Audrey
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Im Prinzip ist es egal, ob die Türken gewinnen oder verlieren - der Stess ist vorprogrammiert. Entweder müssen wir uns der penetranten Zwangsbefreuung unserer türkischen Mitbürger aussetzen und uns den Halbmond um die Ohren wedeln lassen - oder wir dürfen ihren Zorn genießen. Beides nicht so spaßig, deswegen werden wohl viele - grad in Frankfurt und anderen Großstädten - daheim gucke. Ich selbst sehe das ziemlich ambivalent. Einerseits will ich auch meine Ruhe, andererseits lass ich mir meine Stadt nicht nehmen...
Is net einfach...
Is net einfach...
tutzt schrieb:Nuriel schrieb:
Ich geh bestimmt nicht hin, es gibt mehr als genügend Schwachsinnige in beiden Lagern....
Leider. Wir gehn auch nicht zum Public Viewing. Egal, wer gewinnt, gibt bestimmt Randale.
Joh, am Mittwoch gilt es, gewisse Plätze einfach weiträumig zu meiden, wenn man jedem Stress entgehen will. Sehr schade...
In diesem Fred geht es ausschließlich um die von den Schweizern eingeblendete "falsche" Strophe der Nationalhymne. Diese als falsch, verboten, missbraucht und was weiß ich noch alles zu erklären, ist eine deutsche Befindlichkeit. Makulatur - denn in den Köpfen ändert sich dadurch nichts. Ebenso wenig wie ein Verbot von Thor Steinar-Klamotten in deutschen Stadien, denn Gesinnung kann man nicht mit den Klamotten abstreifen...
Die Zahlen und Fakten des Zweiten Weltkriegs und die Verbrechen des Naziregimes sind wohl allgemein bekannt, darüber muss und will ich nicht mehr diskutieren.
Wer es noch braucht: Zur deutschen Vergangenheitsbewältigung ist ein Fußballforum wahrlich der falsche Ort.
Die Zahlen und Fakten des Zweiten Weltkriegs und die Verbrechen des Naziregimes sind wohl allgemein bekannt, darüber muss und will ich nicht mehr diskutieren.
Wer es noch braucht: Zur deutschen Vergangenheitsbewältigung ist ein Fußballforum wahrlich der falsche Ort.
sebas75 schrieb:
und Schweizer müssen nicht mit unseren kleinen deutschen Befindlichkeiten vertraut sein.
Obacht, wenn man von kleinen Befindlichkeiten redet und nicht die Weite des eigenen Redens erkennt. Ca. 60 Millionen Tote im 2. Weltkrieg. Es geht ums Prinzip.
Ich geh auch nicht auf ne Beerdigung und schrei lauthals "egal, es trifft uns doch alle"
Kokolores! Es geht nicht um 60 Millionen Toten. Davon haben selbst die Schweizer bestimmt schon gehört. Aber dass die Deutschen auch über 60 Jahre nach Kriegsende noch Probleme mit ihrer Nationalhymne haben - das müssen die Schweizer nicht wissen oder gar verstehen.
niemiec schrieb:Audrey schrieb:
Geh Autos klauen, und nimm Dich in acht. Vor allem so gegen 4.45 Uhr...
http://www.youtube.com/watch?v=r8aRECSNmvo&feature=related
niemiec schrieb:niemiec schrieb:Audrey schrieb:
Nee, das mit den Kolonien können einige unsere Nachbarländer besser.
Die haben ja auch den zweiten Weltkrieg nicht verloren....
Achsoooo, na dann isses legitim
Rechtlich gesehen schon, moralisch wahrscheinlich weniger.
Darum geht es mir auch gar nicht. Es steht uns nur nicht zu, mit den Fingern auf die Kolonialherren zu zeigen. Denn hätten wir unsere Kolonien nicht dummerweise verloren... Wir wären sicher die "Besten"! Oder siehste das anders?
Joh, Schobbe, genau das geht mir auch auf den Geist! Nationalistisches Gedankengut wurde mir erstmals in meinem Leben in diesem ehrenwerten Forum unterstellt. Normalerweise hab ich mit dem Vorurteil "linke Zecke" zu leben.
Aber ungeachtet jedweder politischen Tendenzen gehen mir die feiernden Türkeifans tierisch auf den Senkel. Wohne an verkehrsgünstiger Stelle mitten in Sachsenhausen und erlebe seit EM-Start jede Nacht die lautstarke Parade der Kulturen.
Klar feiern alle - aber die nervige Zwangsbefeierung geht stets mit weißen Halbmonden auf rotem Grund einher. Die Hupen funktionieren einwandfrei, Fanfaren ebenfalls - und erst die Bassboxen... Steh nicht sonderlich auf diese Mucke, auch nicht auf Dauerhupen, jedoch ich ertrag's wenn es sein muss - aber dieser Lärmcocktail bis nachts um drei geht einem gewaltig auf den Geist und an die Substanz, wenn morschens kurz nach sechs der Wecker rappelt.
Ist ein geiles Gefühl, wenn man auf dem Balkon steht, nur noch rot sieht, mitkriegt, wie andere, völlig neutrale Leute angepöpelt werden. Wenn unsere ausländischen Mitbürger die Kreuzung sperren, den Leuten an den Ampeln und in den Autos mit den Fahnen vor dem Gesicht rumwedeln, Worte brüllen, die keiner versteht... Sie sind auch die einzigen, die in Old Sax nicht akzeptieren, dass um 5 Uhr Sperrstunde ist und stattdessen an Türen und Fenster hämmern und treten, dass dir drinne Angst und Bange wird. Wenn die Türken spielen, geht niemand in Sachsenhausen gerne alleine nach Hause...
Ich stell mir dann gerne das gleiche Szenario in schwarz-rot-gold in Istanbul (btw: wenn sie Konstantinopel nicht den Griechen gerippt hätten, wären sie gar nicht bei der EM dabei...) vor... Undenkbar! Da wäre die türkische Gastfreundschaft ratzfatz beendet!
Sie sind keine Deutschen und hier nicht zu Hause (sonst würden sie ja für die Jogibären jubeln), sondern Gäste in diesem Land. Also mögen sie sich auch wie Gäste benehmen und nicht wie eine randalierende Horde, die dabei ist, die Stadt zu annektieren.
Genau dadurch entstehen Aggressionen auf beiden Seiten, denn dass dieses Verhalten nicht zu Reaktionen auf deutscher Seite führt, ist mehr als logisch - und ratzfatz hängt man mitten drin im Krieg, der eigentlich gar nichts mehr mit Fußball zu tun hat.
Das ist das Problem, das am Rossmarkt, in den Kneipen, in Sax, im Bahnhofsviertel, im Gallus, im Westen der Stadt - und überall in dieser Republik zu erwarten ist. Die Liebe zwischen den Deutschen und den Türken ist im Allgemeinen nicht sonderlich groß, vielmehr hat sich hier und da schon gewaltig Hass aufgestaut. Das Spiel am Mittwoch könnte das Ventil sein, um Dampf abzulassen, auf der einen wie auf der anderen Seite.
Und jetzt stell ich mich gleich wieder ins rechte Eckche und brüll bissi "Rotfront" - also Ihr Berufsantifaschisten, missioniert woanders, bei mir ist eh alles zu spät!