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betzebow

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Was macht Fernandes eigentlich immer mit seinem Trikot? Zerreisst er das schon beim Anziehen selbst?
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Ein Freund des V-Ausschnittes
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Einfach gewinne un des Pokälsche is unser
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Meine Erkenntnisse.

TOR:
Trapp (Note: 2) gefällt mir einfach immer besser, mit felsartiger Ausstrahlung.
Rönnow (3) mit guter Parade im zweiten Abschnitt, gerade der direkte Vergleich in demselben Spiel mit Kevin ist aber undankbar für ihn.

ABWEHR:
Neulich schrieb eins der gängigen Käseblätter über den Zweikampf zwischen Ndicka (2-) und Salcedo (3) um den Posten neben Hasebe (2-) und Abraham (2). Sollte da in den kommenden Woche nichts gravierendes passieren, hat Ndicka klar die Nase vorn. Eine etwas gewagte Überlegung, aber wir könnten vielleicht Salcedo nach Schalke transferieren und dafür wirklich ein Kaliber wie Mbabu oder Lala holen, sofern einer der beiden auch als RIV einsetzbar ist (ja ja, die alte Fußballmanager98-Romantik).
Falette (2-) ist ein blitzsauberer Back-Up, bei dessen Laufstil ich mich immer frage, ob er mich jetzt an einen Holzfäller oder an Michael Johnson erinnert, und konnte am Gegentor eben so wenig verhindern wie Russ (3).

MITTELFELD:
Im Mittelfeld war Willems (2-) der, der herausgestochen hat. Elfer dank blitzschnellem Antizipieren rausgeholt, dann wieder mit klassischen Willemsen, als er ein, zwei Gegenspieler maradonaartig stehen ließ, um am dritten den Ball zu verstolpern. Seppl Rode (2) entgegnete seinen Zweiflern mit fliegenden Fahnen und fuhr keine zwei Minuten, nach dem er auf dem Feld war, direkt mal rüde einen Brasilianer über den Haufen. Um anschließend noch ein paar Eindrücke seiner Skills in puncto Ballkontrolle, Finesse und Übersicht nachzulegen. Manches mal noch jenseits von Gut und Böse positioniert, war Rodes erster Eindruck insgesamt aber so gut, dass der dazn-Sprecher bei der einzigen starken Szene von Stendera (3) diesen direkt mit Rode verwechselte. Ansonsten wenig Standkraft bei unserer 21.

Gelson Fernandes (2) dagegen spielt mit einer Leidenschaft Fußball, dass einem die Sonne im Herzen aufgeht. Selbst mitten in der Nacht bei einem Testspiel ein paartausend Kilometer weit weg. Auch Tawatha (2-) hinterließ einen guten Eindruck und überraschte mich vor allem mehrmals mit seinem hervorragenden Stellungsspiel.

Ansonsten war wenig Zug drin. Guzman (3) farblos, die beiden Kostice (3/3) auf den Flügeln trotz einiger Spurts auch ohne den letzten Tic. Wie wenig Zug allerdings bei Hrgota (3-) drin ist, ist schon bemerkenswert. Kickte erst im Sturm, später als RAV - bei jemandem, der wirklich noch eine Chance bei seinem Verein sucht, würde ich eine gänzlich andere Körpersprache erwarten. A propos Körpersprache: Fabians (3-) sah mir danach aus, dass er wirklich traurig ist, die Eintracht zu verlassen. Während Stender und Brane legitimerweise wohl noch ein bisschen Altersvorsorge bei uns betreiben, so lange sie noch können.

BÜFFEL:
Logo, dass bei so einem Test noch keiner der drei Vollgas gibt. Dann würde irgendwas im Trainingslager falsch laufen. Und trotzdem: Rebic (2) nagelt den Elfmeter zum 1:0 vollspann unter die Latte, Haller (2-) zeigt ein einfach herausragendes Spielverständnis, und wenn Jovic (2) auch nur in der Nähe des 16ers an den Ball kommt, brennt die Luft. Kein Wunder, dass Luka auch das Eigentor zum 2:1 erzwungen hat. Das, was wir da vorne an Potential haben, das ist nicht nur Sahne, das ist auch noch die Kirsche obendrauf.


Was ich noch sagen wollte: Ich bin kein Fan der Kommerzialisierung, aber ich finde die Art des Wettbewerbs, dass die Eintracht wie im Ryder Cup im Tag Team mit dem geilsten anderen Verein Europas, nämlich Ajax Amsterdam, gegen die beiden Südamerika-Vertreter antritt, ohne Hintergründe zu kennen genial. Da könnte sich für den Sommer mal ein schönes Freundschaftsspiel in der Johan-Cruijff-Arena ergeben.
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Danke für deinen Beitrag und die Einordnung des Gesehenen. Dein Eindruck deckt sich mit dem, was ich letzte Nacht gesehen habe. Bei Trapp würde ich ein Minus hinter die 2 setzen, weil ich seine Bälle/Pässe hinten raus diesmal mit einer ungewohnten Streuung und Ungenauigkeit versehen erlebt habe.

Rein nach meinen subjektiven Empfindungen sehe ich derzeit eine Mischung aus der Defensivereihe der ersten Halbzeit und der Offensivreihe der zweiten Halbzeit gespickt mit einem Mittelfeldmix aus beiden Halbzeiten wie folgt als potentielle erste Elf gegen Freiburg:

------------------Trapp-----------------
----Abraham-Hasebe-N'Dicka----
da Costa---Fernandes---Willems
-----------Rode-------Rebic----------
------------Haller----Jovic------------

Hütter hat angekündigt, auch im Spiel gegen Flamenco munter durchzuwechseln. Ich freue mich sehr, dass morgen schon wieder gekickt wird!
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Konnte die zweite Halbzeit nicht sehen. Hat der Schiedsrichter wirklich rot gezeigt und wenn ja, für wen?
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Nein. Das rotwürdige Foul an Fabián wurde nur mit Gelb geahndet. Spätestens da entglitt dem schwachen Schiri das Spiel endgültig.
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Ja, seit eben
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Was ist grün und duftet nach Adler?
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Ja, ist tatsächlich ziemlich gewieft von denen. Dunkelblaues Auge für die Eintracht. Ich hoffe für alle Fans, dass wir es in Charkiw ohne Pyro und vor allem ohne die Hand verlassende Pyro, Böller, Randale etc. packen.
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+++UEFA verhängt Teil-Ausschlussstrafe zur Bewährung und Geldstrafe gegen Eintracht Frankfurt
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Die UEFA-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer hat Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt mit einer Geldstrafe in Höhe von 80.000 Euro sowie einer Ausschlussstrafe für das nächste Auswärtsspiel in einem UEFA-Pflichtspielwettbewerb belegt, die für die Dauer von zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt ist. Die Kammer sanktionierte damit die Vorfälle im Rahmen des Europa League-Auswärtsspiels bei Lazio in Rom am 13. Dezember 2018, bezog aber auch die wiederholten, überwiegend pyrotechnischen Vergehen in den übrigen Spielen der Gruppenphase strafschärfend mit ein.

„Es ist die erwartet harte Strafe und gleichzeitig eine letzte Chance, die man uns gibt. Wir werden in den kommenden Tagen die Entscheidungsgründe der Kommission prüfen und das weitere Vorgehen abstimmen, wobei die Einleitung eines Berufungsverfahrens aufgrund der ausgesprochen geringen Erfolgsaussichten eher unwahrscheinlich ist.“, sagt das zuständige Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann, der einen klaren Appell an die eigene Fanszene richtet:
„Wenn wir in den kommenden Wochen und der näheren Zukunft wieder Fußballfeste auf europäischem Boden mit all unserer Reiselust, Begeisterung und Kreativität feiern wollen, dürfen wir uns nichts mehr erlauben, von Vorfällen wie in Rom ganz zu schweigen. Das musste uns schon unmittelbar nach dem Spiel am 13.12. klar sein – jetzt hat es jeder schwarz auf weiß.“
Informationen zur Vergabe der Auswärtskarten für das Spiel in Charkiv am 14. Februar 2019 folgen in der kommenden Woche.

Kwelle: https://www.eintracht.de/news/artikel/uefa-verhaengt-teil-ausschlussstrafe-zur-bewaehrung-und-geldstrafe-gegen-eintracht-frankfurt-69995/
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100 Antworten in gut 2 Stunden.
Das Forumsvolk ist wieder hungrig.
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Die Rode-Rückkehr wurde ja bereits vor ihrer eigentlichen Umsetzung zu Tode diskutiert. Fudder bei des Volk!
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Rhabarber!
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Haben die beiden denn im Stadion zumindest versucht auf unsere Leute im Block einzuwirken, die Ausübung von Gewalt zu unterlassen? Ich war ja nicht dabei, deshalb wäre das mal interessant zu wissen.
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Ja, vor allem Maddin (s. mein Bericht im Erlebnisse aus Rom-Faden). Ich kann allerdings in der Kausalkette nicht sicher sagen, ob der Aufruf von ihm (Leute, hört auf mit dem Scheiß), eine Blitzvernunfteinkehr oder der nahezu zeitgleich erfolgte Wurf einer Fackel in die Digos die 20 vermummten Koksnasen und Blockterrorisierer dazu gebracht haben, ihren Sturm gegen die oberen Blockteile fortzusetzen.
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betzebow schrieb:

Einige von denen sahen zumindest so aus, dass es ihnen ordentlich in den Fingern gejuckt hätte


Absolut. Habe sowas bei "Polizisten" noch nie erlebt. Ich verstehe im Nachgang auch die vorherigen Warnungen und Hinweise bezüglich der Digos.
Die laufen mit Jeans und Normalo-Klamotten rum, nur mit Helm und Schlagstock. Der eine in der vordersten Reihe hat permanent mit dem Schlagstock gewedelt, zudem die "komm komm" Geste gemacht. Man hatte in der Tat das Gefühl das sie wollten das es eskaliert.
Die kann man echt auf eine Stufe mit Hooligans stellen, nur mit dem Unterschied das die es dürfen.
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Und trotzdem haben sie es gelassen, die Sache endgültig eskalieren zu lassen. Ganz im Gegensatz zu unseren Helden zuvor.
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SGE_Werner schrieb:

Ich mache mir gerade eher Gedanken, wie man mit Menschen (am Container etc.) reden soll, die in Rom in unserem Block nach oben stürmen und Leuten auf die Fresse hauen wollen, die "und ihr wollt Eintracht Frankfurt sein" singen (Bericht missr6 und diverse andere, die das schon angedeutet haben).


Soweit ich weiß war das ein einziger Typ (der wohl voll auf Koks war), er wurde aber von seinen Ultras-Kumpels direkt zurückgezogen und wieder nach unten beordert.
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Nein das war ein rund 20-Mann starker vermummter Pulk. Die waren schon auf dem Weg nach oben als Martin Stein beruhigen wollte ("Leute, lasst den Scheiß"). Zeitgleich wurde Pyro auf die Digos geworfen, was die Aufmerksamkeit dann wieder auf die Geschehnisse auf der Tartanbahn lenkte. Gott sei Dank.

Auf Koks war da auch nicht nur einer. Das Schneegestöber in den Toiletten rund um die Piazza del Popolo spricht da auch eine eindeutige Sprache.
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Danke für all die Erlebnisberichte, da schließe ich mich gerne an. Ich bin mit einem der FuFa-Flieger angereist und schon auf dem Hinflug wurde man perfekt auf die gesunde Mischung aus Warten, kontrolliert werden, gute Leute treffen, weniger gute Leute treffen und angemessenen Bierkonsum eingestimmt, die einen im Verlaufe des Tages in der ewigen Stadt erwarten wird.

Bordkarten- und Eintrittskartenabholung waren top organisiert und wurden durch sehr freundliche Airport- und FuFa-Mitarbeiter abgerundet. Wie immer halt. Die Schlange zur Bordkarten- und Handgepäckkontrolle war elend lang, aber man kam schnell ins Gespräch und einen interessanten Austausch über bereits Erlebtes, die anstehende Reise nach Rom und die Wunschziele danach. Überraschend für einen innereuropäischen Flug wurde im Boardingprozess seitens der Polizei eine gesonderte Ausweiskontrolle vorgenommen, was den Abflug insgesamt um eine halbe Stunde verzögerte. Hier dann die erste weniger feine Erfahrung mit einem Schutzmann, der mich mit sanften Tätscheln auf sein MG darauf hinwies, dass ich mich doch bitte erneut anstellen möge, nachdem ich mich ob der wenig übersichtlichen Situation in den falschen der beiden Boardingwartebereiche begeben wollte und von der netten Fraport-Dame auf den richtigen Weg gebracht wurde. Nachdem ich dem Herrn Schutzmann mehrfach versicherte, dass ich bereits angestanden und kontrolliert worden bin und hier auch Unterstützung von der Dame bekam, hieß es wieder warten, bis der Rest die Gesichtskontrolle hinter sich gebracht hatte.

Der Flug selbst dauerte nur 1 Stunde 20 Minuten und wurde vom Bordpersonal mit einem Liter Freibier (danke an wer auch immer das gesponsert hat) pro Fluggast verkürzt. Die Stimmung wurde mit Anflug auf Rom entsprechend immer gelöster. Am römischen Flughafen angekommen hatte gerade der letzte Regen des Morgens aufgehört zu tröpfeln und nachdem jeder seinen Platz in den bereit gestellten Bussen gefunden hatte, ging es in Kolonne zum offiziellen Meeting-Point an der Villa Borghese. Im diese umgebenden Park angekommen wurde dann kurzerhand entschieden, sich im Gänsemarsch bepackt mit Trommeln, Fahnen und den noch zu verkaufenden Mottoschals zum inoffiziellen Treff an der Piazza del Popolo zu bewegen. In Piazza-Nähe begrüßten uns Wasserwerfer, etliche Mannschaftswagen, Digos in Zivil und die Turtles. Als hier die ersten Kontrollen gelaufen waren (Glasflaschen musste zurück gelassen und die Kartons mit Schals teilweise geöffnet werden) ging es endlich zur Piazza, wo ich einige Mitstreiter traf. Nach einem 9 Euro-Bier (!!!) suchten wir etwas abseits des Platzes in einer Seitenstraße der Via del Corso eine Pinseria auf, was sich ob der sehr guten Qualität der römischen Pizza und deutlich günstigeren Bierpreisen schnell als Volltreffer heraus stellen sollte. Weitere Kollegen gesellten sich im Laufe der nächsten Stunden zu uns und der Pinsa-Bäcker machte das Geschäft seines Lebens. Weiter gings in diverse Supermärkte in der Hoffnung, doch noch an tragbares Bier zu kommen, die Läden hielten sich aber allesamt an das strikte Verbot. Auf dem Weg zurück zur Piazza gab es dann einen Hinweis, dass ein Schnellimbiss Bier in Plastikbechern ausgibt. So hatten wir für den sich in Bewegung setzenden Marsch zumindest für die Anfangszeit etwas Verpflegung. Alles in allem war die Zeit auf und um die Piazza äußerst friedlich und von keiner Seite der Beteiligten durch auffallende Aggressivität gekennzeichnet. Erst als Polizei und Digos einen Ring um die Piazza bildeten und lediglich der Weg in Richtung Osten offen gelassen wurde, kam kurz Hektik rein. Trotzdem blieb es auch hier gewaltlos.

So richtig wusste keiner, wo es hin gehen soll, nachdem die Polizei uns in Richtung des an die Ostseite der Piazza angrenzede Treppen- und Parkanlage gedrängt hatte. Leider setzte zudem Regen ein, sodass die irgendwann in Sicht kommenden Shuttle-Busse eine vernünftige Idee schienen, um zum Stadion zu kommen. Als dann aber ein (gewaltloser) Aus- und Durchbruch durch die Polizeibarrieren gestartet wurde, war relativ schnell klar, dass so schnell keine Busse abfahren würden, denn mehr und mehr der Marschteilnehmer blockierten im Gehen die Strecke, auf der die Busse fahren sollten. Wir befanden uns relativ weit hinten im Pulk, über alles, was vorne passierte, kann und werde ich nichts schreiben. Der Teil des Fanmarschs, den ich mitbekommen habe, war trotz Regen von ausgeprägter Freude und Amüsement über das gemeinsam abgegeben Bild und auch ein bisschen über den angerichteten Verkehrskollaps geprägt. Nachvollziehbar, dass Teile der wartenden Autos entlang der einseitig gesperrten Viale delle Belle Arti in ein Hupkonzert ausbrachen. Das Gros der Aufgehaltenen empfand in meinen Augen jedoch auch Freude und Bewunderung an dem, was da gerade passierte. Immer wieder wurde man gefragt, was denn da los sei und das man so etwas ja noch überhaupt nicht erlebt hätte (im positiven Sinne). Die meisten gaben uns dann auch Siegeswünsche mit auf den Weg und als Kunstfreunde von den Stufen der Galleria Nazionale d'Arte Moderna mit erhobenem Daumen grüßten war klar, dass der zwar strafrechtlich verbotene Marsch insgesamt dennoch eine runde Sache war.

Auf der Lungotevere delle Navi ging es bis zur Ponte della Musica rechtsseitig des Tibers gen Norden. Irgendwann wurde via Facebook und WhatsApp der Hinweis durchgegeben, dass man die Schals verstecken soll, da sie durch Polizei und während der Einlasskontrollen beschlagnahmt würden. Sprichs, und band das gute Stück um den mittlerweile bierleeren Bauch. Pulli drüber und weiter ging es im römischen Niesel über den Tiber und über die Viale delle Olimpionadi aufs Stadion zu. Dass hier Digos den Weg zu einem Imbissstand verwehrten und die in die Viale eingelassenen Kunststoffblöcke regennass und damit halsbrecherisch rutschig waren, sorgte für Verdruss, der sich in Frust wandelte, als man dann an den Eingängen zur Curva Sud ankam. Hier staute es sich kolossal, da für die 9.000 SGEler lediglich 6 "Schleusen" zur Verfügung standen, an denen jeder einzeln hinterienander einer Ausweiskontrolle und direkt im Anschluss einer Personenkontrolle unterzogen wurde. Dieser massive Rückstau führte zu einigem Ärger, da wir aber zeitig da waren, machten die rund 60 Minuten Wartezeit bis zum Passieren des ersten Kontrollringes wenig aus. Obwohl wir alle Karten für unterschiedliche Blöcke hatten, gingen wir geschlossen durch den zweiten Kontrollring zum Zugang der Blöcke 20/21 - zu stören schien das hier keinen, war doch erneut die Ausweiskontrolle durch Ordner und die zweite Personenkontrolle, diesmal durch deutlich gröbere Hände finster dreinblickender Polizisten durchgeführt, offensichtlich wichtiger. Aber auch diesen Ring überstand mein Schal. Der dritte Kontrollring bestand dann aus den Drehtoren, durch die man nach Codescan einzeln hindurchtreten und sich einer letzten Körperkontrolle stellen durfte, die ob des an der Seite liegenden Schalhaufens offensichtlich nur einen Zweck hatte. Also packte ich kurzerhand den Schal durch meinen Pullover, lupfte ihn mitsamt Pulli nach oben, sodass er nicht zu sehen war, zog gleichzeitg Hose und Shorts vorne bewusst zu weit nach unten unten ging so am halb erschreckten und halb grinsenden Kontrolletti vorbei. Zwar entblöst, aber endlich drin. Bis hier hin waren rund 1,5 Stunden vergangen - zugegeben musste ich noch nie so lange für den Einlass in ein Stadion warten, einen Grund für dauerhaft aufgestaute Aggression kann ich hierin aber genauso wenig finden, wie in der katastrophal und typisch italiensichen Abwicklung an den Kiosken und dem dort verkauften qualitativ nicht minder schlechten Essen. Also rein in Block 20 und etwas höher gelegene Plätze für alle aus der Gruppe gefunden.Wir waren immer noch so früh im Stadion, dass wir das gesamte Aufwärmprogramm der Mannschaft mitverfolgen konnten und soweit ich das mitbekommen habe, war zum Anpfiff auch jeder im Stadion.

Dass ein ordentliches Arsenal an Pyro ins Stadion gebracht worden war, zeigte sich in der imposanten Pyroshow beim Einlauf. Als hier aber bereits die ersten Böller zündeten, schwang bei mir kein gutes Gefühl mit, da Erinnerungen an Leverkusen und Magdeburg wach wurden. Im Block blieb es in der ersten Halbzeit friedlich. Die diffamierenden Vaffanculo-Sprechchöre gehören für mich zum Fußball dazu und auch an den Schals kann ich wenig aussetzen. Dazu gesellte sich ein grandioser Support, leider immer mal wieder durch einzelne Böller begleitet. Diese waren ebenso unnötig wie das Spiel langweilig war. Im Verlauf der ersten Halbzeit rückte ein Laziofahnenträger immer näher in Richtung der Curva Sud, genauso wie ein vielleicht 40 Mann starker Nazihaufen römisch grüßend zu Beginn der zweiten Halbzeit. Eröffnet wurden die folgenden Ereignisse - zunächst begenete man den Wichten auf der Gegengerade noch gediegen durch hämisches Lachen und Winken sowie dem Pöbelarm - mit einer Rakete in den Nachthimmel. Logischerweise beruhigte das die Grüßenden am Ende der Gegengerade nicht und auch als die erste Rakete bewusst in deren Richtung geschossen wurde, sahen es weder die Nazis ein, sich zu verpissen, noch kamen Ordner oder Polizei darauf, hier mal entschieden einzuschreiten und das Pack aus dem Stadionbereichen zu entfernen, zu dem es keinen Zutritt hatte. Leider war an dieser Stelle das Versagen aller an den folgenden Krawallen Beteiligten bereits zu weit fortgeschritten, als dass dem noch Einhalt geboten werden konnte. Böller um Böller wurde gezündet und explodierte auf der Tartanbahn zwischen den Füßen der wenigen Ordner. Ein Kanonenschlag, der in Richtung der Faschisten geworfen wurde, prallte an einer Plexiglaswand zurück in den eigenen Block und detonierte dort zwischen bunt gemischtem Eintrachtvolk. Vom zur Plexiglaswand vorgerückten und von dem Donnerhall wenig beinndruckten Krawallbruder über nun eingeschüchtert bis ängstlich dreinblickende Mädels bis hin zu einem schmerzverzerrt blickenden und sich ans Ohr greifenden Mittdreißiger war von meinem Platz aus alles zu beobachten. Die Explosion ist im bekannten Video (https://www.youtube.com/watch?v=9-Usb0h4Liw) bei 1:07 zu hören und zu sehen und die Druckwelle war enorm - die Reaktionen des gemäßigten Publikums im Video sprechen meiner Meinung nach Bände. Spätestens hier kippte die Stimmung im Block endgültig und aus den wenigen, die schon bei der Leuchtspur gepfiffen hatten, wurde nun der gesamte obere Teil der Curva Sud. Die Versuche der Capos, einen geregelten Support aufzubauen, verpufften in den sich anschließenden Minuten immer wieder durch die Krawallbrüder, die in einem Aufschaukeln gegenseitiger Provokationen schließlich im ebenfalls im Video zu sehenden Fackellauf gipfelte. Hatten sich die Lazio-Hools bis dahin nur im oberen Teil des Unterranges aufgehalten, drängten sie nun in Richtung der und nach dem zwischenzeitlich gefallenen Treffer für Lazio auch auf die Tartanbahn. Wohlgemerkt - und auch das ist im Video bei 2:23 zu sehen - nachdem ein Halbstarker unsererseits den Innenraum betrat und in Richtung der Faschisten gestikulierte. Plötzlich fand sich ein buter Mix aus Ordnern, einigen wenigen in der Zwischenzeit vor den Eintracht-Block gerufenen Digos, 4 - 5 Lazio-Nazis und in meinen Augen völlig deplatzierten Personen (ich erinnere mich an eine Frau im knielangen Pelzmanztel, die mit beschwichtigenden Gesten auf alle einwirkte) auf der Bahn. Das Spiel interessierte in der Zwischenzeit niemanden mehr und man merkte deutlich, dass all das bisher geschehene auch zur Verunsicherung der Mannschaft beitrug. Auch hier fühlte ich mich an Leverkusen erinnert, als wir die Bayer-Buben zunächst super im Griff hatten und nach einer durch eine völlig unnötige und nicht nachvollziehbare Pyroshow samt Leuchtspur erzwungenen Spielunterbrechung sang- und klanglos verloren. Das Festnehmen und Abführen des Halbstarken rief einige seiner Kompagnons auf den Plan, die versuchten, ihm zu helfen - ohne Erfolg. Das jetzt erst und damit viel zu spät aufgefahrene Aufgebot an weiteren Digos und Uniformierten konnte die Wut der Krawallbrüder in unserem Block nicht einschüchtern - im Gegenteil. Die obere Hälfte eines Metalltors wurden eingerissen und auf die vor dem Block postierten Ordnungskräfte geworfen. Die Hemmschwelle dafür, anderen Menschen Gewalt anzutun und deren Verletzung in Kauf zu nehmen, war endgültig überschritten und so folgten Fackelwürfe in den Pulk und nach den "Und ihr wollt EIntracht Frankfurt sein"-Rufen aus den oberen Teilen der Curva Sud auch Scharmützel gegen die eigenen Leute. Auch wenn die Digos und Polizisten vor dem Block vor allem zu Beginn völlig überfordert waren mit der Situation, muss man ihnen doch zu Gute halten, dass sie zurück geblieben sind und auf einen Sturm in den Block verzichteten. Einige von denen sahen zumindest so aus, dass es ihnen ordentlich in den Fingern gejuckt hätte. Dies und die Treffer von Mijat und Sebastien beruhigten die Lage etwas, konnten unter dem geschockten Teil des Anhanges allerdings keine wirkliche Freude mehr wecken. Immerhin blieb es dann bis zum Abpfiff friedlich, denn auch die Lazio-Anhänger verzichteten auf weitere Provokationen. Dass wir am Ende nicht richtig mit der Mannschaft feiern durften war dann ebenfalls Folge der Krawalle, sehr schade. Ebenso schade, dass man Peter Fischers Ansage über die grottige Stadionanlage nicht richtig hören konnte, eine Ansage gegen die Krawallbrüder schien aber an dieser Stelle ausgeblieben zu sein. Ich hoffe, Peter positioniert sich hier nochmal ebenso eindeutig, wie gegen die AfD. Denn auch das Verhalten dieser Idioten ist mit der Satzung und dem Geist, den Eintracht Frankfurt lebt, nicht zu vereinbaren.

Nach Abpfiff blieb es trotz der 1,5 Stunden dauernden Blocksperrung weiterhin ruhig, die Unterhaltung durch die Möwen (habe ich an anderer Stelle bereits beschrieben) tat ihr Übriges. Die Rückfahrt zum Termini gestaltete sich im weiterhin ekligen Nieselregen als Farce. 25 Busse für 9.000 Gästefans waren schlichtweg zu wenig, sodass wir uns nach einer ewigen und am Ende erfolglosen Suche nach Taxen und einer kurzen Fahrt mit der Straßenbahn an der Piazza del Popolo wieder fanden. Hier, wo alles begonnen hatte, machte sich nach wie vor keine Freudenstimmung breit. Die erschreckenden und mit nichts zu brgündenden bzw. zu rechtfertigenden Gewalttaten der wenigen, die sich da in die große und großartige Masse der Curva Sud gemischt hatten, waren dafür verantwortlich. Dass die Behörden und Sicherheitskräfte im Stadion ebenso versagten (oder vielleicht auch versagen wollten), wie die Organisation der Bustransfers, kann niemals eine Begründung dafür sein, dass Menschen andere Menschen mit Pyrofackeln, Böllern und Metallteilen bewerfen. Die Aggressoren sind auf beiden Seiten der Fanlager zu suchen (losgelöst von den Ereignissen rund um das Hinspiel waren das bspw. Schals und Schmährufe auf der einen Seite, Naziparolen und Hitler-Grüße auf der anderen), die schwere Gewalt ging ausschließlich und alleine von unserem Block aus. Diese Gedanken und die Gedanken an mögliche Folgen für mich und etliche tausende anderer friedlicher Fans durch die anstehenden UEFA-Sanktionen begleiteten mich im Taxi auf dem Rückweg zum Flughafen - ich hatte mich um noch etwas Zeit mit den Kollegen zu haben dazu entschlossen, nicht mit den FuFa-Bussen zu fahren. Am Flughafen viele müde und nach wie vor fassungslose Gesichter, der Tenor war und ist auch unter denen, die Pyroshows wie beim Einlauf grundsätzlich schön finden, eindeutig: Diese Verbrecher sind alles, nur nicht Eintracht Frankfurt.

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betzebow schrieb:

https://www.uefa.com/insideuefa/disciplinary/index.html

Disciplinary proceedings have been opened following the UEFA Europa League group stage match between S.S. Lazioand Eintracht Frankfurt (1-2), played on 13 December in Italy.

Charges against Eintracht Frankfurt
- Setting off of fireworks - Art. 16 (2) of the UEFA Disciplinary Regulations (DR)
- Field invasion by supporters - Art. 16 (2) DR 
- Throwing of objects - Art. 16 (2) DR 
- Acts of damages - Art. 16 (2) DR 

The case will be dealt with by the UEFA Control, Ethics and Disciplinary Body on 10 January 2019.


Eine jede der genannten Anschuldigungen ist zu 100% gerechtfertigt.


Weis man eigentlich in welcher Form AEK Athen nach ihrem Heimspiel gegen Ajax bestraft wurden? Damals gab es ja ähnlich unschöne Szenen wie bei uns am Donnerstag, Stichwort betreten des Innenraumes, abbrennen von Pyrotechnik, werfen von Pyrotechnik etc... Wäre denk ich mal ein netter Vergleichswert um zu sehen in welche Richtung das ganze auch bei uns gehen könnte..

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Aus der bereits verlinkten Seite gehen nur die Vergehen hervor und dass ab dem 13.12. verhandelt werden soll:

Disciplinary proceedings have been opened following the UEFA Champions League group stage match between AEK Athens FC and AFC Ajax (0-2), played on 27 November in Greece.

Charges against AEK Athens FC:
- Throwing of objects - Art. 16 (2) of the UEFA Disciplinary Regulations (DR)
- Setting off of fireworks - Art. 16 (2) DR
- Field invasion by supporters - Art. 16 (2) DR
- Crowd disturbances - Art. 16 (2) DR
- Insufficient organization - Art. 11 (1) DR
- Illicit banner - Art. 16 (2) DR
- Stairways blocked - Art. 38 of the UEFA Safety and Security Regulations

Charges against AFC Ajax:
- Throwing of objects - Art. 16 (2) DR
- Setting off of fireworks - Art. 16 (2) DR

The case will be dealt with by the UEFA Control, Ethics and Disciplinary Body on 13 December.
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betzebow schrieb:

Dito. Gerade ganz zum Ende hin geile Sache mit den Möwen. Das hat mich nach den peinlichen und beschämenden Momenten tatsächlich wieder aufgeheitert.

Was war mit den Möwen?
Hatte nur mitbekommen, dass die nicht so begeistert waren, als Olimpia ihre Runde drehte und sie attackiert haben.
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Nachdem der erste Gästesektor von der Blocksperre befreit und geleert war, machten sich die Möwen über die Reste her. Dabei entstanden dann die üblichen Möwenkämpfe um das größte Stück. Die beiden verbliebenen Sektoren stimmten dann "Auf die Fresse, auf so Fresse" an. Dazu wurden die besten Flugmanöver mit Applaus und ehrerbietendem Raunen bedacht. Später wurde dann noch in Richtung der Möwen "Wir sind Adler, und ihr nicht!" skandiert.

Typische Situationskomik, kein Plan ob man sich im Nachgang vorstellen kann, dass das tatsächlich witzig war
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madbutt schrieb:

PincheCanche schrieb:

Okay, ist klar zu sehen da, ja scheisse. Am besten direkt löschen damit es die Uefa nicht sieht. Dagegen gibt es nix zu sagen


Erst leugnen & dementieren und dann Beweise zensieren wollen, nur damit das eigene Weltbild ja kein Kratzer bekommt.

[Edit Werner: Das persönliche Geplänkel bitte weglassen]


Ich habe nie etwas geleugnet und wollte sehen worum es geht. Und dann hoffe ich darauf dass es am besten gelöscht wird damit wir dafür nicht bestraft werden, darauf haben wir alle keine Lust.
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Jesses...

Das Dach des Stadio Olimpico ist voll mit auf die Blöcke gerichteten Kameras. Vor der Curva Sud standen zwei auf alle Bereiche der gesamten Kurve gerichtete Kameratürme. Dazu haben die Polizisten und Digos vor dem Block ununterbrochen mit Handkameras gefilmt. Da wird ein mit wackliger Kamera gefilmtes Video eines Eintrachtfans auf YouTube genau das Vidematerial liefern, dass die UEFA noch braucht, um uns am 10. Januar für die bereits niedergeschriebenen Anschuldigungen zu bestrafen.

Ich sag's nochmal. Jesses...
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PincheCanche schrieb:

2 Stunden bis man raus durfte waren es. Kann man besser lösen wenn man Interesse daran hat dass alles entspannt bleibt

ich fand die Lage nach dem Spiel extrem entspannt. alle standen rum und haben palavert, keine Aggressionen mehr und nix. wenn's paar Grad wärmer gewesen wäre, hätte man fast sagen können, es war ganz gemütlich
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Dito. Gerade ganz zum Ende hin geile Sache mit den Möwen. Das hat mich nach den peinlichen und beschämenden Momenten tatsächlich wieder aufgeheitert.

Dazu war die Blocksperre im Vorfeld angekündigt. Kritik an der Orga rund um die Shuttlebusse ist zwar gerechtfertigt, aber wer selbst nicht dabei war, permanent nur vom Hörensagen palavert und Videobeweise fordert für Dinge, die zigfach niedergeschrieben wurden, sollte sowieso mal nen Gang zurück schalten.

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https://www.uefa.com/insideuefa/disciplinary/index.html

Disciplinary proceedings have been opened following the UEFA Europa League group stage match between S.S. Lazioand Eintracht Frankfurt (1-2), played on 13 December in Italy.

Charges against Eintracht Frankfurt
- Setting off of fireworks - Art. 16 (2) of the UEFA Disciplinary Regulations (DR)
- Field invasion by supporters - Art. 16 (2) DR 
- Throwing of objects - Art. 16 (2) DR 
- Acts of damages - Art. 16 (2) DR 

The case will be dealt with by the UEFA Control, Ethics and Disciplinary Body on 10 January 2019.


Eine jede der genannten Anschuldigungen ist zu 100% gerechtfertigt.