Also als ich Jung gegen den HSV spielen gesehen habe, muss ich sagen das er eine echte Alternative als 6er ist. So offensiv ausgerichtet habe ich diese Position lange nicht mehr gesehen.
Russ könnte ich mir durchaus auch vorstellen.
Chris dürfte hinten wichtiger sein und hat auch nicht so schnell nach vorne gespielt.
Meier muss man abwarten. Evtl. könnte der auch wertvoller auf dieser Position sein. Hier muss man schauen wie stark er in der Defensive ist.
HeinzGründel schrieb: Zunächst, ich bitte dies nicht wieder als Provokation aufzufassen.
Ich weiß, dass die magischen Momente im Fußball meist aus grandiosen Einzelaktionen bestehen. Ich mag das.
Pepi Schmitt erklärt das wieder mal mit den 6ern und 8ern.
Ich versuche das wirklich zu verstehen. Ich mache mir wirklich Gedanken was einen guten Fußballer ausmacht. Wenn man systemgläubig ist, müßte es doch so ein, dass der einzelne nichts ist und die Mannschaft alles.
Ich finde es dann aber wiederum bemerkenswert, dass die größten Theoretiker, hier ,die jedes System und dessen Vor und Nachteile im Schlaf runterbeten können, einem einzelnen Spieler weitesgehende Freiheiten gewähren wollen. Das kann doch nicht funktionieren , oder?
Wen meinst du denn?
Ganz allgemein glaube ich, dass kein Spieler von irgendetwas komplett befreit werden kann. Jeder muss bis zu einem bestimmten Maß mitziehen. Jeder hat sowohl defensive Aufgaben, als auch Offensive. Nur halt in einem unterschiedlichen Gewicht.
HeinzGründel schrieb: Zunächst, ich bitte dies nicht wieder als Provokation aufzufassen.
Ich weiß, dass die magischen Momente im Fußball meist aus grandiosen Einzelaktionen bestehen. Ich mag das.
Pepi Schmitt erklärt das wieder mal mit den 6ern und 8ern.
Ich versuche das wirklich zu verstehen. Ich mache mir wirklich Gedanken was einen guten Fußballer ausmacht. Wenn man systemgläubig ist, müßte es doch so ein, dass der einzelne nichts ist und die Mannschaft alles.
Ich finde es dann aber wiederum bemerkenswert, dass die größten Theoretiker, hier ,die jedes System und dessen Vor und Nachteile im Schlaf runterbeten können, einem einzelnen Spieler weitesgehende Freiheiten gewähren wollen. Das kann doch nicht funktionieren , oder?
"Freiheiten", was ist das?? Erfolgreiche Trainer verstehen es, aus ihrem Kader das maximal Mögliche für die Mannschaft rauszuholen. Da gehört dann eben dazu, die individuellen Stärken des Einzelnen zu erkennen und so taktisch einzusetzen, dass die Mannschaft als Ganzes einen "Mehrwert" davon hat. Ein schönes Beispiel in unserem Kader ist - nein, diesmal nicht Caio - Ümit. Er hat seine individuelle Klasse in Eins-gegen-Eins-Situationen, vor allem - klar - wenn er selbst den Ball hat. Ümit ist jedoch auch in der Lage, den Gegner bis an die Torauslinie der Eintracht zu verfolgen, um den Ball zurückzuerobern.
Freilich: Wenn er das überwiegend machen muss, verschenke ich seine ureigensten Fähigkeiten im Spiel nach vorne, er braucht eine funktionierende "Absicherung" nach hinten, soll er nicht jedesmal an die eigene Torauslinie eilen müssen.
Natürlich - zurück zu Caio, das muss jetzt leider kommen - hat auch dieser seine eigentlichen Stärken im Spiel nach vorne. Aber er muss auch nach hinten arbeiten, freilich nur im Rahmen der ihm von der Natur geschenkten Möglichkeiten: Caio wird nie "den Biss" haben, den z. B. ein Maik Franz mitbringt oder ein Wayne Rooney oder ein Stephen Gerrard. Letzterer ist für mich das Idealbeispiel der "eierlegenden Woll-Milch-Sau", er kann quasi alles. Leider haben wir einen Mann dieser Güte nicht in unserem Kader, dann hätten wir die Diskussion um die "Freiheiten" nicht.
Da war zwar die gesamte Defensive überfordert, aber Russ war wirklich grausam. Hat jemand im Kopf, in welchen Spielen er noch DM war?
2007, in DEM Heimspiel der "ersten Rückkehr von NadW" hat Russ im DM eine - für mich - überragende Partie geliefert. Er kann die 6 recht gut spielen. Vor allem fällt da der eine oder andere "Bolzen" - den Russ manchmal noch einstreut - nicht ganz so sehr ins Gewicht.
HeinzGründel schrieb: Zunächst, ich bitte dies nicht wieder als Provokation aufzufassen.
Ich weiß, dass die magischen Momente im Fußball meist aus grandiosen Einzelaktionen bestehen. Ich mag das.
Pepi Schmitt erklärt das wieder mal mit den 6ern und 8ern.
Ich versuche das wirklich zu verstehen. Ich mache mir wirklich Gedanken was einen guten Fußballer ausmacht. Wenn man systemgläubig ist, müßte es doch so ein, dass der einzelne nichts ist und die Mannschaft alles.
Ich finde es dann aber wiederum bemerkenswert, dass die größten Theoretiker, hier ,die jedes System und dessen Vor und Nachteile im Schlaf runterbeten können, einem einzelnen Spieler weitesgehende Freiheiten gewähren wollen. Das kann doch nicht funktionieren , oder?
Wer das Champions League Finale gesehen hat, der hat gesehen, dass es funktioniert!
Schwierig. Habe da sicher auch keine Antwort a la "so isses" drauf. Ich verstehe das aber jedenfalls folgendermaßen.
Ich glaube, dass in einem System jeder einzelne Spieler zunächst mal eine Augabe für's Kollektiv zu bewältigen hat.
Sprich: die 6 z.B. hat eher defensive Aufgaben, als Bindeglied zwischen der 4er Kette und dem offensiverem Mittelfeld. Allerdings sollte bereits ein 6er in der Lage sein, eine gescheite Spieleröffnung zu fabrizieren. Sprich: Passgenauigkeit, Technik, Auge, Spielverstädnis.. usw. das sind individuelle Fähigkeiten, an denen dann letztlich auch liegt, wie genau der Spieler diese Position überhaupt ausfüllen kann. Und genau das hat eben auch Auswirkungen auf das Kollektiv, bzw. die "Nebenmänner". Noch genauer: wieviel von dem, was eine 6 (um beim Beispiel zu bleiben) idealerweise alles auf dem Platz "erledigen" kann, ist von dem eingesetzte Spieler zu erwarten? Wieviel Hilfe ist er auf dieser Position für die Mannschaft und wieviel Hilfe benötigt er auf dieser Position vom Rest der Mannschaft. (die dann u.U ihre eigenen primär-Aufgaben vernachlässigen müssen)
Aus dem Anforderungsprinzip der einzelnen Positionen ergeben sich Vorteile für einzelne Spieler, die aufgrund ihres individuellen Leistungsvermögens für die eine oder andere Position mehr Qualitäten mitbringen, als für andere. Soweit so gut.
Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass es für jede Mannschaft ein "bestes" System gibt, abhängig von den Spieler, die der Trainer zur Verfügung hat. Das ist meiner Meinung nach mit die schwierigste Aufgabe eines Trainers: zu erkennen, was kann ich mit meiner Mannschaft spielen und wie trainiere ich dann, um die Stärken der einzelnen Spieler "für" das System weiter auszubauen.
Nun aber kurz zu einem entscheidenden Punkt: Das Zusammenspiel. Wie reibungslos wird verschoben? Wie selbstverständlich wird geholfen, ohne seine eigenen Aufgaben zu vernachlässigen, wie gut funktioniert die Mannschaft als Kollektiv? Wie gut versteht der Spieler die Aufgaben der anderen Spieler? Wie gut kennt ein Spieler die Laufwege, die Eigenheiten seiner Mitspieler? Wie schnell soll und wird umgeschaltet? Als negatives Beispiel möchte ich hier mal eben die 1-Mann-Stürmer Taktik mit Amanatidis als Balleroberer und Balltreiber im Mittelfeld anführen. Schön, wenn er sich den Ball erobert. Schön, wenn er mit dem Ball am Fuß auf den Flügel ausweicht. Allerdings: wenn das Kollektiv nicht funktioniert, keiner mitläuft, du keine Anspielmöglichkeit in der Mitte hast, ist das letztlich schlicht und ergreifend "nutzlos", da wirkungslos. Also ein "Fehler im System".
Was macht nun also einen guten Spieler aus? Aus meiner Sicht: 1. Ein Spieler, der das System, welches gespielt wird, die Taktik, die ausgegeben ist, versteht. 2. Ein Spieler, der das Leistungsvermögen besitzt, auf der Position, auf der er eingesetzt ist, mindestens die Primär-Aufgaben zu erfüllen. (Bsp: 6 Defensivaufgaben) -> in's System passt. 3. Ein Spieler, der mit seinem Spiel, bzw. seiner Spielweise der Mannschaft hilft, sie besser macht. (ziemlich platt, aber letztlich trifft es das aus meiner Sicht)
Dabei kann es aus meiner Sicht schon vorkommen, dass einem Spieler innerhalb eines Systems mehr Freiheiten als einem anderen zugestanden werden. Letztlich bezieht sich das aber wohl fast immer auf defensive Freiheiten. Das geht aber eben nur, wenn der Spieler trotzm oder eben wegen dieser Freiheiten wertvoller für die Mannschaft ist, als wenn er diese Freiheiten nicht hätte und seine Mitspieler dazu in der Lage sind, die eventuellen "Nachteile" dieser Freiheiten zu kompensieren.
Ich frage mich, ob Bellaid als "6" ne gute Figur abgeben wuerde. Er hat ja leider immer mal wieder einen Aussetzer, was in der IV oft toedlich ist - was meint ihr, koennte ne Umschulung Erfolg haben? Ist er da nicht vielleicht besser aufgehoben?
Kleine Reflexionen über die 6er-Position, wie ich sie sehe, und warum 2 davon nicht unbedingt für den Wegfall eines Offensiv-Spielers sprechen: Früher gab es ja den Libero, eine Position, die vom Ausputzer hinter den Manndeckern bis zum Strippenzieher aus der Tiefe des Raums erst mal alles bedeuten konnte. In Jugendmannschaften wurde der beste Fußballer gerne auf diese Position gesetzt, was dann eher zur auf die zweite Alternative schließen lies. Irgendwann wurde es dann modern, den Libero vor der Abwehr zu spielen, damit man hinten schön in einer Reihe stehen konnte, um das Spielfeld unter Zuhilfenahme der Abseitsregel enger zu bekommen. Die Position vor der Abwehr war örtlich gesehen aber eher das Betätigungsfeld des klassischen 6ers, der hier hauptsächlich die Kreise der offensiven Mittelfeldspieler des Gegners beschneiden sollte, so eine Art tumber Handwerker hinter den künstlerisch veranlagten Offensiv-Spielern. Was hierauf folgte, war dann die Verschmelzung beider Aufgaben, was allerdings zur Aufgabe des Grundgedankens der Liberoposition als freier Mann auf dem Feld führte. Wenn man sich nun überlegt, daß Libero und 6er in den doch recht offensiven Systemen, die bspw. bei uns Anfang der 90er gespielt wurden, vorhanden waren, muß man eigentlich zu dem Schluss kommen, daß bei zwei 6ern auf jeden Fall im Vergleich dazu kein 7er oder 8er rausgefallen ist, also erst mal keine offensive Position gestrichen wurde. Der Punkt ist eher, daß die Flügel heutzutage fast immer doppelt besetzt sind, was sich dann zuungunsten der Anzahl der Stürmer/offensiv zentralen Mittelfeldspieler auswirkt. Dies ist wohl aber auch den durch die 4er-Kette eng gewordenen Raum geschuldet.
HeinzGründel schrieb: Zunächst, ich bitte dies nicht wieder als Provokation aufzufassen.
Ich weiß, dass die magischen Momente im Fußball meist aus grandiosen Einzelaktionen bestehen. Ich mag das.
Pepi Schmitt erklärt das wieder mal mit den 6ern und 8ern.
Ich versuche das wirklich zu verstehen. Ich mache mir wirklich Gedanken was einen guten Fußballer ausmacht. Wenn man systemgläubig ist, müßte es doch so ein, dass der einzelne nichts ist und die Mannschaft alles.
Ich finde es dann aber wiederum bemerkenswert, dass die größten Theoretiker, hier ,die jedes System und dessen Vor und Nachteile im Schlaf runterbeten können, einem einzelnen Spieler weitesgehende Freiheiten gewähren wollen. Das kann doch nicht funktionieren , oder?
Danke für eure Antworten. Ich fand sie durch die Bank durchdacht und hilfreich. Mitnichten platt. Besser kann das Christoph Biermann auch nicht erklären. Manchmal hilt einem dieses Forum doch seinen Horizont zu erweitern
Zunächst mal: der beste 6er, der jemals gegen den Ball kickte, war in meinen Augen Marcel Desailly vom AC Milan. Der räumte vor der Abwehr gnadenlos ab, hatte eine ordentliche Spieleröffnung und war torgefährlich. In D kommt am ehesten der Bremer Frings an diese Qualitäten heran.
Zu den Freiheiten: Ich denke, je dominanter ein 6er seine Position ausfüllt, desto mehr Freiheiten hat er automatisch. Dazu gehört eine extrem hohe Laufbereitschaft, gerade wenn man als einziger 6er auf dem Platz steht. In der Vor-WM und teilweise auch in der WM-Zeit füllte Frings diese Position derart dominant aus, dass er fast schon die Fähigkeiten eines 6ers (Abräumen), eines 8ers (laufstark, jederzeit anspielbar) und eines 10ers (Ballverteiler und Spielgestalter) in seiner Person vereinte. Das war ziemlich überragend.
Ich sehe auch ohne Fink und Ina genügend Eintrachtspieler, die diese Position ausfüllen können. Mein Geheimfavorit dabei ist Sebastian Jung, weil er mit seiner exorbitanten Schnelligkeit Erfahrungsdefizite ausgleichen kann; dazu geht er ziemlich unbekümmert und angstfrei an seine Aufgabe heran und hat das größte Entwicklungspotenzial. Natürlich muss er sein Leistungsvermögen auf der 6 noch bestätigen.
Meier kann ich mir auch gut vorstellen, allerdings würde ich mir da etwas mehr Zweikampfhärte und ein besseres Kopfballspiel wünschen. Chris hat beides.
Ob wir so einen statischen "6er" brauchen, der nur für Spieleröffnung und als Abräumer vor der Viererkette agiert? Glaube nicht, wichtiger ist, dass die Mannschaft funktioniert, soll heissen, wenn der 6er nach vorne geht, übernimmt jemand anders die Position (zB Teber/Meier oder Chris, falls er IV spielt). Genauso verhält es sich im Mittelfeld, wenn ernsthaft "verschoben wird", Lücken werden geschlossen, Räume bei Bedarf eng gemacht oder, da ist dann im Zweifel mal der 10er auf der 6 während Franz im gegnerischen Strafraum bei Standards mit eingreift.
yo äh. ´Zuviele Zahlen in einem Satz. Will damit sagen, dass einzelne Spieler durchaus ihre Freiheiten haben und nutzen sollen, wenn sie andererseits für den Nebenmann in die Bresche springen und bei Bedarf ihre Position wechseln. Und der Rest im Team die eigenen Lücken genauso erkennt wie die des Gegners. Flexible Positionswechsel.
Daher, der klassische Inamoto-Typ, der nicht in den gegnerischen Strafraum will, ist ein Auslaufmodell. Brauchen wir nicht. Finde ich.
Muß gerade bei unserer hochwertigen Taktikdiskussion an unseren Ex-Trainer Gyula Lorant denken, der ja hier ankam und damals - für Deutschland -revolutionäre Taktikumstellungen bei der Eintracht vornahm.
Als Lorant die Raumdeckung - mit Ausnahme des Vorstoppers, der stets gegen den Mittelstürmer spielte - einführte, bekam Grabi "alle Freiheiten" in seiner Position hinter den Spitzen. Lorant nannte diese Position "meinen Umsetzer", Grabi sollte also den vom "Rudel" der eigenen Spieler dem Gegner gerade abgejagten Ball schnell bekommen und dann möglichst schnell und effizient in die eigene Spitze spielen. Das gelang im ersten halben Jahr hervorragend.
In der heutigen Zeit kommt diese Rolle des "Umsetzers" bereits dem 6er zu: Er soll den Ball im MF erobern und dann möglichst schnell und genau in den eigenen laufenden Angriff spielen.
Der "Umsetzer" ist also von der 10er Position auf die 6er Position "zurückverlagert" worden, damit fängt man im modernen Fussball also noch weiter hinten bereits an, gefährliche Angriffe aufzuziehen.
Damit ist das Spiel heute (noch) schneller geworden, klar. Wenn du qualifizierte Spieler dafür hast.
djabo schrieb: Wo kann man Karten für das Spiel in Oberstedten kaufen ???
Der 1. FC 09 Oberstedten scheint noch ein bissel organisatorisch "hinten dran" zu sein..., aber hier sollte man hin und wieder mal vorbeisehen, ob es was Neues gibt in Sachen Eintracht-Gastspiel: http://www.100jahre-1fc09.de/?id=8
So könnte ich es mir vorstellen, wenn alle auf ihren eigentlichen Positionen spielen. Meier sehe ich schon lange nicht als einen OM, sondern weiter hinten.
Das Flügelspiel würde dann aber schon darunter leiden, oder? Je nachdem, ob wir mit einer oder 2 Spitzen spielen...
War dabei.
Ich hab ihn auf jeden Fall auch kim Video gesehen! Nur kurz, aber er war da! Es gibt ja auch n Portrait-Foto von ihm --> www.sge4ever.de
Also als ich Jung gegen den HSV spielen gesehen habe, muss ich sagen das er eine echte Alternative als 6er ist. So offensiv ausgerichtet habe ich diese Position lange nicht mehr gesehen.
Russ könnte ich mir durchaus auch vorstellen.
Chris dürfte hinten wichtiger sein und hat auch nicht so schnell nach vorne gespielt.
Meier muss man abwarten. Evtl. könnte der auch wertvoller auf dieser Position sein. Hier muss man schauen wie stark er in der Defensive ist.
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/vereine/spielpaarungsbericht/object/807838/saison/2007-08/naviindex/1
Da war zwar die gesamte Defensive überfordert, aber Russ war wirklich grausam. Hat jemand im Kopf, in welchen Spielen er noch DM war?
Wen meinst du denn?
Ganz allgemein glaube ich, dass kein Spieler von irgendetwas komplett befreit werden kann. Jeder muss bis zu einem bestimmten Maß mitziehen. Jeder hat sowohl defensive Aufgaben, als auch Offensive. Nur halt in einem unterschiedlichen Gewicht.
Ich seh da bei uns keine Probleme.
"Freiheiten", was ist das??
Erfolgreiche Trainer verstehen es, aus ihrem Kader das maximal Mögliche für die Mannschaft rauszuholen.
Da gehört dann eben dazu, die individuellen Stärken des Einzelnen zu erkennen und so taktisch einzusetzen, dass die Mannschaft als Ganzes einen "Mehrwert" davon hat.
Ein schönes Beispiel in unserem Kader ist - nein, diesmal nicht Caio - Ümit. Er hat seine individuelle Klasse in Eins-gegen-Eins-Situationen, vor allem - klar - wenn er selbst den Ball hat. Ümit ist jedoch auch in der Lage, den Gegner bis an die Torauslinie der Eintracht zu verfolgen, um den Ball zurückzuerobern.
Freilich: Wenn er das überwiegend machen muss, verschenke ich seine ureigensten Fähigkeiten im Spiel nach vorne, er braucht eine funktionierende "Absicherung" nach hinten, soll er nicht jedesmal an die eigene Torauslinie eilen müssen.
Natürlich - zurück zu Caio, das muss jetzt leider kommen - hat auch dieser seine eigentlichen Stärken im Spiel nach vorne. Aber er muss auch nach hinten arbeiten, freilich nur im Rahmen der ihm von der Natur geschenkten Möglichkeiten: Caio wird nie "den Biss" haben, den z. B. ein Maik Franz mitbringt oder ein Wayne Rooney oder ein Stephen Gerrard. Letzterer ist für mich das Idealbeispiel der "eierlegenden Woll-Milch-Sau", er kann quasi alles.
Leider haben wir einen Mann dieser Güte nicht in unserem Kader, dann hätten wir die Diskussion um die "Freiheiten" nicht.
2007, in DEM Heimspiel der "ersten Rückkehr von NadW" hat Russ im DM eine - für mich - überragende Partie geliefert. Er kann die 6 recht gut spielen. Vor allem fällt da der eine oder andere "Bolzen" - den Russ manchmal noch einstreut - nicht ganz so sehr ins Gewicht.
Wer das Champions League Finale gesehen hat, der hat gesehen, dass es funktioniert!
@Heinz
Schwierig. Habe da sicher auch keine Antwort a la "so isses" drauf. Ich verstehe das aber jedenfalls folgendermaßen.
Ich glaube, dass in einem System jeder einzelne Spieler zunächst mal eine Augabe für's Kollektiv zu bewältigen hat.
Sprich: die 6 z.B. hat eher defensive Aufgaben, als Bindeglied zwischen der 4er Kette und dem offensiverem Mittelfeld. Allerdings sollte bereits ein 6er in der Lage sein, eine gescheite Spieleröffnung zu fabrizieren. Sprich: Passgenauigkeit, Technik, Auge, Spielverstädnis.. usw. das sind individuelle Fähigkeiten, an denen dann letztlich auch liegt, wie genau der Spieler diese Position überhaupt ausfüllen kann. Und genau das hat eben auch Auswirkungen auf das Kollektiv, bzw. die "Nebenmänner". Noch genauer: wieviel von dem, was eine 6 (um beim Beispiel zu bleiben) idealerweise alles auf dem Platz "erledigen" kann, ist von dem eingesetzte Spieler zu erwarten? Wieviel Hilfe ist er auf dieser Position für die Mannschaft und wieviel Hilfe benötigt er auf dieser Position vom Rest der Mannschaft. (die dann u.U ihre eigenen primär-Aufgaben vernachlässigen müssen)
Aus dem Anforderungsprinzip der einzelnen Positionen ergeben sich Vorteile für einzelne Spieler, die aufgrund ihres individuellen Leistungsvermögens für die eine oder andere Position mehr Qualitäten mitbringen, als für andere. Soweit so gut.
Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass es für jede Mannschaft ein "bestes" System gibt, abhängig von den Spieler, die der Trainer zur Verfügung hat. Das ist meiner Meinung nach mit die schwierigste Aufgabe eines Trainers: zu erkennen, was kann ich mit meiner Mannschaft spielen und wie trainiere ich dann, um die Stärken der einzelnen Spieler "für" das System weiter auszubauen.
Nun aber kurz zu einem entscheidenden Punkt: Das Zusammenspiel. Wie reibungslos wird verschoben? Wie selbstverständlich wird geholfen, ohne seine eigenen Aufgaben zu vernachlässigen, wie gut funktioniert die Mannschaft als Kollektiv? Wie gut versteht der Spieler die Aufgaben der anderen Spieler? Wie gut kennt ein Spieler die Laufwege, die Eigenheiten seiner Mitspieler? Wie schnell soll und wird umgeschaltet?
Als negatives Beispiel möchte ich hier mal eben die 1-Mann-Stürmer Taktik mit Amanatidis als Balleroberer und Balltreiber im Mittelfeld anführen. Schön, wenn er sich den Ball erobert. Schön, wenn er mit dem Ball am Fuß auf den Flügel ausweicht. Allerdings: wenn das Kollektiv nicht funktioniert, keiner mitläuft, du keine Anspielmöglichkeit in der Mitte hast, ist das letztlich schlicht und ergreifend "nutzlos", da wirkungslos. Also ein "Fehler im System".
Was macht nun also einen guten Spieler aus? Aus meiner Sicht:
1.
Ein Spieler, der das System, welches gespielt wird, die Taktik, die ausgegeben ist, versteht.
2.
Ein Spieler, der das Leistungsvermögen besitzt, auf der Position, auf der er eingesetzt ist, mindestens die Primär-Aufgaben zu erfüllen. (Bsp: 6 Defensivaufgaben) -> in's System passt.
3.
Ein Spieler, der mit seinem Spiel, bzw. seiner Spielweise der Mannschaft hilft, sie besser macht. (ziemlich platt, aber letztlich trifft es das aus meiner Sicht)
Dabei kann es aus meiner Sicht schon vorkommen, dass einem Spieler innerhalb eines Systems mehr Freiheiten als einem anderen zugestanden werden. Letztlich bezieht sich das aber wohl fast immer auf defensive Freiheiten. Das geht aber eben nur, wenn der Spieler trotzm oder eben wegen dieser Freiheiten wertvoller für die Mannschaft ist, als wenn er diese Freiheiten nicht hätte und seine Mitspieler dazu in der Lage sind, die eventuellen "Nachteile" dieser Freiheiten zu kompensieren.
Er hat ja leider immer mal wieder einen Aussetzer, was in der IV oft toedlich ist - was meint ihr, koennte ne Umschulung Erfolg haben? Ist er da nicht vielleicht besser aufgehoben?
Früher gab es ja den Libero, eine Position, die vom Ausputzer hinter den Manndeckern bis zum Strippenzieher aus der Tiefe des Raums erst mal alles bedeuten konnte. In Jugendmannschaften wurde der beste Fußballer gerne auf diese Position gesetzt, was dann eher zur auf die zweite Alternative schließen lies.
Irgendwann wurde es dann modern, den Libero vor der Abwehr zu spielen, damit man hinten schön in einer Reihe stehen konnte, um das Spielfeld unter Zuhilfenahme der Abseitsregel enger zu bekommen.
Die Position vor der Abwehr war örtlich gesehen aber eher das Betätigungsfeld des klassischen 6ers, der hier hauptsächlich die Kreise der offensiven Mittelfeldspieler des Gegners beschneiden sollte, so eine Art tumber Handwerker hinter den künstlerisch veranlagten Offensiv-Spielern.
Was hierauf folgte, war dann die Verschmelzung beider Aufgaben, was allerdings zur Aufgabe des Grundgedankens der Liberoposition als freier Mann auf dem Feld führte.
Wenn man sich nun überlegt, daß Libero und 6er in den doch recht offensiven Systemen, die bspw. bei uns Anfang der 90er gespielt wurden, vorhanden waren, muß man eigentlich zu dem Schluss kommen, daß bei zwei 6ern auf jeden Fall im Vergleich dazu kein 7er oder 8er rausgefallen ist, also erst mal keine offensive Position gestrichen wurde. Der Punkt ist eher, daß die Flügel heutzutage fast immer doppelt besetzt sind, was sich dann zuungunsten der Anzahl der Stürmer/offensiv zentralen Mittelfeldspieler auswirkt. Dies ist wohl aber auch den durch die 4er-Kette eng gewordenen Raum geschuldet.
Ich sage nur zweierlei, HG:
Schwarmintelligenz ! Spielemergenz !
http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektive_Intelligenz
Danke für eure Antworten. Ich fand sie durch die Bank durchdacht und hilfreich. Mitnichten platt.
Besser kann das Christoph Biermann auch nicht erklären.
Manchmal hilt einem dieses Forum doch seinen Horizont zu erweitern
Der räumte vor der Abwehr gnadenlos ab, hatte eine ordentliche Spieleröffnung und war torgefährlich.
In D kommt am ehesten der Bremer Frings an diese Qualitäten heran.
Zu den Freiheiten: Ich denke, je dominanter ein 6er seine Position ausfüllt, desto mehr Freiheiten hat er automatisch. Dazu gehört eine extrem hohe Laufbereitschaft, gerade wenn man als einziger 6er auf dem Platz steht. In der Vor-WM und teilweise auch in der WM-Zeit füllte Frings diese Position derart dominant aus, dass er fast schon die Fähigkeiten eines 6ers (Abräumen), eines 8ers (laufstark, jederzeit anspielbar) und eines 10ers (Ballverteiler und Spielgestalter) in seiner Person vereinte. Das war ziemlich überragend.
Ich sehe auch ohne Fink und Ina genügend Eintrachtspieler, die diese Position ausfüllen können. Mein Geheimfavorit dabei ist Sebastian Jung, weil er mit seiner exorbitanten Schnelligkeit Erfahrungsdefizite ausgleichen kann; dazu geht er ziemlich unbekümmert und angstfrei an seine Aufgabe heran und hat das größte Entwicklungspotenzial. Natürlich muss er sein Leistungsvermögen auf der 6 noch bestätigen.
Meier kann ich mir auch gut vorstellen, allerdings würde ich mir da etwas mehr Zweikampfhärte und ein besseres Kopfballspiel wünschen. Chris hat beides.
yo äh. ´Zuviele Zahlen in einem Satz. Will damit sagen, dass einzelne Spieler durchaus ihre Freiheiten haben und nutzen sollen, wenn sie andererseits für den Nebenmann in die Bresche springen und bei Bedarf ihre Position wechseln. Und der Rest im Team die eigenen Lücken genauso erkennt wie die des Gegners. Flexible Positionswechsel.
Daher, der klassische Inamoto-Typ, der nicht in den gegnerischen Strafraum will, ist ein Auslaufmodell. Brauchen wir nicht. Finde ich.
Als Lorant die Raumdeckung - mit Ausnahme des Vorstoppers, der stets gegen den Mittelstürmer spielte - einführte, bekam Grabi "alle Freiheiten" in seiner Position hinter den Spitzen. Lorant nannte diese Position "meinen Umsetzer", Grabi sollte also den vom "Rudel" der eigenen Spieler dem Gegner gerade abgejagten Ball schnell bekommen und dann möglichst schnell und effizient in die eigene Spitze spielen. Das gelang im ersten halben Jahr hervorragend.
In der heutigen Zeit kommt diese Rolle des "Umsetzers" bereits dem 6er zu: Er soll den Ball im MF erobern und dann möglichst schnell und genau in den eigenen laufenden Angriff spielen.
Der "Umsetzer" ist also von der 10er Position auf die 6er Position "zurückverlagert" worden, damit fängt man im modernen Fussball also noch weiter hinten bereits an, gefährliche Angriffe aufzuziehen.
Damit ist das Spiel heute (noch) schneller geworden, klar. Wenn du qualifizierte Spieler dafür hast.
Der 1. FC 09 Oberstedten scheint noch ein bissel organisatorisch "hinten dran" zu sein...,
aber hier sollte man hin und wieder mal vorbeisehen, ob es was Neues gibt in Sachen Eintracht-Gastspiel:
http://www.100jahre-1fc09.de/?id=8
Wie stellt ihr euch denn vor, dass Chris, Teber, Meier und Caio zusammen spielen? Da sähe das Mittelfeld doch reichlich komisch aus...
------Meier----Chris------
----------Teber-----------
-----------Caio-----------
So könnte ich es mir vorstellen, wenn alle auf ihren eigentlichen Positionen spielen. Meier sehe ich schon lange nicht als einen OM, sondern weiter hinten.
Das Flügelspiel würde dann aber schon darunter leiden, oder?
Je nachdem, ob wir mit einer oder 2 Spitzen spielen...