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FSV Frankfurt rüstet weiter auf

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FNP vom 26.10.2007
Die Fußball-Derbys der Zwischenkriegszeit
haben viel an Bedeutung verloren

Von Stefan Fritschi

Frankfurt. Ganz friedlich saßen sie beieinander. Und plauschten und feixten sogar, als hätten die Anwesenden von der hiesigen Fußballfarbenlehre noch nichts gehört. Bieber, Bornheim und der Riederwald kannten an diesem Abend keine Aversionen – dafür gab’s eine Reihe interessanter und amüsanter Anekdoten.

Der erste Vortrag der Reihe „Beiträge zur Frankfurter Sportgeschichte“ machte es möglich. „Fußballkultur und soziale Milieus im Frankfurt der Zwischenkriegszeit“ nahm der Ingolstädter Historiker Rudolf Oswald unter die Lupe. Das Thema lockte nicht den Hooligan oder Ultra in die neue City-Bibliothek, sondern den Fußball-„Intellektuellen“, der verbal und nicht tätlich zu Werke geht.
               
Handgreifliche Auseinandersetzungen, besonders auch bei Spielen zwischen der Frankfurter Eintracht und den Offenbacher Kickers, verbindet der Fußball-Interessierte in erster Linie mit dem Entstehen der Fan-Subkultur in den 70er Jahren. Doch schon in der Zwischenkriegszeit, betonte Historiker Oswald, standen Konflikte „auf der Tagesordnung. Ausschreitungen waren fast so selbstverständlich wie das Fußballspiel selbst. In manchen Ballungsräumen kamen die Stadien nicht zur Ruhe“. So auch in den damaligen klassenhöchsten Main-Kreis- und Main-Bezirksligen, in denen nicht nur die Eintracht sowie der FSV und OFC zum Inventar gehörten, sondern auch die Sportfreunde 04, Germania 94, Union Niederrad, die Hanauer Clubs FC 93 und Viktoria 94 und Germania Bieber.

Häufiges Prozessieren gegen Spielausgänge, deftige Beleidigungen der Kontrahenten (regelmäßig auch in Vereinspostillen!) und zum ungeliebten Nachbarn gehen, um Ärger anzustiften und zu pöbeln, seien die drei Hauptaspekte der Anfeindungen gewesen.

Der Verein als
gemeinsamer Nenner

In der Zeit zwischen 1918 bis zum Kriegsanfang entwickelte sich der Fußball vom bürgerlichen zum Massensport und der örtliche Verein zum „integralen Bestandteil einer überschaubaren Lebenswelt“. Der lokale Club bildete „ein Stück Identität“ und war „erster gemeinsamer Nenner. Es wurde kein Unterschied zwischen Arbeiter und Akademiker gemacht“, so Oswald weiter. Und diese Identität galt es dann auch zu verteidigen, besonders in Form von Etikettierungen und Abgrenzungen.

Generell galten Dorfvereine als „Bauern“, vorstädtische Clubs als „Proleten“, während sich bürgerliche Vereine aus der Stadt „mit offenem Antisemitismus konfrontiert“ sahen (Oswald). Demnach galt der FSV Frankfurt als „Mob“, deren Anhänger als „Unterweltler“ und „Proleten“. Die Eintracht wurde indes als „Kaffeehausklub“ bezeichnet wegen ihrer bürgerlichen Vergangenheit, später auch als „Judenklub“.

„Marneschlacht“
in Bornheim

Ein Beispiel aus dem Jahr 1927 verdeutlicht, wie verbissen es bei dem Derby zwischen dem FSV und der Eintracht zuging. Das Nachbarschaftsduell zwischen Bornheim und Riederwald vom 25. Juni wurde sogar in der Nachlese des „kicker“ als „Marneschlacht des Frankfurter Fußballsports“ tituliert.

„Kurze Zeit später schoß Brück das zweite Tor (für den FSV, d. Red.). Es wurde von den Eintrachtspielern nicht stillschweigend hingenommen. . . . Die Aufmerksamkeit der Zuschauer wurde hauptsächlich auf einige grobe Fouls gelenkt, die von beiden Seiten begangen wurden. . . . Zwischendurch schoß Wjyk 2 schöne, aber belanglose Tore, da die Eintrachtmannschaft völlig durcheinander geriet und an ein ordnungsmäßiges Spiel überhaupt nicht mehr dachte. . . . Bei einem neuen Zusammenstoß kam es zu einer Zusammenrottung sämtlicher Spieler in der Mitte des Feldes. Der Schiedsrichter, der Trumpp gerade noch vor einem Angriff Wjyks befreien mußte, eilte herzu. . . . Mehrere eindringende Zivilisten wurden von Spielern vom Platz gescheucht. . . . Die Spieler verließen nach belanglosem Weiterkick den Platz. Vor der Tribüne, da wo die Sessel der Prominenten stehen, kam es zu erregten und wüsten Szenen. Galeriemob wetteiferte mit besser angezogenen Leuten im Toben und Randalieren.“ Trotz des Skandals brachten 15 000 Zuschauer den Vereinen reichlich Geld in die leeren Kassen, hieß es noch in dem Bericht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Derbys zwischen dem FSV und der Eintracht allerdings zunehmend an Bedeutung. Dies hing unmittelbar mit der Neuformierung der Spielklassen seitens des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) zusammen, so Geschichtswissenschaftler Oswald. Dieser Prozess wurde im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung 1933 mit der Bildung von gestrafften Gauligen als höchste Spielklasse eingeleitet. Nach dem Krieg wurden dann die Oberligen eingeführt, 1963 schließlich die Bundesliga. Viele Derbys aus der Zwischenkriegszeit hatten da längst an Bedeutung verloren, der Machtkampf der Metropolen löste sie ab.
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Mikolajczak vom FSV -wäre des net einer ??

Habe viele Heimspiele des FSV gesehen. Mikoajczak ist ein begnadeter Fußballer, 26 Jahre alt. Sicher ist 3- Liga und Bundesliga ein Unterschied.
Aber der Typ hat einiges drauf. Auch sonst in seiner Außendarstellung  ein dufter Typ-
Ich würde es ihm irgendwie zutrauen!!
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Ja, der Miko ist ein symphatischer Typ und zusammen mit Markus Kreuz der Antreiber im FSV-Spiel. Aber ob er sich wirklich in der Bundesliga durchsetzen könnte? In Schalke und Hannover hat er es damals nicht geschafft, weiß aber auch nicht genau, was die Gründe dafür waren, viellleicht war er einfach noch zu jung. Bin aber sehr froh, das er jetzt bei uns in Bornheim spielt, vielleicht nächstes Jahr in der 2.Liga  ,-)  
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Ich denke einfach , daß er mit 26 J. noch nicht zu alt für einen großen Sprung ist. Wenn konkret beim Verein dann alles paßt. Ist irgendwo auch eine Sache der Umstände und  des Glücks.

Wir werden ihn weiter am Hang - auch in diesem Sinne- mit Freude beobachten.
Hoffe er hat sich nicht schlimmer verletzt. Nach seinen 2 Toren soll er gestern ja angeschlagen ausgewechselt worden sein.
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FSV ist die Schulden los
Fußball-Regionalligist schreibt wieder schwarze Zahlen
VON ANNETTE SEITZ

Die Jahreshauptversammlung des FSV Frankfurt neigte sich am Montagabend dem Ende zu, als Bernd Reisig zu einer Rede ansetzte, die die 170 Vereinsmitglieder begeistern sollte. Zum einen verkündete der Manager des Fußball-Regionalligisten, dass am gleichen Morgen die Bagger am Bornheimer Hang angerollt seien, um mit dem auf 18 Monate anberaumten Umbau des alten FSV-Stadions zu beginnen. Zur Abrissparty lädt der Verein die Fans am 4. Dezember ( 19 Uhr) ein.

Zum anderen ging Reisig auf das ein, was Vizepräsident Ludwig von Natzmer in seinem Rechenschaftsbericht zuvor verkündet hatte: Dass der FSV nach Jahrzehnten erstmals wieder schuldenfrei ist. "Das ist für mich ein ganz besonderer Tag", betonte Reisig. 109 263,47 Euro Jahresüberschuss erwirtschaftete der Verein zum 30. Juni 2007, womit die Unterdeckung aus dem Vorjahr getilgt werden konnte. Zudem steigerte der FSV den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent.

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Noch 1996 hatte der Verein kurz vor der Insolvenz gestanden. Reisig und von Natzmer übernahmen damals Verantwortung. Weshalb die Emotionalität, mit der sie die positive Bilanz 2007 verkündeten, nachvollziehbar war. "Ich weiß noch", erzählte Reisig, "wie 1996 einmal die Woche der Gerichtsvollzieher in der Geschäftsstelle eingetroffen ist, um zu pfänden, und wieder gehen musste, weil nichts da war."

Nicht nur, dass die Bornheimer besagten Gerichtsvollzieher nach drei Monaten als eingetragenes Mitglied gewonnen hatten, auch die Konsolidierung - damals drückten den Verein eine Million Euro Schulden - wurde konsequent durchgezogen. "Wir sind immer wieder aufgestanden und in der Region zu einer Top-Adresse geworden", sagte Reisig.

FR, 21.11.07
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Noch ein kleiner historischer Beleg (aus "Der neue Sport vom 1.12.1947):

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War gestern jemand am Hang und kann seine Eindrücke schildern?
Muß dumm gelaufen sein . 1 Std.lang mit 10 Spielern ist die Sache offensichtl gekippt?
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Ja, ich war da. Sicher, der Platzverweis für den "Abwehrchef" Schumann nach 39 Minuten hat die Sache wohl vorentschieden, aber der FSV war gestern einfach nicht gut genug für eine ganz abgezockte Regensburger Mannschaft. Es war das letzte Hinrundenspiel und der siebte Platz für die Bornheimer liegt absolut im Soll, die letzten Wochen lassen doch stark darauf hoffen, dass der FSV das angestrebte Ziel Dritte Liga erreichen wird.
Enttäuschend nach wie vor die Zuschauerzahlen, trotz der guten letzten Wochen, des hohen Sieges in Ingolstadt und bestem Wetter waren wieder nur etwas über 1200 Besucher am Bornheimer Hang, das ist viel zu wenig für ein recht erfolgreiches Team.
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Die spielen ihre Heimspiele zeitgleich mit der Eintracht. Wir sind keine 4 Mio. Stadt, die locker 2-3 Vereine mit einer großen Fangemeinde bieten kann. Der FSV ist auf Laufkundschaft angewiesen, die allerdings Samstags nachmittags eher im Waldstadion oder vor der Glotze sitzt.
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Rigobert_G schrieb:
Die spielen ihre Heimspiele zeitgleich mit der Eintracht. Wir sind keine 4 Mio. Stadt, die locker 2-3 Vereine mit einer großen Fangemeinde bieten kann. Der FSV ist auf Laufkundschaft angewiesen, die allerdings Samstags nachmittags eher im Waldstadion oder vor der Glotze sitzt.


Jep, so ist es. Ich würde gerne mal an den Hang, mach ich aber nicht, weil zeitgleich meine Lieblingsmannschaft spielt.

Schlechtes Zeitmanagement.
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Verstehe diese gleichzeitigen Spielansetzungen auch nicht, scheinbar wird da vom DFB keine Rücksicht genommen, ich denke das kostet den FSV schon mindestens 150-200 Zuschauer, aber auch das ist einfach zu wenig. Kann man nur hoffen, das es das neue Stadion bringt!
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FSV gewinnt gegen Pfullendorf 3:2!

Tabellenfünfter!!  Noch fünf Punkte bis LIGA 2!  
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lutz1965 schrieb:
FSV gewinnt gegen Pfullendorf 3:2!

Tabellenfünfter!!  Noch fünf Punkte bis LIGA 2!    


die haben wirklich ein starkes team beisamen! hoffe es klappt mit der 2.liga!
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sgefan@hamid schrieb:
lutz1965 schrieb:
FSV gewinnt gegen Pfullendorf 3:2!

Tabellenfünfter!!  Noch fünf Punkte bis LIGA 2!    


die haben wirklich ein starkes team beisamen! hoffe es klappt mit der 2.liga!


Ich glaub nicht das es mit der 2. Liga klappt, 3. Liga wäre schon genial.
Aber 2. Liga wäre echt der Hammer!
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Die Bernemer machen Freude!
Wenn sie in die eingleisige Regio kämen, wäre das schon genial!  
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FSV gewinnt auch in Siegen mit 1:0, fünfter Auswärtssieg, fünfter Platz, noch 3 Punkte bis zur Liga 2 !
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Oh ja   Als ich vom Stadion gekommen  bin , habe ich es sofort im Videotext gelesen. Respekt, Auswärtssieg in Siegen!

3 Punkte hinterm Aufstiegsplatz, 7 Punkte vor Platz 11. Der Tag soll bekanntlich nicht vor dem... gelobt werden. Aber es sieht sehr gut aus.

Nach der Paus werde ich bei Nichtheimspielen der Eintracht wieder hingehen,
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Aus meine Sicht war der Sieg gestern glücklich. Aus heiterem Himmel fiel das Tor.
Der FSV war teilweise ganz schön unter Druck.
Aber Egal, nur noch 3 Punkte bis zum Aufstiegsplatz, da darf man auch einmal vom Aufstieg träumen.
Ich würde mir gerne auch mehr Spiele des FSV anschauen, aber die frühe Anstoßzeit und die mir persönlich wichtigeren Spiele der Eintracht, verhindern das.
Gestern war für mich eine Ausnahme,da ich meine DK für die SGE weggegeben habe und zeitlich doch relativ früh an Siegen vorbei kam.  
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dreamer_ffm schrieb:
Aus meine Sicht war der Sieg gestern glücklich. Aus heiterem Himmel fiel das Tor.
Der FSV war teilweise ganz schön unter Druck.
Aber Egal, nur noch 3 Punkte bis zum Aufstiegsplatz, da darf man auch einmal vom Aufstieg träumen.
Ich würde mir gerne auch mehr Spiele des FSV anschauen, aber die frühe Anstoßzeit und die mir persönlich wichtigeren Spiele der Eintracht, verhindern das.
Gestern war für mich eine Ausnahme,da ich meine DK für die SGE weggegeben habe und zeitlich doch relativ früh an Siegen vorbei kam.    


Der Ausweg ist da nur der Aufstieg des FSV in die zweite Liga. Dann gibt es prinzipiell keine Terminkollision mehr  
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die blau-schwarzen Jungs machen einem Spass!  
Nur weiter so!


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