt selbstverständlich auch für die Politik Irans.
Die - mit Ausnahme einiger Bereiche wie im Fußball, wo man gegenüber dem arabischen Boykott auf wirksame Zeichen setzt - sonst weitgehend in Israel anzutreffende Ausgrenzung, findet hier öffentlichkeitswirksame Bruchstellen.
Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass diese arabischen Nationalspieler auch die Hatikwah (Nationalhymne, in der lediglich von der Hoffnung der Juden - und nicht der dortigen Araber - auf ihren eigenen Staat und deren 'Blick nach Osten' die Rede ist) singen müssen, um aufgestellt zu werden.
die Rede ist
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Lieber HeinzGründel...
Deine Meinung über das Thema Dejagah und/oder Integration kann ich leider nicht ganz nachvollziehen.

Kurz zu meiner Ausländerkarriere in Deutschland:
Meine Eltern sind 1963 nach Deutschland gekommen.
1971 bin ich in Frankfurt geboren.
2004 habe ich die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen und die türkische abgegeben.

Ich hab die Staatsangehörigkeit nicht beantragt weil ich mich vor ein paar Jahren plötzlich als Deutscher gefühlt habe...
Nein...weil es für meine Zukunft in Deutschland einfach das Leben in vielen Dingen erleichtern sollte. (Arbeit, Behördengänge, Bank, Visas für andere Länder etc etc etc...)
Das kann man aber auch erst dann verstehen wenn man das Leben eines Ausländers/Immigranten gelebt hat.

Nun steht auf meinem deutschen Ausweis als zweiter Vorname "Ali"...
Glaubst du wirklich das die Mehrheit der Deutschen Bevölkerung/Beamten würden aufgrund meines türkischen Namens mich als "echten" deutschen anerkennen?
Bis auf ein paar Ausnahmen denen die Herkunft bzw. irgendwelche ehemaligen Staatsangehörigkeiten egal ist, akzeptiert es die Masse der deutschen Bevölkerung nicht!!! Das ist leider nunmal so...
Ehrlich gesagt ist mir das aber auch mittlerweile egal als was ich akzeptiert werde oder nicht.
Bei den Deutschen bin ich der Türke und bei den Türken der Deutschländer (Almanci)
...und was der wöchentliche Gang ins Waldstadion damit zu tun hat ein echter Deutscher zu sein, will mir auch nicht einleuchten...
Ich persönlich fühl mich, wenn ich ehrlich bin, weder als das eine noch das andere...Ich bin FRANKFURTER mit türkischen Wurzeln...ferdisch!  

Uli...vielleicht sollten wir besser das Thema auf der Konsti mal vertiefen...
Ich bring ne Flasche Raki mit und du ne Flasche Äppler...
Du trinkst die Flasch Raki aus und ich den Äppler...
Ich nenn das mal Kulturaustausch...



Nochmal kurz zurück zum eigentlichen Thema "Dejagah".
Zum Glück herrschen in der Türkei nicht solche Zustände wie im Iran.
Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen nie mehr in das Land meiner Wurzeln einzureisen, um Familie, Freunde, und die Kultur meiner Ahnen zu sehen,  oder nie mehr für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen, dann würde ich mich zu 101% für das letztere entscheiden.
Von daher kann ich Dejagahs Entscheidung absolut nachvollziehen.
Allerdings die Art und Weise wie er das rübergebracht hat, war etwas unvorbereitet.
Hätte er es besser und verständlicher angekündigt wären wahrscheinlich zweideutige Aussagen vermieden worden...


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