
Grabi65
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zwerg_nase schrieb:
es ist aber einfacher, der institution kirche ans bein zu pissen, als sturen eltern... außerdem würde da ja ein weltbild ins wanken geraten...
Dein Zynismus zu den Eltern a la "15 Minuten Ruhm" finde ich dermaßen unterirdisch, da fällt mir nix mehr ein.
Ich möchte dich sehen, wenn dein Bub stirbt, sich einen Adler aufm Grabstein gewünscht hat und du dann feststellst, dass er dafür dummerweise aufm falschen Friedhof liegt.
Deine Wortwahl "ans Bein pissen" ist gleichfalls voll daneben. Ich pisse nicht, ich übe Kritik an dem Verhalten von Vertretern einer Institution, die sich christlichen Werten verschrieben hat und sich eben genau nicht dementsprechend verhält. Wer sich als oberster Moralwächter aufschwingt, der muss sich diese Kritik eben gefallen lassen, dass man selber nicht in der Lage ist, Güte und Nachsicht walten zu lassen, wo sie angebracht ist.
Und zum Schluss: Wann warst du das letzte Mal auf einem Friedhof?.Ein Gewehr für einen Jäger ist zumindest überhaupt kein Problem. Auf dem (städtischen) Walldorfer Friedhof steht zum Beispiel ein Grabstein in Form eines Zahnes.
Aber was streiten wir uns - die Kuh ist vom Eis und gut.
Bigbamboo schrieb:
@Grabi: Wieso können die Eltern beim BVB, nicht aber bei der Kirche bezüglich des Grabsteins anfragen?
Keine Ahnung, vielleicht haben sie sich zwar Gedanken bzgl Urheberrecht des BVB-Logos gemacht und sind aber nicht im Traum darauf gekommen, es könnte mit dem Friedhofsbetreiber Ärger geben? Ist ja nicht der erste Grabstein mit Vereinswappen.
Das spielt aber auch keine Rolle. Mir geht es ausschließlich darum, wie hier die Gemeinde in meinen Augen vollkommen pietätlos mit Trauernden umgegangen ist und dabei ihre Herrschaftsnummer in bekannter katholischer Manier spielen wollte. Nachdem der Bub schon unter Erde war, hätte eine christliche Organisation von selber einen Kompromiss finden müssen. Deswegen - ich wiedehole mich - finde ich den Protest absolut gerechtfertigt.
Ich bin bei der Geschichte etwas dünnhäutig, denn ich wäre selbst wegen eines Grabsteines beinahe einmal gerichtlich gegen ein Friedhofsamt vorgegangen. Da war übrigens auch erst ein Presseartikel nötig, bis die sich bewegt haben. Will sagen: Ich weiß, wie Trauernde fühlen, wenn sie sich mit so etwas konfrontiert sehen.
J_Boettcher schrieb:
Erstaunlich, wie hier auf eine Kirchengemeinde eingetreten wird, zur Verteidigung von Leuten, die (laut den Aussagen hier im Fred) nicht in der Kirche sind, nicht in die Kirche gehen, keine Kirchensteuer zahlen, in einer Grossstadt mit 32 kommunalen (konfessionslosen) Friedhoefen leben, aber unbedingt darauf bestehen, dass ihr Kind auf einem katholischen Friedhof (d.h. von einem Pfarrer) beerdigt wird. Und wenn ihr Wunsch nach einem Fussball auf dem Grabstein abgelehnt wird, weil man halt nicht im Stadion ist, sondern auf (nach christlicher Auffassung) geweihter Erde, an die Presse gehen und Wind machen.
Schoen, dass die Gemeinde es ermoeglicht hat, dem Jungen seinen Wunsch zu erfuellen.
Ich bin nicht (mehr) in der Kirche, gehe nicht in die Kirche und zahle keine Kirchensteuer. Trotzdem - oder gerade deswegen - erlaube ich mir, eine Meinung zur Kirche zu haben.
Im Fall Jens-Pascal hat sich die katholische Kirche bzw. eine Gemeinde - wie so oft - erst dann bewegt, als sich Widerstand regte. Zuvor kam die gerade für die katholische Kiiche übliche Holzhammer-Methode: Geht nicht, basta. Daher war der weite Protest mehr als gerechtfertigt, denn erst danach war die Gemeinde zu dem Kompromiss bereit. Und dass eine Zeitung hier sogar die Rolle eines Mediators einehmen musste, spricht Bände. All das hätte nicht sein müssen, wenn die Gemeinde zuvor Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl aufgebracht hätte.
goyschak schrieb:
Vielleicht hätten die Eltern gut daran getan, einen konfessionslosen, städtischen Friedhof zu wählen oder vor der Bestattung die Friedhofsordnung zu lesen?
Vielleicht hätte die katholische Kirche gut daran getan, den letzten harmlosen Wunsch eines Kindes zu respektieren, statt den Eltern weiteres Leid anzutun?
Zum Glück bin ich aus diesem unchristlichen Drecksladen schon lange ausgetreten.
Das ist schon verrückt: Eine Umfrage unter Eintrachtfans an einem der letzten Speiltage damals, ob wir absteigen sollen, hätte mit Sicherheit zu einem hohen Prozentsatz "Nein" ergeben.
Die gleiche Umfrage heute, ob man damals hätte absteigen sollen, würde mit Sicherheit mit einem ebenso hohen Prozentsatz "Ja" ergeben.
Das war wie ne Reset-Taste gedrückt.
Und außerdem hat die Zweitligasaison echt Spass gemacht