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Bald neuer großer Korruptionsskandal im europäischen Fussball ?!

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Vielen Dank @ singender_adler !

Ich lese schon lange hier mit undwollte mich endlich mal für Deine Arbeit bedanken, die ganzen Informationen für uns zusammenzutragen und aufzubereiten.

Zu allem was so geschrieben steht, hoffe ich inständig, dass dieser Thread niemals ins UE verschoben werden muss...bitte.

Gruß
Axel
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aho76 schrieb:
Vielen Dank @ singender_adler !

Ich lese schon lange hier mit undwollte mich endlich mal für Deine Arbeit bedanken, die ganzen Informationen für uns zusammenzutragen und aufzubereiten.

Zu allem was so geschrieben steht, hoffe ich inständig, dass dieser Thread niemals ins UE verschoben werden muss...bitte.

Gruß
Axel


Danke


Also die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Thread im UE landet ist sehr gering

Zum einen ist allein bei Teber der mehrmalige Kontakt zur Wettmafia bekannt. Wohlgemerkt keine Manipulationen, sondern nur mehrere Treffen mit Lim (laut Spiegel Kontaktmann der chinesischen Triaden),
ein gemeinsamer Casino-Besuch, ein abgehörtes Telefonat eines Teamkollegen über eine Wette, im Handy des Paten gespeicherte Handynummer Tebers (unter .1), das Anwerben von anderen Spielern und Manipulationen werden heftig bestritten, http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false
Ansonsten gibt's keine bekannten Verbindungen - und Teber ist ja nun auch schon einige Zeit weg, kann die Leute auch nur so aufgrund widriger Umstände gekannt haben. Eigentlich sollte sein Vertrag bei der SGE allerdings bis 30. Juni 2011 laufen, er war erklärter Wunschspieler von Skibbe (http://www.eintracht.de/aktuell/27464/). Klar ist, dass Kaiserslautern - eine seiner Stationen, bevor er Kapitän der TSG wurde - durch die Wettmafia korrumpiert wurde (Lim setzte 2,8 Millionen Euro auf eine Niederlage gegen Hannover) und die beteiligten Spieler bis heute unbekannt sind. Sportrechtliche Konsequenzen seitens des DFB oder strafrechtliche Verfolgungen gab's nicht, d.h. theoretisch könnte jeder der damaligen Kaiserslautern-Spieler an Manipulationen beteiligt gewesen sein. Zu manipulierenden Spielern heisst es: wer einmal verschiebt, der ist immer wieder dabei.

Die ermittlungsseitig in der Presse genannten Vereine, also z.B. Kaiserslautern, St. Pauli, 1860 München, Mönchengladbach, Cottbus, Siegen, Burghausen, lassen sich wohl leider noch erweitern:

Nach den Aussagen im Bundestags-Sportausschuss zum Wettskandal zu Beginn des Bekanntwerdens des Skandals - (http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2009/27958980_kw49_sport/index.html , http://webtv.bundestag.de/iptv/player/macros/_v_f_514_de/bttv/od_player.html?singleton=true&content=414984) steht der Sport in Sachen Korruption auf gleicher Höhe wie grosse Bau-, Energieprojekte und internationaler Waffenhandel (Prof. Eigen, Transparency International).
Laut Sylvia Schenk ist im Sport davon gerade mal die "Spitze des Eisbergs" bekannt - "Dunkelziffer 90%",


"...man muss davon ausgehen, dass es sehr viel mehr ist… es sind nicht einzelne schwarze Schafe, es ist ein Phänomen…".


Laut Feldner (DFB/UEFA/FIFA-Wettmarkt-Kontrolle) haben 90% der Manipulationen ihren Ursprung im nicht kontrollierbaren asiatischen Wettmarkt (keine Einsatzlimits, sehr hohe Auszahlungen, Einzahlungen über Agenten, keine Daten der Endkunden vorhanden).

Der DFB selbst, Zwanziger und (DFB-Vize R. Koch)  sprechen von einer organisierten Wettmafia. Bei Minute 11:54 heisst es:


"…die Hintermänner, die Haupttäter sind vielfach auch gar nicht in Deutschland… Schliesslich darf ich darauf hinweisen, dass wir es hier aus unserer Sicht mit internationaler Kriminalität, mit mafiösen Strukturen, mit organisierter Kriminalität zu tun haben."


Wettmafia: Dieser Gegner ist zu stark

…„Ein Sportverband ist absolut überfordert, organisierte Kriminalität mit internationalem Charakter aufzuklären“, sagte Theo Zwanziger…

http://www.tagesspiegel.de/sport/fussball/wettmafia-dieser-gegner-ist-zu-stark/1637628.html


Nicht nur der Sport ist überfordert, sondern auch die Ermittlungsbehörden haben bis zur Aufnahme des Verfahrens durch Bochum/NRW wenig angeklagt. Die Mafia wird ja auch gerne mit einer Hydra verglichen. Schlägt man einen Kopf ab, so wächst sofort ein anderer nach. Aufgrund der Verbindungen der Wettmafia zu anderen Geschäftsfeldern (von offensichtlich wie z.B. Drogenhandel, Prostitution/Menschenhandel zu z.B. Gastronomie, Immobiliengeschäfte als Geldwäsche oder, lukrativen Aufträgen der öffentlichen Hand) könnten dabei grössere Teile der organisierten Kriminalität betroffen sein, mit deren Geld sich manche Gegenden bereits arrangiert haben könnten. Zum bisherigen Verlauf der Wettmafia-Bekämpfung und den Schlüssen, die man daraus für die aktuellen Bochumer Verfahren ziehen kann:


Berlin/Hoyzer (2004):

...den Hoyzer-Skandal habe ja ich ausgelöst. Wir waren damals Marketingpartner der deutschen Fussballliga. Bei einem Meeting habe ich den damaligen Ligachef Wilfried Straub gefragt: «Ist es Ihnen eigentlich egal, dass in Deutschland Spiele verschoben werden?»
...
Wieso waren Sie davon überzeugt?

Weil ich die Manipulationen gesehen habe. Wir bekamen regelmässig hohe Einsätze auf einzelne Spiele und sahen, dass diese Spiele immer wieder durch Schiedsrichterfehler oder extreme, Slapstick-artige Szenen entschieden wurden. Und immer zu unseren Ungunsten! Da beginnt man darüber nachzudenken, ob das wirklich alles nur Zufall sein kann.

Daraus entstand der Hoyzer-Skandal - der Schiedsrichter wurde bestraft, sass im Gefängnis, alles gut.
Robert Hoyzer war doch nichts anderes als ein Bauernopfer.

Wie meinen Sie das?

Er war ein Handlanger. Dass hingegen Fussballer und Wetter zusammengehören und gemeinsame Sache machen, war eindeutig. Ihre gemeinsame Herkunft sah ich in unserer Kundenkartei. Die deutsche Fussballliga interessierte das nicht - sie nagelte Hoyzer plakativ an die Wand und behauptete, damit sei das Problem gelöst. Ich wusste, dass das nicht stimmt.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/Nicht-jedes-Eigentor-ist-ein-gewolltes-Eigentor/story/27578254


Hessen/Lim (2005/06):

FCK-Hannover Spiel (2,8 Millionen Einsatz), KSC-Siegen (4 Millionen Einsatz) nicht verhandelt, nur marginale Spiele angeklagt, Lim schweigt eisern, gibt schliesslich ein paar RL und Österreich-Spiele zu, wird auf Kaution freigelassen, flüchtet sofort.
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false

Lim spielt heute noch eine entscheidende Rolle:


...Auch wenn die Staatsanwaltschaft Bochum die mutmaßlichen Verantwortlichen für den Wettbetrug aus dem Verkehr gezogen hat - unser Informant sagt uns, dass die Nachfolger schon bereit stehen.

O-Ton: Petr
"Lim ist noch aktiv, spielt sehr, sehr viel, also wettet sehr, sehr viel und hat immer noch Kontakt mit diversen Leuten aus Deutschland. Nach seiner Flucht aus Deutschland, also nach seinem Untertauchen aus Deutschland ist er immer noch aktiv und viel, viel stärker als 2007."

http://www.mdr.de/DL/7167681.PDF


Bayern/Lim (2006)

Nationalspieler unter Verdacht
Nach Informationen des ARD-Magazins "Plusminus" sind auch Spieler der Bundesliga und der DFB-Elf in den Skandal verwickelt

http://www.zeit.de/online/2006/12/wettskandal


...Das Verfahren wurde 2006 knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Deutschland eingestellt - auf politischen Druck, wie Insider des Verfahrens noch heute vermuten.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,665327,00.html


Da waren und sind immer wieder die gleichen Leute aktiv. Der Grund: Spielmanipulationen sind schwer nachweisbar. Absichtliches Schlechtspielen ist nicht strafbar, die Abgrenzung zum Formtief bzw. der blossen Unfähigkeit kaum zu ziehen. Selbst mit hunderten eindeutigen SMS-Absprachen im Hintergrund ringt sich der Staat nur zu mikrigen Strafen durch.

Selbst wenn man bei uns als Worst-Case-Szenario also einige beteiligte Spieler unterstellen wollte (wofür es nur leichte Verdachtsmomente gibt), so würde ihnen strafrechtlich ohne Geständnis und Beweise nicht viel passieren.
Die St. Pauli-Spieler, die bei Wettpaten waren (Schnitzler und Hollandbegleiter), sagen z.B., dass sie zwar Geld genommen, aber nicht absichtlich verloren hätten. Im Zweifel für den Angeklagten - aber wo reichen die Indizien, wo zweifelt man noch?

Dazu kommt, dass die 1. Bundesliga aus dem Prozess rausgehalten werden soll (Image, Zuschauer/Konsumenten, TV-und Sponsorengelder, Marketing).

Weiterhin wurde Limacher, die treibende Kraft hinter den UEFA-Ermittlungen und Kooperationspartner der Bochumer Polizei gefeuert (nach der Veröffentlichung der spanischen Mafia-Abhörprotokolle zum Bayernspiel). Momentan gibt es seitens der UEFA keine Wettskandal-Ermittlungsgruppe mehr (Aussage nach Presseberichten über den Manipulationsverdacht beim CL-Spiel Schalke-Tel Aviv):

...Seit Uefa-Disziplinarchef Peter Limacher im Herbst in einem undurchsichtigen Verfahren suspendiert wurde, fehlt es am Uefa-Sitz in Nyon an Experten für die Überwachung der Wettbewerbs-Integrität. "Limachers Team war dafür verantwortlich, im Moment gibt es keine spezifische Person", heißt es in der Pressestelle.
http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-manipulationsvorwuerfe-abwehrschnitzer-auf-schalke-1.1043771-2


Fazit: Die Manipulationen sind schwer nachweisbar, der 450 Milliarden Dollar schwere asiatische Wettmarkt mit kaputten eigenen Ligen und Millionen, die auf "saubere" Fussballspiele in Europa wetten wollen, in dem diverse Mafien (Presseberichte zu Balkan, Italien, Asien, Russland) schon seit Jahren ihre Hände haben (Spielschieber laut Declan Hill seit 20 Jahren international tätig), korrumpiert durch die schiere Geldmenge die meisten Institutionen.
Dazu offensichtliche viele wettsüchtige/bedrohte oder einfach geldgierige Fussballer (spielsüchtige Spieler laut Stanislawski (Video-Interview) in jedem Bundesliga Team vertreten, http://www.ndr.de/sport/fussball/wetten129.html).
Das ganze wird begleitet von fehlendem Problembewusstsein in vielen Vereinen, bei vielen Fans und auch bei staatlichen Ermittlungsbehörden (bzw. laut Insiderinformationen des Spiegels politischer Einflussnahme seitens der Bayern/CSU zumindest 2006. Vorteilsnahme, Manipulation durch Geld und Politik sind oft eng miteinander verwoben.

Diese Gemengelage macht also umfassende Aufklärungen und das Herstellen fairer, offener und damit spannender Spiele unwahrscheinlich. Ich würde zwar nicht soweit wie manche gehen, die sagen, dass der deutsche Meister nicht in den Stadien ausgespielt, sondern von der Wettmafia ausgehandelt wird, aber der europäische und deutsche Liga-Fussball ist ziemlich am A****.
Sehr wahrscheinlich wird man auch hier mit der bewährten Strategie Aussitzen, Bauernopfer herstellen, auf Gedächtnisverlust der Bevölkerung bauen, Erfolg haben. Politisch und wirtschaftlich ist Fairplay eh eine Illusion, wenn kein Akteur ein Interesse an der Durchsetzung hat. Korruption ist Alltag in Deutschland - und wir können uns glücklich schätzen, dass sie etwas dezenter und mit weniger Gewaltverbrechen als z.B. in Italien, Russland, dem Balkan oder China abläuft.

Das Austrocknen dieses Sumpfes ist unwahrscheinlich. Welche Konsequenz man persönlch daraus zieht ist etwas anderes...



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St. Pauli geht in die Offensive: die Namen der in Bochum vernommenen aktuellen Spieler wurden auf einer PK durch den Verein selbstständig offengelegt - es handele sich um reine Zeugenaussagen.

Die Möglichkeit, dass Schnitzler bzw. der Wettpate Unschuldige hineinziehen wollen besteht immer. Allerdings hat die Berufung St. Paulis auf "reine Zeugenaussagen" in Sachen Schuld oder Unschuld nicht viel zu bedeuten - Sapina und Marijo C. wurden kürzlich auch erstmal als Zeugen vernommen.


Das Zeugenschutzprogramm beim FC St. Pauli

Der FC St. Pauli stellt sich im Wettskandal vor seine Spieler Bruns, Gunesch und Rothenbach.

..."Herzlich willkommen, meine Damen und Herren. Der FC St. Pauli versinkt nicht im Wettsumpf. Spieler des aktuellen Kaders sind nicht in Wett- oder Spielmanipulationen in irgendeiner Form verstrickt." Mit einer wie in Stein gemeißelten Feststellung, die Gernot Stenger gestern gleich zur Begrüßung im gut gefüllten Pressekonferenzraum wählte, widersprach St. Paulis Vizepräsident ganz bewusst einigen Mediendarstellungen der vergangenen Tage.

Etwa 16 000 Seiten umfassen die Akten der ermittelnden Staatsanwaltschaft Bochum, wie Stenger berichtete. Rund 300 Namen seien im Zusammenhang mit Manipulationen gefallen, sagte Stanislawski.

http://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article1781509/Das-Zeugenschutzprogramm-beim-FC-St-Pauli.html


...Den Anfang machte dort aber Vizepräsident Gernot Stenger: "Von uns sind die drei Spieler Florian Bruns, Ralph Gunesch und Carsten Rothenbach von der Staatsanwaltschaft Bochum im laufenden Ermittlungsverfahren zum Wettbetrug als Zeugen - und zwar lediglich als Zeugen - geladen und gehört worden."

"Es reicht! In diesem Fall wird irgendwelchen kriminellen Wettpaten Gehör geschenkt", sagte Stanislawski. "Wir aber dulden das nicht und werden diesen Weg als Mannschaft zusammen gehen".

http://www.welt.de/print/die_welt/sport/article12485971/Wettskandal-St-Pauli-geht-in-die-Offensive.html
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Wie von den Insidern u.a. im MDR angekündigt gehen die Manipulationen munter weiter. Innerhalb der letzten 5 Monate hat allein das ungenaue Sportradar-System (keins der aktuell in Bochum angeklagten 200+ Spiele war vom System als auffällig eingestuft worden) ca. 100 neue manipilierte Partien aufgedeckt.

Wie heute zudem im Bochum bekannt wurde ist der deutsche Markt für Sportwetten im Vergleich zu Asien (450 Milliarden Dollar/Jahr) praktisch zu vernachlässigen (4 Milliarden Euro).


Bis zu 100 Spiele in letzten Monaten manipuliert

…In 24 Ländern sollen schon Spiele verschoben worden sein, allein in den vergangenen fünf Monaten wurden bis zu 100 Partien als manipuliert gemeldet. Diese Zahlen nannte Carsten Koerl, Geschäftsführer der Wettüberwachungsfirma Sportradar, die unter anderem für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Europäische Fußball-Union (UEFA) ein Frühwarnsystem entwickelt hat.

"Manipulationen nehmen zu", sagte Koerl, der am Mittwoch als Sachverständiger und Zeuge im Prozess um den Fußball-Wettskandal vor dem Bochumer Landgericht aussagte. "Die Entwicklung ist ganz klar. In den letzten fünf Monaten gab es 70 bis 100 Spiele in Europa, von denen wir ausgehen, dass sie manipuliert waren", sagte der 46-Jährige weiter, "zu über 90 Prozent konnte ich voraussagen, wie das Spiel ausgeht."

Dennoch waren Sportradar die Partien nicht aufgefallen, die durch die Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft 2009 unter Manipulationsverdacht gerieten. Im Zuge dieser Ermittlungen sind mittlerweile allein in Deutschland 69 Spiele verdächtig.

Die Zahl der als manipuliert gemeldeten Partien bewege sich aber "im Promillebereich", sagte Koerl, im Jahr würden 33.000 Spiele beobachtet.
...
Auf dem deutschen Wettmarkt würden allein vier Milliarden Euro umgesetzt, der staatliche Anbieter Oddset erreiche bei sinkendem Volumen nur noch einen fünf- bis zehnprozentigen Anteil. Die rund 4000 Wettshops hätten dagegen 80 Prozent Marktanteil.
...
Für Zocker, die mit Sportwetten ihren Lebensunterhalt verdienten, seien besonders asiatische Buchmacher interessant, weil sie zum einen hohe Einsätze zuließen und zum anderen selbst nur eine Gewinnspanne von einem bis 1,5 Prozent haben. Staatliche Anbieter und Monopolisten behielten dagegen bis zu 50 Prozent als Gewinn ein.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/2/9/093a4fb3821a7b9ab94a957ac3bf01be1d1xml
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Nach dem 4:4 von Newcastle vs. Arsenal am letzten Samstag will Arsenal das französische Staatsfernsehen verklagen. France 2 hatte berichtet, dass Spiel sei wegen auffälligen Bewegungen auf dem Wettmarkt ins Blickfeld der Polizei gelangt und sich dabei auf deutsche Behörden berufen (http://www.metro.co.uk/sport/football/854812-interpol-denies-investigation-into-newcastle-v-arsenal-betting-patterns).
Interpol wiess den Bericht über laufende Ermittlungen heute als falsch zurück.

Die Begegnung hatte durch zahlreiche umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters für Wirbel gesorgt:

...Newcastle verkürzte aber erst in der 69. Minute nach einem umstrittenen Elfmeter, die Tätlichkeit von Ballgrabscher Nolan an Keeper Szcesny blieb ungesühnt. Dafür ließ Referee Dowd einen regulären Treffer von Best wegen Abseits nicht zählen, in der 75. Minute aber fand sein Tor Anerkennung - 2:4. Kurz darauf kam schon wieder Dowd ins Spiel: Der Elfmeterpfiff in der 83. Minute darf getrost als Witz bezeichnet werden, Barton war's egal: 3:4, noch sieben Minuten.
http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/548204/artikel_Nach-dem-Wahnsinns-Samstag_Torres-gegen-Liverpool.html


See you in court: Arsenal to sue French TV station after match-fixing slurs follow 4-4 draw with Newcastle
http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-1354501/Arsenal-sue-French-TV-station-match-fixing-slurs-follow-4-4-draw-Newcastle.html#ixzz1DUtB474q


...Never before in the division’s 19-year history had a team retrieved a four-goal deficit, but the Magpies managed it in the space of 19 thrilling minutes that culminated in Cheik Tiote’s spectacular late equaliser. The weekend was also memorable for Manchester United’s first league defeat in 308 days, with Wolverhampton Wanderers’ 2-1 win denying the Red Devils the chance to make it 30 matches unbeaten and set a new club record in the Premier League.
http://www.fifa.com/worldfootball/statisticsandrecords/news/newsid=1379259.html
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Das Ermittlungsverfahren gegen Thomas Reichenberger steht kurz vor dem Abschluss. Sein Name war anfangs bei der Telefonüberwachung von Verdächtigen genannt worden. Reichenberger hatte einigemale auf Fussballspiele gewettet, ein Anfangsverdacht hat sich nach Einschätzung der Kripo jedoch nicht bestätigt.
Zudem wurde er auch durch die Wettpaten entlastet.


Wettskandal: Kriminalpolizist entlastet VfL-Idol Reichenberger

Erstmals ist der ehemalige VfL-Profi Thomas Reichenberger im Wettskandal-Prozess von offizieller Seite entlastet worden. Das Ermittlungsverfahren gegen ihn ist aber noch nicht eingestellt.

Sein Name gehörte anfangs zu den Spielern, die bei der Telefonüberwachung der Verdächtigen genannt wurden“, sagte Kriminal-Hauptkommissar Lücke, der am Donnerstag am 17. Verhandlungstag des Wettskandal-Prozesses ausführlich zum Hergang der gesamten Ermittlungen aussagte. Er nannte Reichenberger als ein Beispiel für die, gegen die aufgrund der Erwähnung bei Telefonaten der Haupt-Tatverdächtigen ein Anfangsverdacht bestanden habe, der sich jedoch nach seiner Einschätzung nicht bestätigt habe. Ähnlich sei es dem Ahlener Torwart Sascha Kirschstein ergangen.

„Wir haben dann festgestellt, dass Thomas Reichenberger nichts damit zu tun hat und deshalb nicht mehr weiter ermittelt“, sagte Lücke, der als Vernehmungsleiter der Sonderkommission „Flankengott“ die Ermittlungsergebnisse zusammengeführt hat

In das Visier der Ermittler war Reichenberger offenbar geraten, weil er gelegentlich auf Fußballspiele gewettet hat. Der derzeit in Bochum angeklagte Nürettin G., der im Rahmen seines umfassenden Geständnisses die drei ehemaligen VfL-Spieler Thomas Cichon, Marcel Schuon und Bilal Aziz belastet hatte, hatte in Vernehmungen und öffentlichen Erklärungen betont, dass Reichenberger nicht in die die Manipulationen verstrickt sei.

http://www.noz.de/sport/vfl-osnabrueck/news/51321472/wettskandal-kriminalpolizist-entlastet-vfl-idol-reichenberger
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In den heutigen Vernehmungen berichteten Polizeibeamte von der Führungsebene der Wettmafia. Diese unterhalte Konten in Malaysia, Singapur, Russland, Österreich, Kroatien und der Türkei.
Die internationalen Netzwerkstrukturen der Wettmafia hätten "gigantische" Ausmasse.
Die Kripo ermittele noch immer gegen 340 Personen, es sei bislang zu 60 Durchsuchungen und 19 Festnahmen gekommen. 302 Spiele stünden unter Manipulationsverdacht, betroffene Ligen seien Deutschland, Belgien, Slowenien, Bosnien, Österreich, Kroatien, Türkei, Schweiz und Kanada.
Mittlerweile stehen im März gegen die geständigen Nürettin G. und Tuna A. die ersten Urteile an. Demgegenüber wird bei den schweigenden Stevan R. und Kristian S. die Beweisaufnahme mit der Offenlegung von Telefonmitschnitten fortgesetzt.


Erste Wettskandal-Urteile im März

….Das Verfahren gegen die Hauptangeklagten Nürettin G. und Tuna A. soll abgetrennt und zu einem schnellen Ende gebracht werden. Beide sind geständig.

Die ebenfalls angeklagten Stevan R. und Kristian S. müssen sich dagegen auf einen längeren Prozess einstellen. Sie haben bislang keine Geständnisse abgelegt. Die Beweisaufnahme soll mit den Telefonmitschnitten fortgesetzt werden.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/2/10/0b25cc0e55f87c8ee41d644e6b5dad7a1c1xml


...Gleichzeitig wurde bekannt, dass Wettbetrüger Ante Sapina noch immer Wettgewinne auf der Isle of Man deponiert hat.

Nach Erkenntnissen der Bochumer Ermittlungskommission «Flankengott» hat die mutmaßliche Führungsebene der Wettbetrüger unter anderem Konten in Malaysia, Singapur, Russland, Österreich, Kroatien und der Türkei geführt. Hauptkommissar Thomas Lücke sprach im Zeugenstand von internationalen «Netzwerkstrukturen». Das Ausmaß sei «gigantisch». Die Bochumer Kriminalpolizei ermittelt nach eigenen Angaben noch immer gegen über 340 Personen. Bislang gab es 19 Festnahmen und rund 60 Durchsuchungen in Deutschland und im Ausland.

Laut Lücke stehen insgesamt 302 Partien unter Manipulationsverdacht. Betroffen seien Ligen in Deutschland, Belgien, Slowenien, Bosnien, Österreich, Kroatien, in der Türkei, der Schweiz und in Kanada.

http://www.zeit.de/news-022011/10/iptc-bdt-20110210-427-28645720xml
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Kripo-Ermittlungsberichte im Wettmafia-Prozess: tausende Seiten mit minutiösen Abhörprotokollen vor der Verhaftung der 21 Beschuldigten (aktuell noch 5 in U-Haft). 350 Vernehmungen. Für diesen bundesweiten Fall der Tätigkeit des organisierten Verbrechens (DFB-Aussage) mit elementarem internationalen Bezug, der für die Bochumer an die "Grenzen des Machbaren" ging, hatte das BKA erstaunlicher Weise "keine Kapazitäten" frei.

Das BKA ...hat die Aufgabe, die nationale Verbrechensbekämpfung in Deutschland... zu koordinieren und Ermittlungen in bestimmten schwerwiegenden Kriminalitätsfeldern mit Auslandsbezug durchzuführen.
...
Abteilung SO – Schwere und Organisierte Kriminalität
...

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeskriminalamt_%28Deutschland%29


...Im Bochumer Wettskandal-Prozess hat die Kripo gestern einen Einblick in die riesige Ermittlungsarbeit gegeben. Der Leiter der zeitweise über 30 Mann starken „EK Flankengott“, der Bochumer Kriminalhauptkommissar Thomas Lücke (49), berichtete, dass es 340 verdächtige Personen und 302 verdächtige Fußballspiele im In- und Ausland gebe.

Lücke erzählte auch von den minutiösen Telefonüberwachungen, die vor der Verhaftung von 21 Beschuldigten im November 2009 erforderlich waren. „Wir haben tausende von Seiten niedergeschrieben.“ Dazu waren fünf Dolmetscher nötig: zwei für Türkisch, zwei für Kroatisch, einer für Englisch. An 60 Orten hätten Durchsuchungen stattgefunden. 350 Vernehmungen seien durchgeführt worden.

„Wäre das nicht ein Fall für das Bundeskriminalamt gewesen?“ fragte Richter Carsten Schwadrat angesichts des Aufwands. Antwort: „Ja, wir haben eine große Kraftanstrengung gehabt. Das ging an die Grenze des Machbaren und der Belastbarkeit.“ Das BKA habe aber „keine Kapazitäten“ frei gehabt.

Mittlerweile sitzen nur noch fünf Beschuldigte in U-Haft, teilweise seit fast 14 Monaten.

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/gericht/Wettskandal-Kripo-stand-unter-grosser-Belastung-id4266673.html
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super thread mal wieder... einige leisten hier einen wirklich großen beitrag zur qualität im forum. ich weiß nicht inwiefern man dir helfen kann, aber hier gibt es eine weitere themenseite zum wettskandal: http://www.spiegel.de/thema/manipulationen_im_fussball/

und falls ihr diesen ante sapina wie ich auch noch nie gesehen habt, hier mal ein foto:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/bild-744034-178034.html
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double_pi schrieb:
und falls ihr diesen ante sapina wie ich auch noch nie gesehen habt, hier mal ein foto:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/bild-744034-178034.html


Verdammt, er faltet die Hände genauso wie ich (linker Daumen nach oben).
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double_pi schrieb:

und falls ihr diesen ante sapina wie ich auch noch nie gesehen habt, hier mal ein foto:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/bild-744034-178034.html



Danke! Die "Wettmafia" ist eine hetreogene Gruppe von Leuten diverser Nationalitäten aus dem Bereich des organisierten Verbrechens - aus den Staaten der üblichen Verdächtigen (Kripo "Netzwerk mit gigantischen Ausmassen"). Teils mit einem Aussehen wie der freundliche Nachbar von nebenan, teils doch eher so, dass man den Leuten lieber nicht begegnen würde.


William L. (http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false)
http://s3.imgimg.de/uploads/lim4d15ae6cpng.png

Marijo C. (http://www.mdr.de/fakt/8201052.html)
http://s3.imgimg.de/uploads/marijocb668b3a4png.png

Mijo S. ("Drahtzieher soll Mijo S. gewesen sein, ein bekannter Wettanbieter aus München, http://www.mdr.de/fakt/7299262.html).
http://www.mdr.de/IT/297920-high.jpg

Tuna A. (http://www.abendblatt.de/sport/article1691781/Angeklagter-im-Wettskandal-will-nicht-aussagen.html)
http://www.abendblatt.de/multimedia/archive/00601/Tuna_HA_Hamburg_Boc_601256c.jpg

Nürettin G. (http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-wettskandal-zwei-angeklagte-packen-aus-1611242.html)
http://d1.stern.de/bilder/stern_5/sport/2010/KW41/Wettskandal_maxpane_420_280.jpg

Kristian S. (http://www.faz.net/s/RubFB1F9CD53135470AA600A7D04B278528/Doc~E2E8A0AF534AC40B1BA6DBD881E49DB61~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
http://www.faz.net/m/%7BB4C155EA-2D0F-4475-B444-D980A2F087B5%7DPicture.jpg


Hier ein interessanter Eindruck zu TKÜ Berichten aus dem Bochumer Ermittlungsverfahren (zu einem angeblich mit 50.000 Euro manipulierten türkischen Spiel - sowie über offensichtlich auch Menschen- und Heroinhandel durch Teile der "Wettmafia") (http://translate.google.com/translate?langpair=tr|de&u=http%3A%2F%2Fwww.milliyet.com.tr%2Feroin-taciri-devrede%2Fspor%2Fhaberdetay%2F21.01.2010%2F1188690%2Fdefault.htm):

Akten-Seiten:
http://i.milliyet.com.tr/GazeteHaberIciResim/2010/01/21/fft16_mf491685.Jpeg
http://i.milliyet.com.tr/GazeteHaberIciResim/2010/01/21/fft16_mf491686.Jpeg
http://i.milliyet.com.tr/GazeteHaberIciResim/2010/01/21/fft16_mf491687.Jpeg
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Bei Länderspielen scheint's auch richtig rund zu gehen. Letzte Woche fielen in zwei von einer thailändischen Sportrechte-Agentur organisierten Spielen insgesamt sieben Tore - und die alle per Elfmeter  

Von den Ländern her relativ belanglos, allerdings wird die eine Nationalmannschaft von Lothar Matthäus trainiert.


Matthäus-Team in Wettskandal verwickelt?

…Die Bulgaren werden vom deutschen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus trainiert. Wird jetzt dessen Name in den Strudel des Fußball-Wettskandals gezogen?

Das freundschaftliche Duell zwischen Bulgarien und Estland endete vor 100 Zuschauern im türkischen Antalya endete 2:2. Alle vier Treffer wurden kurioserweise per Elfmeter erzielt

Lothar Matthäus hat sich nur sehr über die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte geärgert“, sagte Wim Vogel

http://www.derwesten.de/sport/fussball/Matthaeus-Team-in-Wettskandal-verwickelt-id4269258.html


...Die Länderspiele zwischen dem von Lothar Matthäus betreuten Bulgarien und Estland (2:2) sowie Bolivien und Lettland (1:2) am vergangenen Mittwoch im türkischen Antalya sollen nach Informationen der WAZ-Gruppe manipuliert worden sein.

Und dieser Verdacht ist nicht aus der Luft gegriffen: Alle sieben Treffer in den beiden Partien, die von einer Sportrechte-Agentur aus Thailand organisiert wurden, fielen per Elfmeter!

Dem estnischen Verband lagen laut Sprecher Mihkel Uiboleht bereits vor Spielbeginn Manipulationshinweise vor.
...
„Wir werden uns den Fall anschauen und bei Bedarf eine Untersuchung einleiten“, sagte ein FIFA-Sprecher auf Anfrage der WAZ.

http://www.express.de/sport/fussball/hat-thailaendische-agentur-laenderspiele-verschoben-/-/3186/7184646/-/index.html
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Venceremos schrieb:
Bei der Aufzählung fältt einem natürlich gleich das Spiel Brasilien-Ghana auf, das ja bereits im Verfahren um Hoyzer als mögliches Wettopfer genannt wurde.
Damals natürlich nicht weiter beachtet, da nur ein amateurhaftes Wettbetrügen a la Hoyzer (Paderborn als Drittligist gewinnt gegen den HSV) bekannt war, und deshalb die Leute nach ungewöhnliche Ergebnissen geschaut haben. Und wer behauptet, dass das Spiel Brasilien gegen Ghana nur aufgrund von Manipulation 3:0 ausging, wird dantürlich erst mal ausgelacht. Die anderen Spiele sehen jetzt für mich nicht so verdächtig aus, jedenfalls wenn man deine Zitate betrachtet, klingt das für mich nicht ungewöhnlich.

Generell muss man natürlich aufpassen, dass nicht jeder, der Kontakt zu einem Wettpaten hatte, auch manipuliert hat. Bzw man sollte es auch anders rum ausdrücken: nicht jeder, zu dem ein Wettpate Kontakt hatte... Denn vermutlich wird, wenn die Verbindungen gesucht werden, vom Wettpaten ausgegangen. Von wem er Kontaktdaten hat und nicht umgekehrt (Man bräuchte ja dafür erstmal jemanden den man verdächtigt, und einfach so jeden Fußballer zu kontrollieren, zu wem er Kontakt hat, dürfte etwas schwierig sein).
Da man natürlich davon ausgehen sollte, dass der Wettpate auf der Suche nach weiteren Spielern ist, die (für ihn) ein Spiel manipulieren, werden hier auch Kontakte dabei sein, die ihm jemand gegeben hat, das er ein potentieller Kandidat wär, bzw der Wettpate hat erstmal vorsichtig angefragt, ob er interessiert ist. Und hierbei wird er wohl nicht direkt gefragt haben "Hallo Spieler, ich heiße Wettpate XY und wollte mal fragen, ob du für nen Tausender mal nächste Woche zwei Dinger rein lassen kannst", sondern erst mal Kontakt aufgebaut haben. So dass wenn er merkt, dass es nichts wird, der Spieler wahrscheinlich noch gar nichts von seiner Absicht mitbekommen hat.

Dennoch wird es genug Spieler geben, die sich darauf eingelassen haben, bzw die selber den Kontakt gesucht haben, da sie Geld brauchten. Nur ganz so einfach, indem man die Kontaktlisten nach Verbindungen durchsucht, wird es wohl nicht werden, die betreffenden Personen zu finden.


Ja, Ghana-Brasilien bei der WM ist extrem verdächtig. Wenn noch der Schiedsrichter dabei war, dann handelte es sich personalmässig um eine der Lieblingskonstellationen der Schieber.

In "Sichere Siege" beschreibt Hill das WM-Spiel auch als geschoben:


...Ghana spielte merkwürdig. Manchmal wunderschön, das Mittelfeld kontrollierte das Spiel mit One-Touch-Football. Aber auf den letzten dreissig Metern verschossen oder verloren die Stürmer immer den Ball… einige Male schien ein Spieler den Ball einfach zum Gegner zu schiessen. Ich dachte an Chins Kommentare, wie man ein Spiel verliert. Wie ein korruptes Team den Ball behalten muss, ihn kontrollieren, um ihn dann verloreren zu geben.
...
Chin garantierte, dass Ghana das Spiel gegen Brasilien mit mindestens zwei Toren Abstand verlieren würde. Die Unterhaltung war zwei Tage vor dem Spiel...
...
Sie schienen mit ganzem Herzen zu spielen. Sie schienen alles Denkbare zu geben. Sie schienen alles zu tun, um das Spiel zu gewinnen. Aber es gab eine eine Reihe von dummen Fehlern:… Abseits wurde schlecht gestellt…. und drei dumme, alberne Tore wurden geschossen. Das waren Tore, für deren Zulassen sich ein Jugendteam geschämt hätte… Das Ergebnis was genau das, was Chin mir vorausgesagt hatte.

Declan Hill, "Sichere Siege"

http://www.youtube.com/watch?v=eoz9Cr_Imh4



...Wir haben eine Vielzahl von Beweisen und Indizien, dass etwa Fifa-Wettbewerbe betroffen sind. Funktionäre des ghanaischen Fußballverbands, ghanaische Spieler, die Asiatische Fußball Konföderation (AFC), Top-Schiedsrichter - sie alle sagen, dass Banden von Spielmanipulatoren mindestens seit 1991 bei großen Turnieren auftauchen.
...
Mittelfeldspieler Stephen Appiah bestätigt, dass er auf all seinen Turnieren von Manipulatoren angesprochen wurde und bei Olympia 2004 für einen Sieg 20.000 US-Dollar angenommen hat. Der Präsident des ghanaischen Verbands bestätigt, dass viele Spieler bei Turnieren angesprochen werden.

Auch die Fans haben das Problem ingnoriert.
...
Hill: Die Fans wollen es einfach nicht wahrhaben, dass Ergebnisse abgesprochen werden. Sie sagen: "Unsere Jungs machen so etwas nicht, die WM ist zu groß, es kann nicht wahr sein." Ich verstehe diese Reaktion.
...
Wie ist die Struktur der Betrügergruppen? Ist es eine Art Mafia, zentral gesteuert in Hongkong oder Malaysia?

Hill: Es handelt sich um eine Gruppe unabhängiger Manipulatoren und Wettspieler, die manchmal miteinander kooperieren, manchmal konkurrieren. Viele kennen sich.
...
Der Experte für Spielmanipulationen bei der Uefa, Peter Limacher, ist ein Held, ein großer Mann. Er hat eine sehr schwierge Position inne, aber er ist ein wahrer Retter des Fußballs.

http://www.sueddeutsche.de/sport/interview-mit-wettexperte-declan-hill-schmeisst-sie-raus-1.130271-3


Naja und der brasilianische Fussballverband ist einer der korruptesten der Welt.
http://www.jensweinreich.de/2010/12/02/horprobe-korruption-im-sport/
http://www.jensweinreich.de/2010/10/25/sepp-blatters-tafelrunde-das-ehrenwerte-fifa-exekutivkomitee/





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Marijo C., der in Bochum inhaftitere Wettpate, dessen Aussage zu Schnitzlers Verhaftung geführt hatte, soll nach Angaben des Spiegels auch Philipp Lahm, den Kapitän der Bayern und der Nationalmannschaft, in den Wettskandal hineingezogen haben. Lahm sei mit Robin Boksic, dem ehemaligen Mitarbeiter Limachers, befreundet gewesen und habe an Boksic Insiderinformationen über die Sicherstellung von Siegen Bayerns weiterveraten.

Bei Schnitzler lag C. richtig (Annahme von 100.000 Euro durch die Wettmafia zugegeben), aber bei Lahm kann ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Andererseits, als Kapitän der Bayern (Beckenbauer...) und der Nationalmannschaft bekommt er sicherlich die FIFA-Interna mit. Um absichtliches Verlieren geht es bei Lahm wohl nicht, aber Mitwisser von Manipulationen (und insofern begehrter Gesprächspartner für Wetter) könnte er in dieser Funktion theoretisch sein.


...Marijo Cvrtak hat nach Informationen des SPIEGEL in einer Beschuldigtenvernehmung gegenüber der Bochumer Kriminalpolizei Philipp Lahm in den Wettskandal hineingezogen. Der Nationalspieler weist die Vorwürfe zurück.

Belege oder Beweise für die Anschuldigungen gegen Lahm... präsentierte Cvrtak nicht. Laut des Protokolls der Vernehmung vom 7. Dezember sagte Cvrtak, der einer der Hauptbeschuldigten in einem Ermittlungsverfahren der Bochumer Staatsanwaltschaft gegen eine Bande mutmaßlicher Fußballwettbetrüger ist, dass Lahm mit einem Kroaten aus dem Münchner Wettmilieu namens Robin Boksic "gut befreundet" gewesen sei.

Beide hätten regelmäßig telefoniert und sich über den Ausgang von Spielen des FC Bayern verständigt. Boksic habe Lahm dann gefragt, "ob das Spiel sicher ist, also ob Bayern gewinnen wird". Dabei habe Boksic von Lahm immer wissen wollen, ob das Spiel eine "gmahde Wiesn" sei, eine sichere Sache also
...
Gegenüber dem SPIEGEL wies Lahm die Verdächtigungen kategorisch zurück. Lahm sagte, er kenne keinen Robin Boksic und habe niemals mit einem Menschen dieses Namens telefoniert. Er habe auch niemals Kontakte ins Wettmilieu gehabt, weder direkte noch indirekte.

Robin Boksic stellte gegenüber dem SPIEGEL nicht in Abrede, dass er vor der Verhaftung des Beschuldigten Marijo Cvrtak Kontakt zu dem Zockerkönig hatte. Doch mit Philipp Lahm sei er niemals befreundet gewesen. Boksic sagte, er habe den Fußballprofi niemals getroffen oder gesprochen. Der Anwalt Cvrtaks lehnt gegenüber dem SPIEGEL jeden Kommentar zu den Aussagen seines Mandanten ab.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,745070,00.html
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Tja, an Marijo C.s Aussage könnte gut was dran sein. Der FC Bayern hat nämlich im Verfahren um die Einstweilige Verfügung gegen Boksic vom 03.11.2010 vorläufig verloren, d.h. Boksic könnte mit seinen Vorwürfen (entgegen der Behauptung der Bayern, FIFA und UEFA) recht haben...  
Ein Gerichtsreporter twitterte letzte Woche:

Osmani-Schröder-Kanzlei Nesselhauf verliert vorläufig im Mafiaverfahren f. SC Bayern. Strtw. 256.000 € Az 324 O 543/10
http://twitter.com/RolfSchaelike


Im Verfahrensbericht heisst es:

08.02.11, Dienstag, 12:00:

Richter Dr. Maatsch: Es ergeht das folgende Urteil:
Die einstweilige Verfügung vom 03.11.2010 wird aufgehoben.
Der ihr zu Grunde liegende Antrag wird zurückgewiesen.
Entscheidung zur vorläufigen Vollstreckbarkeit.
Der Streitwert des Verfahrens wird festgelegt auf 256.000,00 EUR.

http://buskeismus-lexikon.de/324_O_543/10_-_04.02.2010_-_Kanzlei_Nesselhauf_gl%C3%A4nzt_mit_eidesstattichen_Versicherungen_f%C3%BCr_FC_Bayern


Dort gibt's Zitate auch zur vorhergehenden Verhandlung am 04.02.11 in Hamburg (Sitz des Sterns, der zuerst über angebliche Interaktion der Bayern mit der Mafia berichtet hatte, http://www.stern.de/sport/fussball/europapokalspiel-st-petersburg-vs-bayern-uefa-intensiviert-ermittlungen-1570244.html).

Die Rede und Gegenrede von Richtern und Anwälten ist allerdings aufgrund des unbekannten Akteninhalts, auf den dauernd Bezug genommen wird, schwer zu verstehen. Der Anwalt von Boksic hat jedenfalls verlangt, dass die EV aufgehoben wird, da die Widersprüche in den Anträgen des FC Bayern zu gross seien.
Dem wurde durch das Gericht offensichtlich stattgegeben.


324 O 543/10
FC Bayern München AG; Hoeneß Ulo, Hopfner Karl, Rummenigge Karl-Heinz
Kanzlei Nesselhauf
RA'in Dr. Stephanie Vendt
RA Dunckel

http://www.buskeismus.de/termine_11_1Q.html


...Richter Dr. Maatsch nach Wiedereintritt:...Es gibt das verfahren… Limacher vs. SC Bayern. Die Akte wird zum Gegenstand der Verhandlung gemacht. Wir sind der Meinung, nicht alle Anträge ergeben sich aus der eidesstattlichen Versicherung. Einige schon. A, b, c, d. a und c gehen aus der eidesstattlichen Versicherung hervor. b können wir nicht erklären. Überweisungsträger über 8stellige Beträge. d sehen wir differenzierter. Sind Hausdurchsuchungen drin. Geschwärzt … Geld … können wir nicht erkennen. Das zur Frage der Ergiebigkeit. a und c, ja, d … würden wir dem Antragsgegner geben. Wir sehen nur auf das zweite Gespräch. Wenn es dort nicht geäußert wurde, brauchen wird es im ersten Gespräch.
...
Beklagtenanwalt Bärnreuther: ...Punkt 3. Die Staatsanwaltschaft außerhalb Münchens … heißt korrupte Staatsanwaltschaft in Bayern. Hamburg ist auch außerhalb Bayerns. Welche Ansprüche werden verboten?

Richter Dr. Link: Die eidesstattliche Versicherung sollen nicht gelten; weil die Widersprüche zu groß sind?

Beklagtenanwalt Bärnreuther: Ja.

...
Bayern-Anwalt Dr. Till Dunckel: Diktieren Sie Herr Bärnreuther die eidesstattliche Versicherung?

Herr Boksic diktiert mit Unterstützung seines Anwalts weiter: .. Hoensss, … sollten zu Spielern … Ich habe auch nicht gesagt, dass ich Beweise habe für die Überweisung auf das Bayern-Konto. Habe auch nicht gesagt, dass ich Bewese habe, dass das Spiel SC Bayern gegen Zenit St. Petersburg manipuliert worden wäre. Ich habe auch nie gesagt, dass eine Staatsanwaltschaft außerhalb Bayerns oder Münchens ermittelt. Habe beides nicht gesagt.

Die Richter schauen verdutzt drein.


Richter Dr. Maatsch: Das wär’s? Alles vorgelesen...

http://www.buskeismus-lexikon.de/324_O_543/10_-_04.02.2010_-_Kanzlei_Nesselhauf_gl%C3%A4nzt_mit_eidesstattichen_Versicherungen_f%C3%BCr_FC_Bayern


Kommentar des Reporters:

Die Verhandlung dauerte über eine Stunde. Fünf juristisch ausgebildete Doktoren - Ventd, Wiese, Dunckel, Link, Maatsch - standen dem Beklagten und seinem Anwalt (kein Doktor)gegenüber.

Pikant. Der Klägervertreter hat als Mandanten die Osmanis, welche ebenfalls im Fussball als Sponsor und Spielervermittler tätig sind. So finden wir zu Nelson Valdez Interessantes im Internet.

Die Fans werden beschissen. Wirtschaftkriminelle machen das Spiel. Abramowitch und Gazprom sind Großsponsoren des Fussballs.

http://www.buskeismus-lexikon.de/324_O_543/10_-_04.02.2010_-_Kanzlei_Nesselhauf_gl%C3%A4nzt_mit_eidesstattichen_Versicherungen_f%C3%BCr_FC_Bayern

(Addon zum Stichwort Osmani: Albanische Mafia in Hamburg, http://www.youtube.com/watch?v=igepEEKWdpg)


Wenn der FC Bayern das Verfahren um die Einstweilige Verfügung gegen Boksic verloren hat, dann sollte man sich nochmal Boksics Behauptungen zuwenden (#158, http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11167361,11873230/goto/) denn interessant ist, dass die Vorwürfe gegen Lahm nun nach dem Feststellen der Ungültigkeit der EV aufkommen.


...Um 40 Millionen oder noch mehr soll es gegangen sein.
Bayern München spielte am 1.Mai 2008 gegen Zenit St. Petersburg um den Uefa-Cup und verlor 0:4.
Bald kamen Behauptungen auf, es sei nicht mit rechtern Dingen zugegangen. Das UEFA-Cup-Halbfinale soll an die Russenmafia verkauft worden sein.
...
Der „stern“ berichtete. Es kam zu Unterlassungsklagen und der „stern“ gab Unterlassungsverpflichtungeserklärungen ab.
...
Im Fall FC Bayern boten 2008 Anlass für Vorermittlungen mehrere Zitate aus Abhörprotokollen der spanischen Justiz von russischen Mafioso, die sich brüsteten, den Münchener Klub mit "50 Millionen" bestochen zu haben. Die Sache verlief aus Mangel an Beweisen im Sande.

Boksic und Limacher gaben an, es lägen der Uefa Kontoauszüge in achtstelliger Höhe auf ein Konto des FC Bayern vor. Es habe bereits Hausdurchsuchungen bei Präsident Uli Hoeneß, Finanzvorstand Karl Hopfner und bei einem Bayern-Spieler gegeben. In dessen Wohnung habe man neben einer Million US-Dollar auch Kokain gefunden.

Der FC Bayern zeigte sich von den Anschuldigungen der Uefa erschüttert. Diese seien "völlig aus der Luft gegriffen". Auf Basis der stern-Veröffentlichung kündigte die Vereins-Führung an, gegen Limacher und Boksic juristisch vorzugehen....

http://www.buskeismus-lexikon.de/324_O_543/10_-_04.02.2010_-_Kanzlei_Nesselhauf_gl%C3%A4nzt_mit_eidesstattichen_Versicherungen_f%C3%BCr_FC_Bayern


...die sich um jenes Halbfinale 2008 rankt, das die Bayern bei Zenit St.Petersburg 0:4 verloren. Diese Frage wurde nicht von Zockern aufgeworfen, sondern von der Strafverfolgungsbehörde in Madrid. Sie hatte im Herbst 2008 Telefonmitschnitte ausgewertet, in denen ein russischer Geldwäscher einem Mafia-Kollegen erzählte, er habe besagte Partie mit "50 Millionen" manipuliert; Währung wurde nicht genannt. Die Spanier nahmen die Sache so ernst, dass sie ein Rechtshilfe-Ersuchen gen München richteten. Ob und was seither passierte, ist nur vage bekannt; die Sache sei "bearbeitet worden", sagt die Münchner Behörde.

Indes relativierte der spanische Anti-Korruptions-Staatsanwalt José Grinda gegenüber der SZ die ihn betreffenden Angaben des Stern. Das Magazin hatte berichtet, Limacher und B. hätten dem Staatsanwalt "im Großen und Ganzen jene Geschichte" erzählt, die sie Wochen später auch dem Stern unterbreitet hätten. Das Uefa-Duo habe den spanischen Ermittlern Ende April aufgetischt, dass gegen die Bayern Korruptionsbeweise vorlägen und Häuser von Vorständen durchsucht worden seien.

Damit konfrontiert, sagte Grinda... er habe aus dem ausführlichen Gespräch mit Limacher und B. am 30.April "keine Erinnerung": Weder an behauptete Razzien beim FC Bayern, noch an Kokain-Funde oder an Hinweise auf Kontenbewegungen im achtstelligen Bereich. Grinda verneint auch die Frage, ob ihm das Duo versprochenes Beweismaterial schuldig geblieben sei. Er bestätigte der SZ auch schriftlich: Er habe kein Material oder Belege vom Uefa-Duo erwartet.

http://www.sueddeutsche.de/sport/wettaffaere-um-den-fc-bayern-keine-erinnerung-1.1004480


Angesichts der weltweit verbreiteten Korruption im Fussball könnten die Bayern (sofern die Anschuldigungen stimmen, grösstes Indiz sind die spanischen Abhörprotokolle) doch stolz sein, dass sie wenigsten 40 Millionen für die Niederlage herausgeschlagen haben
Andere Vereine bekämen garantiert nichts oder lang nicht soviel...
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Add-on zu den möglichen Mechanismen, die im Management eines Vereins im Konflikt mit der Wettmafia eine Rolle spielen könnten:

Zu den Ursachen des Wettskandals meint die BBC (http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-11789671):

1) Einfache Geldvermehrung der Schieber ("guaranteed profit")
2) Tabellenvorteile ("the clubs involved gains some form of footballing advantage")

In London gibt's zwecks Überwachung der Vereine ein Unternehmen, dass Spieler und Trainer/Manager überwacht, von denen man glaubt, dass sie bei Spielmanipulationen beteiligt sind.

Zitat aus dem Artikel:

"Im Gegensatz zu den Spielern, die gekauft werden, damit sie Spiele verlieren, kommt dem Trainer/Manager eine andere Aufgabe zu. Er sichert die Siege.

Einige Trainer/Manager würden eingestellt, damit sie den Aufstieg eines Teams herbeiführen

"Er war der Trainer eines Clubs in einer bekannten Liga und verschaffte dem Verein zusammen mit dem Verantwortlichen des Vereins den Aufstieg, indem er - wie wir glauben - mindestens sechs Spiele kaufte."

"Der Grund, warum er so wichtig ist liegt in den Verbindungen zu seinen vorherigen Vereinen. Er hat mindestens drei bis vier Teams geführt, von denen er jetzt die Siege kauft. Er führte auch eine Menge der Spieler des Gegners, die jetzt gesagt bekommen, dass sie die Spiele verlieren müssen"".


...The results of football matches are fixed for two reasons: the first, purely so that gamblers can bet on them and be guaranteed a profit. The second, so that one of the clubs involved gains some form of footballing advantage - such as avoiding relegation.

...track players and managers that have been spotted taking part in games which the company thinks have been manipulated.

...club manager - but his modus operandi is somewhat different. He does not throw games. He wins them.

We believe he's specially recruited to get a team promoted...

"He was the manager of a club in a well-known league and helped to oversee their promotion with a club official, we believe, buying at least six of the fixtures."
...
"The reason he's so important is because he has relationships with all his previous clubs. He has managed at least three or four of the teams he is now buying wins against. He has also managed a lot of players from the opposition, who are being told to lose these matches."...

http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-11789671
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Dank dir mal wieder!

Sehr interessant das alles.
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Zum Hamburger Gerichtsverfahren gegen Boksic mit der offensichtlichen Niederlage der Bayern nochmal das betreffende UEFA-Spiel gegen St. Petersburg:

http://www.youtube.com/watch?v=yNi_X-Adp5Y

Abwehrarbeit vor Kahns Kasten...


Das Abhörprotokoll:

"13/5/08, 13:41:52 Uhr. Inhalt des Gesprächs: Man hat Bayern München 50 Millionen bezahlt

Misha: Sie haben sie bezahlt, Mann.
Guennadi: Ich weiß es nicht. (lacht) Ha, ha, ha.
Misha: Weißt Du, wie viel sie Bayern gegeben haben sollen? 50 haben sie Bayern gegeben.
Guennadi: Bayern haben sie bezahlt 50?
Micha: Ja, 50.
Guennadi: Ja, kann sein. Und, andererseits, wie auch sonst? Anders kann man nicht gewinnen.
Misha: Die waren gelähmt. Die sind nicht mal gelaufen."
http://www.stern.de/sport/fussball/europapokalspiel-st-petersburg-vs-bayern-uefa-intensiviert-ermittlungen-1570244.html


Zum Mafiahintergrund der Beteiligten: der genannte Guennadi ist ein hochrangiges Mitglied der St. Petersburger Mafia (http://en.wikipedia.org/wiki/Tambov_Gang), die die Stadt beherrscht (Wirtschaft, Politik, Polizei).


St. Petersburg - Stadt der Morde, Stadt der Mafia

…daß die Organisierte Kriminalität die einst von Peter dem Großen aus den Newa-Sümpfen gestampfte Stadt im Griff hat…. Der Blutzoll in St. Petersburg ist hoch. 769 Morde registrierte die Polizei im vergangenen Jahr, darunter mehr als 60 Auftragsmorde. In diesem Jahr dürfte die Zahl der Morde kaum geringer sein...ist eine Tragödie, sondern die Tatsache, daß Unternehmer und andere Menschen in leitenden Positionen Freiwild sind
...
Dominiert wird Petersburg von der Tambower Mafia. In der Kooperativenbewegung unter Gorbatschow groß geworden, erpreßte sie erst Schutzgelder, um später größere Räder zu drehen. Die rund 1000 Bandenmitglieder, die im Mercedes 600 durch die Stadt fahren und zu deren Waffenarsenal auch Granatwerfer gehören, beherrschen zahlreiche Banken, Hotels und Unternehmen und kontrollieren das lukrative Öl- und Benzingeschäft.Auch beim Schmuggel, wobei der Hafen als idealer Umschlagplatz gilt, sind sie aktiv.

http://www.welt.de/print-welt/article564111/St_Petersburg_Stadt_der_Morde_Stadt_der_Mafia.html


…most former soviet organized crime groups are in fact made up of corrupt Police forces, or a group of corrupt politicians on the highest levels with no interest of reform.

By 1993 almost all banks in Russia were owned by the mafia, and 80% of businesses were paying protection money. In that year, 1400 people were murdered in Moscow, crime members killed businessmen who would not pay money to them, also reporters, politicians, bank owners and other opposed to them.

http://en.wikipedia.org/wiki/Russian_Mafia
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Naja, wenn man sich die Szenen so ansieht, nach absichtlihen Fehlverhalten sieht das nicht aus.
Das 1:0 ein Freistoß, bei dem sich die Mauer ungünstig bewegt. Aber in dem Moment, wo die Mauer hochspringt, weiß sie noch nicht wirklich, wo der Ball lang gehen wird. Allerdings kann man natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es ein Tor wird, wenn man sich dort schlecht positioniert. Von daher noch am ehesten ein Indiz.
Das 2:0 sehr gut gemacht vom Angreifer. Er täuscht den Doppelpass an, was der Verteidiger antizipiert und den Weg dazu zustellt. Der Angreifer lässt den Ball aber im letzten Moment durchrutschen und ist durch.
Der Rest der Tore, sowie eine Vielzahl der Chancen: Ein völlig überforderter Lell als LV. Ob das jetzt Absicht war, oder einfach Unvermögen liegt hierbei im der Wertung des Betrachters. Aber ich möchte nicht ausschließen, dass wenn ich die Linksverteidigung übernommen hätte, es auch zu zwei Toren über links und einigen Chancen gekommen wäre. Auch ohne dass sie mich bestochen hätten ,-)
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Stärkstes Indiz für eine Manipulation des Bayernspiels ist das abgehörte Gespräch der St. Petersburger Mafia (Gennady Petrov, ex-KGB-Mitglied, Putin-Umfeld, Vermögen angeblich 1 Milliarde Euro, angeblich Boss der St. Petersburger Tambov-Mfaia, http://www.rumafia.com/person.php?id=65).

Die Spanier erbaten 2008 Amtshilfe durch die Müncher Staatsanwaltschaft, diese "sah aber keine konkreten Anhaltspunkte für ein Ermittlungsverfahren" (http://www.stern.de/sport/fussball/europapokalspiel-st-petersburg-vs-bayern-uefa-intensiviert-ermittlungen-1570244.html).

Die damals kolportierten Hausdurchsuchungen bei Bayern-Vorständen sowie ein angeblicher Beleg über den Eingang eines achtstelligen Betrags werden von allen Seiten dementiert:
Limacher und Boksic (im Hamburger Verfahren) sagen sie hätten nie davon gesprochen:

"Das entbehrt jeglicher Grundlage", sagte Limacher der FTD, "das habe ich nie gesagt." Über seinen Mitarbeiter, den Kroaten Robin Boksic, sagt Limacher: "Herr Boksic ist eine absolut sichere Quelle. Er hat uns in der Früherkennung von Auffälligkeiten bei Partien und auch vor Ort entscheidende Hinweise geliefert." Zudem durchlaufe "jeder seiner Hinweise bei uns eine Plausibilätsprüfung".
...
Gegen Limacher und seinen Vertrauten Boksic stellte der FC Bayern am Mittwoch Strafanzeige bei der Münchner Staatsanwaltschaft I. Der mutmaßliche Hochstapler Boksic gehört zum Umfeld der Brüder S., die in Deutschland als Drahtzieher im Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer bekannt wurden. Boksic wird von Uefa-Chefermittler Limacher als "Uefa-Investigator" beschäftigt.

http://www.ftd.de/sport/:strafanzeige-des-fcb-uefa-funktionaer-limacher-weist-vorwuerfe-zurueck/50170121.html


Nachdem die Einstweilige Verfügung der Bayern gegen Boksic letzte Woche aufgehoben wurde, habe ich mich nochmal kurz mit der Person Boksic beschäftigt:

Boksic kommt aus dem Sapina-Umfeld
http://s3.imgimg.de/uploads/boksiccaffeKing5555Vb6fc2008jpg.jpg
(http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/bayern/2010/09/17/uefa-ermittelt/gegen-bayern-beschmutzer.html),
hat in Münchner und Berliner Wettbüros gearbeitet, war an kroatischen Immobilienprojekten beteiligt, aufgrund derer laut der tz Betrugsermittlungen gegen ihn laufen (http://www.tz-online.de/sport/fussball/fc-bayern/dieser-mann-verleumdet-den-fc-bayern-tz-920840.html).

Er soll über Betradar, den Wettmarktbeobachter von DFB und UEFA, zu Limacher gekommen sein ("Der 32-Jährige soll mit Unterstützung des Wettdaten-Dienstleisters „Betradar“ bei der Uefa installiert worden sein.", http://www.merkur-online.de/sport/fc-bayern/nach-bayern-klage-uefa-feuert-offenbar-ermittler-927459.html).

Limacher war bekannt dafür, dass er mit Szene-Insidern zusammengearbeitet hat:

"Es braucht Undercover-Leute in der Szene, das funktioniert nur so", sagt Limacher, der die Bemühungen vieler Verbände nach mehrjähriger scharfer Wettmarkt-Analyse für alibihaft hält
http://www.sueddeutsche.de/sport/wettskandal-im-fussball-in-einem-kriminellen-sumpf-1.126057

Allerdings wird Boksic laut einer Schweizer Zeitung beschuldigt, auch während der Zeit seiner UEFA-Mitarbeit noch anderen Leuten ausser der UEFA Details von Spielmanipulationen verraten zu haben.

..."Vor drei Wochen meldete sich ein Hotelier aus der kroatischen Küstenstadt Crkvenica in den dortigen Medien: Boksic soll ihm zum Wetteinsatz auf ein norwegisches Ligaspiel geraten haben, das schliesslich genau so verlief, wie Boksic es prognostiziert hatte., http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Schwere-Vorwuerfe-Millionen-Kokain-Und-mittendrin-ein-Schweizer/story/30274612/print.html

Da Boksic über den Wettdaten-Dienstleister Betradar zur UEFA gekommen sein soll, hatte er angeblich auch Einblick in deren Frühwarnsystem zu Spielmanipulationen (aus dem allerdings keins der aktuell in Bochum angeklagten 200+ Spiele als verdächtig hervorging, Sportradar Chef Koerl: "keine Auffälligkeiten im diskutierten Zeitraum seit Januar 2009 zu den Spielen in Deutschland erfasst", http://www.fr-online.de/sport/lame-duck-namens-taskforce/-/1472784/3273440/-/index.html - betradar und Sportradar ist das gleiche Unternehmen, https://www.betradar.com/betradar/index2.php?#main:aboutus;sub:group).

In einem internen FIFA-Dossier soll Boksic letztes Jahr als Hochstapler identifiziert worden sein (http://www.n24.de/news/newsitem_6328203.html)...
Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der die FIFA aufgrund ihrer leider offensichtlich auf Bestechungen beruhenden Organisationskultur (z.B. 140 Millionen Schweizer Franken via ISL - gegründet durch u.a. Beckenbauer - an eine Vielzahl von Funktionären verteilt) in Anti-Korruptionssachen keine Glaubwürdigkeit besitzt (http://www.jensweinreich.de/2010/12/09/akute-wahrheits-allergie-im-fifa-reich-des-joseph-blatter/ , http://www.howtofixasoccergame.com/blog/).


Laut einem Fifa-internen Bericht behauptet Boksic, zahlreiche WM-Spiele in Südafrika seien manipuliert worden. Der Kroate stützte sich dabei auf chinesische Geheimdienstquellen. «Es könnte sein, dass die Uefa ihre eigene Unterwanderung finanziert und dadurch Spielmanipulationen unterstützt», heisst es in dem Fifa-Bericht.
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Schwere-Vorwuerfe-Millionen-Kokain-Und-mittendrin-ein-Schweizer/story/30274612/print.html


Fazit: der angebliche Lahm-Bekannte Boksic (laut Marjio C., Aussagen haben bei Schnitzler gestimmt, diesmal auch?) ist definitiv ein Wettmafia-Insider, der laut Limacher wichtige Sachen verraten hat - sich aber gleichzeitig offensichtlich auch nicht aus dem Wettgeschäft zurückzog.
Das abgehörte Telefongespräch zwischen dem St. Petersburger Mafiaboss und seinem Geldwäscher und die nun in Hamburg aufgehobene Einstweilige Verfügung der Bayern gegen Boksic lässt eine Manipulation durch die mächtige russische Mafia als durchaus möglich erscheinen.


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